Förderung seltener Baumarten auf der Schweizer Alpennordseite
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- Götz Michel
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1 Merkblätter Förderung seltener Baumarten auf der Schweizer Alpennordseite Stand: Januar 2001 Professur Waldbau, Departement Forstwissenschaften, ETH Zürich In Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben und kantonalen Forstdiensten der Schweiz Herausgeber: BUWAL/Eidgenössische Forstdirektion ETHZ/Professur Waldbau
2 Dank Besonders danken wir den Kontaktpersonen der Kantonsforstämter für die Hilfe bei der Organisation der Befragungen und der Kurse sowie allen beteiligten Revier- und Kreisförstern für die gute Mitarbeit bei der Erhebung der Baumarten. Speziell zu erwähnen sind die Forstleute des Kantons Uri, des Aargauer Forstkreises 3 (Baden) und der Solothurner Forstkreise Thal und Dorneck/ Thierstein, die sich bereits in der Testphase unserer Befragung zur Verfügung stellten. Ausserdem schulden wir jenen Forstleuten einen besonderne Dank, welche uns die Durchführung der Kurse in ihrem Revier oder Kreis ermöglicht haben. Ein grosses Dankeschön richten wir auch an die botanischen Experten für ihren Beitrag an die Erhebungen, insbesondere Thomas Burger und Richard Stocker (Lenzburg), Hans-Ulrich Frey (Atragene, Chur), Walter Keller (Naturschutz und Waldreservate, WSL), Frank Klötzli (Zürich), Sylvain Meier (Nyon), Jean-Louis Richard (Hauterive), Peter Steiger (Rodersdorf) sowie Heinrich Zoller (Basel) für die wertvolle Hilfe bei der Interpretation der erhobenen Daten. Ausserdem danken wir: den Mitgliedern des fachlichen Lenkungsausschusses Patrick Bonfils (Biodiversität, WSL), Ernst Fürst (BFVG, Eidg. Forstdirektion, BUWAL), Werner Kugler (Försterschule Lyss), Peter Lakerveld (Försterschule Maienfeld) und Anton Stauffer (Waldabteilung 7, Ins BE) für die wertvolle fachliche Beratung. Ausserdem Denise Lüthy (Biodiversität, WSL) für die gute Zusammenarbeit beim Aufbau und Betrieb einer Datenbank und bei den räumlichen Spezialauswertungen; den nachfolgend genannten Personen, mit deren wertvoller Hilfe das vorliegende Dossier seine heutige Form bekommen hat: Beat Bäumler und Raoul Palese (ZDSF/CRSF), Urs- Beat Brändli (LFI-Spezialauswertungen, WSL), Patrick Fouvy (Données Phytos, SFFN Lausanne), Rolf Manser und Bruno Stadler (Eidg. Forstdirektion, BUWAL), Thomas Wohlgemuth (Vegetationskundliche Datenbank, WSL) sowie den vielen Kolleginnen und Kollegen des Departementes für Forstwissenschaften (ETHZ) sowie den weiteren hier nicht namentlich genannten Personen, die wertvolle Ideen und Informationen, Fotos, Sprachkenntnisse oder kritische und ermutigende Worte beigesteuert haben. Impressum Titel Herausgeber Autoren Förderung seltener Baumarten auf der Schweizer Alpennordseite BUWAL/Eidgenössische Forstdirektion und ETHZ/Professur Waldbau Kontaktadresse Projekt Förderung seltener Baumarten, Professur Waldbau, ETHZ, HG F Zürich, Telefon , Fax , seba@fowi.ethz.ch Projektleitung Jean-Philippe Schütz (Oberaufsicht), Peter Rotach (Leitung), Andreas Rudow (Planung), Professur Waldbau, ETHZ Projektbegleitung Markus Bolliger, Eidg. Forstdirektion, BUWAL Kartenbearbeitung Peter Schwab, Professur Waldbau, ETHZ Kartendaten VECTOR200/PK500/PK1000, Bundesamt für Landestopographie (BA002871) Sprache Diese Publikation ist auch in französischer Sprache erhältlich Stil Matthias Diener, Luzern Grafik/Layout Hanspeter Hauser, Büro AVD, Bern Produktion Norbert Ledergerber, Sektion Kommunikation, BUWAL Bezug BBL/EDMZ, CH-3003 Bern, Bestellnummer: deutsch d, französisch f, (Preis Fr. 12. ), Regionensteckbriefe sind separat zu bestellen. Copyright ETHZ/BUWAL 2001
3 Inhalt Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser Grundlagen Biodiversität Begriffe Bedeutung Gefährdung Erhaltung Das Projekt Förderung seltener Baumarten Rahmen Ziele Resultate Finanzielle Unterstützung Die Arbeit im Wald Motivation Spielregeln Planung Vermehrungsgut Waldbau Feuerbrand Wildverbiss Holzmarkt Öffentlichkeitsarbeit Artensteckbriefe Zum Verständnis der Artensteckbriefe Arterkennung Fortpflanzung Wuchsverhalten Standortansprüche Verbreitung Gefährdung Förderungsstrategien Waldbau Verwendung Quellen Speierling Wildbirne Flatterulme Elsbeere Nussbaum Eibe Spitzahorn Sommer- und Winterlinde Kirschbaum Separat zu bestellen: Regionensteckbriefe Bestellformular Regionensteckbriefe
4 Vorwort Als junger Berufsmann hatte ich im Kanton Zürich die Möglichkeit, nebst meiner Arbeit in der Zentrale zwei Gemeinden als Kreisförster zu betreuen. Was ich damals lernte, ist auch für meine heutige Tätigkeit noch wichtig. So lernte ich zum Beispiel einen Förster kennen, der eine grosse Liebe für seltene Baumarten hatte; ganz im Stillen entwickelte er seine persönliche Strategie zur Förderung dieser Gehölze und damit zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Heute ist Biodiversität in aller Munde, das Waldgesetz von 1993, die Biodiversitätskonvention von Rio und die Beschlüsse der Europäischen Ministerkonferenz von Helsinki verlangen alle eine aktive nationale Politik zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt auf allen Organisationsstufen des Lebens: Oekosysteme, Arten, Erbanlagen. Die Strategie des Bundes zur Förderung der biologischen Vielfalt im Wald kennt keine scharfe Trennung von Schutzwald und Produktionswald, grundsätzlich sollen alle Wälder naturnah bewirtschaftet werden. Dieser flächendeckende naturnahe Waldbau wird gezielt ergänzt: Einerseits mit Totalreservaten, in denen die natürliche Waldentwicklung zugelassen wird, und andererseits mit Wäldern, in denen bestimmte Arten besonders gefördert werden. Eine besondere Bedeutung kommt den selteneren Bäumen zu, die viel zur biologisch-ökologischen Vielfalt des Waldes beitragen können. Zwar leben in den Wäldern der Schweiz insgesamt 53 Baumarten, aber 70% der Baumstämme und 80% des Holzes gehören nur drei Arten an: Fichte, Buche und Weisstanne. Alle anderen Arten sind deutlich weniger häufig oder sogar selten und bedroht. Es ist deshalb ein erklärtes Ziel unserer Politik, die seltenen Baumarten zu fördern. Voraussetzung dazu ist die genaue Kenntnis der Verbreitung und Biologie dieser Arten und der waldbaulichen Möglichkeiten zu ihrer Förderung. Die vorliegenden Faktenblätter enthalten dieses Wissen. Sie wurden von einem Team der ETH Zürich in enger Zusammenarbeit mit Forstleuten entwickelt, und haben deshalb schon vor Ihrem Erscheinen ihr Ziel teilweise erreicht: Die Sensibilisierung und fachliche Unterstützung jener Leute, die eine direkte Verantwortung für den Wald tragen. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Der Eidg. Forstdirektor Werner Schärer
5 Liebe Leserin, lieber Leser Ich habe vor zwanzig Jahren begonnen, die seltenen Baumarten in meinem Revier zu schützen und zu pflanzen; ich habe dazu nicht auf eine Studie aus Zürich gewartet. Ein Revierförster Bei den Befragungen des Forstdienstes und der botanischen Expertinnen und Experten 1998 und 1999 im Projekt Förderung seltener Baumarten haben wir ein Versprechen gegeben, das wir nun einlösen: Sie werden über die Ergebnisse des Projektes informiert. Dieses Merkblattdossier geht an die Revierförsterinnen und Revierförster, Kreisförsterinnen und Kreisförster und an einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kantonsforstämter der Schweizer Alpennordseite, an die botanischen Expertinnen und Experten, die wir befragt haben, an die Naturschutzfachstellen von Bund und Kantonen und an die Sektionen von Naturschutzorganisationen und an den Waldwirtschaftsverband. Die Merkblätter sollen vor allem bei der konkreten Förderungsarbeit im Wald eine Hilfe sein, sie können aber auch als Lehrmittel dienen und zu weiterer Sensibilisierungsarbeit anregen. Die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt steht für einmal im Zentrum eine anspruchsvolle Aufgabe, die Verständnis für komplexe Zusammenhänge der Natur verlangt. Seltenheit, Gefährdung, Nachhaltigkeit sind Begriffe, die in unserer lauten und schnelllebigen Zeit in Gefahr sind, überhört zu werden. Die Erhaltung seltener Baumarten liegt aber im ureigenen Interesse des Menschen, auch wenn sich deren kurzfristige Shareholder-value nicht beziffern lässt und Artenvielfalt (noch?) nicht an der Börse gehandelt wird. Alle Fachleute sind gefordert, sich für die Artenvielfalt in unseren Wäldern einzusetzen und das Thema einem breiten Publikum zu vermitteln. Die offene Form des Dossiers erlaubt es, die Merkblätter einzeln zu verwenden. Das Kernstück sind die Artensteckbriefe, die Wissen zur Ökologie der Arten, artspezifische Förderungsstrategien und waldbauliches Wissen enthalten. Die Auswahl der im Projekt bearbeiteten zehn Baumarten ist ein Anfang. Es ist geplant, Steckbriefe zu weiteren Arten zu erarbeiten. In einem ersten Teil vermitteln wir Grundlagen zum Verständnis biologischer Zusammenhänge, wir beschreiben die Ziele und Resultate des Projektes im Rahmen der Biodiversitätspolitik des Bundes und geben einige Empfehlungen zur Umsetzung im Wald. Zu Beginn des Projektes verhielten sich viele Befragte eher reserviert, wie das Zitat oben zeigt. Die Aussage steht aber auch stellvertretend für ein weiteres Echo, das wir oft erhalten haben, und das uns in unserer Arbeit bestärkt hat: Viele Forstleute setzen sich mit dem Thema Förderung seltener Baumarten auseinander und arbeiten aktiv daran. Darin wollen wir sie und die Naturschutzfachleute unterstützen, in der Hoffnung, dass die Partnerschaft von Praxis und Forschung in Zukunft noch stärker wird. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen beteiligten Forstleuten und botanischen Expertinnen und Experten. Ihre Mitarbeit hat unsere Arbeit erst möglich gemacht. Ein besonderer Dank geht auch an die über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unseren Weiterbildungskursen im letzten Frühling. Viele ihrer Anregungen sind in dieses Merkblattdossier eingeflossen. Zürich, im Dezember 2000
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