Hauswartung - Haustechnik

Transkript

1 Elektro Die Herstellung von Strom ist aufwendig und sorgt immer wieder zu Diskussionen. us Umweltgedanken sollten wir mit dem Stromverbrauch sorgsam umgehen. Strom aus der Steckdose ist bequem zu beziehen und wir vergessen welch aufwendige Prozesse bereits stattgefunden haben. Wie wird Strom produziert? Wasserkraft Gas-Kombikraftwerk Kernenergie Windkraft Photovoltaik Elektroanlagen Flusskraftwerke (): Wasser strömt durch Turbinen und treibt die Generatoren an. Je nach Fallhöhe wird mehr oder weniger Energie erzeugt. Druckspeicherwerk (B): Wasser wird gespeichert (Stausee) und erst in Zeiten, da viel Energie gebraucht wird (Mittagszeit), durch die Turbinen gelassen um teure Spitzen-Energie zu erzeugen. Kernkraftwerk KW (C): Im Reaktor findet die Kernspaltung statt und erzeugt Wärme. Der dabei entstehende Dampf wird durch eine Turbine getrieben, die wiederum den Generator zum Drehen bringt. Es entsteht elektrische Energie. Gas-Kombikraftwerk (D): Dies ist eine kombinierte nlage eines Gasturbinen- und Dampfturbinen-Kraftwerkes. Wobei die heissen bgase der Gasturbine zur Dampferzeugung für das Dampfturbinen-Kraftwerk genutzt wird. Kohlekraftwerk (E): Ist eine spezielle Form des Dampfkraftwerkes und hat Kohle als hauptsächlichen Brennstoff. Windkraftwerk (F): Wind bewegt die Rotorblätter, die wiederum einen Generator antreiben, der Strom erzeugt. Durch die Reibung des Generators entsteht zusätzlich Wärme, die zb pple ebenfalls nutzen und in einer Flüssigkeit speichern will. B C E Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 1

2 B C D F F Spannungs-Übertragung Grosse Distanzen werden über das Hochspannungsnetz transportiert In Unterstationen wird die Energie reduziert und in Verteilnetze geleitet In regionalen Unterstationen wird die Energie nochmals transformiert In den Transformations-Stationen wird die Energie auf die übliche Endverbraucher-Spannung von 400/230 Volt umgewandelt. Die Strassenzüge und Liegenschaften können versorgt werden. Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 2

3 Stromkreis Elektrischen Strom kann man weder sehen, hören noch riechen. Man sieht ihn durch verschiedene uswirkungen: Licht (leuchtende Lampe) Wärme (Ofen, Haarföhn, stark belastete Kabelrolle) Kraft (Motoren) Chemische Wirkung (Elektrolyse in der Galvanik) Elektrischer Stromkreis: Besteht mindestens aus einem Erzeuger, einer Leitung und einem Verbraucher. Will man den Verbraucher einund ausschalten, braucht es einen Schalter in der Leitung. Strom kann nur in einem geschlossenen Kreislauf fliessen Gefahren des elektrischen Stroms Berührt eine Person ein Gerät, dessen Isolation defekt ist, wird sie elektrisiert. Die uswirkungen auf den menschlichen Körper hängen von der Dauer der Berührung ab: Beispiel Umgerechnet Gefahr 4.5 Volt Batterie 1.8 m Ungefährlich 50 Volt Geräte (zb Hausglocke) 20 m Gefährlich 230 Volt Haushalt-Geräte / Steckdosen 92 m tödlich Volt mpere Ohm Watt = Elektrische Spannung = Stromeinheit = Elektrischer Widerstand = Elektrische Leistung Stromaufnahme in Milli-mpere uswirkung Bis 1 m Reizschwelle, kaum spürbar 5 m Elektrisieren, meisenhaufen, leichtes Kribbeln Der Leiter kann noch losgelassen werden 15 m Krampfschwelle, Loslassgrenze Der Leiter kann nicht mehr losgelassen werden, temverkrampfungen bis zu Erstickungstod 50 m Gefahrenschwelle zb Glühbirne Die tmung ist behindert, Herzflimmern evtl. Herzstillstand b 80 m Todesschwelle nach 0.3 bis 1 Sekunde tödliche Wirkung wahrscheinlich Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 3

4 Schutz-Grundsätze Grundschutz: Schutz gegen direktes Berühren (Isolationen) Personenschutz: Schutz gegen indirektes Berühren (Nullung und Erdung) Die Nullung ist die Schutzmassnahme gegen Personenschäden (blauer Leiter) Die Erdung leitet bei einem Kurzschluss den gefährliche Strom zb von einer Maschine ab Sachschutz: Fehlerstrom-Schutzschaltung (F = Fehler / I = Kurzzeichen für Strom) FI-Schutzschalter In der Mehrzahl der Elektrounfälle wird der Mensch von einem Strom durchflossen, weil er mit der Erde in Verbindung steht und gleichzeitig eine defekte pparatur berührt. Einen über die Erde abfliessenden Strom nennt man Fehlerstrom. Ein FI-Schutzschalter sorgt dafür, dass eine Leitung sofort vom Netz getrennt wird, sobald gefährliche Fehlerströme auftreten. Wirkungsweise: Der FI-Schutzschalter Nr.3 trennt den Stromkreis bei Fehlerstrom zb durch einen Isolationsdefekt Funktions-Kontrollen: 2 x im Jahr die FI-Schutzschalter auf ihre Funktion kontrollieren durch Betätigung des Testknopfes. Sollte der Schutzschalter nicht auslösen, muss der Installateur kontaktiert werden. Tipp: Immer bei der Umstellung Sommer-/Winterzeit Elektro-Schrank mit Unterverteilung und Legenden () FI-Schutzschalter mit Testknopf und Kippschalter Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 4

5 Sicherungen Sind Schutzvorrichtungen an elektrischen nlagen, die diese vor Schäden durch Überlastung und Kurzschluss schützen. Wird die Stromstärke zu gross, unterbricht eine Sicherung automatisch den Stromkreis. Sicherungen dürfen niemals repariert werden! Beim Ersetzen auf die Stromstärke achten Beim usschalten immer alle 3 Sicherungen entfernen Es gibt: ) Schmelzsicherungen B) Leitungsschutz-Schalter (selbstauslösende, mehrfach Schalter) Steckvorrichtungen und Kabel Grundsätzliches: Der Hauswart ist verpflichtet defekte oder beschädigte elektrische Einrichtungen unverzüglich ausser Betrieb zu setzen und in Ordnung zu bringen Installationen dürfen nur durch Fachleute erstellt werden Änderungen und Reparaturen müssen nach dem Stand der Technik erfolgen (Hersteller) Geräte und pparate einsetzen, die den Umgebungs-nforderungen genügen Regelmässige Wartung und Kontrolle der Geräte, pparate, Kabelrollen und Kabel Elektrische pparate trocken halten, beim Reinigen vor Wasser schützen Das richtige Verhalten bei Störungen und Unfällen beherrschen Unfälle sind keine Zufälle Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 5

6 Leuchten und Leuchtmittel Künstliche Beleuchtung gehört zu den Grundbedürfnissen des Lebens. Die Leuchten haben die ufgabe, rbeitsplätze, Wohnräume, Strassen etc. zu belichten. Die uswahl ist vielfältig: Niedervolt-Halogenlampen (), Fluoreszenzlampen (B), Sparlampen (C), Neonlampen (D) und LED- Lämpchen (E). Der Verkauf von Glühlampen ist seit 2011 verboten Tipps: Die maximale Leistung des Leuchtmittels beachten (100-Watt Lampen erzeugen mehr Wärme als 60 Watt Lampen) Bei langen Betriebszeiten, Leuchtstofflampen verwenden Beim Wechsel von FL-Lampen, die Vorschaltgeräte (F) ebenfalls auswechseln Die Lebensdauer der Leuchtdioden LED beträgt Stunden. Im Vergleich, normale Lampen halten ca Stunden. C B F E E D Sicherheitsregeln FI-Schutzschalter einsetzen Nie an Spannungs-führenden Teilen arbeiten Gegen Wiedereinschaltung schützen (Vorhängeschloss, Beschriftung) Spannungslosigkeit prüfen (Prüfgerät) Kontrollblick, ist alles in Ordnung bevor wieder Strom eingeschaltet wird Test, als bschluss einer Reparatur Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 6

7 Schutzmassnahmen uf leitenden Standorten (Nässe, Betonboden, Metall-Unterlagen, Badewannen) ist besondere Vorsicht angesagt. Ist die Isolation einer elektrischen Einrichtung beschädigt, sucht der Strom den Weg zur Erde auch über Körperteile von Personen. Hilfe bei Elektrounfällen Grundsätzlich gilt: Schauen Notfallsituation überblicken Denken Folgegefahren für Helfer und Verunfallten erkennen Handeln Selbstschutz, Unfallstelle absichern, Nothilfe leisten Es gilt den Verunfallten mit Hilfe von isolierenden Gegenständen wie Holz, Kleider oder Plastik von den unter Spannung stehenden nlageteilen zu befreien. Niemals den Verunfallten mit blossen Händen berühren Mai 2017 Theo Keller HWS Seite 7