Jüngere. Zielgruppen im Visier. Das Branchenmagazin. E-Bikes 2018: Händlerschulungen E-Bike: Von Continental bis Bosch

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1 RadMarkt RadMarkt ISSN H Das Branchenmagazin Jüngere E-Bikes 2018: Zielgruppen im Visier Händlerschulungen E-Bike: Von Continental bis Bosch Fahrradgeschäfte im Porträt: Kompetenz attraktiv verpackt Soziale Netzwerke: Die Botschaft ist wichtig, nicht der Kanal 100 Jahre Humpert: Mit Sicherheit ergonomisch 25 Jahre Bico: Gemeinschaft unabhängiger Händler

2 WIR SIND ZURÜCK... um das Thema emobilität auf das nächste Level zu heben. Mit unseren Marken Husqvarna Bicycle und R Raymon, einem Team aus neuen und bekannten Gesichtern sowie starken Partnern gehen wir sowohl in Sachen urbaner Mobilität als auch im Bereich emountainbike neue Wege. Und das nur gemeinsam mit Ihnen als Fachhändler. Besuchen Sie uns auf oder und werden Sie ein Teil von unserer Erfolgsgeschichte. Ihre Susanne und Felix Puello

3 EDITORIAL Michael Bollschweiler Chefredakteur DAS PROFI-SYSTEM FÜR FAHRRADPROFIS Komplexe Spaßmaschine Man könnte etwas beunruhigt sein, was die Anforderungen an den Fachhandels betrifft sie wachsen und werden komplexer.»ich beneide euch nicht«, sagte kürzlich ein Referent in einer Bosch-Händlerschulung, der selbst in einem Fahrradgeschäft gearbeitet hatte, bevor er ein Angebot aus der Industrie annahm. Genau auf diese wachsende Komplexität hatte er sich bezogen. Worin jene besteht, wurde den Händlern beispielhaft vor Augen geführt anhand eines Sachverhalts, der erst einmal nebensächlich wirkt: Sollte der Betrieb regelmäßig E-Bikes verkaufen oder warten, so ist er verpflichtet, alle zwei Jahre einen seiner Mitarbeiter zur Gefahrgutschulung zu schicken. Die Teilnehmerzahlen solcher Schulungen lassen vermuten, dass dies noch nicht allen Verantwortlichen klar ist. Dabei ist die damit verbundene Belastung kaum der Rede wert, weder finanziell noch zeitlich, man kann sie auch ohne Reiseaufwand als Webinar absolvieren. Man ahnt es schon, ein gewisser Teil der zusätzlichen Herausforderungen ist mit dem Produkt verbunden, das dafür als Umsatzmotor fungiert dem E-Bike. Spannend ist allein schon der Komplex der Um- und Nachrüstungen und man kann nicht oft genug betonen, wie schnell der Händler zum Hersteller wird oder wie schnell eine CE-Konformität erlischt. Tauschteilelisten gehören an die Wand jeder Werkstatt. Einige Hersteller haben erkannt, dass auch ihr Beitrag gefragt ist, den Händler zu begleiten, indem sie selbst Listen freigegebener Teile bereithalten oder Nachrüstungen vornehmen. Positiv stimmt auch, dass viele Händler von Haus aus technikaffin sind und sich entsprechenden Anforderungen, etwa einer sicheren Akkulagerung sachkundig, akribisch und mit großem fachlichem Interesse widmen. Dass ein Händler in einem Schaufenster zur Südseite hin E-Bikes ausstellt, im Hochsommer aber die Akkus drin lässt, ist deutlich unwahrscheinlicher geworden. Der eigentliche Verkauf der Pedelecs spielt sich in einem Spannungsfeld aus Technik und Emotion ab. Das liegt auch an den Kunden, denn jeder Jeck ist anders, wie man so schön sagt. In einschlägigen Verkäuferschulungen wird den Akteuren an der Verkaufsfront eingebimst, dass sie Nutzen und Vorteil des Produkts herauskehren, Bilder von schönen Touren im Kopf des Kunden erzeugen sollen, ihn aufs Rad setzen und das Fahrerlebnis spüren lassen sollen. Bloß kein Zahlensalat! Es sei denn, der Kunde fängt selbst damit an. Wattstunden, Newtonmeter, Reichweite, dabei ist alles relativ. Technische Daten verraten wenig darüber, wie das E-Bike als Gesamtkunstwerk»performt«. Da sagt ein Teilnehmer in der Bosch-Händlerschulung, dass ein Akku mit 500 Wattstunden wohl nur deren 450 habe, weil der Rest für Beleuchtung, Display oder was auch immer abgezweigt und geschont werde. Na wenn schon: Solche Vorkehrungen haben einen praktischen Sinn, Unterschiede im Batterie-Management-System können den Aktionsradius stärker beeinflussen und überhaupt ist die Reichweite meist eher ein intellektuelles als fahrpraktisches Problem. Aber da sind ja noch die Kunden, darunter Lehrer, Beamte und, der Urheber dieser Äußerung soll hier ungenannt bleiben, als schlimmste Kunden pensionierte Bosch-Ingenieure. Da soll noch einer sagen, der Job als Fahrradhändler sei langweilig. Bei aller Komplexität kann er sogar Spaß machen. Jetzt CONTEC Händler werden! contec-parts.de 12/2015 R a dma r kt Vertrieb durch die Hermann Hartje KG: info@hartje.de 3

4 Starke Bindung Rebellion im Verbandswesen, vor 25 Jahren wohl eher unüblich. Doch als beim Veloring die Benachteiligung der Mitglieder ausgemacht und bekannt wurde, war sein Ende besiegelt. In Scharen wechselten dessen Händler, Lieferanten und Mitarbeiter zur neugegründeten Bico. Seitdem sind Demokratie und Transparenz angesagt und angeschlossene Händler haben zahlreiche Vorteile vom Netzwerk unter dem Namen Bike und Co bei Marketing, Einkauf, Nachfolgeregelung. Und vielem mehr. Seite 20 Neue Wege Der Weg vom simplen Aluminium- oder Stahlrohr hin zum ergonomischen Lenker ist weit. Ebenso wie der, den das Familienunternehmen Humpert in nunmehr hundert Jahren zurückgelegt hat. Was damit begann, der Fahrradindustrie Teile zu liefern, wurde von mehreren Generationen weiterentwickelt zu einem modernen unabhängigen Produktionsbetrieb, der innovativ und umweltbewusst geführt wird. Die Etablierung der Marke Ergotec ist einer der Meilensteine. Seite 16 Wichtige Mission Lebenslanges Lernen ist vorgegeben. Dafür sind neue Produktkategorien wie E-Bikes aufgrund ihrer sich stetig ändernden Technik ein gutes Beispiel. Doch es dient auch dazu, Gefahr von sich und anderen abzuwenden. Dabei bedingt eines das andere, was die Beachtung von Tauschteilelisten ebenso betrifft wie die gesetzlich vorgeschriebene regelmäßige Gefahrgutschulung. Um Händler zu rüsten für ihr schwieriges Handwerk, das auch rechtliche Stolperfallen bergen kann, setzen sich Hersteller, Lieferanten und Verbände unablässig ein. Seite 38, 40, 42 Gute Entwicklung Ein Fahrradhändler kann sich nicht immer aussuchen, welche Art von Geschäft er übernimmt. Doch es gibt unterschiedlichste Möglichkeiten, dieses den eigenen Vorstellungen und dem jeweiligen Kundenbedarf anzupassen. Die einen schließen sich einem Verband wie Dynamo Retail an, zeigen Profil und werden zu Fahrradspezialisten. Andere profitieren von den Angeboten der ZEG, kreieren mit Euro Store Design ein neues Ambiente und haben Erfolg damit. Und manch einer gönnt sich den Luxus, ganz von vorn anzufangen und ausschließlich hochpreisig anzubieten. Allen Konzepten gemein ist, dass sie stetig weiterentwickelt werden, denn panta rhei. Seite 28, 32, 35 4 R a dma r kt 3/2018

5 INHALT 3/2018 Editorial Komplexe Spaßmaschine 3 News Amer: Rekordumsatz 2017 Cycling-Sparte radelt hinterher 6 Enviolo: Business Development Manager für Mietradsysteme 6 Eurobike 2018: Corratec dabei BBF nicht 7 Decathlon: Weitere Filiale in Dortmund geplant 7 Zusammenlegung führt zu HNF Nicolai 8 Mystromer stärkt Österreich-Vertrieb 8 Pexco: Flächendeckendes Außendienstteam 8 Hase: Lizenz zum Nachrüsten mit Shimano Steps 9 Shimano 2017: Umsatz rauf, Gewinn runter 9 Personalien der Branche 10 BBF-Hausmesse an zehn Standorten 12 Abus Akademie umstrukturiert 12 Merida und Centurion vertreibt Bryton-Radcomputer 13 Fazua: Europaweite Schulungstour 13 Enra stellt neue Vertriebsstrategie vor 14 Magura erweitert Marketing 15 Uvex Sports Group: Finanzchef scheidet aus 15 Zimtstern auf dem Rückzug 15 Markt Humpert wird hundert: Denker und Lenker 16 Geschichte der Bico zum Jubiläum: Verbund Gazelle-Frühjahrsevent 2018: Marke erleben 24 Zweiradhaus Lamberty: Gehobenes Niveau 28 The Flemish Cap: Purismus fürs Rad 32 Dynamos Fahrradspezialisten: Professionelle Ausstrahlung 35 E-Bike Special Händlerschulung von Continental und Cycle Union 38 Bosch-Schulung: Leiser Schub 40 Eurobike Academy: Relevante Systeme 42 Pedelec-Prüfungen bei Hermes Hansecontrol 44 Neue E-Bikes: Smart, clean, belastbar 46 Messe Messe München: Ispo mit Bike 52 Neue Produkte Passendes Zubehör nützlich und schick 54 Fahrradtaschen aus den Niederlanden 56 Betriebsführung Coparts-Tagung Wittich: Digitalisierung und soziale Medien 58 Wissen kompakt: Kurze Tipps für Unternehmer 59 Mini-GmbH: Das Richtige für Sie? 60 Rubriken Inserentenverzeichnis 54 Impressum 57 Branchenticker 66 Titelfoto: Coboc

6 NEWS Sachsenring Bike: Mehr Produktion, mehr Leute >Seit Gründung der Sachsenring Bike Manufaktur GmbH als Nachfolgeunternehmen der insolventen Mifa im Juli 2017 wurden Weichen für die künftige Produktion gestellt und Vertrauen aufgebaut in Gesprächen und Verhandlungen mit Kunden aus den Bereichen Direkt- und Fachhandelsgeschäft. Dieser Einsatz scheint Früchte zu tragen: Derzeit weitet das Unternehmen die Produktionskapazitäten deutlich aus. Dazu werden im Werk Sangerhausen kurzfristig zwei weitere Montagebänder in Betrieb genommen mit bis zu 40 neuen Produktionsmitarbeitern.»Für die Bereiche Qualität und Produktentwicklung wurde und wird ebenfalls weiterhin Personal aufgestockt«, heißt es aus der Firmenzentrale in Sangerhausen. Die Produktionserweiterung sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze erfolge»aufgrund der guten Auftragslage des Unternehmens und der anhaltenden Nachfrage nach Produktionskapazitäten speziell für E-Bikes«. Besonders attraktiv für Kunden sei»die umfassende Leistungspalette, die von der Beschaffung über die Lackierung und Prüfung der E-Bikes bis hin zum Drop-Shipment und After-Sales- Service reicht.« jb Produktion bei Sachsenring. Amer: Rekordumsatz 2017 Cycling-Sparte radelt hinterher >Für das Geschäftsjahr 2017 meldet der finnische Sportkonzern Amer Sports Group einen Rekordumsatz von 2,69 Milliarden Euro (plus 4 Prozent). Dieser basiere auf Verbesserungen und Fortschritten auf breiter Basis. Der Bereich Cycling (Marken Mavic und Enve) konnte allerdings wenig zum guten Gesamtergebnis beitragen, der Umsatz sank, verglichen mit 2016, um 10,6 Prozent auf 134,3 Millionen Euro. Fallende OEM-Order und hohe Warenbestände auf Industrie- und Handelsseite waren die Ursache. Die finnische Sportinstrumentenmarke Suunto erreichte immerhin einen nahezu konstanten Umsatz von 141,6 Millionen Euro. Erst am Jahresende 2017 sprang das Geschäft mit GPS-Uhren der Spartan-Produktfamilie an. Für 2018 geht Amer Sports von einem weiteren Wachstum gegenüber dem Rekordjahr 2017 aus. jb HP Velotechnik schult Händler >70 Händler nahmen Anfang Februar 2018 an einer Schulung von Liegeradhersteller HP Velotechnik in Kriftel teil. Praxisnahe Themen standen im Vordergrund, vor allem Nachrüstungen im elektrischen Bereich. Einzelheiten zum Pinion-Getriebe, Shimano Steps, Go-Swissdrive-Hinterradnabenmotor und StVZO-konforme Blinker lieferten Bezugspunkte. Auf besonderes Interesse stieß das Thema»Technische Voraussetzungen und rechtliche Grundlagen bei der Nachrüstung eines Pedelec-Systems«. Durch weitgehende Änderungen der Produkteigenschaften etwa dem Einbau eines Motors wird aus dem Fahrrad ein EPAC (Electric Pedal Assisted Cycle). Und aus dem Händler»ein Hersteller im Sinne der europäischen Maschinenrichtlinie EN mit allen Pflichten und Konsequenzen, zum Beispiel in Haftungsfragen«. Mit dem Angebot von HP Velotechnik, solche Nachrüstungen im Werk vorzunehmen, bleibt die Firma Hersteller und übernimmt damit auch die CE-Kennzeichnung. jb Enviolo: Business Development Manager für Mietradsysteme >Die Fallbrook-Technologies-Tochter Enviolo (vormals Nuvinci Cycling) erweitert die Verantwortlichkeiten ihres bisherigen Business Development Managers für Nordamerika Avelino Rivera betreut nun auch den schnell wachsenden Mietradsystem- Markt weltweit. Seit 2016 betreut er die US-amerikanische Bike-Share-Firma Motivate. Dank dieses Enviolo-Kunden erlangte er detailliertes Wissen über Bike-Sharing-Betreiber und ihre Nutzer. Dieses Wissen floss ein in die Entwicklung von Enviolos neuer Schaltgruppe, die speziell für Mieträder angelegt wurde. Allein im Motivate- Programm von San Francisco, bei dem die stufenlose Enviolo-Schaltung in der kompletten»ford-go-bike«-flotte vertreten sei, hätten Radfahrer seit dem Start im Sommer 2017 mehr als sechs Millionen Kilometer zurückgelegt. arivera@enviolo.com Avelino Rivera 6 R a dma r kt 3/2018

7 Eurobike: Corratec dabei BBF nicht >Seine Absage an die Eurobike 2018 begründet BBF-Bike-Inhaber Hagen Stamm so:»als Aussteller der ersten Stunde ist uns diese Entscheidung nicht leicht gefallen, aber zu viele BBF-spezifische Punkte sprechen unseres Erachtens gegen eine Teilnahme in diesem Jahr. Nach erneuter Prüfung sind wir 2019 aber gerne wieder mit an Bord.«Des Weiteren weisen die Berliner darauf hin, dass sie mit ihren Ordermesseterminen im Frühjahr und Herbst»dem Fachhandel und seiner saisonangepassten Orderbereitschaft immer treu geblieben«sind. Dies soll auch in Zukunft so bleiben. Gleichzeitig sei jedoch die Notwendigkeit erkannt worden,»dem Handel, der es wünscht, im Sommer schon einige Midseason beziehungsweise ausgewählte neue Modelle 2019 zu präsentieren«. Daher werde derzeit an einer BBF Bike Show im Sommer gearbeitet, zu der überregional nach Berlin eingeladen werden soll:»der Schwerpunkt der BBF-Bike-Messestrategie bleibt jedoch filialbezogen und auf die Bedürfnisse des jeweils unterschiedlich orientierten regionalen Handels fokussiert.«nach einer Reihe von Absagen an die Eurobike meldet sich nun erstmals ein Aussteller, der der Messe treu bleibt: Iko (Marke Corratec) gibt bekannt, dass man»trotz der vielen Unkenrufe und Spekulationen auch in diesem Jahr auf der Eurobike in Halle B1 ausstellen«werde. Und das, obwohl Firmeninhaber Konrad Irlbacher bekanntermaßen kein Freund des frühen Eurobike-Termins 2018 ist. Natürlich verursache der vorgezogene Termin einige Klimmzüge und Mehrkosten. Schließlich gebe es noch andere Veranstaltungen, wie die Bico-Messe in Köln, die Corratec-VIP-Tage in Raubling und Bad Hersfeld, die Sport-2000-Ordermesse, die Bico-Ordermesse Mainhausen und sehr viele Events, die für die Zusammenarbeit des Anbieters mit dem Fachhandel sehr relevant seien. Günther Schoberth-Schwingenstein, Mitglied der Geschäftsleitung:»Deutschland benötigt eine internationale Leitmesse für das Fahrradgeschäft und bis dato ist dies noch die Eurobike.«Jo Beckendorff Kurz notiert Nach einer wechselvollen Geschichte erfährt die einst in der Schweiz gegründete hochwertige Fahrradkomponentenmarke Edco einen Neuanfang durch die 3e Oem Sports AG in Seeshaupt am Starnberger See. Neue Produkte sollen sich in der Testphase befinden und noch in diesem Jahr Räder mit Vollkarbonspeichen herauskommen. Merida Centurion Germany (MCG) erweitert seine Großhandelsproduktpalette um die Tubeless-Lösung Milkit der Schweizer Firma Sport Components. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) begrüßt den von der»fahrrad-familie«puello mitgegründeten neuen Fahrrad- und E-Bike-Anbieter Pexco als neues Mitglied. Am Kreidler-Modell Vitality Eco 6 Edition aus dem Modelljahr 2018 kann es durch eine fehlerhafte Abschirmung des Scheinwerfers zum Überschreiten gesetzlicher Grenzwerte kommen, so dass der Scheinwerfer vorsorglich ausgetauscht wird. Alle betroffenen Händler werden telefonisch und schriftlich informiert und erhalten kostenlose Ersatzscheinwerfer. Zum Jahresende auch mit einer Filiale in der Dortmunder Innenstadt: Decathlon. Decathlon: Weitere Filiale in Dortmund geplant >Zwei Standorte hat der französische Sportfilialist Decathlon bereits in Dortmund, zum Jahresende 2018 soll ein drittes Geschäft folgen. In der Fußgängerzone Kampstraße, in bester Dortmunder Innenstadtlage, sollen dann auf auf zwei Ebenen mit Quadratmetern Verkaufsfläche Sportartikel angeboten werden. Die Filiale im Dortmunder Bezirk Aplerbeck war vor 30 Jahren die erste in Deutschland. Damals hatte man große Expansionspläne. Wie Großanbieter anderer Branchen, scheiterten allerdings auch die Franzosen anfangs kläglich an den Eigenheiten des deutschen Marktes. Doch Decathlon war lernfähig. Sportartikelbedarf für Reiten und Boule wurden fallengelassen und anderes aufgenommen, beispielsweise Fahrradprodukte, auch der Eigenmarke Btwin. Decathlon mauserte sich sogar zu einem der größten Fahrradproduzenten Europas. Heutzutage werden weltweit mehr als verschiedene Sportartikel in über tausend Filialen in 28 Ländern geboten. In Deutschland befinden sich knapp 40 Filialen wurde ein Quadratmeter großes Logistikzentrum im Garbe-Logistikpark Westfalenhütte bei Dortmund eingeweiht. jb 3/2018 R a dma r kt 7

8 NEWS V. l.: Benjamin Börries, Kalle Nicolai und Michael Hecken. Zusammenlegung führt zu HNF Nicolai >E-Bike-Hersteller HNF Heisenberg heißt künftig HNF Nicolai, die Nicolai-Produktion wandert von Lübbrechtsen 13 Kilometer nördlich nach Mehle und Nicolai-Mountainbikes laufen künftig im HNF-Direktvertrieb: Diese gravierenden Änderungen sollen mehr sein als der Zusammenschluss zweier Marken. Die Vernetzung zwischen HNF und Nicolai soll auf allen Ebenen stattfinden. Karlheinz (Kalle) Nicolai will damit Kräfte bündeln sowie Mehrwert und Nutzen für die Kunden generieren:»und ich kann mich auf das konzentrieren, was ich am besten kann: innovative Bikes mit Leidenschaft und Herzblut entwickeln.«seit 2008 bedient der Brandenburger E-Bike-Anbieter HNF dahinter stecken Michael Hecken, Kalle Nicolai und Benjamin Börries mit einem ganzheitlichen Elektromobilitätskonzept eine designorientierte und technikaffine Zielgruppe mit hohem Qualitätsanspruch. Und seit 1995 ist Kalle Nicolai selbst für seine gleichnamige Marke und Manufaktur tätig. Börries erläutert:»man wird auch in Zukunft unter der Marke HNF Nicolai High-End-E-Bikes für die Bereiche Urban, City, Touring und Cargo finden, genau wie man unter der Marke Nicolai die besten Performance-Mountainbikes und E-Mountainbikes finden wird, die bereits heute alle aus der Feder von Nicolai stammen. Insgesamt wird der Kern der Marke deutlich stärker in den Mittelpunkt gerückt. Kalles Reputation in der Fahrradbranche ist einzigartig. Die Bekanntheit des Namens Nicolai hat uns dazu bewegt, aus HNF stärker das zu machen, was es letztendlich ist: ein Unternehmen von und mit Kalle Nicolai.«Und Michael Hecken ergänzt:»in Gesprächen mit Kunden wurde uns immer wieder bestätigt, dass HNF und die Verbindung mit Nicolai ein viel stärkeres, inhaltliches Interesse hervorruft als die Marke Heisenberg.«Während viele Teile der Wertschöpfungskette beider Unternehmen verknüpft werden, bleibt die Nicolai Frameworks GmbH als reine Aluminiumrahmenproduktion made in Germany eigenständig. Ab Frühjahr 2018 setzt Nicolai bei Kompletträdern auf Direktvertrieb. 20 festangestellte Verkäufer von HNF, die bisher schon E-Bikes direkt an Endkunden verkauft haben, bieten dann auch für Nicolai Probefahrt und Beratung vor Ort. Jo Beckendorff Mystromer stärkt Österreich-Vertrieb >Offiziell zum 15. Januar 2018 übernahm die auf E-Bikes spezialisierte Wiener Handelsagentur Velocitee den Vertrieb der Schweizer S-Pedelec-Marke Stromer in Österreich. Zuvor wurden der österreichische und süddeutsche Markt gemeinsam von Christian Mussnig einem Außendienstmitarbeiter betreut. Dazu Velocitee-Inhaber und Geschäftsführer Christian Mussnig:»Unser Ziel ist, im Laufe des Jahres 2018 in allen urbanen Räumen auf einen E-Bike-versierten Stromer-Händler verweisen zu können.«velocitee bietet Beratung und Komplettlösungen im Bereich E-Bike- Flotten an. Davon solle auch Stromer profitieren, zumal dessen S-Pedelecs besondere Konnektivität aufweisen würden. Robert Eck Gordon Jürgens Peter Turnwald Pexco: Flächendeckendes Außendienstteam >Pexco hat nun ein Außendienstteam für Deutschland und Österreich (gegenwärtig in Vorarlberg und Tirol). Robert Eck (Gebiet Mitte/Süd) ist seit fast dreißig Jahren als Außendienstmitarbeiter in der Fahrradbranche tätig. Gordon Jürgens (Gebiet Nord), gelernter Kaufmann im Groß- und Einzelhandel, war für verschiedene Unternehmen der Branche unterwegs. Dem Norden ist er dabei immer treu geblieben. Peter Turnwald (Gebiet Süd) lebt derzeit in Oberbayern und kann durch seine Arbeit bei Pexco die beiden Regionen perfekt miteinander verbinden. Alexander Leidig (Gebiet Süd/West), geboren in Mittelfranken und aufgewachsen in Niederbayern, ist nach berufliche Stationen in Österreich sowie Oberbayern schließlich in Unterfranken gelandet. Thomas Gösele (Gebiet West), Inhaber eines Sportgeschäfts will»innovative Produkte innovativ verkaufen«. Der gelernte Elektroinstallateur Sascha Schneider (Gebiet Ost) wechselte schon sehr früh in den Außendienst und ist seit mehr als 15 Jahren in der Welt des Sports zuhause. Alexander Leidig Thomas Gösele Sascha Schneider 8 R a dma r kt 3/2018