Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung (KoWeG)

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1 Julika Weiß, Andreas Prahl, Anna Neumann, André Schröder, Kjell Bettgenhäuser, Andreas Hermelink, Ashok John und Bernhard v. Manteuffel Kommunale Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung (KoWeG) Endbericht Berlin, Oktober 2014

2 II IÖW / ECOFYS Impressum Herausgeber: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Potsdamer Straße 105 D Berlin Tel Fax mailbox@ioew.de Bearbeitung: Dr. Julika Weiß (Projektleitung) Andreas Prahl Anna Neumann André Schröder In Kooperation mit: Ecofys Germany GmbH Am Karlsbad Berlin Bearbeitung: Dr. Kjell Bettgenhäuser Dr. Andreas Hermelink Ashok John Bernhard von Manteuffel Dieser Bericht wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt.

3 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG III Inhaltsverzeichnis 0 Zusammenfassung und Fazit Einleitung Ermittlung von Kostenstrukturen und Wertschöpfungsketten für die energetische Gebäudesanierung Übersicht zur Methodik Definition von Referenzgebäuden, Maßnahmen und Maßnahmenpaketen Auswahl der Referenzgebäude Detailanalyse des Ist-Zustandes der gewählten Referenzgebäude Auswahl der Sanierungsmaßnahmen Definition der energetischen Anforderungsniveaus für die Sanierung Definition von Sanierungsmaßnahmen und Energiebedarfsberechnungen Berücksichtigung von Restriktionen Erläuterung der Baukostenberechnung und Ermittlung der Kostenstrukturen für die Wertschöpfungsketten Entwicklung der Methodik zur Ermittlung der Kostenstrukturen für die Wertschöpfungsketten Ermittlung der Kostenstrukturen der Wertschöpfungsketten Darstellung der ermittelten Kostenstrukturen Kostenvergleich mit anderen Studien Entwicklung eines Modells zur Wertschöpfungs- und Beschäftigungsermittlung Definition von Wertschöpfung und Beschäftigung Ermittlung der direkten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Planung Ausführung (Handwerk) Ermittlung der indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Das verwendete Input-Output-Modell Bestimmung der Primärimpulse Einschränkung der Verwendung der Kostenstrukturen im Vorhaben Im- und Exporte Kostenentwicklung Spezifische direkte Effekte Sanierungsaktivitäten und Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in Deutschland Gebäudebestand und Sanierungsaktivitäten Wohngebäude Nichtwohngebäude Bundesweite Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte im Jahr

4 IV IÖW / ECOFYS 5 Szenarien bis zum Jahr 2030 und deren Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Entwicklung von Szenarien für die Jahre 2020/2025/ Wohngebäude Nichtwohngebäude Zukünftige Wertschöpfungs- und Beschäftigungs-effekte Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in Beispielkommunen Auswahl und Beschreibung der fiktiven Beispielkommunen Größe der Beispielkommunen Verhältnis EFH/MFH Anteil von Fernheizungen im Gebäudebestand Anteil von Nichtwohngebäuden Anpassung von Sanierungsraten an Sanierungszustand Annahmen zu Sanierungsaktivitäten Annahmen zur Ansässigkeit der Unternehmen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in den Beispielkommunen Literaturverzeichnis... 99

5 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG V Abkürzungsverzeichnis AW AWD BAFA BDH BMU DD DIN EE EFH EnEV EW F GMH Außenwand Außenwanddämmung Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.v. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Dämmung Dach/oberste Geschossdecke Deutsches Institut für Normung erneuerbare Energien Einfamilienhaus/-häuser Energiesparverordnung Einwohner/innen Fensteraustausch Große/-s Mehrfamilienhaus/ -häuser H T Transmissionswärmeverlust HwO IO IÖW KapG KD KfW Handwerksordnung Input-Output Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Kapitalgesellschaften Dämmung Kellerdecke Kreditanstalt für Wiederaufbau KoWeG Kommunale Wertschöpfung durch energetische Gebäudesanierung LGH MFH Landes-Gemeindeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.v. Mehrfamilienhaus/-häuser

6 VI IÖW / ECOFYS NWG OGD PersU PHI Nichtwohngebäude oberste Geschossdecke Personenunternehmen Passivhausinstitut Q P Jahres-Primärenergiebedarf RGH RH SHK Soli TGA VZÄ WDVS WRG WZ Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk Schleswig-Holstein e.v. Reihenhaus Sanitär Heizung Klima Solidaritätszuschlag Technische Gebäudeausrüstung Vollzeitäquivalente Wärmedämmverbundsysteme Wärmerückgewinnung Wirtschaftszweig

7 IÖW / ECOFYS: KOWEG ENDBERICHT 1 0 Zusammenfassung und Fazit Während die volkswirtschaftliche und regionalökonomische Wirkung der erneuerbaren Energien schon seit einigen Jahren intensiv erforscht und die wirtschaftliche Bedeutung dieses Bereichs auch in der politischen Debatte häufig als Argument genannt wird, war das Wissen zur regionalökonomischen Bedeutung der Gebäudeenergieeffizienz bisher gering. Die Ergebnisse des vorliegenden Berichts zeigen, dass auch die energetische Sanierung des Gebäudebestands ein wichtiges klimapolitisches Ziel der Bundesregierung durch die induzierten Wertschöpfungs- und insbesondere auch Beschäftigungseffekte einen relevanten ökonomischen Beitrag leistet. Somit rücken die Ergebnisse dieses Vorhabens auch beim Thema energetische Gebäudesanierung die volkswirtschaftlichen und regionalökonomischen Effekte in den Mittelpunkt der Diskussion. Die gewonnenen Erkenntnisse können für unterschiedliche Zielgruppen ein weiteres Argument für die Ausweitung der Sanierungsaktivitäten sein. Zusammenfassung der Ergebnisse Die im Folgenden genannten Ergebnisse sind als modell- und szenariobasierte Abschätzung zu verstehen. Je detaillierter der Gebäudebestand mit Referenzgebäuden abgebildet wird und je umfassender die Informationen zu Sanierungsaktivitäten sind, desto genauer kann die Abschätzung zu Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten erfolgen. Im vorliegenden Vorhaben wurde die Ermittlung der Kostenstrukturen für drei Referenzgebäude und die wichtigsten energetischen Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle und der technischen Gebäudeausrüstung vorgenommen. Die Referenzgebäude wurden so ausgewählt, dass sie jeweils möglichst gut Ein- bzw. Mehrfamilienhäuser sowie Büro- und Verwaltungsgebäude in Deutschland repräsentieren. Bei der Kostenermittlung wurden Vollkosten erhoben, das heißt, es werden nicht nur die energiebedingten Mehrkosten betrachtet. Insgesamt lösten die in der vorliegenden Studie betrachteten energetischen Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand in Deutschland im Jahr 2011 Wertschöpfungseffekte von rund 14 Mrd. Euro aus und generierten ca Vollzeitarbeitsplätze. Diese Effekte beziehen sich sowohl auf die direkt involvierten Branchen der Handwerker und Planer, als auch auf deren Vorleistungslieferanten (inkl. Materialherstellung). Von dieser Summe entfielen 9 Mrd. Euro auf die Kommunen in Deutschland. Die Unternehmen profitierten von mehr als 3 Mrd. Euro an Nach-Steuer-Gewinnen, die Einwohner/innen bezogen 5,5 Mrd. Euro an Nettoeinkommen und die kommunalen Verwaltungen erhielten Steuereinnahmen von fast 500 Mio. Euro. Der Großteil der Bundeseinnahmen in Höhe von fast 4,2 Mrd. Euro entstand aus den Sozialabgaben der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ein Vergleich zu den durch erneuerbare Energien (EE) induzierten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten (berechnet mit dem IÖW-Modell) zeigt, dass die Arbeitsplatzeffekte durch die energetische Gebäudesanierung nur etwas geringer sind als die durch erneuerbare Energien (2012: ca Vollzeitarbeitsplätze - ohne gebäudebezogene Heizungen), wohingegen die Wertschöpfungseffekte deutlich geringer sind (EE 2012: fast 28 Mrd. Euro). Ein Grund hierfür sind die Betreibergewinne aus den EE-Stromanlagen. Der Großteil der gesamten Wertschöpfung in Höhe von 6,5 Mrd. Euro entstand direkt bei den an der Sanierung beteiligten Handwerksunternehmen und Planern. Hier konnten fast 1,1 Mrd. Euro an Nach-Steuer-Gewinnen, 2,7 Mrd. Euro an Nettoeinkommen und mehr als 2,7 Mrd. Euro an Steuern

8 2 IÖW / ECOFYS und sonstigen Abgaben erwirtschaftet werden. Weiterhin wurden hier mehr als Vollzeit- Arbeitsplätze generiert. Abb. 0.1 stellt die gesamten Wertschöpfungseffekte (direkt und indirekt) aufgeteilt nach Gebäudetypen und Sanierungsmaßnahmen dar. Aufgrund der hohen spezifischen Sanierungskosten sowie der großen Anzahl an Gebäuden entfällt ein Großteil der Effekte auf die Einfamilienhäuser. Hinsichtlich der Sanierungsmaßnahmen resultieren die höchsten Wertschöpfungseffekte aus den hochinvestiven Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle sowie dem Fensteraustausch. Unterschiede zwischen den Gebäudetypen werden maßgeblich durch die verschiedenen typischen Sanierungsmaßnahmen verursacht. Abb. 0.1: Gesamte Wertschöpfungseffekte in Deutschland 2011 nach Gebäudetypen und Sanierungsmaßnahmen TGA: Technische Gebäudeausrüstung; F: Fensteraustausch; KD: Dämmung Kellerdecke; DD: Dämmung oberste Geschossdecke / Dach; AWD: Dämmung Außenwand Anhand von Zukunftsszenarien wurde die direkte Wertschöpfung und Beschäftigung durch energetische Gebäudesanierung für die Jahre 2020 und 2030 berechnet. Entsprechend der Szenarien steigen die direkten Wertschöpfungseffekte bis 2020 auf 12 Mrd. Euro an und sinken bis 2030 wieder auf knapp 9,5 Mrd. Euro (siehe Abb. 0.2). Dies lässt sich mit der Annahme in den Szenarien erklären, dass bis 2020 aufgrund der politischen Ziele die Sanierungsraten insbesondere der nicht von Sanierungszyklen abhängigen Maßnahmen stark ansteigen und danach wieder sinken. h2020 würden etwa Vollzeitbeschäftigte in Handwerk und Planung mit der energetischen Gebäudesanierung beschäftigt sein, bis 2030 noch Auch in der Zukunft resultieren die höchsten direkten Wertschöpfungseffekte aus den Dämmmaßnahmen an Fassade und Dach. Ebenso dominieren weiterhin die Effekte durch die Sanierungsmaßnahmen an den Einfamilienhäusern.

9 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 3 Abb. 0.2: Direkte Wertschöpfungseffekte der Zukunftsszenarien nach Sanierungsmaßnahmen TGA: Technische Gebäudeausrüstung; F: Fensteraustausch; KD: Dämmung Kellerdecke; DD: Dämmung oberste Geschossdecke / Dach; AWD: Dämmung Außenwand Um zu zeigen, welche Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte konkret in einzelnen Kommunen zu erwarten sind, erfolgten Abschätzungen für vier fiktive Beispielkommunen, die verschiedene Größenklassen und geographische Lagen in Deutschland repräsentieren. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte aufgrund von Unterschieden im Gebäudebestand, den Sanierungsaktivitäten und der Art der Heizung zwischen den betrachteten Kommunengrößen ( EW versus EW) und Kommunen in den neuen und alten Bundesländern (Ost / West) deutlich unterscheiden. Für alle Beispielkommunen zeigt sich außerdem, dass durch ambitioniertere Sanierungsaktivitäten (höhere Sanierungsraten und Sanierungstiefen) die regionalökonomischen Effekte deutlich gesteigert werden können, und zwar in allen Kommunen um mehr als 50 %. Die durch die energetische Gebäudesanierung induzierten Kommunalsteuern erreichen dabei einen beträchtlichen Anteil an den abgeschätzten realen Einnahmen der Beispielkommunen aus Gewerbe- und Einkommensteuer. In den kleinen Beispielkommunen beträgt dieser Anteil etwa 0,8 % - 1,9 %; in den großen Beispielkommunen 0,4 % - 0,9 %. Besonders hoch ist ihr Anteil in der Beispielkommune Ost klein, die im Vergleich zum Bundesschnitt sehr geringe pro-kopf-steuereinnahmen aufweist. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass in der Studie keine regionalen Kostenstrukturen berücksichtigt wurden. Der Anteil der durch die energetischen Gebäudesanierungsmaßnahmen Beschäftigten an den insgesamt Erwerbstätigen variiert zwischen 0,3 % und 0,7 %. Schlussfolgerungen Von den energetischen Sanierungsmaßnahmen bringen erwartungsgemäß diejenigen die höchste Wertschöpfung, die die höchsten spezifischen Investitionen erfordern (Dachdämmung, Däm-

10 4 IÖW / ECOFYS mung Außenwand, Austausch Fenster). Hinzu kommen hohe Gesamteffekte durch den Austausch der Heizungsanlage, auch da dieser im Vergleich zu den Maßnahmen an der Gebäudehülle häufig erfolgt. Die Zukunftsszenarien zeigen, dass eine Erhöhung der Sanierungsraten und der Sanierungstiefe (höhere Dämmstandards, mehr EE-Heizungen) zu einer deutlichen Erhöhung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte führen würde. Betrachtet man die verschiedenen Gebäudetypen, so zeigt sich, dass ein Großteil der Wertschöpfung durch die Sanierung von Einfamilienhäusern (EFH) erzielt wird. Dies weist auf die große regionalökonomische Bedeutung der energetischen Sanierung dieser Gebäudebestände hin. Gleichzeitig haben diese Gebäude in der Regel private Eigentümer/innen, eine Zielgruppe, die nicht professionell am Markt agiert und bisher weniger erreicht werden konnte. Zu beachten ist bei den Gebäuden jedoch, dass als Nichtwohngebäude lediglich Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen berücksichtigt wurden, so dass bei den Nichtwohngebäuden in der Summe höhere Effekte zu erwarten sind als bisher abgebildet. Die Ergebnisse zeigen, dass Kommunen von energetischen Sanierungen profitieren, so dass sie ein Interesse an der Ausweitung von Sanierungsaktivitäten haben sollten. Allerdings belegen die Ergebnisse auch, dass ein Großteil der Steuern und Abgaben auf Bundesebene anfallen. Dies kann so interpretiert werden, dass die finanzielle Förderung energetischer Sanierungen zu Recht Großteils durch den Bund erfolgt. Bedingt durch die geringeren Mittel auf kommunaler Ebene eignen sich als refinanzierbare kommunale Instrumente dagegen eher Beratungsmaßnahmen und Infokampagnen. Für diese kann basierend auf Zahlen zur kommunalen Wertschöpfung abgeschätzt werden, ob sich geplante politische Maßnahmen (beispielsweise die Einrichtung einer Beratungsstelle oder Infotage) durch die zu erwartenden Steuereinnahmen refinanzieren würden. Inwiefern die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte vor Ort verbleiben hängt auch davon ab, ob die ausführenden Handwerksbetriebe und Architektur- und Planungsbüros in der Kommune ansässig sind. Dabei geht es einerseits um das Vorhandensein entsprechender Gewerke. Gerade für die hochwertigen Sanierungsmaßnahmen kann es andererseits darüber hinaus von Bedeutung sein, ob diese Akteure über Kenntnisse zu Sanierungen auf Passivhausniveau oder den Einbau von EE-Anlagen in Bestandsgebäude verfügen. Insofern können die kommunalen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auch durch gezielte Schulungsmaßnahmen oder Demonstrationsprojekte erhöht werden, die zur Erweiterung der Kenntnisse in den ansässigen Betrieben und Büros beitragen. Neben der fehlenden Spezialisierung kann auch eine hohe Auslastung des lokalen Handwerks deren Einbindung verringern oder allgemein energetische Sanierungsmaßnahmen verzögern. Um dieser Barriere zu begegnen sind ggf. Maßnahmen erforderlich, die einem bestehenden Fachkräftemangel entgegen wirken. Die Ergebnisse des Projekts sollen dazu dienen, Akteure vor Ort für energetische Sanierung zu motivieren. Zielgruppen können dabei neben den Kommunen selber auch Handwerker und Architekten, Energieberater etc. sein, also Zielgruppen, die ein Interesse an energetischen Sanierungen haben. Die dargestellten Ergebnisse können diese Zielgruppen zunächst für das Thema sensibilisieren und allgemein den Zusammenhang zwischen energetischer Sanierung und kommunaler Wertschöpfung und Beschäftigung aufzeigen.

11 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 5 1 Einleitung Die von der Bundesregierung eingeleitete Energiewende erfordert eine breite Beteiligung und Akzeptanz beim Ausbau sowohl der erneuerbaren Energien als auch der Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen, auf allen räumlichen und politischen Ebenen, sowie in allen energierelevanten Bereichen. Eine Motivation für Akteure vor Ort, sich für die Energiewende in ihren Kommunen einzusetzen, können positive regionalökonomische Effekte sein. Während der Bereich der erneuerbaren Energien (insbesondere im Strombereich) durch breitenwirksame Instrumente stark gefördert wird und eine große Dynamik aufweist, wird im Bereich der Energieeffizienz häufig das langsame Umsetzungstempo bemängelt (vgl. AG Energiebilanzen (2011); Pehnt et al. (2012)). Einer der relevantesten Bereiche ist dabei die energetische Sanierung des Gebäudebestands: Hier liegen die größten Potenziale für Energieeinsparungen vor allem durch effizientere Erzeugung und Verwendung der eingesetzten thermischen Energie. Gleichzeitig bietet dieser Bereich durch den immanenten Standortbezug erhebliche positive ökonomische Effekte für verschiedene Wirtschaftsbereiche vor Ort, so dass die gezielte Förderung der energetischen Sanierung des Gebäudebestands auch als lokale Wirtschaftsfördermaßnahme betrachtet werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass entsprechend viele Akteure entlang der jeweiligen Wertschöpfungskette aus der Region an der Umsetzung beteiligt sind. Damit können vor Ort Arbeitsplätze erhalten oder sogar geschaffen werden und es fließt Geld in die häufig klammen kommunalen Kassen. Denn sogar in vielen kleineren Kommunen gibt es eine Reihe von lokalen Unternehmen, insbesondere Handwerker und Planer/Architekten, die an der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen beteiligt sind. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Jahr 2012 ein Vorhaben zur Ermittlung regionaler Wertschöpfungseffekte durch die energetische Gebäudesanierung in Deutschland ausgeschrieben. Ziel des Vorhabens war es, durch die Darstellung positiver regionaler Wertschöpfungseffekte die Akzeptanz für energetische Gebäudesanierung bei unterschiedlichen Akteuren vor Ort (Politik, Hauseigentümer, Mieter, Unternehmen, etc.) auszuweiten und damit insgesamt zu einer Erhöhung der Sanierungsraten beizutragen. Die Bearbeitung des Vorhabens erfolgte in drei Arbeitsphasen: Die erste Phase umfasste die Ermittlung der Wertschöpfungsketten, Kostenstrukturen und Referenzprozesse. In der zweiten Phase wurde ein Tool zur Ermittlung direkter kommunaler Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch energetische Gebäudesanierung entwickelt, das zunächst die Berechnung spezifischer Effekte ermöglicht. In der dritten Phase erfolgte schließlich zum einen die Hochrechnung dieser Effekte auf Bundesebene inklusive eines Ausblicks auf Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in den Jahren 2020, 2025 und Zum anderen wurden die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte für vier Beispielkommunen ermittelt. Im vorliegenden Endbericht des Vorhabens umfasst Kapitel 2 die Darstellung des Untersuchungsbereichs die Definition von Referenzgebäuden, Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpaketen und die zugehörigen Energiebedarfsberechnungen. Darauf aufbauend werden die Wertschöpfungsketten sowie einzelne Wertschöpfungsschritte samt zugeordneten Kostenstrukturen identifiziert, Kaufkraftgewinne ermittelt und ein Literaturvergleich durchgeführt. In Kapitel 3 wird die Vorgehensweise bei der Entwicklung des Tools zur Ermittlung kommunaler Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte dargestellt. Außerdem werden die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch energetische Sanierungsmaßnahmen bezogen auf die sanierten Wohn- oder Nutzflächen

12 6 IÖW / ECOFYS präsentiert. Die Vorgehensweise bei der Hochrechnung auf Bundesebene für das Jahr 2011 sowie die Ergebnisse inklusive der indirekten Effekte werden in Kapitel 4 dargestellt. Darauf aufbauend wurden Szenarien bis zum Jahr 2030 entwickelt und für diese ebenfalls die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte berechnet (siehe Kapitel 5). In Kapitel 6 erfolgt dann abschließend die Ableitung von Ergebnissen für vier fiktive Beispielkommunen.

13 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 7 2 Ermittlung von Kostenstrukturen und Wertschöpfungsketten für die energetische Gebäudesanierung 2.1 Übersicht zur Methodik Abb. 2.1 gibt eine Übersicht zur Vorgehensweise bei der Entwicklung der Wertschöpfungsketten und Kostenstrukturen sowie eine Zuordnung zum jeweiligen Unterkapitel. Nach der Auswahl der Referenzgebäude und Detailanalysen zum Ist-Zustand der Referenzgebäude werden die untersuchten Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Aufbauend hierauf findet eine Zusammenstellung der Einzelmaßnahmen zu Maßnahmenpaketen statt, die zur Erfüllung eines definierten Standards führt (z.b. KfW55 Haus) sowie die zugehörige Energiebedarfsberechnung. Anschließend wird die Methodik zur Ermittlung der Wertschöpfungsschritte und -effekte beschrieben und die Kostenstrukturen der Wertschöpfungsketten für die Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpakete dargelegt Auswahl von Referenzgebäuden Detailanalyse zum Ist-Zustand der Referenzgebäude Auswahl der Sanierungsmaßnahmen Energetische Anforderungen für die Sanierung Zusammenstellung von Maßnahmenpaketen Energiebedarfsberechnungen für die Referenzgebäude Entwicklung der Methodik zur Ermittlung der Wertschöpfungseffekte Ermittlung der Kostenstrukturen der Wertschöpfungsketten für die Einzelmaßnahmen und Pakete Abb. 2.1: Gliederung der Entwicklung von Wertschöpfungsketten und Kostenstrukturen Quelle: Eigene Darstellung

14 8 IÖW / ECOFYS 2.2 Definition von Referenzgebäuden, Maßnahmen und Maßnahmenpaketen In diesem Kapitel wird zunächst die Auswahl der Referenzgebäude erläutert. Anschließend wird dargelegt, wie auf Grundlage einer Detailanalyse des Ist-Zustandes der gewählten Referenzgebäude diese konkret definiert wurden. Daraufhin werden die angestrebten energetischen Anforderungsniveaus, sowohl der Einzelmaßnahmen, als auch der Maßnahmenpakete, festgelegt und die auf deren Grundlage erstellten Simulationsergebnisse vorgestellt. Zudem wird erläutert, welche Maßnahmenpakete im weiteren Verlauf der Wertschöpfungsketten vertiefend untersucht werden (s. Kapitel 2.2.3) und aus welchen Gründen diese ausgewählt wurden Auswahl der Referenzgebäude Der deutsche Gebäudebestand ist sehr heterogen und setzt sich aus einer Vielzahl verschiedener Gebäudetypen mit sehr unterschiedlichen architektonischen und energetischen Charakteristika zusammen. Um eine größtmögliche Repräsentativität der Ergebnisse zu ermöglichen, wurden für die Berechnung der Wertschöpfungsketten solche Referenzgebäude herangezogen, deren Anteile am Gesamtbestand im deutschen Gebäudebestand mit am größten sind. Aus Zeit- und Kostengründen konnten dabei nicht mehr als drei Referenzgebäude betrachtet werden, denn jedes Gebäude bedeutet aufgrund der Vielzahl an Sanierungsmaßnahmen auch viele neue Wertschöpfungsketten. Es wurden die repräsentativsten Referenzgebäude der Kategorien "Einfamilienhaus", "Mehrfamilienhaus" und "Nicht-Wohngebäude" hinsichtlich des Energieverbrauchs, der Geometrie, sowie energetischer Eigenschaften der Gebäudeelemente ausgewählt. Es sollte gewährleistet werden, dass sich mit diesen Gebäuden der Gesamtbestand möglichst realitätsnah abbilden lässt. Bei der Auswahl der Referenzgebäude wurde auf eine Vielzahl vorhandener Studien (IWU 2003; Schlomann et al. 2011; Kohler et al. 1999; Kleemann und Hansen 2005; ifo 1999; Dirlich et al. 2011; Klauß und Mass 1999) zurückgegriffen, welche die Bestandsaufnahme der Gebäude in Deutschland sowie deren energetische Profile schwerpunktmäßig untersucht haben. Ein genauer Überblick über die Eigenschaften der Bestandsgebäude war erforderlich, um letztendlich verlässliche Aussagen über den Mehrwert und die verbunden Kosten verschiedener Sanierungsformen treffen zu können. Einfamilienhaus (EFH) Basierend auf der Deutschen Gebäudetypologie (vgl. (IWU 2003)), dominieren bei den freistehenden Einfamilienhäusern im Bestand die Altersklassen und (s.abb. 2.2).

15 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 9 Abb. 2.2: Deutsche Gebäudetypologie, Auswahl der Referenzgebäude Quelle: IWU (2003) Den Einfamilienhäusern sind in einer groben Typisierung auch die Reihenhäuser zuzurechnen. Auch hier dominieren insgesamt die Baualtersklassen und ; hier sind beide Referenzgebäude als beidseitig angebaute Reihenhäuser, also als Reihenmittelhäuser, definiert. Als geeignetster Vertreter für beide eben genannten Typen, die freistehenden Einfamilienhäuser und die Reihenmittelhäuser, kommt ein Reihenendhaus bzw. eine Doppelhaushälfte mit geeigneter Geometrie und energetische Qualität der relevanten Bauteile infrage. Das Einfamilienhaus der Baualtersklasse 1984 bis 1994 ist als Doppelhaushälfte mit einer Wohnfläche von ca. 140 m² definiert und weist somit eine für die Gesamtheit der Einfamilienhäuser und Reihenhäuser ausreichend repräsentative Geometrie in Bezug auf Gebäudenutzfläche und Gebäudehülle auf. Um auch ein hinsichtlich der energetischen Qualität der Bauteile für die Gesamtheit der Einfamilienhäuser und Reihenhäuser repräsentatives Gebäude zu erhalten, wurde entschieden, dieser Geometrie die typischerweise in den Baualtersklassen anzutreffenden U-Werte gemäß der Deutschen Gebäudetypologie (IWU 2003) zuzuweisen. Mehrfamilienhaus (MFH) Die Deutsche Gebäudetypologie unterscheidet zwischen Mehrfamilienhäusern (MFH) und großen Mehrfamilienhäusern (GMH). Ähnlich wie bei den Einfamilienhäusern und Reihenhäusern ist es hier für die spätere Definition relevanter Wertschöpfungsketten bezüglich Geometrie und Flächen der Gebäudehülle ausreichend, als repräsentatives Referenzgebäude für die Gesamtheit von MFH und GMFH das dominierende Mehrfamilienhaus der Baualtersklasse zu wählen, wel-

16 10 IÖW / ECOFYS ches an einer Seite auch an ein Nachbargebäude angrenzt (s. Abb. 2.2). Insbesondere in städtischen Regionen in Innenstadtnähe sind überwiegend Mehrfamilienhäuser im Reihenhausstil vorhanden (Blockrandbebauung), wohingegen in den Außenbezirken überwiegend freistehende Mehrfamilienhäuser anzutreffen sind. Dadurch stellt das ausgewählte Mehrfamilienhaus ein repräsentatives Durchschnittsgebäude dar und bietet sich somit hervorragend für die Durchführung der Berechnungen der Wertschöpfungsketten an. Nichtwohngebäude Der Nichtwohngebäudesektor ist erheblich heterogener als der Wohngebäudesektor. Bei den Nichtwohngebäuden kann nach einer Vielzahl von Gebäudetypen unterschieden werden. Die relevantesten beheizten Gebäudetypen sind dabei die folgenden: Büro- & Verwaltungsgebäude Handelsgebäude Beherbergung, Gaststätten, Heime Krankenhäuser Bildungsgebäude Von den oben beschriebenen Kategorien, ist mit 33 % die am stärksten vertretene Nichtwohngebäudekategorie laut (Schlomann et al. 2011) die der Büro- & Verwaltungsgebäude. Daher wählen wir für diese Gebäudekategorie ein geeignetes Referenzgebäude. In Bezug auf die Energiebedarfe zur Beheizung sind die Gebäude dieser Kategorie ähnlich einzustufen wie Gebäude anderer Kategorien, signifikante Unterschiede bestehen vor allem in den Energiebedarfen für andere Anwendungen (wie Warmwasserbereitung, Beleuchtung oder Klimatisierung). Eine nützliche Datenbank mit Modellgebäuden wurde bereits im Rahmen des BMVBS/BBSR Projektes "Entwicklung einer Datenbank mit Modellgebäuden für energiebezogene Untersuchungen, insbesondere der Wirtschaftlichkeit" (Klauß und Mass 1999) entwickelt. ln dieser Datenbank wurden fünf unterschiedliche Modellgebäude für die Kategorie "Bürogebäude" erstellt, welche in Tab. 2.2 dargestellt sind. Tab. 2.1: Büro-Modellgebäude Quelle: Klauß und Mass (1999) Modellgebäude Brutto-Grundfläche Büros - klein m² Büros - groß m² Büros Module Atrium m² Büros Module Turm m² Büros Module Atrium & Turm m²

17 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 11 Wie oben bereits erläutert stellt das Referenz-Bürogebäude mit ca m² Nutzfläche eine typische Nutzung von Nichtwohngebäuden dar und stellt bezüglich der Beheizung auch für die anderen Nutzungen eine recht gute Näherung dar. Es wird dieses Gebäude aus der Datenbank übernommen und für die Berechnungen der Wertschöpfungsketten genutzt. Die Baualtersklasse für das zu untersuchende Bürogebäude wurde aus einer Literaturrecherche (Kohler et al. 1999; Schlomann et al. 2011; Kleemann und Hansen 2005; ifo 1999; Dirlich et al. 2011) ermittelt. Dabei ergab sich, dass in den Baualtersklassen und mit Abstand am meisten Bürogebäude gebaut wurden. Die daraus resultierende Baualtersklasse, die im Einklang mit den Baualtersklassen des BMVBS steht, ist Aus dieser Baualtersklasse haben wir mithilfe der BMVBS-Bekanntmachungen (Ornth 2009a) die energetische Qualität des zu untersuchenden Büro-Referenzgebäudes ermitteln. Abschließend fasst Tab. 2.2 die Auswahl aller Referenzgebäude zusammen. Tab. 2.2: Zusammenfassende Darstellung der ausgewählten Referenzgebäude Gebäudekategorie Einfamilienhaus (EFH und RH) Mehrfamilienhaus (MFH) Bürogebäude Geometrie und energetische Qualität der Referenzgebäude Geometrie: , Doppelhaushälfte U-Werte und Gebäudetechnik: Geometrie: , einseitig angebaut U-Werte und Gebäudetechnik: Geometrie: Büros - klein U-Werte und Gebäudetechnik: Quellen (IWU 2003) (IWU 2003) (Klauß und Mass 1999) (Ornth 2009a) Detailanalyse des Ist-Zustandes der gewählten Referenzgebäude Die in Kapitel beschriebene Auswahl der Referenzgebäude liefert für die Berechnung von Energiekennwerten lediglich die Gebäudeflächen und die Wärmedurchgangskoeffizienten. Um jedoch in der Lage zu sein, fundierte Berechnungen zu den ausgewählten Referenzgebäuden durchführen zu können, sind zusätzlich Daten zu der in diesen Baualtersklassen vorherrschenden Gebäudetechnik notwendig. Dafür wurden für die Wohngebäude Daten aus der Datenbasis Gebäudebestand (Diefenbach et al. 2010) und für die Nichtwohngebäude aus (Ornth 2009a) verwendet. Die relevantesten Daten werden in diesem Kapitel dargestellt. In Abstimmung mit dem Auftraggeber wurde davon Abstand genommen einen teilsanierten Zustand ( Mischgebäude ) anhand der Heinze-Marktstudie als Referenz zu definieren, da dies für die in den Arbeitspaketen 4 und 5 geplanten Hochrechnungen nicht praktikabel wäre. Deswegen wurde der Ist-Zustand der Referenzgebäude sowohl in Bezug auf die Flächen, als auch auf die energetische Qualität gemäß der Deutschen Wohngebäudetypologie (IWU 2003) angenommen. Die Additivität der für die Gebäudehülle vorgesehenen Maßnahmen erlaubt es bei den Hochrechnun-

18 12 IÖW / ECOFYS gen die untersuchten Einzelmaßnahmen zu verwenden. Dafür können im weiteren Verlauf die Informationen aus der Datenbasis Gebäudebestand des IWU (bspw. 23 % der EFH von verfügen über keine Dachdämmung) angewendet werden. Weiterhin wurden die Kosten relevanter nicht-energetischer Sanierungen ermittelt, die als Referenz genutzt werden können. Wohngebäude Die folgende Zusammenfassung der wichtigsten energetischen Merkmale in Tabellenform basiert wie oben beschrieben auf der Deutschen Gebäudetypologie (Flächen und U-Werte, (IWU 2003)) und auf mehreren Datenbankabfragen der Datenbasis Gebäudebestand des IWU (Diefenbach et al. 2010) für das jeweilige Referenzgebäude in der jeweiligen Baualtersklasse für u.a. die folgenden Parameter: Energieträger Heizwärmeerzeugung: Art/Baujahr Warmwassererzeugung: Art/Baujahr Verteilleitungen Heizung/Warmwasser: Baujahr/Dämmung/Zirkulationsleitung Beheizungsstand des Kellers/Dachs Die genauen Ergebnisse der Datenbankabfrage sind unter den Tabellen als Fußnoten vermerkt. Tab. 2.3: Charakteristika des Einfamilienhauses (EFH) (Ist-Zustand) Parameter Ausgangszustand Einheit Vollgeschosse 1 - Wohneinheiten 1 - Wohnfläche 137 m² Nutzfläche, A N 164 m² Beheiztes Gebäudebruttovolumen, V 514 m³ Beheizte Hüllfläche, A 442 m² A/V-Verhältnis 0,86 1/m Lichte Raumhöhe 2,5 m Dachform Satteldach (beheizt) - Fläche Dach 123 m² Fläche Außenwand 213 m² Fläche Fenster 30 m²

19 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 13 Parameter Ausgangszustand Einheit Fläche Boden 75 m² U-Dach 0,83 W/(m²K) U-Außenwand 1,22 W/(m²K) U-Fenster 3,09 W/(m²K) U-Boden 0,94 W/(m²K) HW/WW-Erzeugung* Niedertemperaturkessel 70/55 C - WW-Erzeugung** mit Heizung kombiniert - HZ/WW BAK Erzeugung*** HZ/WW BAK Verteilung**** 50er bis 70er Jahre - WW Verteilsystem***** ohne Zirkulation - Energieträger****** Heizöl - *) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Konstanttemperaturkessel = 15 %, Niedertemperaturkessel = 43 %, Brennwertkessel = 15 % **) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Warmwasser zu 76 % mit Heizung kombiniert ***) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : bis 1986 = 12 %, = 22 %, = 18 %, = 15 % ****) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : bis 1979 = 59 %, = 18%, ab 2002 = 5 % *****) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : ohne Zirkulation = 50 %, mit Zirkulation = 36 % ******) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Erdgas = 36 %, Heizöl = 49 %, Pellet = 1 %, Scheitholz/Stückholz = 2 % Tab. 2.4: Charakteristika Mehrfamilienhauses (MFH) (Ist-Zustand) Parameter Ausgangszustand Einheit Vollgeschosse 4 - Wohneinheiten 32 - Wohnfläche m² Nutzfläche, A N m² Beheiztes Gebäudebruttovolumen, V m³ Beheizte Hüllfläche, A m² A/V-Verhältnis 0,43 1/m Lichte Raumhöhe 2,61 m Dachform Satteldach (unbeheizt) - Fläche Dach 971 m²

20 14 IÖW / ECOFYS Parameter Ausgangszustand Einheit Fläche Außenwand m² Fläche Fenster 507 m² Fläche Boden 971 m² U-Dach 2,30 W/(m²K) U-Außenwand 1,21 W/(m²K) U-Fenster 2,57 W/(m²K) U-Boden 0,97 W/(m²K) HW/WW-Erzeugung* Niedertemperaturkessel 70/55 C - WW-Erzeugung** mit Heizung kombiniert - HZ/WW BAK Erzeugung*** ab HZ/WW BAK Verteilung**** 50er bis 70er Jahre - WW Verteilsystem***** zentral, mit Zirkulation - Energieträger****** Erdgas - *) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Konstanttemperaturkessel = 14 %, Niedertemperaturkessel = 37 %, Brennwertkessel = 13 % **) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Warmwasser zu 58 % mit Heizung kombiniert ***) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : = 15 %, = 18 %, = 16 % ****) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : bis 1979 = 45 %, = 32 %, ab 2002 = 10 % *****) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : mit Zirkulation = 40 % (nur mit Zirkulation für zentrales System relevant, ohne Zirkulation entspricht einer dezentralen/wohnungsweisen Versorgung) ******) Abfrage IWU Datenbasis Gebäudebestand für EFH : Erdgas = 43 %, Heizöl = 31 %

21 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 15 Nichtwohngebäude Tab. 2.5 zeigt die wesentlichen energetischen Charakteristika des ausgewählten Bürogebäudes. Tab. 2.5: Charakteristika des Bürogebäudes (Ist-Zustand) Parameter Ausgangszustand Einheit Vollgeschosse 4 - Bruttogrundfläche m² Nettogrundfläche* m² Beheiztes Gebäudebruttovolumen, V m³ Beheizte Hüllfläche, A m² A/V-Verhältnis 0,37 1/m Geschosshöhe 3,70 m Dachform Flachdach - Fläche Dach 591 m² Fläche Außenwand 985 m² Fläche Fenster 611 m² Fläche Boden 591 m² U-Dach 0,45 W/(m²K) U-Außenwand 0,70 W/(m²K) U-Fenster 3,13 W/(m²K) U-Boden 0,70 W/(m²K) HW-Erzeugung** NT-Gebläsekessel Erdgas - WW-Erzeugung*** dezentral, Elektro-Durchlauferhitzer Strom - HZ/WW BAK Erzeugung vor HZ BAK Verteilung vor Kälteerzeugung zentral, Kaltwasserverteilung, Kompressionskälteanlage, wassergekühlt - Kälteübergabe Brüstungs-/Deckengerät - Lüftungsanlage zentrale Lüftungsanlage, Vorheizen/Vorkühlen auf 18 C, WRG 60 %****

22 16 IÖW / ECOFYS Parameter Ausgangszustand Einheit Beleuchtung Leuchtstofflampe stabförmig, VVG ca. 25 W/m² - Sonnenschutz innen liegend, manuell - *) Gemäß (Ornth 2009b)-Umrechnungsfaktor von 0,85 für Bürogebäude (Bruttogrundfläche zu Nettogrundfläche). **) Gemäß (Kleeberger et al. 2011) für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen im Jahr 2010 (Heizwärmeversorgung): 50 % Erdgas, 25 % Heizöl, 17 % Fernwärme, 6 % Strom, 1 % Kohle, 1 % EE ***) Gemäß (Kleeberger et al. 2011) für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen im Jahr 2010 (Warmwasserversorgung): 31 % Erdgas, 25 % Heizöl, 23 % Strom (deutlich höher als Heizwärmeanteil, deswegen hier ang.), 14 % Fernwärme, 7 % EE ****) Siehe Erläuterung unter Tabelle. Die Geometrie des Bürogebäudes basiert wie oben beschrieben auf (Klauß und Mass 1999) und die energetische Qualität und die Gebäudetechnik größtenteils auf (Ornth 2009a) unter Berücksichtigung der Baualtersklasse Auswahl der Sanierungsmaßnahmen Entsprechend der Ausschreibung wurden die folgenden zentralen Sanierungsmaßnahmen und besonders relevante Wärmeerzeuger für die Untersuchung ausgewählt: Wärmedämmung der Außenwand Wärmedämmung des Daches bzw. der obersten Geschossdecke Ersatz der Fenster Wärmedämmung der Kellerdecke Austausch des Wärmeerzeugers Erdgas-Brennwertkessel Erdgas-Brennwertkessel mit Solarthermieanlage Holzpelletkessel Wärmepumpe (Abluft/Wasser) Wärmepumpe (Luft/Wasser) Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Für Nichtwohngebäude werden außerdem in der Untersuchung berücksichtigt: Beleuchtung (Beleuchtungsmittel) Lüftung I (Ventilatoren)

23 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 17 Lüftung II (Ventilatoren, Wärmerückgewinnung) Die Variante Hackschnitzel-Kessel bei der technischen Gebäudeausrüstung wurde nicht berücksichtigt. Nach Recherchen und der ersten Prüfung der Kostenstruktur ergab sich folgendes Bild, u.a. im direkten Vergleich zu Holzpelletanlagen: Im Vergleich zu einem Pelletkessel erweist sich eine Hackschnitzelanlage als sehr wartungsintensiv; Pelletanlagen bieten einen Komfortvorteil aufgrund der automatisierten Fördertechnik Es wird davon ausgegangen, dass der Marktanteil der Hackschnitzelanlagen vergleichsweise gering bleibt. Die Anfangsinvestitionen sind bei einer Hackschnitzelanlage vergleichsweise hoch. Dies steht den hohen Energiekosten bei Pelletanlagen aufgrund der hohen Pelletpreise gegenüber Aufgrund der hohen Restfeuchte haben Hackschnitzel jedoch einen geringen Energiegehalt; somit eine geringere Effizienz. Dies bedeutet auch, dass ein höherer Lagerplatzbedarf im Vergleich zu Pellets pro MWh Wärme entsteht; zudem besteht eine gewisser Vorteil von Holzpellets aufgrund der normierten Qualität des Brennstoffs Definition der energetischen Anforderungsniveaus für die Sanierung Zusätzlich zu der im vorherigen Kapitel erläuterten Auswahl der Sanierungsmaßnahmen werden in diesem Kapitel die energetischen Anforderungsniveaus dieser Maßnahmen definiert. Bei den energetischen Anforderungen sind die folgenden beiden Teile zu unterscheiden: Anforderungen an Einzelmaßnahmen Anforderungen an Pakete Anforderungen an Einzelmaßnahmen Neben der Festlegung der Einzelmaßnahmen an sich, kommt es darauf an, die typische Qualität (z.b. U-Wert eines Fensters) einer Effizienzmaßnahme zu definieren. Hier bietet es sich an, die Qualitäten so festzulegen, dass sich aus ihrer Kombination möglichst alle "Paketstandards" wie zum Beispiel Effizienzhaus 55 oder EnEV Neubau erzielen lassen. Um dies zu erreichen, haben wir für die Maßnahmen Wärmedämmung der Außenwand, des Daches bzw. der obersten Geschossdecke sowie der Kellerdecke und auch für den Ersatz der Fenster jeweils zwei Qualitäten definiert: Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) bei erstmaligem Einbau, Ersatz und Erneuerung von Bauteilen gemäß Anlage 3, Tab. 1 EnEV 2009 (im weiteren Verlauf EnEV genannt)

24 18 IÖW / ECOFYS Wärmedurchgangskoeffizienten, die erfahrungsgemäß zur Erreichung des Effizienzhaus 55 Standards (entspricht in etwa dem Passivhausniveau) zur Anwendung kommen (im weiteren Verlauf KfW55/PH genannt) Tab. 2.6: Komponenten mit Anforderungen an den U-Wert Parameter EFH MFH BÜRO Einheit EnEV-Anforderung bei erstmaligem Einbau, Ersatz und Erneuerung von Bauteilen (Anlage 3, Tabelle 1), Gebäude 19 C U-Dach 0,24* 0,24* 0,20** W/(m²K) U-Außenwand 0,24 0,24 0,24 W/(m²K) U-Fenster 1,30 1,30 1,30 W/(m²K) U-Boden 0,30 0,30 0,30 W/(m²K) KfW55/Passivhausanforderung*** (im Fall der Dächer unter dem vorgeschlagenen U-Wert des Passivhausinstitus (PHI) für opake Außenbauteile gewählt) U-Dach 0,10 0,10 0,10 W/(m²K) U-Außenwand 0,15 0,15 0,15 W/(m²K) U-Fenster 0,80 0,80 0,80 W/(m²K) U-Boden 0,15 0,15 0,15 W/(m²K) *) Anforderung an Satteldächer und oberste Geschossdecken **) Anforderung an Flachdächer ***) Dieser Anforderungen (Minimalanforderung für alle KfW-Häuser) unterschreiten gleichzeitig die Einzelbauteil-Anforderungen der Anlage zu den Merkblättern der Programme Energieeffizient Sanieren - Kredit (151/152) und Energieeffizient Sanieren - Investitionszuschuss (430) der KfW an die Wärmedurchgangskoeffizienten (Satteldach/Flachdach/Oberste Geschossdecken = 0,14 W/(m²K), Außenwand = 0,20 W/(m²K), Fenster = 0,95 W/(m²K), Boden/Kellerdecke = 0,25 W/(m²K)) Für die untersuchten anlagentechnischen Einzelmaßnahmen gilt, dass in jedem Fall mindestens das Neubauniveau der EnEV 2009 erreicht wird. Anforderungen an Pakete Bei den Sanierungsstandards wird die Berechnung der Wertschöpfungsketten für zwei unterschiedliche Sanierungsstandards durchgeführt: Sanierung nach EnEV 2009 (= Neubauanforderungen*140 %) Sanierung auf KfW Effizienzhaus 55 Im Falle einer Sanierung (Änderung) von Außenbauteilen mit einer Fläche größer 10 % der gesamten jeweiligen Bauteilfläche des Gebäudes gibt die EnEV 2009 spezifische Bauteilanforderungen vor, die, wie oben erwähnt, hier zunächst angesetzt werden. Alternativ gelten diese Anforderungen aber auch als erfüllt, wenn der Jahres-Primärenergiebedarf und der Höchstwert des spezifischen,

25 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 19 auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogenen Transmissionswärmeverlustes des entsprechenden EnEV-Referenzgebäudes um nicht mehr als 40 % überschritten werden. Die KfW greift diese EnEV 2009 Anforderungen auf, indem sie die technischen Anforderungen ihrer geförderten Effizienzhäuser mit relativen Verschärfungen an die EnEV 2009 Werte ausrichtet. Dabei gibt es zwei parallele Anforderungen: Anforderungen an den Jahres-Primärenergiebedarf (Q P ) und an den auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche des Gebäudes bezogenen Transmissionswärmeverlust (H' T ) des zu sanierenden Gebäudes. Beispielsweise darf ein förderfähiges KfW-Effizienzhaus 55 demnach nach dem Rechengang der EnEV einen maximalen spezifischen Primärenergiebedarf von etwa 40 kwh/(m²a) für Heizung, Warmwasser und eventuell vorhandene Lüftungsanlagen, einschließlich der dafür notwendigen Hilfsstrombedarfe, aufweisen. Eine Übersicht der Anforderungen an die einzelnen Effizienzhäuser ist in Tab. 2.7 dargestellt. Tab. 2.7: Anforderung aus der EnEV 2009 und den KfW-Standards Primärenergiekennwert Q P Spezifischer Transmissionswärmeverlust H T Neubau-Referenz 100 % 100 % EnEV-Sanierung, 140 %- Regel (EnEV, 9, (1)) 140 % 140 % KfW-Effizienzhaus 55* 55 % 70 % *) Gebäudehüllqualität vergleichbar mit der eines Passivhauses Die beschriebenen Anforderungen wurden für die im Folgenden beschriebenen Energiebedarfsberechnungen und die Auswahl geeigneter Sanierungspakete berücksichtigt Definition von Sanierungsmaßnahmen und Energiebedarfsberechnungen Eine wesentliche Aufgabe dieses Arbeitsschrittes war die genaue Definition von Einzelmaßnahmen und typischer Pakete von Einzelmaßnahmen, mit denen für die Referenzgebäude die Anforderungen an eine Sanierung nach EnEV 2009 bzw. KfW-Effizienzhaus 55 erfüllt werden. Hierfür wurden auf Basis der DIN 4108 sowie DIN 4701 für Wohngebäude und der DIN für das Nichtwohngebäude Berechnungen durchgeführt, die der Auswahl geeigneter Maßnahmenkombinationen zur Erreichung der Vorgaben (EnEV und/oder KfW) dienten. Bei den durchgeführten Berechnungen wurde auf zwei Simulationsprogramme zurückgegriffen: Wohngebäude: EnEV-XL 4.0 (IWU) (gemäß DIN 4108 und DIN 4701) Nichtwohngebäude: Hottgenroth Energieberater Plus, Version (gemäß DIN 18599) Für die Einhaltung der Anforderungsniveaus in Tab. 2.7 kann in der Praxis nur in 2 cm-schritten gedämmt werden, woraus sich die U-Werte hinter dem Schrägstrich in Tab. 2.8 ergeben. Zuerst genannt wird das ursprüngliche Anforderungsniveau und danach der über die 2 cm-dämmschritte

26 20 IÖW / ECOFYS tatsächlich erreichte U-Wert, der sich auch in den folgenden Berechnungsergebnissen widerspiegelt. Tab. 2.8: Komponenten mit Anforderung an den U-Wert (angepasst an Praxis*) EFH MFH BÜRO Einheit EnEV-Anforderung bei erstmaligem Einbau, Ersatz und Erneuerung von Bauteilen (Anlage 3, Tabelle 1), Gebäude 19 C U-Dach 0,24/0,22* 0,24/0,23* 0,20/0,20 W/(m²K) U-Außenwand 0,24/0,24 0,24/0,24 0,24/0,23 W/(m²K) U-Fenster 1,30/1,30** 1,30/1,30 1,30/1,30 W/(m²K) U-Boden 0,30/0,30*** 0,30/0,30 0,30/0,27 W/(m²K) KfW55/Passivhausanforderung*** (im Fall der Dächer unter dem vorgeschlagenen U-Wert des Passivhausinstituts (PHI) für opake Außenbauteile gewählt) U-Dach 0,10/0,10 0,10/0,10 0,10/0,10 W/(m²K) U-Außenwand 0,15/0,15 0,15/0,15 0,15/0,14 W/(m²K) U-Fenster 0,80/0,77 0,80/0,77 0,80/0,77 W/(m²K) U-Boden 0,15/0,15 0,15/0,15 0,15/0,14 W/(m²K) *) Soll-U-Wert/U-Wert Praxis (resultiert aus 2 cm-dämmschritten). Unterschiede bei EFH und MFH resultieren aus unterschiedlichen Ausgangs-U-Werten (bspw. Dach). **) Die gewählten Fenster-U-Werten wurde an die vorhandenen Kostendaten angepasst. ***) Da in der Praxis nur ca. 70 % der Kellerdecke gedämmt werden kann (Abzug der Zwischenwände im Keller) ist der resultierende U-Wert eine Mischung aus dem bisherigen und dem Anforderungs-U-Wert. Wohngebäude Mit den eben dargestellten, an die Praxis angepassten Einzelmaßnahmen ergeben sich für das Einfamilienhaus folgende Berechnungsergebnisse.

27 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 21 Berechnungsergebnisse des Einfamilienhauses (EFH) , Einzelmaß- Tab. 2.9: nahmen Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [ % EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Einzelmaßnahmen Urzustand, nichtenergetische Sanierung % 1, % EnEV, AW-Dämmung % 0, % KfW 55/PH, AW-Dämmung % 0, % EnEV, Dach-Dämmung % 0, % KfW 55/PH, Dach-Dämmung % 0, % EnEV, Fenstertausch % 0, % KfW 55/PH, Fenstertausch % 0, % EnEV, Keller-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, Keller-Dämmung % 1, % Gas-BW % 1, % Gas-BW+ST % 1, % Pellet 8 9 % 1, % Wärmepumpe (Abluft) % 1, % Wärmepumpe (Luft) % 1, % Mechanische Lüftung, WRG 80 % Urzustand, nichtenergetische Sanierung % 1, % % 1, % EnEV, AW-Dämmung % 0, % KfW 55/PH, AW-Dämmung % 0, % EnEV, Dach-Dämmung % 0, % KfW 55/PH, Dach-Dämmung % 0, % EnEV, Fenstertausch % 0, %

28 22 IÖW / ECOFYS Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [ % EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] KfW 55/PH, Fenstertausch % 0, % EnEV, Keller-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, Keller-Dämmung % 1, % Gas-BW % 1, % Gas-BW+ST % 1, % Pellet 8 9 % 1, % Wärmepumpe (Abluft) % 1, % Wärmepumpe (Luft) % 1, % Mechanische Lüftung, WRG 80 % % 1, % Zur Veranschaulichung wie stark einzelne Maßnahmen dazu beitragen können, sich in Bezug auf den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust dem Neubauniveau anzunähern, wurden in obiger Tabelle außerdem die Prozente des Neubauniveaus angegeben (100 % = Neubauniveau). Die folgende Tabelle zeigt die untersuchten Maßnahmenpakete zur Erreichung der in Tab. 2.7 dargestellten Grenzwerte, um die EnEV-Sanierungsanforderung bzw. den KfW-Effizienzhausstandard KfW55 für das Einfamilienhaus zu erreichen. Bei der Zusammenstellung der Pakete wurden in der Simulation grundsätzlich zunächst schrittweise die potentiell wirtschaftlichsten Maßnahmen kombiniert bis der jeweilige Standard erreicht werden konnte. Bei der Gebäudehülle wurde dabei immer das anspruchsvollere Dämmniveau ( KfW55/PH ) verwendet, um die Basiskosten (Gerüst, etc.) einer Dämmmaßnahme nur einmal aufbringen zu müssen (im Vergleich zu einer 2-Schritte- Sanierung an einem Bauteil).

29 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 23 Tab. 2.10: Berechnungsergebnisse des Einfamilienhauses (EFH) , Pakete Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [ % EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Paket EnEV 140 % (Q P 140 % NB-Referenz, H T 140 % NB-Referenz) Dach+AW+Gas-BW* % / 140 % 0, % / 140 % Paket KfW55 (Q P 55 % NB-Referenz, H T 70 % NB-Referenz) Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Pellet 8 9 % / 55 % 0,24 66 % / 70 % Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Abluft- WP+PV** Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Luft- WP+PV*** % / 55 % 0,24 66 % / 70 % % / 55 % 0,24 66 % / 70 % *) Blau hervorgehoben wurden die Pakete für die im weiteren Verlauf der Untersuchung die Wertschöpfungsketten untersucht wurden (Erläuterungen bzgl. der Auswahl erfolgt nach den Tabellen des Mehrfamilienhauses). **)Satteldach-Photovoltaiksystem mit 2,0 kwp für Zielwert KfW55 angesetzt. ***) Satteldach-Photovoltaiksystem mit 3,5 kwp für Zielwert KfW55 angesetzt. Die prozentuale Einordnung der absoluten Werte verdeutlicht in obiger Tabelle die Erfüllung des jeweils angestrebten Standards (bspw. EnEV 140 %-Anforderung: Primärenergie 134 % und H T 111 % von den geforderten 140 %). Die beiden folgenden Tab und Tab zeigen in gleicher Weise wie für das Einfamilienhaus die Ergebnisse des Mehrfamilienhauses für die Einzelmaßnahmen und die Pakete. Berechnungsergebnisse des Mehrfamilienhauses (MFH) , Einzelmaß- Tab. 2.11: nahmen Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [ % EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Einzelmaßnahmen Urzustand, nichtenergetische Sanierung % 1, % EnEV, AW-Dämmung % 0, %

30 24 IÖW / ECOFYS Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [ % EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] KfW 55/PH, AW-Dämmung % 0, % EnEV, Dach-Dämmung % 0, % KfW 55/PH, Dach-Dämmung % 0, % EnEV, Fenstertausch % 1, % KfW 55/PH, Fenstertausch % 1, % EnEV, Keller-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, Keller-Dämmung % 1, % Gas-BW % 1, % Gas-BW+ST % 1, % Pellet 6 10 % 1, % Wärmepumpe (Abluft) % 1, % Mechanische Lüftung, WRG 80 % % 1, % Es folgt die Tabelle der Maßnahmenpakete für das Mehrfamilienhaus, die die jeweiligen Standards erreichen bzw. unterschreiten. Tab. 2.12: Berechnungsergebnisse des Mehrfamilienhauses (MFH) , Pakete Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [% EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Paket EnEV 140 % (Q P 140 % NB-Referenz, H T 140 % NB-Referenz) Dach+AW+0.7*KD+Gas-BW* % / 140 % 0, % / 140 % Paket KfW55 (Q P 55 % NB-Referenz, H T 70 % NB-Referenz) Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Abluft- WP+PV** % / 55 % % / 70 %

31 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 25 Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [% EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Pellet 6 10 % / 55 % % / 70 % *) Blau hervorgehoben wurden die Pakete für die im weiteren Verlauf der Untersuchung die Wertschöpfungsketten untersucht wurden. **) Satteldach-Photovoltaiksystem mit 30 kwp für Zielwert KfW55 angesetzt. Die Auswahl der Pakete für das Ein- und Mehrfamilienhaus die in den Wertschöpfungsketten im Detail untersucht werden sollen (in den Tabellen grau hervorgehoben), wurde nach dem Hauptkriterium der potentiell wirtschaftlichsten Lösung vorgenommen. Dies ist auf Grundlage von Experteneinschätzungen 1 und auf Grundlage überschlägiger Kostenrecherchen geschehen, da nicht sämtliche Kostenstrukturen für alle möglichen Pakete zusammengestellt werden konnten. Falls jedoch eine bestimmte Wärmeversorgungstechnologie bei mehreren Standards aus wirtschaftlichen Gründen zu favorisieren war, so wurde mit dem Ziel einer maximalen Untersuchungsbandbreite und Technologieoffenheit zumindest bei einem Standard die zweitwirtschaftlichste Technologie ausgewählt. Für einen maximalen Realitätsbezug wurden außerdem weitere Randbedingungen berücksichtigt. Nichtwohngebäude Mit den oben dargestellten an die Praxis angepassten Einzelmaßnahmen ergeben sich für das Bürogebäude folgende Berechnungsergebnisse (s. Tab. 2.13). Tab. 2.13: Berechnungsergebnisse des Bürogebäudes , Einzelmaßnahmen Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [% EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Einzelmaßnahmen Urzustand, nichtenergetische Sanierung % 1, % EnEV, AW-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, AW-Dämmung % 1, % 1 Befragte Experten: Markus Offermann und Dr. Andreas Hermelink (beide Ecofys)

32 26 IÖW / ECOFYS Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [% EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV, Dach-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, Dach-Dämmung % 1, % EnEV, Fenstertausch % 0, % KfW 55/PH, Fenstertausch % 0, % EnEV, Keller-Dämmung % 1, % KfW 55/PH, Keller-Dämmung % 1, % Gas-BW % 1, % Pellet* % 1, % Wärmepumpe (Luft)** % 1, % Wärmepumpe (Abluft)** % 1, % Wärmepumpe (Sole)** % 1, % Beleuchtung (Lampen) % 1, % Lüftung I (Ventilatoren) % 1, % Lüftung II (Ventilatoren, WRG) % 1, % *) Der Pelletkessel verursacht gemäß der DIN hohe Verteilverluste, da das Verteilsystem nur mit konstant 70 C betrieben werden kann ( Bei Konstanttemperaturkesseln sowie Biomassekesseln ist für den Bereich der Wärmeerzeugung mit einer mittleren Temperatur von 70 C zu rechnen. DIN , S.30) **) Die Wärmepumpen werden mit dem vorhandenen Heizwärmeverteilsystem (Heizkörper), jedoch mit gesenkten Vorlauf-/ Rücklauf- Temperaturen von 55 /45 C, betrieben. Tab zeigt die Auswirkungen der Einzelmaßnahmen für das Bürogebäude für den Fall, dass die weiter oben beschriebenen Anforderungen erfüllt wurden. Auch hier wurde aus Gründen der Veranschaulichung die prozentuale Abweichung vom Neubauniveau zum Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust aufgeführt (100 % = Neubauniveau). In der folgenden Tabelle werden die ausgewählten Maßnahmenpakete für das Bürogebäude dargestellt, die die aufgeführten Standards erreichen bzw. unterschreiten. Ebenfalls wieder grau hinterlegt sind die ausgewählten Sanierungspakete.

33 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 27 Tab. 2.14: Berechnungsergebnisse des , Pakete Primärenergiekennwert Q P Spez. Transmissionswärmeverlust H T [kwh/(m²a)] [% EnEV Neubau] [W/(m²K)] [% EnEV Neubau] EnEV Neubau % 0, % Paket EnEV 140 % (Q P 140 % NB-Referenz, H T 140 % NB-Referenz) AW+FE+Gas-BW % / 140 % % / 140 % Paket KfW55 (Q P 55 % NB-Referenz, H T 70 % NB-Referenz) DA+AW+0,7*KD+FE+Pellet+BEL +LÜI+PV** DA+AW+0,7*KD+FE+Abluft- WP+BEL+LÜI+PV*** DA+AW+0,7*KD+FE+Gas- BW+BEL+LÜI+PV*** % / 55 % % / 70 % % / 55 % % / 70 % % / 55 % % / 70 % *) Blau hervorgehoben wurden die Pakete für die im weiteren Verlauf der Untersuchung die Wertschöpfungsketten untersucht wurden. **) Flachdach-Photovoltaiksystem mit 22,2 kwp für Zielwert KfW55 angesetzt. ***) Flachdach-Photovoltaiksystem mit 36,4 kwp für Zielwert KfW55 angesetzt Berücksichtigung von Restriktionen Im Folgenden ist kurz dargestellt wie in der vorliegenden Studie mit in Bestandsgebäuden vorhandenen Restriktionen für Maßnahmen der energetischen Sanierung umgegangen wird. Dazu werden zunächst die verwendeten Datenquellen und die Arten der möglichen Restriktionen dargelegt und daraufhin die Berücksichtigung in diesem Projekt erläutert. Datenquellen und Arten der Restriktionen Die in der vorliegenden Studie berücksichtigte Datenquelle in Bezug auf Restriktionen, ist die kürzlich (Januar 2013) veröffentlichte Studie zu Technischen Restriktionen bei der energetischen Modernisierung von Bestandsgebäuden (Jochum et al. 2012), die die Beuth Hochschule für Technik und das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) durchgeführt hat. Dabei wurden zusammenfassend die folgenden Bauteilgruppen auf ihre Restriktionswirkung hin untersucht: Außenwände (Sichtmauerwerk, Innendämmung, Erscheinungsbild) Denkmalschutz

34 28 IÖW / ECOFYS Oberste Geschossdecken (nicht zugänglich) Kellerdecken (Durchgangshöhe, Installationen unter Decke) Bauteile gegen Erdreich (Raumhöhe) Fenster (in nicht zu dämmenden Außenwänden) Die Dächer fallen mit der betroffenen Bauteilfläche hinter die anderen Dämmrestriktionen zurück. Es zeigt sich in der Studie, dass die bei den Außenwänden bestehenden Restriktionen (selbst ohne Berücksichtigung des Denkmalschutzanteils) den größten Einfluss auf den Heizwärmebedarf haben. In der Gesamtheit sind laut der Studie Dämmrestriktionen für ca. 5 % des aktuellen Heizwärmebedarfs verantwortlich. Dieser Anteil am gesamten Heizwärmebedarf des Gebäudebestandes würde bei einer ambitionierten Sanierungsrate (2 %/a) auf 23 % im Jahr 2050 ansteigen. Berücksichtigung im Projekt In Bezug auf das aktuelle Projekt wurde die bzgl. des gesamten Heizwärmebedarfs des Gebäudebestands häufigste Restriktion (Außenwand) ausgewählt und dabei angenommen, dass 100 % der Außenwandfläche in diesen Fällen nicht dämmbar ist. Es wurde untersucht, inwiefern die angestrebten Standards (EnEVBestand, KfW55) auch ohne eine gedämmte Außenwand erreichbar sind. In der folgenden Tabelle wird ausschließlich das Kriterium des spezifischen Transmissionswärmeverlustes beleuchtet, da der Primärenergiekennwert durch Auswahl eines Holzpelletkessels in jedem Fall erreicht werden könnte.

35 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 29 Tab. 2.15: Exemplarisch Untersuchung, Standarderfüllung mit Außenwandrestriktion Istwert Spez. Transmissionswärmeverlust H T [W/(m²K)] Zielwert Spez. Transmissionswärmeverlust H T [W/(m²K)] Einfamilienhaus EnEV 0,74 0,50* KfW55 0,74 0,25* Mehrfamilienhaus EnEV 0,73 0,57* KfW55 0,73 0,28* Bürogebäude EnEV 0,57 0,71** KfW55 0,57 0,36** *) Gemäß EnEV 2009 Anlage 1, Tabelle 1 (Referenzgebäude-Ergebnisse) **) Gemäß EnEV 2009 Anlage 2, Tabelle 1 (Referenzgebäude-Ergebnisse) Es zeigt sich, dass im Falle einer Verbesserung der verbleibenden Bauteile Dach, Kellerdecke und Fenster lediglich für den Sanierungsfall des Bürogebäudes gemäß EnEV-Niveau der Grenzwert des spezifischen Transmissionswärmeverlustes eingehalten werden könnte. Aus diesem Grund wurden für den Restriktionsfall keine Pakete erstellt. Die Hochrechnungen für die kommunale Ebene können jedoch trotzdem mit einer Kombination der Einzelmaßnahmen als Teilsanierungen abgebildet werden. Aus den Untersuchungen der Studie von (Jochum et al. 2012) zu Gebäuden (Luftbildauswertung) geht hervor, dass der Anteil von Außenwänden bzw. Wohngebäudefassaden mit Sichtmauerwerk bei ca. 7 % (bzw. 15 % für Nichtwohngebäude) und der als erhaltenswert eingeschätzten Gebäude bei ca. 6 % (bzw. 22 % für Nichtwohngebäude) liegt. Diese Erkenntnisse können bei den Hochrechnungen in den Arbeitspaketen 4 und 5 verwendet werden. 2.3 Erläuterung der Baukostenberechnung und Ermittlung der Kostenstrukturen für die Wertschöpfungsketten Entwicklung der Methodik zur Ermittlung der Kostenstrukturen für die Wertschöpfungsketten Die ermittelten Ergebnisse aus den vorangegangenen Arbeitsschritten, insbesondere die Resultate der Energiebedarfsberechnung der Einzelmaßnahmen und der Pakete für die Referenzgebäude, werden als Grundlage für die Ermittlung der Wertschöpfungsketten verwendet. Um ein tiefer ge-

36 30 IÖW / ECOFYS hendes Verständnis für die ermittelten Wertschöpfungseffekte zu entwickeln, soll im Folgenden zunächst die Kostenstruktur bei der energetischen Gebäudesanierung bzw. im Bauwesen näher betrachtet werden. Zur Ermittlung der Kosten der Maßnahmen wurde die Methodik an die Kostengliederung nach DIN angelehnt. In der DIN 276 werden drei Gliederungsebenen unterschieden. Die erste Gliederungsebene stellt die Gesamtkosten in sieben Kostengruppen dar: Tab. 2.16: Exemplarisch Untersuchung, Standarderfüllung mit Außenwandrestriktion Kostengruppe 100 Grundstücke 200 Herrichten und Erschließen 300 Bauwerke Baukonstruktionen 400 Bauwerke Technische Anlagen 500 Außenanlagen 600 Ausstattung und Kunstwerke 700 Baunebenkosten Die für diese Studie relevanten Kostengruppen sind vorwiegend Bauwerke Baukonstruktionen (Kostengruppe 300) und Bauwerke technische Anlagen (Kostengruppe 400). Entsprechend einer bauwerksorientierten Gliederung 2 werden die Kostengruppen der ersten Ebene in Gruppen der 2. (bspw. Kostengruppe 330 Außenwände) und 3. Ebene (bspw. Kostengruppe 335 Außenwandbekleidung außen) unterschieden. Analog zu der Logik der DIN 276 weisen die Hauptliteraturquellen für die Baudatenrecherche bzw. Programme für die Kostenplanung eine bauwerksorientierte Gliederung auf. Bei der Ermittlung der baukonstruktiven Eigenschaften bzw. der Kosten der energetischen Sanierungsmaßnahmen für die gewählten Referenzgebäude wurden folgende Quellen 3 verwendet: sirados Baudaten für Handwerker und Bauunternehmen (sirados 2012) sirados Bauteilkatalog Altbau für Wohngebäude (König und Mandl 2012) Software Lebenszyklus-Gebäude-Planung (LEGEP Planen Berechnen Betreiben: Programmmodul Kostenplanung) 2 3 Die gewählte Gliederung weist eine bauteilorientierte Struktur auf. Nach DIN 276 sind auf der 2. und 3. Ebene auch ausführungs- oder gewerkeorientierte Gliederungen möglich. In der Regel und insbesondere in den Hauptliteraturquellen für diese Studie dominiert die bauteilorientierte Struktur (z.b. Gliederung BKI, sirados Bauteilkatalog, LEGEP, etc.). Sortierung der Quellen erfolgte nach Wichtigkeit der Quellen für die Kostenrecherche bzw. für die Überprüfung der Kosten.

37 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 31 BKI Baukostendatenbank in den BKI Veröffentlichungen Software BKI Kostenplaner Alle genannten Quellen gliedern die Kosten auf Basis der DIN 276. Die in der sirados- Kostendatenbank und dem Programm LEGEP verwendete Elementmethode (König und Mandl 2008) mit der Gliederungsstruktur Makro-, Grob- und Feinelement wurde für die Bearbeitung dieser Studie aufgegriffen und angepasst. Abb. 2.3 stellt den Zusammenhang zwischen der Elementmethode und der DIN 276 her. Dementsprechend wird im Verlauf dieser Studie der Terminus Grobelement gleichgesetzt mit der Kostengruppe der 2. Ebene; das Feinelement entspricht der Kostengruppe der 3. Ebene. Abb. 2.3: Gliederung nach Din 276 und sirados-elementmethode Das Feinelement entspricht einer eher laienhaften Vorstellung des Bauherrn vom Endprodukt. In der Praxis, d.h. im Baubetrieb, entsteht jedoch erst ein vollwertiges Endprodukt durch die Summe verschiedener Dienstleistungen und Materialien. In Abb. 2.3 stellt jede Position eine der Leistungen dar. Die einzelnen Positionen können somit als Übersetzung der Elementmethode in einen praktischen Leistungsbereich in Form einer erbrachten Leistung auf der Baustelle verstanden werden. Für die Ebene der Positionen wird daher künftig der Begriff Leistungsebene verwendet. Die Leistungsebene betrachtet bei der Zuweisung die Material-, Lohn- und Gerätekosten. Jede Position wird einem Wirtschaftszweig und einem Gewerk des Baugewerbes ((Statistisches Bundesamt 2008), WZ 2008 Abschnitt F) zugewiesen (s. Tab. 2.17), um im Rahmen von Arbeitspaket 3 die zurechenbaren Wertschöpfungseffekte ermitteln zu können. Die Vorgehensweise der Zuordnung auf Leistungsebene folgt der Praxis im Baubetrieb, dass eine Position von einem Gewerk ausgeführt wird; d.h. an der Entstehung eines Feinelements können mehrere Gewerke beteiligt sein.

38 32 IÖW / ECOFYS Zur weiteren Differenzierung wurde die Hauptkomponente eines Feinelements gegebenenfalls weiter nach ihren Marktanteilen aufgeteilt. Diese Differenzierung fanden ausschließlich bei den Feinelementen Fenster dabei wurde nur die Komponente Rahmen betrachtet und bei den Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) statt. Die Marktanteile gingen entsprechend bei der Berechnung der Vollkosten in die Kostenstruktur ein. Die dargestellten Kosten stellen daher eine Mischkalkulation dar. In einem weiteren Schritt werden die sechs größten Materialkostenpositionen jeder Maßnahme einem Wirtschaftszweig (WZ) des verarbeitenden Gewerbes ((Statistisches Bundesamt 2008), WZ 2008 Abschnitt C) zugeordnet. Im Fokus steht hier also die Materialherstellung. Diese Ebene wird im Folgenden Herstellungsebene genannt, und stellt in der Regel eine vom Bauhandwerker eingekaufte Vorleistung dar. Die vorgelagerte Stufe der Rohstoff- und Materialgewinnung wird nicht mit einbezogen. Abb. 2.4 zeigt eine Übersicht der Ebenen und den Zusammenhang zur Ermittlung der Wertschöpfung. Abb. 2.4: Übersicht der Ebenen zur Ermittlung der Wertschöpfungskette Ergänzt wurden die genannten Ebenen um die Planungsebene und

39 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 33 Betriebsebene. Die Planungsebene spiegelt die zusätzlich entstandenen Kosten durch Architekten oder Energieberater wieder. Im Fall des Einfamilienhauses wird bei einer Komplettsanierung (Pakete) ein Energieberater hinzu gezogen, währen bei allen Maßnahmen des Mehrfamilienhauses und des Bürogebäudes aufgrund des Umfangs und der Komplexität ein Architekt angesetzt wird. Die Planungskosten für Architekten wurden aus der (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure HOAI) ermittelt. Die Kosten des Energieberaters wurden dem Evaluationsbericht des Förderprogramms Energieeinsparberatung vor Ort (Duscha et al. 2008) entnommen. Die Kosten der Planung werden separat auf Elementebene bei den Feinelementen erfasst und anschließend auf die gesamte Maßnahme bzw. auf das gesamte Paket verrechnet. Das heißt auch, dass keine Auflistung der Planungskosten je Position erfolgt, wenn gegebenenfalls die Planungskosten in den Lohnkosten der Gewerke bereits verrechnet wurden. Dies ist etwa der Fall, wenn der Installateur der Heizungsanlage bei einem Einfamilienhaus die Auslegung der technischen Gebäudeausrüstung selbst plant und damit eine Zurechnung der Lohnkosten zu diesem Gewerk bei der Erfassung ohnehin erfolgt. Eine Aufteilung nach Material- oder Lohnkosten entfällt somit auf dieser Ebene. Die Betriebsebene stellt insbesondere bei der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) eine weitere notwendige Ergänzung der Kostenerfassung dar. Auf dieser Ebene werden etwaige Kosten für die regelmäßige Wartung Reinigung Emissionsmessung Stromkosten Kosten des Energieträgerbezugs Versicherungskosten erfasst und auf die jeweilige Maßnahme umgerechnet. Auch hier entfällt eine Betrachtung der anfallenden Kosten auf Positionsebene, da die genannten Kosten erst in der Folge der Anfangsinvestition d.h. erst im laufenden Betrieb anfallen. Auf Betriebsebene erfolgt ebenfalls eine Zuweisung der Kosten zu den Gewerken Ermittlung der Kostenstrukturen der Wertschöpfungsketten Entsprechend der Darstellung im vorangegangenen Kapitel erfolgt die Ermittlung der Wertschöpfungsketten für die Einzelmaßnahmen und Pakete. Grundsätzlich wurden alle Preise als Nettopreise ohne Umsatzsteuer ermittelt. Eine Differenzierung der ermittelten Preise nach Regionen erfolgte nicht. Der für diesen Zweck prinzipiell anwendbare Regionalfaktor wurde im Rahmen der Kostenrecherche daher auf null gesetzt. Für die Kostenrecherche wurden primär die folgenden Datenquellen verwendet: sirados-kostendatenbank Baudaten für Handwerker und Bauunternehmen (sirados 2012)

40 34 IÖW / ECOFYS sirados Bauteilkatalog Altbau für Wohngebäude (König und Mandl 2012) Software Lebenszyklus-Gebäude-Planung (LEGEP 2012) Die sirados-kostendatenbank stellte im Verlauf der Recherche eine zuverlässige Quelle für Kostendaten dar. Nach Rücksprache mit dem Redaktionsleiter der sirados-datenbank (Wolfgang Mandl) basieren die Daten auf im Schnitt bis Preisen pro Jahr, welche über ganz Deutschland verteilt erfasst werden. Die Daten werden von sirados auf der Grundlage von Angeboten der Handwerker ermittelt und im Abstand von jeweils drei Monaten aktualisiert. Ergänzt und überprüft wurden die Daten durch die folgenden Datenquellen: BKI Baukostendatenbank in den BKI Veröffentlichungen Software BKI Kostenplaner Veröffentlichung Baukosten. Instandsetzung, Sanierung, Modernisierung, Umnutzung (Schmitz et al. 2008) Am Beispiel Grobelement Außenwand sollen im folgenden Abschnitt die Wertschöpfungseffekte näher betrachtet werden. Die Unterschiede der oben erläuterten Leistungs- und Herstellerebene und die zulässige Anrechenbarkeit der verschiedenen Kostenanteile des Gesamtpreises werden in Tab und Tab aufgezeigt. Detailliert betrachtet werden die Feinelemente nichtenergetische Sanierungsmaßnahme d.h. Erneuerung/Instandsetzung der Putzschicht und Außenwanddämmung d.h. Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems. Tab. 2.17: Feinelement: Instandsetzung der Putzschicht Anrechenbare Kostenanteile zu Gewerken und Wirtschaftszweigen auf der Herstellungs- und Leistungsebene Herstellungsebene Leistungsebene Nr. Positionsname Gewerk/WZ Materialkosten* [%] Gewerk/WZ Gesamtkosten**[%] 1 Zementputz,1- lagig, Außensockel Herstellung von Mörtel und anderem Beton (Trockenbeton) 4 % 2 Bauteile schützen, Folie Herstellung von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen 1 % Putz-und Stuckarbeiten, Wärmedämmsystem/ Anbringung Verputzerei 59 % 3 Haftgrund mit Quarzsand Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten 2 %

41 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 35 Herstellungsebene Leistungsebene Nr. Positionsname Gewerk/WZ Materialkosten* [%] Gewerk/WZ Gesamtkosten**[%] 4 Kalkzementputz, 2-lagig, AW Herstellung von Mörtel und anderem Beton (Trockenbeton) 45 % 5 Leibungen, Außenwandputz glatt Herstellung von Mörtel und anderem Beton (Trockenbeton) 2 % 6 Außenputz einfärben, Mehrpreis Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten 6 % 7 Putzarmierung, verzinkt, Außenputz Herstellung von Drahtwaren, Ketten und Federn 2 % 8 Kantenprofil, verzinkt, Außenputz Herstellung von Kaltprofilen 5 % 9 Außensockelputz einfärben Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten 1 % 10 Sockelprofil, verzinkt, PVC, Außenputz Herstellung von Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen 2 % 11 Leibungen, Außenwandputz glatt Herstellung von Mörtel und anderem Beton (Trockenbeton) 2 % Beschichtung, mineral. Außenfl. glatt, Disp. Untergrund vorbereiten, reinigen Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungsund Poliermitteln 16 % 0,5 % Maler- und Lackierarbeiten/ Malerei u. Glaserei 26 % 14 Fassadengerüst Herstellung von Metallkonstruktionen 11 % Gerüstarbeiten/ Gerüstbau 15 % 15 Sonstige - 0,5 % - - *) Materialkosten: 10,38 EUR **)Gesamtkosten (Materialkosten+Lohnkosten+Gerätekosten):32,56 EUR

42 36 IÖW / ECOFYS Tab. 2.18: Feinelement: Wärmedämmverbundsystem (WDVS) Anrechenbare Kostenanteile zu Gewerken und Wirtschaftszweigen auf der Herstellungs- und Leistungsebene Herstellungsebene Leistungsebene Nr. Positionsname Gewerk/WZ Materialkosten* [ %] Gewerk/WZ Gesamtkosten**[ %] 1 WDVS bis 8 m, PS 120, min. Oberputz Herstellung von Kunststoffen in Primärformen 65 % 2 Außenputz einfärben, Mehrpreis Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten 2 % 3 Leibungen, WDVS, MW 60, mineral. Putz Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus nichtmetallischen Mineralien a.n.g 1 % Sockelausbildung, PS 60, WDVS Sockelanschluss, Aluprofil, WDVS Kanten, Aluprofil, WDVS Herstellung von Kunststoffen in Primärformen Herstellung von Kaltprofilen Herstellung von Kaltprofilen Herstellung von Kaltprofilen 10 % 1 % 2 % Putz-und Stuckarbeiten, Wärmedämmsystem/ Anbringung Verputzerei 89 % 7 Eckverstärkung, Armierungsgewebe, WDVS Herstellung von Glasfasern und Waren daraus 2 % 8 Fugendichtband, Anschluss, WDVS Herstellung von Kaltband mit einer Breite <600mm 1 % 9 Dämmung, WDVS, dübeln, h=<8m, 4 Dübel Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus nichtmetallischen Mineralien a.n.g 6 % 10 Beschichtung, mineral. Außenfl,glatt,Disp. Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten 3 % Maler- und Lackierarbeiten/ Malerei u. Glaserei 7 % 11 Fassadengerüst Herstellung von Metallkonstruktionen 2 % Gerüstarbeiten/ Gerüstbau 4 %

43 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 37 Nr. Positionsname Herstellungsebene Gewerk/WZ Materialkosten* [ %] Gewerk/WZ Leistungsebene 12 Sonstige - 5 % - - *) Materialkosten: 56,72 EUR **) Gesamtkosten (Materialkosten+Lohnkosten+Gerätekosten): 119,43 EUR Gesamtkosten**[ %] Die Aufgliederung auf der Herstellungs- und Leistungsebene 4 wurde hier für jede Position vorgenommen. Im Rahmen dieser Studie wird die Betrachtung auf die anteilig wichtigsten drei Wirtschaftszweige/Gewerke bei der Berechnung der Wertschöpfungskette eingegrenzt und auf Feinelementebene zusammengefasst. Bei der Aggregation der Wirtschaftszweige/Gewerke auf Leistungsebenen wurde zudem eine prozentuale Aufteilung der Material-, Lohn- und Gerätekosten anhand der Datenbankinformationen vorgenommen. Tab und Tab liefert einen Überblick über die Feinelemente Instandsetzung der Putzschicht und WDVS. Tab. 2.19: Feinelement Instandsetzung der Putzschicht: Übersicht der Material-, Lohn- und Gerätekosten auf Ausführungsebene Gewerk/WZ Material Lohn Geräte Preis Kosten (pro m² Komponente) 10,38 EUR 21,85 EUR 0,33 EUR 32,56 EUR Putz-und Stuckarbeiten, Wärmedämmsystem/ Anbringung Verputzerei 73 % 51 % 100 % 59 % Maler- und Lackierarbeiten/ Malerei u. Glaserei 17 % 31 % 0 % 26 % Gerüstarbeiten/Gerüstbau 11 % 17 % 0 % 15 % Gesamt % 100 % 100 % 100 % 4 5 Bei beiden Beispielen auf Feinelementebene waren insgesamt nur drei Wirtschaftszweige/Gewerke auf der Leistungsebene beteiligt; daher werden in den Tabellen keine weiteren Wirtschaftszweige/Gewerke aufgeführt. Aufgrund von Rundungsungenauigkeiten kann der Gesamtwert geringfügig von 100% abweichen.

44 38 IÖW / ECOFYS Tab. 2.20: Feinelement WDVS: Übersicht der Material-, Lohn- und Gerätekosten auf Ausführungsebene Gewerk/WZ Material Lohn Geräte Preis Kosten (pro m² Komponente) 56,72 EUR 62,39 EUR 0,47 EUR 119,59 EUR Putz-und Stuckarbeiten, Wärmedämmsystem/ Anbringung Verputzerei 95 % 84 % 100 % 89 % Maler- und Lackierarbeiten/ Malerei u. Glaserei 3 % 10 % 0 % 7 % Gerüstarbeiten/ Gerüstbau 2 % 6 % 0 % 4 % Gesamt 100 % 100 % 100 % 100 % Tab liefert eine Übersicht der aggregierten Gewerke/ Wirtschaftszweige auf der Leistungsebene für die technische Gebäudeausrüstung am Beispiel der Maßnahme Holzpellet bei dem Referenzgebäude Einfamilienhaus. Tab. 2.21: Feinelement Heizsystem Holzpellets: Übersicht der Material-, Lohn- und Gerätekosten auf Ausführungsebene Gewerk/WZ Material Lohn Geräte Preis Kosten (absolut) EUR/Stück 847 EUR/Stück 0 EUR/Stück EUR/Stück Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen; Wärmeerzeuger und Einrichtungen 90 % 66 % 0 % 89 % Gas- und Wasserinstallationsarbeiten, Leitungen und Armaturen 4 % 14 % 0 % 5 % Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen; Heizflächen, Rohrleitungen 3 % 15 % 0 % 4 % Sonstige 3 % 5 % 0 % 3 % Gesamt % 100 % 0 % 100 % 6 Aufgrund von Rundungsungenauigkeiten kann der Gesamtwert geringfügig von 100 % abweichen.

45 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 39 Wie bereits erwähnt wurde, ist auf bei der technischen Gebäudeausrüstung zusätzlich die Betriebsebene erfasst worden. Auf dieser Ebene werden die Kosten für Wartung, Reinigung, Emissionsmessung und Versicherung als Anteil an der Investitionssumme im Jahr erfasst; die Stromkosten werden als absoluter Wert wiedergeben. Tab stellt beispielhaft die erfassten Kosten für die Holzpelletanlage bei dem Referenzgebäude EFH auf Betriebsebene dar. Tab. 2.22: Kosten auf Betriebsebene für eine Holzpelletanlage im Referenzgebäude EFH Wartung % der Inv.summe/ Jahr Reinigung % der Inv.summe/ Jahr Emmissionsmessung % der Inv.summe/ Jahr Versicherung % der Inv.summe/ Jahr Energiekosten* [EUR/ m²wfl Jahr] 4 % 0,3 % 0,8 % 0,31 % 20,05 * Energiekosten: Kosten des Energieträger (hier: Pellet) + Hilfsenergie Für die Recherche und Validierung der Kostenstruktur der technischen Gebäudeausrüstung auf Installations- und auf Betriebsebene wurden folgende Quellen verwendet: sirados-kostendatenbank Baudaten für Handwerker und Bauunternehmen (sirados 2012) Software Lebenszyklus-Gebäude-Planung (LEGEP 2012) Veröffentlichte Herstellerpreise Veröffentlichung zur Ermittlung von spezifischen energiesparenden Bauteil-, Beleuchtungs-, Heizungs- und Klimatechnikausführungen bei Nichtwohngebäuden [ ] Technologie- und Förderzentrum Wirtschaftlichkeit von Biomassefeuerung VDI Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen. Grundlagen und Kostenberechnung. 09/2012 Evaluierung des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien: Ergebnisse der Förderung für das Jahr /2011 Kostenwerte aus dem Projekt Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien Update für 2010 und Darstellung der ermittelten Kostenstrukturen Eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse der Vollkosten der Einzelmaßnahmen und der Sanierungspakete für jeweils die Referenzgebäude Einfamilienhaus, Mehrfamilienhausund Nichtwohngebäude ist in Tab bis Tab zu sehen. In Kapitel (Tab. 2.8) wurde bereits erläutert, dass der U-Wert in der Praxis von den Anforderungen der EnEV 2009 (Anlage 3, Tabelle 1) abweicht. Diese Abweichung resultiert aus der im

46 40 IÖW / ECOFYS Bauhandel erhältlichen Dämmstoffstärke, welche in der Regel nur in 2 cm Schritten verfügbar ist. Der tatsächlich erreichte U-Wert ist in den Tabellen in der Spalte U-Wert (Praxis) ersichtlich. Tab. 2.23: Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen für das Referenzgebäude EFH Maßnahme U-Wert (Praxis) [W/(m²K)] Spez. Einzelpreis [EUR/m² Wohnfl.] Gesamtpreis [EUR] Urzustand, AW nichtenergetische Sanierung - 60, EnEV, AW-Dämmung 0,24 180, KfW 55/PH, AW-Dämmung 0,15 218, EnEV, Dach-Dämmung 0,23 144, KfW 55/PH, Dach-Dämmung 0,10 192, EnEV, Fenstertausch 1,30 63, KfW 55/PH, Fenstertausch 0,77 81, EnEV, Keller-Dämmung 0,30 33, KfW 55/PH, Keller-Dämmung 0,15 42, Tab. 2.24: EFH Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen TGA für das Referenzgebäude Maßnahme Heizsystem kw Spez. Einzelpreis [EUR/m² WFL] Gesamtpreis [EUR] Gas-Brennwert 17 62, Gas-Brennwert und Solarthermie (2,2 m²) 17 82, Holzpelletheizkessel , Wärmepumpe L/W (Abluft) , Wärmepumpe L/W (Luft) , Mech. Lüftung WRG 80 % - 105, Tab. 2.25: Übersicht der Kosten für die Sanierungspakete EFH Bezeichnung der Variante Paket EnEv 140 % Spez. Einzelpreis [EUR/m² WFL] Gesamtpreis [EUR]

47 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 41 Bezeichnung der Variante Spez. Einzelpreis [EUR/m² WFL] Gesamtpreis [EUR] Dach+AW+Gas-BW 473, Paket KfW55 Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Pellet 641, Tab. 2.26: Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen für das Referenzgebäude MFH Maßnahme U-Wert (Praxis) [W/(m²K)] Spez. Einzelpreis [EUR/m² Wohnfl.] Gesamtpreis [EUR] Urzustand, AW, nichtenergetische Sanierung - 27, EnEV, AW-Dämmung 0,24 81, KfW 55/PH, AW-Dämmung 0,15 103, EnEV, Dach-Dämmung 0,23 12, KfW 55/PH, Dach-Dämmung 0,10 17, EnEV, Fenstertausch 1,30 52, KfW 55/PH, Fenstertausch 0,77 66, EnEV, Keller-Dämmung 0,30 18, KfW 55/PH, Keller-Dämmung 0,145 22, Tab. 2.27: MFH Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen TGA für das Referenzgebäude Maßnahme Heizsystem kw Spez. Einzelpreis [EUR/m² WFL] Gesamtpreis [EUR] Gas-Brennwert Gas-Brennwert und Solarthermie (44 m²) , Gas-Brennwert und Solarthermie (79 m²) , Holzpelletheizkessel , Wärmepumpe L/W (Abluft) , Mech. Lüftung WRG 80 % - 59,

48 42 IÖW / ECOFYS Tab. 2.28: Übersicht der Kosten für die Sanierungspakete MFH Bezeichnung der Variante Paket EnEv 140 % Spez. Einzelpreis [EUR/m² WFL] Gesamtpreis [EUR] Dach+AW+0.7*KD+Gas-BW 155, Paket KfW55 Dach+AW+0.7*KD+Fenster+Abluft-WP+PV 310, Tab. 2.29: Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen für das Referenzgebäude NWG Maßnahme U-Wert (Praxis) [W/(m²K)] Spez. Einzelpreis [EUR/m² NGF] Gesamtpreis [EUR] Urzustand, AW, nichtenergetische Sanierung - 22, EnEV, AW-Dämmung 0,23 63, KfW 55/PH, AW-Dämmung 0,14 85, EnEV, Dach-Dämmung 0,20 62, KfW 55/PH, Dach-Dämmung 0,10 67, EnEV, Fenstertausch 1,30 258, KfW 55/PH, Fenstertausch 0,77 301, EnEV, Keller-Dämmung 0,27 20, KfW 55/PH, Keller-Dämmung 0,14 26, Tab. 2.30: NWG Übersicht der Kosten für die Einzelmaßnahmen TGA für das Referenzgebäude Maßnahme Heizsystem kw Spez. Einzelpreis [EUR/m² NGF] Gesamtpreis [EUR] Gas-BW 97 10, Pellet* 97 19, Wärmepumpe (Luft)** 97 45, Wärmepumpe (Abluft)** 97 49, Wärmepumpe (Sole)** ,

49 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 43 Maßnahme Heizsystem kw Spez. Einzelpreis [EUR/m² NGF] Gesamtpreis [EUR] Beleuchtung (Leuchtmittel) - 3, Lüftung I (Ventilatoren) - 3, Lüftung II (Ventilatoren, WRG) - 20, Tab. 2.31: Übersicht der Kosten für die Sanierungspakete NWG Bezeichnung der Variante Paket EnEv 140 % Spez. Einzelpreis [EUR/m² NGF] Gesamtpreis [EUR] AW+FE+Gas-BW 396, Paket KfW55 DA+AW+0,7*KD+FE+Pellet+BEL+LÜI+PV 537, Die recherchierten Kosten in Bezug auf energetische Sanierungen an der Gebäudehülle basieren auf einer umfassenden Kostensammlung und -auswertung der sirados Baudatenbank und der LE- GEP-Software (siehe Beschreibung oben). Der Vergleich mit gängigen Kostenstudien zu Dämmstoffen und Fenstern (u.a. (Hinz 2012)) hat ergeben, dass die recherchierten Kosten aus der Datenbank innerhalb der Schwankungsbreite der in den Kostenstudien angegebenen Werte liegen. Eine Plausibilitätsprüfung hat somit stattgefunden Kostenvergleich mit anderen Studien Um zu gewährleisten, dass die Sanierungskosten in der vorliegenden Studie möglichst realistisch die Realität abbilden, wurden diese mit den Ergebnisse aktueller Studien, wie beispielsweise Hinz. (2012) und Maas et al. (2012), verglichen. Darüber hinaus wurden zum Vergleich auch Herstellerpreise, Kostenangaben aus der Baupreisdatenbank sirados, sowie Projekterfahrungen der Fa. Ecofys berücksichtigt. Die aktuelle Studie von (Hinz 2012) basiert auf einer Auswertung von zahlreichen Sanierungsprojekten und ist daher bzgl. der Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen ein wichtiger Vergleichsmaßstab. Bei den Kosten der Dämmung der Hüllflächen ist zwischen den Grundkosten (z.b. Herrichtung des Untergrundes, Verputzen, etc.) und den Kosten für die zusätzliche Dämmung zu unterscheiden. Je nach Bauteil und Dämmstärke reicht der Anteil der Grundkosten an den Gesamtkosten der Maßnahme von ca. 20 % z.b. bei einer 40 cm starken Dämmung der obersten Geschoßdecke bis hin zu ca. 90 % z.b. bei einer 20 cm starken Sparrendachdämmung. Die Bandbreite, die sich gem. (Hinz 2012) bereits innerhalb dieser Grundkosten ergibt, erstreckt sich von ca bis + 60 %. Für die spezifischen Kosten für unterschiedliche Dämmstarken können unter zusätzlicher Berücksichtigung der Veröffentlichungen Maas, et al. (2012), Thiel und Ehrlich (2012), Enseling et al. (2011), Kah et al. (2008), Stolte et al. (2012), Boermans et al. (2012) und Atanasiu et al. (2011) Preisspannen abgeleitet werden. Wenn man von fixen mittleren Grundkosten gem.

50 44 IÖW / ECOFYS (Hinz 2012) ausgeht, ergeben sich daraus die in der Tabelle dargestellten Schwankungsbreiten der Preise für die unterschiedlichen Maßnahmen. Die nachfolgende Tabelle beinhaltet einen Kostenvergleich für alle Sanierungspakete, der im Rahmen der vorliegenden Studie recherchierten Kosten (KoWeG) im Vergleich zu den aus anderen Quellen ableitbaren Preisspannen. Tab. 2.32: Kostenvergleich der Sanierungspakete mit weiteren Kostenquellen Gebäu de Sanierungspaket Gesamtpreis KoWeG** [EUR] Gesamtpreis weitere Quellen* unterer Kostenwert [EUR] [ %] Abweichung unterer Kostenwert Gesamtpreis weitere Quellen* oberer Kostenwert [EUR] Abweichung oberer Kostenwert [ %] EFH DA+AW +Gas-BW % % EFH MFH MFH DA+AW+0.7*KD+ FE +Pellet DA+AW+0.7*KD +Gas-BW DA+AW+0.7*KD+ FE+PV+Abluft- WP % % % % % % Büro AW+FE+Gas-BW % % Büro DA+AW+0,7*KD+ FE+BEL+LÜI+PV +Pellet % % *) Experteneinschätzung auf der Grundlage von Studien, Dämmmaterialpreisen und Praxiserfahrungen: (Hinz 2012; Maas et al. 2012; Thiel und Ehrlich 2012; Enseling et al. 2011; Kah et al. 2008; Stolte et al. 2012; Boermann et al. 2012; Atanasiu et al. 2011; sirados 2012)(Hinz 2012) **) Kosten für eine nicht-energetische Sanierung der Außenwand und für einen Gas-Brennwertkessel wurden abgezogen Es wird deutlich, dass die zu Grunde gelegten Kosten hinreichend gut mit denen aus unterschiedlichen Quellen übereinstimmen. Bis auf einen Fall, der unten näher beschrieben wird, liegen die Abweichungen in einem Bereich von + 11 bis - 21 %. Es fällt jedoch auf, dass die zu Grunde gelegten KoWeG-Kosten häufig näher an den Quellen, die höhere Kosten ausweisen, z.b. die BMVBS- Online-Publikation Nr. 07/2012 (Hinz 2012), liegen. Eine Abweichung von - 44 % tritt bei der EnEV- Sanierungsvariante des Mehrfamilienhauses auf. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Außenwandkosten um diese Größenordnung abweichen. Dabei spielt die Höhe der angenommenen Kosten pro zusätzlichem Dämmzentimeter eine zentrale Rolle (1,5 im Gegensatz zu 2,5 EUR/cm*m²). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei der Betrachtung der Kostenquellen generell eine hohe Streuung aufgetreten ist und dass die in diesem Projekt ermittelten Kosten sich innerhalb des erwarteten Rahmens bewegen.

51 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 45 3 Entwicklung eines Modells zur Wertschöpfungs- und Beschäftigungsermittlung Die Ermittlung der regionalökonomischen Effekte ist in diesem Vorhaben an das Vorgehen angelehnt, das das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in den vergangenen Jahren zur Berechnung der direkten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte, die durch den Einsatz dezentraler EE-Technologien generiert werden, entwickelt hat (vgl. Hirschl et al (2010)). Dieses Modell kann die auf unterschiedlichen Bezugsebenen (Bund, Land, Region, Kommune, etc.) anfallenden Wertschöpfungseffekte durch erneuerbare Energien sowie die resultierenden Beschäftigungseffekte ausweisen. Ein Vorteil der Beschränkung auf die direkten Effekte in diesem Modell liegt darin, dass häufig eine Vielzahl dieser Effekte in der Kommune oder Region, in der der Ausbau erfolgt, selbst entstehen, während die indirekten Effekte (Produktion von Vorleistungen: z.b. Metallproduktion) nicht mehr in der Region stattfinden. Ein weiterer Vorteil dieser Betrachtung ist der deutliche Bezug zwischen regionalen Aktivitäten (z.b.: Errichtung einer EE-Anlage) und den daraus resultierenden regionalökonomischen Effekten, der die Ergebnisse auch für regionale Akteure besonders anschaulich macht. Das IÖW-Modell zeichnet sich zudem durch einen hohen Detailgrad der betrachteten Wertschöpfungsketten und durch die Anpassungsfähigkeit an verschiedenste regionale Betrachtungsräume aus. Das inzwischen im Rahmen mehrere Vorhaben aktualisierte und weiterentwickelte IÖW-Modell zur Berechnung von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch erneuerbare Energien wurde in seinen Grundzügen auf die Wertschöpfungsketten im Bereich der energetischen Gebäudesanierung übertragen. Im Detail erfolgten aufgrund der Besonderheiten des Untersuchungsbereichs dennoch einige Anpassungen. Die Methodik wird im Folgenden genauer dargestellt. 3.1 Definition von Wertschöpfung und Beschäftigung Das in diesem Projekt erstellte Modell ermittelt die Wertschöpfung analog zum IÖW-Modell zur Ermittlung von Wertschöpfung durch erneuerbare Energien - als Summe der Einkommen der an der Leistungsentstehung beteiligten Akteure. Dies sind die Einkommensanteile der Arbeitnehmer (Bruttolöhne und -gehälter), der Unternehmen (Nach-Steuer-Gewinne) und des Staates (Steuern und sonstige Abgaben). Bei letzteren kann zwischen Einnahmen der Kommunen, der Länder und des Bundes unterschieden werden. Im kommunalen Kontext können z.b. diejenigen Steuereinnahmen identifiziert werden, die direkt dem kommunalen Haushalt zufließen. Als Beschäftigte werden die in den beteiligten Unternehmen tätigen Arbeitnehmer/innen in Form von Vollzeitäquivalenten (VZÄ) dargestellt.

52 46 IÖW / ECOFYS Abb. 3.1: Wertschöpfungskomponenten Die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsberechnung erfolgt in zwei Stufen. Zum einen werden mit dem KOWEG-Modell die direkt mit der jeweiligen Sanierungsmaßnahme verknüpften Leistungen berücksichtigt. Dies beinhaltet die durchführenden Handwerksunternehmen ( Ausführung ) sowie Planungsleistungen in Form eines Energieberaters bzw. Architekturbüros ( Planung ). Zum zweiten bestimmen wir Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte aus der Vorleistungsnachfrage der direkt beteiligten Unternehmen, sog. indirekte Effekte, die vor allem in der Betrachtung der deutschlandweiten Effekte eine Rolle spielen. Die bezogenen Vorleistungen im Handwerk sind einerseits Baumaterial bzw. technische Anlagen im Rahmen der TGA; es wird also die Produktion verwendeter Materialien und installierter technischer Anlagen modelliert ( Herstellung ). Hier werden die fünf wichtigsten Materialpositionen der jeweiligen Maßnahme als Vorleistungsnachfrage berücksichtigt, welche aus der detaillierten Aufschlüsselung des Materialbezugs auf Basis der Kostenstrukturen in Kapitel 0 gewonnen werden. Nicht berücksichtigt wird die Herstellung der vom Handwerk verwendeten Werkzeuge, Hilfsmittel und Geräte. Die Gerätekosten machen nur einen Bruchteil der Gesamtkosten der verschiedenen Maßnahmen aus (siehe Kapitel 0). Zudem können Geräte nicht einer bestimmten durchgeführten Maßnahme zugeordnet werden, da sie mehrfach nutzbar sind, teilweise über mehrere Jahre (z.b. Gerüstproduktion). Andererseits bezieht das Handwerk sonstige Vorleistungen (z.b. Versicherungen, Energiekosten, Werbe- und Reisekosten, Büromaterial etc.). Der Nachfrageimpuls aus den sonstigen Leistungen wird gewerkespezifisch aus empirischen Erhebungen ermittelt (siehe 3.3). Weiterhin beziehen auch die Energieberater und Architekten/Ingenieure in der Planung Vorleistungen. Die Berechnung der indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte erfolgt mit einem Input-Output Modell.

53 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 47 Abb. 3.2: Wertschöpfungsstufen 3.2 Ermittlung der direkten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Auf Basis der ermittelten Wertschöpfungsketten (siehe Kapitel 0) werden die Einzelmaßnahmen in folgende Wertschöpfungsstufen unterteilt: Für die Maßnahmen an der Gebäudehülle sind die Wertschöpfungsstufen Ausführung und Planung maßgeblich. Die Ausführung bezieht sich auf die handwerkliche Durchführung der Maßnahmen, die Planung beinhaltet die Inanspruchnahme eines Energieberaters im Falle des Einfamilienhauses, bzw. von Architekten- und Ingenieurdienstleistungen beim Mehrfamilienhaus und der Gewerbeimmobilie. Die Herstellung bildet die Produktion des verwendeten Materials bzw. der installierten Anlagen für die jeweilige Maßnahme ab. Für die technische Gebäudeausrüstung werden die Wertschöpfungsstufen Ausführung und die Herstellung berücksichtigt. Die Planung wird hier nicht gesondert betrachtet, da hier die Annahme zugrunde liegt, dass die Planung und Auslegung der jeweiligen Anlage Teil der Leistungen der installierenden Handwerker ist. Für die Bestimmung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte für die Wertschöpfungsstufen der Planung wurde in Grundzügen die Methodik des IÖW-Modells zur Ermittlung von Wertschöpfungseffekten durch erneuerbare Energien übernommen. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Handwerks bei der energetischen Gebäudesanierung wurde für die Ausführung eine auf umfassenderen Datensätzen für diese Sparte beruhende Vorgehensweise gewählt. Im Folgenden werden die beiden unterschiedlichen methodischen Ansätze genauer dargestellt.

54 48 IÖW / ECOFYS Planung Aus den ermittelten Daten zu Kosten der Planung (siehe Kapitel 2.3) können direkt die spezifischen Umsätze der beteiligten Unternehmen abgeleitet werden. Zur Ermittlung der Vor-Steuer- Gewinne wird der Planung eine Umsatzrentabilität zugeordnet, welche den Jahresüberschuss vor Steuern eines Unternehmens ins Verhältnis setzt zu dem in dieser Periode erzielten Umsatz. Die Umsatzrentabilität ist einer Statistik der Deutschen Bundesbank entnommen, in welcher hochgerechnete Angaben aus Jahresabschlüssen deutscher Unternehmen für die Jahre 2006 bis 2010 aufgeführt sind (Deutsche Bundesbank 2012). Es werden die durchschnittlichen Umsatzrenditen der Kategorie Unternehmensnahe Dienstleistungen verwendet und als Mittelwert der Jahre 2006 bis 2010 errechnet. Die Einkommenseffekte werden in Abhängigkeit vom Umsatz ermittelt. Neben den Einkommen ist auch die Beschäftigungswirkung Ergebnis dieser Methodik. Zunächst wird die Beschäftigungswirkung als Anzahl der beschäftigten Personen ermittelt. Hierzu werden aus Veröffentlichungen der Bundesagentur für Arbeit (Bundesagentur für Arbeit 2012) Angaben zur Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig der Architektur- und Ingenieurbüros (WZ 71) extrahiert. Zusätzlich werden wirtschaftszweigspezifische Umsätze erhoben (Statistisches Bundesamt 2012a). Daraus lässt sich eine Indikation für die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pro Euro Umsatz ermitteln, die, multipliziert mit dem Umsatz pro m² Wohn- bzw. Nettonutzfläche, die spezifische Angabe der Beschäftigten (Köpfe) einer Maßnahme ermöglicht. Diese Angabe wird dann mithilfe von Daten der Bundesagentur für Arbeit (Bundesagentur für Arbeit 2012) und von Sonderauswertungen des Mikrozensus RS 3.8 Erwerbstätige nach Wirtschaftsunterabschnitten des Statistischen Bundesamtes in Vollzeitäquivalente umgerechnet. Auf Basis der durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen im Wirtschaftszweig Architektur- und Ingenieurbüros, bestimmt aus Quellen des Statistischen Bundesamtes (Statistisches Bundesamt 2012b), können dann die gezahlten Löhne und Gehälter in Euro pro m² ermittelt werden. Steuereinnahmen und Einnahmen aus sonstigen Abgaben entstehen aus der Besteuerung der Unternehmensgewinne und der Einkommen der Beschäftigten. Im Rahmen der Steuern und sonstigen Abgaben auf Unternehmensgewinne wird neben der Besteuerung auf der Unternehmensebene auch die Besteuerung ausgeschütteter Gewinne betrachtet. Das Modell beinhaltet die Gewerbesteuer, die Einkommensteuer, die Körperschaftsteuer und die Abgeltungsteuer, sowie den Solidaritätszuschlag 7. Grundsätzlich ist für die Berechnung der Steuerlast eines Unternehmens die Gesellschaftsform maßgeblich. Daher wird für die im Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen auf Basis der WZ-08 eine Unterteilung in Kapital- und Personengesellschaften vorgenommen, um Unterschiede in der Unternehmensbesteuerung berücksichtigen zu können (Statistisches Bundesamt 2012c). Um die Nach-Steuer-Gewinne zu modellieren ist zuerst eine Abschätzung des zu versteuernden Einkommens notwendig, welches die Bemessungsgrundlage für die Steuerfestsetzung bei der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer darstellt. Das zu versteuernde Einkommen wird mithilfe von Angaben zu gezahlten Steuern am Vor-Steuer-Gewinn nach Bundesbank (Deutsche Bundesbank 2012), dem Vor-Steuer-Gewinn und der idealtypischen Unternehmensbesteuerung von Kapital- und Personengesellschaften errechnet. Die Gewerbesteuer 7 Zusätzlich werden zur Berechnung des Nach-Steuer-Gewinnes auch Kirchensteuer und Krankenkassenbeiträge modelliert.

55 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 49 wird vereinfachend auf Basis des Vor-Steuer-Gewinns errechnet. Bei den Kapitalgesellschaften (KapG) werden auf der Unternehmensebene Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag (Soli) auf die Körperschaftsteuer fällig. Im Rahmen der Personenunternehmen (PersU) findet die Besteuerung, mit Ausnahme der Gewerbesteuer, auf Ebene der Gesellschafter statt. Für die ausgeschütteten Gewinne wird bei den KapG die Annahme getroffen, dass 50 % der Teilhaber Privatpersonen und jeweils 25 % KapG und PersU sind. Weiterhin wird eine Ausschüttungsquote von 50 % der Nach-Steuer-Gewinne festgelegt. Privatpersonen als Anleger zahlen Abgeltungsteuer auf die ausgeschütteten Gewinne, KapG zahlen Körperschaftsteuer und Soli und PersU zahlen Einkommensteuer, Kirchensteuer und Soli. Die Besteuerung der Personenunternehmen erfolgt unter der Aufteilung der Gesellschafter in Privatpersonen, KapG und PersU nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes aus der Statistik über die Personengesellschaften/Gemeinschaften Für KapG sind hier Körperschaftsteuer und Soli zu entrichten, Für PersU und Privatpersonen fallen Einkommensteuer, Kirchensteuer und Soli an, für Privatpersonen zusätzlich noch Krankenkassenbeiträge. Für die Steuern und sonstigen Abgaben auf die Einkommen der Beschäftigten sind die vorher berechneten Bruttojahresgehälter maßgeblich. Hier werden entsprechende Zahlungen an Einkommensteuer 8, Kirchensteuer, Soli und Sozialabgaben (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) berücksichtigt. Mit dieser Systematik kann dann der Umfang der Steuer- und Abgabenzahlungen ermittelt und die Nettoeinkommen errechnet werden. Die Kommunen profitieren im Wertschöpfungsprozess auf zwei Wegen. Zum einen erhalten sie die Gewerbesteuer in fast vollem Umfang. Hiervon ist lediglich eine Umlage an den Bund (3,72 %) und die Länder (13,23 %) zu entrichten. Daneben partizipieren die Kommunen anteilig an der veranlagten Einkommen- (15 %) sowie der Abgeltungsteuer (12 %). Weiterhin können mit dem KOWEG-Modell neben den kommunal relevanten Wertschöpfungskomponenten auch die Wertschöpfungseffekte auf Länder- und auf Bundesebene berechnet werden. Auf der Landesebene werden hierbei Einnahmen aus der Körperschaft-, Einkommen-, Abgeltungund Gewerbesteuer berücksichtigt. Auf Bundesebene werden die jeweiligen Anteile an der Körperschaft-, Einkommen-, Abgeltung- und Gewerbesteuer, als auch Einnahmen durch den Solidaritätszuschlag und die Sozialabgaben der Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen miteinbezogen. Dies ermöglicht eine deutschlandweite Quantifizierung der Wertschöpfungseffekte für jede dieser drei Ebenen, d.h. eine Bestimmung, welche Wertschöpfung in den deutschen Kommunen, Ländern oder in Deutschland insgesamt durch die energetische Gebäudesanierung generiert wird. 8 Unter Berücksichtigung von durchschnittlichen Lohnsteuerrückerstattungen

56 50 IÖW / ECOFYS Abb. 3.3: Methodik: Planung, Installation und Betrieb Ausführung (Handwerk) Die ermittelten Kostenstrukturen (siehe Kapitel 2.3) basieren auf Auswertungen von Handwerkerrechnungen, welche die Kosten der Einzelmaßnahmen in die Positionen Lohn, Material und Personal unterteilen. In der Rechnungslegung im Handwerk ist es üblich in unterschiedlichem Ausmaß Gemeinkosten auf die Lohn- und Materialkosten umzulegen. Um aus den uns zur Verfügung stehenden Daten die Gewinne und Einkommen im Handwerk zu bestimmen, stützt sich unsere Auswertung auf die Betriebsvergleiche der betreffenden Gewerke der Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk Schleswig-Holstein e.v. (RGH) und der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrheinwestfälischen Handwerks e.v. (LGH) 9. Die Betriebsvergleiche sind eine empirische Auswertung der Rechnungslegung von Handwerksbetrieben verschiedener Gewerke. Mithilfe dieser Auswertung werden die prozentualen Anteile des Vor-Steuer-Gewinns 10, der Mittellöhne, der Soziallöhne und der Gehälter der Verwaltung am jeweiligen durchschnittlichen Stundenverrechnungssatz ermittelt. Die Anwendung dieser Prozentsätze auf die Lohnkosten (Stundenverrechnungssätze) der Maßnahmen aus der Kostenstruktur ermöglicht dann die Berechnung der spezifischen Vor-Steuer- Gewinne der beteiligten Handwerksbetriebe und der gezahlten Bruttolöhne und -gehälter. Die Stichprobe der untersuchten Betriebe in den Betriebsvergleichen ist relativ klein und diese Form der Auswertung existiert nur in zwei deutschen Bundesländern. Da in der Methodik allerdings nicht mit absoluten Werten, sondern mit den jeweiligen Anteilen der Zielgrößen am Stundenverrechnungssatz gearbeitet wird, ist die Annahme, dass diese Anteile in allen deutschen Handwerksbetrieben dem Durchschnitt der aus den empirischen Werten errechneten Zahlen entsprechen. 9 RGH: Massiv-Bau (RGH 2011a), Metallbau (RGH 2011b), Dachdecker (RGH 2010a), Tischler (RGH 2010b), Zimmerer (RGH 2008), Maler- und Lackierer (RGH 2012), Kälte- und Klimatechnik (RGH 2013a) und Installateur- und Heizungsbauer (RGH 2013b). LGH: Hochbau (LGH 2013a), Metallbau (LGH 2013b), Stuckateur (LGH 2011a), Dachdecker (LGH 2012a), Tischler (LGH 2011b), Zimmerer (LGH 2011c), Maler (LGH 2012b) und Sanitär-Heizung-Klima (LGH 2012c). 10 Der Vor-Steuer-Gewinn beinhaltet sowohl die Überdeckung aus dem Stundenverrechnungssatz, als auch folgende kalkulatorische Kosten: Unternehmerlohn (Handwerk und Verwaltung), Ehegattengehalt, Eigenkapitalzinsen und Miete.

57 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 51 Die zu zahlenden Steuern auf die Vor-Steuer-Gewinne und die resultierenden Nach-Steuer- Gewinne werden nach der Methodik in Kapitel berechnet. Zugeordneter Wirtschaftszweig ist hier das Baugewerbe. Zur Berechnung der spezifischen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Handwerk (Handwerker und Verwaltung) in VZÄ werden die spezifischen Löhne und Gehälter durch entsprechende Bruttojahresverdienste der verschiedenen Gewerke und der beteiligten Berufsgruppen in der Verwaltung (Statistisches Bundesamt 2013a) geteilt. Eine Umrechnung auf Köpfe erfolgt nach der Methodik in Kapitel Zugeordneter Wirtschaftszweig ist das Baugewerbe. Die Modellierung der auf Löhne und Gehälter zu zahlenden Steuern und Abgaben erfolgt ebenfalls identisch zu Kapitel Abb. 3.4: Methodik: Ausführung (Handwerk) Weiterhin ist in der Praxis jedoch oftmals auch der Unternehmer als Handwerker tätig. Das Einkommen des Unternehmers ist im ausgewiesenen Gewinn enthalten. Die Beschäftigungseffekte aus der Unternehmertätigkeit werden aufgrund der besonderen Rolle des Handwerks in der energetischen Gebäudesanierung zusätzlich modelliert 11. Aus der Handwerkszählung 2010 des statistischen Bundesamtes werden gewerkespezifisch Kennzahlen zur Anzahl der tätigen Unternehmer pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigten errechnet (Statistisches Bundesamt 2013b). Das Produkt dieser Kennzahlen mit den jeweiligen ermittelten spezifischen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der verschiedenen Tätigkeiten ergibt die Anzahl der beteiligten tätigen Unternehmer. 11 Die Beschäftigungsbetrachtung der anderen Wertschöpfungsstufen beinhaltet nur die Berechnung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.

58 52 IÖW / ECOFYS 3.3 Ermittlung der indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Für die Abschätzung der indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch Planung und Ausführung energetischer Sanierungsmaßnahmen und der Herstellung von Materialien für die energetische Gebäudesanierung wird eine Input-Output-Analyse (IO-Analyse) vorgenommen. Eine solche IO-Analyse ermöglicht es, neben den Anstoßeffekten (direkte Effekte) auch alle möglichen Mitzieheffekte (indirekte Effekte), die von einer bestimmten nachfragewirksamen Aktivität ausgehen, zu quantifizieren. Im Folgenden wird zuerst genauer auf das verwendete I-O-Modell eingegangen. Im Anschluss werden die aus dem KOWEG-Modell bestimmten und in die I-O-Analyse eingeflossenen Primärimpulse beschrieben Das verwendete Input-Output-Modell Das IÖW verwendet als Input-Output-Modell (IO-Modell) für diesen Zweck ein statisches offenes Mengenmodell. Dieses Modell wird als statisch bezeichnet, da sich alle Modellgrößen auf dieselbe Zeitperiode beziehen. Eine Berücksichtigung der zeitlichen Abfolge des Wirtschaftsprozesses findet nicht statt. Somit werden alle von einem exogenen Nachfrageimpuls ausgehenden Effekte vollständig in der Zeitperiode realisiert, in welcher der Nachfrageimpuls erfolgte. Das Modell ist offen, da die Nachfrage nach Gütern für die letzte Verwendung (u.a. Konsum privater und öffentlicher Haushalte, Investitionen und Exporte) nicht im Modell erklärt, sondern exogen vorgegeben wird. Als Mengenmodell wird es bezeichnet, da es die in jedem Wirtschaftsbereich produzierten Güter als jeweils ein fiktives Gut zusammenfasst und die sektorale Produktionsmenge definiert, die für eine Geldeinheit zu kaufen ist. Dies ermöglicht die Analyse der sektorübergreifenden Güterströme, die durch Input-Output-Tabellen (IO-Tabellen) abgebildet werden (Holub und Schnabl 1994, 92). Dem Modell liegt die Annahme konstanter Input-Koeffizienten zugrunde. Es unterstellt damit, dass die Vorleistungsinputs eines Produktionsbereiches stets proportional zum Output dieses Bereiches sind. Diese Relationen stellt die Leontief-Produktionsfunktion dar. Sie ist linearhomogen und limitational. Sie kann für jeden Bereich der Wirtschaft gebildet werden, wodurch sich die Struktur der Wirtschaft als ein System von Gleichungen beschreiben lässt. bildet die Vorleistungen von Produktionsbereich an Produktionsbereich ab. ist der Gesamtoutput (Bruttoproduktionswert) des Produktionsbereichs. ist der Input-Koeffizient der Vorleistungsbezüge des Produktionsbereichs von Produktionsbereich. Der Output eines jeden Produktionsbereiches ergibt sich durch (für 1,2,, ) sind die Lieferungen des Produktionsbereichs an die Komponenten der letzten Verwendung (Konsum, Anlageinvestitionen, Vorratsveränderungen und Exporte). Daraus ergibt sich in Matrixschreibweise für das statische offene Mengenmodell das folgende Gleichungssystem:

59 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 53 Wobei der Vektor der technologisch abhängigen Bruttoproduktionswerte (Output) der Sektoren ist. ist der Nachfragevektor der systemunabhängigen letzten Verwendung. ist die -Matrix der Input-Koeffizienten. Sie bildet die intersektoralen Vorleistungsverflechtungen aller Produktionsbereiche ab. Um das erforderliche Produktionsvolumen bestimmen zu können, das nötig ist, um eine bestimmte Nachfrage nach Gütern der letzten Verwendung (z.b. für die Errichtung von EE-Anlagen) erfüllen zu können, wird das Gleichungssystem nach aufgelöst: ist die Einheitsmatrix. Die Matrix wird als inverse Leontief-Matrix bezeichnet. Deren Elemente geben an, wie viele Einheiten der Produktionsbereich zusätzlich produzieren muss, wenn sich die systemunabhängige Nachfrage nach Gütern des Produktionsbereichs um genau eine Einheit erhöht. Durch Multiplikation der inversen Leontief-Matrix mit dem Nachfragevektor der systemunabhängigen letzten Verwendung können die Bruttoproduktionswerte aller Sektoren einschließlich der Vorleistungen abgeschätzt werden. Die mit der Änderung der Bruttoproduktionswerte verbundenen Beschäftigungseffekte können mithilfe von sektoralen Arbeitskoeffizienten ermittelt werden. Diese ergeben sich durch Division der Erwerbstätigen durch den Bruttoproduktionswert : Der Beschäftigungseffekt ergibt sich durch Multiplikation der sektoralen Arbeitskoeffizienten mit der inversen Leontief-Matrix und dem endogen vorgegebenen Nachfrageimpuls nach Gütern der letzten Verwendung: Mit demselben Vorgehen lassen sich auch die sektoralen Effekte auf die Arbeitnehmerentgelte, Nettobetriebsüberschüsse und Bruttowertschöpfung bestimmen. Diese drei Hilfsgrößen wurden verwendet, um auch für die indirekte Ebene die Effekte auf die Zielgrößen Lohnsteuer, Kirchensteuer, Sozialbeiträge, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag vereinfacht abschätzen zu können. Die Abgeltungssteuer und die Grunderwerbssteuer wurden für die indirekte Ebene nicht bestimmt, da sie sich nicht sinnvoll der energetischen Gebäudesanierung zuordnen lassen. Die Abschätzung der Zielgrößen erfolgte über die Verknüpfung der produktionsbereichsspezifischen Arbeitnehmerentgelte, Nettobetriebsüberschüsse und der insgesamt erreichten Bruttowertschöpfung mit Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sowie der Statistik über das Steueraufkommen in Deutschland. Im Folgenden werden die drei Hilfsgrößen und die mit ihnen verknüpften Zielgrößen aufgelistet:

60 54 IÖW / ECOFYS Arbeitnehmerentgelte Lohnsteuer Kirchensteuer Sozialbeiträge Nettobetriebsüberschüssen Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Bruttowertschöpfung Solidaritätszuschlag Bestimmung der Primärimpulse Für die Wertschöpfungsstufe Planung wurden die im KOWEG-Modell ermittelten Umsätze und Nettowertschöpfung saldiert und ein wirtschaftszweigspezifischer Anteil an Abschreibungen (Deutsche Bundesbank 2012) abgezogen. Im Ergebnis erhält man den Vorleistungsgüterbezug. Diese Vorleistungsgüternachfrage dient dem IO-Modell nach Abzug der Gütergruppen spezifischen Importquote als Primärimpuls für die indirekten Effekte durch die Planung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Die Verteilung der Vorleistungsgüternachfrage auf die liefernden Produktionssektoren erfolgte entsprechend der Inputstruktur des die Vorleistungen nachfragenden Produktionsbereiches (in diesem Fall des Produktionsbereiches Architektur- und Ingenieurbüro ) gemäß der Input- Output-Tabelle für Deutschland Zur Ermittlung der Effekte durch Vorleistungen des Handwerks (Wertschöpfungsstufe Ausführung) wurden zum einen die Materialzulieferungen betrachtet, zum anderen die sonstigen Vorleistungen des Handwerks. Für die Materialzulieferungen wurden aus den fünf wichtigsten Materialkostenpositionen der verschiedenen Sanierungsmaßnahmen die Umsätze der beteiligten Unternehmen ermittelt. Dabei wurde jeder Materialkostenposition ein Wirtschaftszweig zugeordnet. Die Vorleistungsgüternachfrage nach den fünf jeweils bedeutendsten Baumaterialgruppen wurde nach Abzug einer Gütergruppen-spezifischen Importquote als primärer Nachfrageimpuls den Produktionsbereichen zugeordnet, in denen diese Baumaterialen hergestellt werden. Die übrige Vorleistungsgüternachfrage des Handwerks wurde auf Basis von aus Betriebsvergleichen gewonnenen Anteilen von sonstigen Aufwendungen am Stundenverrechnungssatz ermittelt. Die auf diese Weise errechneten Umsätze wurden abzüglich einer Importquote entsprechend der Inputstruktur des Produktionsbereiches Bauinstallationen und Ausbauarbeiten den liefernden Produktionsbereichen zugeordnet. Die Inputstruktur des Produktionsbereiches Bauinstallationen und Ausbauarbeiten wurde ebenfalls der Input-Output-Tabelle für Deutschland 2009 entnommen. Sie wurde vor Verwendung jedoch angepasst, indem die Bezugsanteile aus den, die fünf bedeutendsten Baustoffgruppen liefernden Produktionsbereichen nullgesetzt wurden und die Bezugsanteile aus den übrigen liefernden Produktionsgruppen proportional angehoben wurden.

61 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG Einschränkung der Verwendung der Kostenstrukturen im Vorhaben Im vorliegenden Vorhaben werden Brutto- und nicht Nettoeffekte betrachtet. Das heißt, wes werden alle Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte, die aus der energetischen Sanierung resultieren, dargestellt. Damit werden Vollkosten und nicht Mehrkosten im Vergleich zu einer nichtenergetischen Sanierung berücksichtigt. Dieses Verfahren wurde gewählt, da es vor dem Hintergrund der gesetzlichen Vorgaben in der Regel keine nicht-energetische Alternative zu den energetischen Sanierungsmaßnahmen gibt. So wurden für die nicht-energetische Sanierung der Außenwand (Verputzen/Streichen ohne Dämmen) zwar zunächst Kostenstrukturen ermittelt. Da aufgrund der gesetzlichen Vorgaben diese Maßnahme jedoch in der Regel keine (legale) Alternative zu einer energetischen Sanierung darstellt wurde diese Wertschöpfungskette im Vorhaben nicht weiter berücksichtigt. Außerdem werden energetische Sanierungsmaßnahmen nicht zwangsläufig dann gemacht, wenn sowieso umfassende Sanierungen anstehen, so dass auch die Annahme, dass die nicht-energetische Sanierung sowieso erfolgt, nur bedingt zutrifft. Der Sanierungsumfang und die Sanierungstiefe werden mittels unterschiedlicher Sanierungsniveaus bzw. Heizungsvarianten berücksichtigt. Im weiteren Vorhaben wurde außerdem auf den Einsatz von Sanierungspaketen verzichtet. Zum einen liegen kaum Informationen zum Anteil der Komplettsanierungen vor. Zum anderen hätte die Beschränkung der Sanierungspakete auf eine bestimmte TGA-Maßnahmen dazu geführt, dass diese zu stark vertreten wären und dass bei der Wahl einer anderen TGA-Maßnahme im Rahmen einer Komplettsanierung die Kostenstruktur deutlich anders aussähe. Deshalb wurde entschieden, dass auch Komplettsanierungen durch Einzelmaßnahmen abgebildet werden. Dadurch werden im Einzelfall die Kosten ggf. etwas überschätzt, da bei einer gleichzeitigen Sanierung von Dach und Außenwand Kosteneinsparungen erzielbar sind. Für die Betriebskosten wurden im vorliegenden Vorhaben ebenfalls Kostenstrukturen und spezifische Wertschöpfungseffekte ermittelt. Auch diese werden bei der Ermittlung der bundesweiten Effekte sowie der Effekte in Beispielkommunen nicht weiter berücksichtigt, da auch ohne energetische Sanierungen für die vorhandene TGA je nach Heizungsart Betriebskosten in vergleichbarem Umfang anfallen. 3.5 Im- und Exporte In die Ergebnisberechnung der Wertschöpfung und Beschäftigungseffekte der Dienstleistungen (Ausführung und Planung) geht die Annahme ein, dass hier der Marktanteil ausländischer Firmen gering ist und alle durchgeführten Tätigkeiten von deutschen Unternehmen ausgeführt werden. In der Herstellung von Material und Komponenten allerdings haben ausländische Firmen beträchtliche Marktanteile. Hier werden daher Importe in der Modellierung berücksichtigt. Dazu wurden den jeweiligen Materialpositionen der Sanierungsmaßnahmen Wirtschaftszweige nach der Wirtschaftszweigsystematik WZ08 zugeordnet. Für jeden Wirtschaftszweig ließ sich dann auf Basis der Input- Output-Tabelle der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Statistisches Bundesamt 2013c) der Anteil des inländischen Güteraufkommens bestimmen, der aus inländischer Produktion stammt. Im Bereich der TGA wurde für die erneuerbaren Energien eine abweichende Vorgehensweise durchgeführt. Für Photovoltaik-Anlagen wird eine Importquote auf der Grundlage von Alt und Alt (2013) und Buddensiek (2013) abgeschätzt. Für die Pelletheizung basiert die Annahme zur Importquote

62 56 IÖW / ECOFYS auf Hartmann et al. (2010). Für die Solarthermie und Wärmepumpen werden Importquoten nach Lehr et al. (2011) zugrunde gelegt. Da der Fokus der Studie die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte sind, die durch die energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen in Deutschland ausgelöst werden, findet eine Quantifizierung der Exporttätigkeit der deutschen Unternehmen nicht statt. Für die Betrachtung der Zukunftsszenarien wurde angenommen, dass die ermittelten Importquoten konstant bleiben. 3.6 Kostenentwicklung Da wir die Ergebnisse der Szenarien in den Preisen von 2011 darstellen ist eine Berücksichtigung von Änderungen im allgemeinen Lohn- und Preisniveau nicht nötig. Daher findet die Kostenentwicklung in den Dienstleistungen (Ausführung und Planung) keinen Eingang in die Betrachtung. Hier sind die wesentlichen Positionen die Kosten der Arbeitskräfte. Auch in der Materialproduktion werden für die meisten Materialien konstante reale Preise unterstellt. Prognos (2013) stellt basierend auf Experteninterviews fest, dass es hinsichtlich der Kostenentwicklung von energetischen Sanierungsmaßnahmen zwei gegenläufige Tendenzen gibt: Durch die Verbreitung und Innovation werden die Maßnahmen günstiger (sinkende Kosten), während gleichzeitig die steigende Nachfrage zu höheren Kosten führt. Wie sich die Kosten zukünftig entwickeln ist somit umstritten. Im Bereich der zu den erneuerbaren Energien zählenden Wärmeerzeugungsanlagen und der Photovoltaik sehen wir jedoch Kostensenkungspotenziale aufgrund von Lernkurveneffekten. Hier greifen wir auf die Kostenentwicklung der Langfristszenarien des BMU zurück (BMU 2012a). 3.7 Spezifische direkte Effekte Die folgenden Ergebnisse der Wertschöpfungs- und Beschäftigungsberechnung sind spezifische Effekte der Ausführung und Planung und beziehen sich jeweils auf einen Quadratmeter Wohnfläche im Bereich des Einfamilien- und Mehrfamilienhauses und auf einen Quadratmeter Nettogrundfläche bei den Bürogebäuden. Die kommunale Wertschöpfung berechnet sich als Summe des Nach-Steuer-Gewinns, der Nettojahreseinkommen und der kommunal relevanten Steuereinnahmen. Zur Berechnung der Wertschöpfung auf Landesebene werden die Steuereinnahmen addiert, die auf Ebene der Bundesländer eingehen. Auf der Bundesebene werden weiterhin die Einnahmen des Bundes aus Steuern und Sozialabgaben hinzuaddiert. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass hier nur die Effekte durch die Ausführung und Planung betrachtet werden, die Materialkosten dagegen nicht berücksichtigt sind. Somit weisen v.a. die für das Handwerk besonders arbeitsintensiven Maßnahmen hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auf. Im Vergleich der Dämmmaßnahmen ist die Dämmung der Außenhülle hinsichtlich der Ausführung am wertschöpfungs- und beschäftigungsintensivsten. Die niedrige spezifische Wertschöpfung der Dachdämmung des MFH erklärt sich durch die geringe Dachfläche im Vergleich zur Wohnfläche und dass angesichts des Referenzgebäudes hier die Dämmung der obersten Geschossdecke als Maßnahme angenommen wurde. Der Fenstertausch nimmt beim Bürogebäude einen sehr hohen Stellenwert ein im Vergleich zu den anderen Gebäudetypen, da hier ein Großteil der Fassade verglast ist. Erwartungsgemäß sind bei den Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte bei Sanierungen auf höherem energetischem Niveau (KfW55/PH) etwas höher, als bei einer Sanierung nach dem für den Bestand vorgeschriebenen EnEV-Niveau.

63 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 57 Abb. 3.5: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Maßnahmen an der Gebäudehülle EFH Abb. 3.6: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Sanierungsmaßnahmen TGA EFH

64 58 IÖW / ECOFYS Abb. 3.7: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Maßnahmen an der Gebäudehülle MFH Abb. 3.8: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Sanierungsmaßnahmen TGA MFH

65 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 59 Abb. 3.9: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Maßnahmen Gebäudehülle BÜRO Abb. 3.10: Spezifische Wertschöpfungseffekte, Sanierungsmaßnahmen TGA BÜRO

66 60 IÖW / ECOFYS Von den Wertschöpfungskomponenten sind bei den Sanierungsmaßnahmen jeweils die Nettojahreseinkommen der Beschäftigten sowie die Sozialabgaben von zentraler Bedeutung. Dies äußert sich auch in einer hohen Beschäftigungswirkung der Sanierungsmaßnahmen. Auch bei den TGA- Maßnahmen sind die Wertschöpfungskomponenten Einkommen und Sozialabgaben am höchsten. Die spezifischen Beschäftigungseffekte sind ähnlich verteilt wie die Wertschöpfung und werden daher nicht noch einmal separat abgebildet. Die folgende Abbildung Abb verdeutlicht beispielhaft die Aufteilung der Wertschöpfungseffekte auf die Wertschöpfungsstufen Planung und Ausführung. Generell ist ersichtlich, dass bei den Einzelmaßnahmen der Gebäudehülle die Wertschöpfungsstufe der Ausführung (Handwerk) stark dominiert. Bei der TGA fällt keine Wertschöpfung durch Planung an, da hier angenommen wurde, dass Planungsleistungen vom installierenden Handwerk vorgenommen werden. Euro/m² Planung Ausführung 20 0 AW-Dämmung EnEV Gas-BW Abb. 3.11: Spezifische Wertschöpfungseffekte EFH nach Wertschöpfungsstufen

67 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 61 4 Sanierungsaktivitäten und Wertschöpfungsund Beschäftigungseffekte in Deutschland 2011 Um die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch energetische Sanierungen des Gebäudebestands im Jahr 2011 zu ermitteln wurden zunächst Daten zum Gebäudebestand und den Sanierungsaktivitäten im Jahr 2011 zusammengetragen. Basierend auf diesen Daten wurden dann die ökonomischen Effekte abgeschätzt. Dabei mussten eine Reihe von Vereinfachungen vorgenommen werden: Für alle Gebäude im Gebäudebestand wurde angenommen, dass die spezifischen Kosten der Sanierungsmaßnahmen denen der drei Referenzgebäude (Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Büro- und Verwaltungsgebäude) entsprechen. Das Einfamilienhaus dient dabei als Referenzgebäude für Ein- und Zweifamilienhäuser. In der Realität können jedoch aufgrund Unterschiede bei der Gebäudegeometrie, dem Fensteranteil, der Art des Daches, etc. durchaus divergierende Kosten entstehen. Allerdings wurde bei der Festlegung der Referenzgebäude berücksichtigt, dass diese möglichst gut den gesamten Gebäudebestand abbilden können. Es konnten nur diejenigen Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt werden, für die Kostenstrukturen vorlagen. Andere Sanierungsmaßnahmen wurden entweder gar nicht berücksichtigt (z.b. Dämmung der Heizungsrohre, hydraulischer Abgleich, etc.), oder diese wurden vereinfachend anderen Kostenstrukturen zugerechnet (z.b. alle fossilen Heizungen wurden mittels der Kostenstruktur von Gas-Brennwertkesseln abgebildet). Dadurch kommt es in der Regel zu einer Unterschätzung der ökonomischen Effekte, da Maßnahmen fehlen bzw. der Gas- Brennwertkessel günstiger ist als eine häufige Alternative, der Öl-Brennwertkessel. Im Einzelfall kann es aber auch zu Überschätzungen kommen, zum Beispiel wenn noch günstigere Gas- Kessel eingebaut werden. Es liegen keine exakten Zahlen zu den Sanierungsaktivitäten im Jahr 2011 vor, so dass eine Reihe von Annahmen getroffen werden mussten. Die Datenlage ist dabei insbesondere für die Büro- und Verwaltungsgebäude schlecht. Im Folgenden wird zunächst das Vorgehen bei der Ermittlung des Gebäudebestands und der Sanierungsaktivitäten im Jahr 2011 vorgestellt, bevor die daraus resultierenden Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte dargestellt werden. 4.1 Gebäudebestand und Sanierungsaktivitäten Wohngebäude Als Datenbasis für die Beschreibung des Wohngebäudebestands in Deutschland sowie der Sanierungsaktivitäten im Jahr 2011 dienten primär die Studien Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele des Energiekonzepts im Gebäudebereich Zielerreichungsszenario. (Renner und Ahrens 2013) sowie Datenbasis Gebäudebestand. (Diefenbach et al. 2010), aus denen Grunddaten zum Gebäudebestand, sowie Angaben zu Sanierungsstand und aktivitäten entnommen wurden.

68 62 IÖW / ECOFYS Die dort verzeichneten Sanierungs- und Austauschraten beziehen sich hauptsächlich auf das Jahr 2009 bzw. den Zeitraum Zur Entwicklung der Sanierungsraten für die Wärmedämmung bis zum Jahr 2011 sind kaum Informationen verfügbar, lediglich eine Pressemitteilung der dena (2011) weist darauf hin, dass die hocheffizienten energetischen Gebäudesanierungen 2011 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen wären, da in diesem Zeitraum die Förderhöhe der KfW deutlich geringer war. Da jedoch für die Gesamtsanierungsaktivitäten keine verlässlichen, ausreichend detaillierten Daten vorliegen und das Jahr 2011 lediglich exemplarisch den Status quo darstellen soll, wurden für die Sanierung der Gebäudehülle die Daten für 2009 verwendet. Im Bereich der Heizungsanlagen wurden die Austauschraten der Studie von Diefenbach et al. (2010) um Daten zum Heizungsmarkt für 2010 und 2011 ergänzt (siehe unten). Für die Sanierungsraten der einzelnen Wärmedämmmaßnahmen in den Wohngebäuden im Jahr 2009 wurden die Sanierungsraten aus dem Zeitraum anhand der Sanierungsrate 2009 in Altbauten (alle Daten nach Diefenbach et al. (2010)) korrigiert und dienten als Basis für die Berechnung der 2011 sanierten Wohnflächen. Zur Zuordnung der 2011 durchgeführten Maßnahmen zu den in der vorliegenden Studie definierten Sanierungsstandards für Einzelmaßnahmen (jeweils EnEV und KfW 55) wurden Informationen über Dämmstoffdicken bzw. Fensterarten herangezogen. Hinsichtlich der Dämmstoffdicken wurde der Evaluationsbericht 2011 zum KfW-Programm Energieeffizient Sanieren (Diefenbach et al. 2012) ausgewertet. Aus dem Bericht wurden die Häufigkeiten der Dämmstärken für die verschiedenen Maßnahmen abgelesen. Da auch geringere Dämmstoffdicken als die in den Modellgebäuden zur Erreichung des KfW55-Standards vorgesehen bereits als deutlich ambitionierter als der Durchschnitt anzusehen sind und diese abhängig von den Dämmmaterialen etc. auch die geforderten U-Werte erreichen können, wurden etwas niedrigere Dämmstoffdicken aus der KfW-Evaluation für eine Unterscheidung der Sanierungsniveaus im Status Quo angesetzt. Es wird davon ausgegangen, dass alle anderen Sanierungen im Jahr 2011 auf EnEV 2009-Standard stattfanden, also alle Sanierungen auf KfW55-Niveau auch durch die KfW gefördert wurden. Bei den Fenstern wurde die vereinfachende Annahme getroffen, dass Zweischeibenverglasung dem EnEV-Standard entspricht, Dreischeibenverglasung dem KfW 55-Standard. Informationen über den Einbau von Zwei- bzw. Dreischeibenverglasung wurden der Datenbasis Gebäudebestand (Diefenbach et al. 2010) entnommen 12. Zur Ermittlung der im Jahr 2011 ausgetauschten Heizungen wurde auf Basis von Informationen von Diefenbach et al. (2010) die Anzahl der Gebäude mit Fern-, Zentral-, Wohnungs- und Einzelraumheizungen ermittelt. Es wird angenommen, dass Gebäude mit Fernheizungen nicht für einen Heizungsaustausch zur Verfügung stehen und für die Ermittlung der Wertschöpfung auf Basis der Referenzgebäude lediglich der Einbau von Zentralheizungen betrachtet wird (Annahme von einer Heizung pro Gebäude). Über die in Diefenbach et al. (2010) angegebene durchschnittliche Hei- 12 Demnach wurden bei Sanierungen im Gebäudebestand ab 2005 ca. 15% (mit einer Varianz von 4%) der Fenster mit Dreischeibenverglasung ersetzt. Da der Anteil von Fenstern mit Dreischeibenverglasung an der Fensterproduktion nach Diefenbach et al. (2010, 79) 2009 über 20% betrug und seit 2005 ein kontinuierlicher Anstieg dieses Anteils zu verzeichnen war, wurde für den Bestand 2011 der inkl. Varianz mögliche Maximalwert von 19% angenommen.

69 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 63 zungsaustauschrate von 2,8% für den Gesamtgebäudebestand wurden im Jahr 2011 ausgetauschten Heizungsanlagen berechnet. Daten zu den im Jahr 2011 installierten Heizungen und den Anteilen verschiedener Heizungsarten (Biomasseheizungen, Wärmepumpen, verschiedene Arten von Gas- und Ölheizungen) wurden Pressemitteilungen des BDH entnommen (BDH 2012). Die 2011 installierten Biomasseheizungen und Wärmepumpen wurden über Daten zu MAPinduzierten EE-Wärmeerzeugungsanlagen für 2010 berechnet (Kohberg 2012). Eine im Rahmen der MAP-Evaluation durchgeführte Telefonumfrage lieferte Zusatzinformationen zur Verteilung von Heizungsanlagen auf EFZH und MFH (Langniß et al. 2010). Insgesamt wurden 2011 in Deutschland Solarthermieanlagen installiert (Erneuerbare Energien 2012). Zur Aufteilung dieser Anlagenzahlen auf Wohngebäude und Nichtwohngebäude, wurden Informationen aus der Studie zur Vorbereitung des Erfahrungsberichtes zum EE-WärmeG (Hofmann et al. 2013) herangezogen 13. Es wurde angenommen, dass entsprechend der Informationen zu Anlagen im Neubau nach Kohberg (2012) 22% der Anlagen in Wohngebäuden im Neubau installiert werden. In allen Szenarien wird davon ausgegangen, dass Solarthermieanlagen nur als sekundäre Wärmeerzeuger, also nicht als Hauptheizung dienen. Nach Diefenbach et al. (2010) sind in ca. 2% des Wohngebäudebestandes Abluftanlagen und in ca. 5% Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (WRG) installiert. Eine auf Basis durchschnittlicher Lebensdauer ermittelte theoretische Austauschrate für Lüftungsanlagen (3,3%) wurde entsprechend des Verhältnisses der Heizungsaustauschrate nach (Diefenbach et al. 2010) (2,8%) zur theoretischen Heizungsaustauschrate (4,8%) auf eine Rate von 2%verringert. Es wird angenommen, dass beim Ersatz 100% der bestehenden Lüftungsanlagen mit WRG und 50% der Abluftanlagen durch Lüftungsanlagen mit WRG ersetzt werden. Für die Neuinstallation von Lüftungsanlagen im Gebäudebestand wird davon ausgegangen, dass im Rahmen der durch das KfW- Programm Energieeffizient Sanieren geförderten Maßnahmenpakete KfW70 und KfW55 grundsätzlich Lüftungsanlagen mit WRG installiert werden (BMU 2012b, 68) und diese Komplettsanierungen zusätzlich zum Austausch bereits existierender Lüftungsanlagen stattfinden. Es wird angenommen, dass der Anteil von Abluftwärmepumpen an den gesamten Lüftungsanlagen mit WRG im Gebäudebestand aufgrund der geringeren Kosten sowie der Installierbarkeit mit einfachen Abluftsystemen mit 5%/6% etwas höher als im Gesamtmarkt liegt. Die jährlichen Sanierungs- und Austauschraten für EFH und MFH 2011 (ggf. aufteilt nach Sanierungsniveaus) sind in der folgenden Tabelle verzeichnet wurden demnach 98 % der insgesamt installierten Solarthermieanlagen in privaten Haushalten installiert, 2% in NWG (Hofmann et al. 2013) 14 Informationen zum Anteil von Systemen mit Abluftwärmepumpen an den insgesamt in Deutschland eingebauten Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnungen konnten aus Pressemitteilungen und Expertengesprächen gewonnen werden(tga 2013). In diesen Daten sind jedoch keine Anlagen zur reinen Warmwassererzeugung enthalten, die ggf. zur Verschiebung dieses Anteils führen könnten.

70 64 IÖW / ECOFYS Tab. 4.1: Jährliche Sanierungs- und Austauschraten für den Wohngebäudebestand 2011 Quelle: Eigene Darstellung nach oben genannten Berechnungen und Quellen Deutschland 2011 Jährliche Sanierungsraten Hülle EFH MFH Wand 0,85% 0,85% davon EnEV 95,83% 96,46% davon KfW55/PH 4,17% 3,54% Dach / OGD 1,35% 1,39% davon EnEV 98,01% 95,65% davon KfW55/PH 1,99% 4,35% Kellerdecke 0,39% 0,43% davon EnEV 97,21% 97,84% davon KfW55/PH 2,79% 2,16% Fenster 1,34% 1,34% davon EnEV 81,00% 81,00% davon KfW55/PH 19,00% 19,00% Jährliche Sanierungsraten Heizung / Einbau Solarthermie Heizungsaustausch 2,90% 2,91% Einbau Solarthermieanlage 0,68% 0,26% Anteile erneuerbare Energien an Heizungsaustausch Biomasse 2,93% 3,06% Wärmepumpe 6,48% Lüftung mit WRG 0,03% 0,07% davon mit Abluft-Wärmepumpe 5% 6% Nichtwohngebäude Im Bereich der Nichtwohngebäude ist die Datenverfügbarkeit weitaus schlechter als bei den Wohngebäuden. Wichtige Quellen wie Schlomann et al. (2011), Bettgenhäuser et al. (2012) und (Dirlich et al. 2011) zeigen zahlreiche Datenlücken auf. Die Ermittlung der Wertschöpfungseffekte beschränkt sich aufgrund der unterschiedlichen Kostenstrukturen in der vorliegenden Studie im Be-

71 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 65 reich der Nichtwohngebäude auf Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen. Für diese Gebäudekategorie wird im Folgenden die Vorgehensweise zur Ermittlung der notwendigen Inputdaten zum Gebäudebestand und der Sanierungsraten im Jahr 2011 dargestellt. Gebäudezahl und -fläche Für den Nichtwohngebäudebestand existieren keine allgemein anerkannten Zahlen zur Anzahl der Gebäude und der Nutzfläche. Die vorliegenden Daten basieren auf Abschätzungen und weisen je nach Herangehensweise deutliche Unterschiede auf. So liegt die Zahl der Nichtwohngebäude in Deutschland je nach Quelle bei 1,9-8,49 Mio. Gebäuden (vgl. Schlomann et al. (2011); Bigalke et al. (2012); Dirlich et al. (2011); Bettgenhäuser (2013a). Ebenfalls erhebliche Unterschiede bestehen hinsichtlich der Fläche in Nichtwohngebäuden, wobei teilweise auch Wohngebäude mit Mischnutzung berücksichtigt werden. Nach Schlomann et al. (2011) nutzt der GHD-Sektor in Deutschland eine Gebäudenutzfläche von 1,9 Mrd. m². Nach Dirlich et al. (2011) liegt die Nutzfläche aller Nichtwohngebäude je nach Berechnungsmethode im Bereich 2,2 bis 3,9 Mrd. m². Die in der Studie des BMVBS (Bettgenhäuser et al. 2012) genannte Fläche liegt wie bei Schlomann et al. (2011) bei rund 1,9 Mrd. m² im Jahr 2010, wobei es sich hier nur um die beheizte Nutzfläche handelt, d.h. die gesamte Nutzfläche ist deutlich höher. Von dieser Fläche entfallen 703 Mio. m² auf Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen. Dabei ist die Zahl der Schulen mit einem Anteil von 0,2 % am Gebäudebestand sehr viel geringer als Büro- und Verwaltungsgebäude (12,8 %) (vgl. Bettgenhäuser (2013a)), so dass bei der Festlegung von Sanierungsraten vor allem Zahlen für die Büro- und Veraltungsgebäude zu Grunde gelegt werden. Da in der vorliegenden Studie die beheizte Nutzfläche für die Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen die relevante Größe ist beziehen wir uns im Weiteren auf die Studie des Bettgenhäuser et al. (2012), die für diese Gebäude basierend auf Zubau- und Abrissraten eine beheizte Gebäudenutzfläche von 708 m² für das Jahr 2011 angibt. Ausgehend von einer Neubaurate von 0,5% (vgl. Bettgenhäuser (2013a)) wurde diese Fläche aufgeteilt in Neubau und Bestand. Technische Gebäudeausrüstung Nach Bettgenhäuser et al. (2012) sind die dominierenden Heizungssysteme in Nichtwohngebäuden bisher Gas- und Ölheizungen mit insgesamt einem Anteil von 76%. Das übrige Viertel der Nichtwohngebäude wird mittels Fernwärme, Biomasseheizung, Wärmepumpe und Stromheizung beheizt. Nicht berücksichtigt wird in den Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Schulen die Nutzung von Solarthermieanlagen, da deren Einsatz in Bürogebäuden aufgrund des fehlenden oder sehr geringe Warmwasserbedarfs schwierig ist. in Schulen schränken zudem die Schließzeiten im Sommer die Nutzungsmöglichkeiten stark ein (vgl. Stryi-Hipp et al. (2007)). Für die Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen wird in der vorliegenden Studie zunächst davon ausgegangen, dass der Anteil von Fernwärme bei 16% bleibt. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die übrigen Gebäude über Block-/Zentralheizungen beheizt werden. Da für Nichtwohngebäude keine Informationen zur Heizungsaustauschrate ermittelt werden konnten wird davon ausgegangen, dass diese der in Wohngebäuden entspricht (2,8 % nach Diefenbach et al. (2010)). Der Anteil von erneuerbaren Energien wird basierend auf einer Erhebung von Schlomann et al. (2013) zum Einsatz erneuerbarer Energien im GHD-Sektor abgeschätzt. Von den ermittelten Zubauraten wurden noch die Zubauzahlen im Neubau nach EEWärmeG-Erfahrungsbericht (BMU 2012b) abgezogen. Als Referenzmaßnahme dient der Einbau eines Gas-Brennwertkessels, d.h. diese wurde für alle anderen Heizungen angenommen (s. Tab. 4.2).

72 66 IÖW / ECOFYS Tab. 4.2: Einbauraten unterschiedlicher Heizungs- und Lüftungssysteme in Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Schulen Quelle: Eigene Darstellung Heizungs- oder Lüftungssystem Einbaurate Gas-BW 2,35 % Holzpellet-Kessel 0,28 % Wärmepumpe (Luft) 0,05 % Wärmepumpe (Abluft) 0,03 % Wärmepumpe (Sole) 0,09 % Belüftung ohne WRG 0,67 % Belüftung mit WRG 0,33 % In Nichtwohngebäuden gehören Belüftungsanlagen schon länger zum Standard (Hofmann et al. 2013, 81). Nach Einschätzung von Bettgenhäuser (2013b) liegt der Anteil von Lüftungsanlagen bei Nichtwohngebäuden sowohl im Bestand als auch nach Sanierung bei 50%, wobei beim Austausch bzw. Neueinbau Zwei-Drittel der Anlagen über eine Wärmerückgewinnung verfügen. Unter Berücksichtigung einer Austauschrate von 2% 15 ergibt dies insgesamt eine Einbaurate von 1%. Sanierung der Gebäudehülle Verlässliche Daten zu Sanierungsraten stehen für Nichtwohngebäude nicht zur Verfügung. Bettgenhäuser (2013a) nimmt an, dass der Anteil der sanierten Nichtwohngebäude die bis 1948 errichtet wurden bei 80%, bei den zwischen 1948 und 1978 errichteten Gebäuden bei 50%, bei den zwischen 1979 und 1998 errichteten Gebäuden bei 20% und bei den zwischen 1999 und 2009 errichteten Gebäuden bei 10% liegt. Dies entspricht insgesamt höheren Sanierungsraten als bei den Wohngebäuden, die bei Nichtwohngebäuden auch durchaus üblich sind. Allerdings ist unklar, ob dies auch für energetische Sanierungen gilt. In der Studie des Bettgenhäuser et al. (2012) wird für Nichtwohngebäude insgesamt eine Sanierungsrate von 1,4% p. a. angenommen. Dieser Wert wurde aus den Angaben mehrere anderer Studien abgeleitet, die teilweise von deutlich höheren oder niedrigeren Sanierungsraten ausgehen. Angaben zu Einzelmaßnahmen liegen dabei nicht vor. Insofern besteht auch hinsichtlich der Sanierungsraten insgesamt und insbesondere bei Nichtwohngebäuden erheblicher Forschungsbedarf. In der vorliegenden Studie werden die Sanierungsraten für die einzelnen Bauteile basierend auf der Gesamtsanierungsrate von 1,4% und der durchschnittlichen Lebensdauer der unterschiedli- 15 Basierend auf der Lebensdauer von 30 Jahren läge die Austauschrate bei 3,3%. Es wurde jedoch angenommen, dass ebenso wie bei den Heizungssystemen die tatsächliche Austauschrate deutlich geringer ist.

73 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 67 chen Bauteile abgeschätzt. Die Sanierungsraten liegen dann bei 2% für Fenster und jeweils 1,25 % für die Dämmung von Dach, Außenwand und Keller. Auch hinsichtlich des Sanierungsniveaus liegen keine statistischen Daten für Bürogebäude vor. Anders als bei Wohngebäuden wird im zuständigen KfW-Energieeffizienzprogramm die Förderhöhe nicht nach Sanierungsstandard unterschieden, so dass weniger Anreize für eine hohe Sanierungstiefe bestehen. Ausgehend von der Abschätzung von Bettgenhäuser (2013b), dass bei Büround Verwaltungsgebäuden allenfalls einzelne Demonstrationsprojekte zur Sanierung auf KfW55- Standard existieren, gehen wir deshalb in der Studie davon aus, dass die Sanierungen bei den Nichtwohngebäuden im Jahr 2011 alle nur auf EnEV-Niveau erfolgen. Beleuchtung Die in der vorliegenden Studie als Sanierungsmaßnahme gewählte Leuchtstofflampe mit elektronischem Vorschaltgerät ist nach Schleicher und Liu (2013) inzwischen das verbreitetste Beleuchtungssystem für die Anwendung in Büros und ähnlichen Bereichen wie beispielsweise Schulen 16. Deshalb wird vereinfachend davon ausgegangen, dass im Jahr 2011 bei jedem Austausch von Leuchtmitteln eine solche Lampe eingebaut wurde. Ausgehend von einer Lebensdauer von ca. 7 Jahren ( Stunden Haltbarkeit und Nutzungsdauer von 8h an 5 Tagen die Woche) liegt die Austauschrate der Leuchtmittel bei 14%. 4.2 Bundesweite Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte im Jahr 2011 Insgesamt löste die energetische Gebäudesanierung in Deutschland im Jahr 2011 Wertschöpfungseffekte von knapp 14 Mrd. Euro aus (Tab. 4.4) und generierte ca Vollzeitarbeitsplätze (Tab. 4.3). Dies bezieht sich sowohl auf die direkt involvierten Branchen der Handwerker und Planer, als auch auf deren Vorleistungslieferanten (u.a. die Materialhersteller). Von dieser Summe sind etwa 9 Mrd. Euro den deutschen Kommunen zuzuordnen. Deren Unternehmen konnten von mehr als 3 Mrd. Euro an Nach-Steuer-Gewinnen profitieren, deren Einwohner bezogen 5,5 Mrd. Euro an Nettoeinkommen und deren Verwaltungen erhielten Steuereinnahmen von fast 500 Mio. Euro. Der Großteil der Bundeseinnahmen, fast 4,2 Mrd. Euro, entsteht aus den Sozialabgaben der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Großteil der gesamten Wertschöpfung entstand direkt in den an der Sanierung beteiligten Handwerksunternehmen. Hier konnten über 1 Mrd. Euro an Nach-Steuer-Gewinnen, 2,5 Mrd. Euro an Nettoeinkommen und mehr als 2,5 Mrd. Euro an Steuern und sonstigen Abgaben erwirtschaftet werden. Wie Tab. 4.3 darstellt waren hier auch die meisten Vollzeit-Arbeitsplätze angesiedelt, mehr als Die direkten Materialzulieferer für die Sanierungsmaßnahmen erwirtschafteten ca. 2,6 16 Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden dominieren Leuchtstoffröhren bei der Beleuchtung, wohingegen Halogen- und Glühlampen eher an Bedeutung verlieren (vgl. Schlomann et al. (2011); Dirlich et al. (2011)). Im Jahr 2011 lag der Anteil von LED an der Bürobeleuchtung erst bei 6%, wobei teilweise von einem starken Wachstum in den nächsten Jahrzehnten ausgegangen wird (vgl. Schleicher und Liu (2013)).

74 68 IÖW / ECOFYS Mrd. Euro an Wertschöpfung und beschäftigten knapp Vollzeitbeschäftigte 17. Alle weiteren Vorleistungsbezüge des Handwerks sorgten für weitere 4,6 Mrd. Euro an Wertschöpfung und fast Arbeitsplätze. Weitere Effekte entstehen in der Planung der Sanierungsmaßnahmen durch Architekten und Ingenieure bzw. durch Inanspruchnahme eines Energieberaters. Hier wurden 560 Mio. Euro an Wertschöpfung erzeugt; mehr als Vollzeit-Beschäftigte waren direkt in der Planung beschäftigt, weitere knapp in den Vorleistungen. Tab. 4.3: Gesamte Beschäftigungseffekte in Deutschland 2011 Deutschland 2011 Beschäftigte [VZÄ] Ausführung (direkt + indirekt) Ausführung direkt (Handwerk) Materialproduktion für Maßnahmen Weitere Vorleistungen Planung (direkt + indirekt) 246 Planung direkt Vorleistungen Gesamt Umsätze basieren auf den Materialkosten der Einzelmaßnahmen. Die sechs größten Materialkostenpositionen wurden berücksichtigt (vgl. Kapitel 2.3)

75 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 69 Tab. 4.4: Gesamte Wertschöpfungseffekte in Deutschland 2011 nach Wertschöpfungskomponenten Deutschland 2011 Nach- Steuer- Gewinn Nettojahreseinkommen Kommunalsteuern WS kommunal Landessteuern WS Landesebene Bundeseinnahmen WS Bundesebene Mio. Euro Ausführung (direkt + indirekt) Ausführung direkt (Handwerk) Materialproduktion für Maßnahmen Weitere Vorleistungen Planung (direkt + indirekt) Planung direkt Vorleistungen Gesamt

76 70 IÖW / ECOFYS Abb. 4.1 stellt die Aufteilung der gesamten Wertschöpfung auf die drei untersuchten Gebäudetypen dar. Weiterhin wird die Aufgliederung auf die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen je Gebäudetyp sichtbar. Der Großteil der Wertschöpfung entsteht im Bereich der Einfamilienhäuser. Zum einen ist hier der höchste Gebäudebestand in Deutschland vorzufinden, zum anderen sind hier die Kosten pro m² sanierter Wohnfläche am höchsten. Summiert man die Effekte der Sanierungsmaßnahmen im gesamten betrachteten Gebäudebestand, so entstehen die größten Wertschöpfungseffekte durch den Fensteraustausch, gefolgt von der Außenwand- und der Dachdämmung. Insbesondere bei den Bürogebäuden entfällt ein erheblicher Anteil auf den Fenstertausch 18. Im Einfamilienhaus ist die Dachdämmung aufgrund des beheizten Satteldaches des Referenzgebäudes und der damit verbundenen Sanierung des kompletten Dachs vergleichsweise teuer. Abb. 4.1: Gesamte Wertschöpfungseffekte in Deutschland 2011 nach Gebäudetypen und Sanierungsmaßnahmen Die folgende Tabelle stellt die gesamten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch Investitionen in die technische Gebäudeausrüstung aufgegliedert nach Maßnahme dar. Die Neuinstallation von Gas-Brennwert Heizungen erzeugten aufgrund ihres hohen Anteils an den Sanierungen die meisten Effekte in Werden die Produktion von Material und alle weiteren Vorleistungen außer Acht gelassen und nur die Handwerksleistung und die Planung berücksichtigt (direkte Effekte) so dominieren die Dämmmaßnahmen an Außenwand und Dach die Wertschöpfungseffekte (vgl. Abb. 5.1). Durch hohe Materialkosten der Fenster entstehen hier jedoch hohe Umsätze bei den zuliefernden Fensterherstellern, die insgesamt zu dem hohen Anteil an der Gesamtwertschöpfung führen. 19 Der Einbau eines Gas-Brennwertkessel wurde dabei als Referenzmaßnahme betrachtet, d.h. diese Zahl umfasst alle auf fossilen Energieträgern basierenden Heizungen sowie die jeweils nicht berücksichtigten EE-Heizungen.

77 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 71 Tab. 4.5: Gesamte Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) in 2011 TGA Gesamte Wertschöpfung (direkt + indirekt) [Mio. Euro] Gesamte Beschäftigung (direkt + indirekt) [VZÄ] Gas-BW ST Pellet Wärmepumpen Lüftung Beleuchtung Gesamt Bei der Diskussion der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass die Genauigkeit der Abschätzung zu Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten umso höher ist, je detaillierter der Gebäudebestand mit den Referenzgebäuden abgebildet wird und je genauere Informationen zu Sanierungsaktivitäten und Gebäudebestand vorliegen. Im Projekt KoWeG kommt es einerseits aufgrund der für die Umsetzbarkeit des Projekts notwendigen Beschränkung auf drei Referenzgebäude und bestimmte Sanierungsmaßnahmen, andererseits aufgrund der eingeschränkten Datenverfügbarkeit zu Sanierungsraten und Gebäudebestand zu Fehlern. Eine zentrale Vereinfachung, die im Vorhaben getroffen wurde, die Beschränkung auf drei Referenzgebäude und die für diese Gebäude geeigneten Sanierungsmaßnahmen ist. Insbesondere wurden von den Nicht-Wohngebäuden nur die Büro- und Verwaltungsgebäude untersucht; somit fehlen die Maßnahmen an allen anderen Nicht-Wohngebäuden. Darüber hinaus wurden für die drei untersuchten Gebäudegruppen zwar jeweils typische Referenzgebäude gewählt, dennoch kommt es bei einer Hochrechnung auf den gesamten Gebäudebestand zu Abweichungen. Ein Problem ist dabei, dass durch die Wahl des Referenzgebäudes eine Einschränkung der sinnvollen Maßnahmen erfolgt. So unterscheiden sich beispielsweise die Dachformen zwischen den drei Referenzgebäuden. Dies sind jeweils für diese Gebäudetypen typische Dachformen (EFH: Satteldach, beheizt, MFH: Satteldach, unbeheizt; Nichtwohngebäude: Flachdach) und damit Sanierungsmaßnahmen und Kosten. Da jedoch bei keinem Gebäudetyp ausschließlich eine Dachform existiert und eine Sanierungsmaßnahme durchgeführt wird kommt es bei den EFH zu einer Überschätzung der ökonomischen Effekte, da die Sanierung des beheizten Daches besonders aufwendig ist. Bei den MFH ist der Effekt dagegen umgekehrt. Das Referenzgebäude für die Büro- und Verwaltungsgebäude hat einen hohen Anteil an Fensterfläche, was für diesen Gebäudetyp typisch ist, jedoch nicht für den gesamten Bestand gilt.einige Sanierungsmaßnahmen, insbesondere gering investive (bspw. Dämmung der Heizungsrohre) und solche, die selten umgesetzt werden (z.b. Innendämmung) wurden im Projekt gar nicht betrachtet. Weiterhin wurden für die Hochrechnung jeweils nur die wichtigsten TGA-Maßnahmen für jedes Referenzgebäude abgebildet. Deshalb wurde zum Bei-

78 72 IÖW / ECOFYS spiel keine Solarthermieanlage für Bürogebäude modelliert und keine Luft- oder Erdwärmepumpe für MFH. Neben Vereinfachungen ist ein weiterer Grund für Abweichungen von der Realität das Fehlen von Daten. So sind insbesondere die Ergebnisse für die Büro- und Verwaltungsgebäude angesichts nur grob abgeschätzter Sanierungsraten unsicher. Angesichts der Tatsache, dass eine ganze Reihe von Sanierungsmaßnahmen ebenso wie ein großer Teil der Nicht-Wohngebäude nicht berücksichtigt wurden, ist die Abschätzung der durch energetische Gebäudesanierungen ausgelösten Wertschöpfung eher als Unterschätzung zu sehen. Wie in den vorherigen Abschnitten dargestellt wurde kommt es jedoch bei einzelnen Maßnahmen oder Gebäudetypen durchaus auch zu Überschätzungen. Zur Kontextualisierung der Ergebnisse werden die Ergebnisse mit der gesamten Wertschöpfung Deutschlands im Jahr 2011 verglichen. Die Gesamteffekte der energetischen Gebäudesanierung (direkt + indirekt) in Deutschland im Jahr 2011 entsprechen einem Anteil von 0,8 % an der gesamten Nettowertschöpfung Deutschlands Der Anteil der Beschäftigten in der energetischen Gebäudesanierung an der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland beträgt ca. 1 % (Statistisches Bundesamt 2013d). Weiterhin können Zahlen aus dem EE-Sektor als Vergleichswerte dienen. Die mit dem IÖW- Wertschöpfungsmodell für erneuerbare Energien ermittelte Wertschöpfung ohne die gebäudebezogenen EE-Wärmeanlagen im Jahr 2012 betrug fast 28 Mrd. Euro 20. Weiterhin wurden insgesamt ca Vollzeitarbeitsplätze geschätzt. Es zeigt sich im Vergleich, dass die Wertschöpfung im EE-Bereich fast doppelt so hoch ist wie die durch die energetischen Gebäudesanierung, während die Beschäftigungseffekte sich nur in geringem Maß unterscheiden. Dies liegt zum einen an der hohen Beschäftigungsintensität in der Gebäudesanierung und zum anderen daran, dass im EE- Strom-Bereich hohe Wertschöpfungseffekte durch Betreibergewinne anfallen. Durch das Programm Energieeffizient Sanieren, welches sich die Förderung von Sanierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern beschränkt, wurden im Jahr 2011 Investitionen von 3,8 Mrd. Euro (Brutto) ausgelöst (Diefenbach et al. 2012). Die Nettoumsätze der direkt vom Investor beauftragten Unternehmen betragen 3,25 Mrd. Euro. Die mit dem KOWEG-Modell ermittelten Nettoumsätze von Ausführungs- und Planungsunternehmen in der Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern belaufen sich im Jahr 2011 auf insgesamt etwa 16,5 Mrd. Euro 21. Im Vergleich bedeutet dies, dass etwas weniger als jede fünfte Sanierungsmaßnahme durch das Programm Energieeffizient Sanieren gefördert wird. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im KoWeG-Projekt nicht alle Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt wurden, es durch die Beschränkung auf wenige Referenzgebäude und Sanierungsmaßnahmen zu Verzerrungen kommen kann und die Umsatzzahlen ba- 20 Direkte und indirekte Effekte, bereinigt um Solarthermie und Wärmepumpen und Holzheizungen, da diese bereits im KOWEG-Modell abgebildet werden. Aktuelle Werte für das Jahr 2011 stehen nicht zur Verfügung, es wird daher ein Vergleich mit den 2012er Werten durchgeführt. 21 Die Ergebnisse beider Studien zu den ausgelösten Beschäftigungseffekten sind aufgrund methodischer Unterschiede schwer vergleichbar. Im KfW-Monitoring entstehen Beschäftigungseffekte in Höhe von insgesamt Personenjahren, davon direkte Beschäftigte (Handwerk und Planer) und indirekte Beschäftigte (Vorleistungen) (Diefenbach et al. 2012). Im KOWEG-Modell werden ca direkte und etwa indirekte Beschäftigte ermittelt. Hier beträgt der KfW-Anteil folglich ca. 24 %.

79 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 73 sierend auf Kennzahlen abgeleitet sind. Prognos (2013) schätzt basierend auf Daten der Heinze GmbH für das Jahr 2010 die Höhe der Investitionen in umfangreichere Maßnahmen an energetisch relevanten Bauteilen (v.a. Dämmung, Fensteraustausch, Heizungsaustausch) ohne Photovoltaik auf rund 35 Mrd. Euro (Brutto). Diese Studie schließt auch Nichtwohngebäude in die Analyse mit ein und erfasst auch nichtenergetische Maßnahmen. Die gesamten mit dem KOWEG-Modell ermittelten Nettoumsätze von Ausführungs- und Planungsunternehmen in der Sanierung aller betrachteter Gebäudetypen belaufen sich im Jahr 2011 auf 22,4 Mrd. netto, was ca. 27 Mrd. Euro brutto entspricht. Hier lassen sich die Unterschiede darauf zurückführen, dass im KOWEG-Modell mit dem BÜRO-Gebäude nicht alle Nichtwohngebäude erfasst und nur energetische Sanierungen betrachtet werden. Um neben den Gesamteffekten noch einmal die Wertschöpfung und Beschäftigung allein im Handwerk und der Planung herauszustellen, gibt Tab. 4.6 noch einmal die direkten Wertschöpfungseffekte durch energetische Gebäudesanierung im Jahr 2011 wieder. Diese Effekte wurden von den Handwerkern und Planern erwirtschaftet, die direkt an den Sanierungsmaßnahmen beteiligt waren. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. zeigt die direkten Beschäftigungseffekte.

80 74 IÖW / ECOFYS Tab. 4.6: Direkte Wertschöpfungseffekte in Deutschland 2011 nach Wertschöpfungskomponenten Deutschland 2011 Nach- Steuer- Gewinn Nettojahreseinkommen Kommunalsteuern WS kommunal Landessteuern WS Landesebene Bundeseinnahmen WS Bundesebene Mio. Euro Ausführung direkt (Handwerk) Planung direkt Gesamt Tab. 4.7: Direkte Beschäftigungseffekte in Deutschland 2011 Deutschland 2011 Beschäftigte [VZÄ] Ausführung direkt (Handwerk) Planung direkt Gesamt

81 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 75 5 Szenarien bis zum Jahr 2030 und deren Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte 5.1 Entwicklung von Szenarien für die Jahre 2020/2025/2030 Bei der Entwicklung von Szenarien für den Gebäudebestand in Deutschland 2020, 2025 und 2030 sind neben aktuellen Trends insbesondere die auf Bundesebene gesetzten Klimaschutzziele für den Gebäudebereich zu berücksichtigen. Dies sind gemäß dem Energiekonzept (BMU 2010): Klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 Verdopplung der energetischen Sanierungsrate von 1% auf 2% pro Jahr Stufenweise, langfristige Reduktion des Wärmeenergiebedarfs um 20 % bis 2020 und des Primärenergiebedarfs um ca. 80 % bis 2050 hauptsächliche Deckung des restlichen Energiebedarfs durch EE Für die Treibhausgasemissionen gibt es kein spezifisches Ziel für Gebäudebereich. Das IWU ging bei der Entwicklung von Szenarien für das BMVBS davon aus, dass die Sektor übergreifenden Ziele der Reduktion der THG-Emissionen um 40% bis 2020 und 80% bis 2050 auch für den Gebäudebereich gelten und entwickelte basierend auf diesen Zielen Zielszenarien bis 2020 und 2050 (vgl. Renner und Ahrens (2013)). Für die Wohngebäude soll im Folgenden auf diese Zielszenarien zurückgegriffen werden. Hinsichtlich der Nichtwohngebäude werden zusätzlich die Referenzszenarien, die ebenfalls für das BMVBS entwickelt wurden (vgl. Bettgenhäuser et al. (2012)) herangezogen Wohngebäude Das Institut für Wohnen und Umwelt beschreibt in einer Studie für das BMVBS (2013) Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele des Energiekonzepts im Gebäudebereich Zielerreichungsszenario verschiedene Szenarien für den Wohngebäudebestand 2020 sowie Annahmen für Entwicklungen bis Da sich diese Szenarien an den Zielen der Bundesregierung für den Gebäudesektor orientieren und sehr detaillierte Annahmen zu Sanierungsraten, Sanierungstiefen etc. enthalten, werden diese als Basis für die Szenarien in der vorliegenden Studie verwendet. Szenario 2020 Für das Jahr 2020 werden in Renner und Ahrens (2013) vier verschiedene Zielszenarien und ein Trendszenario dargestellt, die sich hinsichtlich der Sanierungsraten, aber auch der Zusammensetzung der Wärmeerzeuger deutlich unterscheiden (siehe Tab. 5.1). Das Trendszenario verfehlt alle politischen Ziele deutlich. Die Szenarien 1 und 2 weisen sehr hohe jährliche Sanierungsraten von durchschnittlich 2,46 % bzw. 3,49 % für den Betrachtungszeitraum ( ) auf. Bei Annahme

82 76 IÖW / ECOFYS eines allmählichen Anstiegs der Sanierungsraten und ausgehend von deutlich geringeren Werten im Jahr 2012, lägen die Sanierungsraten im Jahr 2020 noch einmal deutlich höher als diese Durchschnittswerte. Szenario 3 geht dagegen davon aus, dass für den Betrachtungszeitraum eine durchschnittlich Verdoppelung der jährlichen Sanierungsrate auf 1,8% erreicht wird. Geht man von einem linearen Anstieg aus, so läge die Sanierungsquote im Jahr 2020 bei 2,8 %. Dabei steigen die Sanierungsraten insbesondere bei den unabhängig von Sanierungszyklen durchführbaren Maßnahmen Dämmung der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke. Trotz dieses im Vergleich zu heute hohen Wertes werden im Szenario 3 die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich der Wärmebedarfsreduktion bereits deutlich unterschritten. Diese Zielverfehlung trifft in noch höherem Maße auf Szenario 4 vor, in dem ein langsamerer Anstieg der Sanierungsrate auf 1,8 % im Jahr 2020 angenommen wird. Um die CO2-Reduktionsziele einzuhalten wird in diesem Szenario außerdem von einem sehr hohen Einsatz der Bioenergie in der Wärmeerzeugung ausgegangen, was aufgrund begrenzter globaler Potenziale sowie sozial-ökologischer Konflikte zu hinterfragen ist. Tab. 5.1: Mittlere jährliche Sanierungsraten und Art der Sanierung für das Trendszenario und die Zielszenarien für Wohngebäude 2010 bis 2020 Quelle: Eigene Darstellung nach Renner und Ahrens (2013) Trend Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 Jährliche Sanierungsraten Hülle Wand 0,68% 1,58% 2,38% 1,41% 1,06% Dach/OGD 1,23% 2,73% 3,56% 1,96% 1,60% Kellerdecke 0,23% 3,95% 4,84% 2,43% 1,34% Fenster 1,24% 1,65% 2,43% 1,65% 1,50% Gesamt Hülle 0,79% 2,46% 3,49% 1,82% 1,31% Sanierungsniveau Hülle EnEV 100,00% 50,00% 20,00% 65,00% 65,00% KfW55/PH 0,00% 50,00% 80,00% 35,00% 35,00% Jährliche Sanierungsraten Heizung /Einbau Solarthermie Heizungsaustausch 2,90% 3,20% 3,20% 3,20% 3,20% Solarthermie 0,70% 2,80% 2,80% 2,20% 1,50% Anteile erneuerbare Energien an Heizungsaustausch EFH Biomasse 10,00% 10,00% 10,00% 10,00% 10,00% Wärmepumpe 5,00% 15,00% 15,00% 15,00% 41,80% MFH

83 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 77 Trend Szenario 1 Szenario 2 Szenario 3 Szenario 4 Biomasse 8,00% 8,00% 8,00% 8,00% 6,50% Wärmepumpe 1,00% 5,00% 5,00% 5,00% 5,50% Lüftung ohne WRG 0,05% 0,05% 0,05% 0,05% 0,05% mit WRG 0,05% 0,44% 0,94% 0,44% 0,25% Vor dem Hintergrund, dass das Szenario für 2020 einerseits möglichst realistisch sein, andererseits die politischen Ziele berücksichtigen sollte, wird vorgeschlagen, Zielszenario 3 für das Jahr 2020 zu verwenden. Bei Annahme eines linearen Anstiegs ausgehend von heutigen Sanierungsraten (siehe oben), wären zu Erreichung der mittleren jährlichen Sanierungsraten aus Zielszenario 3 die in Tab. 5.2 dargestellten Werte im Jahr 2020 notwendig. In den Szenarien wird zudem von unterschiedlichen Wärmedämmniveaus ausgegangen: Niveau I: Mittelwert in der Vergangenheit durchgeführter Maßnahmen Niveau II: EnEV 2009 wird leicht übererfüllt Niveau III: Fast Passivhausniveau Für die vorliegende Studie werden die Niveaus I+II dem EnEV-Niveau zugeordnet (das es unter bzw. leicht überschreitet), Niveau III dem KfW55-Niveau (das nur leicht unterschritten wird). Szenarien 2025 und 2030 Die Szenarien bis 2030 basieren auf dem Szenario für das Jahr 2020, wobei für das Jahr 2025 jeweils der Mittelwert zwischen den Werten für 2020 und 2030 angenommen wird. Als weitere Bezugsgröße wird das Zielszenario des IWU bis 2050 herangezogen, das von einem hypothetischen Endzustand für den Wohngebäudebestand 2050 ausgeht (vgl. Renner und Ahrens (2013)). Im Vergleich zu dem Szenario für 2020 wird davon ausgegangen, dass: deutlich mehr Dämmungen mit höherem Wärmedämmniveau erfolgen (bis 2050 wird davon ausgegangen, dass % der erfolgten Sanierungen auf Niveau III erfolgten) entsprechend dem höheren Dämmniveau auch der Anteil der Wohnungslüftungsanlagen steigt (2050 geht das Szenario von einem Anteil von 30% aus - 10% Abluft und 20% mit Wärmerückgewinnung). die Sanierungsrate im Vergleich zu 2020 wieder etwas zurück geht (bis 2050 ist zur Erreichung der Ziele eine mittlere Modernisierungsrate von 1,45% notwendig) dies gilt insbesondere für die Kellerdecken und obersten Geschossdecken, bei denen bis 2020 zur Zielerreichung eine sehr hohe Sanierungsrate angenommen wurde.

84 78 IÖW / ECOFYS der Anteil der erneuerbaren Energien steigt, wobei dem Einsatz von Biomasse aufgrund der beschränkten Ressourcen Grenzen gesetzt sind (für die Wärmeversorgung gibt es in Renner und Ahrens (2013) unterschiedliche Varianten für 2050, die jedoch alle einen höheren EE-Anteil haben). Ergänzend wurden die Annahmen der BMU-Leitstudie (Nitsch et al. 2012) hinzugezogen, die bis 2030 von einem deutlichen Anstieg des Einsatzes von Biomasse, Solarthermie und Wärmepumpen zur Wärmebereitstellung ausgeht, wobei die installierten Leistungen jedoch bei der Bioenergie in geringerem Maße zunehmen, als bei den anderen Technologien. Der Anteil von Abluft-Wärmepumpen an der Gesamtzahl der Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung auf 8% 2030 ansteigt, da in Zukunft von einer verstärkten Installation von zentralen Lüftungsanlagen mit WRG mit zusätzlicher Abluft-Wärmepumpe ausgegangen wird. Insgesamt wurden basierend auf diesen Annahmen und ausgehend von Szenario 3 für das Jahr 2020 Szenarien für die Jahre 2025 und 2030 entwickelt.

85 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 79 Tab. 5.2: Annahmen zu Sanierungsraten und Art der Sanierung bei Wohngebäuden in den Jahren 2020, 2025 und 2030 Quelle: Eigene Darstellung Sanierungsraten Hülle Wand 2,14% 1,81% 1,47% Dach/OGD 2,68% 2,00% 1,32% Kellerdecke 4,63% 3,13% 1,63% Fenster 2,06% 1,71% 1,35% Sanierungsniveau Hülle EnEV 65,00% 42,50% 20,00% KfW55/PH 35,00% 57,50% 80,00% Jährliche Sanierungsrate Heizung / Einbau Solarthermie Heizungsaustausch 3,50% 3,50% 3,50% Solarthermie 3,70% 4,35% 5,00% Anteile EE EFH Biomasse 10,00% 10,00% 10% Wärmepumpe 25,00% 37,50% 50% MFH Biomasse 8,00% 16,50% 25% Wärmepumpe 9,00% 19,50% 30% Lüftung ohne WRG 0,05% 0,19% 0,33% mit WRG 0,44% 0,56% 0,67% davon mit Abluft- Wärmepumpe 6% 7% 8%

86 80 IÖW / ECOFYS Nichtwohngebäude Insgesamt liegen wie für den Status quo auch zur zukünftigen Entwicklung von Nichtwohngebäuden deutlich weniger Studien und Szenarien vor. Die vorliegende Studie greift soweit möglich auf eine Studie zur Entwicklung von Referenzszenarien bis 2020 (Bettgenhäuser et al. 2012) zurück, die auch Nichtwohngebäude umfasst. Darüber hinaus werden teilweise die für die Wohngebäude in den Szenarien von Renner und Ahrens (2013) angenommenen Tendenzen auf die Nichtwohngebäude übertragen sowie Szenarien zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Wärmebereich (Nitsch et al. 2012) herangezogen. Wie bei den Wohngebäuden wird davon ausgegangen, dass sich die energetischen Sanierungsraten (Gebäudehülle) zur Erfüllung der kurzfristigen politischen Ziele bis 2020 in etwa verdoppeln. Bis 2030 wird dann ebenfalls von einem Rückgang der Sanierungsraten auf die Werte für Wohngebäude 2030 ausgegangen. Da bei den betrachteten Nichtwohngebäuden Sanierungen auf hohem Dämmniveau bisher noch eine sehr geringe Bedeutung haben wird hier zunächst von einem langsamen Anstieg von Sanierungen mit sehr hohem Wärmedämmniveau bis 2020 und erst in den Jahren danach von einem stärkeren Anstieg ausgegangen. Für die Heizungsaustauschrate wird wie bei den Wohngebäuden ein leichter Anstieg auf 3,5 % ab 2020 angenommen. Für die Annahmen zu den Sanierungsmaßnahmen bis 2030 wird beim Austausch der Heizungssysteme eine Entwicklung in Richtung der von Bettgenhäuser et al. (2012) entwickelten Szenarien ausgegangen. Aufgrund der Vorzüge des Szenarios Tiefe Renovierung im Hinblick auf die Zielerreichung wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2030 Wärmepumpen deutlich an Bedeutung gewonnen haben, so dass ihr Anteil bereits 50% der neuen Heizungssysteme in Bürogebäuden ausmacht. Bereits 2020 ist die Anzahl neu installierter Wärmepumpen im Vergleich zu 2011 erhöht. Beim Ausbau der Biomasse wird dagegen aufgrund der begrenzten Ressourcen nur von einem geringen Anstieg bis 2020 ausgegangen (vgl. Nitsch et al. (2012)). Hinsichtlich des Einbaus von Lüftungssystemen wird davon ausgegangen, dass zusätzlich zum Austausch in den Gebäuden mit hohem Dämmniveau Lüftungsanlagen eingebaut werden. Außerdem wird die Annahme getroffen, dass nach 2020 zunehmend weniger Lüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnung installiert werden. Insgesamt werden basierend auf diesen Annahmen die in Tab. 5.3 dargestellten Sanierungsszenarien für 2020, 2025 und 2030 abgeleitet.

87 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 81 Tab. 5.3: Annahmen zu Sanierungsraten und Art der Sanierung bei Nichtwohngebäuden in den Jahren 2020, 2025 und 2030 Quelle: Eigene Darstellung Sanierungsraten Hülle Wand Dach/OGD Kellerdecke Fenster 2,25% 1,86% 1,47% 2,25% 1,79% 1,32% 4,00% 2,82% 1,63% 2,50% 1,93% 1,35% Sanierungsniveau Hülle EnEV KfW55/PH 95% 72,50% 50% 5% 27,50% 50% Sanierungsrate Heizung Heizungsaustausch 3,50% 3,50% 3,50% Solarthermie 3,70% 4,35% 5,00% Anteile EE Biomasse Wärmepumpe 15% 15,00% 15% 10% 30,00% 50% Lüftung ohne WRG mit WRG 0,33% 0,29% 0,25% 0,73% 0,97% 1,12% davon mit Abluft-Wärmepumpe 6% 7% 8%

88 82 IÖW / ECOFYS 5.2 Zukünftige Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsanalyse für die Zukunftsszenarien beruht ausschließlich auf dem KOWEG-Modell; es fand keine Kopplung mit einem Input-Output-Modell statt. Daher weisen die Ergebnisse nur die direkten Effekte, resultierend aus Ausführung und Planung aus. Tab. 5.4 und Tab. 5.5 geben die ermittelten Ergebnisse für die Ausführung und Planung wieder. Bis 2020 steigen in den Szenarien die direkten Wertschöpfungseffekte auf 12 Mrd. Euro an. Davon gehen mehr als 500 Mio. Euro als Steuereinnahmen an die Kommunen, knapp 5 Mrd. sind Nettojahreseinkommen der Arbeitnehmer und 2 Mrd. Euro Unternehmensgewinne. 4,5 Mrd. Euro gehen als Steuereinnahmen und Sozialversicherungsleistungen an Bund und Länder. Insgesamt etwa Vollzeitbeschäftigte werden in 2020 in der energetischen Gebäudesanierung in Handwerk und Planung beschäftigt sein. Bis 2030 sinken die Effekte auf insgesamt ca. 9,5 Mrd. Euro und Arbeitsplätze, da die Sanierungstätigkeit in den Szenarien wieder abnimmt (s. Kapitel 5.1). Abb. 5.1: Direkte Wertschöpfungseffekte der Zukunftsszenarien nach Sanierungsmaßnahmen Die ermittelten Arbeitsplätze stellen den Bedarf an Arbeit für die modellierten Leistungen in der energetischen Gebäudesanierung dar. Bei einer hohen Anzahl unbeschäftigter Arbeitnehmer, sind dies zusätzliche Arbeitsplätze, die zu einer Verringerung der Arbeitslosigkeit beitragen. Geht man von einer Vollauslastung des Handwerks auch ohne die modellierten Tätigkeiten in der energetischen Gebäudesanierung in der Zukunft aus, so stellen diese Beschäftigtenzahlen einen Bedarf an Kapazitäten dar, der zu einem Wachstum der Branche führt. Auch in der Zukunft resultieren die höchsten direkten Wertschöpfungseffekte aus den Dämmmaßnahmen an Fassade und Dach (siehe Abb. 5.1). Darüber hinaus wirkt sich der bis 2020 angenommene höhere Anteil an Kellerdeckendämmung auch in den Wertschöpfungseffekten aus. Abb. 5.2 stellt die Ergebnisaufteilung nach Gebäudetypen dar. Die Sanierungsmaßnahmen an den EFH bleiben der größte Anteil an den gesamten Effekten.

89 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 83 Tab. 5.4: Direkte Wertschöpfungseffekte in Deutschland 2011, 2020, 2025 und 2030 nach Wertschöpfungskomponenten Deutschland Zukunftsszenarien Nach- Steuer- Gewinn Nettojahreseinkommen Kommunalsteuern WS kommunal Landessteuern WS Landesebene Bundeseinnahmen WS Bundesebene Mio. Euro 2011 Ausführung Planung Ausführung Planung Ausführung Planung Ausführung Planung

90 84 IÖW / ECOFYS Tab. 5.5: Direkte Beschäftigungseffekte in Deutschland 2011, 2020, 2025 und 2030 Deutschland Zukunftsszenarien Beschäftigte [VZÄ] 2011 Ausführung Planung Ausführung Planung Ausführung Planung Ausführung Planung Gesamte Wertschöpfungseffekte der Zukunftsszenarien nach Gebäudety- Abb. 5.2: pen Zusätzlich zu den bereits für die Berechnungen im Jahr 2011 dargestellten Einschränkungen kommt hier noch hinzu, dass Aussagen zu zukünftigen Sanierungsaktivitäten von Szenarien abhängen. Wie sich die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte entwickeln hängt dabei insbesondere von der Entwicklung des Sanierungsgeschehens ab. Wie sich die Sanierungsraten und

91 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 85 das Sanierungsniveau in den nächsten Jahre und Jahrzehnten verändern ist abhängig von einer Vielzahl an Einflussgrößen, insbesondere den politischen Rahmenbedingungen und Energiepreisentwicklungen. Abhängig von diesen Faktoren können sich die Sanierungsaktivitäten auch sehr viel dynamischer entwickeln. Oder aber sie bleiben auf dem Niveau von 2011 stehen, mit entsprechend geringeren positiven regionalökonomischen Effekten. Ein weitere Unsicherheitsfaktor sind Kostenentwicklungen, die die zukünftigen Wertschöpfungseffekte beeinflussen. So können Kostendegressionen beispielsweise aufgrund von Innovationen in der Produktion oder aber Kostensteigerungen zum Beispiel durch die Verknappung von Rohstoffen zu deutlichen Veränderungen der Kostenstrukturen führen. Dort wo Schätzungen dazu vorliegen wurden vorhergesagte Kostenentwicklungen in diesem Vorhaben berücksichtigt. Auch die Importanteile am verwendeten Baumaterial können sich in der Zukunft verändern. Für die Berechnung wurde hier angenommen, dass die gegenwärtigen Anteile auch in der Zukunft noch gültig sind. Durch Änderungen der Kosten und Kostenstrukturen und der Importanteile können die tatsächlichen ökonomischen Effekte in der Zukunft von den hier ermittelten Werten deutlich abweichen. Es wurde in der vorliegenden Studie kein Referenzszenario für die Zukunft entwickelt. Da Kostenveränderungen nur in sehr geringem Maß berücksichtigt wurden entspricht jedoch die Wertschöpfung im Jahr 2011 weitgehend einem Szenario Weiter-so.

92 86 IÖW / ECOFYS 6 Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in Beispielkommunen 6.1 Auswahl und Beschreibung der fiktiven Beispielkommunen Zur Auswahl von Beispielkommunen wurden verschiedene Literaturquellen sowie Datenbasen nach relevanten regionalen und anderen Unterschieden ausgewertet. Als besonders geeignete Unterscheidungskriterien erwiesen sich die in Kommunen in den neuen und alten Bundesländern sowie größere und kleinere Kommunen. Die Wirkung einer mehr oder weniger ambitionierten Sanierungspolitik wird für jede dieser Beispielkommunen durch die Ausgestaltung von zwei unterschiedlichen Sanierungsszenarien aufgegriffen. Insgesamt ergeben sich folgende vier Beispielkommunen: 1. West klein 2. West groß 3. Ost groß 4. Ost klein Neue / alte Bundesländer (im Folgenden vereinfachend als Ost und West beschrieben): Das Verhältnis von EFH zu MFH ist im Norden mit ca. 4,6 und Süden mit 5,9 höher als im Osten mit ca. 3,5. (Diefenbach et al. 2010) Der Anteil nachträglich gedämmter Bauteilflächen in Altbauten ist im Osten höher als im Norden und Süden (z. B. Außenwanddämmung im Osten 28,8%, im Norden 20,9% und im Süden 17,8%). (Diefenbach et al. 2010). Noch deutlicher sind die Unterschiede bei alleiniger Betrachtung der MFH: die nachträglich gedämmte Außenwandfläche bei Altbauten betrug laut Diefenbach et al. (2010) 2009 im Osten fast 40%, im Norden lediglich 23, im Süden ca. 21%. Die jährlichen Modernisierungsraten lagen zw und 2004 im Osten deutlich höher als im Norden und Süden (z. B. 1,75% bei der Außenwand im Vergleich zu 0,89% im Norden und 0,77% im Süden), dieser grundsätzliche Unterschied war in den Jahren jedoch nicht mehr vorhanden (je nach Bauteil unterschiedlich, z. B. waren in diesem Zeitraum die höchsten Sanierungsraten für Dach / OGD im Norden zu verzeichnen). (Diefenbach et al. 2010) Die jährlichen Heizungsaustauschraten lagen sowohl zw und 2004 wie auch zw und 2009 in den alten Bundesländern (hier: Summe Nord und Süd) mit 3,8% bzw. 3,3% höher als im Osten mit 2,3% bzw. 2,4%. (Diefenbach et al. 2010) Die Energieverbrauchskennwerte nach ISTA-IWH- Energieeffizienzindex (Schulz 2012) lagen für MFH im Osten unter denjenigen im Westen (bzw. v. A. im Norden).

93 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 87 Die Hypothese, dass in den neuen Bundesländern mehr Fernwärme genutzt wird als in den alten, trifft besonders für Wohngebäude zu, die zwischen 1949 und 1990 gebaut wurden. In Ostdeutschland beträgt ihr Fernwärmeanteil 17,6%, in den alten Bundesländern 4,1%. (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011) Große / kleine Kommunen: Betrachtet man die verfügbaren Zensus-Daten für einige Groß- und Kleinstädte, ist zu beobachten, dass es in Großstädten eine höhere Konzentration von Gebäuden mit 3 und mehr Wohnungen gibt. Im Schnitt liegt ihr Anteil dort bei 42,1%, in den genannten kleinen Kommunen beträgt der Anteil von Mehrfamilienhäusern hingegen nur durchschnittlich 13,9% (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011). In Mehrfamilienhäusern, die wie oben beschrieben einen höheren Anteil in großen Kommunen darstellen, wird anteilig stärker mit Fernwärme geheizt als in Häusern mit 1-2 Wohnungen (12,5% zu 3,8% im Bezug auf Deutschland). Bei der Betrachtung von Zensus-Daten einzelner großer und kleiner Kommunen zeigt sich zudem, dass Fernwärme stärker in Großstädten mit mehr als EW. genutzt wird, wobei es zahlreiche Ausnahmen, vor allem in den neuen Bundesländern gibt. Kleinere Städte mit weniger als EW und Dörfer setzen dagegen kaum Fernwärme ein (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011). Die Unterschiede beim Stand der nachträglichen Wärmedämmung sind zw. kleinen und großen Städten / Gemeinden laut Diefenbach et al. (2010) dagegen nur sehr gering und aufgrund der Fehlergrenzen nur begrenzt aussagekräftig (S. 50) Größe der Beispielkommunen Zur Ermittlung geeigneter Größen für die Beispielkommunen wurden Informationen über Kommunalstrukturen, durchschnittliche Zahl der Einwohner/innen (im Folgenden EW-Zahl) etc. herangezogen. Dabei zeigte sich beispielsweise, dass die größte Anzahl kreisangehöriger Gemeinden in Deutschland eine EW-Zahl von unter hat (Junkernheinrich & Micosatt (2009); Mittelwert von ca. 600 Einwohner). Diese EW-Zahl scheint jedoch für Wertschöpfungsberechnungen nicht geeignet, da vermutlich in einer entsprechenden Gemeinde nur wenige für die energetische Sanierung notwendige Gewerke in der Gemeinde ansässig sind und entsprechende Annahmen mit sehr großen Unsicherheiten behaftet wären. Daher wurde für kleine Beispielkommunen zur Wertschöpfungsermittlung eine am Übergang zwischen Landstadt und Kleinstadt liegende Zahl von EW (nach Bährs 2011) angenommen. Bei dieser Größe wird angenommen, dass zentrale Gewerke wie Maler und Lackierer, Sanitär- und Heizungsinstallateure etc. vor Ort ansässig sind (siehe auch Abschnitt 6.1.7). Um eine signifikante Unterscheidung zwischen den Größen der Beispielkommunen gewährleisten zu können wurde angenommen, dass es sich bei den großen Kommunen um Großstädte handelt, die in Deutschland als Städte mit über EW definiert sind (Bähr 2011). Bei der Betrachtung der kreisfreien Großstädte (nur in Flächenstaaten, Stadtstaaten wurden nicht berücksichtigt) zeigte sich, dass die größte Anzahl im Bereich zwischen und EW liegt (32 Städte nach

94 88 IÖW / ECOFYS Junkernheinrich und Micosatt (2009)), mit einer mittleren EW-Zahl von knapp Aufgerundet wurde eine EW-Zahl von für die großen Beispielkommunen angenommen 22. Zur Modellierung des Gebäudebestandes sowie spezifischer Sanierungsraten in den Beispielkommunen wurden primär Daten aus dem Zensus 2011 (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011) ausgewertet. Dazu wurden verschiedene Parameter (die im Folgenden weiter erläutert werden) für Kommunen mit den Beispielkommunen ähnlichen Einwohnerzahlen in den alten ( West ) und neuen Bundesländern ( Ost ) abgefragt und Mittelwerte gebildet Verhältnis EFH/MFH Zur Abschätzung eines Verhältnisses von EFH zu MFH (Gebäudeanzahl) in den Beispielkommunen wurde für die oben angegebenen Kommunen eine Abfrage der Wohnungsanzahl pro Gebäude angenommen. Dabei wurde angenommen, dass es sich bei Gebäuden mit 1-2 Wohnungen um EFH, um Gebäude mit 3 oder mehr Wohnungen um MFH handelt. Für die größeren und kleineren Kommunen in den alten und neuen BL wurden die in folgender Tabelle verzeichneten Mittelwerte dieses Verhältnisses ermittelt. Tab. 6.1: Verhältnis von EFH zu MFH in den Beispielkommunen Quelle: Eigene Darstellung nach Zensus 2011 (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011) West groß Ost groß West klein Ost klein Anzahl EFH/MFH 2,17 1,53 10,62 8,09 Zur Ermittlung der Gebäudezahlen in den Beispielkommunen wurden außerdem über den gesamten Wohnungsbestand in EFH und MFH in Deutschland in Verbindung mit der durchschnittlichen EW-Zahl pro Haushalt im Jahr Durchschnittswerte für EW pro EFH/MFH ermittelt (EFH: ca. 2,4 EW, MFH: ca. 13 EW). Der so berechnete Wert zur EW pro EFH liegt etwas unter einem Wert von 2,75 EW/EFH der auf Befragungen in den Jahren 2008/2009 im Rahmen des Forschungsprojektes ENEF-Haus basiert (Stieß et al. 2010). Da aufgrund der größeren Durchschnittsfläche pro Wohnung im Vergleich zu MFH eine etwas größere Haushaltsgröße plausibel erscheint, die durchschnittliche Haushaltsgröße in Deutschland seit 2008 aber weiter gesunken ist, wird ein Wert von 2,6 EW pro EFH angenommen. Dadurch ergibt sich ein korrigierter Wert für MFH von ca. 12 EW pro Gebäude. Über diese durchschnittlichen Bewohnerzahlen sowie das Verhältnis EFH/MFH und ausgehend von den festgelegten EW-Zahlen wurden die Gebäudezahlen der EFH und MFH für die Beispielkommunen berechnet. 22 Diese Annahme erfolgte für eine bessere Vergleichbarkeit gleichermaßen für die Beispielkommunen in Ost und West. 23 2,02 EW/Haushalt (Statistisches Bundesamt 2013e); Annahme, dass ein Haushalt einer Wohnung entspricht

95 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG Anteil von Fernheizungen im Gebäudebestand In Deutschland sind nach Zensus 2011 in 3,8% der Gebäude mit 1-2 Wohnungen (Annahme: EFH) sowie in 12,5% der Gebäude mit >3 Wohnungen (Annahme: MFH) mit Fernwärme versorgt. Eine Auswertung der Abfrage der Werte für EFH und MFH in den oben dargestellten Kommunen ergab spezifische Durchschnittswerte für die Beispielkommunen (siehe Tab. 6.2). Der Fernwärmeanteil in NWG liegt in Deutschland deutlich höher als im Durchschnitt der Wohngebäude und befindet sich eher im Bereich desjenigen der MFH (siehe Abschnitt 4.1.2). Regional aufgeschlüsselte Daten zur Fernwärmeversorgung konnten für Nichtwohngebäude nicht ermittelt werden. Der deutschlandweite Fernwärmeanteil bei NWG von 16% wurde daher in den Beispielkommunen entsprechend des Verhältnisses von Beispielkommunen zu deutschem Durchschnitt in MFH angepasst. Tab. 6.2: Anteile von Fernheizungen in den Beispielkommunen Quelle: Eigene Darstellung und Berechnungen nach Zensus 2011 (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011) Fernwärmeanteil (bezogen auf Gebäudezahl) EFH MFH NWG West groß 7% 9% 12% Ost groß 9% 38% 40% West klein 5% 5% 9% Ost klein 5% 8% 12% Entsprechend der Annahmen von Diefenbach et al. in ihrer Studie Datenbasis Gebäudebestand (Diefenbach et al. 2010) sowie analog zum Vorgehen für den gesamten deutschen Gebäudebestand wurde angenommen, dass sich jährliche Heizungsaustauschraten lediglich auf nicht mit Fernwärme versorgte Gebäude beziehen. Dementsprechend stehen beispielsweise in der Beispielkommune Ost groß weniger Gebäude für einen Heizungsaustausch zur Verfügung als in West klein Anteil von Nichtwohngebäuden Die Abschätzung der in den Beispielkommunen vorhandenen Nutzflächen in Bürogebäuden erfolgte über die Auswertung von Daten zu Beschäftigten im Sektor Dienstleistungen nach Zensus Da diese Daten erst für Kommunen ab EW verfügbar sind, wurden die kleinstmöglichsten Kommunen für die Ermittlung von Dienstleistungsbeschäftigten herangezogen Die Zahl der pro Kommune im Dienstleistungssektor Beschäftigten wurde auf die Einwohnerzahl der Kommune bezogen, anschließend wurden über Mittelwertbildung durchschnittliche prozentuale Anteile berechnet, siehe Tab Anschließend wurde über diese Werte sowie das entsprechende Verhältnis für Deutschland (36%) Nutzflächen der Bürogebäude für die einzelnen Beispielkommunen ermittelt.

96 90 IÖW / ECOFYS Tab. 6.3: Mittlerer Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an der Einwohnerzahl der Beispielkommunen Quelle: Eigene Darstellung und Berechnungen nach Zensus 2011 (Zensus und Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2011) West groß Ost groß West klein Ost klein Anteil Beschäftigter im Dienstleistungssektor an Einwohnern 39% 42% 32% 33% Anpassung von Sanierungsraten an Sanierungszustand Laut Diefenbach et al. (2010) sind v. A. bei MFH mit Baujahr bis 1978 im Osten bereits deutlich höhere Anteile an Bauteilflächen saniert. Umfangreiche Sanierungsaktivitäten fanden in den neuen Bundesländern in den 1990er Jahren statt, z. B. induziert durch das Wohnraummodernisierungsprogramm der KfW (KfW 2013) oder durch die Aktivitäten der Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden (BMVBS 2006). Auswertungen von Diefenbach et al. (2010) zeigen entsprechend, dass die durchschnittlichen jährlichen Sanierungsraten (Wärmeschutz) im Osten von deutlich unter denjenigen des Zeitraums liegen. Im Süden sind ebenfalls wenn auch in Summe weniger stark sinkende Sanierungsraten zu beobachten, im Norden stiegen sie in diesem Zeitraum hingegen an, Daher wird für das Jahr 2011 im Vergleich zu den gesamtdeutschen Werten von niedrigeren Sanierungsraten im Osten sowie nur leicht erhöhten Sanierungsraten im Westen ausgegangen. Analog zu den obenstehenden Beobachtungen verringern sich außerdem die entsprechenden Sanierungsraten bei MFH stärker als bei EFH. Die prozentualen Verhältnisse der Sanierungs- sowie Austauschraten der Kommunen zu denjenigen in Deutschland 2011 sind in Tab. 6.4 verzeichnet. Tab. 6.4: Sanierungsraten der Wärmedämmungen sowie Heizungsaustauschraten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt für die Beispielkommunen Quelle: Eigene Darstellung West groß Ost groß West klein Ost klein Sanierungsraten Wärmedämmung im Vergleich zum Bundesdurchschnitt EFH 105% 90% 105% 90% MFH 110% 80% 110% 80% NWG 105% 90% 105% 90% Heizungsaustauschraten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt EFH & MFH 105% 90% 105% 90% NWG 105% 90% 105% 90%

97 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG Annahmen zu Sanierungsaktivitäten Um den Einfluss einer mehr oder weniger ambitionierten Sanierungspolitik auf die Wertschöpfung Kommunen darzustellen, wurden für das Jahr 2011 jeweils zwei unterschiedliche Szenarien pro Beispielkommune entwickelt. Szenario Standard nimmt die an regionale Gegebenheiten angepassten bundesdeutschen Durchschnittswerte für die energetische Gebäudesanierung an, die in den Abschnitten und dargestellt sind. Szenario ambitioniert geht von größeren Anstrengungen der kommunalen Akteure (Kommunen selbst, jedoch auch Unternehmen, Handwerksbetriebe etc.) aus. Es wird angenommen, dass sich dadurch die Sanierungsraten für die Wärmedämmung sowie die Heizungsaustauschraten (je nach Stand 2011 in unterschiedlichem Maße) deutlich erhöhen und sich denjenigen im Szenario für den deutschen Gebäudebestand 2020 annähern, siehe Tab Tab. 6.5: Sanierungsraten der Wärmedämmungen sowie Heizungsaustauschraten im Vergleich zum Szenario Standard Quelle: Eigene Darstellung Außenwand Dach/ OGD Fenster Fußboden/ Kellerdecke Heizung Sanierungsraten im Vergleich zum deutschen Gebäudebestand 200% 110% 130% 400% 120% Zusätzlich erhöht sich der Anteil an besonders tiefgreifenden Sanierungen (KfW-55-Niveau) im Vergleich zu den Standard-Szenarien auf 10 % bei Wärmedämmmaßnahmen (Außenwand, Kellerdecke, Dach) sowie (aufgrund des im Szenario für Deutschland 2011 bereits höheren Anteils) auf 30 % beim Fenstertausch. Im Szenario ambitioniert wir außerdem davon ausgegangen, dass 5-mal so viele Solarthermieanlagen im Vergleich zum Standardfall installiert werden und sich der Anteil der Wärmepumpen an den insgesamt ausgetauschten Heizungen verdoppelt. Sowohl bei Lüftungsanlagen mit WRG wie auch bei Abluft-WP wird eine Verdreifachung der Einbaurate angenommen, da bei einem Anstieg des Anteils der KfW-55-Sanierungen auch von einem verstärkten Einbau von Anlagen zur Wärmerückgewinnung auszugehen ist Annahmen zur Ansässigkeit der Unternehmen Für die Durchführung der in den Referenzgebäuden vorgesehen Sanierungsmaßnahmen sind einerseits Architekten oder Energieberater (Planung), andererseits verschiedene Gewerke des Bauwesens (Ausführung) notwendig. Die Wertschöpfung auf kommunaler Ebene ist dabei in hohem Maße von der lokalen Ansässigkeit dieser Unternehmen / Betriebe in den jeweiligen Kommunen abhängig. Daher mussten auch für die Beispielkommunen entsprechende Annahmen getroffen werden.

98 92 IÖW / ECOFYS Dazu wurden Betriebszahlen von Architekten / Energieberatern 24 (Statistisches Bundesamt 2013f) sowie der verschiedenen relevanten Handwerksberufe 25 (ZDH 2013) recherchiert und über berechnete pro-kopf-betriebszahlen die in den großen bzw. kleinen Kommunen durchschnittlich ansässigen Betriebe ermittelt. Die betrachteten Gewerke sowie die daraus resultierenden Betriebszahlen sind in folgender Tabelle verzeichnet. Tab. 6.6: Anzahl der für die Sanierungsmaßnahmen relevanten Betriebe in den Beispielkommunen Quelle: Eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt (2013f) und ZDH (2013) Gewerk Anzahl Betriebe 2011 nach ZDH bzw. destatis Anzahl Betriebe Beispielkommune klein Anzahl Betriebe Beispielkommune groß Architekten, Energieberater ,7 202,4 Dachdecker ,0 26,7 Gerüstbau ,2 6,1 Maurer / Betonbauer ,8 68,1 Maler und Lackierer ,7 67,9 Sanitär, Heizung, Klima (SHK) ,2 83,7 Stuckateure ,4 9,3 Tischler ,6 62,0 Zimmerer ,1 26,4 Es zeigt sich, dass auch in den Beispielkommunen klein der Großteil der benötigten Betrieben im Durchschnitt vor Ort ansässig ist, lediglich bei Gerüstbauern und Stuckateuren trifft dies nicht zu. Da die den Stuckateuren zugeordneten Dämmmaßnahmen teilweise auch von anderen Gewerken (z. B. Maurern / Betonbauern) durchgeführt werden, wird jedoch angenommen, dass diese Maßnahmen trotzdem von ortsansässigen Handwerkern übernommen werden können und dadurch die entsprechende Wertschöpfung vor Ort generiert wird. Neben der grundsätzlichen Ortsansässigkeit ist jedoch auch die Qualifizierung der Betriebe für die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen von Interesse. Dies betrifft einerseits den Einbau von EE- 24 Annahme, dass diese Unternehmen durch die Kategorie Nr. 71 / Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung (Unterkategorie des Bereiches M / Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen ) des Wirtschaftsbereiches Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen des statistischen Bundesamtes repräsentiert werden (vgl. Statistisches Bundesamt (2013f)). 25 Zuordnung entsprechend der Gruppen nach alter Handwerksordnung (HwO) Anlage A (zulassungspflichtiges Handwerk) (vgl. ZDH (2013))

99 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 93 Heizungsanlagen (Solarthermieanlagen, Pelletkessel, Wärmepumpen), der primär vom Gewerk Installateure und Heizungsbauer ausgeführt wird. Laut Informationen des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (Thiel 2014) setzen bereits so große Teile der Innungsbetriebe beim Heizungsaustausch teilweise EE-Anlagen ein 26, dass bei der durchschnittlichen Anzahl der SHK-Betriebe in den Beispielkommunen von mindestens einem entsprechend qualifizierten ansässigen Unternehmen ausgegangen werden kann. Andererseits ist in diesem Kontext relevant, ob die beteiligten Betriebe hochwertige energetische Sanierungsmaßnahmen bis zum Passivhausstandard durchführen können und damit Erfahrung haben. Hinweise im Bereich der Planung liefert eine Datenbank, in der knapp Expert/innen (Stand ) für die Beratung im Rahmen der Bundesförderprogramme Vor-Ort-Beratung (BAFA), Energetische Fachplanung und Baubegleitung von KfW-Effizienzhäusern (Neubau und Sanierung) und Einzelmaßnahmen sowie Baudenkmale verzeichnet sind (die Energieexperten o.j.). Unter der Annahme, dass ein Großteil dieser Expert/innen Sanierungsmaßnahmen nach KfW55 bzw. Passivhausstandard planen können und nur jeweils eine Person pro Betrieb gelistet ist, wären ca. 6 % der Planungsbetriebe für die Durchführung der Arbeiten nach höherem Sanierungsstandard qualifiziert. Schwieriger gestaltet sich dich Einschätzung der Qualifizierung im Bereich des Handwerks. Es existieren zwar verschiedene Anbieter von Qualifikationsmaßnahmen, übergreifende Datenbanken oder andere Abschätzungen sind jedoch nicht verfügbar. Da Sanierungen auf Passivhausniveau im Betrachtungsjahr 2011 jedoch noch nicht häufig und vermutlich eher als Einzelmaßnahmen stattfanden, wird hier vereinfachend davon ausgegangen, dass die für Dämmmaßnahmen und Fenstertausch relevanten Gewerke auch in den kleinen Beispielkommunen vorhanden sind. Da die Ansässigkeit und Qualifizierung der relevanten Gewerke von hoher Relevanz für die kommunale Wertschöpfung ist, werden für eine Betrachtung konkreter Kommunen empirische Erhebungen zu diesen Parametern empfohlen. 6.2 Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in den Beispielkommunen Tab. 6.8 und Tab. 6.7 geben eine Übersicht über die ermittelten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte in den Beispielkommunen. Die Abbildungen Abb. 6.1 und Abb. 6.2 stellen die Ergebnisse noch einmal grafisch dar. Bei Betrachtung der kleinen Beispielkommunen zeigt sich, dass die Kommune Ost klein Standard mit und 10 Beschäftigten die kleinsten, die Kommune West klein ambitioniert mit und 19 Beschäftigten die größten (und beinahe doppelt so hohen) Wertschöpfungs- wie auch Beschäftigungseffekte auf kommunaler Ebene aufweist. Dies ist einerseits auf den angenommenen Sanierungsvorsprung in den neuen Bundesländern, andererseits auf die erhöhten Anstrengungen der Kommunen im ambitionierten Szenario zurückzuführen. Es zeigt sich, dass die erhöhten Sanierungsraten in den ambitionierten Szenarien einen relativ höheren Einfluss auf das Gesamtergebnis haben als die Unterschiede zwischen Ost und West. Die Wertschöpfungs- und 26 Ergebnisse einer vom ZSHK durchgeführten Befragung, die noch unveröffentlicht sind (Thiel 2014).

100 94 IÖW / ECOFYS Beschäftigungseffekte liegen im ambitionierten Szenario jeweils um ca % höher als im Standard-Szenario. Diese Trends zeigen sich auch bei Betrachtung der großen Beispielkommunen: Hier liegen die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte (auf kommunaler Ebene) in der Kommune West groß ambitioniert mit 11,5 Mio. und 432 Beschäftigten sogar mehr als doppelt so hoch wie in der Kommune Ost groß Standard mit knapp 5,6 Mio. und 208 Beschäftigten. Auch bei den großen Beispielkommunen erhöhen sich die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte im ambitionierten Szenario jeweils um ca % im Vergleich zum Standard-Szenario. Beim Vergleich der pro-kopf-werte von Wertschöpfungs-und Beschäftigteneffekten zeigt sich, dass diese im Durchschnitt in den kleinen Beispielkommunen höher liegen als in den großen, siehe Tab Ein wichtiger Grund dafür ist der höhere Anteil an Einfamilienhäusern in den kleinen Beispielkommunen mit deutlich höheren spezifischen Sanierungskosten als bei Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden. So entspricht die kommunale pro-kopf-wertschöpfung der großen Beispielkommunen etwa 71-77% der Wertschöpfung der entsprechenden kleinen Beispielkommunen (Tab. 6.8). Zusätzlich fallen in den große Beispielkommunen aufgrund höherer Anteile von Fernheizungen geringere Wertschöpfungseffekte durch den Austausch von Heizungsanlagen an. Tab. 6.7: Direkte Beschäftigungseffekte in den Beispielkommunen Ergebnisse Beispielkommunen Beschäftigte [VZÄ] Beschäftigte pro EW [VZÄ] Ost klein West klein Ost groß West groß Standard 10 2 ambitioniert 15 3 Standard 12 2 ambitioniert 19 4 Standard ambitioniert Standard ambitioniert 432 3

101 KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG 95 Tab. 6.8: Direkte Wertschöpfungseffekte in den Beispielkommunen nach Wertschöpfungskomponenten Ergebnisse Beispielkommunen Nach- Steuer- Gewinn Nettojahreseinkommen Kommunalsteuern WS kommunal WS kommunal pro EW Landessteuern WS Landesebene Bundeseinnahmen WS Bundesebene Tsd. Euro Ost klein West klein Ost groß West groß Standard ambitioniert Standard ambitioniert Standard ambitioniert Standard ambitioniert

102 96 IÖW / ECOFYS Abb. 6.1: Direkte Wertschöpfungseffekte der kleinen Beispielkommunen nach Gebäudetypen (Kommunale Wertschöpfung) Abb. 6.2: Direkte Wertschöpfungseffekte der großen Beispielkommunen nach Gebäudetypen (Kommunale Wertschöpfung) Zur besseren Einordnung der Ergebnisse werden im Folgenden die im KOWEG-Modell ermittelten Steuereinnahmen der Beispielkommunen mit den durchschnittlichen realen Steuereinnahmen vergleichbarer Kommunen des Jahres 2011 gegenübergestellt. Eine Auswertung des Realsteuervergleiches des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2011 (Statistisches Bundesamt 2012d)

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