Röserental (BL) Informationen über das Gebiet.

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Kristin Giese
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Röserental (BL) Informationen über das Gebiet Allgemeine Lage (Topographie) Das Röserental befindet sich im Tafeljura (Abb. 1). westlich von Liestal, dem Kantonshauptort von Basel-Landschaft.

1 Röserental (BL) Informationen über das Gebiet Allgemeine Lage (Topographie) Das Röserental befindet sich im Tafeljura (Abb. 1). westlich von Liestal, dem Kantonshauptort von Basel-Landschaft. Die untersuchten Quellen ergiessen sich in den Röserenbach, der durch das Tal führt und unterhalb von Liestal in die Ergolz mündet. Der Ursprung des Baches liegt östlich des Gempenplateaus bei Disliberg. Das Schauenburgbächlein und weitere Quellen, die bei der Weide bei Tugmatt entspringen, fliessen in den Röserenbach. Dabei stellt der Zufluss des Schauenburgbächleins die wichtigste Wasserquelle dar (Geijskes, 1935). Abb. 1 Geologisch-tektonische Karte der Schweiz. (Verändert nach Labhart (2005)) Am besten können die Quellen von Liestal her zu Fuss oder mit dem Fahrrad erreicht werden, eine Orientierung liefern die angegebenen Weglängen und Wanderzeiten. Vom Bahnhof in Liestal fährt man nach Liestal, Munzach (Bus Nr. 78 2x pro Stunde, 7 Min. Fahrzeit). Von der Haltestelle läuft man Richtung Süden und dann entlang der Goldbrunnenstrasse und folgt dem ausgeschilderten Wanderweg. Bei der nächsten 1

Wegkreuzung läuft man in Richtung Bauernhof und folgt dann dem Weg entlang des Waldrandes. Kurze Zeit später trifft man auf eine Sitzbank mit Feuerstelle.

2 Wegkreuzung läuft man in Richtung Bauernhof und folgt dann dem Weg entlang des Waldrandes. Kurze Zeit später trifft man auf eine Sitzbank mit Feuerstelle. Von hier aus muss man sich bei der nächsten Verzweigung rechts halten und trifft unmittelbar auf die kalksinter-rheokrene Quelle Rös Q1. Wer einen Rundweg gehen möchte, kann beim linearen Alluvialquellkomplex Rös Q3 am Pumphaus vorbei auf der Strasse wieder Richtung Liestal laufen. Der Rundweg hat eine Länge von ca. 5,5 km und dauert insgesamt ca. 1,5 Stunden (ohne Pausen). Benötigte Zeit Länge Rundweg 1 h 30 Min 5,5 km Geologische und hydrologische Verhältnisse In diesem Gebiet des Tafeljuras treten die Schichten von Unterem-Dogger bis Unterer-Malm auf. In dieser Schichtserie findet zweimal ein Wechsel zwischen tonigen, undurchlässigen Gesteinen (Opalinuston und Oxfordton, Unterer Dogger) und kalkigen, gut durchlässigen Gesteinen (Hauptrogenstein, Rauracien) statt. Die Schichten bilden wie im Tafeljura üblich eine flache Platte (Geijskes, 1935). Das Tal ist am Hang von Gehänge- und Blockschutt bedeckt, der als Grundwasserleiter fungiert. Das Wasser sickert durch diese Schuttschicht und wird durch die anliegenden Tonschichten gestaut. Feuerstelle und Sitzbank Abb. 2 Feuerstelle und Sitzbank auf dem Weg zur Rös Q1 2

Auf der Wegstrecke von der Bushaltestelle Munzach zur kalksinter-rheokrenen Quelle Rös Q1 befindet sich eine Sitzbank mit einer Feuerstelle (Abb. 2).

3 Auf der Wegstrecke von der Bushaltestelle Munzach zur kalksinter-rheokrenen Quelle Rös Q1 befindet sich eine Sitzbank mit einer Feuerstelle (Abb. 2). Sie befindet sich in der Wegbiegung, bei welcher der Weg vom Waldrand in den Wald führt. Das Röserental ist schon seit längerer Zeit Gegenstand von Quelluntersuchungen. Diese Untersuchungen haben mit der Dissertation von Geijskes (1935) begonnen und wurden 2003 im Rahmen des Mensch-Gesellschaft-Umwelt (MGU)-Quellenprojekts der Universität Basel wieder aufgenommen. Durch das Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz (NLU) Biogeographie werden die Untersuchungen der Quellen mit Dissertationen, Master- und Projektarbeiten fortgesetzt. Die Stadt Liestal benutzt das Wasser einer weiteren Quelle im Röserental zur Trinkwasserversorgung für den Weiler Röseren (Butscher & Huggenberger, 2005). Das Wasser wird im Pumphaus (Abb. 5) gefasst. Quellen Kalksinter-rheokrene Quelle Rös Q1 Abb. 3 Kalksinter-rheokrene Quelle Rös Q1 3

4 Auf der linken Seite des Wanderweges am Hang. Die Quelle ist durch ihre Kalksinterterrassen, die bis zum Weg verlaufen, gut erkennbar. Bei der Quelle Rös Q1 handelt es sich um eine Kalksinter-Rheokrene (Abb. 3). Die Kalksinterterrassen entstehen durch die Ausfällung von CO 2, das durch den Temperaturanstieg beim Austritt aus dem Wasser entgast. Dadurch wird Kalk ausgefällt: Ca(HCO3) 2 CaCO 3 + CO 2 + H 2 O Die Proben aus der Quelle stammen aus der Projekarbeit von Lara Schmidlin (2009). Sie konnte während ihrer saisonalen Probenahme im Jahr 2009 fünf verschiedene Köcherfliegenarten finden, darunter die Art Crunoecia irrorata der Familie Lepidostomatidae. Diese Art war bis 1990 im Rösererntal sehr selten geworden und kann erst seit 2003 wieder nachgewiesen werden (Baltes et al., 2006). Weiter wurden vor allem viele Dipteren gefunden. Rheokrene Quelle Rös Q2 Abb. 4 Rheokrene Quelle Rös Q2 Dem Weg folgen bis zur Verzweigung. Bei der Verzweigung geradeaus liegt die Rös Q2. Bei der Rös Q2 handelt es sich um eine Rheokrene (Abb. 4). Der Quellaustritt ist durch ein Rohr verändert, der übrige Quellbereich der Rheokrene ist jedoch noch relativ naturnah. In den beiden Beprobungen konnte nur in dieser Quelle eine Eintagsfliegenlarve, Beatis spp. gefunden werden. Weiter wurden vier verschiedene Trichopterenarten, Synagapetus dubitans und Agapetus nimbulus aus der Familie der Glossosomatidae, Potamophylax nigricornis aus der Familie der Limnephilidae und Plectrocnemia geniculata aus der Familie der Polycentropodidae. Es wurden drei verschiedene Schneckenarten aufgefunden. 4

Alluvialquellkomplex Rös Q3 Abb. 5 Pumphaus bei der Strasse im Thujaforst (Foto: V. Gusich) Durch den Thujaforst beim Pumphaus ist der Röserenbach erkennbar.

5 Alluvialquellkomplex Rös Q3 Abb. 5 Pumphaus bei der Strasse im Thujaforst (Foto: V. Gusich) Durch den Thujaforst beim Pumphaus ist der Röserenbach erkennbar. Das Pumphaus liegt direkt bei der Strasse (Abb. 5). Nach m trifft man auf die drei Quellen beim Ufer des Baches. An dieser Stelle im Thujaforst beim Röserenbach entspringen mehrere Quellen. Die drei untersuchten linearen Alluvialquellen (Abb. 6, Abb. 7 und Abb. 8) werden als Alluvialquellkomplex Rös Q3 zusammengefasst. Bei den Untersuchungen von Geijskes (1935) lagen diese Quellen noch in einer Weide. Die Aufforstung ist unnatürlich und hat Veränderungen der Streuschicht zur Folge. In der Rös Q3a wurde neben anderen Trichopterenarten auch die Art Melampophylax mucoreus aus der Familie der Limnephilidae gefunden. Diese Art konnte während der Beprobungen nur noch in der Rün Q2 in Rünenberg gefunden werden. Libellenlarven der Art Cordulegaster spp. wurden nur in der Rös Q3a und in der Rös Q3c gefunden und sonst in keiner der weiteren Quellen. 5

6 Abb. 6 Lineare Alluvialquelle Rös Q3a Abb. 7 Lineare Alluvialquelle Rös Q3b Abb. 8 Lineare Alluvialquelle Rös Q3c 6

7 0 500 Röserental Meter 1'000 2'000 B m Pumphäuschen Feuerstelle/Sitzbank Rös Q3 Rös Q2 Rös Q1 0 B B Franziska Infanger Masterarbeit '000 Meter 2009 swisstopo (JD092849) 500 Wanderweg Bahnhof, Liestal Bushaltestelle Liestal, Munzach Haltestellen Quellen Legende

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