Rentabilität der energetischen Gebäudesanierung.
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- Joachim Pfeiffer
- vor 8 Jahren
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1 Christian Stolte Rentabilität der energetischen Gebäudesanierung. 16. Oktober 2014, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin. 1
2 Endenergieverbrauch in Deutschland. 2
3 Verbraucherpreisindex [%] Entwicklung der Energiepreise und der Kaltmieten in Deutschland. 300% 250% Verbraucherpreise für Heizenergie Nettokaltmieten Gew. Mittel Verbraucherpreise (Öl, Gas, Strom, Fernwärme, Kohle) Mai % 200% 150% 100% 28 % 50% Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der dena Kaltmieten in Deutschland seit 1995 im Durchschnitt um +28 % gestiegen. Energiekosten stiegen im gleichen Zeitraum um +157 %. 3
4 Der deutsche Gebäudebestand und sein Verbrauch. Ein-/Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Nichtwohngebäude 15 Mio. 3 Mio. 1,8 Mio. Anteil am Gebäudeenergieverbrauch 41% 24% 35% Der Gebäudeenergieverbrauch entspricht 38 % des gesamten dt. Endenergieverbrauchs Quellen: BBSR, Stat. Bundesamt, Hochrechnung der dena 4
5 Große Einsparpotenziale im Wohngebäudebestand. Gebäudehülle: Ca. 65 % der Fassaden sind ungedämmt + 20 % noch nicht auf dem Stand der Technik Ca. 30 % der Dächer sind ungedämmt + 35 % noch nicht auf dem Stand der Technik Ca. 60 % der Fenster sind energetisch schlecht Anlagentechnik: Ca. 70 % der Gas- und Ölheizungen sind noch nicht auf dem Stand der Technik Erneuerbare Energien: weniger als 10 % heizen mit Holz oder Wärmepumpen nur ca. 9 % verfügen über Solarkollektoren Soll-Sanierungsrate: 2,5 % des Gebäudebestandes pro Jahr Ist-Sanierungsrate: 0,9 1,3 % pro Jahr Quelle: dena-berechnungen aus IWU, ZIV, BDH 5
6 Kosten in Euro pro Jahr Kostenentwicklung für Energie in privaten Haushalten Quelle: BMWi, eigene Berechnung Raumheizwärme, Warmwasserbereitung (WWB) Strom (ohne WWB) PKW (Kraftstoff) Angaben für einen 4-Personenhaushalt mit 150m², kwh/a Strom, km/a. 6
7 dena-modellvorhaben Effizienzhäuser: Bundesweite Vorbilder mit geringem Energieverbrauch und hohem Wohnkomfort. über 400 reale Gebäude Schulen, Sporthallen, Museen etc. Einfamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Erzielte durchschnittliche Energieeinsparung liegt bei knapp 80 Prozent Projektpartner: Unterstützt durch: 7
8 Einfamilienhaus in Konstanz. Wohngebäude Baujahr 1959 Wohnfläche 210 m² Fotos: Regine Koch, Thomas Dix vorher nachher Einsparung Maßnahmen Endenergiebedarf Primärenergiebedarf 229 kwh/m²a (Öl) 251 kwh/m²a (Öl) 14 kwh/m²a (Erdwärme+Solar) 37 kwh/m²a (Erdwärme+Solar) 94 % 85 % Energiekosten /a 600 /a /a Gebäudehülle: - Außenwand: 35 cm Zellulosedämmung - Dach: 30 cm Zellulosedämmung - Kellerdecke: 20 cm Hartschaumdämmung - Fenster: 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung Anlagentechnik: - Wärmepumpe - Solarthermie - Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 8
9 Mehrfamilienhaus in Würzburg. Wohngebäude Baujahr 1965 Wohnfläche m² 15 Wohneinheiten Fotos: Heimathilfe Wohnbauges. Würzburg vorher nachher Einsparung Maßnahmen Endenergiebedarf Primärenergiebedarf 228 kwh/m²a (Gas) 252 kwh/m²a (Gas) 41 kwh/m²a (Gas+Solar) 53 kwh/m²a (Gas+Solar) 82 % 79 % Energiekosten /a /a /a Gebäudehülle: - Außenwand: 14 cm Hartschaumdämmung - Decke OG: 20 cm Hartschaumdämmung - Kellerdecke: 14 cm Hartschaumdämmung - Fenster: 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung Anlagentechnik: - Gasbrennwertkessel - Solarthermie - Lüftungsanlage mit Abluft 9
10 Das größte Effizienzhaus im Bestand (Berlin-Lichtenberg) Wohngebäude Baujahr 1974 Wohnfläche m² 295 Wohneinheiten vorher nachher Einsparung Maßnahmen Endenergiebedarf Primärenergiebedarf 139 kwh/m²a (Fernwärme) 91 kwh/m²a (Fernwärme) 47 kwh/m²a (Fernwärme) 44 kwh/m²a (Fernwärme) 66 % 52 % Energiekosten /a /a /a Gebäudehülle: - Außenwand: 12 cm Hartschaumdämmung - Oberste Geschossdecke: 14 cm Mineralwolldämmung - Fenster: 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung + gedämmte Rahmen Anlagentechnik: - Fernwärme - Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 10
11 Warmmietenneutrale Sanierung vorteilhaft für Mieter und Vermieter. Können über die Energieeinsparung auf der Mieterseite die Investitionskosten des Vermieters finanziert werden? 11
12 Wirtschaftlichkeit: Auswertung realer Beispiele. Vollkosten energetischer Maßnahmen Wohnwertverbessernde Maßnahmen Energieeffizienzbedingte Mehrkosten Anteiliger Erhaltungsaufwand Sanierungskosten Nicht alle Kosten auf einer Baustelle sind energiebedingt! Ein Teil der Kosten dient dem Erhalt des Bauteils und nicht der Energieeinsparung! 12
13 Vollkosten und energiebedingte Mehrkosten. Vermietete Mehrfamilienhäuser. Beispiel Vollkosten: Außenwanddämmung Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen: Putzerneuerung mit allen notwendigen Nebenkosten wie Gerüst und Baustelleneinrichtung Energiebedingte Maßnahmen: Wärmedämmung inkl. der Mehraufwände für Anschlüsse an Fenster und Dach (Erweiterung Fensterbretter, etc.) Mehrfamilienhäuser Vollkosten Mehrkosten (Energieeffizienz) Effizienzhaus /m² 80 /m² Effizienzhaus /m² 160 /m² Effizienzhaus /m² 230 /m² 13
14 Warmmietenneutrale Sanierung möglich. Vermietete MFH: Eine Sanierung auf den Standard Effizienzhaus 70 ist bei vielen sanierungsbedürftigen Gebäuden wirtschaftlich. Die Kosten der Investitionen entsprechen den eingesparten Energiekosten. Voraussetzung: Das Gebäude oder Teile davon werden ohnehin saniert. 14
15 Sanierungszyklen von Wohngebäuden. Wenn schon, denn schon: Sanierungsanlässe nutzen und Energie sparen. Das wirtschaftliche Optimum wird erreicht, wenn energetische Verbesserungen mit sowieso anstehenden Instandsetzungsarbeiten gekoppelt werden. 15
16 Medien: Negative Berichterstattung zu Effizeinzhäusern. 16
17 Zufriedenheit über Modernisierungsergebnis hoch. 86 % würden Entscheidung für gewählten energetischen Standard erneut treffen. 12 % würden einen höheren Standard umsetzen. 97 % würden nie wieder in einem unsanierten Gebäuden wohnen wollen. 98 % würden Freunden und Bekannten eine energetische Sanierung empfehlen. Gemeinsame Umfrage Effizienzhäuser der dena und des ifeu-instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, Mai
18 Hoher Wohnkomfort in Effizienzhäusern. Eigennutzer und Mieter empfinden Wohnkomfort nach der energetischen Modernisierung überwiegend als angenehmer % schätzen bessere Luftqualität % bewerten die Raumtemperatur als angenehm. Gemeinsame Umfrage Effizienzhäuser der dena und des ifeu-instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, Mai
19 Modellvorhaben Bewusst heizen Kosten sparen ( ). Hintergrund: Steigende Heizenergiekosten. Heizkostenabrechnungen erfolgen nur 1x im Jahr. Fehlende Transparenz. Inhalt: Optimierung des Nutzerverhaltens im Mietwohnbestand durch zeitnahe Information zum Wärmeverbrauch mit Hilfe des sog. Energiedatenmanagements. Durchführung in drei Modellregionen: Essen, Berlin und München. Erstes Ergebnis: In der Heizperiode 2013/2014 benötigen die teilnehmenden Mieter 9 Prozent weniger Heizenergie als ihre Nachbarn. 19
20 5. dena-energieeffizienzkongress. 11. und 12. November bcc Berlin Congress Center. 20
21 Effizienz entscheidet. Vielen Dank. b2b.dena.de 21
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