Mehr Demokratie wagen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
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- Kristin Giese
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1 LWL Landesjugendamt Westfalen Mehr Demokratie wagen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Weiterbildungsreihe zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements von benachteiligten Jugendlichen Januar April September 2015 Akademie Franz-Hitze-Haus Münster Fobi-Nr In Kooperation mit: 1
2 Mehr Demokratie wagen in der OKJA Fortbildungsreihe zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements von benachteiligten Jugendlichen Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Offene Kinder und Jugendarbeit hat einen anspruchsvollen Auftrag: Sie soll Kindern und Jugendlichen Demokratiebildung eröffnen. Die Kids sollen nach ihren Interessen das Angebot des Jugendhauses mitgestalten und mitbestimmen (siehe 11 SGB VIII) und sie sollen zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement angeregt werden. Gesellschaftliches Engagement und demokratische Partizipation ausgerechnet den benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, die die größte Zielgruppe in der Offenen Jugendarbeit darstellen, ist nicht ganz einfach. Die Fortbildungsreihe nimmt diesen Ausgangspunkt zum Anlass, auch die sog. benachteiligten Kinder und Jugendlichen in den Blick zu nehmen und ausgehend von den ganz normalen Alltagssituationen in der OKJA doch mit diesen Kids Partizipation und gesellschaftliches Engagement zu entwickeln. Das geht nur, wenn man in ihrem üblichen Handeln schon Themen und Möglichkeiten gesellschaftlichen Engagements entdeckt. Um welche (gesellschaftlichen) Themen und Interessen der Jugendliche könnte es z.b. gehen,...wenn sie am Anfang der Woche von ihren Saufexzessen am Wochenende berichten?...wenn sie sich wüst im Jugendcafé beschimpfen?...wenn sie uns in ständige Machtkämpfe verwickeln?...wenn sie nur abhängen und alle Angebote unsererseits ablehnen? Wir Fachkräfte reagieren oft schnell und reflexhaft auf diese alltäglichen Geschichten: Ignorieren, einschreiten, reglementieren, erziehen. Im Rahmen des hier vermittelten konzeptionellen Ansatzes zur Förderung gesellschaftlichen Engagements sollen die Automatismen des pädagogischen Alltags in der OKJA bewusster reflektiert werden. Das öffnet Fachkräfte dafür, in Alltagssituationen neue Ansatzmöglichkeiten zu entdecken. Methodisch unterstützt lassen sich durch genaue Beobachtung und eine geeignete Resonanz (gesellschaftlich relevante) Themen und Interessen der Jugendlichen gemeinsam mit ihnen herausfinden. Hinter dem Beleidigen steckt vielleicht die Frage, wie man in dieser Gesellschaft eigentlich Anerkennung/Ehre erhalten kann. Hinter dem Angeben mit Saufen steckt vielleicht die Frage, woran man in dieser Gesellschaft eigentlich den Übergang in das Erwachsenenleben erkennen kann. Hinter den Machtkämpfen mit uns steckt vielleicht die Frage, wer im Jugendhaus und in der Gesellschaft etwas zu sagen hat. Hinter dem 2
3 Abhängen steckt die Frage, ob es für in dieser Gesellschaft ausgegrenzte Benachteiligte noch Sinn macht, sich zu engagieren. Gesellschaftlich relevante Themen kann man in fast allen Handlungsweisen der Besucher/innen erkennen. Man kann sie aufgreifen, wenn man nah an den Jugendlichen und ihrer Praxis bleibt. So kann man prozessorientiert konkrete kleine Projekte entwickeln, in denen die Kids sich als Handelnde in der kleinen Gesellschaft des Jugendhauses und der größeren Gesellschaft der Kommune erfahren können. Über solche medial unterstützte Projekte können die Themen der Jugendlichen im Miniaturgemeinwesen Jugendhaus und darüber hinaus öffentlich sichtbar und kommunizierbar werden. Diese Herangehensweise ist mit einem Partizipationsverständnis verknüpft, das Partizipation als auf Gemeinschaft bezogenes individuelles Handeln versteht. Es führt zurück zu den Basics des pädagogischen Auftrags der Jugendarbeit, an den Interessen der Jugendlichen anzuknüpfen. Die konzeptionelle Herangehensweise Förderung gesellschaftlichen Engagements mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Offenen Kinder und Jugendarbeit" ist im Rahmen des Projekts jung bewegt der Bertelmann-Stiftung entwickelt worden. In Berlin wurden in 2014 Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit als Peerberater/-innen nach diesem Konzept für ihre Beratungstätigkeit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit qualifiziert. Modelle und Fortbildung konnten zeigen, dass diese Arbeitsweisen in der Lage sind, die benachteiligten Kids zu erreichen und mit ihnen Gesellschaftliches Engagement zu praktizieren. Die Fortbildungsreihe baut auf diesen Erfahrungen auf und führt in die fachlichen und methodischen Grundlagen ein. Zu Beginn des Jahres 2015 wird dazu eine Veröffentlichung vorliegen. Einrichtungsteams sind eingeladen, diese Arbeitsweise kennenzulernen und auszuprobieren. Fachberater/innen und Jugendpfleger/innen können sich ebenso qualifizieren, wenn sie sich mit einer Einrichtung gemeinsam anmelden und deren Prozesse begleiten. Sie können im Anschluss an die Weiterbildung als Multiplikator/innen wirken. Die Fortbildung wird eingeführt von Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker, der die genannte Arbeitsweise entwickelt hat. Sie wird geleitet von Katja Müller und Michael Trödel, die im Rahmen der Multiplikatorenfortbildung in Berlin zusammen mit Benedikt Sturzenhecker tätig waren. Ich lade Sie herzlich ein, sich im Rahmen der Fortbildung mit der Weiterentwicklung dieses Ansatzes zu beteiligen und damit demokratischer zu werden in der OKJA. i. A. Katja Müller Fachberatung Jugendarbeit im LWL-Landesjugendamt Westfalen 3
4 Ziele und Inhalte: Die Weiterbildung qualifiziert für den Kern des pädagogischen Alltags in der OKJA. Die Fachkräfte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit üben im Alltag ihrer Einrichtung eine genauere Wahrnehmung jugendlicher Besucher/innen und ihrer lebensweltlichen Themen. Sie lernen, diese Beobachtungen zu dokumentieren und aus ihnen gesellschaftlich relevante Themen junger Menschen abzuleiten. In einem weiteren Schritt werden Möglichkeiten medialer Resonanz zur dialogischen Klärung der Themen mit den Jugendlichen entwickelt. Ziel ist, daraus Chancen für gesellschaftliches Engagement benachteiligter Jugendlicher durch die Herstellung von Öffentlichkeit für IHRE Themen zu verbessern und Kompetenzen der Jugendlichen zur gesellschaftlichen Teilhabe zu stärken. Während der Seminartage werden dazu Inputs gegeben und Methoden vorgestellt. Die Teilnehmer/innen setzen die methodischen Grundschritte in den Praxisphasen zwischen den Seminartagen um, so dass mit den Ergebnissen beim folgenden Termin weiter gearbeitet werden kann. Die Weiterbildungsreihe qualifziert einerseits Fachkräfte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Andererseits kann durch die Beteiligung von Jugendpfleger/innen, Fachberater/innen und Jugendreferent/innen ein Multiplikationseffekt erreicht werden. Durch die gemeinsamen Erfahrungen soll das Konzept in der Region oder Trägerlandschaft eine weitere Verbreitung finden können. Methodische Grundschritte Beobachtung des Alltags üben, dokumentieren und reflektieren Gesellschaftliche Themen Jugendlicher im Alltag erkennen und dialogisch spiegeln Themen medial aufbereiten und mit Jugendlichen gestalten In den Diskurs gehen und Öffentlichkeiten herstellen Für Fachberaterinnen und Fachberater: Begleitung üben und multiplizieren können. Zielgruppe: Fachkräfte(teams) aus Einrichtungen der OKJA in freier oder öffentlicher Trägerschaft Es ist nicht erforderlich, aber empfehlenswert, dass sich das gesamte hauptberufliche Team einer Einrichtung anmeldet. Fachberater/innen und Jugendpfleger/innen, Jugendreferent/innen öffentlicher und freier Träger, sofern sie sich mit einer Einrichtung gemeinsam anmelden und zusammen ein Praxistandem bilden Wenn Fachkräfte der OKJA mit ihrer zuständigen Jugendpflege oder Fachberatung des öffentlichen oder freien Trägers an der Weiterbildung teilnehmen, übernimmt diese die Begleitung und Unterstützung des Prozesses in der Jugendeinrichtung. 4
5 Sollte die Zahl der Interessentinnen und Interessenten die Zahl der Plätze in der Weiterbildung übersteigen, so können Einrichtungen bevorzugt teilnehmen, die sich gemeinsam mit ihrer Fachberatung anmelden. Bedingung für die Teilnahme ist die Gewährleistung folgender Elemente im Rahmen der Weiterbildungsreihe 1. die verbindliche Teilnahme an allen vier ganztägigen Seminartagen 2. die Beteiligung an Kleingruppentreffen, mind. 1 Termin jeweils zwischen den Seminarblöcken, 3. eine regelmäßige Teamsitzung zum Projekt: ca. 1 Std. pro Woche bzw. 2 Std. alle zwei Wochen 4. die Dokumentation von Beobachtungen, Vor- und Nachbereitung: ca. 1 Std. pro Woche je Fachkraft 5. Die Umsetzung medialer Resonanzen erfolgt im Rahmen der üblichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Für die Fachberatung gelten nur die Punkte 1-4, hier kommt zusätzlich aber die Vorbereitung der Teamsitzungen (als Moderation) hinzu. Zeitplan: Modul 1: Januar 2015, Arbeitszeiten 1. Tag: 9:30-18:00 Uhr, 2. Tag: 9:00-16:00 Uhr Modul 2: 15. April 2015, 9:30-17:00 Uhr Modul 3: 3. September 2015, 9:30-17:00 Uhr Max. Teilnehmer/innenzahl: Bis 25 Personen, 8-10 Teams Tagungsort: Akademie Franz-Hitze-Haus Kardinal-von-Galen-Ring 50 D Münster 5
6 Kooperationspartner: Die Weiterbildungsreihe findet in Kooperation mit der AGOT NRW e.v. statt. Kosten: 470 mit Übernachtung im Einzelzimmer inkl. Verpflegung 400 ohne Übernachtung, inkl. Mittagessen Literatur (ab 2015): Benedikt Sturzenhecker: Gesellschaftliches Engagement von Benachteiligten in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit fördern. Das Praxisbuch. Unter Mitarbeit von Moritz Schwerthelm. Bertelsmann Verlag 2014 (i.e.) Referent (1. Modul): Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker, Universität Hamburg Leitungsteam: Katja Müller (Fachberaterin für Jugendarbeit, LWL-Landesjugendamt Westfalen) Michael Trödel (Jugendpfleger, Berater für Qualitätsentwicklung in der OKJA) Anmeldung: Die Anmeldung ist online möglich unter: Bitte notieren Sie bei einer online-anmeldung, wer sich als Team gemeinsam anmeldet. Oder per Fax oder Post mit dem Formular auf den Folgeseiten. Anmeldeschluss: 17. November 2014 Sollte die Zahl der Interessent/innen die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze übersteigen, so behält sich das Leitungsteam vor, eine Auswahl der Anmeldungen zu treffen. 6
7 Anmeldung FAX-Nr Mail Landschaftsverband Westfalen-Lippe - Landesjugendamt Westfalen - Fortbildung Münster - bitte bis 17. November Datum Name der Einrichtung/Dienststelle/Träger Straße/Postfach Postleitzahl Ort Veranstaltungen/Fachtagungen des LWL-Landesjugendamtes 2014 Nr Telefon/Telefax Mail Thema: Demokratischer werden in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Datum: Januar 2015, 15. April 2015, 03. September 2015 mit Übernachtung im Einzelzimmer (grundsätzliche Unterbringung) ohne Übernachtung Hiermit melde/n ich/wir mich/uns verbindlich zu o.g. Veranstaltungsreihe an (bitte in Druckschrift ausfüllen!) 1. Name, Vorname 2. Name, Vorname 3. Name, Vorname Besonderheiten: (z.b. barrierefreier Zugang oder Hilfsmittel / Technik erforderlich / besondere Verpflegung): _ Eine Teilnahme ohne Verpflegung ist grundsätzlich nicht möglich! Grundsätzlich wird die Teilnahme an der gesamten Veranstaltungsreihe erwartet. Die "Regelungen zur Anmeldung und zu den Kosten" Auszug entnehmen Sie bitte dem Anhang. Die Regelungen werden mit der Anmeldung anerkannt. Diese sind auch im Fortbildungsprogramm und unter folgendem Link zu finden. Ein kostenfreier Rücktritt von der Teilnahme ist nur bis zum Anmeldeschluss möglich. _ Unterschrift Bitte beachten: Die Teilnahmezusage/-absage wird direkt an die Einrichtung bzw. Dienststelle verschickt. Mir ist bekannt, dass meine Daten für die Tagungsorganisation gespeichert werden. 7
8 Regelungen zur Anmeldung und zu den Kosten Anmeldung Zur Teilnahme an den Veranstaltungen des LWL-Landesjugendamtes Westfalen können sich grundsätzlich alle interessierten Personen anmelden, sofern eine Veranstaltung nicht für eine bestimmte Zielgruppe vorbehalten ist. Dies können Sie den Teilnahmevoraussetzungen der jeweiligen Veranstaltung entnehmen. Bitte benutzen Sie, sofern möglich, die Online-Anmeldung, die zu jeder Veranstaltung in der Internetdarstellung des Fortbildungsangebotes ( des LWL-Landesjugendamtes Westfalen angeboten wird. Sollte Ihnen die Online-Anmeldung nicht möglich sein, benutzen Sie bitte pro Veranstaltung und Person einen Anmeldevordruck. Das Anmeldeformular finden Sie hinten im Programmheft und im Internet in der Detailansicht der Fortbildung zu jeder Veranstaltung. Telefonische Anmeldungen oder Vorreservierungen sind nicht möglich. Hinweis: Interessenten, die nicht aus Westfalen-Lippe kommen, werden bei den Teilnahmezusagen nachrangig berücksichtigt. Teilnahmebestätigung Der Eingang Ihres ausgefüllten Anmeldeformulars gilt als verbindliche Anmeldung. Die Teilnahmebestätigung (bzw. Absage) und Rechnung erhalten Sie in der Regel 4-6 Wochen vor dem Veranstaltungstermin (nach Anmeldeschluss). Mit der Teilnahmebestätigung und Rechnung erhalten Sie ebenfalls eine Anfahrtsskizze zur Tagungsstätte zugesendet. Rücktritt von einer Teilnahme Sollten Sie an der Teilnahme der Veranstaltung, für die Sie sich angemeldet bzw. bereits eine Zusage erhalten haben, verhindert sein, bitten wir Sie uns sofort zu informieren. Ein kostenfreier Rücktritt von der Teilnahme ist nur bis zum Anmeldeschluss möglich. Bei einer Absage, die nach dem Anmeldeschluss beim LWL-Landesjugendamt Westfalen eingeht, muss das Teilnahmeentgelt in voller Höhe gezahlt werden. Ausfallgebühren für die Übernachtung und/oder Verpflegung, die ggf. von der Tagungsstätte erhoben werden, stellen wir Ihnen in jedem Fall in Rechnung. Sonderregelungen erfolgen bei langfristigen Weiterbildungen. Kosten Das Teilnahmeentgelt und die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sind nach Erhalt der Rechnung innerhalb von 10 Tagen an das LWL-Landesjugendamt Westfalen zu überweisen. Nähere Angaben zum Überweisungsvorgang erhalten Sie mit der schriftlichen Zusage und Rechnung. Bei der Berechnung der Tagungskosten für Unterkunft und Verpflegung wird davon ausgegangen, dass alle Tagungsbesucher von Beginn bis Ende an der Veranstaltung teilnehmen. Eine Reduzierung der Kosten durch Verzicht auf die Verpflegung ist nicht möglich. Bitte beachten Sie auch, dass einige Tagungshäuser bei einer Teilnahme ohne Übernachtung für Verpflegung und Nutzung der Räume eine Tagungspauschale erheben. Die im Ausschreibungstext angegebenen Kosten sind ohne Gewähr. Die Preise für Unterkunft und Verpflegung können sich ggf. noch geringfügig verändern. Ausfall von Veranstaltungen Das LWL-Landesjugendamt Westfalen behält sich vor, bei Unterschreiten einer bestimmten Teilnehmendenzahl oder Krankheit der Referentin oder des Referenten Veranstaltungen abzusagen. In diesem Fall werden Sie rechtzeitig informiert. 8
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