Zukunftssichere Waldwirtschaft trotz Klimaextreme. Dipl.-Ing. Christoph Jasser, Oö. Landesforstdienst
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1 Zukunftssichere Waldwirtschaft trotz Klimaextreme Dipl.-Ing. Christoph Jasser, Oö. Landesforstdienst
2 Schadholzanteil % Tendenz steigend Was kann dagegen getan werden? 1. entsprechende Baumartenwahl 2. intensivere und frühzeitige Bestandespflege 2
3 3 Jahresmitteltemperatur: -3,0-2,0-1,0 0,0 1,0 2,0 3,0-3,0-2,0-1,0 0,0 1,0 2,0 3, Anomalie ( C) Jahr Kremsmünster (Quelle: HISTALP-ZAMG)
4 4 Temperaturentwicklung bis jetzt -3,0-2,0-1,0 0,0 1,0 2,0 3,0-3,0-2,0-1,0 0,0 1,0 2,0 3, Anomalie ( C) Jahr Kremsmünster (Quelle: HISTALP-ZAMG)
5 Warum können wir vielerorts mit Fichte nicht mehr weiter wirtschaften? Fichteneignungskarte
6 Warum können wir vielerorts mit Fichte nicht mehr weiter wirtschaften? Fichteneignungskarte 2000 unteres Mühlviertel 6
7 Warum können wir vielerorts mit Fichte nicht mehr weiter wirtschaften? Fichteneignungskarte Annahme +2,5 C Erhöhung 7
8 Baumarten Welche Möglichkeiten haben wir? Schwarzkiefer 8
9 Vfm/ha/Jahr 20 Zuwachsleistung verschiedener Baumarten (Deutschland, 3. Bundeswaldinventur) ,3 18,9? 16,3 5 8,3 9,5 10,3 10,7 0 Eiche Kiefer Buche Lärche Fichte Douglasie Tanne 9
10 Diese 4 Baumarten werden in der Zukunft besonders wichtig: Tanne: fast überall möglich, in Tieflage kalabrische Herkünfte Douglasie: auf leichten, sauren Böden Stieleiche: in Tieflagen, vor allem auf schweren Böden Buche: als stabilisierende Mischbaumart mit bodenverbessernde Wirkung Natürlich soll auf Ahorn, Lärche, Kiefer, Kirsche, Schwarzerle, Linde und Nuss nicht vergessen werden. 10
11 Wie sieht der Vergleich Tanne mit Fichte aus? Fichte Tanne Die Tanne kommt mit höheren Temperaturen deutlich besser zurecht aber bei 12-12,5 C wird es auch für Tanne zu warm. 11
12 Fichte Tanne
13 Flachwurzler leben gefährlich 13
14 Douglasie seit 1885 in Oberösterreich gepflanzt höchster Baum 60,5 m bis 127 cm BHD verträgt sommerliche Trockenheit Lärchenähnliches Holz übertrifft die Fichte geringere Gefahr durch Borkenkäfer gute Auswirkung auf Bodenzustand 14
15 15
16 Ziel: Douglasien-Buchen-Tannenwald Wo hat die Douglasie die größten Vorteile? saure, leichte Böden bis 700 m (800m) Seehöhe Oberhang, Mittelhang, Kuppe Wo ist die Douglasie ungeeignet? schwere Böden (Windwurfgefahr) Kalk im Boden Unterhänge, Täler (Schüttegefahr) 16
17 Eiche Die unterschätze Baumart kommt mit (fast) allen Böden zurecht auf schweren Böden im Alpenvorland unverzichtbar wächst rascher als erwartet Umtriebszeit für Wertholz (120) Jahre wenn entsprechend gepflegt und freigestellt verzeiht waldbauliche Fehler besser als andere Laubbaumarten z.b. Astung auch von Ästen mit über 5 cm Ø möglich Stammform verbessert sich deutlich mit zunehmenden Alter bis 15 Jahren schlechte Stammformen (Rotzbubenalter) 17
18 Schwertberg (Hoyos) 95-jährige Eiche Oberhöhe 38,6 m 621 Vfm/ha Frahamer Berg 130-jährige Eiche 580 Vfm/ha bis 130 cm BHD Schwertberg 18
19 30-jährige Eiche: Höhe 21 m Ø BHD der Z-Stämme 32 cm astfreie Stammlänge: 8,3 m 19
20 20
21 Mischwald eine neue Forderung? Ein Mischwald sollte aus mind. 4 standorttauglichen Baumarten bestehen!
22 22
23 Voraussetzungen für Mischwald 23
24 24
25 Was sollen wir mit den vorhandenen Fichtenbeständen tun? Pflege soll sich vor allem auf die jüngsten Bestände konzentrieren Umtriebszeitverkürzung ist vor allem in Lagen unter 600 m 800 m anzustreben 25
26 rechtzeitig Bäume brauchen Platz notwendig sind: Stammzahlreduktion frühzeitige Durchforstung 26
27 Umtriebszeitverkürzung warum? wichtig für Fichtenbestände in tiefen Lagen (bis m Seehöhe) schnellere Erträge vor allem aber geringeres Risiko Buchdrucker Wind ältere bzw. höhere Bestände Klimawandel wirkt sich zunehmend stärker aus 27
28 Wahrscheinlichkeit Windwurfwahrscheinlichkeit bei Fichte bei 120 km/h 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 Braunerde Pseudogley 0,3 0,2 0, (50 Jahre) (65 Jahre) Baumhöhe [m] 28
29 Stammzahlreduktion Vielleicht die wichtigste Maßnahme in der Nadelholzbewirtschaftung! Höhenbereich: 2 5 m Vorteile: Mischungsregulierung Umlenkung des Zuwachses auf die besten Bäume Entscheidung für niedrige hd-werte kostengünstige Maßnahme bei Durchführung im September keine Käferprobleme 29
30 Stammzahlreduktion Wie? alte Methode Reduktion auf ca Stk/ha Durchforstungsbeginn bei m Höhe moderne Methode Reduktion auf Stk/ha Durchforstungsbeginn bei 18 m 30
31 Die rd. 4 m Höhenunterschied bei Durchforstungs haben beträchtliche Auswirkungen: deutlich höhere Blochholzanteile bei Erstdurchforstung geringere Erntekosten da stärkere Dimensionen damit deutlich höhere Erträge erhöhte zeitliche Flexibilität Dem stehen keine Nachteile gegenüber! 31
32 Baumhöhe Die Durchforstung sollte im 2. Viertel der Umtriebszeit stattfinden! Alter 32
33 Durchforstung alte Empfehlung: früh mäßig oft neue Empfehlung: sehr früh sehr stark selten z.b. Fichte 60-jähriger Umtrieb Stammzahlreduktion 1. Durchforstung im Alter Durchforstung im Alter 30 33
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36 Waldwirtschaft hat Zukunft! Wir müssen uns nur auf die geänderten Bedingungen einstellen. Viel Erfolg in Ihrem Wald! 36
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