2 / 2018 UNI SPIEGEL. Ranger in Tansania / Studieren in Haft / Eines Nachts in Freising ALLES AUF LOS. Über den Zauber des Neuanfangs

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3 Inhalt Aus dem Hörsaal auf den Kilimandscharo blicken, Seminare in der Serengeti abhalten und Tierwanderungen beobachten klingt nach traumhaften Studienbedingungen. UNI-SPIEGEL-Autorin Miriam Olbrisch fand sie in Mweka, Tansania, am berühmtesten Ranger- College Afrikas. Trotzdem wollen viele der Absolventen nicht in der Wildnis arbeiten. Die Recherche wurde ermöglicht durch ein Stipendium der»internationalen Journalisten Programme«. Der Text dazu steht auf Seite 16. Außerdem in dieser Ausgabe: Johan Dehoust trinkt preisgekröntes Bier in Freising (S. 38), eine Polizeireporterin berichtet zur Abwechslung mal aus ihrem eigenen Leben (S. 20), und die Finanzbloggerin»Madame Moneypenny«stellt ihre Lieblings-Apps vor (S. 41). S. 32 S. 16 S. 22 TITELBILD: ILIKEBIRDS; INHALT: MALTE UCHTMANN, THEO MCINNES, PHILIP RICHTER S. 10 Alles neu Fünf erste Male von Menschen, die sich etwas getraut haben S. 16 Safari, B.Sc. Zu Besuch am berühmtesten Ranger-College Afrikas S. 22 #1 in London Wie ein Brite ein Restaurant erfand und TripAdvisor beschämte S. 26 Tak, Danmark! Dänemark zahlt Studenten 800 Euro ohne Bedingungen. S. 28 Ein Knast für Akademiker In der JVA Würzburg dürfen Häftlinge studieren. S. 32 Grün-graue Schatten Axel ist fast blind und will Öko-Landwirt werden. S. 4 Intro S. 8 Campus S. 20 Anonymes Jobprotokoll S. 38 Eines Nachts S. 40 Szene S. 42 Bewerbung des Monats 3 UNI SPIEGEL 2 / 2018

4 Intro Auf dem Weg Saadon, 21, floh vor dem»islamischen Staat«. Seit mehr als drei Jahren lebt er in einem Flüchtlingslager in Kurdistan. Saadon (l.) läuft durch Dugure, das Dorf, aus dem er mit seiner Familie fliehen musste. Die Kämpfer des»islamischen Staats«haben viele Häuser zerstört. Mit den Handyaufnahmen möchte Saadon seinen Eltern zeigen, wie zerstört der Ort ist. UNI SPIEGEL 2 /

5 Von Miriam Olbrisch Fotos: Marcus Wiechmann 5 UNI SPIEGEL 2 / 2018

6 Intro Oben: Mit Fußball vertreiben sich die Lagerbewohner gern die Zeit, alte wie junge. Fotograf Marcus kickte mit Saadon und seinen Freunden. Zu Hause in Niedersachsen hatte er als Jugendlicher bei einem jesidischen Trainer das Spiel gelernt. Unten: Hier schläft Saadon. Vom Flüchtlingslager aus pendelt er zur Universität nach Dohuk, rund 20 Minuten entfernt. Für die Studierenden wurde extra ein Shuttlebus organisiert. Im Sommer will Saadon seinen Abschluss machen. UNI SPIEGEL 2 /

7 Sie trafen sich in einer Lagerhalle in der Nähe von Dohuk, Nordirak, der Fotograf aus Hannover, Deutschland, und der junge Jeside aus Shingal, Kurdistan. Der Fotograf aus Hannover war zum ersten Mal in der Gegend. Für den Zentralrat der Jesiden in Deutschland sollte er festhalten, wie die Spenden des Vereins in den Lagern verteilt wurden. Der junge Jeside half beim Zusammenpacken der Spenden, er sprach gut Englisch, zum Glück, und er erzählte dem Fotografen seine Geschichte: wie er im August 2014 mit seinen Eltern und den vier Geschwistern vor dem»islamischen Staat«aus seiner Heimatregion Shingal fliehen musste. Wie sein ältester Bruder nun mit der kurdischen Armee, der Peschmerga, gegen die Islamisten kämpfte. Wie er und seine Familie in einem 16-Quadratmeter-Zelt im Flüchtlingslager wohnten und wie sie trotz allem versuchten, ein möglichst normales Leben zu führen. In den folgenden Tagen schloss sich Marcus, der Fotograf aus Deutschland, Saadon, dem Jesiden aus Kurdistan, an. Er traf Saadons Freunde und Familie und durfte den jungen Jesiden mit der Kamera begleiten. Und so erlebte Marcus Wiechmann, 32 Jahre alt, Fotojournalismusstudent an der Hochschule Hannover, wie es sich anfühlt, wenn mehr als Menschen auf gut einem halben Quadratkilometer zusammenleben, ohne zu wissen, ob sie jemals wieder in ihre Heimatorte zurückkehren dürfen. Saadon nahm Marcus mit zum Kicken mit seinen Freunden auf einer kargen Schotterfläche, in sein Zelt, wo der Musikliebhaber Saadon auf einer turnmattendünnen Matratze unter einer Wolldecke schläft, in den jesidischen Tempel und in seinen zerstörten Heimarort Dugure in Shingal. Später kam Marcus vier weitere Male nach Kurdistan zurück. An die Universität von Dohuk, wo Saadon Pharmazie studiert, durfte Marcus nicht mitkommen. Die Hochschule gleicht einer militärischen Sperrzone, Fremde haben keinen Zutritt. Dass Saadon trotz Flucht die Aufnahmeprüfung schaffte und einen Studienplatz bekam, sei großes Glück, sagt Marcus und eine schwere Bürde. Um die Studiengebühren zu bezahlen, musste die Familie ihr Auto verkaufen. Mit seinem Abschluss, so hoffen sie, wird der 21-Jährige eine gute Stelle in einem Krankenhaus bekommen und den Menschen in der Region helfen. Auch Saadon sieht das so obwohl er ursprünglich lieber Musik studiert hätte. Doch auch so hat die Musik einen Platz in Saadons Leben eingenommen: Mit einem Freund gründete er die Gruppe»Sunrise«, die mit den Kindern aus dem Lager musiziert und singt. Außerdem können Schüler hier Nachhilfeunterricht bekommen. Für die Schule pauken gehört zu einem möglichst normalen Leben nun mal dazu. Für Saadons Studiengebühren verkauften die Eltern das Auto. Aufstieg und Fall des Martin Schulz das Buch zur»reportage DES JAHRES«320 Seiten Gebunden mit SU C 20,00 (D) Auch als E-Book erhältlich Nie zuvor lagen in der deutschen Politik der extreme Höhenflug und der krachende Absturz näher beieinander als bei Martin Schulz. Markus Feldenkirchen hat den Kanzlerkandidaten und SPD- Vorsitzenden begleitet, so exklusiv und hautnah, wie es in Deutschland bislang nicht möglich gewesen ist. Eindrucksvoll erzählt er in seinem Buch nun die ganze Geschichte eines politischen und persönlichen Dramas.»EIN MEISTERHAFTES, PRÄZISE BEOBACHTETES STÜCK POLITIKREPORTAGE.«Aus der Jury-Begründung für die Auszeichnung zum»journalisten des Jahres«UNI SPIEGEL 2 /

8 Campus»Eine Katastrophe«137 so viele Studierende wollte die Ostbayerische Technische Hochschule in Regensburg im vergangenen Wintersemester für das Fach Soziale Arbeit aufnehmen. Wegen einer IT-Panne erhielten jedoch über tausend Bewerber eine Zusage. Präsident Wolfgang Baier erklärt, welche Folgen das bis heute hat. Herr Baier, vor Kurzem hat das Sommersemester begonnen. Ist mit den Bewerbungen diesmal alles gut gegangen? Ja. Wobei man sagen muss, dass zum Sommer auch immer deutlich weniger Studenten bei uns anfangen. Zum Wintersemester waren es dafür umso mehr. Am Ende haben 461 das Bachelor-Studium begonnen. Wie haben Sie das hingekriegt? Für den Studiengang war das eine Katastrophe, weil das Lehrpersonal fehlte und die Fakultät für Sozial- und Gesundheitswissenschaften nicht über genügend Räume verfügt. Und dann? Zum Glück haben sich einige Lehrkräfte bereit erklärt, mehr zu arbeiten. Dafür bin ich sehr dankbar. Zudem haben ehemalige Kollegen wieder Lehraufträge angenommen. Und wir haben zwei Lehrkräfte und eine Fakultätsassistentin zusätzlich eingestellt, dazu mehr Tutoren und Hilfskräfte. Muss ten die Studierenden sich denn in überfüllte Se - minarräume quetschen? Gott sei Dank nicht. Andere Fakultäten haben mit Räumen ausgeholfen. Auch die benachbarte Uni Regensburg hat uns unterstützt, indem sie uns ihr Audimax für die Erstsemesterbegrüßung zur Verfügung gestellt hat. Werden Sie noch oft auf diese Panne angesprochen? Lange nicht mehr so häufig wie noch vor einem halben Jahr. Das steckt aber schon noch in vielen Köpfen. Ist das schlimm? Ich habe kein Problem damit, weil wir es am Ende gut gemeistert haben. Und es ist allen bewusst, dass es nicht nur unser Fehler war, sondern die Schwächen des bundesweiten Bewerbungssystems DoSV dazu beigetragen haben. Inwiefern? War es nicht einer Ihrer IT-Mitarbeiter, der versäumt hat, die korrekte Zulassungsbeschränkung ein - zutragen? Nein, nicht allein. Es lag auch daran, dass die Daten aus unserem hochschuleigenen nicht automatisch ins bundesweite System übertragen werden. Man musste sie händisch eingeben und konnte sie danach nicht mehr überprüfen. Da wurde zum Glück inzwischen nachgebessert. Können Sie heute über die Panne lachen? Nicht unbedingt. Sie kostet uns schließlich eine ganze Menge Geld. Wir rechnen in den nächsten dreieinhalb Jahren mit Mehrausgaben in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro. Hinzu kommt: Das erste Semester haben wir gut geschafft. Aber wir müssen sehen, wie wir den weiteren Studienverlauf auf die vielen Teilnehmer anpassen, beispielsweise wenn es darum geht, Praktikums plätze zu organi - sieren. UNI SPIEGEL 2 /

9 Campus Studieren per App Bitcoin Wenn die britische Woolf University im kommenden Herbst eröffnet, wird so einiges überflüssig, was bei anderen Universitäten zum Alltag gehört: das Schlangestehen vorm Prüfungsamt etwa oder den übel riechenden Kommilitonen ertragen zu müssen. An der neuen Hochschule können Studierende komplett ohne Bürokratie und direkten sozialen Austausch lernen. Denn die Woolf University wird aller Voraussicht nach die erste Blockchain-basierte Uni der Welt. Die Gründer, eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Oxford, wollen jene komplexe Technologie verwenden, auf der auch die Bitcoin-Währung basiert, um Wissen ortsunabhängig direkt von Lehrkräften an Studierende zu vermitteln. Es solle eine neue»grenzenlose akademische Gemeinschaft«entstehen, verkündete Joshua Broggi, einer der Gründer, und führte Vergleiche mit Uber und Airbnb an. Renommierte Wissenschaftler sollen ihre Expertise über eine App anbieten, die Studierenden buchen sie je nach Vorliebe. Unterrichtet wird über Kanäle wie Skype. Die ersten Angebote im Herbst stammen noch überwiegend von aktuellen oder ehemaligen Oxford-Mitarbeitern, langfristig sollen weitere hinzukommen. Ob das Projekt tatsächlich funktioniert oder eine fixe Idee von Krypto-Liebhabern bleiben wird, hängt sicherlich auch von den Gebühren ab, die Studierende für die Kurse berappen müssen und die sind selbst für britische Verhältnisse ziemlich hoch. Jährliche Kosten bei zwei»one-to-one-tutorials«pro Woche: umgerechnet rund Euro. Magister verweigert Zu lange studiert Als sie mit dem Studium begann, hieß der Bundestrainer Rudi Völler, und Gerhard Schröder regierte das Land: 32 Semester hat eine Studentin an der Universität Göttingen verbracht jetzt muss sie ohne Abschluss gehen. Sie hatte zuletzt noch versucht, ihre Uni vor dem Verwaltungsgericht dazu zu zwingen, ihr die vor neun Jahren abgeschaffte Magisterprüfung im Fach Mittlere und Neuere Geschichte abzunehmen. Sie habe arbeiten müssen und sei aufgrund von Schicksalsschlägen psychisch labil gewesen, begründete sie ihren Antrag, den sie exakt an dem Tag eingereicht hatte, an dem alle Göttinger Magisterstudenten ihr Studium beendet haben sollten. Doch das Gericht stellte sich auf die Seite der Hochschule. Die Uni sei nicht verpflichtet, in einem auslaufenden Studiengang so lange einen Abschluss zu ermöglichen, bis auch der Letzte so weit sei, lautete das Urteil. Die Zahl 8 RAINER UNKEL Prozent der österreichischen Studenten wünschen sich für ihr Land eine starke Führungs - persönlichkeit, die sich nicht um Parlament und Wahlen kümmern muss, ein Anstieg von 3 Prozentpunkten gegenüber Das ergab eine Umfrage des Wiener Instituts für Arbeitsmarktund Bildungsforschung. In Österreichs Gesamtbevölkerung ist die Sehnsucht nach einer Figur, die alles regelt, noch deutlich höher: 26 Prozent. 9 UNI SPIEGEL 2 / 2018

10 Mein Von Cathrin Schmiegel Fotos: Helena Lea Manhartsberger erstes Jeder Anfang birgt etwas Ungewisses. Für manche ist das prickelnd, andere bestimmt die Angst. Fünf Menschen erzählen, wie es sich anfühlt, Neues zu wagen. Mal Das neue Semester fühlt sich an wie ein dunkler Raum. Niemand, der in diesen Tagen hineinstolpert, weiß, wie es werden wird. Die Vorsätze sind gut, die Erwartungen hoch. Neue Kurse, neue Professoren auch neue Erkenntnisse? Neue Begegnungen? Keiner kann sagen, ob sie sich stoßen werden und woran. Das Herz wird schneller schlagen, Adrenalin durch den Körper pumpen, vielleicht Lampenfieber auf - steigen. Das neue Semester könnte für viele einfach ein»weiter so«, sein, gerade jetzt, im Sommer, wo deutlich weniger Studien - anfänger an die Hochschulen strömen als im Winter. Für die allermeisten wird dieses Semester wohl auf den ersten Blick nicht den Zauber des Neuanfangs bringen ausgezogen? Sind sie schon. Die ersten Studi- Partys gefeiert? Haben sie schon. Stattdessen wohl: vor sich hin studieren, Teil zwei. Muss aber nicht. Natürlich sind sie keine Kinder mehr, die automatisch jeden Tag etwas Neues lernen und über sich hinauswachsen. Doch auch mit 20 sogar mit 25, 30, sogar als Rentner können sie Dinge zum ersten Mal tun. Eine neue Sportart lernen, einen lang gehegten Traum erfüllen, einen neuen Weg einschlagen, eine Mutprobe wagen, eine Sprache lernen, ein fernes Land bereisen, ein unbekanntes Gericht probieren oder auch nur ein Gespräch mit einem Fremden führen. Das kann schwierig werden, ungewohnt, verunsichernd. Oder prickelnd, zauberhaft, magisch. Oder alles zusammen. Um das herauszufinden, müssen sie sich nur trauen. Einen Anfang, schreibt der Schweizer Philosoph Emil Angehrn, könnten die Menschen unterschiedlich wahrnehmen. Vielleicht als eine herrschende Gewalt, die plötzlich auf sie einwirkt wie ein Zwang. Oder schöner: als einen Freiraum, der sich plötzlich für sie öffnet oder als Möglichkeiten, die sich ergeben. Goethe ließ seinen Faust einmal sagen:»im Anfang war die Tat.«Diese Titelstrecke erzählt fünf Geschichten von Menschen, die etwas Neues wagten und dabei fürs Leben lernten. UNI SPIEGEL x 2 / 201x

11 auf der ganz großen Bühne stehen Deutsche Oper Berlin, Licht fällt durch große Fenster ins Übungsstudio, Sommer 2017, der Tag, an dem bekannt gegeben wird, welche drei Tänzer den Romeo tanzen werden.»es ist das Ende einer langen Saison, meiner ersten beim Staatsballett Berlin, in der ich fünf Stücke getanzt habe, Nebenrollen in»der Nussknacker«, in»schwanensee«, in»dornröschen«und mehr. Ich gehe auf dem Zahnfleisch. Zwei Tänzer haben mir gerade gratuliert. Wozu? Ich wollte nicht wie ein Idiot dastehen und zugeben, dass ich keine Ahnung habe. Ich lachte lieber und sagte: Danke. Dann sehe ich es auch. Da, am schwarzen Brett, steht mein Name, da steht er neben dem von Marian Walter, einem Superstar. Ich habe die Rolle des Romeos. Noch nie habe ich eine Hauptrolle getanzt. Das ist unglaublich, eine einmalige Chance, eine Ehre. Aber ich kann das nicht. Kann ich das absagen? Wie kann ich das absagen? Ich klinge verrückt. So viele Gedanken in nur vier Sekunden. Ich will die Rolle unbedingt. Um alles in der Welt will ich den Romeo tanzen. Er ist so vielschichtig, die Charakterisierung schwierig, er ist arrogant und ignorant, ausgelassen, töricht, aber auch romantisch, selbstlos. Ich muss die Angst beiseiteschieben, sie hält auf, provoziert Fehler schon bei dem kleinsten Anflug davon. Wie damals beim Australian Ballet, als ich bei einer Aufführung viermal fiel, weil ich meine Nervosität zuließ. Damals dachte ich mir: Jetzt hast du den schlimms - ten Auftritt deiner Karriere hinter dir. Dann kam ich darüber hinweg. Wen außer dir hat das schon interessiert? Tanzen ist wie eine Sprache. Ich habe der Welt schon oft bewiesen, dass ich sie spreche. Erst sind die Schritte Fragmente, dann fließen sie ineinander zu einer einzelnen Bewegung. Wenn ich das Stück dann tanzen werde vor Publikum, werde ich hinterher dieses König-der-Welt-Gefühl haben. Ein Tänzer muss rausgehen, sich fast in die Hose machen vor Nervosität, um sich lebendig zu fühlen. Ich habe Angst vor der Rolle des Romeos. Aber es macht mir mehr Angst, niemals zu erfahren, ob ich sie tanzen kann.«der Australier Cameron Hunter, 26, tanzt, seit er 14 Jahre alt ist. Im Staatsballett Berlin wird er im April in»romeo und Julia«zu sehen sein als Romeo. Es ist sein erster Auftritt in einer Titelpartie. 11 UNI SPIEGEL 2 / 2018

12 für ein EM-Tor laut bejubelt werden Taime Kuttig war 14 Jahre alt, als die Schatten fast die ganze Welt um ihn herum verschluckten. Die Krankheit, Re - tinitis Pigmentosa, nahm ihm die Sehkraft und den Traum, Profifußballer zu werden. Taime würde nie für die deutsche Nationalmannschaft spielen, geschweige denn, von Tausenden Fans für ein Tor bejubelt werden. Davon war er lange Zeit überzeugt. An einem Freitag, dem 18. August 2017, erfüllte sich sein Traum dann doch. Taime sitzt in einem Café am Dortmunder Hauptbahnhof, gleich beginnt sein Training bei der Borussia,und erzählt, wie er Fußballer werden konnte, ohne zu sehen. Kurz vorher hatte er begonnen, in der Schule zu trainieren, bei einer Blindenfußballmannschaft. Anfangs rollte er einem Partner den Ball am Boden zu, sitzend, mit den Händen. Bald kickte er, wurde besser, wurde aufgenommen in ein Trainingsprogramm für die wirklich Guten und das Marburger Bundesliga-Team schaffte er es in die Nationalmannschaft. Sein erstes Spiel, ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich, war eine Katastrophe. Die Gegner liefen schneller, zu schnell. Taime krachte gegen die Bande, sein Fuß steckte fest. Doch er trainierte und lernte und ließ bald den Ball so schnell und eng zwischen den Innensohlen tanzen, als wirkten dort Magnete. Bei der ersten Europameisterschaft, in Loano, Italien, wurde Taime mit den Deutschen vierter. Bei der dritten, am 18. August 2017, in Deutschland, erreichte er den persönlichen Höhepunkt seiner Karriere. Regen fiel auf den Kunstrasenplatz am Anhalter Bahnhof in Berlin. Das Eröffnungsspiel, Deutschland gegen Italien, lief seit drei Minuten. Plötzlich stand Taime acht Meter vor dem Tor, eine Dunkelbrille auf dem Kopf, um auch die letzten Schatten vor seinen Augen zu tilgen. Freistoß. Die Rufe der 2200 Zuschauer verstummten für ihn. Noch nie hatte er vor so vielen Leuten gespielt. Er nahm Anlauf, ein, zwei Schritte, traf den Ball, den er nicht sehen konnte, mit der Innenseite des rechten Fußes. Quälende Sekundenbruchteile Stille. Dann hörte er, wie der Ball im Netz klingelte, und die Menschen, die seinen Namen jubelten.»magisch«, sagt er. Taime Kuttig, 25, verlor schleichend sein Augenlicht. Heute spielt er bei Borussia Dortmund und der deutschen Nationalmannschaft im Blindenfußball, wo sie ihn den»turbodribbler«nennen, weil er so schnell wie kein anderer über den Platz jagt. UNI SPIEGEL 2/

13 Menschen heilen»ich weiß noch, dass die Mutter dunkle Ringe unter den Augen hatte. Nächtelang war sie wach geblieben. Ihre Zwillinge, zwei Jungs, 18 Monate alt, lagen in dem Krankenhausbettchen auf dem Bauch, Nasenbrillen für die Sauerstoffzufuhr auf dem Gesicht. Sie atmeten schwer. Winzige Häufchen Elend. Sie waren Patienten auf der Station I3 im Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg. Und die Ersten, für die ich mitverantwortlich war. Ich leistete gerade mein Praktisches Jahr ab. Die Zwillinge litten an»obstruktiver Bronchitis«, in der Regel aufgrund eines viralen Infekts, bei dem sich die Bronchialschleimhaut entzündet und die Atemwege verengen. Das erzählte die Stationsärztin, die mich betreute. Das ist nicht ungewöhnlich bei Kindern. Aber wird die Bronchitis nicht therapiert, kann sie chronisch werden. Ich war nervös, als ich mich der Mutter vorstellte als diejenige, die ihre Kinder behandelt. Dann musst du Initiative ergreifen, souverän wirken. Vorher kannte ich Krankheiten vor allem aus Büchern. Da waren sie Checklisten mit Symptomen und Behandlungsmethoden, die ich fürs Staatsexamen lernte, ein halbes Jahr lang, sechs Tage die Woche. Bis nichts mehr in den Kopf passte. Da war eine Erkrankung etwas Abstraktes, bei dem man Kästchen ankreuzen musste. Doch an diesem Vormittag war plötzlich alles real. Ich griff nach meinem Stethoskop, ging im Kopf durch, was ich in meinem Studium gelernt hatte. Nur nichts vergessen, dachte ich. Ich machte einen Auskultationsbefund, hörte also ihre Lungen ab. Da hörte ich das exspiratorische Giemen: ein helles Pfeifen. Außerdem atmeten sie zu lange aus, weil ihre Bronchien so verschleimt waren. Einer der Jungen war total dehydriert. Wir haben ihn an den Tropf angeschlossen und den beiden Medikamente zur Weitung der Bronchien und zwei Liter Sauerstoff verabreichen lassen, damit sich die Sättigung in ihrem Blut normalisiert. Die Lunge kann nicht gut heilen, wenn die Sättigung unter 90 Prozent liegt, 100 sind optimal. Erst wenn sie eine Nacht lang ohne die zusätzliche Sauerstoffzufuhr auskommen, dürfen sie nach Hause. Eine Woche habe ich nach den beiden gesehen. Jeden Tag konnte ich den Sauerstoff reduzieren, jeden Tag ging es den Kleinen besser. Am zweiten Morgen saßen sie in ihren Bettchen, am dritten brabbelten sie, am vierten wollte einer mein Stethoskop klauen. Alle lachten, die Jungs, die Mutter, ich. Die Stationsärztin und der Oberarzt haben mich gelobt. Dann kam der letzte Tag. Ich öffnete die Tür. Die Mutter kam mir entgegen:»wir haben die ganze Nacht keinen Sauerstoff gebraucht.«da konnte ich den Satz sagen, der am schönsten ist in meinem Beruf:»Sie dürfen mit ihren Kindern nach Hause.«Nora Langenbach, 29, hat Medizin studiert und bewirbt sich um eine Assistenzarztstelle in der Pädiatrie. Sie liebt es, wie ehrlich die Kinder sind. Dass sie weinen, wenn ihnen etwas wehtut, und lachen, wenn alles in Wahrheit doch nicht so schlimm ist. 13 UNI SPIEGEL 2 / 2018

14 einen Saal voller Menschen das eigene Lied singen hören Wenn du deine Songs schreibst, musst du immer wieder etwas Neues entwickeln, das die Fans überrascht. Ist das schwierig? Es geht mir nicht darum, mich immer neu zu erfinden. Ich will ein Gefühl in den Menschen auslösen. Manchmal mach ich drei Songskizzen und schmeiß alles weg. Wenn ich im Studio stehe, ein bisschen rumsinge und zwei Tage später immer noch einen Ohrwurm davon habe, denke ich mir: Das könnte was sein. Wann hattest du das Gefühl das letzte Mal? Bei meinem aktuellen Song»Bordeaux«, daran habe ich eineinhalb Monate gearbeitet, bis alles glatt - gebügelt war. Name und Thema kamen von meinem Bühnenoutfit. Für die»einzimmervilla«-tour haben wir auf dem Berliner Ku damm ein bordeauxfarbenes Sakko besorgt, ein geiles Teil. Die Leute erkennen es wieder. Was passiert, wenn du es vor einer Show anziehst? Wirst du nervös? Die Angst zu verkacken, habe ich nie. Ich bin eher positiv aufgeregt. Wenn ich hinterm Vorhang stehe und die Leute tuscheln, kriege ich richtig Bock. Vor allem bei kleinen Shows, wie im»bi Nuu«in Berlin vor 550 Leuten. Da geht der Beat an, und die Leute springen von der ersten Sekunde an. Und wenn dann der ganze Raum mitsingt bei»ein Zimmer«, was ja ein Lovesong ist, ist das ganz schön krass. Wie war es, das erste Mal dich selbst rappen zu hören? Ich war zwölf, als ich mit meinen Freunden zum ersten Mal Musik aufgenommen habe. Wir hatten ein Mikro für zwölf Euro, das konnte man in einen Laptop einstöpseln. Meine eigene Stimme rappen zu hören, das war komisch, aber auch ziemlich cool. Ich hab mich schnell daran gewöhnt. Seitdem haben wir Musik gemacht wie die Wilden. Ich hatte schnell 500 Beats. Klingt wie ein Rausch. Ja, das kann man so sagen. Richtig ernst wurde das aber erst Meine Tante starb innerhalb weniger Wochen an Krebs und ein Bekannter an den Folgen einer Mandel-OP. Da dachte ich: Wenn ich übermorgen sterbe, will ich nicht die ganze Zeit nur so kacke in der Schule gesessen haben. Ich wusste: Alles außer Musik ist Quatsch. Andac Berkan Akbiyik, 27, singt und rappt unter dem Namen BRKN auf Deutsch, seine Musik wird hoch - gelobt von Kollegen wie Sido und Alligatoah, zuletzt veröffentlichte er sein zweites Album»Einzimmer - villa«und tourte mit Prinz Pi. UNI SPIEGEL 2 /

15 ein Tier erschießen Mit einem befreundeten Jäger fährt sie in sein Revier, Schwäbische Alb. Er leiht ihr sein Gewehr, sie hat kein eigenes. Als sie das erste Mal anlegt, fühlt es sich gut an. Passend, irgendwie. Sie laufen über Schotterwege zum Hochsitz, eine Viertelstunde lang, klettern die Leiter hoch. Der Wald liegt hinter ihnen, vor ihnen eine Wiese, links davon Wacholdersträucher. Es dauert keine fünf Minuten, da stakst ein Rehbock aus dem Wald. Der erfahrene Jäger schaut durch sein Fernglas, wägt ab, wie alt das Tier ist, ob es guten Nachwuchs bringen oder eh bald sterben wird. Ihr Herz rast. Da sagt er:»ja. Du kannst schießen.«sie weiß, sie muss das Tier von der Seite treffen und durch den Brust raum hinter das Schulterblatt, damit die Kugel durchgeht. Der Bock würde ausbluten, es wäre schnell vorbei mit ihm. Dann legt sich das Tier ins Gras. 20 Minuten lang vielleicht, eine gefühlte Ewigkeit. Sie spürt die Spannung aufsteigen, sie denkt:»bitte steh nicht wieder auf.«vielleicht ist sie noch nicht so weit. Doch das Tier tut ihr den Gefallen nicht, es stemmt sich hoch. Sie legt an, der Schaft des Gewehrs fühlt sich plötzlich viel zu lang an, sie denkt:»kann ich wirklich ein Lebewesen töten?«sie beschwört Bilder herauf, von Massentierhaltung, von Kühen, die nie Tageslicht sehen. Sie sagt sich:»wenn du Fleisch isst, dann auf eine faire Art.«Sie wird ruhig. Sie schaut durch das Zielfernrohr, heftet das Fadenkreuz hinter das Schulterblatt des Tieres. Sie drückt ab. In dem Moment springt der Bock weg, verschwindet im Wald.»Scheiße«, denkt sie. Bestimmt hat sie ihn verwundet. Und das beim ersten Mal. Nicht gut. Zehn Minuten wartet sie auf dem Hochsitz, sonst könnten andere Tiere den Schuss mit Gefahr verbinden. Dann klettert sie mit dem anderen Jäger herunter. Überall klebt rosafarbenes Blut, ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass sie richtig getroffen hat. Kurz darauf findet der andere den toten Bock im Unterholz. Er ist 18 Kilogramm schwer. Sie ist erleichtert: Das Tier musste nicht leiden. Sophia Lorenzoni, 25, ist Volontärin bei der»deutschen Jagdzeitung«und Jägerin. Wenn sie Fleisch essen will, geht sie in ein Jagdrevier in Nassau, Rheinland-Pfalz, erlegt ein Stück Wild, bricht es auf und bereitet es sich zu. Carpaccio zum Beispiel. 15 UNI SPIEGEL 2 / 2018

16 Out of Von Miriam Olbrisch Fotos: Philip Richter the wild Jason, Patricia und Brighton studieren und leben auf dem Campus von Mweka im Norden Tansanias.

17 D In einem Dorf am Kilimandscharo liegt eines der größten Wildlife-Colleges Afrikas. Hier lernen angehende Ranger, wie sie Hütten aus Blättern bauen, warum Mistkäfer toll sind und was zu tun ist, wenn ein Löwe angreift. Ihr größter Feind aber ist: der Mensch. ILLUSTRATION: LEON LOTHSCHÜTZ ie Punkte reichten bis zum Horizont. So sehr Brighton Mbilinyi sich auch bemühte, die Augen zusammengekniffen, den Blick durch ein Fernglas geschärft, er konnte sie einfach nicht zählen. Tausende mussten es sein: Gnus, Gazellen und Zebras, jedes Tier ein Punkt, die zu einem grau-braunschwarzen Fleckenteppich verschmolzen. Brighton hätte ihrer langsamen, aber stetigen Wanderung stundenlang zuschauen können, so erzählt er es. Doch die Kommilitonen drängten zum Aufbruch. Die Sonne würde bald untergehen, sie müssten Zelte aufbauen und ein Lagerfeuer entfachen, irgendjemand würde ein Referat halten. Und am Ende würden sie am Feuer sitzen und mit ihrem Professor diskutieren über die wundersame Wanderung der Tiere, die sie alle an diesem Nachmittag beobachtet hatten. Mehrmals im Jahr ziehen Herden von Mil - lionen Vierbeinern auf der Suche nach Trinkwasser und saftigem Grasland zwischen der Serengeti im Norden Tansa - nias und dem Massai-Mara-Nationalpark in Kenia hin und her. Wer zur richtigen Zeit kommt, kann das Naturschauspiel aus nächster Nähe beobachten und dabei mehr über das Zusammenleben der Tiere lernen als in jedem theoretischen Seminar. Deshalb sind Brighton, 24 Jahre alt, und seine Kommilitonen hergekommen. Sie studieren am»college of African Wildlife Management«in Mweka, Tansania und könnten nach ihrem Abschluss die Serengeti, die bekannteste Savanne Afrikas, zu ihrem Arbeitsplatz machen: als sogenannte Wildlife Manager, besser bekannt als Ranger.»Im Grunde studieren wir Safari«, scherzt Brighton. Und ein bisschen so ist es ja auch. Ein Drittel ihres Studiums, also insgesamt ein gutes Jahr, verbringen die Bachelor-Anwärter von Mweka nicht im Seminarraum oder Hörsaal, sondern in der Steppe der Serengeti, im Dschungel des Selous Game Reserve, am Ufer des Victoria-Sees, am Hang des Kilimandscharo oder am Strand des Indischen Ozeans. Klingt wie ein Reisekatalog,»ist aber harte Arbeit«, beteuert Brighton. Seit die Berlinerin Gesa Neitzel im vergangenen tristen, langen Winter ihren autobiografischen Roman»Frühstück mit Elefanten«veröffentlichte, worin sie von ihrer Ranger- Ausbildung in Südafrika schwärmt, träumen Hunderte Abenteuerhungrige im kalten Deutschland davon, es ihr gleichzutun. Rucksack packen, Safari-Hut auf, ein kleines Vermögen für die Studiengebühren zusammenkratzen und ab in den Busch. Die Studenten am Mweka College leben genau diesen Traum. Drei Jahre, sechs Semester, dauert der Bachelor- Studiengang, der die Absolventen unter anderem dazu be- 17 UNI SPIEGEL 2 / 2018

18 Links: Der Campus von Mweka liegt am Fuß des Kilimandscharo. Bei gutem Wetter können die Studierenden ihn sehen. Rechts: Im Hörsaal pauken sie. Unten: Direktor Kidegesho (l.) und Professor Dulle sorgen sich um den Ranger-Nachwuchs. fähigt, als Ranger in den Nationalparks Afrikas Tiere, Pflanzen und Boden vor dem Raubbau der Menschen zu bewahren und im Idealfall die Besucher für den Schutz von Natur und Umwelt zu begeistern. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung von Naturschutz in den Ländern Ostafrikas deutlich zugenommen. Auch hier spüren die Bewohner die Folgen des Klimawandels immer deutlicher: Lange Dürrezeiten und sintflutartige Regenfälle machen den Bauern Sorgen. Durch Wilderei sind zahlreiche Tierarten vom Aussterben bedroht. In Naturschutzgebieten werden Minen für Uran und seltene Erden erschlossen. Staudämme und Wasserkraftwerke, wie sie derzeit in Tansania gebaut werden, sollen die Bevölkerung mit elektrischem Strom versorgen. Junge Menschen, die sich in diesem Konflikt auf die Seite der Natur schlagen und sich für ihren Schutz einsetzen, werden dringend gebraucht. Seit der Gründung 1963, kurz nach der Unabhängigkeit Tan sanias von den britischen Kolonialherren, haben rund 5000 junge Menschen aus mehr als 50 Ländern der Erde die Ranger-Ausbildung in Mweka abgeschlossen. Aktuell lernen hier 300, je 50 pro Semester. Ginge es nach den Bewerberzahlen, könnten es deutlich mehr sein obwohl das Bachelor-Studium mit Gebühren von rund 2500 US-Dollar für Studenten aus Ostafrika nicht gerade ein Schnäppchen ist. Wer von außerhalb kommt, zahlt mehr als das Doppelte.»Unsere Ausbildung ist einzigartig aber deshalb leider auch mit hohen Kosten verbunden«, sagt Jafari Kidegesho und hebt entschuldigend die Hände.»Allein die Eintrittsgebühren für die Nationalparks, in denen wir unsere Seminare abhalten«, sagt er und seufzt. Andererseits zahle sich der Einsatz aus: Wer als Ranger arbeiten wolle, finde meist innerhalb weniger Wochen nach Studienabschluss eine Anstellung. Kidegesho, der nicht nur durch sein gütiges Lächeln ein bisschen an eine Buddha-Figur erinnert, ist Direktor des Colleges. Er teilt sein Büro mit einem imposanten, ausgestopften Impala.»Haben unsere Schüler erlegt und präpariert«, sagt Kidegesho und klappst seine Hand auf den leicht angestaubten Hals des Tieres. Alle Wände des Raumes sind voll gehängt mit fotografischen Zeugnissen der Mweka-Studenten: Junge Männer und Frauen in grünen Overalls posieren vor dem Kilimandscharo, stehen auf der Ladefläche eines Lastwagens im Dschungel oder hocken unter einem improvisierten Dach aus Bananen - blättern.»es macht einen Unterschied, ob Studierende mit eigenen Augen sehen, dass Impalas in Gruppen zusammen - leben rund 20 Weibchen und ein Männchen, oder dasselbe Wissen aus einem Buch zu lernen«, erklärt Hamadi Dulle. Der stellvertretende Rektor hat auf dem Ledersofa neben seinem Chef Platz genommen. Dulle hat jahrelang an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main geforscht. In Mweka unterrichtet er Zoologie. Die Exkursionen»in the field«, die Dulle oft leitet, dienten dazu, den Studierenden die Natur näherzubringen.»sie sollen Pflanzen und Tiere lieben lernen«, sagt Dulle.»Dann werden sie sie auch beschützen.«magische Momente wie die, die sein Schüler Brighton in der Serengeti erlebte, machten junge Menschen zu guten Wildlife Managern, glaubt der Professor. Im Gegensatz zu seinem Chef Kidegesho ist es in Dulles Büro eine echte Herausforderung, einen Sitzplatz zu finden. Dabei ist der Raum nicht einmal besonders klein. Nur stapeln sich neben seinem Schreibtisch 410 Vogelhäuschen.»Schick, oder?«, fragt er. Dulle hat die Häuschen entworfen, in den nächsten Wochen möchte er sie an Bäumen und Häusern in der Umgebung anbringen auch das ein Praxisprojekt, bei dem die Studierenden mithelfen. Es soll ihnen zeigen, wie oft sich die Interessen von Mensch und Natur im Weg stehen. Dulle möchte seinen Schülern vermitteln, wie sie diese Konflikte lösen können. Weil Bauern in der Region um das College immer mehr Bäume roden, um auf dem Grund Getreide und Mais anzubauen, verlören viele heimische Vögel ihre Nistplätze.»Mit unserem Projekt wollen wir die Menschen überzeugen, dass die Vögel trotzdem nicht verschwinden dürfen«, sagt Dulle. Auch Brighton wird dabei sein. Während Dulle in seinem Büro die Nistkästen präsentiert, hockt der schmächtige junge Mann an einem Einzeltisch im Hörsaal nebenan. Der UNI SPIEGEL 2 /

19 Raum sieht aus wie eine Mischung aus Opas Wohnzimmer, Naturkundemuseum und modernem Lernsalon. Geweihe reihen sich zu Hunderten an den Wänden, es sind die Schädel aller Antilopenarten, die in Tansania vorkommen.»wir müssen uns alle Details genau einprägen«, sagt Brighton.»Sonst erkennen wir sie in der Wildnis nicht.«zwischen all den afrikanischen Huftieren glotzt auch ein Elch durch seine Glasaugen in den Raum. Schließlich sollen die Absolventen von Mweka nicht nur in Südafrika oder Simbabwe, sondern auch in Nationalparks in Schweden, den USA oder Kanada arbeiten können. Deshalb steht auch eine Vorlesung zu nicht afrikanischen Wildtieren auf dem Stundenplan. Trotz aller Safari-Romantik immer weniger der Mweka- Absolventen wollen tatsächlich Ranger werden. Das Geld der Touristen lässt sich im Urlaubsparadies Tansania mittlerweile einfacher verdienen. Und sicherer.»wildlife Manager ist ein harter Job«, sagt Direktor Kidegesho.»Den Großteil der Arbeitszeit verbringen Ranger im Busch, häufig allein. Und dort riskieren sie ihr Leben.«Die Versuchung sei groß, in gefährlichen Situationen einfach davonzulaufen und sich in Sicherheit zu bringen.»nicht wenige schmeißen nach wenigen Wochen hin, weil sie Angst haben«, sagt Kidegesho. Dabei sind es in erster Linie nicht die Löwen, Geparde oder Flusspferde, die eine Gefahr für Wildhüter darstellen. Schlimmer sind, wie so oft, andere Menschen.»Wilderer gehen immer skrupelloser vor und greifen häufig auch Ranger an, wenn sie erwischt werden«, sagt Kidegesho. Weil auf Wilderei in Tansania und den Nachbarländern hohe Gefängnisstrafen stehen, erscheint es manchem illegalen Jäger als das kleinere Übel, einen Wildhüter zu überwältigen und zu fliehen, als sich zu ergeben. Natürlich bereite das College die Studenten auf diese Situationen vor, mit Nahkampftraining und einer Schießausbildung, sagt Kidegesho.»Doch es bleibt ein gefährlicher Beruf.«Kein Wunder, dass viele Absolventen lieber einen Bogen um die Arbeit im Busch machen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Patricia hat sich ebenfalls so entschieden. Dabei liebt die 23-Jährige die Steppe, den Dschungel, die Berge.»Wahnsinnig schön«, sagt sie, wenn sie sich an die Exkursionen erinnert. Die Entscheidung, nach Mweka zu gehen, bezeichnet sie als die beste ihres Lebens. Patricia studiert im dritten Jahr, wird bald ihren Abschluss als Wildlife Managerin in der Tasche haben. Ihre Noten sind hervorragend.»im Military Training war ich die beste von allen Frauen«, sagt sie stolz. Auch das Schießen, vor dem sie sich vorher ein wenig gefürchtet hatte, machte Spaß. Trotzdem möchte sie lieber nicht als Rangerin arbeiten sondern als Managerin einer großen Agentur Safaris organisieren.»es ist einfach sicherer«, sagt sie. Brighton hat lange Zeit mit einer Zukunft als Ranger geliebäugelt, in seiner Jugend sezierte und konservierte er Tiere, es war sein Hobby.»Einige habe ich auch hier in meinem Wohnheimzimmer«, erzählt er. Keine Antilopen natürlich, aber beispielsweise ein Chamäleon. Doch auch er verfolgt aktuell andere Pläne. Er möchte das, was er über Natur, Tiere und das Überleben in der Wildnis gelernt hat, an andere wei - tergeben. Allerdings nicht als Wildhüter oder Safari-Führer. Zusammen mit seinem Freund Jason hat er den YouTube- Kanal»Saviours of Wildlife«gegründet. Auf Swahili und Englisch erklären sie, wie man Schlangen fängt, wie Bienen Blüten bestäuben und diskutieren über den Einfluss von Entwicklungshilfe auf den Naturschutz. Auch Professor Dulle taucht in einem der Filme auf er gibt Jason vor der Kamera Auskunft über die ökologische Bedeutung von Mistkäfern.»Ich träume davon, dass unsere Filme in Schulen gezeigt werden«, sagt Brighton.»So könnten alle Kinder lernen, wie faszinierend und schützenswert Natur und Tiere sind.«im Grunde, erklärt der junge Mann feierlich, sei das die wichtigste Erkenntnis, die er im Studium gewonnen habe. 19 UNI SPIEGEL 2 / 2018

20 Das anonyme Protokoll Aufgezeichnet von Nicole Schulze Illustration: Benedikt Rugar Mein Leben als Polizei-Reporterin Sie klingelt an fremden Haustüren, hört traurige Geschichten und passt im Straßenverkehr besonders gut auf: Eine Polizeireporterin bei einer Berliner Boulevardzeitung erzählt aus ihrem Alltag. Wenn ich durch meine Stadt fahre, kann ich beinahe zu jedem zweiten Haus eine Horrorgeschichte erzählen: Hier ein Raubmord, dort eine Messerstecherei oder war es ein totgeschütteltes Baby? Das klingt schrecklich, ich weiß. Polizei-Reporter dürfen nicht zimperlich sein. Als ich mit Mitte zwanzig als Praktikantin bei einer Boulevardzeitung in Berlin anfing, wurde ich gleich am ersten Tag in den Zoo geschickt, um die Neueröffnung einer Tier-WG zu protokollieren. Sechs Stunden lang stand ich bei minus 15 Grad vor der Anlage und habe minutiös mitgeschrieben. Am Ende kamen 30 Zeilen ins Blatt.»Die ist hart im Nehmen«, hieß es dann. Am nächsten Tag teilte mich der Chef der Polizei-Re - daktion zu. Meine erste Polizei-Geschichte war der erste Unfalltote des Jahres. Ich wurde mit einem Fotografen losgeschickt, der mir auf dem Weg erklärte, worauf es ankommt: Ein Foto des Verstorbenen sei das Wichtigste. Vor Ort trafen wir die Konkurrenz, die Polizeireporter anderer Blätter. Gemeinsam klingelten wir an der Wohnungstür des Verunglückten. Ich musste vorn stehen, weil ich ein junges Mädchen war das sollte wohl harmlos aus sehen. Es gibt nicht viele Frauen in diesem Metier. Die Tür ging schnell wieder zu. Dann befragten wir die Nachbarn. Ich fand das sonderbar, bei wildfremden Menschen zu schellen und sie mit dem Tod zu konfrontieren. Andererseits wollte ich meinen Auftrag erfüllen. Geklappt hat s an diesem Tag nicht ich kehrte ohne ein Foto in die Redaktion zurück. Polizei-Reporter wissen nie, wie der Tag wird. Planung ist unmöglich. Abends verabrede ich mich kaum noch zu oft musste ich spontan absagen. Nach dem Terroranschlag am Breitscheidplatz habe ich eine Woche lang kaum geschlafen. In solchen Situationen stehe ich richtig unter Strom. Dann beginnt ein Wettrennen mit den anderen Reportern um die bes - ten Informationen. Die Basis was ist wann und wo passiert bekomme ich von der Polizei-Pressestelle. Die rufe ich morgens als Erstes an und frage, ob etwas Berichtenswertes passiert sei. Manchmal frage ich auch bei der Feuerwehr oder der Staatsanwaltschaft nach.»bsd aus Pkw«, eine»gef KV«, ein»tödlicher VU«Polizei-Deutsch für: besonders schwerer Diebstahl aus einem Auto, eine gefährliche Körperverletzung, ein tödlicher Verkehrsunfall. Tragisch, aber eben auch Alltag in der Großstadt. Selbst ein Mord ist oft wenig aufregend. Entweder geht es um enttäuschte Liebe oder ums Geld. Immer das Gleiche. Persönliche Daten wie Namen und Adressen der Opfer geben die Pressestellen nicht heraus. Die muss ich vor Ort ermitteln, Augenzeugen und Anwohner befragen oder die sozialen Netzwerke durchforsten. Zudem habe ich ein dichtes Informantennetzwerk, das oft weiterhilft. Den Polizei-Funk hören wir übrigens nicht ab, auch wenn viele das denken. Geht gar nicht, weil heutzutage alles digital verschlüsselt ist. Was mir nahegeht, sind Geschichten, bei denen Kinder oder Senioren die Opfer sind. Ich frage mich, wie man Wehrlosen Gewalt antun kann. Es will mir nicht in den Kopf, warum man eine 80-Jährige, die auf den Rollator angewiesen ist, fesselt, knebelt und verprügelt, um eine Handvoll Euro zu erbeuten. Das macht mich wahnsinnig. Und wütend. Ich hoffe, dass ich mit meinen Texten etwas bewirke. Wenn die ausgeraubte Rentnerin sich fotografieren lässt und ihre Blessuren zeigt, erregt das Aufmerksamkeit. Vielleicht meldet sich ein Zeuge. Vielleicht sensibilisiert die Geschichte andere, die dann nicht so leichtfertig einem Fremden die Tür öffnen wobei ich den Opfern ausdrücklich keine Schuld zusprechen möchte. Ich frage mich oft, warum Menschen uns nach einem Schicksalsschlag hereinbitten. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn in so einer Situation ein Journalist an meiner Tür klingelt. Meistens sind wir Polizei-Reporter nach den Ermittlern die Ersten, die kommen. Und die zuhören. Ich bin dann Trösterin, ich leide mit. Angehörige und Opfer berichten oft, dass sie trotz des Traumas funktionieren müssen und in ihrem Umfeld nicht so viel von der Tat sprechen, weil niemand lange zuhören kann. Sie sind dankbar, dass wir da sind. Es kommt sogar vor, dass Leute später noch anrufen und reden wollen. Einmal wurde ich sogar mit den Worten»Ich habe schon auf Sie gewartet«empfangen von einem Elternpaar, dessen Sohn von einem Zug überrollt worden war. Ein tragischer Unfall. Für die war klar: Nach so einem Unglück kommt die Zeitung und macht ein Interview. Ich weiß, wie verletzlich Menschen in solchen Situationen sind und wäge sehr genau ab, was ich schreibe und was nicht. Nach allem, was ich in meinem Beruf erlebt habe, bin ich umsichtiger geworden: Beim Fahrradfahren vergesse ich nie den Schulterblick es gibt so viele Radtote in Berlin. Eine Balkontür oder das Fenster würde ich nie offen lassen, wenn Kinder in der Wohnung sind zu viele tödliche Stürze. Trotzdem liebe ich meine Arbeit. Durch sie habe ich meine Stadt mit den vielen verschiedenen Bewohnern erst richtig kennengelernt. Ich bin froh, dass ich vor 13 Jahren mein Germanistik-Studium abgebrochen habe und geblieben bin. UNI SPIEGEL 2 /

21 Wenn aus Bewegung Punkte werden. Mit der TK App für unsere Versicherten. Fortschritt leben. Die Techniker dietechniker.de

22 Von Matthias Fiedler Fotos: Theo McInnes»He, du bist doch der Typ mit dem Fake- Restaurant«UNI SPIEGEL 2 /

23 »Die Leute wollen flashy Fotos.«Oobah Butler bereitet das Grundstück rund um seine Gartenlaube für Besucher vor. TripAdvisor gilt vielen als verlässliche Quelle für gutes Essen. Der Brite Oobah Butler hat bewiesen, wie leicht sich das System manipulieren lässt. Er machte seine Gartenlaube zum Nummer-eins-Restaurant Londons ohne dort je einen einzigen Gast empfangen zu haben. Dort zu speisen ist immer noch verlockend. Wer auf der angenehm reduzierten Homepage des Londoner Restaurants»The Shed at Dulwich«landet, blickt auf wirklich appetitanregende Fotos. Frisch gehackte Kräuter, eine kunstvoll mäandernde rote Soße, darunter ein Schokoküchlein mit sichtbar flüssigem Kern. Doch der einladende Eindruck täuscht, denn: Das»Shed«gibt es nicht, hat es auch nie gegeben. Genauer gesagt, nie so, wie es digital präsentiert wird. Es ist ein Gag, eine Erfindung des britischen Journalisten und Comedians Oobah Butler. Das hat er bereits in einem Text im Magazin»Vice«gestanden. Dem 26-Jährigen ist es tatsächlich gelungen, seine Gartenlaube zum besten Restaurant Londons auf dem Bewertungsportal TripAdvisor zu stilisieren. Er verbreitete die Legende eines»appointment-only-restaurants«, das ausschließlich für angemeldete Gäste Menüs serviert, die das befriedigen sollen, wonach die Besucher sich gerade sehnen Liebe, Empathie oder Glück etwa. Doch als»the Shed«Anfang November des vergangenen Jahres auf Platz eins von Lokalen in der englischen Metropole landete, hatte nicht ein einziger Gast dort gegessen. Die Fotos auf der Homepage? Fake, inszeniert mit Rasierschaum, Hochglanzlack und WC-Steinen. Die vielen euphorischen Bewertungen auf TripAdvisor? Stammten von Freunden und Bekannten. Natürlich, als das Restaurant auf TripAdvisor im Ranking unaufhaltsam weiter nach oben stieg, riefen jeden Tag Hunderte Menschen an und wollten einen Tisch reservieren. Die Antwort lautete stets:»currently fully booked«, leider derzeit ausgebucht. Direkt vorbeigucken konnte niemand, im Netz findet und fand sich nur eine ungefähre Adresse. UNI SPIEGEL: Oobah, melden sich heute noch Leute bei dir, weil sie im»shed«essen wollen? Ja, tatsächlich, aber nur zum Spaß. Aber ich werde manchmal auf der Straße erkannt. Selbst im Fitnessstudio sagte einer neulich: He, du bist doch der Typ mit dem Fake-Restaurant. Wie bist du auf die Idee für diese Aktion gekommen? Ich habe vor einiger Zeit als Nebenjob gefälschte Rezensionen für Restaurants geschrieben. Die wurden von TripAdvisor veröffentlicht. Ich war verblüfft, wie leicht die Leute zu manipulieren sind. Ich dachte mir: Warum nicht selbst ein 23 UNI SPIEGEL 2 / 2018

24 Links: Die Gäste bekamen vor seinem»restaurant«die Augen verbunden. Unten: Oobah besorgt einen Heizstrahler. Fertigessen, auf - gehübscht mit Kräutern und essbaren Blumen und keiner wurde misstrauisch. UNI SPIEGEL 2 /

25 fiktives Restaurant eröffnen und sehen, wie schnell es im Ranking steigt? Es sollte eine Message sein: Glaubt nicht alles, was bei Bewertungsportalen steht. Woher wuss test du, wie das Essen auf den Fotos aussehen muss, um einen glaubhaften Hype zu erzeugen? Meine Schwester hat viel in der Gastronomie gearbeitet. Sie schickte mir Fotos von ausgefallenen Gerichten. Ich bin dann in ein Bastelgeschäft gegangen und habe Materialien gekauft, die so ähnlich aussahen. Kurz bevor Oobah Butler seinen Coup öffentlich auflöste, bewirtete er in seinem»restaurant«tatsächlich einen Abend lang Gäste. Er drapierte um seine rumpelige Gartenlaube und sogar auf ihrem Dach Stühle und Tische. Die eine Hälfte davon war besetzt mit Freunden, die ständig das Essen lobten, an der anderen fanden sich echte Gäste ein, die oft schon seit Monaten vergebens versucht hatten, einen Tisch im»shed«zu reservieren. Er verband ihnen auf der Straße die Augen und führte sie in seinen Hinterhof. Dort bekamen sie Tiefkühllasagne aus dem Backofen serviert aufgehübscht mit frischen Kräutern und essbaren Blumen. Ein DJ untermalte den Abend mit typischen Restaurantgeräuschen wie klirrenden Gläsern und Gelächter, aufgenommen in einem Restaurant in New York City. Ist keiner der Gäste misstrauisch geworden? Gar nicht. Die Menschen in London sind verrückt nach Exklusivität. Es wundert sich keiner, wenn du ihn bei der Reservierung nach der Anzahl seiner Instagram-Follower fragst. Oder ihm sagst, dass du keine Menüs, sondern Stimmungen servierst. Je abgefahrener, desto besser. Woher kommt das? Die Leute wollen zur Szene gehören. Sie wollen bei Kollegen und Freunden prahlen, in was für einem fancy Laden sie wieder gegessen haben. Und sie wollen flashy Fotos bei Facebook posten. Und die Restaurants nutzen diesen Trend aus. In vielen Läden geht es inzwischen gar nicht mehr ums Essen. Ihnen geht es um die Show. Ich war mal in einem Restaurant, das den Gästen eine kulinarische Reise auf den Spuren von Marco Polo anbot. 3-D-Beamer an der Decke projizierten Hologramme von Bulgur-Klößen und Sorbet auf den Teller, bevor der Kellner servierte. Fünf kleine Gänge für umgerechnet 110 Euro. Völlig absurd. Das Fake-Restaurant war also eine Parodie auf die affektierte Londoner Esskultur. Ja. Humor ist meine Art, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Menschen, die nur auf Status und Trends fixiert sind, zu sagen: Ihr seid lächerlich. In London scheint es viele von denen zu geben. Die Stadt ist vom Geld besessen, alles ist überteuert, von der Fahrkarte bis zum Bier. Viele können sich London kaum mehr leisten. Schau mich an. Ich habe einen guten Job und wohne in einer kleinen Gartenlaube. Trotzdem zahle ich 900 Euro Miete im Monat. Was sollen erst Studenten sagen? Stimmt, die trifft es noch schlimmer. Zimmer an der Uni sind teils unerschwinglich geworden, die Studiengebühren extrem. London ist keine Stadt mehr für junge Leute. Wir sind eine der ärmsten Generationen. Was mussten die Gäste eigentlich dafür bezahlen, dass»in vielen Läden geht es inzwischen gar nicht mehr ums Essen. Es geht um die Show.«sie am Abend deines Outings im»shed«essen durften? Gar nichts. Das Restaurant war ja offiziell nicht gemeldet. Die Leute hätten uns verklagen können, wenn wir Geld verlangt hätten. Vor den Gästen haben wir das damit begründet, dass wir an diesem Abend filmen. Die Rolle des Restaurantchefs ist nicht die erste, in die Oobah schlüpfte, um darüber zu berichten. Auf der Pariser Fashion Week gab er sich als Hosendesigner aus und in einem Londoner Privatklub als PR-Manager von Hugh Grant. Für das»vice«-magazin hat er außerdem ein Format entwickelt, in dem er Life Hacks vorstellt, also Tricks, mit denen man sich durchs Leben mogelt. Vor Kurzem demonstrierte er, wie man versteckt in einem Rollkoffer ins Kino gelangt. Wie schaffst du es, in deinen Rollen so glaubhaft rüberzukommen? Auftreten und Selbstbewusstsein sind alles. Dein Gesicht muss sagen: Platz da, das ist mein Klub, mein Tisch, meine Party. Dann öffnen sich die Türen. Bist du nie Zweifeln begegnet? Oh, doch. Auf einer britischen Erfindermesse. Dort bin ich ohne Anmeldung mit meinem selbst gebauten Sexroboter aufgetaucht. Das Ding war ein klappriges Metallgestell mit drei Rädern, einer Melone als Kopf und zwei Orangen als Busen. Um mich herum all diese schlauen Köpfe mit ihren brillanten Innovationen. Alle starrten mich entgeistert an. Gott, kam ich mir schäbig vor. Bist du aufgeflogen? Klar. Einer der Verantwortlichen drohte mir mit einer hohen Geldstrafe. Ich bin also gerannt. Woher stammt dein Drang, Ungewöhnliches auszuprobieren? Das habe ich wohl von meinem Vater. Der hat den abgefallenen Auspuff seines Autos mal mit einem Staubsaugerrohr ersetzt. Oder die kaputte Taste einer Computertastatur mit einer Wäscheklammer. Du lernst seit ein paar Monaten Deutsch. Stimmt. Ich will unbedingt einmal Liverpools Trainer Jürgen Klopp interviewen. Auf Deutsch natürlich. Ich könnte mir auch gut vorstellen, in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Wo genau? Am liebsten in Berlin. Die Stadt ist viel bunter als London, nicht so steif und angestaubt. Außerdem hat sie tolle Bars. Habe ich letztens erst wieder festgestellt. Warum warst du dort? Ich war auf der Berlinale und habe mir die Premiere von»isle of Dogs«angeschaut. Allerdings nicht die Pressevorführung im Friedrichstadt-Palast, sondern die Weltpremiere im Berlinale-Palast. Wie bist du da reingekommen? Ich habe einfach mein Presseticket vorgezeigt, und komischerweise hat niemand so genau auf den Veranstaltungsort geschaut. Ich bin dann hoch auf die Galerie, um mir einen Platz zu suchen, und dann kam plötzlich dieser Security-Mann zu mir. Er kontrollierte mein Ticket und sagte: Du bist hier falsch. Da ahnte ich schon, jetzt fliegst du raus. Und? Nein. Der Sicherheitsmann brachte mich in die VIP-Bar, wo es kostenlos Champagner gab. Da stand ich also, in Jogginghosen und einem Mantel, unter all den schicken Leuten in Anzug und Ballkleid. Total fehl am Platz. Also eigentlich wie immer. MITARBEIT: JOHAN DEHOUST 25 UNI SPIEGEL 2 / 2018

26 Von Christine Haas Illustration: Jon Frickey Geschenkt In Dänemark bekommt jeder Student monatlich mehr als 800 Euro vom Staat, ganz unbürokratisch und unabhängig vom Einkommen der Eltern. Könnte das auch in Deutschland funktionieren? Sie ist in einer komfortablen Situation, das sagt Katrine Sønderborg selbst. In Odense, der drittgrößten Stadt Dänemarks, macht sie ihren Master in Public Policy and Welfare Studies; viel Zeit für Nebenjobs bleibt nicht, von ihren Eltern erhält sie keine finanzielle Unterstützung. Geldsorgen hat sie trotzdem nicht. Jeden Monat landen 6090 dänische Kronen auf ihrem Konto, ein Geschenk vom Staat.»Das nimmt sehr viel Stress raus, ich kann mich ganz aufs Studium konzentrieren«, sagt die 26-Jährige. Die Statens Uddannelsesstøtte, kurz SU, ist das dänische Gegenstück zum deutschen Bafög. Umgerechnet knapp 820 Euro kann jeder Student im Monat vom Staat bekommen, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Der Zuschuss läuft durchschnittlich über sechs Jahre, zurückgezahlt werden muss nichts, lediglich Steuern gehen davon ab. Rund 85 Prozent der Studenten nehmen die SU in Anspruch. Zum Vergleich: Bafög beziehen in Deutschland gerade einmal 20 Prozent. Niklas Ferch, Mitarbeiter an der Universität Gießen, hat das deutsche mit dem dänischen System verglichen. Beide seien Anfang der Siebzigerjahre mit demselben Ziel entstanden: allen jungen Menschen die gleichen Chancen auf ein Studium zu verschaffen.»die Ausgestaltung ist aber völlig unterschiedlich«, sagt Ferch.»In Deutschland springt der Staat erst ein, wenn Studierende von ihren Eltern nicht unterstützt werden können. Das ist in Dänemark ganz anders. Hier gibt es ein universelles Recht auf staatliche Förderung.«Für Emil Chemnitz ist das ein wichtiges Kriterium. Der 23- Jährige studiert Politikwissenschaft an der Universität Kopenhagen. Zwar arbeitet er ein paar Stunden pro Woche für eine Gewerkschaft.»Das mache ich aber vor allem, um Berufs - erfahrung zu sammeln. Die SU würde mir zum Leben reichen«, sagt er.»ich könnte mir nicht vorstellen, von meinen Eltern noch Unterstützung zu erhalten. Ich bin erwachsen, da möchte ich nicht um Geld betteln.«uni SPIEGEL 2 /

27 Viele seiner Kommilitonen verdienen sich ohnehin noch etwas hinzu. Gerade in der Hauptstadt, wo die meisten Dänen studieren, sind die Lebenshaltungskosten hoch: Ein kleines Bier oder ein Milchkaffee kosten in der Regel umgerechnet mehr als vier Euro, auch Wohnungen sind teuer.»für Freizeitvergnügen ist der Staat natürlich nicht verantwortlich«, meint Chemnitz.»Und jeder hat die Möglichkeit, in ein güns tiges Wohnheim zu ziehen.«er selbst lebt mit anderen Studenten zusammen in Frederiksberg, etwas außerhalb vom Zentrum Kopenhagens. Ab und zu ins Kino oder Restaurant zu gehen sei dadurch durchaus drin. Doch selbst wer mit der SU nicht auskommt, wird eher einen zusätzlichen Studentenkredit aufnehmen, als die Eltern um Hilfe zu bitten. Unabhängigkeit und Selbstbestimmung spielen für die Dänen eine wichtige Rolle. 96 Prozent der Studenten ziehen von zu Hause aus, nur drei Prozent ihres Budgets kommt im Schnitt von den Eltern. In Deutschland dagegen bleibt ein Fünftel daheim; wer auszieht, finanziert die Hälfte der Lebenshaltungskosten durch familiäre Unterstützung.»In Dänemark ist ganz stark die Vorstellung verankert, dass man mit 18 Jahren ein eigenständiger Mensch ist«, sagt Katharina Wrohlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).»In Deutschland sind die Eltern für ihre Kinder verantwortlich, bis die ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Das spiegelt sich im gesamten Unterhaltsrecht wider.«so zahlt der deutsche Staat Kindergeld an die Eltern, bis der Nachwuchs 25 Jahre alt ist. In Dänemark endet diese Leistung mit der Volljährigkeit. Die Studienfinanzierung hingegen ist nicht an eine Altersgrenze gebunden. Während Erstsemester in Deutschland höchs - tens 30 Jahre alt sein dürfen, um Bafög zu erhalten, kann in Dänemark auch ein 40-Jähriger noch das Geld für die Regelstudienzeit beziehen. Wer innerhalb der ersten beiden Jahre nach dem Schulabschluss mit dem Studium beginnt, kann die SU für zusätzliche zwölf Monate erhalten.»ich finde es sehr beruhigend, dass es diesen Puffer gibt«, sagt Politikstudent Chemnitz.»In den Zwanzigern können so viele Dinge passieren. Da ist es gut, dass man auch mal durch eine Prüfung fallen kann, ohne dass direkt Zeitdruck entsteht.«tatsächlich haben die Dänen es mit dem Studieren nicht eilig. Mehr als ein Drittel der 25- bis 29-Jährigen studiert noch, im OECD-Vergleich sind nur Australier und Finnen ähnlich lange eingeschrieben. Bei aller Großzügigkeit: Das ist in den Augen der Regierung nun doch zu lange. Das Geld sporne die Studenten geradezu dazu an, länger zu studieren als notwendig, befand die Politik vor Kurzem. Kürzungen seien deshalb angebracht. Doch das stößt im Land auf Widerstand. Immer wieder gibt es in den Uni-Städten öffentliche Proteste. In Kopenhagen versammelten sich Ende des vergangenen Jahres zahlreiche Gegner der Sparpläne auf dem zentralen Nytorv-Platz. Mit bunten Luftballons und Musik machten sie auf sich aufmerksam, dazu hielten sie Plakate in die Höhe:»Studenten sind Dänemarks Zukunft«, stand darauf, und»erhaltet die SU«. Die Dänen sind empfindlich, wenn es um die Kürzung sozialer Leistungen geht. Sie betrachten den Wohlfahrtsstaat als Errungenschaft. Die hohen Steuern, die dafür nötig sind, werden allgemein akzeptiert, auch die Parteien unterstützen das System.»Ein solches Maß an Umverteilung ist in Deutschland gar nicht vorstellbar«, sagt DIW-Ökonomin Wrohlich. Dänemark sei nämlich nicht nur deutlich kleiner; die Einkommensund Vermögensunterschiede seien auch wesentlich geringer.»und je kleiner und homogener ein Land ist, desto größer auch die Bereitschaft, zur Umverteilung etwas beizutragen.«dass die auf diese Art finanzierte Studentenunterstützung wirklich zu Chancengleichheit führt, ist allerdings eine Illusion. Zwar beginnen in Dänemark mehr junge Menschen ein Studium nämlich mehr als 70 Prozent eines Jahrgangs, in Deutschland sind es nur 56 Prozent. Der Anteil derer, die aus weniger reichen und weniger gebildeten Elternhäusern kommen, ist aber auch hier gering.»die SU kann die soziale Herkunft nicht aus - gleichen«, sagt Karl Fritjof Krassel, der an der Universität Aarhus die Wohlfahrtseffekte des dänischen Fördersystems untersucht hat. Um Kinder aus sogenannten bildungsfernen Schichten zum Studieren zu ermutigen, müsse die Unterstützung viel früher anfangen. Ohnehin sei es nicht mehr zeitgemäß, das Geld nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Krassel arbeitet mittlerweile für das grönländische Bildungsministerium.»Hier macht es Sinn, Studenten aller Fachrichtungen zu fördern«, sagt der Däne.»Grönland befindet sich noch auf der Entwicklungsstufe des Nation Building und braucht jeden Akademiker, egal, was der studiert hat.«in Dänemark hingegen gebe es in einigen Fächern zu viele Absolventen. Deshalb plädiert er für eine Umgestaltung der SU:»Gefördert werden sollten die Studenten aus Bereichen, in denen es einen Mangel an Fachkräften gibt.«in Deutschland wird es auf absehbare Zeit wohl zu keiner grundlegenden Reform kommen. Einzige Befürworterin eines SU-ähnlichen Systems ist ausgerechnet die FDP. Wer trotzdem in den Genuss elternunabhängiger Förderung kommen möchte, kann zum Studium nach Dänemark gehen. Denn auch EU-Bürger können die SU bekommen. Mehr als 3000 deutsche Studenten zieht es jedes Jahr in das nordische Nachbarland, die Zahl hat sich laut Unesco seit 2009 mehr als verdoppelt. Einer von ihnen ist Felix Schilling. Nach dem Bachelor in Heidelberg wechselte er für den Economics-Master nach Kopenhagen. Anders als seine dänischen Kommilitonen bekommt er die SU nicht ganz bedingungslos. Er muss dafür mindestens zehn Stunden pro Woche arbeiten. Grund ist das EU-Regelwerk: Sozialleistungen in anderen Mitgliedsländern erhalten nur die Bürger, die eine besondere Bindung zum Aufnahmestaat nachweisen können oder als Arbeitnehmer gelten. Felix Schilling hat deshalb im ersten Jahr in Dänemark nicht von der Unterstützung profitiert.»für ausländische Studenten ist es nicht einfach, einen Job zu finden«, sagt der 25-Jährige. Für viele Tätigkeiten müsse man fließend Dänisch sprechen. Mittlerweile arbeitet er bei einem Onlineversandhandel; er kümmert sich in der Geschäftsentwicklung um die Akquise neuer Lieferanten, das passt sogar zu seinem Studium. Im Vergleich zu Deutschland bewundert er vor allem eines: wie unkompliziert das dänische System ist.»nachdem der Antrag gestellt ist, dauert es nur zwei Wochen, bis das Geld auf dem Konto liegt«, sagt Schilling.»Jeglicher Papierkram fällt weg.«alle Angaben würden über ein Onlineportal an den Staat übermittelt; Gehaltsnachweise brauche es nicht, und auf Steuerdaten könnten die Behörden automatisch zugreifen.»im Vergleich zum Bafög ist die dänische Bürokratie ein Witz«, sagt er. Oder vielmehr: ein Geschenk. 27 UNI SPIEGEL 2 / 2018

28 Sogar Jura lässt sich im Gefängnis studieren. Knast- In deutschen Gefängnissen absolvieren rund 200 Häftlinge ein Studium. Die JVA Würzburg gilt als Bildungshochburg. Ein Besuch. UNI SPIEGEL 2 / Elite

29 M Von Marie-Charlotte Maas Fotos: Markus Hintze aximilian Weber und seine Kommilitonen trennen Welten. Genauer: eine große Mauer, ein Zaun aus Stacheldraht, zehn Türen mit Sicherheitsschlössern, drei lange Gänge. Wenn Maximilian aus dem Fenster seines Zimmers schaut, sieht er eine blassgrüne Frühlingslandschaft, blauen Himmel, gleißende Sonne und Gitterstäbe in Eisengrau. In Wirklichkeit heißt Maximilian Weber anders. Wie alle Häftlinge in diesem Text möchte er anonym bleiben. Er ist Ende dreißig, studiert im dritten Semester Psychologie. Und er sitzt seit vier Jahren im Gefängnis. Zu insgesamt zwölfeinhalb Jahren Haft hat ihn das Gericht verurteilt wegen Handel mit Crystal Meth in großem Stil. Als die Polizei ihn festnimmt, wird aus Maximilian, dem ehemaligen Lehramtsstudenten und Besitzer einer eigenen Schreinerei, Maximilian, der Verbrecher. Er landet in der Haftanstalt Straubing, in Niederbayern. Dort sitzen, wie Maximilian sagt,»die ganz harten Jungs«ein, darunter Mörder und ein Großteil der baye rischen Sicherungsverwahrten.»In so einer Umgebung kann man schnell zugrunde gehen,«sagt Maximilian. Eines Tages hört er von der Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren in Würzburg. In der dortigen Haftanstalt kommen alle inhaftierten Studienwilligen Bayerns zusammen. Ein Akademiker-Knast. Maximilian Weber bewirbt sich für das Programm, aus Interesse und aus Kalkül. Er will weg aus Straubing. Keine 300 Kilometer sind es bis nach Würzburg, für Maximilian Weber ist es ein Umzug in eine andere Welt. Denn wie ein Gefängnis sieht die Studierendenabteilung der Würzburger JVA nicht aus. Frederik Becker läuft über den Flur, eine Tasse Kaffee in der Hand, offenes, intelligentes Gesicht. Er ist auf dem Weg zum Hörsaal. So nennen die aktuell fünf Studierenden ihren Computerraum, ein etwa 20 Quadratmeter großes Zimmer, durch dessen vergitterte Stäbe man einen Blick auf die Festung Marienberg erhaschen kann. Frederik ist Mitte vierzig, ein ehemaliger Banker, Ehemann, Vater. Und verurteilt zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren wegen Anlagebetrug. Wie alle anderen hier trägt Frederik die einheitliche Anstaltskluft, blaue Hose, grauer Pullover. An den Wänden hängen Kunstdrucke von Max Beckmann und eine Panoramaansicht von New York. In den Regalen stehen Bücher, ordentlich sortiert nach Fachgebieten: Guido Knopps»Die Deutschen«und Golo Manns»Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert«, die»allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes«des britischen Ökonomen John Maynard Keynes, ein Handbuch zum Thema»Personalmanagement«und, ja, das Bürgerliche Gesetzbuch auch Rechtswissenschaften kann man im Gefängnis studieren. Alle Kurse werden von der Fernuni Hagen organisiert. Die Kommilitonen der Häftlinge sind in der ganzen Welt verstreut. Auf einer Ablage stapeln sich Tages- und Wochenzeitungen und Magazine die Studierenden sollen auf dem Laufenden sein, was die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage angeht. Wer will, kann sich zusätzlich ein kostenloses Zeitschriften-Abo bei einem Berliner Verein bestellen, der Gefängnis - insassen bei ihrem Wunsch nach Bildung unterstützt. Vor einem Monitor sitzt Hans Müller, Anfang fünfzig, auf der Nase eine Brille, seine Füße stecken in Hausschuhen. Müller, gelernter Finanzfachwirt, wegen schweren Raubs und diverser Vorstrafen verurteilt zu zehneinhalb Jahren Gefängnis, bastelt an seinem Stundenplan. Aktuell studiert er Wirtschaftswissenschaften, doch er will wechseln. Philosophie soll es zukünftig sein.»ich habe aus Vernunft BWL gewählt, aber jetzt folge ich meinem Interesse«, erzählt er. Von einem Studium habe er immer geträumt.»eigentlich wollte ich als Rentner anfangen«, sagt er,»jetzt mache ich es eben ein bisschen früher.«ganz einfach sei das allerdings nicht, schließlich habe man nur beschränkten Internetzugang, könne nur die Seiten der Fernuni Hagen erreichen, das erschwere die Recherche für Hausarbeiten und Klausuren. Kameras zeichnen jede Bewegung der Häftlinge auf, Vollzugsbeamte kontrollieren, womit die Studenten sich im Hörsaal beschäftigen. Auch s an Professoren und Mitstudenten können sie mitlesen. Man darf die Frage stellen, ob es gerecht ist, dass Gefangene studieren dürfen. Ob es fair ist, dass Müller sein Seniorenstudium nun schon früher beginnen kann. Ob die Häftlinge nicht einen doppelten Vorteil genießen, weil sie sich nicht mit zig Konkurrenten um ein WG-Zimmer drängeln, weil sie sich nicht mit einem Nebenjob über Wasser halten oder Bafög-Schulden anhäufen müssen. Schließlich studieren Maximilian, Frederik und Hans auf Kosten des Steuerzahlers. Normalerweise fallen für Maximilian muss noch viele Jahre in Haft bleiben. 29 UNI SPIEGEL 2 / 2018

30 ein Studium an der Fernuni Hagen Studiengebühren an: Zwischen 1600 und 2400 für einen Bachelor-, bis zu 1200 Euro für einen Master-Abschluss. Die Häftlinge zahlen nichts. Sie bekommen sogar noch Geld. Wie ihre Mitinsassen, die in einer Werkstatt im Akkord Plastikringe an Infusionsschläuche anbringen oder in der anstaltseigenen Schlosserei helfen müssen, werden auch Studierende in Haft mit 1,64 Euro pro Stunde vergütet. Rainer Sachse muss die Gerechtigkeitsfrage immer wieder beantworten. Zusammen mit einem Kollegen kümmert sich der Vollzugsbeamte um die Studierenden in Würzburg. Außenstehende, aber auch Sachses eigene Kollegen könnten oft nicht nachvollziehen, wie das zusammenpasst: Ein Strafgefangener, der sich»als Belohnung«noch weiterbilden darf.»viele sähen es vermutlich am liebsten, wenn die Häftlinge Steine kloppen würden«, sagt Sachse. Dabei diene Bildung der Resozialisierung, die seit 1977 gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe der Haft ist. Heißt: Menschen, die einmal im Gefängnis waren, sollen nach ihrer Entlassung möglichst problemlos wieder Teil der Gesellschaft werden. Und das funktioniert zumindest in der Theorie einfacher mit einer abgeschlossenen Schul- oder Berufsausbildung als ohne. Das Angebot zum Studium ist sozusagen die Premium- Auslegung dieses Grundsatzes. Dass das Modell umstritten ist, wissen die fünf Studierenden in Würzburg. Alle betonen, dass sie in einer privilegierten Lage seien.»wir sind 5 von bayerischen Strafgefangenen, das ist schon Elite«, sagt Hans, nur halb im Scherz. Dementsprechend begrenzt ist der Zugang. Wer sich für einen Platz im Studienprogramm bewirbt, muss entweder das Abitur, Fachhochschulreife oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mehr als drei Jahren Berufserfahrung vorweisen können. Außerdem sollten idealerweise noch mindestens drei Jahre abzusitzen sein, sodass ausreichend Zeit bleibt, ein Bachelor-Studium zu absolvieren. Die Straftat des Verurteilten spielt dagegen keine Rolle. Ob Totschläger oder Trickbetrüger studieren darf mit der passenden Qualifikation theoretisch jeder. Behandlungsbedürftige Sexual- und Gewaltstraftäter und Mörder sollten allerdings vor Studienbeginn ihre Tat in einer Therapie erfolgreich aufgearbeitet haben. 16 Plätze hat die Studentenabteilung in Würzburg, bislang saßen aber nur maximal 9 Studierende vor den Rechnern. Die JVA bietet eine gut sortierte Bibliothek. Weil er studiert, wohnt Maximilian in einer Einzelzelle. Bei so viel Exklusivität bleibt es nicht aus, dass die Studis auch von ihren Mitinsassen kritisch beäugt werden. Kein Wunder, schließlich genießen sie einige Privilegien: Jeder hat eine eigene Zelle mit einem extra breiten Schreibtisch, einer kleinen Schreibtischlampe und Wandregalen für Ordner und Bücher. Rainer Sachse hat die Ausstattung für seine Schützlinge erkämpft. Er besorgt ihnen Literatur, lässt Abschlussarbeiten binden.»wenn ein Gefangener sagt, dass er die ganze Nacht gelernt hat, weil er die Ruhe nutzen wollte, dann lasse ich ihn auch tagsüber gewähren, obwohl eigentlich alle um sechs Uhr aufstehen müssen«, sagt Sachse. Es ist eine Gratwanderung. Einerseits möchte Sachse die Studierenden auf ihrem besonderen Weg unterstützen. Andererseits muss er als Vollzugsbeamter dafür sorgen, dass in seiner Anstalt Gerechtigkeit herrscht.»innerhalb der JVA heißt es oft, dass die Studierenden eine Sonderstellung genießen.«also bekommt jetzt jeder Häftling, der möchte, eine eigene Schreibtischlampe unabhängig davon, ob er studiert, oder nicht. Rainer Sachse glaubt daran, dass das Studium den Häftlingen bei der Rückkehr in die Gesellschaft helfen wird. Sicher ist das nicht. Viele Arbeitgeber sind skeptisch, wenn sie einen ehemaligen Straftäter einstellen sollen. Frederik Müller könnte Glück haben. Noch zweieinhalb Jahre, dann darf der Ex-Banker das Gefängnis verlassen. Eine Stelle hat er schon im Ausland in Aussicht, als Fundraiser in einem Non-Profit-Projekt. Mit seiner Straftat hat er alle Grundsätze gebrochen, die er seiner Tochter je beigebracht habe, bekennt Frederik. Mit dem Studium habe er eine zweite Chance bekommen.»ich muss aus meinem Gefängnisaufenthalt jetzt das Beste machen.«uni SPIEGEL 2 /

31 Die exklusive Kino-Preview! Preview am 30. April Kinostart am 10. Mai Die Preview-Aktion wird am Montag, dem , stattfinden. Für zwei kostenlose Kinokarten können Sie sich ab sofort online registrieren: Am Mittwoch, dem , werden Sie per informiert, ob Sie bei der Preview dabei sind. Achtung: Die Tickets sind nicht übertragbar. Missbrauch wird zur Anzeige gebracht. QR-Code scannen und online registrieren unter Präsentiert von Jetzt zwei kostenlose Karten reservieren. UNI SPIEGEL das Magazin für Studierende. ISLE OF DOGS ATARIS REISE ISLE OF DOGS ATARIS REISE erzählt die Geschichte von Atari Kobayashi, dem 12-jährigen Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters Kobayashi. Als durch einen Regierungserlass alle Hunde der Stadt Megasaki City auf eine riesige Mülldeponie auf Trash Island verbannt werden, macht sich Atari allein in einem Miniatur-Junior- Turboprop auf den Weg, um seinen verschollenen Bodyguard-Hund Spots zu suchen. Auf Trash Island freundet er sich mit einem Rudel streunender Mischlingshunde an und bricht gemeinsam mit seinen neu gewonnenen zotteligen Freunden zu einer epischen Abenteuerreise auf, die das Schicksal und die Zukunft der ganzen Präfektur entscheiden wird. Wes Andersons fantasievoller Animationsfilm ISLE OF DOGS ATARIS REISE hat im Februar bei seiner Weltpremiere als erster animierter Eröffnungsfilm Berlinale-Geschichte geschrieben und wurde mit dem Silbernen Bären in der Kategorie Beste Regie prämiert. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur und Autor beweist mit seiner Liebeserklärung an die treuesten Freunde des Menschen einmal mehr, dass er zu den prägendsten Ausnahmekünstlern im heutigen Kino zählt. /20thCenturyFoxGermany Berlin Filmtheater am Friedrichshain Bötzowstraße 1 5 Beginn: Uhr Düsseldorf Cinema Schneider-Wibbel-Gasse 5 7 Beginn: Uhr Frankfurt am Main Cinema Roßmarkt 7 Beginn: Uhr Hamburg Abaton Allende-Platz 3, Ecke Grindel Hof Beginn: Uhr Hannover Kino am Raschplatz Raschplatz 5 Beginn: Uhr Köln Weisshaus Kino Luxemburger Straße 253 Beginn: Uhr Leipzig Passage Kinos Hainstraße 19a Beginn: Uhr München City Kinos Sonnenstraße 12 Beginn: Uhr Nürnberg Cinecittà Gewerbemuseumsplatz 3 Beginn: Uhr Stuttgart Metropol Bolzstraße 10 Beginn: Uhr

32 Von Rebecca Erken Fotos: Malte Uchtmann Im Axels Sehkraft liegt bei einem Prozent. Trotzdem bewirtschaftet er einen Garten, studiert und möchte mit seiner Freundin einen Bauernhof führen. UNI SPIEGEL 2 /

33 Halbdunkel 33 UNI SPIEGEL 2 / 2018

34 A xel steigt die steilen Stufen hinauf. Oben am Hang, da liegt sein Reich: hundert Quadratmeter Garten am Waldesrand. Er steuert auf ein Beet zu, geht in die Hocke und berührt vorsichtig die zarten Pflänzchen, die dort aus der Erde sprießen. Im Sommer wird er die winzigen Knoblauchknollen ernten können. Doch das dauert. Selbst der Frühling lässt in diesem Jahr auf sich warten. Aber Axel hat Geduld.»Wenn man blind ist, dauert alles länger«, sagt er. Axel hat die Erbkrankheit Retinopathia Pigmentosa seit seiner Kindheit erblindet er langsam. Im Alter von zwei Jahren wurde sie diagnostiziert. Die Netzhaut verkümmert, die Sehzellen sterben ab. Beide Eltern sind Träger der Erbkrankheit, obwohl sie selbst sehen können. Eine seiner beiden Schwestern ist blind, die andere nicht. Hatte Axel als Kleinkind 70 Prozent Sehkraft, ist heute noch ein Prozent übrig. Er kann zwischen Hell und Dunkel unterscheiden, Farben jedoch nicht mehr erkennen. Seine Welt besteht aus wenig Licht und viel Schatten. Pro Retina, eine Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegeneration, schätzt, dass in Deutschland zwischen und Menschen an Retinopathia Pigmentosa erkrankt sind. Wenn der Garten zum Leben erwacht, wird Axel das Erblühen nicht sehen können. Doch er kann es riechen und fühlen: Die Krokusse, die ihre Köpfe aus der Erde strecken, die Erdbeeren, die er hier im Frühsommer erntet, und die kleinen Kartoffeln, die er aus der Erde gräbt. Je nach Jahreszeit baut er auf dem unwegsamen Gelände auch Rote Bete, Radieschen, Salate, Erbsen und Spinat an. Für Axel scheint das kein Problem zu sein, so sicher bewegt er sich. UNI SPIEGEL 2 / 2018 Wenn sein Garten blüht, kann Axel das nicht sehen dafür aber fühlen und riechen. 34 Dass er blind ist, fällt hier gar nicht auf. Sein schwarzer Schäferhund Tonga braucht ihn nicht zu führen. Der Garten schenkt Axel etwas Alltägliches, das er außerhalb so selten spürt. Dort muss er sich nicht erklären, Tieren und Pflanzen ist seine Erkrankung egal. Axel kennt sein Reich gut. Rund zwei Stunden verbringt er hier im Sommer pro Tag, meist zusammen mit seiner Freundin Doro. Die beiden Öko-Agrarwissenschaftsstudenten dürfen das Stück Garten am Rande der hessischen Kleinstadt Witzenhausen umsonst bewirtschaften. Axel ist auf einem Bauernhof in der Nähe von Bremen aufgewachsen. Sein Vater war Landwirt wie sein Großvater und sein Urgroßvater.»Das war schon ein bisschen wie in Bullerbü«, sagt er. Als Kind sprang er zwischen den Kühen im Stall herum, bewirtschaftete seine eigenen Beete. Später als Jugendlicher half er auf dem Hof, der seit 1898 in Familienbesitz ist. Als Teenager ging er auf ein Internat für Blinde in Hamburg, sehnte sich jedoch nach den Wochenenden auf dem Land. Musik hören, rumhängen wie seine Altersgenossen das war nichts für ihn. Er wollte raus.»mit den Händen in der Erde wühlen«, wie er sagt. Sein Vater riet ihm dennoch ab, den Hof, spezialisiert auf Vieh- und Milchwirtschaft, zu übernehmen. Sich mit einem kleinen Betrieb mit rund 120 Kühen auf dem Markt zu behaupten sei extrem schwer. Auch ohne Sehschwäche schon. Sein Großvater habe dieselbe Augenkrankheit gehabt wie Axel und den Hof trotzdem geführt. Heute wäre das nicht machbar, glaubt Axel.»Die Landwirtschaft ist so stark technisiert. Da hätte ich als Blinder keine Chance.«Doro und er träumen von einem kleinen Hof, um sich eines Tages selbst versorgen zu können. Um Geld zu verdienen, könne er sich vorstellen, als Berater zu arbeiten, für nachhaltige Unternehmen in der Lebensmittelwirtschaft.

35 Doro und Axel erkunden zusammen zwei Welten die der Sehenden und die der Blinden. In der Natur müsse er sich und seine Krankheit nicht erklären, sagt Axel. Das genieße er sehr. 35 UNI SPIEGEL 2 / 2018

36 Axel und Doro teilen noch eine große Leidenschaft: das Reiten. Neben dem Studium helfen beide in einem Pferdestall aus. Später wollen sie zusammen einen Selbstversorgerhof aufbauen. UNI SPIEGEL 2 /

37 Dass er das hinkriegt, daran zweifelt Axel nicht. Andere hingegen trauten Blinden nicht viel zu, immer wieder sei er mit Vorurteilen konfrontiert.»neulich saß ich zusammen mit Doro und einem blinden Freund im Zug nach Göttingen«, erzählt er. Ein Wildfremder habe sie gefragt, wohin sie fahren würden.»als wir gesagt haben, dass wir ins Kino wollen, hat er gefragt, wieso. Wir könnten doch eh nichts sehen.«doro und Axel müssen lachen, als er davon erzählt. Denn natürlich mag Axel Kino. Er nutzt eine kostenlose App namens Greta, über die sich Blinde die Szenen, Gesten und Mimiken der Darsteller im Film beschreiben lassen können. Manchmal souffliert auch Doro für ihn. Bei Filmen mit wenig Handlung ist aber selbst das nicht nötig, findet Axel. Doros und Axels Liebe begann mit einem Kürbis. Sie ist eng mit ihrer Liebe zur Natur, zur Arbeit auf dem Feld verwoben.»das war das Erste, was er mir geschenkt hat, einen selbstgezogenen Kürbis«, sagt die 25-Jährige und lacht wieder.»so ist das eben bei den Bauern«, sagt Axel. Sie haben sich 2011 kennengelernt, als Axel nach seinem Realschulabschluss eine Berufsfachschule für Blinde mit wirtschaftlichem Schwerpunkt in Hannover besuchte. Doro absolvierte dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Er war beeindruckt von ihrer großen Geduld und ihrer einfühlsamen Art. Sie bewunderte seine Offenheit und das Selbstbewusstsein, mit dem er auf Menschen zugeht. Als er erzählte, dass er sich eigentlich zum Landwirt berufen fühle, aber keine Zukunft für sich in der kommerziellen Landwirtschaft sehe, ermutigte sie ihn, einen anderen Weg zu versuchen und Öko-Agrarwissenschaften zu studieren. Dazu musste Axel allerdings erst einmal sein Abitur machen. Er meldete sich auf der Blindenschule in Marburg an, wo Doro an der Universität ein Lehramtsstudium mit den Er sieht wenig, sie kann nicht schwer heben. Im Team gleichen sie diese Nachteile aus. 37 Fächern Geografie und Englisch begonnen hatte. Nach seinem Abitur gingen sie gemeinsam ein Jahr nach Kanada, arbeiteten auf verschiedenen Farmen, kümmerten sich um Rinder, Hühner und Enten, schlachteten Schweine, ernteten Pfirsiche, Äpfel und Kirschen.»Wir funktionieren im Team«, sagt Doro. Sie kann nicht schwer heben, das macht Axel für sie. Axel kann kaum sehen, das übernimmt Doro. Man könnte auch sagen: Sie verstehen sich blind. Nach dem Jahr in Kanada war auch Doro begeistert von der Landwirtschaft. Sie begannen gemeinsam das Bachelor-Studium der Öko-Agrarwissenschaften der Universität Kassel am Standort Witzenhausen, wobei Doro zusätzlich ihr Lehramtsstudium in Marburg weiterverfolgt. Auch an der Uni ist Axel auf ihre Hilfe angewiesen. Eine Assistenz steht ihm noch nicht zur Verfügung, weil sich das Verfahren beim Sozialamt hinzieht.»ohne Doro wäre ich aufgeschmissen«, sagt Axel, der inzwischen im dritten Semester ist. Sie bereitet die von ihm eingescannten Bücher für ihn auf, damit er sie per Brailleschrift mit den Fingern lesen oder sich per Sprachausgabe anhören kann.»durch Doro kann ich an der Welt der Sehenden teil - haben«, sagt Axel. Er kraxelt mit ihr auf Berge, sie arbeitet Brettspiele für ihn um, sodass sie auch für Blinde geeignet sind. Gleichzeitig hat sich Doro auf die Welt der Blinden eingelassen. Sie kann die Brailleschrift lesen und kennt sich mit den gesetzlichen Bestimmungen, etwa zum Blindengeld, teilweise besser aus als Axel. Sie sind ein eingespieltes Team, das die Erfolge feiert, die sie zusammen erreicht haben. Bis ihr Traum von der Selbstversorgerfamilie wahr wird, bewirtschaften sie den Garten am Waldesrand und helfen auf einem Pferdehof in der Nähe aus. Bald wird Axel wieder Kürbisse ernten. Für Doro. UNI SPIEGEL 2 / 2018

38 Eines Nachts Fotos: Natalie Neomi Isser Verdammter Hammer! Was passiert in Unistädten, wenn es dunkel wird? Johan Dehoust isst XXL-Schnitzel, trinkt bananiges Starkbier, das eine Goldmedaille gewonnen hat, und verliert im Nageln. Eines Nachts in: Freising Uhr Auf dem Papier verspricht Freising die pure Eskalation. Es ist die jüngste Stadt Bayerns mit einem Altersdurchschnitt von 40,6 Jahren. Gleich zwei Hochschulen behakeln sich am Fuße des ehemaligen Klosters Weihenstephan, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Wissenschaftszentrum der Technischen Uni München, kurz HSWT und TUM. Dann sind beide auch noch berühmt dafür, Bierbrauer auszubilden! Und doch bin ich skeptisch, als ich Adrian blaue Multifunktionsjacke, Vollbart, gebürtig aus dem schwäbischen Günzburg am Bahnhof treffe, um mir von ihm Freisings Nachtleben zeigen zu lassen. Grund dafür: München. Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt liegt nur eine Dreiviertelstunde mit der S1 entfernt. Was, wenn die knapp Studenten zum Feiern alle dorthin verschwinden? Uhr Meine Zweifel schrumpfen. Ich sitze mit Adrian, der an der HSWT Forstingenieurwesen studiert, im Wirtshaus»Weißbräu Huber«, in dem freitags der älteste Studentenstammtisch der Welt stattfinden soll. Seit 125 Jahren, behauptet der Kellner, der selbst der Landsmannschaft Bavaria angehört, die besagten Stammtisch organisiert. Zu uns gesellen sich erst Friederike, dann Johannes, Eva und Melli. Ich malme XXL-Schnitzel für 10,95 Euro super Grundlage! und höre den anderen zu, wie sie über den weiteren Verlauf des Abends diskutieren. Ich staune. Es scheint mehr Optionen zu geben, als ich dachte. Zum Feiern nach München fahren sie jedenfalls nur selten. Reizt sie nicht. Wirkt so, als hätte Freising seine eigene, ziemlich derbe Partykultur entwickelt Uhr Wir ziehen weiter ins»furtnerbräu«, eine uralte Kneipe, die vor ein paar Jahren gebrannt hat, das bezeugen die immer noch leicht verkohlten Fensterrahmen. Die langen Biertische sind alle besetzt. Es ist so voll und laut, dass es nicht verwundert, was Adrian erzählt: Das Furtnerbräu sei der Tinder-Treff der Stadt, hier könne man sich näherkommen, ohne groß aufzufallen. Ich bestelle»vitus«, ein Starkbier der Weihenstephaner Brauerei, von dem die Gruppe schon mehrmals geschwärmt hat. Es hat bei den»world Beer Awards«Gold gewonnen. Und es schmeckt wirklich gut, bananig irgendwie Uhr Ich merke, wie viel Alkohol das milde Vitus beeinhaltet: Adrian, Melly und Eva fordern mich im Nageln heraus, eine Tradition, die mir als Norddeutscher fremd ist; hier ist sie angeblich üblich. Wir stehen um einen Baumstamm vor den Toiletten herum, vor jedem von uns steckt ein Eisennagel ganz leicht und wackelig im Holz. Ein Hammer wird herum - gereicht, und wir schlagen abwechselnd immer einmal zu unpraktischerweise mit der falschen, der spitzen Seite des Hammers. Wessen Nagel als Letztes noch herausguckt, hat verloren. Ich gebe mir wirklich Mühe, das Ergebnis aber ist kläglich. Ich malträtiere das Holz, verbiege den Nagel. Als alle anderen längst jubeln, hat meiner sich noch keinen Millimeter bewegt. Klare Niederlage, ich muss eine Runde schmeißen Uhr Im»Carlitos«röhrt Papa Roach aus den Boxen, und der cocktailmixende Betreiber spricht ein leidiges Thema an: die vielen lärmempfindlichen Nachbarn, alteingesessene genauso wie zugezogene. Ein paarmal auf der Straße gejohlt, die Musik etwas lauter aufgedreht, und sie riefen die Polizei. Ruhestörung! Bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung, findet er. Adrian stimmt zu:»das habe ich in den dreieinhalb Jahren, die ich hier bin, bestimmt schon zehnmal erlebt.«er führt es auf den Dom und den über Jahrhunderte in Freising verankerten Konservatismus zurück Uhr Im»Schneiders«, einer eher funktional eingerichteten Studentenkneipe, stehen die dunklen Holzstühle schon auf den Tischen. Wir sind zum Glück auch nicht wegen der Möbel hier: Die Gruppe besteht darauf, dass ich einen Bierpass ausgestellt bekomme, eine Stempelkarte, auf der die 48 verschiedenen Sorten des Lokals aufgelistet sind.»jeder in Weihenstephan muss sie einmal vollkriegen«, behauptet Johannes.»Ehrensache quasi.«zeit dafür hat man ein Jahr lang. Zur Belohnung gibt s einen Meter Bier vom Fass und eine große Pizza. Immerhin: Den ersten Stempel bekomme ich hier noch Uhr Friederike verabschiedet sich, sie muss morgen früh raus. Wir anderen ziehen weiter in eine der vier Wohnheimbars. Eigentlich dürfte sie nicht mehr geöffnet haben, Gerüchten zufolge gab es Ärger, weil zu ausschweifend gefeiert wurde. Für uns macht der Barmann eine Ausnahme. Es kommt zum Duell am Kickertisch: Fotografin Natalie und ich gegen Lukas und Jakob, die Gewinner des letzten Wohnheimturniers. Das Ergebnis nach optimistisch geschätzten zwei Minuten lautet 0 zu 6. Darauf einen Blutwurz, einen fiesen Kräuterlikör Uhr»Wenn nichts mehr geht, musst du zu Schmucki ins Bierstürberl, der hat immer einen guten Rat für dich«, lallt Johannes. Klingt zauberhaft. Aber als wir ins Bierstüberl kurven, fehlt Johannes plötzlich, genauso wie Eva. Müssen irgendwo abgebogen sein. Auch Schmucki ist nicht da. Den weisen Rat werde ich mir wohl beim nächsten Mal holen müssen Uhr Das letzte Helle dann der Rückweg nach München, wo ich übernachte. War der Hinweg nicht viel kürzer? Ich ziehe meine verknitterte Stempelkarte aus der Jackentasche. Noch 47 Biere bis zur Pizza, challenge accepted. UNI SPIEGEL 2 /

39 Oben: Eva (l.) und Melli prosten sich zu. Links: Kronleuchter im»schneiders«, das sonst eher funktional eingerichtet ist. Rechts: Die Stühle in der Kneipe standen schon auf den Tischen, eine letzte Runde gibt s aber doch noch. Links: Das»Bier - stüberl«, die letzte Station des Abends. Sogar zum Daddeln ist es zu spät. Rechts: Grammophon im»weißbräu Huber«nicht mehr in Betrieb, aber schick. Unten: XXL-Schnitzel im»weißbräu Huber«. Gute Grundlage!

40 Szene Gefangen im 24. Stock Buchtipp Schuldirektoren mag so gut wie niemand. Zumal, wenn sich mitten im Unterricht eine 17-Jährige aus dem Klassenfenster stürzt und besagter Direktor sich wenig einfühlsam verhält. Als der Außenseiter Tai, von seinen Mitschülern nur hämisch Fidschi genannt, den Rektor eines Nachts sturzbetrunken auf den Straßen Berlins aufliest, sieht er seine Chance auf Rache gekommen und sperrt den Schulleiter in dessen eigener Wohnung ein, im 24. Stock eines Luxushochhauses. Zusammen mit seinem Kumpel Jannik, der sich zu Musik von Rachmaninow Für»Nackt über Berlin«bekam Axel Ranisch den Debüt-Preis des Literaturfestivals Lit.Cologne. selbst befriedigt und heimlich in Tai verknallt ist, treibt er den Gefangenen Stück für Stück in den Wahnsinn. Jannik macht begeistert mit, im Glück darüber, seinem Schwarm so nahe zu sein bis Tais Machtfantasien überhandnehmen und die Situation eskaliert. Jannik muss eingreifen, aber wie? Axel Ranisch, der eigentlich Regisseur ist und neben zahlreichen Kurzfilmen auch einen»tatort«gedreht hat, legt mit»nackt über Berlin«seinen ersten Roman vor eine witzige, skurrile und stellenweise auch beängstigende Geschichte über zwei Jugendliche, die gefangen zwischen Liebe, Wahnsinn und Rachelust ein Menschen leben aufs Spiel setzen. MIRIAM OLBRISCH Axel Ranisch:»Nackt über Berlin«. Ullstein fünf; 380 Seiten; 20 Euro.»Wir überschätzen uns«sachbuch Der Intelligenzforscher Aljoscha Neubauer findet: Menschen sollten ihren Beruf nicht danach aus suchen, wo ihr Interesse liegt, sondern was sie können was häufig nicht das selbe ist. Darüber hat er nun ein Buch geschrieben. Herr Neubauer, unsere Interessen decken sich nicht immer mit unseren Begabungen, sagen Sie. Wie kommt s? Wir glauben oft, dass wir in etwas, für das wir uns begeistern, automatisch auch gut sind. Tatsächlich sind Menschen erstaunlich schlecht darin, ihre Talente zu erkennen. Eine Ursache ist der»self-serving bias«: Wir überschätzen oft unsere Fähigkeiten. Ist das schlimm? Eine leichte Selbstüberschätzung ist unproblematisch. Doch US-Psychologen haben gezeigt, dass Menschen sich in Bereichen, in denen sie eher wenig begabt sind, ganz besonders überschätzen. Das stellt ein echtes Problem dar. Denn wenn ich nicht über die nötigen Talente verfüge, werde ich überfordert sein und enttäuscht, weil ich meine eigenen Erwartungen nicht erfülle. Was bringt uns im Beruf weiter: Talent oder Interesse? Talent. Das zeigen verschiedene Metastudien der vergangenen Jahre was aber nicht heißt, dass Interesse komplett unwichtig ist. Allerdings ändern sich Interessen sehr viel schneller als Begabungen. Können wir mit Fleiß fehlendes Talent wettmachen? Begrenzt. Talent bedeutet ja, dass man sich für dieselbe Leistung weniger anstrengen muss als andere. Wie finden wir heraus, was wir können? Durch eine professionelle, idealerweise psychologisch fundierte Berufsberatung. Dabei sollten sowohl die Begabungen als auch zentrale Persönlichkeitsmerkmale sowie die beruflichen Interessen erfasst werden. Was kann ich selbst tun ohne professionelle Hilfe? Es gibt eine Reihe von Übungen, etwa gezielte Analysen bisheriger Erfolge und Misserfolge. Es kann auch hilfreich sein, möglichst viele und möglichst unterschiedliche Menschen zu befragen, die einen gut und aus verschiedenen Perspektiven kennen. Neubauer, Psychologie-Professor an der Universität Graz, ist Autor von»mach, was du kannst. Warum wir unseren Begabungen folgen sollten und nicht nur unseren Interessen«erschienen bei der DVA; 272 Seiten; 20 Euro. UNI SPIEGEL 2 /

41 Impressum GETTY IMAGES (L.U.) Was hast du drauf? Die Finanzbloggerin Natascha Wegelin alias»madame Moneypenny«verrät, welche Apps einen Ehrenplatz auf ihrem Smartphone 5 haben. 1 Sleep Cycle Diese App analysiert meinen Schlaf und weckt mich, wenn ich mich gerade in einer leichten Schlafphase befinde. Man stellt abends eine Zeitspanne von 30 Minuten ein und wacht dann zum besten Zeitpunkt auf. Ich komme so leichter aus dem Bett und fühle mich tagsüber fitter. 2 Focus keeper Das Programm hilft mir, mich beim Arbeiten nicht von Facebook, Mails und Anrufen ablenken zu lassen. Es beruht auf dem Promodoro-Prinzip: Ich arbeite 25 Minuten konzentriert und mache danach 5 Minuten Pause. Nach vier Durchgängen darf ich dann 25 Minuten surfen und chatten. 3 Trello Mit dieser App organisiere ich meinen Alltag. Ich koordiniere Todo-Listen anhand verschiedener Kärtchen. Ich habe die Spalten»Ideen«,»To Dos«,»In Progress«,»Done«,»Ongoing«und»Wont t Do«. So sehe ich, was ich noch erledigen muss und in welcher Reihenfolge Buddhify Eine Meditationsapp. Die finde ich gut, weil man nicht einfach vor sich hinmeditiert. Es gibt verschiedene Stimmungen und Sze - narien wie:»ich fühle mich ge - stresst«,»ich fühle mich krank«, oder»ich kann nicht einschlafen«. Mir hilft sie vor allem, nach einem stressigen Tag runterzukommen. Buddhify ist zwar auf Englisch, aber sehr gut verständlich und mit angenehmen Stimmen gesprochen Schnelllesen Eine App, die mir geholfen hat, mein Leseverhalten zu verbessern. Es gibt verschiedene Übungen, um schneller lesen zu lernen und dabei trotzdem den Inhalt zu verstehen. Ich habe anfangs in dem Tempo gelesen, in dem ich gesprochen habe, und das dauert sehr lange. Es reicht, Schlüsselwörter zu erkennen. Unser Gehirn ist schlau genug, sie zu einem Satz zusammenzusetzen. Wegelin, 32, betreibt mit madamemoneypenny.de einen der größten deutschen Finanzblogs. Das Besondere: Er richtet sich vor allem an Frauen und möchte sie auf dem Weg in die wirtschaftliche Unabhängigkeit begleiten. SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG Abo-Service: Tel.: +49 (0) 40/ Fax: +49 (0) 40/ aboservice@spiegel.de Postfach , Hamburg Verlag und Redaktion Ericusspitze 1, Hamburg unispiegel@spiegel.de Online: Herausgeber Rudolf Augstein ( ) Chefredakteur Klaus Brinkbäumer (V. i. S. d. P.) Stellvertretende Chefredakteure Susanne Beyer Dirk Kurbjuweit Alfred Weinzierl Redaktionsleitung Miriam Olbrisch Redaktion Johan Dehoust Mitarbeit Franziska Bohn Annette Bruhns Rebecca Erken Matthias Fiedler Christine Haas Bernd Kramer Marie-Charlotte Maas Cathrin Schmiegel Nicole Schulze Gestaltung Annika Loebel Bildredaktion Torsten Feldstein Schlussredaktion Gartred Alfeis Lutz Diedrichs Organisation Anna Gerloff Merve Japes Judica Klages Andrea Maaß Produktion Kathrin Beyer Linda Grimmecke Ursula Overbeck Petra Thormann Dokumentation Dr. Hauke Janssen Sonja Maaß Dr. Vasilios Papadopoulos Verantwortlich für Anzeigen André Pätzold Anzeigenobjektleitung Sabine Schramm-Lühr Objektleitung Manuel Wessinghage Druck appl druck, Wemding UNI SPIEGEL wird auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen gedruckt. Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom 1. Januar 2018 Mediaunterlagen und Tarife: Tel.: +49 (0) 40/ Den UNI SPIEGEL erhalten alle Bezieher des SPIEGEL-Studenten - abonnements. Vertrieb Hochschulen: Campusdirekt Deutschland GmbH, Tel. +49 (0) 921/ Der nächste UNI SPIEGEL erscheint am 12. Mai 2018.

42 Bewerbung des Monats Illustration: Jan Robert Dünnweller In jeder Ausgabe schreibt Bernd Kramer eine fiktive Bewerbung auf eine nicht fiktive Stellenanzeige. Das»Entertainmentund Commerce-Powerhouse«ProSiebenSat.1 sucht»fascinating People«:»Andere faszinieren können wir nur, wenn wir selbst fasziniert sind. Deshalb sind unsere Fascinating People unser wichtigstes Gut. Bei ProSiebenSat.1 arbeiten außergewöhn - liche Menschen mit außergewöhnlichen Talenten.«Wow, bei der Lektüre von Stelleninseraten begegnet dem Leser viel Bezauberndes, doch nur selten las ich Zeilen, die mich so sehr in ihren Bann ziehen wie diese, so schillernd, so funkelnd. Diese Kraft, dieser Glanz, diese Aura der Exzeptionalität, die aus jedem ihrer Worte erstrahlt. Diese tief verstandene Weisheit über das Wesen des Menschen, wie wir sie bislang eher von Yogalehrern auf Gomera erwarten durften. Dieses schwarz schimmernde Gefieder. Dieses elegante Wippen auf dem brüchigen Geäst. Dieser in hellem Orange leuchtende Schnabel, in dessen fester Umklammerung ein Wurm sein letztes Winden vollführt. Sorry, da sitzt gerade eine Amsel vor meinem Fenster. Wo war ich? Ach, richtig, meine Faszinationskraft. Sie, liebes Entertainment- und Commerce- Powerhouse, werden mich Dienstformulare abheften sehen unter so inbrünstigen Jubelrufen, zu denen sich herkömmliche Allerweltstalente höchstens bequemen, wenn sie sich an Karneval volltrunken aus dem Küchenfenster lehnen und Konfetti in die Straßen werfen. Lassen Sie sich mitreißen von meinen Ideen, auch wenn sie zu einer Riesenschieflage in Ihrer Bilanz führen. Und erleben Sie, wie meinen müden Kollegen Morgen für Morgen das Herz aufgeht, wenn ich sie so aufrichtig wie unaffektiert mit den Worten begrüße:»oh MEIN GOTT! Du bist ja auch wieder hier. OH MEIN GOTT! Ich liebe es!! 11!«Bereits mein Zwei-Fach-Bachelor-Studium der Materialwissenschaften und Metaphysik an der Gotthold-von-Power-University lehrte mich eine Sache, die einen nur das Leben lehren kann: Begeisterungsfähigkeit. Prüfung für Prüfung bestritt ich mit meinem Talent zur Selbstberauschung und außergewöhnlichen Lösungen, um anschließend mit ergriffenem Staunen festzustellen, dass die vom Professor erteilte Note dann doch eher na ja, lassen wir das. Denn wie schrieb schon Platon einst in seiner Höhle? Andere faszinieren können wir nur, wenn wir selbst fasziniert sind. Auf uns! Bernd Kramer UNI SPIEGEL 2 /

43 PRALL GEFÜLLT AB APRIL AN DEINER HOCHSCHULE

44 Data.Driven.Innovation. Berlin July 2 - July 4, 2018 #TMB18 Join the data edition of our international networking extravaganza: Talent Meets Bertelsmann 2018 apply now! It s all about data. And all about your ideas: Are you ready to shape the digital future? Are you creative and passionate about the media landscape and data-driven business models? We are looking for talents with an entrepreneurial, innovative mindset to participate in Talent Meets Bertelsmann 2018 from July 2 to July 4, Big Data offers big challenges and opportunities you ll participate in demanding workshops, working hand in hand with experienced Bertelsmann entrepreneurs on key business ideas. Get to know Bertelsmann from an inside perspective! Curious? Learn more here!

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