Pflanzenschutz Ackerbau

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1 2 Entwicklungsstadien des s 63

2 2.1 Beizung Die aussaat sollte mit einem umfassenden Beizschutz als umweltschonende Pflanzenschutzmaßnahme für einen gesunden Feldaufgang und eine gute Überwinterung der Pflanzen erfolgen. Verschiedene samen- und bodenbürtige Schaderreger lassen sich durch eine Beizung ausschalten. Bei der Mittelwahl sollte auf ein möglichst breites Wirkungsspektrum gegen alle relevanten pilzlichen Schad erreger am geachtet werden. Die zugelassenen Aufwandmengen sind einzuhalten und es ist auf eine ausreichende Beizqualität zu achten, damit eine sichere Wirkung gewährleistet wird. Krankheiten, wie z. B. Weizensteinbrand (Tilletia caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa), sind noch von Bedeutung. Zur Bekämpfung von Zwergsteinbrand ist nur Landor CT geeignet. Durch eigenen Nachbau ohne ausreichenden Schutz und Schmalspurbeizen wird das Auftreten samenbürtiger Erkrankungen gefördert. Tabelle 2.1.1: Beize Zulassung bis Fungizidbeizen Arena C Formel M 10/2019 Baytan 3 12/2026 Celest Formel M 10/2019 Efa 12/2021 Landor CT Formel M 10/2019 Latitude 10/2018 Orius Universal 12/2022 Rubin TT 04/2019 Zardex G 12/2021 Insektizidbeize Beizmittel im AWM (ml/100 kg Saat.) Wirkstoff Tebuconazol Fludioxonil Triadimenol Prothioconazol Fluopyram WSG (g/l) Gerste Weizen Roggen Triticale Hafer Schneeschimmel Typhula Gerste Flugbrand Streifenkrankheit x* x x x Fludioxonil Fluoxastrobin Prothioconazol Tebuconazol Triazoxid Fludioxonil Tebuconazol Difenoconazol Frühbefall NF MT ) x x NF x - x x - Silthiofam Prochloraz Tebuconazol Prochloraz Pyrimethanil Triticonazol Imazalil Cyproconazol x - x x ) x x x x - Contur plus Inteco 12/2017 beta-cyfluthrin NF: Netzflecken, MT: Echter Mehltau, RH: Rhynchopsorium; 1) Zulassung nur im Weichweizen; * nur für Wintergerste 64

3 Deshalb sollte bei Nachbau mittels Labortests der Steinbrandsporenbesatz am Korn ermittelt werden. Unter Stresssituationen kann örtlich die Typhula-Fäule als Schwächeparasit auftreten und teils größere Pflanzenausfälle verursachen. In Befallsregionen sollte Baytan 3 mit der Indikationszulassung Typhula-Fäule zur Anwendung kommen. Die Beizen Landor CT, Rubin TT und Zardex G weisen nach Firmenangaben eine Nebenwirkung auf. Durch zeitige Aussaattermine können Blattkrankheiten oft schon verstärkt im Herbst auftreten. Verschiedene Beizen haben teilweise Wirkungen auf den Frühbefall (Tab ). Gegen den Befall mit Schwarzbeinigkeit in Weizen und Triticale gibt es weiterhin Latitude. Dieses Mittel sollte mit einer breit wirksamen Beize kombiniert werden. Mit Baytan 3 steht erstmals eine beizung mit einem geringen Anteil eines Carboxamid-Wirkstoffs zur Verfügung. In den bisherigen Versuchen zeigten die Tabelle 2.1.1: Beize Fungizidbeizen Beizmittel im Weizen Roggen Triticale Hafer Schneeschimmel Fus. culmorum Sept. nodorum Schwarzbeinigkeit Steinbrand Zwergsteinbrand Flugbrand Brachfliege Schneeschimmel Fus. culmorum Stängelbrand Schneeschimmel Fus. culmorum Schwarzbeinigkeit Stängelbrand Arena C x x x - x - x - x - x x - - x Baytan Celest x x x - x x - x x Flugbrand Streifenkrankheit Kosten ( /dt Saatgut) Efa x x x - x - x - x x x - x - - x Landor CT x x x - x x x - x - x x Latitude x x Orius Universal x x x - x - x - x x x x x - - x Rubin TT x x - - x - x - x x x x x - - x Zardex G x Insektizidbeize Contur plus Inteco x

4 getesteten Carboxamid-haltigen Beizen in den meisten Fällen keine nachhaltige Wirkung auf die auftretenden Blattkrankheiten. Somit dürfte es keine Auswirkungen auf die empfohlenen Antiresistenzstrategien beim Fungizideinsatz geben. Im Vergleich zu den Standardbeizen konnten in der Ertragsabsicherung keine statistisch gesicherten Unterschiede und damit keine zusätzlichen Vorteile festgestellt werden. Restbestände von Baytan Universal können noch angewendet werden. Anwender von Beizmitteln müssen sachkundig sein. Bei der Arbeit am Beizgerät ist die in der Gebrauchsanleitung festgelegte Schutzkleidung zu tragen und die zugelassene Aufwandmenge einzuhalten. Winterweizen-Spätsaaten nach Hackfrüchten sind durch die Brachfliege stärker gefährdet. Hier steht noch die einzige Insektizidbeize Contur plus (im Contur plus- Inteco Pack) zur Verfügung. Für diese Beize besteht eine Abverkaufsfrist bis Ende Juni 2018 und die Anwendung zur Herbstaussaat 2018 ist noch möglich. Damit gebeiztes Saatgut sollte man bis spätestens 8 Wochen nach der Beizung aussäen, da es sonst zur Auflaufverzögerung und Wirkungsminderung kommen kann. Zudem kann eine Saatbettrückverfestigung den Schaden der Larven der Brachfliege reduzieren. Ansonsten ist in Deutschland die Einfuhr und Aussaat von mit bienengefährlichen Neonicotinoiden gebeiztem -Saatgut verboten. Chemisch gebeiztes -Saatgut darf nur zur Aussaat und nicht zu Nahrungs- und Futterzwecken verwendet werden, auch nicht nach Verschnitt mit unbehandeltem. Bei der Saat muss das gebeizte Saatgut vollständig mit Erde bedeckt sein, um eine Aufnahme durch Vögel und Wild zu vermeiden. Reste von gebeiztem Saatgut sind verschlusssicher aufzubewahren. Als alternative Methode zur chemischen Beizung besteht die Möglichkeit, das physikalische Verfahren der Elektronenbehandlung von Saatgut (als E-PURA und E-VITA im Vertrieb) anzuwenden. Damit werden der Steinbrand am Korn und der Stängelbrand erfasst. Mittlere bis gute Wirkungen gibt es außerdem bei Blatt- und Spelzenbräune, Streifenkrankheit der Gerste, Fusarium-Arten (samenbürtig) und Schneeschimmel (samenbürtig). Gegen bodenbürtige Krankheiten und den Flugbrand hat dieses Verfahren keine Wirkung! Deshalb sollte grundsätzlich zertifiziertes Saatgut zum Einsatz kommen. Elektronenbehandeltes Restsaatgut kann verfüttert oder im darauf folgenden Jahr wieder verwendet werden, da keine Reduktion der Keimfähigkeit erfolgt. Als biologische Saatgutbeizen sind weiterhin Cerall und Cedomon auf der Grundlage des Bakteriums Pseudomonas chlororaphis zur Befallsminderung gegen verschiedene Krankheiten zugelassen. Cerall (1 l/dt Saatgut): - Fusariumarten an Weizen, Roggen und Triticale - Steinbrand und Septoria nodorum an Weizen Cedomon (0,75 l/dt Saatgut): - Fusariumarten, Streifenkrankheit und Netzfleckenkrankheit an Gerste - Steinbrand an Dinkel. Für die Haltbarkeit des behandelten Saatgutes sind unterschiedliche Lagertemperaturen zu beachten. Für beide Beizen gilt die bußgeldbewehrte Auflage NW

5 2.2 Unkrautbekämpfung Allgemeine Grundsätze Von den Maßnahmen zur Bestandsführung im hat die Bekämpfung von Unkräutern einen hohen Stellenwert. Gegenwärtig besitzt die mechanische Pflege im konventionellen Anbau nur eine untergeordnete Bedeutung. Die alleinige Nutzung mechanischer Verfahren führt im Wintergetreide in der Regel nicht zu einem zufriedenstellenden Erfolg. Der Einsatz des Striegels kann bei kleinen Unkräutern im Keimblattstadium auf gering verunkrauteten Flächen ausreichend sein. Beste Ergebnisse werden bei schüttfähigem Boden sowie trockenem und sonnigem Wetter nach dem Striegeln erreicht. Der Erfolg hängt stark von der Unkrautart und der Größe ab. Bei hochgefrorenem ist es ratsam, zuerst zu walzen und erst nach dem Anwachsen zu striegeln. Rangfolge der Kulturpflanzenverträglichkeit beim Striegeln: Weizen > Sommergerste > Triticale > Hafer > Wintergerste > Roggen. Die Unterschiede der Verträglichkeit von Weizen bis Hafer sind ohne große Bedeutung. Wintergerste, insbesondere aber Roggen, reagiert auf Striegeln sehr empfindlich und eignet sich dafür kaum. Im konventionellen anbau erfolgt in der Regel eine chemische Unkrautbekämpfung mit Herbiziden. Dabei wird die Anwendung der Herbizide überwiegend im frühen Nachauflauf durchgeführt, wobei die schlagspezifische Verunkrautung bei der Auswahl der Herbizide berücksichtigt werden sollte. Das setzt beim Anwender von PSM auch Kenntnisse über das Aussehen der Unkräuter im Keimblattstadium voraus. Die Höhe der Aufwandmenge der herbizide sollte sich an der jeweiligen Situation auf dem Schlag orientieren. Wichtige Kriterien sind: Arten-Zusammensetzung des Unkrautspektrums (Leitunkräuter bestimmen) Stärke des Unkrautbesatzes (Anzahl Pflanzen/m² oder Deckungsgrad) Entwicklungsstadium der Unkräuter zum Behandlungszeitpunkt voraussichtliche Konkurrenzkraft des s Witterungsbedingungen zum Zeitpunkt der Applikation Bodenverhältnisse (Bodenfeuchtigkeit, Anteil an organischer Substanz) gemeinsame Ausbringung mit Zusatzstoffen oder AHL. Generell ist zu beachten, dass reduzierte Aufwandmengen unterschiedliche Wirkungsreserven bei den einzelnen Unkrautarten haben. Je stärker die Aufwandmenge reduziert wird, umso wichtiger ist die Einhaltung des optimalen Anwendungstermins. Bei einzelnen Unkrautarten können Nachbehandlungen notwendig werden. Zur Resistenzvermeidung bzw. zur Verzögerung sind bei der Bekämpfung von Ungräsern Wirkungsgrade von annährend 100 % anzustreben. Unter diesem Aspekt ist die Anwendung von Bekämpfungsrichtwerten oder Schadensschwellen für Ungräser (z. B. für Windhalm in Wintergerste 20 Pfl./m²) wenig praktikabel. Diese Schadensschwellen wurden in den 1980er-Jahren erarbeitet. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur vereinzelt regional Herbizidresistenzen. Da in der Praxis sowohl Ungräser als auch dikotyle Unkräuter auftreten, sollten solche Aufwandmengen ausgewählt werden, die die häufigsten Unkräuter gut bekämpfen. Möglichkeiten zur Herbizideinsparung bestehen in der schlagspezifischen Entscheidung über Teilflächenbehandlungen, da Besatzdichte und Zusammensetzung der Verunkrautung innerhalb großer 67

6 Schläge oft nicht einheitlich sind. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination von mechanischer und chemischer Bekämpfung. Für Tankmischungen mit anderen PSM, Zusatzstoffen (Additiven) oder Blattdüngern empfiehlt es sich, die Hinweise der Fachberatung zu beachten. In der Regel sollten nicht mehr als drei Tankmischungspartner gemischt werden, da sonst Kulturpflanzenschäden oder auch Wirkungsminderungen möglich sind. Anwendungsbeschränkungen zum Gewässerschutz auf drainierten Flächen: Nach der Ausbringung können PSM mit dem in den Boden einsickernden Wasser zur Drainage transportiert werden. Das Drainagewasser kann dann in das Oberflächenwasser gelangen und dieses verunreinigen. In den Boden einsickerndes Wasser kann aber auch in den Unterboden und von dort ins Grundwasser gelangen. Die AWB zum Gewässerschutz schreiben vor, dass auf drainierten Flächen entweder ganz (NG405) oder für einen bestimmten Zeitraum (NG403 und NW800) von November bis 15. März die Anwendung des betreffenden PSM nicht gestattet ist. Diese AWB sind bußgeldbewehrt (Punkt 1.3). Einige herbizide erhielten spezielle AWB für den Einsatz auf drainierten Ackerflächen. Hinweise zu diesen Anwendungsbeschränkungen für herbizide auf drainierten Flächen gibt die Tabelle Tabelle : Verbot gesamter Anwendungszeitraum (NG405) Carmina 640, CTU 700, Lentipur 700, Toluron 700 SC Pixie (2,0 l/ha), Duplosan KV herbizide mit Anwendungsverbot auf drainierten Flächen Verbot bis (NG403, NW800) CTU-haltige Herbizide Trinity Sonstige Herbizide Addition, Atlantis OD (NAF mit 1,5 l/ha), Atlantis WG (NAF mit 0,5 kg/ha), Bacara Forte (VA 1,0 l/ha), Concert SX, Diflanil 500 SC, Husar Plus, Jura, Pixie (1,5 l/ha), Viper Compact, U 46 D Fluid, Accurate Extra, Speedy Nachbaubeschränkungen von herbiziden: Bei Auswinterungsschäden in Wintergetreide muss mitunter ein vorzeitiger Umbruch im Frühjahr erfolgen. Über die Nachbaumöglichkeiten auf schlägen, die bereits mit Herbiziden behandelt wurden, informieren die Produktinformationen der Hersteller (Tab ). In Abhängigkeit von den im Herbst eingesetzten Herbiziden sind Bodenbearbeitungsmaßnahmen erforderlich, um in der Nachfrucht Schäden vorzubeugen. Verschiedene Herbizide können auch beim normalen anbau (ohne vorzeitigem Umbruch) noch Schäden in der Nachfrucht an den Kulturpflanzen verursachen. Besonders in trockenen Jahren mit einer verringerten Abbauintensität bei den eingesetzten Herbiziden sollten diese Nachbaubeschränkungen beachtet werden. Eine Übersicht zu den Nachbaubeschränkungen gibt die Tabelle Besonders bei nachfolgendem Anbau von Winterraps oder Zwischenfrüchten sollte man auf die Auswahl und Höhe der Aufwandmenge der Herbizide in der vorfrucht achten. 68

7 Tabelle : Nachbaumöglichkeiten bei vorzeitigem Umbruch im Frühjahr (Herbsteinsatz der Herbizide) Herbizid (höchste zugelassene Aufwandmenge) S.-Raps S.-Wweizen S.-Gerste S.-Roggen S.-Triticale S.-Hafer Durum Dinkel Ackerbohne Erbsen Lupine Kartoffeln Zuckerrüben Mais So.-blumen Phacelia Öllein Weidelgräser Luzerne Absolute M F F F F F Activus SC T T T T T T T T T Addition F F F st st st st st F F st F st st st st st st st Alliance st st st Antarktis * F F F F F F F F Atlantis WG 300 1) F F F F Atlantis WG 200 1) st F F F st F Axial 50 keine Nachbaueinschränkung Axial Komplett F F F F F F F Bacara Forte * F F F F F st Beflex * st F F st F F st F st st st st Boxer F F F F F F F F F F F Cadou SC * st F st st F F F st F st st Cadou Forte Set * F F F T F st Carpatus SC * st F F st F F F st st st st Carmina 640 st st T T Diflanil 500 SC * F F F F F F F Falkon st st st st st st Fence st F st st F F F st F st st Herold SC * st F F st F F F st st st st Jura* F F F F F F F Lentipur 700 st st T T Lexus F F F F F F F F Malibu T T T T T T T T T T T T T st Picona T T T T T T T T F Pointer SX F F F F F Primus /Saracen F F F F F F F Stomp Aqua T T T T T T T T T T T T T F Sumimax F F F F F F F F F F F F F F F F F Sword keine Nachbaueinschränkung Toluron 700 SC T T T Traxos keine Nachbaueinschränkung Tribun F F F F F Trinity st F F st F F F st st st Vertix F F F F F F F F F F Viper Compact st F F F st st st st st F st: tiefe und wendende Bodenbearbeitung (20-25 cm); T: tiefe Bodenbearbeitung (15-20 cm); F: flache Bodenbearbeitung (5-10 cm); -: kein Nachbau möglich; : keine Angaben * zwischen der Behandlung und der Neuansaat von Sommerkulturen sollte ein Zeitraum von 12 Wochen liegen; 1) g/ha; Quelle: Produktinformationen der PSM-Hersteller 69

8 Tabelle : Nachbaubeschränkungen bei Herbiziden im (ausgenommen vorzeitiger Umbruch) Herbizid (höchste AWM) Zwischenfrüchte 1) Winterraps Herbizid (höchste AWM) Zwischenfrüchte 1) Winterraps Absolute M q q Falkon q q Accurate q q Herold SC q q Activus SC q q Hoestar Super q q Alliance q q Husar Plus Mero q q Ariane C q Jura qq qq Lentipur 700 Artus q q q q (Frühjahr) Atlantis WG 2) q q Lexus (Herbst) q q Attribut qq qq Lexus (Frühjahr) qq qq Bacara Forte q q Picona q q Battle Delta q q Pixie q q Caliban Duo q q Pointer Plus q q q q Caliban Top q q Stomp Aqua 4,4 l/ha 4,4 l/ha Carmina 640 q q Tribun q q Carpatus SC q q Toluron 700 SC q q (Frühjahr) Concert SX q q Trinity q q CTU 700 q q Vertix (Herbst) q q Diflanil 500 SC qq qq Vertix (Frühjahr) qq qq Dirigent SX q q Viper Compact q q q Schäden möglich; qq kein Nachbau; 1) Zweikeimblättrige Zwischenfrüchte; 2) Schäden in Rüben, Sonnenblumen möglich Unkrautbekämpfung im Herbst Neue Herbizide und Packs: Jura (14 g/l Diflufenican 667 g/l Prosulfocarb) wurde zur Bekämpfung von einund zweikeimblättrigen Unkräutern in W.-Weizen, W.-Gerste, W.-Roggen, W.-Triticale und W.-Hafer im Herbst im Vor- und im Nachauflauf zugelassen. Die maximale Aufwandmenge beträgt 4,0 l/ha: im Vorauflauf: gegen Einjähriges Rispengras, Windhalm, Vogelmiere, Persischen Ehrenpreis im Nachauflauf (BBCH 10-13): gegen Windhalm, Stiefmütterchen, Vogelmiere, Persischen Ehrenpreis und Echte Kamille. Für das Mittel gelten verschiedene wichtige Anwendungsbestimmungen und Auflagen: NW800, WP720 (kein Nachbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten sowie W.-Raps) sowie die Anwendungsbestimmungen für Prosulfocarb (Punkt 1.3.1). Carpatus SC (400 g/l Flufenacet, 200 g/l Diflufenican) erhielt eine Zulassung in W.-Gerste, W.-Weizen, W.-Roggen, W.-Triticale und Dinkel für den Nachauflauf von BBCH 10 bis 13 im Herbst gegen Windhalm, Einjähriges Rispengras, Klettenlabkraut, Vogelmiere und Echte Kamille mit 0,6 l/ha. Carpatus SC ist wirkstoffidentisch 70

9 mit Herold SC, hat aber andere Auflagen: WP710 (Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und W.-Raps möglich). Das wirkstoffgleiche Produkt Battle Delta ist ebenfalls neu in W.-Gerste, W.-Roggen, W.-Weizen und W.-Triticale zugelassen. Das Herbizid Fence (480 g/l Flufenacet) steht in W.-Weizen und W.-Gerste mit einer maximalen Aufwandmenge von 0,5 l/ha im Nachauflauf (bis BBCH 23) gegen Windhalm und Einjährige Rispe sowie im Vorauflauf gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Einjährige Rispe zur Verfügung. Pontos und Quirinus sind zwei neue Herbizide zur Bekämpfung zweikeimblättriger Unkräuter und Ungräser im. Die Anwendung erfolgt im Herbst vom Vor- bis in den Nachauflauf der Kultur in W.-Weizen, W.-Hartweizen, W.-Roggen, W.-Gerste, W.-Triticale und Dinkel. Beide Produkte bestehen aus der Kombination zweier Wirkstoffe aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen (Flufenacet, HRAC K und Picolinafen, HRAC F). Beide Herbizide sind als Suspensionskonzentrat (SC) formuliert und beinhalten jeweils 240 g/l Flufenacet. Sie unterscheiden sich jedoch mit 100 bzw. 50 g/l im Gehalt an Picolinafen für Pontos bzw. Quirinus. Für Pontos beträgt die Aufwandmenge 1,0 l/ha gegen Windhalm, Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe, Welsches Weidelgras und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter bzw. 0,5 l/ha gegen Windhalm, Einjährige Rispe und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter. Für Quirinus beträgt die Aufwandmenge 1,0 l/ha gegen Ackerfuchsschwanz, Welsches Weidelgras, Windhalm, Einjährige Rispe und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter. Die Zulassungen werden erwartet. Der Boxer Cadou SC Pack ist eine Kombination aus Prosulfocarb und Flufenacet. Der Pack kann in W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Gerste im Vorauflauf bis BBCH 12 der Kultur eingesetzt werden. Es werden 3,0 l/ha Boxer 0,5 l/ha Cadou SC gegen Ackerfuchsschwanz (auch resistente Biotypen), Windhalm, Einjährige Rispe, Weidelgras und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter empfohlen. Wirkungsschwächen sind Kornblume, Klatschmohn, Stiefmütterchen, Erdrauch und Trespe. Der Picona-Lentipur-Pack mit den Wirkstoffen Picolinafen, Pendimethalin und Chlortoluron hat eine gute Wirkung gegen Windhalm, Einjährige Rispe, Kornblume, Ausfallraps, Kamille und andere Unkräuter. Die Aufwandmenge beträgt 2,0 l/ha Picona 2,0 l/ha Lotus Lentipur 700. Vom BVL wurde mit Wirkung vom für PSM mit dem Wirkstoff Flupyrsulfuron das Ruhen der Zulassung angeordnet. Davon betroffen sind Absolute M, Ciral, Lexus und Vertix. Die genannten Präparate, einschließlich zugehörige Mittel des Parallelhandels, dürfen ab diesem Datum nicht mehr in Verkehr gebracht und nicht mehr angewendet werden. Allgemeine Hinweise zur Unkrautbekämpfung im Herbst: Die Unkrautbekämpfung im Herbst erfolgt in der Regel mit vorwiegend bodenwirksamen Präparaten mit einem breiten Wirkungsspektrum sowohl gegen dikotyle Unkräuter als auch gegen die Leitungräser Windhalm und Ackerfuchsschwanz. Beim Einsatz dieser Herbizide ist auf die gleichmäßige Ablage der Körner mit ausreichender Bodenbedeckung von 3 cm zu achten. Ein abgesetztes Saatbett verbessert die Verträglichkeit der Herbizide. Bei ungleichmäßiger Saatgutablage und freiliegenden Körnern sollte man auf die Herbstbehandlung verzichten, um eine starke Ausdünnung des bestandes zu vermeiden. Schäden an Keimlingen durch Bodenherbizide sind möglich. Auf leichten Standorten sollten unmittelbar nach dem Drillen keine Herbizide eingesetzt werden. Im Rahmen des Antiresistenz-Managements wird 71

10 empfohlen, die Herbizidanwendungen zur Bekämpfung von Ungräsern (außer in spät gesätem Weizen) im Herbst durchzuführen. Auf diese Weise kommen die resistenzgefährdeten Wirkstoffe aus der Gruppe HRAC B weniger zum Einsatz (Punkt 1.9). Das Anlegen von unbehandelten Kontrollfenstern auf dem Feld gibt Kenntnis über die Verunkrautungssituation und kann Routinebehandlungen in den nächsten Jahren ausschließen. Für die Anwendung im Herbst stehen die Herbizide Bacara Forte (HRAC F1 K3), Carpatus SC (F1 K3), Herold SC (F1 K3), Jura (F1 N), Sumimax (E), Stomp Aqua (HRAC K1), Malibu (K1 K3) oder Boxer/Filon (HRAC N) zur Verfügung. Für die Herbizide mit dem Wirkstoff Chlortoluron (z. B. Carmina 640, CTU 700, Lentipur 700 und Toluron 700 SC) gelten Sorteneinschränkungen (außer Trinity) (Tab ) Tabelle : W.-Weizensorten mit Unverträglichkeit gegenüber CTU (Auswahl) Ambello Anthus Aron Atomic Attlass Axioma Azimut Barranco Benchmark Bergamo Biscay Capnor Egoist Erasmus Event Famulus Format Global Gustav Henrik Hyland Hystar Impression Lear Lucius Magister Magnus Mercato Muskat Nelson Norris RGT Illustrious RGT Paddington Rubisko Phare Pius Premio Primus Salutos Tabasco Tarkus Zappa Bekämpfung von Windhalm im Herbst: Von den Ungräsern hat der Windhalm nach wie vor die größte Bedeutung im Beratungsgebiet. Der Windhalm läuft in manchen Jahren teilweise erst Mitte bis Ende Oktober auf, in milden Wintern ist ein Auflaufen bis ins Frühjahr möglich. In Wintergerste steht eine Vielzahl der über den Boden wirkenden Herbizide (z. B. Bacara Forte, Beflex (F1), Cadou SC (K3) Herold SC/Carpatus SC, Jura, Malibu oder Boxer/Filon) zur Verfügung. Die Anwendung dieser Herbizide sollte zum BBCH 10 bis 12 des s und bei genügend Bodenfeuchte erfolgen. Bei witterungsbedingt unzureichenden Wirkungsgraden der Bodenherbizide (z. B wegen Trockenheit) kann Axial 50 (A) bzw. Axial Komplett (A, B) zur Nachbehandlung im Herbst bzw. im Frühjahr eingesetzt werden. Da Axial 50 und Axial Komplett über die Blätter wirken, muss der Windhalm bereits aufgelaufen sein. Die Chlortoluron-haltigen Herbizide (C) sind einsetzbar soweit es die Anwendungsbedingungen zulassen (Punkt 1.3.1). Carmina 640, Lentipur 700 und Toluron 700 SC dürfen nicht auf den Bodenarten reiner Sand, schwach schluffiger Sand und schwach toniger Sand mit einem C org -Gehalt kleiner als 1,5 % und nicht auf drainierten Flächen zur Anwendung kommen. Analog verhält es sich mit der Tankmischung Lentipur 700 Alliance. Trinity ist auf drainierten Flächen vom bis nicht zulässig. In W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale stehen z. B. Bacara Forte, Beflex, Cadou SC, Carpatus SC, Herold SC (in W.-Triticale max. 0,5 l/ha), Jura oder Malibu zur Verfügung. Sumimax (E) ist nur in W.-Weizen möglich. 72

11 Gegenwärtig häufen sich die Nachweise von ALS-Resistenzen bei Windhalm, sodass Herbizide aus der Gruppe HRAC B (Sulfonylharnstoffe, Pyrimidine z. B. Falkon) nur eingeschränkt zur Bekämpfung von Windhalm verwendet werden sollten. Tabelle : Herbizide Empfehlungen zur Bekämpfung von Windhalm und Unkräutern in W.- im Herbst AWM (l o. kg/ha) W.- G W R T BBCH Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Storchschnabel Ausfallraps* ohne CTU Bacara Forte 1, Bacara Forte Pointer SX 0,8 15 g Herold SC Sumimax 0,35 60 g Filon Acupro 3,0 60 g Boxer Beflex 2,5 0, mit CTU Carmina 640** Beflex 1,5 0, Trinity Herold SC 1,5 0, Lentipur 700** Alliance 2,0 65 g * außer Clearfield-Ausfallraps; ** im W.-Weizen Sortenverträglichkeit beachten; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung; Schraffur hellgrau: % Wirkung; ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar; CTU = Chlortoluron Wirkung in % Kosten ( /ha) 1 Herold SC Trinity 0,25 1,5 n = 12 5 Carmina 640 Alliance 1,5 0,065 n = 10 2 Filon Acupro 3,0 0,060 n = 9 6 Carmina 640 Beflex 1,5 0,35 n = 24 3 Filon Acupro 2,0 0,040 n = 7 7 Bacara Forte Alliance 0,8 0,065 n = 24 4 Herold SC Sumimax 0,2 0,06 n = 14 8 Bacara Forte Pointer SX 0,8 0,015 n = 14 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse Abbildung : Wirkung von Herbiziden bei Herbstanwendung gegen Windhalm im Wintergetreide (Ringversuche ) 73

12 Die Tabelle enthält Empfehlungen zur Bekämpfung von Windhalm (einschließlich wichtiger Unkräuter), die Hinweise beziehen sich auf Standorte ohne Resistenzen. Die Ergebnisse der in den Jahren 2014 bis 2017 durchgeführten Ringversuche zur Windhalmbekämpfung im Herbst zeigt die Abbildung Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Herbst: Der Ackerfuchsschwanz gehört in den ostdeutschen Bundesländern nur regional zur Leitunkrautflora. Er nimmt aber örtlich sowohl in der Verbreitung als auch in der Befallsstärke zu. Ackerfuchsschwanz läuft zu ca. 80 % im Herbst auf. Die Bekämpfung sollte vorzugsweise im Herbst erfolgen, um konkurrenzbedingte Ertragsausfälle zu vermeiden. In mehrjährigen sächsischen Versuchen betrug die Ertragsdifferenz 9,2 dt/ha zwischen der Herbst- und Frühjahrsbehandlung (mit 0,3 kg/ha Atlantis WG 0,6 l/ha FHS). Bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz gilt im Prinzip die gleiche Vorgehensweise wie beim Windhalm. Die Herbizide mit der HRAC-Einstufungen F1, K1, K3 und N sollten in höheren Aufwandmengen als zur Windhalmbekämpfung eingesetzt werden. In Wintergerste werden bei geringeren Ackerfuchsschwanz-Besatzdichten Bodenherbizide auf der Basis von Flufenacet (Cadou SC, Cadou Forte Set, Carpatus SC, Herold SC, Malibu) als Einmalbehandlung oder nach Bedarf als Spritzfolge mit Axial 50 oder Axial Komplett im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr empfohlen. Die Flufenacet-Produkte sollten in der Auflaufphase von Ackerfuchsschwanz bei genügend Bodenfeuchtigkeit eingesetzt werden. Da Axial 50 und Axial Komplett ausschließlich über die Blätter wirken, ist diese Anwendung besonders unter trockenen Herbstbedingungen vorteilhaft. Die Wirkung ist unabhängig von der Bodenart und Bodenfeuchte. Bei der Anwendung von Axial 50 und Axial Komplett sollte der Ackerfuchsschwanz vollständig aufgelaufen sein. In W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale kommen Cadou SC, Herold SC oder Malibu zum Einsatz. In früh gesäten Kulturen und höheren Ackerfuchsschwanz- Dichten wird häufig zuerst ein Bodenherbizid angewendet und eine Nachbehandlung im Spätherbst mit Axial 50, Axial Komplett oder Traxos durchgeführt. Eine Nachbehandlung kann auch im zeitigen Frühjahr mit Atlantis WG FHS, Broadway Broadway-Netzmittel, Traxos, Axial 50, Axial Komplett durchgeführt werden. Bei Atlantis WG sind unterschiedliche Aufwandmengen für einzelne arten zu beachten (Tab ). Die Versuchsergebnisse zeigen, dass in ca. 80 % der Fälle eine Nachbehandlung im Herbst oder Frühjahr notwendig war. Unter günstigen Einsatzbedingungen ist die Mischung von Flufenacet-Produkten (z. B. Carpatus SC, Herold SC) und Boxer (HRAC-Einstufung N) besonders in den von Resistenz gefährdeten Gebieten von Bedeutung, da die beteiligten Wirkstoffe hinsichtlich der Resistenzbildung noch nicht belastet sind. Probleme bei der Ackerfuchsschwanz- Bekämpfung können auf Standorten auftreten, auf denen Ackerfuchsschwanz mehrmals mit ACCase-Hemmern (z. B. mit Axial 50, Axial Komplett, Traxos, Ralon Super) behandelt wurde. Die aktuellen Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und Unkräutern im Herbst enthält die Tabelle Die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz erfordert zumeist erhöhte Herbizid-Aufwandmengen. Dadurch ist die Bekämpfung von vorhandenen Unkräutern in der Regel mit abgesichert. 74

13 Tabelle : Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und Unkräutern im W.- im Herbst Herbizide AWM ( l o. kg/ha) W.- G W R T BBCH Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Storchschnabel Ausfallraps* Bodenktive Herbizide Bacara Forte Cadou SC 0,75 0, Herold SC Boxer 0,6 3, Herold SC Malibu 0,3 4, Bodenaktiv Herbizide der HRAC A Herold SC Axial 50 0,4 0, Malibu Traxos 3,0 1, SF Herold SC** (Herbst) / 0,4-0,6 / Axial 50 (Frühj.) 1,2 bis 13 / 91- bis Bodenaktiv Herbizide der HRAC B Herold SC** Atlantis WG 0,4 0,3 FHS 0, SF Herold SC** (Herbst) / 0,4-0,6 / Atlantis WG FHS (Frühj.) 0,3 0,6 bis 13 / 82- bis * außer Clearfield-Ausfallraps; ** in W.-Triticale mit max. 0,5 l/ha; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung; Schraffur hellgrau: % Wirkung; ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar Wirkung in % Malibu Lentipur 700 4,0 1,5 n = 22 4 Herold SC Boxer / Axial 50 (NAH) 0,6 2,5 / 0,9 n = 6 2 Herold SC Lentipur 700 0,6 1,5 n = 22 5 Herold SC / Axial 50 (NAH) 0,6 / 0,9 n = 9 3 Herold SC Boxer 0,6 2,5 n = 22 6 Herold SC / Axial 50 (NAF) 0,6 / 1,2 n = 6 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse; dunkle 1-3 Säulen: Tankmischungen aus Bodenherbiziden; helle Säulen 4-6: Spritzfolgen eines boden- und blattaktiven Herbizids Kosten ( /ha) Abbildung : Wirkung von Tankmischungen und Spritzfolgen gegen Ackerfuchsschwanz in Wintergerste (Ringversuche ) Die Ergebnisse der Ringversuche 2014 bis 2017 zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in Wintergerste sind in der Abbildung dargestellt. Mit bodenwirksamen Einmal-Behandlungen im Herbst konnten nur befriedigende oder nicht mehr 75

14 ausreichende Wirkungsgrade erzielt werden. Bei ca. 75 % dieser bodenaktiven Herbizidvarianten wäre in der Praxis eine Nachbehandlung erforderlich. Spritzfolgen mit einer Vorlage von Herold SC bzw. Herold SC Boxer im Herbst und einer Nachbehandlung von Axial 50 im Herbst bzw. im Frühjahr erreichten gute Wirkungen. Die Abbildung zeigt im W.-Weizen sehr gute Wirkungen von Tankmischungen, die über boden- und blattaktive Wirkstoffe verfügen. Die im Herbst eingesetzten Tankmischungen von bodenwirksamen Herbiziden mit den Herbiziden der Gruppe HRAC A bzw. B sind in ihrer Wirksamkeit vergleichbar. Wirkung in % Bekämpfung von dikotylen Unkräutern im Herbst: Schon geringer Besatz von Klettenlabkraut verursacht hohe Ertragsverluste. Die Bekämpfung ist bereits bei einer Klettenlabkrautpflanze je 10 m 2 erforderlich. Weil diese Pflanzenart über das ganze Jahr aufläuft, wird sie bei den Herbstbehandlungen nicht sicher erfasst. Nachbehandlungen im Frühjahr sind häufig notwendig. Eine gute Wirkung im Herbst haben z. B. 1,0 l/ha Bacara Forte, 1,0 l/ha Falkon, 1,0 l/ha Viper Compact, 75 ml/ha Primus bzw. 75 ml/ha Saracen. Auf leichten Standorten ist das gemeinsame Auftreten von Kornblume und Klatschmohn oft zu beobachten. Da das Stadium kleine Rosette (ca. 3 cm bei der Kornblume oder das 4-Blattstadium beim Klatschmohn) zum Zeitpunkt der Behandlung nicht überschritten werden sollte, ist der Herbsttermin zu bevorzugen. Die meisten Kornblumenpflanzen laufen im Herbst auf. Werden die Kornblumen im Herbst toleriert und die Bekämpfungsmaßnahmen erst im Frühjahr durchgeführt, kommt es zu Ertragseinbußen von bis zu 6 dt/ha (eigene Versuchsergebnisse). Mit dem Wefall von Flupyrsulfuron stehen nur noch wenige Wirkstoffe zur Bekämpfung von Kornblume und Klatschmohn zur Verfügung. 30 g/ha Pointer SX und 75 ml/ha Primus zeigen eine gute Wirkung Herold SC Malibu 0,3 4,0 n = 29 4 Picona Lexus* 3,0 0,020 n = 14 2 Herold SC Boxer 0,6 3,0 n = 29 5 Malibu Lexus 3,0 0,020 n = 28 3 Malibu Traxos 3,0 1,2 n = 29 6 Boxer Absolute M 4,4 0,180 n = 13 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse; * geprüft; dunkle Säulen 1-2: Bodenherbizide; schraffierte Säule 3: Tankmischung aus HRAC A-Herbizid Bodenherbizid; helle Säulen 4-6: Tankmischungen aus HRAC B-Herbiziden Bodenherbiziden Abbildung : Wirkung von Herbiziden gegen Ackerfuchsschwanz in Winterweizen (Ringversuche )

15 Der Hundskerbel (Anthriscus caucalis) aus der Familie Doldenblütler wurde in den letzten Jahren vermehrt registriert. In den Versuchen zur Bekämpfung vom Hundskerbel in ST brachten Carmina 640 und die Tankmischung Alliance Lentipur 700 Wirkungsgrade von 95 % und 100 %. 30 g/ha Pointer SX ist ebenfalls sehr wirksam. Zulassungsumfang der Herbizide für den Herbsteinsatz, deren Wirkungsbreite, Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern und Saumbiotopen enthält die Tabelle Bei hohen Aufwandmengen von Bodenherbiziden (z. B. bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz) erreicht man auch eine breite Wirkung gegen dikotyle Unkräuter. Dennoch besteht bei Klettenlabkraut die Gefahr eines Auflaufens in den Wintermonaten. Hier sollten rechtzeitig Kontrollen im Frühjahr erfolgen. Bekämpfung von Clearfield (CL)-Ausfallraps in : Der in CL-Rapsherbiziden (Punkt 4.2) enthaltene Wirkstoff Imazamox gehört (wie z. B. Atlantis WG, Pointer SX, Broadway) zur Gruppe HRAC B. ALS-toleranter Raps (CL-Ausfallraps) ist somit nicht sicher mit HRAC B-Herbiziden (Sulfonylharnstoffe, Pyrimidine, Punkt 1.9, Tab ) bekämpfbar. Eigene Versuchsergebnisse zeigen, dass sich der CL- Ausfallraps im Fruchtfolgeglied mit einer Reihe von Bodenherbiziden gut kontrollieren lässt. Die höchsten Wirkungsgrade erzielten bei der Herbstanwendung 2,0 l/ha Trinity, 0,8 l/ha Bacara Forte zum Termin BBCH 9 bis 10 des s. Der frühere Applikationstermin T1 zum BBCH 9 bis 10 des CL-Ausfallrapses war günstiger als der spätere Termin zum BBCH 12 bis 13. Zwischen Frühjahrsund Herbstvarianten wurden nur geringe Unterschiede in der Wirkung registriert. Erfolgt aber die Herbizidanwendung erst im Frühjahr, können zu diesem Zeitpunkt beim starken Ausfallrapsbesatz bereits Ertragseinbußen eintreten. In der landwirtschaftlichen Praxis wird der Ausfallraps jedoch nicht immer zu 100 % bekämpft, sodass der Landwirt sich auf Mischpopulationen von CL- und Nicht-CL-Ausfallraps bei der Bekämpfung einstellen muss. CL-Ausfallraps lässt sich mit herbiziden aus der Gruppe HRAC B (z. B. Sulfonylharnstoffe) nicht sicher bekämpfen. Hier ist der rechtzeitige Einsatz von Bodenherbiziden im Herbst mit entsprechenden Aufwandmengen erforderlich. 77

16 Tabelle : Herbizide im - Herbstanwendung PSM Zulassung bis Activus SC 12/2021 Addition 12/2021 Alliance 12/2020 Atlantis WG FHS 01/2018 Atlantis OD 01/2018 Axial 50 12/2026 Axial Komplett 12/2026 Bacara Forte 12/2019 Beflex 12/2020 Boxer 10/2018 Cadou SC 10/2018 Carmina /2019 Carpatus SC 10/2018 Diflanil 500 SC 12/2022 Falkon 12/2025 Zulassung AWM (l o. kg/ha) BBCH Hang Gewässer Abstand (m) Saumbiotop Abdriftminderung (%) G W R T , , sonst. bußgeldbewehrte AWB NT145, 146,170 NW800, NT , g ,4 0, ,3 0, ,15 0, , , ,6 0 0, , , NW , , , , , , ,24 0 3, , NT145, 146,170 - NG405, 414,337 0, , NW800 1,

17 Tabelle : Herbizide im - Herbstanwendung PSM HRAC-Einstufung Wirkstoff Activus SC K1 Addition K1, F1 Alliance F1, B Atlantis WG FHS B, B Atlantis OD B, B Axial 50 A Axial Komplett A, B Bacara Forte F1, F1, K3 Beflex F1 Boxer N Cadou SC K3 Carmina 640 C2, F1 Carpatus SC K3, F1 Diflanil 500 SC F1 Falkon F1, B WSG (g/l o. kg) Pendimethalin 400 Pendimethalin Diflufenican Diflufenican Metsulfuron Iodosulfuron Mesosulfuron Iodosulfuron Mesosulfuron Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Erdrauch Vergissmeinnicht Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Trespe Weidelgras Jährige Rispe Pinoxaden 50 Pinoxaden Florasulam Diflufenican Flurtamone Flufenacet Beflubutamid 500 Prosulfocarb 800 Flufenacet 500 Kosten ( /ha) Chlortoluron Diflufenican Diflufenican Flufenacet Diflufenican 500 Diflufenican Penoxsulam

18 Tabelle : Herbizide im - Herbstanwendung PSM Zulassung bis Herold SC 10/2018 Jura 10/2019 Lentipur /2018 Malibu 07/2018 Picona 06/2018 Pointer SX 10/2018 Primus 02/2018 Ralon Super PowerPlus 12/2016 Saracen 02/2018 Sempra 12/2019 Stomp Aqua 07/2018 Zulassung AWM (l o. kg/ha) BBCH Hang Gewässer Abstand (m) Saumbiotop Abdriftminderung (%) G W R T sonst. bußgeldbewehrte AWB 0, , VA- NW800, 4, NT ,170 VA NG337, 3, , NA 414 NT112 4, ,146, 170 NT112 3, ,146, g ml ,20,2% ,00,2% 75 ml , ,4 VA / ,5 NA NT ,146, 170 Sumimax 60 g 06/ Sword 0,25 04/ Toluron 700 SC NG405, 3, / ,337 Traxos 1,2 12/2026 NA Tribun 20 g 12/

19 Tabelle : Herbizide im - Herbstanwendung PSM HRAC-Einstufung Wirkstoff Herold SC F1, K3 Jura N, F1 Lentipur 700 C2 Malibu K1, K3 Picona K1, F1 Pointer SX B Primus B Ralon Super Monfast A Saracen / Axclean B Sempra F1 Stomp Aqua K1 Sumimax E Sword A Toluron 700 SC C2 Traxos A, A Tribun B Diflufenican Flufenacet Prosulfocarb Diflufenican WSG (g/l o. kg) Chlortoluron 700 Pendimethalin Flufenacet Pendimethalin Picolinafen Tribenuron 482 Florasulam 50 Fenoxaprop-P Netzmittel Florasulam 50 Diflufenican 500 Pendimethalin 455 Flumioxazin 500 Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Erdrauch Vergissmeinnicht Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Trespe Weidelgras Jährige Rispe 63,6 Clodinafop 240 Kosten ( /ha) Chlortoluron 700 Clodinafop Pinoxaden Tribenuron

20 Tabelle : PSM Zulassung bis Trinity 12/2020 Viper Compact 06/2018 Herbizid-Packs Boxer Cadou SC Pack Cadou Forte Set Carmina Complett Filon Pack Picona Lentipur Pack 82 Herbizide im - Herbstanwendung Zulassung AWM (l o. kg/ha) BBCH Hang Gewässer Abstand (m) Saumbiotop Abdriftminderung (%) G W R T , sonst. bußgeldbewehrte AWB NG337, NW800, NT ,170 1, NW800 3,0 0, ,3 0,75 1,5 65 g 3,0 60 g 2,0 2,0 NT145, 146, NG405, 414,337 NT145, 146, 170 NT ,146, Unkrautbekämpfung im Frühjahr Neue Frühjahrsherbizide: Tomigan XL (2,5 g/l Florasulam 100 g/l Fluroxypyr) erhielt die Zulassung in W.-Weizen, W.-Gerste, W.-Roggen und Triticale sowie S.- Weizen, S.-Gerste und Hafer von BBCH 13 bis 29 mit 1,5 l/ha gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter. Für die genannten W.-arten ist die Spätanwendung gegen Klettenlabkraut von BBCH 30 bis 39 mit 1,5 l/ha möglich. Für Avoxa (33,3 g/l Pinoxaden 8,3 g/l Pyroxsulam) wird die Zulassung in W.- Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale mit 2 Aufwandmengen bis BBCH 32 erwartet: 1,35 l/ha gegen Windhalm, Flughafer und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 1,8 l/ha gegen Ackerfuchsschwanz, Weidelgras, Trespen und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter. 1,8 l/ha Avoxa entsprechen 220 g/ha Broadway (bei Pyroxsulam) und 1,2 l/ha Axial 50. Für Zypar wird die Zulassung in W.- und S.- (außer Hafer) von BBCH 13 bis 45 mit der maximalen Aufwandmenge von 1,0 l/ha gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter erwartet. Das Herbizid enthält 6 g/l Halauxifen-methyl

21 Tabelle : Herbizide im - Herbstanwendung PSM HRAC-Einstufung Wirkstoff Trinity K1, C2, F1 Pendimethalin Chlortoluron Diflufenican Viper Compact Diflufenican Penoxsulam F1, B, B Florasulam Herbizid-Packs Boxer N Prosulfocarb Cadou SC Flufenacet K3 Cadou SC Flufenacet K3 Diflufenican Bacara forte Flurtamone F1, F1, K3 Flufenacet Carmina 640 Chlortoluron C2, F1 Diflufenican Alliance Diflufenican F1, B Metsulfuron Filon N Prosulfocarb Acupro Metsulfuron F1, B Diflufenican Picona K1, F1 Pendimethalin Lentipur 700 Picolinafen C2 Chlortoluron * außer Clearfield-Raps WSG (g/l o. kg) , Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Erdrauch Vergissmeinnicht Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Trespe Weidelgras Jährige Rispe Kosten ( /ha) (Arylex active) und 5 g/l Florasulam (bekannt aus Primus). Empfohlener Einsatztermin ist von BBCH 13 bis 32. Mit 1,0 l/ha Zypar wird die gleiche Menge von Florasulam ausgebracht wie mit 100 ml/ha Primus. Der neue Wirkstoff Halauxifen-methyl kommt aus der HRAC-Gruppe O. Die Wirkstoffe aus dieser Gruppe sind kaum resistenzgefährdet. Mit Zypar können resistente Biotypen von Unkräutern (z. B. Vogelmiere, Kamille, Klatschmohn, Kornblume) bekämpft werden. Die Wirkungslücken/-schwächen sind Stiefmütterchen, Persischer und Efeublättriger Ehrenpreis. Zypar ist ein guter Mischpartner für die wichtigsten gräserwirksamen Produkte gegen Windhalm und Ackerfuchsschwanz. Nachbaubeschränkungen sind nicht vorgesehen. Pixxaro EC enthält die Wirkstoffe Halauxifen-methyl (12 g/l) und Fluroxypyr (280 g/l). Das Herbizid wird in W.- von BBCH 13 bis 45 und S.- von BBCH 13 bis 39 mit der Aufwandmenge von 0,5 l/ha gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter zugelassen. Mit 0,5 l/ha Pixxaro wird die gleiche Menge von Fluroxypyr ausgebracht wie mit 0,7 l/ha Tomigan 200 sowie 6 g/ha Halauxifen

22 Empfohlener Einsatztermin ist von BBCH 30 bis 45. Pixxaro EC zeichnet sich durch seine schnelle temperaturunabhängige Wirkung gegen Klettenlabkraut aus. Resistente Unkräuter (z. B. Kornblume, Vogelmiere) werden gut bekämpft. Die Wirkungslücken sind Ackerhellerkraut, Ausfallraps, Efeublättriger Ehrenpreis, Kamille-Arten und Stiefmütterchen. Die Zulassung wird zur Frühjahrssaison erwartet. Neue Anwendungsbestimmungen für PSM mit den Wirkstoffen Prosulfocarb (Boxer) und Pendimethalin zur Herabsetzung der Abdrift und Verflüchtigung sind im Punkt beschrieben. Herbizide gegen Ungräser im Nachauflauf Frühjahr enthält die Tabelle Zulassungsumfang der Herbizide für den Frühjahrseinsatz, deren Wirkungsbreite, Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Schutz von Oberflächengewässern und Saumbiotopen sind aus der Tabelle ersichtlich. Die noch fehlenden Anwendungsbestimmungen und Auflagen werden rechtzeitig über den PS-Warndienst der Länder mitgeteilt. Allgemeine Hinweise zur Unkrautbekämpfung im Frühjahr: Unkrautbekämpfungsmaßnahmen sollten erst durchgeführt werden, wenn die bestände sich regeneriert haben und die Befahrbarkeit der Flächen gegeben ist. Auch die im Herbst behandelten Wintergetreideflächen sollte man auf Ungräser und schwerbekämpfbare Unkräuter prüfen. In der Regel müssen die Herbizidbehandlungen spätestens bis zum Ende der Bestockung des s (BBCH 29) aus Gründen der Verträglichkeit in der Kultur abgeschlossen sein. In der Tabelle sind Herbizide aufgeführt, die nach dem Schossbeginn des s noch eingesetzt werden dürfen. Wenn eine Behandlung gegen Ungräser erforderlich ist, sollte diese nicht zu spät erfolgen. Bei später Anwendung gehen die Verträglichkeit im sowie die Herbizidwirkung gegen die Ungräser zurück. Hinweise zur Kombination von herbiziden mit AHL: Eine gemeinsame Ausbringung von Herbiziden mit AHL (Ammoniumnitrat-Harnstofflösung) kann ab Vegetationsbeginn im zeitigen Frühjahr (zur 1. N-Gabe) in reinem AHL (180 bis 200 l/ha) oder während der Vegetationszeit (nach deutlichem Wachstumsbeginn) mit 30 bis 50 l/ha AHL im Mischungsverhältnis von mindestens 1 : 3 (AHL : Wasser) erfolgen. Die in Tabelle aufgeführten Möglichkeiten der gemeinsamen Ausbringung von Herbiziden und AHL beziehen sich ausschließlich auf Kombinationen mit AHL- Markenware gemäß Düngemittelverordnung. Bei der gemeinsamen Ausbringung von Herbiziden und AHL besteht die Gefahr von Verätzungen an den pflanzen. Ab dem Schossen des s können auch geringe AHL-Mengen von 10 bis 15 kg/ha N zu Phytotoxizität am führen. Um Schäden zu minimieren, müssen allgemeine Grundsätze zur richtigen und pflanzenverträglichen AHL-Anwendung beachtet werden: Anwendungstermin muss für AHL- und Herbizidausbringung passen, großtropfige AHL-Ausbringung mit geringem Druck (Injektordüsen über 03 empfehlenswert) während der Vegetation nur trockene Pflanzenbestände mit gut ausgebildeter Wachsschicht behandeln muss das 3-Blattstadium erreicht haben keine Anwendung bei Temperaturen unter 0 C oder Nachtfrostgefahr, keine Anwendung bei Temperaturen über 20 C 84

23 nicht mehr als einen AHL-Mischpartner anwenden, keine Mischung mit FHS oder Öl-Zusätzen (Mero etc.) Tankmischungen grundsätzlich kurz vor der Ausbringung ansetzen, Rührwerk laufen lassen und zügig ausbringen Gebrauchsanleitung der Hersteller beachten. Tabelle : Möglichkeiten der Kombination von herbiziden und AHL Herbizid AHL pur (1) (180 bis 200 l/ha) Mischungen (2) AHL : Wasser (Verhältnis mind. 1:3) Bemerkungen Accurate Addition -- max. 50 l/ha AHL Alliance Antarktis max. 30 l/ha AHL Ariane C Artus AHL: Wasser besser 1:4 Atlantis WG FHS -- max. 30 l/ha AHL max. 0,3 kg/ha Attribut Axial max. 56 l/ha AHL nur in WW, WG bis BBCH 31 Axial Komplett -- max. 56 l/ha AHL nur in WW, WG Bacara Forte -- max. 30 l/ha AHL mit 170 l/ha Wasser Basagran DP max. 50 l/ha AHL Biathlon 4D nur ohne Dash E.C. Boxer / Filon AHL nur im Vorauflauf möglich Broadway WW 220 g/ha -- mit Zugabe von Netzmittel Broadway WW 130 g/ha incl. 0,6 l/ha Netzmittel Broadway WR, WT mit Zugabe von Netzmittel Caliban Duo Caliban Top Carmina 640 in AHL pur erst 1:1 mit Wasser anmischen Concert SX Dirigent SX in AHL pur mind. 25 g/ha Duanti Duplosan DP -- max. 50 l/ha AHL Duplosan KV -- max. 50 l/ha AHL Fluroxane Hoestar Hoestar Super Husar Plus kein Mero zugeben Lentipur 700 Pixie -- Pointer SX Pointer Plus Primus Primus Perfect 85

24 Tabelle : Möglichkeiten der Kombination von herbiziden und AHL Herbizid AHL pur (1) (180 bis 200 l/ha) Mischungen (2) AHL : Wasser (Verhältnis mind. 1:3) Bemerkungen Refine Extra SX Saracen Starane XL Stomp Aqua kein AHL pur im NAH Sumimax nur bei VA-Anwendungen Toluron 700 SC Tomigan 200 Tomigan XL Traxos -- max. 56 l/ha AHL nur in WW bis BBCH 31 Tribun Trinity -- max. 50 l/ha AHL U 46 M-Fluid -- max. 50 l/ha AHL Viper Compact (1) zu Vegetationsbeginn; (2) während der Vegetation ab 3-Blattstadium; = AHL-Kombination möglich; (--) = AHL-Kombination nicht möglich; Hinweis: Beim Einsatz von AHL nur unverschnittene Originalware verwenden! Quelle: Produktinformationen der PS-Firmen Bekämpfung von Windhalm im Frühjahr: Im Frühjahr bietet sich die Anwendung von ALS-Hemmern zur Windhalmbekämpfung an. Diese Mittel haben bei einem günstigen Preisniveau ein breites Wirkungsspektrum (Windhalm Dikotyle). Mit dem intensiven Einsatz dieser Herbizide entwickelten sich jedoch Resistenzen gegen einige Mittel aus dieser Wirkstoffgruppe (z. B. Concert SX, Husar Plus). Diese Herbizide können im Solo-Einsatz auf vielen Flächen nicht mehr empfohlen werden. Eine Alternative für Standorte mit ALS-resistentem Windhalm ist der Einsatz von ACCase-Hemmern. Dazu gehören z. B. Axial 50, Axial Komplett oder Traxos. Herbizide auf der Basis von Chlortoluron z. B. Lentipur 700 oder Toluron 700 SC werden empfohlen, soweit es die Anwendungsbestimmungen und die Resistenzentwicklung zulassen. Die Empfehlungen zur Bekämpfung von Windhalm sowie die Wirksamkeit gegen zweikeimblättrige Unkräuter im Frühjahr enthält die Tabelle Die Ergebnisse der in den Jahren 2014 bis 2017 durchgeführten Ringversuche zur Bekämpfung von Windhalm im Frühjahr sind in der Abbildung dargestellt. Auf Windhalm-Standorten mit ALS-Resistenz ist die Solo-Anwendung von HRAC B-Herbiziden (z. B. Attribut, Concert SX oder Husar Plus) nicht mehr zu empfehlen. Auch Broadway und Atlantis WG wirken gegen ALS-resistenten Windhalm nicht ausreichend. Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Frühjahr: Vor allem in spät gesätem W.-Weizen auf Standorten mit Ackerfuchsschwanz-Besatz ist eine Frühjahrsbehandlung notwendig. Zur Anwendung können die ALS-Hemmer 0,3 kg/ha Atlantis WG 0,6 l/ha FHS (auch in W.-Triticale), 100 g/ha Attribut (nur in W.-Weizen) oder 220 g/ha Broadway Broadway-Netzmittel (auch in W.-Roggen und W.-Triticale) kommen. Starker Ackerfuchsschwanz-Besatz erfordert 0,4 kg/ha Atlantis WG 0,8 l/ha FHS. Der Einsatz der Sulfonylharnstoffe im Frühjahr sollte nicht erfolgen, 86

25 Tabelle : Empfehlungen zur Bekämpfung von Windhalm und Unkräutern in W.- im Frühjahr Herbizide AWM ( l o. kg/ha) W.- G W R T BBCH Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Storchschnabel Ausfallraps* Herbizide der HRAC A bodenaktiv Axial Komplett 1, Axial 50 0,9 Biathlon 4D Dash E.C. 0,07 1, Herbizide der HRAC B BroadwayNetzmittel** 0,13 0, Husar Plus Mero** 0,2 1, * außer Clearfield-Ausfallraps; ** nicht gegen ALS-resistenten Windhalm; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung; Schraffur hellgrau: % Wirkung; ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar; Wirkung in % Axial 50 Biathlon 4D Dash E.C. 0,9 0,070 1, Axial 50 Broadway Broadway-Netzmittel 0,9 0,13 0,6 n = 7 4 Atlantis WG FHS Starane XL 0,25 0,5 1,0 n = 7 Kosten ( /ha) n = 5 5 Broadway Broadway-Netzmittel 0,13 0,6 n = 14 3 Axial 50 Primus Perfect 0,9 0,2 n = 14 6 Husar Plus Mero 0,2 1,0 n = 14 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse; dunkle Säulen 1-3: Gräserherbizide HRAC A bzw A B; helle Säulen 4-6: Gräserherbizide HRAC B, Resistenzstandorte enthalten Abbildung : Wirkung von Herbiziden bei Frühjahrsanwendung gegen Windhalm im Winterweizen (Ringversuche mit Resistenzstandorten) wenn starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie Nachtfröste zu erwarten sind. Die Anwendung bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann phytotoxische Schäden an Kulturpflanzen und damit verbundene Ertragsverluste verursachen. In Wintergerste darf Axial Komplett mit 1,3 l/ha spätestens bis zum Ende der Bestockung eingesetzt werden. Dieses Entwicklungsstadium hat die Wintergerste im Frühjahr schnell erreicht. Wenn dieser Termin nicht eingehalten werden kann, besteht 87

26 noch die Möglichkeit mit 0,9 bis 1,2 l/ha Axial 50 bis zum BBCH 39 des s (Blatthäutchen-Stadium) den Ackerfuchsschwanz zu bekämpfen. Axial 50 und Axial Komplett sind auch in W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale zugelassen. Unter ungünstigen trockenen Witterungsbedingungen wirken die im Herbst eingesetzten Bodenherbizide unzureichend (Punkt 2.2.2). In diesen Fällen muss eine Nachbehandlung im Frühjahr mit 0,9 bis 1,2 l/ha Axial 50 in W.-Gerste, W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale bis zum BBCH 39 durchgeführt werden. Die Anwendung von 1,0 bis 1,2 l/ha Traxos oder von 0,3 kg/ha Atlantis WG 0,6 l/ha FHS ist auch möglich (nur W.-Weizen und W.-Roggen). Im Rahmen der Fruchtfolge und bei Bedarf auch in Behandlungsfolgen innerhalb einer Kultur ist ein regelmäßiger Wechsel der Wirkstoffgruppen der Herbizide, insbesondere der stark resistenzgefährdeten Gruppen HRAC A und B wichtig. In der Regel werden die Wintergetreidefruchtfolgen mit einem Winterraps-Fruchtfolgeglied durchbrochen. Hier sollte sich bei der Ungrasbekämpfung der Wirkstoff Propyzamid (in Kerb Flo und Milestone) auf Standorten mit resistentem Ackerfuchsschwanz als Standardmaßnahme etablieren. Die Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in W.- im Frühjahr sind der Tabelle zu entnehmen. Gleichzeitig ist hier das Wirkungsspektrum gegen vorhandene zweikeimblättrige Unkräuter aufgezeigt. Die Ergebnisse der durchgeführten Ringversuche zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Frühjahr sind in der Abbildung dargestellt. Tabelle : Herbizid Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz sowie Unkräutern in W.- im Frühjahr AWM (l o. kg/ha) W.- G W R T BBCH Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Storchschnabel Ausfallraps* Einmalbehandlung in Spätsaaten Axial Komplett** 1, Traxos** Primus Perfect 1,2 0, Atlantis OD Husar OD 1,0 80 ml (Atlantis Komplett)*** 64 Atlantis WG FHS*** 0,3 0,6 0, Primus Perfect 60 Broadway Netzmittel*** 0,22 1, Nachbehandlung bei starkem Besatz von Ackerfuchsschwanz Axial 50** 0,9-1, Traxos** 1,0-1, Atlantis WG FHS*** 0,3 0, * außer Clearfield-Ausfallraps; ** nicht gegen HRAC A-resistenten Ackerfuchsschwanz; *** nicht gegen HRAC B-resistenten Ackerfuchsschwanz; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung; Schraffur hellgrau: % Wirkung; ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar Kosten ( /ha) 88

27 Wirkung in % Atlantis WG FHS Caliban Top 0,5 1,0 0,2 n = 19 4 Atlantis OD Husar OD 1,0 0,08 n = 12 2 Atlantis WG FHS Caliban Top 0,3 0,6 0,2 n = 12 5 Broadway Broadway Netzmittel Mischungspartner 0,22 1,0 n = 19 3 Atlantis WG FHS Mischungspartner 0,3 0,6 n = 7 6 Traxos Mischungspartner 1,2 n = 18 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse; helle Säulen 1-5: Tankmischung HRAC B-Herbizid Partner; dunkle Säule 6: Tankmischung HRAC A-Herbizid Partner Abbildung : Wirkung von Herbiziden bei Frühjahrsanwendung gegen Ackerfuchsschwanz im Wintergetreide (Ringversuche ) Bekämpfung weiterer Ungräser: Trespenarten breiten sich in der Regel von den Ackerrändern beginnend über den ganzen Schlag aus. Als Flachkeimer werden sie durch pfluglose Bodenbearbeitung zusätzlich gefördert. Zurzeit stehen keine Herbizide zur Verfügung, die gegen Trespen sicher wirken. Die Herbizide Attribut, und Atlantis WG führen bei den Trespen zu einer Verringerung der Wuchshöhe, zu einer Reduzierung der Rispen je m² und der Anzahl Ährchen je Rispe. Die Trespen werden aber nicht vollständig bekämpft sondern nur niedergehalten. Sie bleiben als verzwergte Pflanzen im stehen und können noch keimfähige Samen ausbilden, so dass eine Ausbreitung im Folgejahr trotz der Herbizidanwendung möglich ist. Trespen müssen deshalb auf der Stoppel und in Blattfrüchten bekämpft werden. Hinweise zur Bekämpfung von Trespen auf der stoppel mit Glyphosat-Herbiziden: nach der ernte: Stroh gleichmäßig verteilen, Strohmatten vermeiden; je dünner die Strohschicht, desto besser laufen die Trespen auf flache Bodenbearbeitung: Strohstriegel, quer zur Saatrichtung; leichte Walze vorschalten (schüttet Samen aus Rispen und Stroh auf den Boden); wenn möglich mehrmals durchführen (aufgelaufene Trespen entwurzeln, neue Samen in Keimposition bringen) Trespenaufwuchs mechanisch beseitigen oder mit Glyphosat-haltigem Herbizid (Punkt 9.2) behandeln. In W.-Gerste sind keine wirksamen Herbizide gegen Trespen zugelassen. Unter günstigen Bedingungen (feuchter Boden, Anwendung in den Auflauf der Trespen) kann im Rahmen einer geplanten Behandlung mit 0,6 l/ha Herold SC im Herbst bespielweise gegen Ackerfuchsschwanz, Gemeinen Windhalm, Einjähriges 89

28 Rispengras oder einjährige zweikeimblättrige Unkräuter eine Teilwirkung auf gleichzeitig vorhandene Trespen erzielt werden. Die in der Tabelle ausgewiesenen Herbizide verfügen nur über eine eingeschränkte Wirkung gegenüber Unkräutern und benötigen deshalb einen Mischungspartner z. B. Pointer Plus, Pointer SX, Primus oder Primus Perfect im Frühjahr. Tabelle : Herbizid Empfehlungen zur Niederhaltung von Tauber Trespe AWM (l o. kg/ha) W.- G W R T BBCH Kosten ( /ha) Herbst Atlantis WG FHS AHL 0,4 0, SF Herbst / Frühjahr 0,4 0,8 / / Atlantis WG FHS / 60 g 0,26 bis bis 29 Attribut Kantor 0,1 0, SF Herbst / Frühjahr 0,3 0,6 / / Atlantis WG FHS / 60 g 0,26 bis 29 Attribut Kantor 72 Frühjahr SF Attribut Kantor / 0,1 0,44 / Veg.-beginn Atlantis WG FHS 0,3 0,6 bis SF Attribut Kantor / 60 g 0,26 / Veg.-beginn Atlantis WG FHS 0,3 0,6 bis Abbildung zeigt die Wirkungen von Herbiziden bei Herbst- und Frühjahranwendung gegen Taube Trespe. Attribut darf in W.-Roggen und W.-Triticale nur mit maximal 60 g/ha eingesetzt werden. Attribut und Atlantis WG haben eine Indikation gegen Taube Trespe. Broadway besitzt keine Zulassung gegen Trespen. Bei der Anwendung von 275 g/ha Brodway 1,3 l/ha Broadway-Netzmittel in W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale wird eine gute Nebenwirkung erzielt. Die vorliegenden Versuchsergebnisse zeigen eine deutliche Vorzüglichkeit für eine Spritzfolgebehandlung im Herbst und Frühjahr. Die Trespenbekämpfung muss fruchtfolgeübergreifend gehandhabt werden. In Mais, W.-Raps, Rüben, Kartoffeln, Ackerbohnen und Futtererbsen stehen wirksame Herbizide zur Verfügung. Insbesondere der Wirkstoff Propyzamid im W.-Raps (z. B. in Kerb Flo oder Milestone), sollte zur Resistenzvorbeugung stärker einbezogen werden. Zur Niederhaltung von Quecken zwecks Führung der Kultur in W.-Weizen und Triticale können 60 g/ha Attribut oder 0,333 kg/ha Caliban Duo von BBCH 13 bis 29 angewendet werden. Auf mittleren oder schweren Böden sind 100 g/ha Attribut in W.-Weizen einsetzbar. Für eine gute Wirkstoffaufnahme muss genügend Blattmasse (mindestens 3 bis 4 Blätter) vorhanden sein. Die kostengünstige Bekämpfung von Quecken auf der stoppel mit Glyphosat ist im Punkt 9.2 dargestellt. Tankmischungen von z. B. ACCase- und ALS-Hemmern mit Zusatzstoffen bieten sich bei schwer bekämpfbaren Ungräsern zur Absicherung einer hohen Wirkung an. 90

29 Wirkung in % Herold SC* 0,6 n = 5 4 SF Atlantis WG FHS 0,4 0,8; Attribut Kantor 0,06 0,27 n = 12 2 Herold SC* Boxer* 0,6 1,0 n = 6 5 Broadway* Broadway Netzmittel 0,275 1,2 n = 10 3 Atlantis WG FHS 0,4 0,8 n = 7 Aufwandmengen in l/ha bzw. kg/ha; n = Anzahl der Ergebnisse; * keine Indikation gegen Taube Trespe dunkle Säulen 1-2: Bodenherbizide NAH, helle Säulen 3-5: HRAC B-Herbizide Abbildung : Wirkung von Herbiziden gegen Taube Trespe in Winterweizen, -roggen und -triticale (Ringversuche ) Bei einem starken Besatz mit Weidelgrasarten sollte die Bekämpfung im Herbst durchgeführt werden (Tab ). Erfolgt die Herbizidanwendung erst im Frühjahr, sind zu diesem Zeitpunkt bereits Ertragseinbußen eingetreten. Für die Herbstanwendung in W.-Gerste ist Axial 50 mit 0,9 l/ha bis BBCH 29 zugelassen. In W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale sind Traxos mit 1,2 l/ha und Axial 50 mit 0,9 l/ha erlaubt. Bei hohem Weidelgrasbesatz bieten sich folgende Spritzfolgen an: 1,0 l/ha Traxos im Herbst / 0,2 l/ha Husar Plus 1,0 l/ha Mero im Frühjahr 0,9 l/ha Axial 50 im Herbst / 0,2 l/ha Husar Plus 1,0 l/ha Mero im Frühjahr. Statt Husar Plus Mero sind auch 220 g/ha Broadway oder 0,3 Atlantis WG 0,6 FHS anwendbar. Im Frühjahr in W.-Gerste, W.-W.-Weizen, W.-Roggen und W.-Triticale ist Axial 50 mit 1,2 l/ha bis zum BBCH 39 und Axial Komplett bis zum BBCH 29 gegen Weidelgrasarten zugelassen. In W.-Weizen, W.-Roggen und W.- Triticale darf Broadway Netzmittel, Husar Plus Mero oder Traxos eingesetzt werden. Atlantis WG hat eine Zulassung gegen Weidelgrasarten nur in W.-Weizen. Die Anwendungen sollten unmittelbar nach dem Vegetationsbeginn erfolgen. In den letzten Jahren wurden in Sachsen multiple Resistenzen bei Weidelgrasarten gegenüber HRAC A- ( Axial 50) und HRAC B-Herbiziden (Husar Plus und Broadway) nachgewiesen. Auf den standorten mit resistentem Weidelgrasdurchwuchs können Chlortoluron-haltige Herbizide, z. B. 3,5 l/ha Carmina 640, 3,0 l/ha Lentipur 700 bzw. mit Flufenacet-haltigen Präparaten z. B. Cadou Forte Set (0,3 l/ha Cadou SC 0,75 l/ha Bacara Forte) oder 4,0 l/ha Malibu, im Rahmen einer geplanten Behandlung gegen Ackerfuchsschwanz, Gemeinen Windhalm, Einjähriges Rispengras oder einjährige zweikeimblättrige Unkräuter eingesetzt werden. In Versuchen 91

30 Tabelle : Empfehlungen zur Bekämpfung von Weidelgrasarten Herbizid AWM W.- bis Kosten (l o. kg/ha) G W R T BBCH ( /ha) W.- - Herbst Axial 50* 0, Traxos* 1, SF Herbst / Frühjahr: Axial 50* / Husar Plus** 0,9 / 0,2 1,0 29 / bis Mero W.- - Frühjahr Axial 50* 1,2 Veg.-beginn bis Traxos* 1, Broadway** Netzmittel 0,22 1, Husar Plus** Mero 0,2 1, Atlantis WG FHS 0,4 0, S.- Axial 50* 1, * nicht bei HRAC A-Resistenz; ** nicht bei HRAC B-Resistenz wurde eine Teilwirkung im Bereich 80 bis 85 % auf gleichzeitig vorhandene resistente Weidelgräser erzielt. Feuchter Boden und Applikation in den Auflauf sind Voraussetzung. Eine Nachbehandlung (in Abhängigkeit ob ALS- oder ACCase-Resistenz nachgewiesen wurde) ist in den meisten Fällen im Frühjahr notwendig. Im Fruchtfolgeglied Raps sind resistente Weidelgrasbiotypen mit Kerb Flo (HRAC K1) gut bekämpfbar. Im Rahmen einer Behandlung z. B. gegen Ackerfuchsschwanz, Gemeinen Windhalm, Einjähriges Rispengras, Trespe-Arten oder Vogelmiere kann eine Teilwirkung auf gleichzeitig vorhandene resistente Weidelgräser erzielt werden. Im Fruchtfolgeglied Mais erreichte MaisTer power eine sehr gute Wirkung. Vor allem in W.-Weizen kann Durchwuchs von W.-Gerste erhebliche Probleme bereiten. Gegen Ausfallgerste sind zurzeit im keine Herbizide zugelassen. In breitblättrigen Kulturen wie W.-Raps, Zuckerrüben und Kartoffeln stehen zur Bekämpfung von Ausfallgerste mehrere Mittel zur Verfügung (Punkt 9.1). Auf schweren Böden wird eine Ausbreitung von Flughafer beobachtet. Da sich die Auflaufphase von Flughafer über einen längeren Zeitraum erstrecken kann, stellt der Tabelle : Herbizid Empfehlungen zur Bekämpfung von Flughafer AWM art (l o. kg/ha) G W R T bis BBCH Kosten ( /ha) W.- - Frühjahr Axial 50 0, Atlantis WG FHS 0,4 0, S.- Axial 50 0, Husar Plus Mero 0,15 0,

31 Einsatz von 0,9 l/ha Axial 50 bis ins Fahnenblatt des s (BBCH 39) eine Option dar. Alternativ ist der Einsatz von 0,15 l/ha Husar Plus 0,75 l/ha Mero in S.-Gerste und S.-Weizen möglich (Tab ). Das Gewöhnliche Rispengras (Poa trivialis) ist ein ausdauerndes Schadgras mit oberirdischen Kriechtrieben. Mit einer Wuchshöhe von 0,5 bis 0,9 m wird es deutlich größer als das Einjährige Rispengras (Poa annua). Die Empfehlungen zur Bekämpfung von Einjähriger Rispe im Frühjahr und im Herbst sind der Tabelle zu entnehmen. Erfahrungsgemäß werden mit den genannten Herbiziden auch gute Erfolge gegen das Gewöhnliche Rispengras erzielt. Tabelle : Empfehlungen zur Bekämpfung von Einjähriger Rispe und Unkräutern im W.- Herbizid AWM art Kosten (l o. kg/ha) G W R T BBCH ( /ha) Herbst Bacara Forte 0,8-1,0* Filon Acupro 3,0 60 g (Filon Pack) 44 Lentipur 700 3, Trinity 2, Frühjahr Atlantis WG FHS 0,3 0, Atlantis OD Husar OD 1,0 80 ml (Atlantis Komplett) 64 * 1,0 l/ha beim Auftreten von Klettenlabkraut Herbizide gegen Ungräser im Nachauflauf Frühjahr sind der Tabelle zu entnehmen. Zur Umsetzung des Antiresistenz-Managements sollten Ungräser auch in allen anderen Kulturen in der Fruchtfolge wirksam bekämpft werden. Im Winterraps kann der Wirkstoff Propyzamid, HRAC-Einstufung K1 (in Kerb Flo und Milestone), insbesondere auf Standorten mit resistentem Ackerfuchsschwanz, zum Einsatz kommen. Zur Vermeidung einer ALS-Resistenz besteht die Möglichkeit, die im Maisanbau übliche Sulfonylharnstoff-Behandlung gegen Windhalm durch die Wirkstoffkombination Terbuthylazin Tembotrione (Gardo Gold Laudis) zu ersetzen. Beim Vorkommen von Ungräsern sind die Aufwandmengen so zu gestalten, dass eine sichere Bekämpfung mit ausreichend hohen Wirkungsgraden (WG > 97 %) erzielt wird. Bekämpfung von einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern im Frühjahr: Für die Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkrautarten steht eine große Herbizidpalette zur Verfügung. Nach der Herbstbehandlung gegen Klettenlabkraut ist in der Regel eine Nachbehandlung (z. B. mit 0,2 l/ha Primus Perfect bis BBCH 32 oder 150 g/ha Hoestar Super bis BBCH 37) notwendig. Der Bekämpfungsrichtwert beträgt 1 Pflanze/10 m 2. Diese Herbizide wirken auch sehr gut gegen Kamille und Klatschmohn. Fluroxypyr-haltige Herbizide (z. B. Ariane C, Starane XL, Tomigan XL oder Tomigan 200) haben ebenfalls eine sehr gute Wirkung gegen Klettenlabkraut. 93

32 Biathlon 4D ist gegen viele zweikeimblättrige Unkräuter einschließlich Klettenlabkraut, Kamille und Klatschmohn wirksam. Tabelle : Wirkung der Herbizide gegen Ungräser im * (Nachauflauf Frühjahr) Zulassung PSM Winter Sommer AWM (l o. kg/ha) G W R T G W R T 0,5 1,0 Atlantis WG FHS 0,4 0,8 0,3 0,6 0,15 0,3 Attribut 0,1 60 g Axial 50 1,2 0,9 Axial Komplett 1,3 1,0 0,2751,2** Broadway 0,22 1,0 Netzmittel 0,13 0,6 Caliban Duo 0,333 0,25 Caliban Top 0,3 Concert SX 0,15 Husar Plus Mero 0,2 1,0 0,15 0,75 Lentipur 700 3,0 Sword 0,25 Toluron 700 SC 3,0 Traxos 1,2 * nicht jede ausgewiesene Wirkung ist über eine Zulassung / Genehmigung abgedeckt; ** empfohlene Aufwandmenge gegen Trespe Windhalm A.-Fuchsschwanz Quecke Taube Trespe Weidelgras Flughafer Einj. Rispe Ausfallgerste Gegen Kornblume wirken Ariane C, Biathlon 4D und Primus Perfect sehr gut. Bei kleinen Kornblumen zeigen Antarktis, Pointer Plus, Pointer SX, Primus und Saracen eine gute Wirkung. Bei einer Verunkrautung mit Ehrenpreis ist die Anwendung von Wuchsstoff-haltigen Herbiziden (z. B. Duplosan KV) zu empfehlen. Der Einsatz sollte bei wärmeren Temperaturen und wüchsigem Wetter erfolgen. Artus ist gegen eine breite Mischverunkrautung einschließlich Ehrenpreis, Kamille, Stiefmütterchen und Ausfallraps wirksam. Empfehlungen enthalten die Tabellen und

33 Tabelle : Empfehlungen zur Bekämpfung von Unkräutern* im W.- im Frühjahr Herbizid AWM (l o. kg/ha) art G W R T H BBCH Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Storchschnabel Ausfallraps** ohne Ehrenpreis Pointer Plus 50 g Pointer Plus 35 g 0, Tomigan Ariane C 1, Antarktis 1, Biathlon 4D Dash 70 g 1, Primus Perfect 0, mit Ehrenpreis Primus Perfect Artus 0,2 40 g Artus 50 g * Wirkung gegen andere Unkräuter in Tabelle ; ** außer Clearfield-Ausfallraps; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung, Schraffur hellgrau: % Wirkung, ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar Tabelle : Herbizid Empfehlungen zur Bekämpfung von Unkräutern* im S.- im Frühjahr AWM (l o. kg/ha) art G W R T H BBCH Erdrauch Gänsefuß Hohlzahn Stiefmütterchen Windenknöterich Vogelknöterich ohne Ehrenpreis Pointer Plus 50 g Pointer Plus 35 g 0, Tomigan Ariane C 1, Biathlon 4D Dash 70 g 1, Primus Perfect 0, mit Ehrenpreis Primus Perfect Artus 0,2 40 g Artus 50 g * Wirkung gegen andere Unkräuter in Tabelle ; Schraffur dunkelgrau: >95 % Wirkung, Schraffur hellgrau: % Wirkung, ohne Schraffur: nicht ausreichend bekämpfbar Kosten ( /ha) Kosten ( /ha) 95

34 Der Hundskerbel (Anthriscus caucalis) aus der Familie Doldenblütler wurde in den letzten Jahren vermehrt (insbesondere in Sachsen-Anhalt und Thüringen) registriert. In den 3-jährigen Versuchen zur Bekämpfung vom Hundskerbel im Frühjahr in Sachsen-Anhalt brachten 50 g/ha Artus, 0,1 kg/ha Concert SX sowie 35 g/ha Dirigent SX Wirkungen von 96 %. Die Anwendung von 0,125 kg/ha Concert SX erzielte eine Wirkung von 97 %. Gute Bekämpfungsergebnisse werden entsprechend Firmeninformationen beispielsweise auch mit Refine Extra SX, Pointer Plus, Husar Plus erreicht. Ackerkratzdistel lässt sich im mit Wuchsstoffherbiziden kostengünstig bekämpfen. Die Disteln müssen etwa 15 bis 20 cm hoch sein und genügend Blattmasse zur Wirkstoffaufnahme gebildet haben. Für eine ausreichende Benetzung der Disteln sind Wasseraufwandmengen von 200 l/ha, besser 400 l/ha, erforderlich. Die Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerkratzdisteln enthält die Tabelle Kartoffel-Durchwuchs kann mit Ariane C (1,5 l/ha) gut unterdrückt werden. Die Kartoffeln müssen zum Behandlungszeitpunkt genügend Blattmasse für eine ausreichende Wirkstoffaufnahme gebildet haben und sollten ca. 10 bis 20 cm hoch sein. Hohe Wasseraufwandmengen (400 l/ha) garantieren eine gute Benetzung und verbessern die Wirksamkeit der Herbizide. Eine gute Wirkung hat auch Tomigan 200. Herbizidanwendung in Dinkel und Hartweizen: In Dinkel und Sommer-Hartweizen verbesserte sich in den letzten Jahren die Zulassungssituation bei Herbiziden. Damit stehen verschiedene Mittel zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in diesen arten zur Verfügung. Eine Übersicht der Herbizide für Dinkel und Hartweizen gibt die Tabelle Tabelle : Herbizid Empfehlungen zur Bekämpfung von Ackerkratzdisteln AWM art BBCH (l o. kg/ha) G W R T H Kosten ( /ha) W.- Dirigent SX 35 g Pointer Plus 50 g U 46 M-Fluid Pointer SX 1,0 30 g Ariane C 1, S.- U 46 M-Fluid 1, Pointer Plus 50 g Ariane C 1,

35 Tabelle : Herbizide in Dinkel und Hartweizen Herbizid Z Dinkel Hartweizen NAF NAH NAF Z S BBCH BBCH AWM* BBCH AWM* AWM* Ariane C ,5 Atlantis WG FHS ,30,6 Attribut g Axial , ,9 / 1, ,9 / 1,2 Axial Komplett ,0 Basagran DP , ,0 Biathlon 4D g1, Dash E. C. 70 g1,0 Boxer VA 5,0 Broadway Netzmittel Carpatus S ,6 Herold SC ,5** / 0,6*** Hoestar Super ,130, ,130, ,2751, ,2751, ) 0,15 0,2 0,2 Husar Plus Mero ,21, ,150,75 Pixie ,0 Primus Perfect , ,2 Starane XL ,5 Stomp Aqua VA-25 3,5 Sword 1) ,25 U 46 D-Fluid 2) , ,5 U 46 M-Fluid , ,4 Z=Zulassung; S=Sommerhartweizen; W=Winterhartweizen; * l o. kg/ha; ** leichte und mittlere Böden; *** mittlere und schwere Böden; 1) Hartweizen auch NAH: BBCH 11-29, 0,25 l/ha; 2) ausgenommen zur Saatgut erzeugung; 3) Ackerkratzdistel W 97

36 Tabelle : PSM Zulassung bis Wi. So. Herbizide im - Frühjahrsanwendung Zulassung Abstand (m) Gewässer Saumbiotop G W R T BBCH Abdriftminderung (%) AWM (l o. kg/ha) Hang BBCH G W H sonst. bußgeldbewehrte AWB Accurate 01/2018 Alliance 12/2020 Antarktis 12/2019 Ariane C 12/2018 Artus 07/2018 Atlantis OD 01/2018 Atlantis WG FHS 01/2018 Attribut 01/2018 W g S g W , S ,1 W , S , W , S W g S , NW , W , W W , ,5 1, NW ,4 0, ,3 0, ,15 0, , g Axial 50 W 1,2 0 12/ S , ,3 Axial Komplett W ,0 0 12/ S ,0 Basagran DP 12/2016 Biathlon 4D Dash 06/2018 Boxer 10/2018 W S W S , g 1, S ,0 0 0 NG315, 407,413, NW 711 NT145, 146,170 98

37 Tabelle : Herbizide im - Frühjahrsanwendung PSM HRAC- Einstufung Wirkstoff WSG (g/l o. kg) Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Hohlzahn Erdrauch Gänsefuß Knötericharten Ackerkratzdistel Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Kosten ( /ha) Accurate B Alliance B, F1 Antarktis E, B Ariane C O, O, B Artus B, E Atlantis OD B, B Atlantis WG FHS B, B Attribut B Axial 50 A Axial Komplett A, B Metsulfuron 193 Metsulfuron Diflufenican Bifenox Florasulam Clopyralid Fluroxypyr Florasulam Metsulfuron Carfentrazone Iodosulfuron Mesosulfuron Iodosulfuron Mesosulfuron , Pinoxaden 50 Pinoxaden Florasulam Propoxycarbazone Basagran DP C3, O Bentazon Dichlorprop-P Biathlon 4D Dash B, B Boxer N Tritosulfuron Florasulam Prosulfocarb

38 Tabelle : PSM Zulassung bis Broadway Netzmittel 12/2024 Caliban Duo 12/2018 Caliban Top 12/2018 Concert SX 07/2018 Dirigent SX 12/2020 Duanti 12/2018 Duplosan DP 04/2019 Duplosan KV 01/2018 Finy 01/2018 Fluroxane 12/2022 Hoestar Super 10/2018 Husar Plus Mero 10/2018 Lentipur /2018 Wi. So. W W Herbizide im - Frühjahrsanwendung Zulassung Abstand (m) Gewässer Saumbiotop G W R T BBCH Abdriftminderung (%) AWM (l o. kg/ha) Hang BBCH G W H g 1, g 0, , ,25 sonst. bußgeldbewehrte AWB W , W , S , NW800 W g S g ,0 W , ,0 S , W S W S , , NG314, NG405 W g S g W , S ,2 5 5 W , ,2 5 5 S ,15 5 W ,2 1,0 NW S ,15 0,75 - W , NG405, 337,

39 Tabelle : Herbizide im - Frühjahrsanwendung PSM HRAC- Einstufung Broadway B, B Caliban Duo B, B Caliban Top B, B, B Concert SX B, B Dirigent SX B, B Duanti O, O, O Duplosan DP O Duplosan KV O Finy B Fluroxane O Hoestar Super B, B Wirkstoff Florasulam Pyroxsulam Iodosulfuron Pr. carbazone Amidosulfuron Iodosulfuron Pr.-carbazone Metsulfuron Thifensulfuron Metsulfuron Tribenuron Fluroxypyr Clopyralid MCPA WSG (g/l o. kg) Dichlorprop-P 600 Mecoprop-P 600 Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Hohlzahn Erdrauch Gänsefuß Knötericharten Ackerkratzdistel Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Metsulfuron 193 Fluroxypyr 180 Amidosulfuron Iodosulfuron Kosten ( /ha) Husar Plus B Mesosulfuron Iodosulfuron Mefenpyr 7, Lentipur 700 C2 Chlortoluron

40 Tabelle : PSM Zulassung bis Pixie 12/2019 DuPont Pointer Plus 10/2018 Wi. So. Herbizide im - Frühjahrsanwendung Zulassung Abstand (m) Gewässer Saumbiotop G W R T BBCH Abdriftminderung (%) W S AWM (l o. kg/ha) sonst. bußgeldbewehrte AWB 50 g Pointer SX W / g 37,5 g S g ,125 Primus W /2018 0,1 S Primus Perfect W /2018 S , Pyrat XL W ,8 04/2018 S , ,2 5 Ralon Super W /2016 1,0 S Refine Extra SX W /2018 S g ,15 Saracen W /2018 0,1 S Starane XL W ,8 04/2018 S , Sword W /2019 0, Toluron 700 SC W , NG405, 12/ Tomigan 200 W /2023 S , Hang BBCH G W H W , NG S , NW800 Tomigan XL 12/2022 W ,5 - S

41 Tabelle : Herbizide im - Frühjahrsanwendung PSM HRAC- Einstufung Pixie F1, O Pointer Plus B, B, B Pointer SX B Primus B Primus Perfect B, O Pyrat XL B, O Ralon Super A Refine Extra SX B, B Saracen B Starane XL O, B Sword A Toluron 700 SC C2 Tomigan 200 O Wirkstoff Diflufenican Mecoprop-P Metsulfuron Tribenuron Florasulam Florasulam 50 Fluroxypyr Florasulam Tribenuron 482 Florasulam 50 Florasulam Clopyralid Fluroxypyr Florasulam , ,5 Clodinafop 240 Chlortoluron 700 Fluroxypyr 200 Fenoxaprop-P 64 Thifensulfuron Tribenuron WSG (g/l o. kg) Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Hohlzahn Erdrauch Gänsefuß Knötericharten Ackerkratzdistel Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Kosten ( /ha) Tomigan XL O, B Fluroxypyr Florasulam 100 2,

42 Tabelle : PSM Zulassung bis Tribun 12/2021 Traxos 12/2026 U 46 D-Fluid 10/2017 U 46 D-Fluid** 12/2031 U 46 M-Fluid 10/2018 Herbizid-Packs Alliance suprim Atlantis Komplett KlettWin Pack W ,0 S , ,2 0,2% Ralon Super W Power Plus 1,0 S ,2 % Traxos Clean Pack Wi. So. Herbizide im - Frühjahrsanwendung Zulassung Abstand (m) Gewässer Saumbiotop G W R T BBCH Abdriftminderung (%) W S W , W , W S W S , g 75 ml 1,2 0,1 0, W ,0 80ml = Winter- und Sommerhafer; 2 = Winter- und Sommertriticale; 3 = Winter- und Sommerroggen; 4 = Sommerroggen; ** ausgenommen zur Saatguterzeugung AWM (l o. kg/ha) Hang BBCH G W H W g g 10 5 S g 5 W bis 31 1, sonst. bußgeldbewehrte AWB Spätanwendung herbizide Die Anwendung der Herbizide gegen Unkräuter sollte in der Regel bis zum Ende der Bestockung des s abgeschlossen sein. Die höheren Temperaturen im Frühjahr bieten gute Entwicklungsmöglichkeiten für spätkeimende Unkrautarten wie z. B. Hohlzahn, Knötericharten sowie Wurzelunkräuter (Ackerkratzdistel oder Ackerwinde). In der Tabelle sind Herbizide aufgeführt, die nach Schossbeginn des s noch eingesetzt werden dürfen. 104

43 Tabelle : Herbizide im - Frühjahrsanwendung PSM HRAC- Einstufung Tribun B Traxos A, A U 46 D-Fluid O U 46 D-Fluid O U 46 M-Fluid O Herbizid-Packs Alliance B, F1 Troller B Atlantis OD B, B Husar OD B Klettweg U46 M-Fluid Wirkstoff 2,4 - D 500 2,4 - D 500 MCPA 500 Diflufenican Metsulfuron Florasulam Iodosulfuron Mesosufuron Iodosulfuron O O Fluroxypyr MCPA Ralon Super Monfast A Fenoxaprop-P 64 Traxos A, A Clodinafop Axclean Pinoxaden B Florasulam Pelican Delta Metsulfuron B, F1 Diflufenican * außer Clearfield-Raps WSG (g/l o. kg) Tribenuron 723 Clodinafop Pinoxaden Klettenlabkraut Kamille Kornblume Klatschmohn Stiefmütterchen Ehrenpreis Storchschnabel Vogelmiere Taubnessel Hohlzahn Erdrauch Gänsefuß Knötericharten Ackerkratzdistel Ausfallraps* Windhalm A.-Fuchsschwanz Kosten ( /ha) Bei Spätanwendungen von Herbiziden im nimmt das Risiko von Phytotoxizität zu. Deshalb sind solche Anwendungen auf unbedingt notwendige Maßnahmen zu begrenzen. 105

44 Tabelle : Zugelassene Indikationen nach Schossbeginn des s bis BBCH Herbizid AWM (l o. kg/ha) W.- S.- G W R T H Di HW G W R T H HW Windhalm F.-schwanz Dikotyle Kl.-labkraut A.-Kr.-Distel Ariane C 1,5 x x Sword 0,25 x Traxos 1,2 x x Artus 50 g x Atlantis OD 0,5 x Atlantis OD 1,0 x x x Atlantis WG 0,15 x Atlantis WG 0,3 x x x Broadway 0,130,6 x x Netzmittel Finy 40 g x Husar Plus 0,2 / 0,15 x x Hoestar Super 0,2 x x Primus Perfect 0,2 x Dirigent SX 35 g x Hoestar Super 0,2 x Pointer SX 37,5 g x Tribun 25 g x Ariane C 1,5 x x Axial 50 0,9 x Axial 50 1,2 x Biathlon 4D Dash E. C. Duanti 3,75 x 70 g 1,0 x x Fluroxane 1,0 x Pointer Plus 50 g x x Primus 0,125 x Saracen 0,15 x Starane XL 1,8 x Tomigan XL 1,5 X Tomigan 200 0,9 X U 46 M-Fluid 1,4 x x Starane XL 1,8 x 45 Tomigan 200 0,9 X 49 Basagran DP 3,0 x 2.3 Wachstumsregler Wachstumsregler können Lager durch Unwetter mit Starkniederschlägen und heftigen Stürmen nicht gänzlich verhindern. Möglich ist jedoch das Lagerrisiko zu senken, indem die physikalischen Eigenschaften der pflanzen, basierend auf Länge der Internodien und Dicke der Halmwand, optimiert werden. Ein wichtiger Baustein, damit der bestand bis zur Ernte stabil aufrecht stehen bleibt. Ernteverluste und gedrosseltes Tempo beim Mähdrusch kann sich niemand leisten. Die Züchter legen bereits viel Augenmerk auf die Standfestigkeit einer Sorte. Trotzdem gibt es in allen arten deutliche Sortenunterschiede in Bezug auf

45 die Lageranfälligkeit. Neben der Sortenspezifik entscheiden Bodenart, Stickstoffdüngung, Stickstoffnachlieferung des Bodens, Bestandesdichte, Wasserversorgung und die windoffene oder geschützte Lage der Fläche über die Gefahr des Umfallens. Die komplexe Betrachtung aller Einflussfaktoren ist erforderlich, wenn man das notwendige Maß von Wachstumsreglern festlegen muss. Der praktischen Umsetzung stehen aber, gerade in der Hauptanwendungszeit April und Mai, oftmals ungünstige Wettersituationen im Weg. In kalten Phasen wird die Entwicklung der Pflanzen gebremst, damit verbunden kann die Wirkung von Wachstumsreglern stark eingeschränkt sein. Es ist auch nicht auszuschließen, dass es unter diesen Umständen zu Ertragseinbußen kommt. Die Erntedaten von Ringversuchen mit Wachstumsreglern im Winterweizen aus den Jahren 2015 bis 2017 wurden diesbezüglich ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass ein positiver bzw. negativer Effekt auf den Ertrag u. a. von der Temperatur zur Behandlung in der frühen Schossphase abhängig ist. Ausgebracht wurden Trinexapac-Mittel (Moddus u.a.), Medax Top und Prodax. Der Vergleich erfolgte mit den unbehandelten Varianten. Lagen die Temperaturen <10 C, kam es bei über der Hälfte der 20 untersuchten Anwendungen zu Mindererträgen! Wurde bei >15 C appliziert, hat es in allen Fällen (n=20) Mehrerträge gegeben. Unterschiedliche Reaktionen in Abhängigkeit vom eingesetzten Produkt wurden dabei nicht festgestellt. Bei unzureichenden Vorräten an Bodenwasser, verbunden mit andauernder Trockenheit müssen anstehende Behandlungen besser ausgesetzt oder zumindest die Dosierungen vermindert werden. Die Palette an Wachstumsreglern basiert auf fünf Wirkstoffen. Vier dieser Wirkstoffe greifen direkt in die Biosynthese der Gibberelline ein: Chlormequatchlorid und Mepiquatchlorid hemmen frühe Schritte der Biosynthese, die Bildung der Gibberelline Prohexadion-Calcium und Trinexapac bremsen die spätere Phase der Biosynthese, die Aktivierung der Gibberelline. Der fünfte Wirkstoff ist Ethephon. Dieser setzt Ethylen frei, ein Abreifungshormon. Als Gegenspieler zu den Giberellinen beeinflusst es indirekt deren Biosynthese und hemmt somit ebenfalls das Streckungswachstum. Tabelle enthält eine Übersicht über den Zulassungsumfang der Wachstumsregler im. Dargestellt sind der Anwendungszeitraum (BBCH-Stadien) sowie die maximal zugelassenen Aufwandmengen. Sie stellen eine Obergrenze dar und sind in Abhängigkeit von Sorte und Anwendungsbedingungen an die Situation anzupassen. Zusätzlich zu den Angaben in dieser Tabelle sind mit Prodax in einigen Wintergetreidearten auch Splittingbehandlungen möglich. Es gibt mehrere Wachstumsregler mit dem Solowirkstoff Trinexapac. Sie unterscheiden sich bezüglich ihres Wirkstoffgehalts (175 bis 250 g/l), ihrer Formulierung und den zugelassenen Indikationen. In unseren Versuchen zur Wirksamkeit dieser Mittel waren bei gleichen Aufwandmengen keine signifikanten Differenzen nachweisbar. Insofern werden sie in den folgenden Empfehlungen gleichwertig unter dem Begriff Trinexapac aufgeführt. Unter kritischen Anwendungsbedingungen (große Schwankungen zwischen Tages-Maximum- und -Minium-Temperaturen, Nachtfröste und andere Stressfaktoren für die Pflanzen) sollten aber die als Emulsionskonzentrat formulierten Wachstumsregler Calma, Countdown NT, Flexa, Modan und Moxa behutsamer dosiert werden! 107

46 Tabelle 2.3.1: Wachstumsregler im Anwendungszeitraum (BBCH) max. AWM (l o. kg/ha) bei Einmalbehandlung Wachstumsregler Zulassung bis Formulierung Wirkstoff WSG (g/l o. kg) W.-Gerste W.-Weizen (W.-Weichweizen) Chlormequatchlorid-Mittel Bogota GE WK Chlormequatchlorid /2019 Ethephon 155 2,0 - - CCC WK Chlormequatchlorid /2020 2,1 2,0 Stefes CCC 720, WK Chlormequatchlorid Shortcut 11/2020 1, Prohexadion-Mittel Medax Top Mepiquatchlorid Turbo SC Prohexadion-Ca 50 1,5 1,5 02/2020 Ammoniumsulfat Prodax WG Trinexapac-ethyl 75 1,0 0,75 1,0 0,75 04/2019 Prohexadion-Ca ,75 0,5 0,75 0,5 Trinexapac-Mittel Calma EC Trinexapac-ethyl /2021 0,8 0,4 0,6 Countdown NT EC Trinexapac-ethyl /2019 0,8 0,4 0,6 Modan EC Trinexapac-ethyl /2018 0,6 0,4 0, Moddus 0,8 0,4 0,6 ME Trinexapac-ethyl / ,3 Moddevo DC Trinexapac-ethyl /2019 0,6 0,3 0,5 Moxa 04/2019 EC Trinexapac-ethyl 250 W.-Roggen W.-Triticale , ,6 Ethephon-Mittel Camposan-Extra WK Ethephon /2019 0,7 1,1 0,75 Cerone WK Ethephon /2018 0,7 1,1 0,75 Orlicht Plus WK Ethephon /2019 1,0 0, DC = Dispersionskonzentrat, EC = Emulsionskonzentrat, ME = Mikroemulsion, SC = Suspensionskonzentrat, WG = wasserdispergierbares Granulat, 108 WK = wasserlösliches Konzentrat

47 Tabelle 2.3.1: Wachstumsregler im Anwendungszeitraum (BBCH) max. Aufwandmenge (l o. kg/ha) bei Einmalbehandlung Wachstumsregler Dinkel W.-Durum (W.-Hartweizen) S.-Gerste S.-Weizen (S.-Weichweizen) S.-Roggen S.-Triticale Hafer S.-Durum (S.-Hartweizen) Chlormequatchlorid-Mittel Bogota GE , CCC ,3 2,0 - Stefes CCC 720, Shortcut 1, Prohexadion-Mittel Medax Top - - Turbo 1,5 1,5 1,01,0 1,5 1,5 1,01, Prodax - - 0,5 0,75 0,5 0,75 0,5 Winterhafer 0,75 Trinexapac-Mittel Calma Countdown NT ,4 0,6 0,4 0,6 0,6 - Modan ,4 0,4 0,4 - Moddus ) ) ) - - 0,4 0,6 0, ,3 Moddevo ,6 0,3 0, Moxa - 0,4 0,5 0,4 Ethephon-Mittel Camposan- Extra ,5 0, Cerone ,7 0,5 0,7 0,7 Orlicht Plus , ) Zulassungserweiterung nach Artikel 51 VO (EG) 1107/2009, Haftungseinschränkungen beachten! 109

48 Tabelle 2.3.2: 110 Hinweise zu Tankmischungen mit Wachstumsreglern Wuchsregler Fungizide Herbizide AHL (Markenware) nicht im Hafer keine Dreiermischung mit CCC 720 bei Wuchsstoff-haltigen Herbiziden: CCC Shortcut um 0,3 l/ha reduzieren, nicht < 0,3 l/ha Herbizid Artus nicht mit Axial 50 nach BBCH 32 Bogota GE Medax Top Calma Countdown NT Modan Moxa Moddus Moddevo Prodax Camposan- Extra Cerone 660 Orlicht Plus max. 50 l/ha AHL im Wintergetreide nicht mit Carfentrazon-, Bifenox- oder Wuchsstoff-haltigen Herbiziden nicht mit Axial 50 nach BBCH 32 nicht mit Carfentrazon- oder Bifenox-haltigen Herbiziden mit Triazolen oder nicht mit Axial 50 oder Traxos Morpholinen: Vorsicht bei Florasulam-haltigen Herbiziden Medax Top in Wintergerste reduzieren, mit max. 130 g/ha Broadway: nicht < 0,4 l/ha max. 0,75 l/ha Medax Top mit max. 1,0 l/ha Ariane C: max. 0,75 l/ha Medax Top nicht mit Carfentrazon-haltigen Herbiziden mit Triazolen: nicht mit Axial 50 oder Traxos bis 25 % weniger nach BBCH 32 Wachstumsregler, in Wintergetreide mit Broadway: nicht < 0,3 l/ha max. 0,2 l/ha Wachstumsregler mit max. 1,0 l/ha Ariane C mit Triazolen: nicht mit Carfentrazon-haltigen Herbiziden bei kritischen nicht mit Axial 50 nach BBCH 32 Anwendungsbedingungen 10 % mit max. 1,0 l/ha Ariane C mit Broadway: max. 0,2 l/ha Moddus weniger Moddus nicht mit Atlantis WG/OD CCC In W.-Weizen und W.-Gerste bessere Verträglichkeit aufgrund ME-Formulierung: 2 Mischpartner sind u. U. möglich, max. ein EC-formuliertes / Additiv-haltiges Produkt je TM. Fachberatung in Anspruch nehmen! mit Triazolen: nicht mit Carfentrazon- oder bei kritischen Bifenox-haltigen Herbiziden Anwendungs- mit max. 1,0 l/ha Ariane C bedinungen 10 % weniger bei Herbiziden Additiv: Moddevo, max. 0,2 l/ha Moddevo in W.-Weizen, max. max. 0,3 l/ha 0,3 l/ha in W.Gerste W.-Weizen: max. 0,2 l/ha Moddevo in TM mit CCC 3. PSM (ausgenommen: Ariane C, Atlantis, Duanti, Pixie) nicht mit Carfentrazon- oder mit Triazolen und Bifenox-haltigen Herbiziden Morpholinen: nicht mit Axial 50 oder Traxos 15 % weniger Vorsicht bei Florasulam-haltigen Herbiziden Prodax in W.-Gerste mit max. 1,0 l/ha Ariane C max. 28 l/ha AHL nur in W.-Gerste, W.-Weizen bis BBCH 37; Verhältnis AHL:Wasser = 1:4 Calma: max. 42 l/ha AHL Countdown, Modan, Moxa: max. 56 l/ha AHL nur in W.-Gerste, W.-Weizen: bis BBCH 32 max. 112 l/ha AHL pur; bis BBCH 37 max. 56 l/ha im Verhältnis AHL:Wasser = 1:3 nur in W.-Weizen: bis BBCH 30 max. 200 l/ha AHL pur oder max. 56 l/ha im Verhältnis AHL:Wasser = 1:3 mit Triazolen: bis 20 % weniger Wachstumsregler nicht mit Carfentrazon-, Bifenox-, Fluroxypyr- oder Wuchsstoff-haltigen Herbiziden nicht mit Axial 50 nach BBCH 32 max. 50 l/ha AHL im Wintergetreide, Verhältnis AHL:Wasser = 1:3 max. 28 l/ha AHL in 400 l/ha Wasser, bis 20 % weniger Wachstumsregler Wachstumsregler zuletzt zugeben, Spritztank zuvor bis zu ¾ mit Wasser befüllen

49 Die im Handel angebotenen CCC-Präparate mit 720 g/l Wirkstoffgehalt haben zum Teil abweichende Zulassungen. So sind z. B. Stefes CCC 720 und Shortcut nur im Winterweichweizen und im Winterdurum zugelassen. Zu kurze Internodien sollte man vermeiden! Dicht übereinander liegende Blattetagen erleichtern Blattkrankheiten die oberen, ertragsrelevanten Blätter zu erreichen. Änderungen 2018: Countdown NT wird den bisher bekannten Wachstumsregler Countdown ersetzen. Unverändert bleiben der Wirkstoffgehalt von 250 g/l Trinexapac-ethyl und die Formulierung als Emulsionskonzentrat. Das neue Produkt zeichnet sich durch eine andere Netzmitteltechnologie aus. Orlicht Plus enthält wie Orlicht 480 g/l Ethephon. Es ist etwas breiter einsetzbar, neben Wintergerste auch in Winterweizen und Sommergerste. Medax Top hat die Anschlusszulassung erhalten. Hinzu gekommen ist die Möglichkeit einer Anwendung im Winterdurum. Weggefallen ist die Indikation im Dinkel! Eine Namensänderung gab es für Moddus Start. Es heißt jetzt Moddevo. Mischbarkeit: Wenn die Behandlungstermine übereinstimmen, sind die gemeinsame Ausbringung von Wachstumsreglern mit anderen PSM oder Flüssigdüngern gewünscht. Mehrfachmischungen, die Wachstumsregler enthalten, dürfen aber nur auf gesunde Pflanzenbestände und bei passender Witterung ausgebracht werden! Bei bestimmten Kombinationen sind die Aufwandmengen zu reduzieren, andernfalls können die Einkürzungen unerwünscht stark ausfallen. Die Tabelle gibt diesbezüglich wichtige Auskünfte, ohne auf sämtliche in Betracht kommende Mischungen, einschließlich Mehrfachmischungen, eingehen zu können. Insofern erhebt die Tabelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die gemeinsame Ausbringung von Wachstumsreglern mit anderen PSM oder AHL kann zu Pflanzenschäden führen! Hinweise zur Mischbarkeit in den Gebrauchsanleitungen beachten und Fachberatung anfordern! Über die Standfestigkeit der sorten informieren die Tabellen im Punkt 10 Sortenresistenz. Die Angaben zur Lagerneigung basieren auf den Einschätzungen aus den Landessortenversuchen und den Einstufungen des Bundessortenamtes. Wintergerste Auf den besseren Standorten mit einem hohen Ertragsniveau haben sich Spritzfolgen bewährt. Die erste Anwendung erfolgt zumeist nach Schossbeginn, vorzugsweise im 1- bis 2-Knotenstadium (BBCH-Stadium 31 bis 32) mit einem Trinexapac- Produkt, Prodax oder Medax Top. Für die Folgebehandlung im BBCH-Stadium 45 bis 47 (Blattscheide des Fahnenblattes geschwollen / öffnet sich) wird Ethephon eingesetzt. Die Aufwandmengen orientieren sich an der Lageranfälligkeit und sind in der Tabelle aufgeführt. Mit Moddevo oder Prodax sind vorgezogene Anwendungen im Frühjahr ab BBCH- Stadium 29 (Ende der Bestockung) möglich. Bei dichten und lageranfälligen Beständen oder Standorten mit hoher Nachlieferung von Stickstoff kann eine Wuchsregulierung vor dem Schossen vorteilhaft sein. Die in der Tabelle aufgeführte 111

50 Tabelle 2.3.3: BBCH-Stadium Kosten ( /ha) geringe Standfestigkeit - Trinexapac* 0,5-0, Ethephon** 0,4-0,6 Medax Top 0,8-1, Moddevo 0,4-0,5 Ethephon** 0,4-0, Prodax 0,4-0,5 Prodax 0,4-0,5 Ethephon** 0, mittlere Standfestigkeit - Trinexapac* 0, Ethephon** 0,3-0,4 Medax Top 0, Trinexapac* 0, Ethephon** 0,3-0,4 gute Standfestigkeit - Trinexapac* 0,3-0, Ethephon** 0,4 13 * Calma, Countdown NT, Modan, Moddus, Moddevo, Moxa (max. 0,4 l/ha); ** Camposan-Extra, Cerone 660; Aufwandmengen in l o. kg/ha; Medax Top immer mit Turbo im Verhältnis 1:1 Mehrfachanwendung von Prodax ist zugelassen. 2 x 0,5 kg/ha Prodax erzielten in dreijährigen Ringversuchen im Vergleich mit anderen getesteten Varianten die stärksten Einkürzungen und das geringste Lager. Standort und Sorte müssen aber diese Intensität erfordern, damit es nachfolgend keine Probleme beim Ährenschieben gibt. Wenn die Gefahr des Lagerns nicht zu hoch ist, führen Tankmischungen aus Trinexapac Cerone 660 ebenfalls zu guten Effekten. Die Einmalbehandlungen werden im BBCH-Stadium 37 bis 39 appliziert. Bei geringer Lagerneigung (leichte Sandböden, standfeste Sorten) reicht meist eine Anwendung mit Moddus oder Cerone 660 aus. Die Landessortenversuche werden in zwei unterschiedlichen Intensitäten hinsichtlich der Wachstumsregulierung geführt (optimal im Vergleich zu reduziert bzw. ohne). Durch den optimalen Einsatz von Wachstumsreglern konnte das Halmknicken während der Reifephase in Sorten mit einer Schwäche in diesem Merkmal, wie z. B. Joker, KWS Higgins, KWS Meridian, LG Veronika, Lomerit und Wootan, deutlich verringert werden. Zu stärkerem Ährenknicken neigen Sorten wie z. B. Hedwig, SU Ellen, Titus und Wootan. Um Ährenverlusten entgegen zu wirken, ist eine Wuchsregulierung mit einem Ethephon-Produkt im BBCH-Stadium 45 bis 47 vorteilhaft. Empfehlungen für Wachstumsregler in Wintergerste Vor allem bei höheren Ethephon-Mengen sollte man die Behandlung vor dem Grannenspitzen abschließen! Wenn der Wirkstoff über die Grannen zu den Blüten gelangt, sind phytotoxische Schäden möglich. Winterweizen (Weichweizen) Chlormequatchlorid (CCC) wird ein Einfluss auf die Entwicklung von Nebentrieben des Weizens zugeschrieben. Um den Bestockungseffekt von CCC quantifizieren zu können, wurden in Thüringen und Sachsen aufwändige Versuche angelegt, die zu folgenden Ergebnissen führten: 112

51 mit der maximal zugelassenen Aufwandmenge von 2,1 l/ha CCC 720, appliziert zu Bestockungsbeginn, konnte kein Effekt auf die Entwicklung der Nebentriebe nachgewiesen werden die Selbststeuerung der Weizenpflanzen in Bezug auf die Reduktion von Trieben wurde durch CCC nicht beeinflusst Unterschiede im Bestockungsverhalten zeigten sich zwischen verschiedenen Sortentypen und differenzierten Aussaatstärken; diese waren unabhängig von der CCC-Gabe. CCC bremst in der Bestockungsphase die Bildung der Gibberelline. Damit ist der Grundstein für kürzere Internodien in der Schossphase gelegt. Diese Halmeinkürzungen führten in den Versuchen zu weniger Lager. Demzufolge sollten auch Bestände, die ausgangs des Winters bereits gut bestockt sind, insbesondere auf lagergefährdeten Standorten, durchaus CCC erhalten. Tabelle 2.3.4: BBCH BBCH 31 bei Temperaturen BBCH bei Temp.>10 C, Kosten ( /ha) >10 C sonst bis BBCH 39 geringe Standfestigkeit Moddevo 0,2 CCC 0,5-1,0 Trinexapac* 0,2-0, Trinexapac* 0, CCC 1,0-1,5 Medax Top 0,5-0, Prodax 0,5-0, mittlere Standfestigkeit - Trinexapac* 0,3 CCC 0,5-0, Medax Top 0,4-0,5 CCC 0,5-0, gute Standfestigkeit - Trinexapac* 0,2 11 CCC 1,0-1,5-4-6 * Calma, Countdown NT, Modan, Moddus, Moxa; Aufwandmengen in l o. kg/ha; CCC mit 720 g/l Wirkstoffgehalt; Medax Top mit Turbo im Verhältnis 1:1; Ist ein zweimaliger Einsatz erforderlich, folgt nach der beschriebenen CCC-Vorlage ein Trinexapac-Produkt oder Prodax oder Medax Top im BBCH-Stadium 31 bis 39. Innerhalb dieser Entwicklungsspanne ist die frühere Gabe im 1- bis 3-Knotenstadium zu bevorzugen, vorausgesetzt die Applikationsbedingungen passen. Empfehlungen für Wachstumsregler im Winterweizen In Winterweizen hat die Temperatur zur Applikation von Wachstumsreglern im BBCH 32 Nachwirkungen auf das Ernteergebnis. Bei Temperaturen unter 10 ºC ist es zur Vermeidung von Mindererträgen sicherer, geplante Einsätze innerhalb der Schossphase zu verschieben. Bei mittlerer Standfestigkeit genügt zumeist eine Einmalbehandlung. Dann bieten sich Kombinationen von CCC mit Trinexapac oder Prodax oder Medax Top im BBCH-Stadium 31 an. 113

52 Winterroggen Steht der Roggen auf Böden mit einer guten Nährstoffversorgung, sind Wuchshöhen über 1,40 m keine Seltenheit. Das bedeutet, solange der Wasservorrat nicht erschöpft ist bzw. kein akuter Trockenstress auftritt, sollte auch in trockenen Phasen von einer an Sorte und N-Düngung angepassten Strategie zur Einkürzung nicht abgewichen werden. Es sind zwei Spritzungen einzuplanen: Die Vorlage mit einem Trinexapac-Produkt ab BBCH-Stadium 31 kann man mit CCC ergänzen. Für die Folgebehandlung hat sich Cerone 660 (analog Camposan-Extra) bewährt. Diese sollte ab Erscheinen des Fahnenblattes (BBCH-Stadium 37) erfolgen. In den Ringversuchen wurden auch Tankmischungen, appliziert im BBCH-Stadium 37 bis 39, dreijährig geprüft. Medax Top Moddus und Moddus/Countdown Cerone 660 kürzten im Durchschnitt etwa 30 cm ein und hatten zur Ernte weniger Lager als die Spritzfolgen. Die Aufwandmengen stehen in der Tabelle Tabelle 2.3.5: Empfehlungen für Wachstumsregler im Winterroggen BBCH-Stadium Kosten ( /ha) geringe Standfestigkeit Trinexapac* 0,3 CCC 1,0 Ethephon** 0,7 43 Prodax 0,5 CCC 0,5 Prodax 0, Medax Top 0,7 Trinexapac* 0, Trinexapac* 0,4 Ethephon** 0,4 35 mittlere Standfestigkeit CCC 1,2-1,5 Ethephon** 0,7-0, gute Standfestigkeit - Ethephon** 0,7 22 Trinexapac* 0,3-0, * Calma, Countdown NT, Modan (max. 0,4 l/ha), Moddus, Moddevo; ** Camposan-Extra, Cerone 660; Aufwandmengen in l o. kg/ha; CCC mit 720 g/l Wirkstoffgehalt; Medax Top immer mit Turbo 1:1 Einmalbehandlungen reichen bei Sorten mit geringer Neigung zu Lager und auf leichten, trockenen Standorten mit sparsamer N-Düngung aus. Sie erfolgen auf der Basis von Trinexapac oder Ethephon. Möglichst standfeste Sorten auswählen. Das spart Wachstumsregler, reduziert den Behandlungsindex und damit Arbeitsspitzen im Frühjahr. Wintertriticale In der Praxis wird in der frühen Schossphase mit CCC 720-Präparaten die Basis für einen stabilen Stand der Halme geschaffen. Anschlussbehandlungen sind an der Lageranfälligkeit der Sorte, der Wasserversorgung und der Bestandesdichte auszurichten. Bei hoher Lagergefahr bieten sich im BBCH-Stadium 37 bis 39 ein Trinexapac-Produkt, Prodax oder Medax Top an. In den Ringversuchen hat die Spritzfolge, bestehend aus Vorlage mit Medax Top im BBCH-Stadium 31, gefolgt von Cerone 660 im BBCH-Stadium 45 bis 49, gleichwertig abgeschnitten. Wer eine Einmalbehandlung in Wintertriticale bevorzugt, kann mit der Tankmischung CCC 720 Trinexapac-Produkt, angewendet im BBCH-Stadium 31, gute Resultate erzielen. Sorten mit einer guten Standfestigkeit werden mit einer CCC-Gabe 114

53 auskommen. Wenn Witterung und Bestandesentwicklung doch für eine zweite Behandlung sprechen, wird mit Cerone 660 für eine ausreichende Stabilität gesorgt. Tabelle 2.3.6: Empfehlungen für Wachstumsregler in Wintertriticale BBCH-Stadium Kosten ( /ha) geringe Standfestigkeit Medax Top 0,7-0, CCC 1,5 Prodax 0,5-28 Trinexapac* 0,4 28 Medax Top 0,7-0,8 - Cerone 660 0, mittlere Standfestigkeit Trinexapac* 0,3-0,4 CCC 0,8-1, gute Standfestigkeit CCC 1,0 Cerone 660 0, CCC 1,8-7 * Calma, Countdown NT, Modan, Moddus, Moddevo, Moxa (bis EC 32); Aufwandmengen in l o. kg/ha; CCC mit 720 g/l Wirkstoffgehalt; Medax Top immer mit Turbo im Verhältnis 1:1 Dinkel (Winterspelz) Cerone 660, Countdown NT und Prodax sind im Dinkel zugelassen (Cerone 660 aufgrund der Hierarchie der arten, siehe Punkt 1.2.1). Moddus besitzt eine Ausweitung der Zulassung auf geringfügige Verwendungen nach Artikel 51 VO (EG) 1107/2009 (Haftungseinschränkungen beachten). Nicht mehr anwendbar ist Medax Top. Für Standorte oder Sorten, die eine hohe Lageranfälligkeit erwarten lassen, wäre eine erste Applikation im BBCH-Stadium 29 mit Prodax möglich. Zum Ende des Schossens könnte Countdown folgen. Das wurde 2017 in fünf Ringversuchen mit der Sorte Franckenkorn getestet. Durch die vorgelagerte Behandlung mit Prodax war der Abstand bis zur zweiten Maßnahme sehr lang. Ca. 10 cm stärker eingekürzt und letztlich weniger Lager hatte die Spritzfolge, beginnend mit Countdown im BBCH- Stadium 31 bis 32, gefolgt von Prodax im BBCH-Stadium 37 bis 39. Die Aufwandmengen betrugen in beiden Varianten 0,3 l/ha Countdown und 0,5 kg/ha Prodax. Tabelle 2.3.7: Ausgewählte Sorten BBCH-Stadium Kosten ( /ha) geringe bis mittlere Standfestigkeit Badenkrone, Franckenkorn, Oberkulmer Rotkorn, Schwabenkorn Badensonne, Badenstern, Comburger, Divimar, Hohenloher, Zollernspelz Empfehlungen für Wachstumsregler im Dinkel (Winterspelz) Countdown NT / Moddus (1) 0,3-0,4 mittlere bis gute Standfestigkeit Countdown NT / Moddus (1) 0,2-0,3 Prodax 0,4-0,5 Prodax 0,3-0,4 Aufwandmengen in l o. kg/ha; (1) Zulassungserweiterung nach Artikel 51 VO (EG) 1107/2009, Haftungseinschränkungen beachten!

54 Emmer Lediglich Cerone 660 ist aufgrund der bestehenden Zulassung im Weizen ohne weiteres einsetzbar. Alle anderen Wachstumsregler haben Indikationen im Weichweizen oder Hartweizen. Ihre Anwendung im Emmer setzt eine Genehmigung im Einzelfall gemäß 22 Pflanzenschutzgesetz voraus. Durum (Hartweizen) Medax Top, Moxa und Prodax dürfen im Winter- und Sommerdurum eingesetzt werden. Stefes CCC 720 und das Analogprodukt Shortcut haben eine Zulassung im Winterhartweizen. Der Geltungsbereich der Zulassung von Moddus ist ausgeweitet auf geringfügige Verwendungen nach Artikel 51 VO (EG) 1107/2009. Somit ist eine Anwendung im Winter- und Sommerdurum im BBCH-Stadium 31 bis 39 möglich (Haftungseinschränkungen beachten). Auf Grundlage der hierarchischen Gliederung der Kulturarten (Punkt 1.2.1) erlaubt die Zulassung von Cerone 660 im Weizen auch den Einsatz im Durum, in der Winter- und Sommerform. Damit sollten ausreichend Möglichkeiten zur Wuchsregulierung verfügbar sein. Die Sorten Duramonte, Durasol, Malvadur, Miradoux und Wintergold sind mit einer mittleren Lagerneigung ausgewiesen. Die amtlichen Pflanzenschutzdienste in Sachsen und Thüringen haben 2016 und 2017 mehrere Versuche in der Sorte Wintergold durchgeführt. Leichte Vorteile in der Lagervermeidung hatte die Spritzfolge 1,0 l/ha Stefes CCC 720 (BBCH-Stadium 31 bis 32) / 0,5 kg/ha Prodax (BBCH-Stadium 37 bis 39). Tabelle 2.3.8: Empfehlungen für Wachstumsregler im Durum (Hartweizen) BBCH-Stadium Kosten Ausgewählte Sorten ( /ha) Winterdurum Tempodur, Wintergold Stefes CCC 720 / Shortcut 1,0-1,2 Prodax 0,4-0, Sommerdurum Duramonte, Durasol, Moddus (1) / Moxa Cerone 660 0,3-0,4 Floradur, Fulgur SZS, 0,3-0,4 - (situationsbezogen Malvadur, Miradoux Prodax 0,4-0,5 entscheiden) Aufwandmengen in l o. kg/ha; (1) Zulassungserweiterung nach Artikel 51 VO (EG) 1107/2009, Haftungseinschränkungen beachten! Sommergerste Die Sommerform der Gerste reagiert empfindlicher auf Wachstumsregler als die Winterung. Unter trockenen Bedingungen ist besondere Vorsicht geboten. Oftmals genügt eine einmalige Behandlung mit Camposan-Extra, Cerone 660 oder Orlicht Plus ab BBCH-Stadium 37. Nur wenn sich nach einer zeitigen Aussaat sehr wüchsige und dichte Bestände entwickeln, muss gegebenenfalls eher behandelt werden. Dann kann man auf ein Trinexapac-Mittel, Medax Top oder Prodax zurückgreifen. 116

55 Tabelle 2.3.9: Empfehlungen für Wachstumsregler in Sommergerste BBCH-Stadium Kosten geringe Standfestigkeit ( /ha) Trinexapac* 0,3-0,4 Ethephon** 0,3-0, mittlere Standfestigkeit Trinexapac* 0,2-0, Ethephon** 0,3 10 gute Standfestigkeit Behandlung meist nicht erforderlich * Countdown NT, Modan, Moddus, Moddevo, Moxa; ** Camposan-Extra, Cerone 660, Orlicht Plus; Aufwandmengen in l/ha Sommerweizen (Weichweizen) Zugelassen sind CCC 720-Präparate, Camposan-Extra, Cerone 660, Countdown NT, Medax Top, Moddevo, Moxa und Prodax. Der Schwerpunkt liegt bei den CCChaltigen Wachstumsreglern. Praktikabel ist eine Anwendung im Zeitraum der Bestockung mit 0,6 bis 0,8 l/ha. Nur in Ausnahmen, bei zu dichten Beständen oder unter anhaltend feuchten Bodenbedingungen wird eine Anschlussbehandlung erforderlich sein. Tabelle : Empfehlungen für Wachstumsregler im Sommerweichweizen Ausgewählte Sorten BBCH-Stadium Kosten ( /ha) geringe Standfestigkeit KWS Sharki, Thasos CCC 1,0-1,2-4-5 CCC 0,8 Trinexapac* 0,2 14 mittlere Standfestigkeit Cornetto, KWS Mistral, KWS Scirocco, Licamero, Quintus, Sonett, Tybalt CCC 0,8-3 gute Standfestigkeit KWS Chamsin, Lennox, Servus, SW Kadrilj CCC 0,6-2 * Countdown NT, Moddevo, Moxa; Aufwandmengen in l/ha; CCC mit 720 g/l Wirkstoffgehalt Sommerroggen Die Sorten Arantes und Ovid sind mittel bis stark lageranfällig. Die Trinexapac- Produkte Countdown NT, Modan, Moddevo und Moxa besitzen eine Indikation im Roggen und sind somit anwendbar. Sommertriticale Eingesetzt werden können CCC 720-Präparate, Medax Top und die Trinexapac-Mittel Moddus, Moddevo und Moxa. Die geringste Neigung zu Lager weist die Sorte Somtri aus. Sie lässt sich mit einer CCC 720-Gabe zum BBCH-Stadium 30 (1,0 l/ha) gut führen. In der Reihenfolge der Sorten Nagano - Logo - Dublet steigt die Lageranfälligkeit an. Unter Beachtung dessen wird im BBCH-Stadium 32 über eine Zweitbehandlung mit einem der aufgeführten Trinexapac-Produkte (0,3 l/ha) entschieden. 117

56 Hafer Im Sommer- und Winterhafer werden CCC-Präparate oder eines der zugelassenen Trinexapac-Mittel (Countdown NT, Modan, Moddus, Moxa) verwendet. Möglich ist auch die Anwendung von Medax Top oder Prodax. Im Sommerhafer reicht zumeist eine Behandlung mit CCC 720 aus. Die Aufwandmenge sollte deutlich über 1,0 l/ha (max. 2,0 l/ha) liegen und die Applikation ab BBCH-Stadium 32 erfolgen. Bei wüchsigen, lagergefährdeten Beständen kann auch eine Doppelbehandlung notwendig sein. Dann beginnt man im BBCH-Stadium 31 mit einem der aufgeführten Trinexapac-Mittel. Die Spritzfolge wird mit CCC 720 bis zum BBCH- Stadium 39 abgeschlossen. Auf leichten Böden in trockenen Lagen kann meist auf eine Behandlung verzichtet werden. Tabelle : Ausgewählte Sorten Empfehlungen für Wachstumsregler im Sommerhafer BBCH-Stadium geringe Standfestigkeit Kosten ( /ha) Max, Ozon Trinexapac* 0,3-0,4 CCC 1, CCC 1,8-2,0 7-8 mittlere Standfestigkeit Apollon, Armani, Delfin, Harmony, Ivory, Poseidon, Scorpion, Symphony, Yukon - CCC 1,5-1,8 6-7 gute Standfestigkeit Bison Behandlung meist nicht erforderlich * Countdown NT, Modan, Moddus, Moxa; Aufwandmengen in l/ha; CCC mit 720 g/l Wirkstoffgehalt 2.4 Krankheiten Behandlungsentscheidung Eine erfolgreiche Kontrolle von krankheiten setzt Kenntnisse über Erregerspektrum, Befallsdruck, aktuelle sowie prognostizierte Witterungsparameter, Infektions- und Epidemiebedingungen, das Wissen um die Resistenzsituation der Erreger gegenüber fungiziden Wirkstoffen und eine exakte Diagnose voraus. Das Risiko für den Befall mit Pilzkrankheiten steigt mit früheren Aussaatterminen und einer verminderten Bodenbearbeitung deutlich. Fruchtfolge, Standortverhältnisse, Sortenresistenzen und die Höhe der Stickstoffdüngung bestimmen entscheidend den Befallsdruck. Vorrang haben deshalb die ackerbaulichen Maßnahmen. Ertragserwartung und arbeitswirtschaftliche Gesichtspunkte müssen ebenso berücksichtigt werden. Unverzichtbar ist die richtige Beurteilung der aktuellen Befallssituation auf dem Schlag. Entscheidungshilfen in Form von Bekämpfungsrichtwerten (Tab ), Monitoringprogrammen und computergestützten Prognosemodellen (Punkt 1.8) helfen, den Fungizideinsatz zu optimieren. Zudem stehen dem Landwirt aktuelle Warndienstinformationen zur Verfügung, um eine sichere und wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung treffen zu können. Fungizidmaßnahmen gegen Blattkrankheiten werden vor dem Zweiknotenstadium (BBCH 32) nicht empfohlen, es sei denn, Gelbrost tritt sehr früh auf. Herbstbefall kann toleriert werden, denn die unteren, oft stärker befallenen Blattetagen des Wintergetreides sterben über die Wintermonate meist ab. Für Fungizidanwendun- 118

57 Tabelle 2.4.1: Bekämpfungsrichtwerte Krankheiten im Getr.- art Krankheit Boniturobjekt BBCH* Bekämpfungsrichtwert Halmbruch Prognosemodell Gelbrost Befallsbeginn, Auftreten erster Nester Echter Mehltau % = 15 bef. Halme/Linie Braunrost 3 obere 30 % = 8 bef. Halme/Linie; Befallsbeginn bei Löss-Standorten, anfälligen Sorten ab BBCH 51 Blätter 37 61/69 DTR-Blattflecken % = 13 bef. Halme/Linie; Befallsbeginn bei Vorfrucht W.-Weizen/pfluglos Septoria-Arten** 4 obere % = 8 bef. Halme/Linie Blattbefall Blätter % = 3 bef. Halme/Linie Rhynchosporium % = 13 bef. Halme/Linie Netzflecken 3 obere % = 5 bef. Halme/Linie Zwergrost Blätter % = 8 bef. Halme/Linie Echter Mehltau % = 15 bef.halme/linie Halmbruch Prognosemodell Rhynchosporium % = 13 bef. Halme/Linie Braunrost 3 obere 30 % = 8 bef. Halme/Linie; Befallsbeginn bei Hybridroggen, 37 61/69 Blätter Löss-Standorten ab BBCH 49 Echter Mehltau % = 15 bef. Halme/Linie Halmbruch Prognosemodell Gelbrost Befallsbeginn, Auftreten erster Nester Echter Mehltau % = 15 bef. Halme/Linie 3 obere Braunrost Blätter 30 % = 8 bef. Halme/Linie; Befallsbeginn bei anfälligen 37 61/69 Sorten, Löss-Standorten ab BBCH 49 Rhynchosporium % = 13 bef. Halme/Linie Septoria-Arten** 4 obere % = 8 bef. Halme/Linie Blattbefall Blätter % = 3 bef. Halme/Linie Linienboniturmethode: auf mindestens 2 Linien/Schlag an 5 Punkten 5 Pflanzen bzw. Halme kontrollieren; * Gefährdungszeitraum (entspricht nicht dem zugelassenen Behandlungszeitraum); ** Prognosemodell Septoria tritici beachten Weizen Gerste Roggen Triticale gen im Herbst gibt es zudem keine Indikationen (außer Vermehrung Hybridgerste) und auch keine Notwendigkeit. Die Krankheiten breiten sich oft nicht auf den Neuzuwachs aus. Ab dem Stadium 32 gilt es, die oberen drei Blattetagen gesund zu erhalten. War bis zum Erreichen des BBCH 39 (Fahnenblatt voll entfaltet) keine Behandlung notwendig, genügt nicht nur in Trockengebieten meist eine Einmalbehandlung. Diese hat sich unter den mitteldeutschen Anbaubedingungen in vielen Versuchen gegenüber dem mehrmaligen Fungizideinsatz als wirtschaftlicher erwiesen. In der Praxis wird jedoch aus arbeitswirtschaftlichen Erwägungen oft anders entschieden. Bei erhöhtem Befallsdruck in der Schossphase oder bei Fusariumrisiko (Maisstoppeln auf der Oberfläche vorhanden, anfällige Sorte) sowie in klimatisch feuchteren Regionen können auch zwei Behandlungen erforderlich sein. Wirkungsweise und -spektrum ausgewählter Fungizide enthält die Tabelle Die Tabelle gibt einen Überblick über die zugelassenen Indikationen je art und Krankheit. 119

58 Über Aufwandmengenreduzierungen muss immer schlagspezifisch befunden werden. Sie sind möglich bei mehrmaligen Behandlungen, geringem Befallsdruck, in Gebieten mit Vorsommertrockenheit bzw. wenn keine lange Dauerwirkung gefordert ist. Dabei sollte jedoch die fortschreitende Fungizidresistenz der Krankheitserreger Beachtung finden (Punkt 1.9). Aus resistenzstrategischen Gründen werden Aufwandmengen von Azolen unter 80 % der zugelassenen Menge nicht empfohlen. Auch bei Präparaten mit anderen Wirkstoffgruppen (Strobilurine, Carboxamide) sollten die zugelassenen Aufwandmengen nicht unter 60 % gesenkt werden. Neue Fungizide zur Saison 2018 Das 2017 neu zugelassene Fungizid Priaxor (BASF) kommt 2018 in den Vertrieb. Priaxor, ein Fungizid ohne Azolkomponente, enthält den Carboxamidwirkstoff Fluxapyroxad (75 g/l) und das Strobilurin Pyraclostrobin (150 g/l). Es hat die Zulassung für Weizen, Gerste, Roggen und Triticale gegen die meisten relevanten Blattkrankheiten erhalten. Die Aufwandmenge beträgt 1,5 l/ha. Priaxor wird nur im Pack mit Osiris vertrieben; der durch den Zulassungsinhaber empfohlene Einsatzschwerpunkt liegt in Roggen und Triticale. In den Ringversuchen 2017 wurde Priaxor in Tankmischung mit Proline im Winterweizen getestet und erzielte gute Ergebnisse. Zugelassen wurde 2017 auch das Mehltaufungizid Property 180 SC (Belchim) in Winterweizen, Winter- und Sommergerste. Property enthält den Wirkstoff Pyriofenone mit 180 g/l aus der gleichen Wirkstoffgruppe wie Metrafenone (Arylphenylketone). Die zugelassene Aufwandmenge beträgt 0,5 l/ha. Wegen der mittleren Resistenzgefährdung des Wirkstoffes wird die Anwendung in Tankmischung mit einem Mehltaufungizid aus einer anderen Wirkstoffgruppe empfohlen. In den Ringversuchen 2014 brachte Property gute Ergebnisse. Der Vertrieb von Property erfolgt nur im Pack mit Opus Top als Property Start Pack (1,5 l/ha Opus Top 0,5 l/ha Property) wurde die Zulassung des Carboxamid-haltigen Fungizids Ascra Xpro (Bayer Crop Science) erteilt. Das Mittel enthält je 65 g/l der Carboxamidwirkstoffe Bixafen und Fluopyram sowie 130 g/l des Azolwirkstoffs Prothioconazol. Die Zulassung erfolgte für Weizen, Roggen und Triticale gegen die meisten relevanten Blattkrankheiten mit einer Aufwandmenge von 1,5 l/ha sowie in Gerste und Hafer mit 1,2 l/ha. Der empfohlene Anwendungsschwerpunkt ist im Weizen. Durch die Wirkstoffkombination wird eine kurative sowie protektive Wirkung erzielt. Wirkungsvorteile werden für die Rostkrankheiten (keine Braunrostindikation in Roggen und Triticale), Septoria-Blattdürre und DTR-Blattflecken ausgelobt. In den Ringversuchen hat das Präparat sehr gute Wirkungsgrade gegen relevante blattkrankheiten gezeigt, die sich auch in den erzielten Mehrerträgen widerspiegelten. Der empfohlene Einsatzzeitpunkt ist der Blattbereich ab dem Fahnenblattstadium (Einmalbehandlung BBCH 37-49). Erstmalig wird 2018 zur Anwendung im Winterweizen im Bereich Ährenschieben/Blüte Magnello (Adama) vertrieben. Magnello enthält die bekannten Azolwirkstoffe Difenoconazol (100 g/l) und Tebuconazol (250 g/l) und ist mit einer Aufwandmenge von 1,0 l/ha zur Bekämpfung von Septoria-Blattdürre, Septoria-Spelzenbräune, Braunrost und Ährenfusariosen zugelassen. Zu beachten ist außerdem, dass die Zulassungen der Fungizide Acanto, Acanto Prima, Credo und InnoProtect Credo zum widerrufen wurden und somit 120

59 die Abverkaufsfristen ( ) und Aufbrauchfristen ( ) gelten. Einige Änderungen gibt es beim Packangebot, welches auszugsweise in Tabelle dargestellt ist. So wird z. B. Aviator Xpro 2018 nur noch im Pack vertrieben. Aufgrund der angespannteren Resistenzsituation bei Ramularia collo cygni gibt es z. B. mehrere neue Packs in Kombination mit Amistar Opti. Bei Packanwendungen ist auf die richtige und sinnvolle Auswahl der Präparate und Wirkstoffe, abgestimmt auf die Befallssituation, zu achten. Weiterhin sollte man berücksichtigen, dass die Empfehlungen zum Packangebot bereits Aufwandmengenreduzierungen der einzelnen Partner enthalten. Eine weitere Absenkung der Aufwandmenge führt oft nicht zum erwünschten Bekämpfungserfolg und verstärkt die Selektion resistenter Krankheitserreger. Ob die derzeitige Antiresistenzstrategie, welche auf der Kombination von möglichst vielen Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen beruht, zum Erfolg führt, sei es in Fertigformulierung oder als Tankmischung angewendet, bleibt abzuwarten. Bislang konnten weitere Resistenzentwicklungen nicht verhindert werden, sondern es gibt jedes Jahr neue Meldungen zu verminderten Wirksamkeiten. Hinweise zum aktuellen Stand und zum Antiresistenz-Management enthält Punkt 1.9. Winterweizen Im Winterweizen ist oft nur eine Fungizidapplikation erforderlich, wenn Termin, Mittelwahl und Aufwandmenge stimmen. Bei erhöhtem Halmbruchrisiko, hohem Befallsdruck in der Schossphase bzw. in Risikosituationen für Ährenfusariosen können auch zwei, in Einzelfällen drei Maßnahmen notwendig werden. Normalsaaten, Befallsdruck gering bis mittel, wenig anfällige Sorte (Einmalbehandlung): Die Ringversuchsergebnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass oftmals eine gezielte Einmalbehandlung im Weizen ausreicht, um den Befall zu kontrollieren und ein wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen. Das gilt insbesondere dann, wenn das Krankheitsauftreten in der Schossphase nicht sehr hoch ist oder durch Trockenheit gestoppt wird. Ein solcher einmaliger Fungizideinsatz ab dem Fahnenblattstadium (BBCH 39) richtet sich meist gegen mehrere Blattkrankheitserreger, wie Septoria-Blattdürre, Gelbrost, Braunrost, DTR-Blattflecken oder Mehltau (Abb ). Frühsaaten, Befallsdruck mittel bis hoch, anfällige Sorte (Zweimalbehandlung): Enge fruchtfolgen, sehr frühe Aussaattermine, ungenügende Einarbeitung von Ernterückständen und die Sortenwahl (bevorzugt nach Ertragskriterien und weniger nach der Krankheitstoleranz) führen zu einer Erhöhung des Befallsniveaus. Frühsaaten erfordern eine höhere Pflanzenschutzintensität, die mit höheren Kosten verbunden ist! Im kostenbereinigten Erlös schneiden die Normalsaaten meist besser ab. Aus phytosanitärer Sicht können Aussaaten vor Ende September nicht empfohlen werden. Das Risiko für Infektionen mit dem Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) nimmt erst bei Aussaatterminen ab der 1. Oktoberdekade ab. 121

60 Fungizidanwendung in Winterweizen Normalsaaten, Befallsdruck gering bis mittel, wenig anfällige Sorte (Angaben in kg, l/ha) Abbildung 2.4.1: Empfehlung Fungizide in Winterweizen - Einmalbehandlung Halmbruch, Mehltau, Septoria-Blattdürre, DTR-Blattflecken (in pfluglos bestelltem Stoppelweizen) sowie Gelbrost können den Weizen in der beschriebenen Konstellation während der Schossphase (BBCH 31-37) stärker befallen. Ob ein Fungizideinsatz notwendig wird, muss anhand von Bekämpfungsrichtwerten bzw. Prognoseempfehlungen entschieden werden. In dieser frühen Entwicklungsphase erfolgt die Anwendung von Azolpräparaten, ggf. in Kombination mit Mehltauspezialmitteln oder Prochloraz Kontaktwirkstoff (bei Septoria-Blattdürre). Bei erhöhtem Halmbruchrisiko (Prognoseempfehlung) muss ein Spezialfungizid in voller Aufwandmenge im Stadium BBCH 31/32 angewendet werden. Die Beobachtungen aus Starkbefallsjahren oder an Risikostandorten haben auch im Jahr 2017 gezeigt, dass die zu späteren Stadien (etwa bis BBCH 37) erzielte Nebenwirkung einen hohen Befallsdruck nicht ausreichend kontrollieren kann. Carboxamide und Strobilurine werden in diesem Stadium nicht empfohlen (Abb ). Erregerkomplex: Adexar 2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Ceriax 2,5 Elatus Era 1,0 Amistar Opti 1,5 Seguris Opti 1,0 1,5 ggf. Mehltauspezialfungizid Roste: Adexar 2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Ceriax 2,5 Elatus Era 1,0 oder Seguris 1,0 Alto 240 EC 0,33 Skyway Xpro 1,25 Septoria - Blattdürre: Adexar 2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Elatus Era 1,0 (Sympara 0,33) Input Xpro 1,5 Seguris 1,0 ( Kontaktfungizid) DTR-Blattflecken: Adexar 2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Elatus Era 1,0 Input Xpro 1, (59) Ab dem BBCH 31 muss Gelbrost in anfälligen Sorten bei Befallsbeginn im Schlag sofort bekämpft werden. Achtung: Gelbrost tritt zunächst nur nester weise auf! Wiederholte Bestandeskontrollen sind unerlässlich, um zeitigen Befall im Frühjahr rechtzeitig zu erkennen! Frühsaaten, Befallsdruck mittel bis hoch, anfällige Sorte, Risiko für Ährenfusarium (Dreimalbehandlung): Auf Flächen nach den Risikovorfrüchten Mais oder Winterweizen sollte man eine zusätzliche Maßnahme in der Blüte gegen Ährenfu- 122

61 Fungizidanwendung in Winterweizen Frühsaaten, Befallsdruck mittel bis hoch, anfällige Sorte (Angaben in kg, l/ha) * Fungizideinsatz im BBCH 31 nur bei Befallsbeginn Gelbrost in anfälligen Sorten Halmbruch, Septoria-Blattdürre: Capalo 2,0; Unix 1,0 Mehltau: Talius 0,15 Vegas 0,15 Mehltau, Septoria-Blattdürre: Capalo 1,6-2,0; Kantik 2,0 Eleando 2,5 Vegas 0,2 Input Classic 1,0-1,25 Property Start 0,5 1,5 Vegas Proline Pack 0,25 0,8 ( Kontaktfungizid) Septoria-Blattdürre: Eleando 2,5 oder Epoxion 1,0 Input Classic 1,0-1,25 ( Kontaktfungizid; Prochloraz-haltiges Fungizid) Gelbrost*: Alto 240 EC 0,33-0,4; Ceralo 1,2; Eleando 2,5; Input C. 1,0-1,25 Pronto Plus 1,5 *31/ Abbildung 2.4.2: Empfehlung Fungizide in Winterweizen - Zweimalbehandlung sariosen einplanen. In solchen Situationen kann unter Umständen eine dreimalige Fungizidbehandlung erforderlich werden (Abb ). Wenn aufgrund der Befallssituation mehrere Behandlungen notwendig sind, wird bezogen auf die Wirkstoffgruppen und unter Beachtung des Antiresistenz-Managements folgende Strategie empfohlen: Termin 1 (BBCH 31/32-37) Azol 1 (ggf. Prochloraz Kontaktwirkstoff Mehltauwirkstoff) Erregerkomplex: Adexar 1,8-2,0; Ascra Xpro 1,25 1,5 Ceriax 2,0 2,5; Elatus Era 0,8-1,0 Amistar Opti 1,2-1,5 Seguris Opti 0,8-1,0 1,2-1,5 ggf. Mehltauspezialfungizid zumischen Septoria - Blattdürre: Roste: Adexar 1,8-2,0 Adexar 1,8-2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Ascra Xpro 1,25 1,5 Elatus Era 0,8-1,0 Ceriax 2,0-2,5 (Sympara 0,33) Elatus Era 0,8-1,0 Seguris 0,8-1,0 Input Xpro 1,25-1,5 ( Kontaktfungizid) oder Seguris 0,8-1,0 Alto 240 EC 0,33 Skyway Xpro 1,0-1,25 DTR-Blattflecken: Adexar 1,8-2,0; Ascra Xpro 1,25 1,5; Elatus Era 0,8-1,0; Input Classic 1,25; Input Classic 1,0 Gladio 0,6; Input Xpro 1,25-1,5; Taspa 0,5 (ab BBCH 51) (59) Termin 2 (BBCH 39-49/55) Azol 2 Carboxamid (ggf. Strobilurin) Termin 3 (BBCH 61 69) Azol 3 Dieses Vorgehen beinhaltet, dass Strobilurine und Carboxamide nur einmal in einer Spritzfolge zur Anwendung kommen und ein Wirkstoffwechsel bei den Azolen erfolgt. Statt des Einsatzes nur eines Azolwirkstoffs werden auch Tankmischungen empfohlen (neben Mischungen mit Prochloraz auch z. B. Epoxiconazol Tebuconazol). Hierbei sind aber trotzdem höhere Aufwandmengen beider Mischungspartner einzuplanen. 123

62 Fungizidanwendung in Winterweizen Frühsaaten, Befallsdruck mittel bis hoch, anfällige Sorte, Risiko für Ährenfusarium (kg, l/ha) * Fungizideinsatz im BBCH 31 nur bei Befallsbeginn Gelbrost in anfälligen Sorten Halmbruch, Septor.-Blattdürre: Capalo 2,0; Unix 1,0 Mehltau: Talius 0,15 Vegas 0,15 Mehltau, Septoria-Blattdürre: Capalo 1,6-2,0 Eleando 2,5 Vegas 0,2 Input Classic 1,0-1,25 Kantik 2,0; Property Start 0,5 1,5 Vegas Proline Pack 0,25 0,8 ( Kontaktfungizid) Septoria - Blattdürre: Eleando 2,5 oder Epoxion 1,0 Input Classic 1,0-1,25 ( Kontaktfungizid; Prochloraz- Fungizid) Gelbrost*: Alto 240 EC 0,33-0,4 Ceralo 1,2; Eleando 2,5 Input C. 1,0-1,25; Pronto Plus 1,5 Septoria - Blattdürre: Adexar 1,8-2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Elatus Era 0,8-1,0 Input Xpro 1,25-1,5 Seguris 0,8-1,0 ( Kontaktfungizid) Roste: Adexar 1,8-2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Ceriax 2,0 2,5 Elatus Era 0,8-1,0 oder Seguris 0,8-1,0 Alto 240 EC 0,33 Skyway Xpro 1,0-1,25 DTR-Blattflecken: Adexar 1,8-2,0 Ascra Xpro 1,25 1,5 Elatus Era 0,8-1,0 Input Classic 1,25 Input Classic 1,0 Gladio 0,6 Input Xpro 1,25-1,5 Taspa 0,5 (ab BBCH 51) *31/ (59) Fusarium: Input Classic 1,25 Ampera 1,5 Osiris 1,0 Prosaro 1,0; Osiris 2,5 DON-Q 1,1 Azol Soleil 1,2 ( Osiris 1,0) Magnello 1, Abbildung 2.4.3: Empfehlung Fungizide in Winterweizen - Dreimalbehandlung Halmbruchkrankheit: Die Halmbruchkrankheit ist nur in wenigen Jahren und in bekannten Befallsgebieten (Vorgebirgslagen der Mittelgebirge, feuchte Witterung, milder Herbst/Winter) von Bedeutung. In den letzten drei Jahren kam es zum Teil zu höheren Befallsstärken. Die Befallswerte der Einzelschläge streuten jedoch regional und von Schlag zu Schlag stark. Frühsaaten (Auflauf etwa bis ) sind besonders gefährdet, da bei infektionsgünstiger Witterung Herbstinfektionen stattfinden, wenn die Pflanzen mindestens BBCH 21 erreicht haben. Stärker gefährdet sind auch anfällige Sorten (z. B. Achim, Akteur, Apostel, Desamo, Dichter, Faustus, Elixer, Kashmir, Kerubino, Kometus, KWS Montana, KWS Talent, Patras, Pionier, Ponticus, Porthus, Potenzial, Toras, Zeppelin) und enge fruchtfolgen. Abbildung zeigt, dass der Halmbruchbefall in Sachsen-Anhalt seit mehreren Jahren auf einem leicht höheren Niveau liegt. Im Durchschnitt über alle untersuchten Schläge lag der Befallswert nach BOCKMANN bei über 20. Regelmäßig gab es Schläge mit Werten deutlich über 30, in solchen Fällen ist von einem ertragswirksamen Befall auszugehen. Besonders im Jahr 2017 wurden auf Einzelschlägen Befallswerte zwischen 70 und 90 erreicht und dort bereits Mitte Juni großflächig parasitäres Lager festgestellt, in dessen Folge es zu hohen Ertrags- und Qualitätsverlusten kam. 124

63 nach BOCKMANN Befallswert % befallene Halme / % befallene Halme Befallswert nach BOCKMANN Linear (Befallswert nach BOCKMANN) Abbildung 2.4.4: Halmbruchbefall in Winterweizen im Spritzfenster (ohne Fungizideinsatz) in Sachsen-Anhalt, Ergebnisse der Schaderregerüberwachung (Befallswert nach BOCK- MANN), n = ca. 35/Jahr Hinweise zur Halmbruchbekämpfung Halmbruch-Prognosemodell zur Bekämpfungsentscheidung nutzen ISIP-Plattform im Internet (Punkt 1.8) unter normalen Anbaubedingungen gibt es keine wirtschaftlich messbare Ertragsbeeinflussung durch den Halmbrucherreger, Behandlungen sind meist nicht notwendig oder nur im Zusammenhang mit der Bekämpfung früher Blattkrankheiten durchzuführen in Frühsaaten (Auflauf bis ), sehr enge fruchtfolgen und gleichzeitig extrem günstige Infektionsbedingungen, kann eine spezielle Halmbruchbekämpfung im BBCH 31/32 erforderlich sein; der Einsatz muss dann so früh wie möglich und mit voller Aufwandmenge erfolgen bis BBCH 37 ist eine Teilwirkung möglich, jedoch mit deutlich vermindertem Wirkungsgrad Echter Mehltau: Mehltau spielt witterungsbedingt in mittel- und hochanfälligen Sorten, wie z. B. Akteur, Bergamo, Bernstein, Faustus, Folklor, Kerubino, Meister, Toras eine Rolle. Befallsfördernd sind dichte Bestände und ein hohes Stickstoffniveau. Gute Sortenresistenzen verringern das Risiko maßgeblich. Aufgrund von Resistenzen beim Weizenmehltau ist eine Wirkung der Strobilurine nicht mehr gegeben. Auch Carboxamide zeigen eine schwächere Wirkung. Der Einsatz eines speziellen Mehltaupräparates ist bei hohem Befall notwendig. Dafür stehen z. B. Talius, Vegas und Corbel sowie ab 2018 Property zur Verfügung. Talius besitzt eine ausgezeichnete Dauerwirkung. Wegen des Nachweises von ersten angepassten 125

64 Isolaten bei Weizenmehltau gegenüber dem Wirkstoff Proquinazid wird Talius nur in Tankmischung mit einem kurativ wirkenden Mehltaupartner empfohlen. Angepasste Isolate gibt es auch bei den Wirkstoffen Metrafenone (Capalo), Pyriofenone (Property) und Cyflufenamid (Vegas). Septoria-Blattdürre: In den mitteldeutschen Regionen ist nur in wenigen Jahren ein höheres Infektionspotenzial für Septoria-Blattdürre zu Vegetationsbeginn vorhanden. Selbst bei stärkerem Ausgangsbefall wird die Ausbreitung auf die oberen Blattetagen oft durch Vorsommertrockenheit gestoppt. Spezielle Maßnahmen in der Schossphase sind deshalb nur in wenigen Jahren, abhängig vom Witterungsverlauf, erforderlich. In Frühsaaten, in Selbstfolgen von Weizen sowie bei Minimalbodenbearbeitung überzogener N-Düngung und in mittel oder höher anfälligen Sorten, wie Akteur, Bernstein, Bussard, Genius, JB Asano, Kashmir, Kerubino, KWS Montana, Linus, Meister, Patras, Potenzial, Produzent, Toras ist der Infektionsdruck generell höher. Während 2016 ein witterungsbedingt höheres Befallsniveau vorlag und teilweise frühe Behandlungen notwendig waren, blieb der Befall 2017 in der Schossphase bis auf wenige Ausnahmen gering. Versuchsergebnisse belegen deutlich bessere Wirkungsgrade von Behandlungen während der Latenzphase der Krankheit. Diese ist häufig sehr lang und kann in Abhängigkeit von der Witterung bis zu 28 Tage betragen. Sind Symptome auf den unteren Blättern vorhanden und herrschen ab BBCH 37/39 für den Pilz günstige Witterungsbedingungen vor, werden die oberen, ertragsbildenden Blattetagen infiziert. In den Bekämpfungsrichtwerten für Septoria-Blattdürre sind die geschilderten Besonderheiten berücksichtigt. Das Septoria-Prognosemodell berechnet schlagspezifisch das mögliche Erstauftreten und das Datum der Neuinfektion auf den Blattetagen F-0 bis F-2 in Abhängigkeit von der Sortenanfälligkeit, dem Aussaattermin und der Witterung. Pro Blattetage ist die abgelaufene Latenzzeit für den Vortag (basierend auf gemessenen Wetterparametern) und für die drei folgenden Tage (basierend auf der Wettervorhersage) zu sehen. Eine Behandlung wird empfohlen, wenn Ausgangsbefall auf älteren Blättern gefunden wurde und 30 % der Latenzzeit auf F-2 abgelaufen sind. Für die Bekämpfungsentscheidung hat sich das Septoria-Prognosemodell ( bewährt. Der aktuelle Warndienst gibt weitere Hinweise zum Fungizideinsatz. Aufgrund des hohen Anteils gegenüber Strobilurinen resistenter Isolate von Septoria-Blattdürre ist von einem vollständigen Wirkungsverlust auszugehen. Deshalb werden Strobilurine gegen die Krankheit nicht mehr empfohlen. Die Hauptlast der Bekämpfung tragen somit Azole und Carboxamide. Beide Wirkstoffgruppen müssen in ein Antiresistenz-Management eingeordnet werden, denn bei den Azolen wird ein zunehmendes Shifting beobachtet und auch für Carboxamide besteht eine mittlere bis hohe Resistenzgefährdung (erste angepasste Isolate wurden bereits gefunden). Um eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen, sind Azol-Aufwandmengen von mindestens 80 % der zugelassenen Menge unerlässlich. Außerdem sind Mischungen von gut wirksamen Azolen mit Prochloraz- bzw. Carboxamidhaltigen Mitteln sinnvoll. Bei hohem Befallsdruck und frühen Anwendungen in der Schossphase ist die Zumischung eines Kontaktmittels zu empfehlen. EU-weite 126

65 Untersuchungsergebnisse zu Populationen der Septoria-Blattdürre weisen sehr unterschiedlich resistente Stämme einschließlich Mutationen auf. Diese zeigen eine differenzierte Empfindlichkeit im Hinblick auf die verschiedenen Azolwirkstoffe. Eine stabile Wirkung wurde für Prochloraz festgestellt. Hinweise zur Bekämpfung von Septoria-Blattdürre Vorrang zur Befallsreduzierung haben ackerbauliche Maßnahmen (Fruchtfolge, Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Aussaattermine) Sorten mit guten Resistenzeigenschaften sind z. B. Achim, Desamo, Dichter, Helmond, Kamerad, Moschus, Sheriff, Spontan, Tabasco bei hohem Befallsdruck sind die leistungsstärksten Azolwirkstoffe anzuwenden: Prothioconazol und Epoxiconazol, aber auch hier gibt es durch Shifting deutliche Verluste in der kurativen sowie vorbeugenden Wirkung Wirkstoffgruppenwechsel sowie Wirkstoffwechsel bei den Azolen in einer Spritzfolge oder Tankmischungen mit verschiedenen Azolwirkstoffen Anwendung von Carboxamiden, aber kein Einsatz von Solowirkstoffen Zusatz eines Kontaktwirkstoffes (Mancozeb) Anwendung Prochloraz-haltiger Fungizide Einsatz von Kontaktmitteln und Prochloraz-Fungiziden bevorzugt in der Schossphase (BBCH 32-37); bei hohem Befallsdruck (Frühsaaten, Stoppelweizen, anfällige Sorten) empfohlen DTR-Blattfleckenkrankheit: DTR-Blattflecken treten relativ selten auf und stellen nur auf Flächen mit pfluglos bestelltem Stoppelweizen ein Risiko für den Ertrag dar. In anfälligen Sorten sind dann zusätzliche DTR-Behandlungen in der Schossphase erforderlich. Zur Bekämpfung eignen sich Fungizide mit den Azolwirkstoffen Prothioconazol und Propiconazol am besten (Capalo 1,6 Cirkon 1,0, Gladio 0,6, Input Classic 1,25). In normal bestelltem Winterweizen tritt die Krankheit - wenn überhaupt - erst spät (ab BBCH 51-69) in Erscheinung. In diesem Stadium kann der Erreger allerdings unter günstigen Bedingungen binnen kurzer Zeit mehrere Blatt etagen überspringen, auch wenn zuvor nur vereinzelt Symptome im unteren Bereich vorhanden waren. Die Krankheit wird mit der späten Blatt- bzw. Ährenbehandlung in der Regel gut erfasst. Oft kommt es zu Verwechslungen mit sortenspezifischen, physiologisch bedingten Blattflecken. Zur sicheren Diagnose sollten die Untersuchungseinrichtungen der Länder genutzt werden. Bei der DTR- Bekämpfung ist die geringe Kurativleistung der Präparate zu beachten. Die Anzahl von DTR-Isolaten mit starker Resistenzausprägung gegenüber Strobilurinen hat sich deutschlandweit erhöht. Bei hohem Befallsdruck muss mit Minderwirkungen gerechnet werden. Zur Bekämpfung ab BBCH 39 eignen sich Azol-Carboxamid- Kombination mit den Azolen Prothioconazol und Propiconazol am besten, wobei die Carboxamidwirkstoffe eine schwächere Wirkung aufweisen. Mit Erscheinen des Fahnenblattes (BBCH 37) ist auf die Blatt- und Spelzenbräune (Septoria nodorum) zu achten. Die Bedeutung des Erregers ist allerdings in den letzten Jahren stark rückläufig. Die Krankheit tritt eher vereinzelt auf und wird zum Termin BBCH 39 bis 49 sehr gut erfasst. 127

66 Gelbrost: Aufgrund des veränderten Rassenspektrums erlangte Gelbrost in den letzten Jahren eine große ertragsrelevante Bedeutung bis 2016, teils auch 2017 waren Gelbrostjahre mit einer sehr starken flächendeckenden Epidemie. Auch Anbauregionen, in denen der Gelbrost bisher nur eine untergeordnete Rolle spielte, wie die Vorgebirgs- und Gebirgslagen, zeigten teils hohen Befall. Ursächlich ist das Auftreten neuer aggressiverer Gelbrostrassen, wie der Warriorrasse, gegen die oft keine Sortenresistenz vorliegt. Untersuchungen des JKI ergaben, dass diese Rasse von 2014 bis 2017 in Deutschland dominierte. Sie breitet sich schneller aus und produziert mehr Sporen. Aufgrund dieser Tatsache muss dem Gelbrostauftreten eine stärkere Beachtung geschenkt werden. Ein milder Witterungsverlauf im Herbst/Winter und ein anschließend zeitiges warmes Frühjahr mit häufig starker Taubildung durch hohe Temperaturdifferenzen von Nacht zu Tag bzw. regelmäßigen Niederschlagsereignissen führen dazu, dass Gelbrostbefall, wenn er von den neuen Rassen verursacht wurde, in Weizen und Triticale nun oft sehr zeitig auftritt. Während sich der Befall 2014 und 2016 sehr schnell ausbreitete, verlief die Entwicklung 2015 und 2017 zunächst langsamer. Erst im Mai setzte in anfälligen Sorten eine rasante Befallsausbreitung auf die oberen Blattetagen ein. Fungizidmaßnahmen kamen 2015 und 2016 in einigen Beständen zu spät, um den Befall wirksam zu stoppen. Vor allem die Sorten Akteur, JB Asano, Kerubino, Kometus, KWS Loft zeigten eine hohe Anfälligkeit gegenüber Gelbrost. Hier sollten Bestandeskontrollen zuerst erfolgen. Die Erfahrungen der Gelbrostjahre zeigten, dass die Epidemie schlagbezogen gut kontrolliert werden konnte, wenn der Fungizideinsatz rechtzeitig beim Auftreten erster Befallsnester erfolgte. In diesen Fällen genügte die Kurativität eines reinen Azol-Fungizids oder einer Azol-Morpholin-Kombination, um den Befall zu stoppen. Bei bereits etabliertem Befall muss auf die protektive Wirkung der Strobilurin- bzw. Carboxamid-haltigen Kombinationspräparate gesetzt werden, um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden. In Starkbefallsjahren kann dann jedoch keine zufriedenstellende Wirkung mehr erwartet werden. Gegen Braunrost und Gelbrost sollte auf ertragreichen Standorten weiterhin die gute Dauerwirkung der Strobilurine genutzt werden. Wichtig ist der Einsatz einer für die Dauerwirkung benötigten hohen Aufwandmenge (möglichst 80 % in einer Tankmischung). Auch einige Carboxamid-Azol-Kombinationen zeigen hier ausgezeichnete Wirkungsstärken. Ringversuchsergebnisse der letzten Jahre belegen, dass die Kombination aus Strobilurin, Carboxamid und Azol einen weiteren Wirkungsvorteil bei Starkbefall bringen kann. Strobilurin-Kombinationen sind nur noch im Weizen zu empfehlen, wenn eine gute Rostwirkung benötigt wird. Hier besteht aufgrund der langen Dauerwirkung ein Wirkungsvorteil gegenüber Azolen. Gleichwertig zu den Strobilurinen sind Azol-Carboxamid-Kombinationen einzuschätzen. 128

67 Braunrost: Auch diese Rostart kann den Ertrag stark beeinflussen. Dies zeigte sich auch In hoch anfälligen Sorten (z. B. Akteur, Boregar, Bussard, Discus, Folklor, JB Asano, KWS Eternity, Meister, Opal, Pionier, Potenzial, Produzent, Toras) ist eine gezielte Maßnahme mit speziellen, gut wirksamen Rostpräparaten erforderlich, sobald der Bekämpfungsrichtwert überschritten ist. Veränderungen bei dem verantwortlichen Sortenresistenzgen (Lr37) sind u. a. die Ursache für das anhaltende, gestiegene Befallsniveau. Hinweise zur Bekämpfung von Rostkrankheiten möglichst Sorten mit geringer Anfälligkeit anbauen Bestandeskontrollen im Frühjahr intensivieren, um frühen Rostbefall rechtzeitig zu erkennen Kombinationen aus Azolen Carboxamiden ( Strobilurinen) bringen beste Bekämpfungserfolge hinsichtlich kurativer und protektiver Wirkung für die notwendige kurative Wirkung leistungsstarke Azole mit ausreichend hohen Aufwandmengen einsetzen: Cyproconazol, Epoxiconazol, Tebuconazol, bei Gelbrost auch Prothioconazol Behandlungen rechtzeitig durchführen: Gelbrost in anfälligen Sorten unmittelbar nach Befallsfeststellung ab BBCH 31; Gelbrost in weniger anfällige Sorten, Braunrost und Zwergrost nach Überschreiten des BRW ab BBCH 32 in der Schossphase sind Azolfungizide für die Stoppwirkung ausreichend ab BBCH 37/39 Kombinationen von Azolen mit Carboxamiden und/oder Strobilurinen für die entsprechende Dauerwirkung verwenden Indikationszulassungen beachten, insbesondere bei Gelbrost in Triticale Ährenfusarium: In den vergangenen Jahren wurden allerdings nur in Einzelfällen bei Risikoflächen höhere Deoxynivalenol-Gehalte über der gesetzlich festgelegten Höchstmenge von µg/kg Erntegut in den amtlichen Proben ermittelt. Aufgrund der Zunahme pfluglos bestellter Flächen verbleiben mehr infektionsförderliche Stoppelreste (vor allem Mais, aber auch Weizen) auf der Bodenoberfläche. Für unverarbeitetes Nahrungsgetreide gelten EU-weite Mykotoxinhöchstmengen für die Fusariumtoxine Deoxynivalenol und Zearalenon. Zu beachten sind auch die Richt- bzw. Orientierungswerte für Futtergetreide sowie für T2 und HT2-Toxine in Nahrungs- und Futtergetreide. Für ausgewählte Mykotoxine gibt es bindende justiziable Normen auf EU-Ebene, die auf HPLC-FLD oder HPLC-MS-Verfahren beruhen. Die Pflanzenschutzdienste können diese Untersuchungen in der Regel nicht als Dienstleistung anbieten. Daher sind private Untersuchungseinrichtungen zu beauftragen. Vorernteuntersuchungen sind für eine Voreinschätzung sehr gut geeignet. Zu beachten ist der hohe Einfluss des Probenahmeverfahrens. Die Proben müssen 7 bis 10 Tage vor der Ernte in einer repräsentativen Mischprobe gezogen werden. Wenn wegen des Erosionsschutzes nach Mais oder Weizen auf eine pfluglose Bestellung nicht verzichtet werden kann, sind Sorten mit geringer Fusariumanfälligkeit, wie z. B. Axioma, Bussard, Chiron, Discus, Findus, Helmond, Impression, Kamerad, Leandrus, LG Imposanto, LG Kopernikus, Moschus, Opal, Porthus, Spontan, Toras zu wählen. Eine intensive Zerkleinerung der Stoppeln nach der Maisernte sowie das Häckseln von Körnermaisstroh zur Rotteförderung sind auch beim Einsatz 129

68 des Pfluges unverzichtbar. Wenn keine Blütenbehandlung gegen Ährenfusariosen erfolgen soll, ist für Risikoflächen der Einsatz von Strobilurinen und Carboxamiden ab dem Stadium BBCH 39/49 nicht mehr anzuraten, weil sich hierdurch die Abreife verzögern kann und damit das Infektionsrisiko steigt. In der Spritzfolgegestaltung sollte die erste Behandlung bis zum Fahnenblattschieben (BBCH 37) hinausgezögert werden, damit die Wirkungsdauer bis zur Anschlussspritzung in der Blüte ausreicht. Fungizidbehandlungen gegen Ährenfusariosen sind die letzte mögliche Maßnahme zur Minderung des Toxingehaltes im Erntegut auf dem Feld. Sie sollten den Risikoflächen vorbehalten bleiben! Der optimale Anwendungstermin von Fungiziden gegen Ährenfusarium liegt 1 bis 2 Tage vor und bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, optimal zu BBCH 65. Der Einsatz der vollen Aufwandmenge ist unbedingt erforderlich. Je nach Anwendungsbedingungen schwankt der Wirkungsgrad zwischen 50 % bis maximal 80 %. Wintergerste Von wirtschaftlicher Bedeutung sind vor allem Rhynchosporium, Netzflecken und Ramularia. Mitunter kann auch Zwergrost ertragswirksam werden. Echter Mehltau tritt oft im Jungendstadium auf, breitet sich jedoch meist nicht auf die oberen Blattetagen aus. Auch in der Wintergerste sind gezielte Einmalbehandlungen fast immer im Vorteil, wenn Einsatztermin, Aufwandmenge und Mittelwahl stimmen. Nur wenn bereits früh ein hoher Befallsdruck vorherrscht und eine anfällige Sorte angebaut wird, kann eine frühe Maßnahme notwendig werden, die gegebenenfalls durch eine Anschlussbehandlung ergänzt werden muss. Standorte im Trockengebiet oder mit geringer bis mittlerer Ertragserwartung oder geringem Befallsdruck und weniger anfälliger Sorte (Einmalbehandlung): Langjährige Versuchsreihen zeigten, dass gezielte Fungizid-Einmalbehandlungen im Stadium BBCH 37/39-49 ökonomisch betrachtet im Vorteil sind. Fast immer lagen die Mehrerträge von Zweimalbehandlungen auf dem gleichen Niveau, wie die der Einmalbehandlungen. Hinzu kommen die Jahresschwankungen beim Ertragszuwachs, die besonders die Gerste betreffen. So gab es in einer Reihe von Versuchen und Jahren selbst bei einmaliger Anwendung keine kostendeckenden Mehrerträge. Zu beachten ist die meist rasante Pflanzenentwicklung während der Schossphase, die dazu führt, dass selbst früh auftretende Krankheiten dann nicht die oberen ertragsbildenden Blattetagen infizieren. Bei geringem Befallsdruck, weniger anfälligen Sorten, ertragsschwachen Standorten und in Trockengebieten können die Aufwandmengen auch bei der Einmalbehandlung auf etwa 75 bis 80 % reduziert werden, wenn die Behandlung nicht zu früh erfolgt. Hier sind bevorzugt Azolpräparate einzusetzen. Bei hohem Befallsdruck und frühem Behandlungstermin erweisen sich Kombinationspräparate mit Carboxamidund Strobilurinanteil und volle Aufwandmengen als sinnvoll. Aus Gründen des Antiresistenz-Managements wird eine Kombination der Wirkstoffgruppen AzoI/Carboxamid/Strobilurin als wichtig erachtet. Der Azolanteil muss dabei ausreichend hoch dosiert sein. Um die weitere Verschärfung der Resistenzsituation zu verhindern, dürfen Carboxamide auch in der Gerste nur einmal angewendet werden. 130

69 Fungizidanwendung in Wintergerste Bei hohem Befallsdruck und zeitigem Behandlungstermin volle Aufwandmenge einsetzen! Bei geringem Befall, wenig anfälliger Sorte, ertragsschwachem Standort und in Trockengebieten reduzierte Aufwandmenge (75 80 %), vorrangig Azolpräparate verwenden. Bei Mehltaudruck Spezialfungizid zumischen. (Angaben in kg, l/ha) Erregerkomplex (hoher Infektionsdruck): Adexar 1,5 Amistar Opti 1,5 Aviator Xpro 1,0 Amistar Opti 1,5 Amistar Opti 1,8 Input Classic 1,0 oder Input Xpro 1,25 Bontima 1,8 Input Classic 1,0 Ceriax 2,5 Elatus Era 1,0 Amistar Opti 1,5 Input Xpro 1,5 Rhynchosporium: Input Classic 1,25 Ascra Xpro 1,2 Elatus Era 1, Netzflecken / Zwergrost (Carboxamid-freie Varianten): Amistar Opti 1,8 Gladio 0,6 oder Cirkon 1,0 oder Input Classic 1,0 oder Proline 0,6 0,8 Ramularia: Amistar Opti 1,8 Siltra Xpro 1,0 oder Aviator Xpro 1,0 oder Elatus Era 1, Abbildung 2.4.3: Empfehlung Fungizide in Wintergerste Standorte mit hohem Ausgangsbefall und Befallsdruck während der Schossphase (Zweimalbehandlung): Nur bei sehr starkem Ausgangsbefall ist es in Ausnahmefällen sinnvoll, einen hohen Befallsdruck während der Schossphase mit einem Azolpräparat (keine Carboxamide oder Strobilurine) in reduzierter Aufwandmenge zu stoppen. In diesen Fällen sind Kombinationen mit frühen Wachstumsreglermaßnahmen evtl. sinnvoll. Gegen Rhynchosporium bieten sich hier z. B. Präparate mit dem Wirkstoff Prothioconazol, gegen Netzflecken mit dem Wirkstoff Propiconazol an. Die routinemäßige Zumischung von Fungiziden zu einer frühen Wachstumsreglermaßnahme ist grundsätzlich abzulehnen, da sie zu wirtschaftlich unnötigen Maßnahmen führt, den Selektionsdruck auf die Pflanzenkrankheiten erhöht und damit das Fortschreiten der Resistenzentwicklung befördert. Rhynchosporium: 2016 wurde erstmals wieder etwas stärkerer Ausgangsbefall mit Rhynchosprium beobachtet. Auch aus anderen guten Ackerbaulagen wird eine Zunahme des Befalls gemeldet. Feucht-kühle Witterung im Frühjahr begünstigt die Infektion. Besonders viel Schaden richtet Befall an den Blattachseln an, weil dadurch das gesamte Blatt rasch absterben kann. Die Krankheit wird durch Azol- oder Kombinationspräparate mit Azol-Anteil gut erfasst. Netzfleckenkrankheit: Es sind Resistenzprobleme bei Netzflecken gegenüber den Carboxamiden und Strobilurinen bekannt (Punkt 1.9), die sich mittlerweile 131

70 stark verbreitet haben. Wenn Carboxamide zum Einsatz kommen, müssen diese bei Netzfleckenbefall mit einem noch gut wirksamen Strobilurin (Pyraclostrobin) kombiniert werden, um die Ausbreitung der Resistenz zu verzögern. Zwergrost: Rostkrankheiten im kosten Ertrag! Auch Zwergrost ist daher von besonderer Bedeutung und genau zu beachten. Die Ausbreitung auf die oberen Blattetagen sollte verhindert werden. Geeignet sind hier vor allem Azole in Kombination mit Strobilurin-Mitteln kam es abhängig von der Anfälligkeit der Sorte und vom Standort - auf vielen Flächen zu einem stärkeren Zwergrostbefall wurde der Bekämpfungsrichtwert auf einigen Schlägen früher überschritten als 2014, 2016 und Ramularia: Ramularia tritt nicht in jedem Jahr in gleichem Ausmaß auf, sollte aber in der Bekämpfungsstrategie (Auswahl der Mittel, nicht Zusatzmaßnahme!) berücksichtigt werden, insbesondere wenn in der Region bereits Befall vorhanden war. Die Krankheit breitet sich unter günstigen Bedingungen sehr schnell im Bestand aus und kann dann hohe Befallsstärken erreichen. Auch wenn sie im Trockengebiet meist erst später in Erscheinung tritt, kann sie bei einer länger andauernden Kornfüllungsphase noch Ertrag kosten. In Versuchen konnte selbst ein später, aber starker Befall durch Fungizidmaßnahmen im mittleren Blattbereich (BBCH 39/49) gut kontrolliert werden. Weil das Ansprechen der Symptome auf dem Feld nicht immer einfach ist, sollten für eine sichere Diagnose die Untersuchungseinrichtungen der amtlichen Pflanzenschutzdienste genutzt werden. Strobilurine sind gegen Ramularia nicht mehr wirksam. Die Wirkstoffe Prothioconazol und Chlorthalonil sowie Carboxamide erzielen hier die höchsten Wirkungsgrade zeigten sich allerdings aufgrund von Resistenzentwicklungen Minderwirkungen der Carboxamide in Süddeutschland sowie ein Shifting bei den Azolen (Prothioconazol). Erste Daten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt weisen in dieselbe Richtung. Wenn eine Einmalbehandlung vorgesehen ist und Ramularia mit erfasst werden soll, sind aus resistenzstrategischen Gründen beim Einsatz von Carboxamiden Kombinationen aus 4 Wirkstoffgruppen anzuwenden: Azol Carboxamid Strobilurin Kontaktmittel. Der Azol-Anteil muss ausreichend hoch sein. PLS-Blattflecken: Wenig ertragsrelevant sind die PLS-Blattflecken (unspezifische, nichtparasitäre Blattflecken). Sie sind genetisch bedingt und treten meist als Stressreaktion bei intensiver Sonneneinstrahlung auf. Deutliche Sortenunterschiede sind vorhanden. Diskutiert wird auch der Einsatz von Fungiziden/Wachstumsreglern gegen PLS-Flecken. Mehrjährige Ringversuchsergebnisse belegen jedoch, dass sich deren Einsatz am Krankheitsauftreten orientieren muss und Maßnahmen gegen nichtparasitäre Blattflecken nicht sinnvoll sind. Ährenfusariosen: Im Jahr 2013 traten an einigen Standorten verstärkt Ährenfusariosen und erhöhte Mykotoxingehalte in Wintergerste auf. In den Folgejahren bis 2017 gab es diese Fälle nicht. Es ist davon auszugehen, dass der extreme Witterungsverlauf im Mai 2013 Hauptursache dafür war und kein generelles neues Problem vorliegt. Eine Anpassung der Fungizidstrategie ist nicht notwendig. Die bekannten vorbeugenden Maßnahmen sollten aber auch in Gerste berücksichtigt werden. In Wintergerste im mitteldeutschen Anbaugebiet bringt nur die Einmalbe- mit Fungiziden im Stadium BBCH 37/39 bis 49 ökonomische handlung Vorteile. 132

71 In Abbildung werden die durch Fungizideinsatz erzielten Mehrerträge von 2 Versuchsstandorten des Versuchsjahres 2017 dargestellt, an denen Ramularia die dominierende Krankheit war. Unter dem gegebenen hohen Befallsdruck wurde durchweg ein hoher, statistisch gesicherter Ertragszuwachs erzielt, wobei sich die Unterschiede zwischen den behandelten Varianten nicht statistisch sichern ließen. Die Zweimalbehandlung (2) brachte keine Vorteile gegenüber dem einmaligen Einsatz im Stadium BBCH 39/49 (3-10). Dreifach-Mischungen aus Carboxamid, Strobilurin und Azol war nicht besser zu bewerten als die anderen Varianten. Der Zusatz eines Kontaktmittels (Chlorthalonil) zeigte sich als vorteilhafter hinsichtlich der Wirkung und auch im Ertrag (4, 5, 8, 9), wie bereits in vergangenen Jahren unter Ramularia-Befall. Das sehr gute Abschneiden von Ascra Xpro (ohne Chlorthalonil) sollte nicht überbewertet werden. In anderen Versuchsserien brachte der Zusatz von Chlorthalonil auch positive Effekte. An den anderen 8 Versuchsstandorten des Jahres 2017 (ohne Ramularia-Befall) lagen die erzielten Mehrerträge zwischen 7 und 9 dt/ha und damit auf deutlich niedrigerem Niveau. Auch in diesem Versuchen gab es keinen Vorteil für die Zweimalbehandlung Bei der Auswahl der Fungizide muss auch in Gerste unbedingt auf die aktuelle Fungizid-Resistenzsituation geachtet werden! Mehrertrag gegenüber den Unbehandelten Kontrollen (dt/ha) in Versuchen mit Ramularia-Befall (n=2; RVF 21-17) Siltra Xpro 1,0 l/ha Input Classic Timpani * 1,0 2,0 l/ha Ascra Xpro * Credo 1,0 1,0 l/ha Input Classic 1,25 l/ha Ascra Xpro * 1,5 l/ha Adexar Credo 1,25 1,25 l/ha Elatus Era AMISTAR Opti 1,0 1,5 l/ha Credo GLADIO 1,5 0,6 l/ha GLADIO; Ceriax 0,6 l/ha; 2,0 l/ha Mehrertrag (dt/ha) Abbildung 2.4.4: Ertragseffekte von Fungiziden in Wintergerste bei Befall mit Ramularia collo-cygni (UK=73,8 dt/ha, GD Tukey (5 %) = 6,5 dt/ha, s % = 4,3; Sachsen-Anhalt 2017) * Zulassung erwartet 133

72 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM Zulassung bis 134 Wirkstoff WSG (g/kg o. l) Zulassung Weizen Triticale Gerste Roggen Hafer AWM (l o. kg/ha) Hang Abstand (m) Gewässer ADM (%) sonst. bußgeldbewehrte AWB Azole / Azol-haltige Fungizide Achat 01/2019 Propiconazol 250 0,5 0 - Agent Propiconazol /2019 Fenpropidin 450 1, NT102 Alto 240 EC 12/2018 Cyproconazol 240 0,4 0 - Ampera Prochloraz /2022 Tebuconazol 133 1, Capalo Epoxiconazol 63 04/2019 Fenpropimorph 200 2, Metrafenone Caramba 04/2019 Metconazol 60 1, Triadimenol 43 Ceralo 2) 12/2023 Tebuconazol 167 1,2 Spiroxamine Cirkon Propiconazol 90 01/2018 Prochloraz 400 1, Eleando Epoxiconazol 42 12/2025 Prochloraz 150 3, Epoxion 12/2021 Epoxiconazol 125 1, Epoxion Top Epoxiconazol 40 12/2022 Fenpropidin 100 2, NW712 Fezan 2) 12/2022 Tebuconazol 250 1, Folicur 2) 1,25 12/2020 Tebuconazol 250 1, NT101 Gladio Tebuconazol 125 3) 0, /2023 Propiconazol 125 Fenpropidin 375 1, NW712 Helocur 1,25 08/2020 Tebuconazol 250 1, Input Classic Prothioconazol /2022 Spiroxamine 300 1, Kantik Prochloraz / Tebuconazol 100 2,0 NW712 12/2023 Fenpropidin Magnello Difenoconazol /2025 Tebuconazol 250 1, Matador 2) Tebuconazol /2019 Triadimenol 75 1, Mirage 45 EC 12/2022 Prochloraz 450 1,

73 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM FRAC- Einstufung Halmbruch Mehltau Netzflecken Rhynchosporium Ramularia Braun-/ Zwergrost Gelbrost Septoria tritici Sept. nodorum DTR-Blattflecken Ährenfusarium/ Toxinminderung Azole / Azol-haltige Fungizide Achat G1 () 12 Agent G1, G2 () () Alto 240 EC G1 () () 19 Ampera G1, G1 () () () () 36 Capalo G1, G2, U8 Caramba G1 Ceralo G1, G1, G2 Cirkon G1, G1 Eleando G1, G1 Epoxion G1 Epoxion Top G1, G2 Fezan G1 Folicur G1 Gladio G1, G1, G2 Helocur G1 Input Classic G1, G2 Kantik G1, G1, G2 Magnello G1, G1 Matador G1, G1 Mirage 45 EC G1 () () () () () () 66 () () () 41 () () () 43 () () () () 28 () () () () 57 () () () () () 29 () () () () () () () () () () 22 () 28 () () () 22 () () () () () () () () () 27 () () () 22 () () () 58 () () () () () () 44 () () () () () Kosten ( /ha)

74 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM Zulassung bis Opus Top 04/2020 Orius 12/2020 Osiris 12/2019 Proline 12/2018 Pronto Plus 12/2021 Prosaro 12/2020 Rubric 04/2020 Soleil 12/2025 Sportak 45 EW 11/2017 Taspa 12/2018 Teson 08/ Wirkstoff Epoxiconazol Fenpropimorph WSG (g/kg o. l) Tebuconazol 200 Epoxiconazol Metconazol Zulassung Weizen Triticale Gerste Roggen Hafer AWM (l o. kg/ha) Hang Abstand (m) Gewässer ADM (%) sonst. bußgeldbewehrte AWB 1, ,5 1,25 3,0 2, Prothioconazol 250 0, Tebuconazol Spiroxamine Tebuconazol Prothioconazol , NT101 1, Epoxiconazol 125 1, Tebuconazol Bromuconazol , Prochloraz 450 1, Difenoconacol Propiconazol ,25 Tebuconazol 250 1,0 Strobilurine / Strobilurin-haltige Produkte Acanto 11/2017 Amistar Opti 10/2018 Azoxystar 12/2022 0, Picoxystrobin 250 1, Azoxystrobin Chlorthalonil , NG331 Azoxystrobin 250 1, Credo Picoxystrobin /2017 Chlorthalonil 500 2, NG331 Diamant Pyraclostrobin /2019 Epoxiconazol 43 1,75 Fenpropimorph Fandango Fluoxastrobin 100 1,5 12/2018 Prothioconazol 100 1, Juwel Top Kresoximmethyl /2019 Epoxiconazol 125 1,0 Fenpropimorph Rubric XL 2) Azoxystrobin /2020 Epoxiconazol 100 1, Torero 12/2022 Azoxystrobin 250 1, Carboxamide / carboxamidhaltige Produkte Adexar 04/2020 Fluxapyroxad Epoxiconazol ,

75 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM FRAC- Einstufung Opus Top G1, G2 Orius G1 Osiris G1, G1 Proline G1 Pronto Plus G1, G2 Prosaro G1, G1 Halmbruch Mehltau Netzflecken Rhynchosporium Ramularia Braun-/ Zwergrost Gelbrost Septoria tritici Sept. nodorum DTR-Blattflecken () () () () () Ährenfusarium/ Toxinminderung () () () () () () () () () () () () 42 () () () () 39 () () () () () () 49 Rubric G1 () () () () () 27 Soleil G1, G1 () () () () 38 Sportak 45 EW G Taspa G1, G1 33 Teson G1 () () () Strobilurine / Strobilurin-haltige Produkte Acanto C3 R ()! () R R! 48 Amistar Opti C3, M5 R! ()! ()! ()! - 50 Azoxystar C3 R! R () R! 33 Credo C3, M5 Diamant C3, G1, G2 Fandango C3, G1 R! ()! R ()! () ()! ()!! () () () () 70 ()!! () 58 Juwel Top C3, G1, G2! () ()! 60 Rubric XL C3, G1! ()!! Torero C3 R! R () R! 34 Carboxamide / Carboxamid-haltige Produkte Adexar C2, G1 ()!! () 87 Kosten ( /ha)

76 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM Zulassung bis Aviator Xpro 07/2019 Bontima 04/2019 Champion 12/2018 Ceriax 12/2025 Elatus Era 07/2019 Input Xpro 03/2018 Priaxor 01/2019 Seguris 04/2020 Siltra Xpro 01/2018 Skyway Xpro 07/2019 Benzimidazole DON-Q 12/2018 Anilinopyrimidine Unix 12/2018 Kontaktfungizide Dithane Neo Tec 01/2018 Wirkstoff Bixafen Prothioconazol Isopyrazam Cyprodinil Boscalid Epoxiconazol Fluxapyroxad Epoxiconazol Pyraclostrobin Benzovindiflupyr Prothioconazol Bixafen Prothioconazol Spiroxamine Fluxapyroxad Pyraclostrobin Isopyrazam Epoxiconazol Bixafen Prothioconazol Bixafen Prothioconazol Tebuconazol WSG (g/kg o. l) Zulassung Weizen Triticale Gerste Roggen Hafer AWM (l o. kg/ha) 1,25 1,0 Hang Abstand (m) Gewässer ADM (%) sonst. bußgeldbewehrte AWB , NG , , , , , , NG , , , Thiophanatmethyl 704 1, Cyprodinil 750 1, Mancozeb 750 2, NT102 Mehltau-Spezialfungizide Corbel 04/2020 Fenpropimorph 750 1, Property 180 SC 2) 12/2027 Pyriofenone 180 0,5 0 - Talius 1) 12/2022 Proquinazid 200 0, Vegas 1) 12/2020 Cyflufenamid 51 0, NG331: die maximale Aufwandmenge von 2000g Chlorthalonil / ha und Jahr darf auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenen Mitteln nicht überschritten werden; 1) Keine Anwendung ohne Zumischung eines Mehltaupartners wegen Resistenzgefahr! 2) Indikation Ährenfusarium/Mykotoxinminderung im Weizen: ausgenommen Hartweizen, Matador, Property 180 SC und Rubric XL: generell ausgenommen Hartweizen; 138 3) nur im Winterhafer -

77 Tabelle 2.4.2: Fungizide im (Wirkung) PSM FRAC- Einstufung Aviator Xpro C2, G1 Bontima C2, D1 Champion C2, G1 Ceriax C2, G1, C3 Elatus Era C2, G1 Input Xpro C2, G1, G2 Priaxor C2, C3 Seguris C2, G1 Siltra Xpro C2, G1 Skyway Xpro C2, G1, G1 Halmbruch Mehltau Netzflecken Rhynchosporium Ramularia Braun-/ Zwergrost Gelbrost Septoria tritici Sept. nodorum DTR-Blattflecken Ährenfusarium/ Toxinminderung ()!! () () ()! ()! () 63! ()! () () () () ()!! () 107 ()!! () () ()!! () () () 75!! ()! ()! () () () ()!! () () () () () () () 75 ()! ()! 60 Benzimidazole DON-Q B Anilinopyrimidine Unix D1 () Kontaktfungizide Dithane Neo Tec M Mehltau-Spezialfungizide Corbel G2 - () Property 180 SC - () U8 Talius E1 - () Vegas U - () R = Resistenz vorhanden;! = Resistenzen beachten; nur in Wirkstoffkombination mit Azolen empfohlen Indikationszulassung beachten, siehe Tabelle 2.4.3! Wirkungsminderung bei Standorten mit Resistenzen (Halmbruch bei Prochlorazprodukten und Ramularia bei allen Produkten) beachten. Einstufung der Wirkung: - = keine; = Teil-; = mittlere; () = gute; = sehr gute Kosten ( /ha)

78 Tabelle 2.4.3: Fungizide im (Indikation) Weizen Triticale PSM BBCH Halmbruch Mehltau Braunrost Gelbrost Septoria tr. Septoria nod. DTR Fusarium Halmbruch Mehltau Braunrost Rhyncho Gelbrost Septoriaarten Septoria tr. Septoria nod. Fusarium Azole / Azol-haltige Fungizide Achat x x x x Agent x x x x x x x Alto 240 EC x x x x x Ampera 30-61/69 x x x x x x x Capalo x x x x x x x x Caramba 29-61/69 x x x x x x x Ceralo 29-61/69 x x x x x x x x x Cirkon x x x x x Eleando x x x x x x Epoxion 30-61/69 x x x x x x x Epoxion Top 30-61/69 x x x x Fezan 30-61/69/71 x x x Folicur 29-61/69 x x x Gladio 30-61/69 x x x x x x x x x Helocur 30-61/69 x x x x x x Input Classic 30-61/69 x x x x x x x x x x x x Kantik 31/41-61 x x x x x x Magnello 51-61/69 x x x x Matador x x x x x Mirage 45 EC x x Opus Top x x x x x x x Orius 32-61/69 x x x x x Osiris 29-61/69 x x x x x x x x Proline 29-61/69 x x x x x x x x x Pronto Plus 29-61/69 x x x x Prosaro 29-61/69 x x x x x x x x x Rubric 30-61/69 x x x x Soleil x x x x Sportak 45 EW x x x Taspa x x x x x Teson 30-61/69 x x x x x x Strobilurine / Strobilurin-haltige Fungizide Acanto x x x x x x x Amistar Opti x x x x x Azoxystar 31-61/69 x x x x x Credo 31-/61/69 x x x x Diamant x x x x x x x 140

79 Tabelle 2.4.3: Fungizide im (Indikation) Gerste Roggen Hafer PSM BBCH Halmbruch Mehltau Zwergrost Netzflecken Rhyncho Gelbrost Ramularia nichtp.blattfl. Halmbruch Mehltau Braunrost Rhyncho Mehltau Kronenrost Azole / Azol-haltige Fungizide Achat x x x x x x Agent x x x x x x x Alto 240 EC 31-61/69 x x x x x Ampera 30-61/69 x x x x x x x Capalo x x x x x Caramba x x x x x x x Ceralo 29-61/69 x x x x x x x Cirkon 29-55/61 x x x x x Eleando x x Epoxion 30-61/69 x x x x x x x Epoxion Top 30-61/69 x x x Fezan Folicur 29-61/69 x x x x x x x Gladio 30/31-61 x x x x x x x Helocur x Input Classic 30-61/69 x x x x x x x x x x Kantik 31/41-61 x x x x x x x Magnello Matador x x x Mirage 45 EC x x x Opus Top x x x x x x x x Orius 32-61/69 x x x x x x x Osiris 29-61/69 x x x x x x x Proline x x x x x x x x x Pronto Plus 29-61/69 x x x x x x Prosaro 29-61/69 x x x x x x x x Rubric 30-61/69 x x x x x x x x Soleil Sportak 45 EW x x x Taspa Teson x Strobilurine / Strobilurin-haltige Fungizide Acanto x x x x x x x Amistar Opti 29-59/69 x x x x x x Azoxystar 31-61/69 x x x x x Credo x x x Diamant x x x x x x x 141

80 Tabelle 2.4.3: Fungizide im (Indikation) Weizen Triticale PSM BBCH Halmbruch Mehltau Braunrost Gelbrost Septoria tr. Septoria nod. DTR Fusarium Halmbruch Mehltau Braunrost Rhyncho Gelbrost Septoriaarten Septoria tr. Septoria nod. Fusarium Fandango 29-61/69 x x x x x x x x x x x Juwel Top x x x x x x x Rubric XL 30-61/69 x x x x x x x x Torero 31-61/69 x x x x x x x Carboxamide / Carboxamid-haltige Fungizide Adexar 30-61/69 x x x x x x x x x x x Aviator Xpro 30-61/69 x x x x x x x x x x Bontima Champion x x x x Ceriax 29-61/69 x x x x x x x x x x x Elatus Era 31-61/69 x x x x x x x Input Xpro 29-61/69 x x x x x x x Priaxor 29-61/69 x x x x x x x Seguris 30-61/69 x x x x x x Siltra Xpro 30-61/69 x x x x x Skyway Xpro 29-61/69 x x x x x x x x x Benzimidazole DON-Q x x Anilinopyrimidine Unix 30-32/55 x x x Kontaktfungizide Dithane NeoTec x Mehltau-Spezialfungizide Corbel x x x Property 180 SC x Talius x x Vegas x x BBCH unterstrichen = Indikationszulassung bis zu diesem BBCH-Stadium X (fett): Zulassung als Wachstumsregler! Anbau von Hybrid-Wintergerste: Die Fungizidempfehlungen für die im Anbau befindlichen Hybridgerstensorten decken sich mit denen für die klassischen Wintergerstesorten. Ringversuchsergebnisse zeigten, dass in Hybridgerstesorten kein intensiverer Fungizideinsatz notwendig ist. Eine Besonderheit bildet die Vermehrung von Hybridgerste. Unter bestimmten Umständen kann eine Fungizidanwendung im Herbst gegen frühen Ausgangsbefall durch verschiedene Krankheiten erwogen werden. Für das Fungizid Alto 240 EC liegen entsprechende 142

81 Tabelle 2.4.3: Fungizide im (Indikation) Gerste Roggen Hafer PSM BBCH Halmbruch Mehltau Zwergrost Netzflecken Rhyncho Gelbrost Ramularia nichtp.blattfl. Halmbruch Mehltau Braunrost Rhyncho Mehltau Kronenrost Fandango x x x x x x x x x x Juwel Top 29/32-61 x x x x x x Rubric XL 30-59/61/69 x x x x x x x x x Torero 31-61/69 x x x x x x x x x Carboxamide / Carboxamid-haltige Fungizide Adexar 30-61/69 x x x x x x x x x Aviator Xpro 30-61/69 x x x x x x x x x Bontima x x x x x Champion x x x x x x x x Ceriax 29-61/69 x x x x x x x x x Elatus Era 31-59/61/69 x x x x x x Input Xpro 29-61/69 x x x x x x x x x Priaxor 29-61/69 x x x x x x x Seguris 30-59/69 x x x Siltra Xpro x x x x x x Skyway Xpro 29-61/69 x x x x x x x x Benzimidazole DON-Q Anilinopyrimidine Unix 30-32/55 x x x Kontaktfungizide Dithane NeoTec Mehltau-Spezialfungizide Corbel x x x Property 180 SC x Talius x x Vegas x x x BBCH unterstrichen = Indikationszulassung bis zu diesem BBCH-Stadium; X (fett): Zulassung als Wachstumsregler! Indikationen im Herbst vor. Aus Sicht der Pflanzenschutzdienste war der Einsatz bislang jedoch nicht erforderlich. Winterroggen Fungizidmaßnahmen im Roggen richten sich vor allem gegen Braunrost, die Krankheit mit dem höchsten Ertragseinfluss. Braunrost ist deshalb von Beginn an zu beachten! In den meisten Fällen kann er durch eine gezielte Maßnahme gut kontrolliert werden. Als Standardempfehlung gilt daher die Einmalbehandlung. 143

82 Tabelle 2.4.4: Fungizid-Packs im Pack Adexar Diamant Pack Adexar Amistar Opti Pack Amistar Opti Gladio Pack Aviator Xpro Talius Pack Champion Diamant Credo Opus Top Pack Elatus Era Opti Elatus Era Sympara Eleando Vegas Pack Fandango Folicur Pack Fezan Topsin Pack Folicur Don-Q Gladio Unix Pack Priaxor Osiris-Pack Proline Don-Q Property Start Seguris Alto Pack Seguris Opti Soleil Vegas Pack Sympara Duo Pack Talius Opus Top Pack Fungizide Empfohlene AWM (l o. kg/ha) Zulassung G W R T Hang Abstand (m) Gewässer ADM (%) sonst. bußgeldbewehrte AWB Adexar 1,1 20 Diamant 1, Adexar 1, Amistar Opti 1,4 NG331 Amistar Opti 1, NG331 Gladio 0, NW712 Aviator Xpro 1,0 5 Talius 0, Champion 0,9 10 Diamant 0, Credo 1, Opus Top 1, NG331 Elatus Era 1, Amistar Opti 1, NG331 Elatus Era 1,0 10 Sympara 0, Eleando 2,5 0 Vegas 0, Fandango 0,75 10 Folicur 0, NT101 Fezan 0,8 10 Topsin 0, Folicur 1,0 10 Don-Q 0, NT101 Gladio 0, Unix 0,6 10 NW712 Priaxor 1,0 10 Osiris 1, Proline 0,6 10 Don-Q 1, Opus Top 1,5 10 Property 0, Seguris 1,0 NG Alto 240 EC 0,33 - Seguris 1,0 NG Amistar Opti 1,5 NG331 Soleil 1,2 0 Vegas 0,2 5 - Amistar Opti 1,5 NG Sympara 1,0 - Talius 0,25 10 Opus Top 1,

83 Tabelle 2.4.4: Fungizid-Packs im Pack FRAC- Einstufung Halmbruch Mehltau Netzflecken Rhynchosporium Ramularia Braun-/ Zwergrost Gelbrost Septoria tritici Sept. nodorum DTR- Blattflecken Ährenfusarium / Toxinminderung C2, G1 C3, G1, G2 () () () - 78 C2, G1 C3, M5 () () - C3, M5 () () G1, G1, G2 66 C2, G1 E1 () () () () 72 C2, G1 C3, G1, G2 () () - 71 C3, M5 G1, G2 () () - 76 C2, G1 C3, M5 () 89 C2, G1 G1, G1 () () 76 G1, G1 U () () () () () - 56 C3, G1 G1 () () () () () 47 G1 B1 () 35 G1 B1 () () () () 33 G1, G1, G2 D1 () () () - 51 C2, C3 G1, G1 G1 B1 G1, G2 U8 () () () () () - C2, G1 G1 () () () 61 C2, G1 C3, M5 () () () () - 76 G1, G1 U () () () () C3, M5 G1, G1 () () () () () () 72 E1 G1, G2 () () () () () - 61 Kosten ( /ha) 145

84 Tabelle 2.4.4: Fungizid-Packs im Pack Vegas Proline Pack Vegas Pronto Plus Pack 146 Fungizide Empfohlene AWM (l o. kg/ha) Vegas 0,2-0,25 Proline 0,6-0,8 Vegas 0,2 Pronto Plus 1,0 Indikationszulassung der Einzelprodukte beachten! Zulassung G W R T Hang Abstand (m) Gewässer ADM (%) sonst. bußgeldbewehrte AWB NT101 Standorte mit geringer bis mittlerer Ertragserwartung oder im Trockengebiet bei geringem Befallsdruck (Einmalbehandlung): In Gebieten mit geringer bis mittlerer Ertragserwartung oder auch auf ertragsreicheren Standorten im Trockengebiet ist meist nur eine Einmalbehandlung nach Erreichen des Bekämpfungsrichtwertes wirtschaftlich. Diese darf allerdings nicht zu früh oder mit zu geringen Aufwandmengen erfolgen, damit die Dauerwirkung auch noch im Hinblick auf mitunter erst spät auftretenden Braunrostbefall ausreichend ist. Als optimal wird der Behandlungszeitraum zwischen BBCH 47 und 61 erachtet. Zu beachten ist die im Vergleich zu anderen arten lange Phase von der Blüte bis zur Abreife. Standorte mit sehr hoher Ertragserwartung und frühem Befall und anhaltendem Infektionsdruck (Zweimalbehandlung): Doppelbehandlungen sind in der Regel nur auf Standorten mit sehr hoher Ertragserwartung wirtschaftlich und auch dann nur bei Gefährdung durch die Halmbruchkrankheit, frühen Mehltau-, Rhynchosporium- oder auch Braunrostbefall und anhaltendem Befallsdruck notwendig. In solchen Fällen sollte eine frühe Maßnahme mit einem Mehltau-Spezial- oder/ und Azol-Fungizid in der Schossphase eingeplant werden. Für die Bekämpfung der Halmbruchkrankheit bietet das Halmbruch-Prognosemodell ( Punkt 1.8) eine Entscheidungshilfe. Die zweite Maßnahme richtet sich dann vor allem gegen späteren Braunrostbefall. Aus resistenzstrategischen Gründen ist beim mehrmaligen Einsatz von Azolen innerhalb einer Spritzfolge auf einen Wirkstoffwechsel zu achten! Echter Mehltau und Rhynchsporium: Beide Krankheiten treten oft im frühen Blattstadium auf. Wenngleich der Befall eher selten auf die oberen Blattetagen aufsteigt, war 2016 ein stärkeres Rhynchsporium sowie Mehltau-Auftreten zu verzeichnen. Nur in wenigen Fällen sind frühe Maßnahmen notwendig. Braunrost: In den letzten Jahren trat die Krankheit an mehreren Standorten extrem früh (BBCH 30/31) auf. Dadurch wurde der Bekämpfungsrichtwert früher als sonst erreicht und die Behandlungen mussten häufig bereits während der Schossphase erfolgen. Später Braunrostbefall kann den Ertrag jedoch ebenfalls empfindlich mindern. In normalen Jahren liegt der optimale Behandlungszeitraum gegen Braunrost zwischen BBCH 47 und 61. Ab Mitte Ährenschieben (BBCH 55) reichen 80 % der Aufwandmenge beziehungsweise reine Azolanwendungen aus. Je früher der Fungizideinsatz notwendig wird, desto höher muss die Aufwandmenge für eine entsprechende Dauerwirkung sein. Gegen frühen Braunrostbefall sind gut wirksame Azolfungizide zu wählen (Wirkstoffe: Cyproconazol, Epoxiconazol, Tebuconazol).

85 Tabelle 2.4.4: Fungizid-Packs im FRAC- Einstufung Halmbruch Mehltau Netzflecken Rhynchosporium Ramularia Braun-/ Zwergrost Gelbrost Septoria tritici Sept. nodorum DTR- Blattflecken Ährenfusarium / Toxinminderung U 55- () () () G1 72 U 39 G1, G2 Einstufung der Wirkung: - = keine; = Teil-; = mittlere; () = gute; = sehr gute Weil es erste Anzeichen für ein Shifting bei den Azolen gegenüber Braunrost gibt, ist eine möglichst hohe Dosierung von mindestens 75 bis 80 % der zugelassenen Aufwandmenge erforderlich. Auf ertragreichen Standorten im Hybridroggenanbau haben Strobilurine und Carboxamide deutliche Vorteile. Bei geringem Befallsdruck auf leichten, weniger ertragreichen Standorten sind preiswertere Azolvarianten sinnvoller. Ringversuchsergebnisse der letzten Jahre weisen deutliche Wirkungsunterschiede zwischen den eingesetzten Präparaten gegenüber Braunrost auf. Bei höherem Braunrostbefall zeigte sich deutlich das stärkere Wirkungspotenzial der Strobilurine und Carboxamide, insbesondere in der Dauerwirkung. Mischungen aus Carboxamid Azol ergaben in Versuchen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes eine besonders lang anhaltende Braunrostwirkung, verbunden mit der deutlichsten Ertragssteigerung. Der Zusatz eines Strobilurins brachte hier keine weiteren Vorteile. Somit kann bei Einsatz der wirksamsten Carboxamid-Azolkombinationen (Tab ) auf den Strobilurinanteil verzichtet werden. Neben Braunrost wurde 2014 auch Blattbefall mit Schwarzrost (Puccinia graminis) an mehreren Standorten festgestellt. Befall am Halm tritt hingegen in einigen Regionen nahezu regelmäßig auf. Auch Gelbrost kann in Rostjahren in Winterroggen auftreten. Mutterkorn: Mitunter kommt es zu einem stärkeren Befall mit dem Mutterkornpilz (Claviceps purpurea), so z. B. im Jahr Der besondere Witterungsverlauf spielte hier eine entscheidende Rolle. Vorbeugend sollten folgende Hinweise zur Risikominderung beachtet werden (nach RODEMANN, JKI): Förderung eines zügigen und einheitlichen Abblühens der Bestände durch optimale Saatstärke, Saattiefe, Reihenabstand, Bestandesdichte und Düngung Überprüfung der Fruchtfolge, da Mutterkorn-Sklerotien lange im Boden keimfähig bleiben können (anfällige Sorten wie Hybridroggen) Integration von Blatt- und Hülsenfrüchten in die Fruchtfolge, besonders in Befallslagen besonders tiefes Einarbeiten der Erntereste nach Starkbefall durch Mutterkorn (pfluglose Bodenbearbeitung vermeiden) auf Zwiewuchs (verspätete Blüte) achten (z. B. in Fahrspuren) Verwendung von anerkanntem Mutterkorn-freien Saatgut. Wenn Mutterkornbefall auftritt, sollten befallene Schläge getrennt geerntet werden, auch die partielle Ernte besonders befallener Teilflächen ist in Betracht zu ziehen. Kosten ( /ha) 147

86 Fungizidanwendung in Winterroggen Vorlage in BBCH nur bei hohem Befallsdruck (Angaben in kg, l/ha) Vorlage (hoher Befallsdruck) Rhynchosporium: Input C. 1,0; Proline 0,6-0,8 Halmbruch, Braunrost: Unix 1,0 Alto 240 EC 0,33 Mehltau: Talius 0,15 Vegas 0,15 Corbel 0,5 1,0 Rhynchosporium, Mehltau, Braunrost: Capalo 1,6 2,0 Pronto Plus 1,2 1,5 Vegas Pronto Plus 0,2 1,0 Braunrost: Alto 240 EC 0,33; Matador 0,8 Kein besonderes Risiko: Keine Vorlage notwendig Einmalbehandlung bei Hauptkrankheit Braunrost: Adexar 1,5 2,0 Ceriax 2,0 2,5 SkywayXpro 1,0-1,25 Azoxystar 0,8 Pronto Plus 1,2 Elatus Era 1,0 oder Seguris 1,0 Alto 240 EC 0,33 Fandango Folicur Pack 0,75 0, / Abbildung 2.4.5: Empfehlung Fungizide in Winterroggen Die Einstellungen des Mähdreschers sollten der Situation entsprechend angepasst werden. Ährenfusarium: Auch im Winterroggen traten 2013 in einigen Fällen erhöhte DON- Gehalte in Erntepartien auf. Bei der Erzeugung von Brotroggen sind die gesetzlich festgelegten Höchstmengen für Nahrungsgetreide einzuhalten. Es gelten hier die gleichen Hinweise wie in Wintergerste. Gesonderte Fungizidmaßnahmen sind nicht notwendig; Zulassungen in der Indikation liegen zudem nicht vor. Wintertriticale In Abhängigkeit von der Sortenwahl treten auch in Triticale verschiedene Blattkrankheiten, wie Echter Mehltau, Septoria-Arten, Gelbrost und Braunrost, in behandlungswürdigem Maße auf. Bei Vorliegen der entsprechenden Risikofaktoren können Halmbruch oder Ährenfusarium den Bestand gefährden. Dabei ist zu beachten, dass die Fungizidpalette für Triticale begrenzt ist. Zum Beispiel sind mehrere Präparate mit einer Zulassung für Weizen und Roggen nicht in Triticale einsetzbar. Dazu gehören Achat, Alto 240 EC, Champion, Cirkon, Credo, Corbel, Eleando, Folicur, Fezan, Magnello, Matador, Mirage 45 EC, Pronto Plus, Property 180 SC, Rubric, Soleil, Sportak 45 EW, Taspa und Siltra Xpro. Standorte mit geringer bis mittlerer Ertragserwartung oder im Trockengebiet bei geringem Befallsdruck (Einmalbehandlung): Wenn keine zusätzlichen Risiken 148

87 Fungizidanwendung in Wintertriticale nur bei hohem Befallsdruck Vorlage in BBCH 31/32 37 entsprechend dem Erregerspektrum (*Gelbrost in anfälligen Sorten ab BBCH 31), gezielte Blütenbehandlung in BBCH bei hohem Risiko für Ährenfusarium (Angaben in kg, l/ha) Vorlage (hoher Befallsdruck) Mehltau: Talius 0,15 Vegas 0,15 Gelbrost*: Ceralo 1,2 Halmbruch: Unix 1,0 Erregerkomplex (einschließlich Halmbruch): Capalo 1,6 2,0 Unix 0,8 Gladio 0,6 Kein besonderes Risiko: Keine Vorlage notwendig Blatt- und Ährenkrankheiten: Aviator Xpro 0,75 Fandango 0,75 Ceriax 2,0 Elatus Era 1,0 Amistar Opti 1,5 Skyway Xpro 1,0-1,25 Seguris Opti 1,0 1,5 Amistar Opti 1,5 oder Acanto 0,8 Opus Top 1,2 Input Xpro 1,5 Ceralo 1,0 Proline 0,8 31/ (59) Fusarium: Osiris 2,5 Input Classic 1,25 Teson 1,25 Helocur 1,25 DON-Q 1,1 Azol Abbildung 2.4.6: Empfehlung Fungizide in Wintertriticale bestehen, können auftretende Blattkrankheiten in der Regel mit einer gezielten Einmalbehandlung ab dem Fahnenblattstadium (BBCH 37-49) gut kontrolliert werden. Hierfür stehen mehrere Fungizide zur Verfügung (Abb ). Standorte mit hoher Ertragserwartung und frühem Gelbrost- oder Mehltaubefall oder hohem Risiko für Halmbruch oder Ährenfusariosen (Zweimalbehandlung): Bei frühem Befall mit Echtem Mehltau ermöglichen die Spezialfungizide Talius und Vegas eine sichere Kontrolle. Bei günstigen Infektionsbedingungen und schlagspezifisch hoher Befallsgefährdung ist die Notwendigkeit einer Halmbruchbehandlung - besonders in den Vorgebirgslagen der Mittelgebirge - zu prüfen (Halmbruch-Prognosemodell, Punkt 1.8). Zu empfehlen wäre hier insbesondere Unix. Beim Auftreten erster Gelbrostnester ist in anfälligen Sorten ab BBCH 31 der unverzügliche Einsatz eines Azolpräparates notwendig, um die Ausbreitung auf den gesamten Bestand zu verhindern. Über die Notwendigkeit einer zweiten Maßnahme gegen andere Blattkrankheiten muss dann gesondert entschieden werden. Mitunter kann diese dann auch ausbleiben. Bei höherem Risiko für Ährenfusariosen muss zunächst auf Blattkrankheiten geachtet und situationsbezogen reagiert werden. Auf jeden Fall ist hier der Einsatz eines in Triticale zugelassenen Fungizids (z. B. Helocur, Input Classic, Osiris, Teson und DON-Q) während der Blüte einzuplanen. Gelbrost: Einige Sorten (Grenado, KWS Aveo, Silverado und SU Agendus) weisen eine hohe Anfälligkeit gegenüber Gelbrost auf, der in diesen Sorten fast in jedem Jahr eine Rolle spielt. In den letzten vier Jahren waren neben Weizen- auch zahlreiche 149

88 Triticaleflächen von einer stark ausgeprägten Gelbrostepidemie betroffen. Auf erste Befallsnester muss von Beginn an geachtet werden, um in anfälligen Sorten eine Ausbreitung im Bestand durch eine sofortige Maßnahme ab BBCH 31 verhindern zu können. Ergebnisse mehrjähriger länderübergreifender Ringversuche lassen die Beurteilung wichtiger Wintertriticale-Sorten hinsichtlich ihrer Befallsgefährdung zu. In weniger anfälligen Sorten kann auch bei Befall bis BBCH 32 gewartet werden. So eingesetzt ist die Wirksamkeit der in Triticale zugelassenen Azolfungizide meist ausreichend. Ährenfusarium: Die Befallsgefährdung durch Ährenfusariosen ist in Triticale stärker als im Winterweizen. Somit sind die Empfehlungen zu vorbeugenden Maßnahmen der Risikominderung von Fusariuminfektionen auch im Triticaleanbau zu beachten! Da Triticale ausschließlich als Futtermittel verwendet wird, sind hier die Richt- bzw. Orientierungswerte für Fusariumtoxine anzusetzen. Sommerbraugerste Der Gesunderhaltung der Bestände und der Qualitätssicherung gebührt im Braugerstenanbau besondere Aufmerksamkeit. Vollkornanteil und Tausendkorngewicht werden positiv beeinflusst. Bei hohem Befallsdruck ist eine Behandlung auch wirtschaftlich. Gegen Netzflecken, Rhynchosporium und Zwergrost ist bei günstigen Epidemiebedingungen eine Fungizidmaßnahme im Stadium BBCH 37 bis 49 angebracht. Der Ertragsanstieg durch Fungizide liegt allerdings unter dem der Wintergerste. Volle Aufwandmengen sind daher nur bei sehr starkem Befallsdruck, auf ertragreichen Standorten und bei ausreichender Wasserversorgung sinnvoll. Oftmals reichen 70 bis 80 % aus. In Trockenjahren sowie bei geringem Befallsdruck sind Fungizidanwendung in Sommergerste Bei hohem Befallsdruck und zeitigem Behandlungstermin mindestens 80 % der zulässigen Aufwandmenge einsetzen! Bei Mehltaudruck Spezialfungizid zumischen! (Angaben in kg, l/ha) Blattflecken - Erregerkomplex : Amistar Opti 1,5 Aviator Xpro 0,8 Netzflecken / Zwergrost (Carboxamid-freie Varianten): oder Adexar 1,5 Amistar Opti 1,8 Gladio 0,6 oder oder Input Classic 1,0 Input Xpro 1,25 oder Cirkon 1,0 oder Elatus Era 0,8 Ramularia: Bontima 1,8 Input Classic 1,0 Input Xpro 1,25-1,5 Amistar Opti 1,8 Siltra Xpro 0,8 Proline 0,6-0,8 oder Aviator Xpro 0,8 Rhynchosporium: oder Elatus Era 0,8 Input Classic 1,25 Input Xpro 1,25 1,5 35/ Abbildung 2.4.7: Empfehlung Fungizide in Sommerbraugerste 150

89 Behandlungen unrentabel. Die Fungizidempfehlungen sind in Abbildung zusammengefasst. Echter Mehltau: Echter Mehltau ist nur in mittel bis höher anfälligen Sorten von Bedeutung. Anfangs starker Befall bleibt im weiteren Vegetationsverlauf meist in den unteren Blattetagen stecken. Nur in Ausnahmefällen ist daher eine gezielte Maßnahme notwendig. Netzfleckenkrankheit: Auch bei der Fungizidstrategie in Sommergerste ist die Resistenzsituation der Netzfleckenkrankheit gegenüber Carboxamiden zu beachten. Eine Kombination mit Strobilurinen wird daher empfohlen. Rhynchosporium: Rhynchosporium ist vor allem in den kühlfeuchten Lagen der Vor- und Mittelgebirge ein wesentlicher, den Ertrag beeinflussender Faktor. Zu einem wirtschaftlich bedeutsamen Befallsanstieg kommt es oft erst bei niederschlagsreicher Juniwitterung nach dem Grannenspitzen (BBCH 49). Zwergrost und Ramularia: Zwergrost kann in wärmeren Regionen bzw. bei für den Erreger günstiger Witterung zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Zu einer schnellen Befallsausbreitung kommt es normalerweise erst ab Erscheinen des Fahnenblattes (BBCH 39). Auch in der Sommergerste treten sortenabhängig PLS- Flecken und Ramularia auf. Ein zweimaliger Fungizideinsatz sowie Maßnahmen nach Beginn des Ährenschiebens (ab BBCH 51) sind in Sommergerste nicht sinnvoll. Hafer Im Hafer können jahresabhängig Echter Mehltau, Haferkronenrost und Septoria avenae von Bedeutung sein. Die Fungizidpalette ist sehr begrenzt. Lediglich für Haferkronenrost und Echten Mehltau gibt es Zulassungen bzw. Art. 51-Zulassungen für folgende Anwendungen: Tabelle 2.4.4: Zugelassene Fungizide in Hafer (H) bzw. Winterhafer (WH) Echter Mehltau Haferkronenrost Vegas (H) 0,375 l/ha Juwel Top (H) 1,0 l/ha Gladio (WH) 0,8 l/ha Osiris (H) 2,5 l/ha Rubric (H) 1,0 l/ha Rubric (H) 1,0 l/ha Torero (H) 1,0 l/ha Torero (H) 1,0 l/ha Ascra Xpro (H) 1,2 l/ha Durum und Dinkel Durum wird von den gleichen Krankheiten befallen wie Weichweizen. Auch hier sind Sortenanfälligkeit und jährlicher Befallsdruck unterschiedlich. Routinebehandlungen sind deshalb abzulehnen. Es gelten die Bekämpfungsrichtwerte für Weizen. Auch in Durum und Dinkel ist von Beginn an auf Gelbrost zu achten und zu späte Maßnahmen führen zu empfindlichen Verlusten. Wenn Gelbrost keine Rolle spielt, genügt in Durum gegen Blattkrankheiten meist ein einmaliger Fungizideinsatz. Dabei dürfen die Aufwandmengen nicht zu stark reduziert werden, damit eine ausreichende Dauerwirkung erzielt wird. Hinsichtlich der Anfälligkeit gegenüber Ährenfusariosen liegen auch beim Durum 151

90 Sortenunterschiede vor. Zur Qualitätssicherung in der Hartweizenproduktion ist deshalb bei infektionsfördernden Bedingungen (feuchtwarme Witterung) zur Blüte eine zusätzliche Behandlung speziell gegen Ährenfusariosen und zur Verringerung der Mykotoxinbelastung unbedingt vorzusehen. Nahezu alle Fungizide, die in der Kulturartengruppe Weizen zugelassen sind, können auch in Durum (Sommer- und/oder Winterhartweizen) und Dinkel angewendet werden. Nur bei wenigen Mitteln ist die Anwendung in Durum ausdrücklich ausgeschlossen (Tab ). Zu beachten ist jedoch in jedem Falle die jeweilige Indikation. Zum Krankheitsgeschehen im Dinkel und zu den Auswirkungen des Befalls auf Ertrag und Qualität liegen noch keine eigenen Versuchsergebnisse vor. Der Fungizideinsatz sollte mit Augenmaß und unter Hinzuziehung eines Beraters geplant werden. Dies gilt auch für den Anbau von Emmer, auch hier muss vor allem auf die starke Anfälligkeit gegenüber Gelbrost geachtet werden. 2.5 Virosen Viruskrankheiten des s können in manchen Jahren erhebliche Ertragseinbußen verursachen. Die Schadsymptome sind teilweise unspezifisch und mit abiotischen Ursachen zu verwechseln. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass ein Virusbefall in der Praxis nicht erkannt und eine Ertragsminderung falschen Ursachen zugeordnet wird. Bei einem Verdacht auf Befall empfiehlt sich daher eine Abklärung durch eine Laboruntersuchung. Für eine direkte Bekämpfung von Viren im stehen momentan keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Lediglich ackerbauliche Maßnahmen, Bekämpfung der Überträger (z. B. Blattläuse, Zikaden) oder die Sortenresistenz bieten Bekämpfungsansätze. Die wichtigsten im vorkommenden Viren lassen sich nach ihrer Übertragung in zwei Gruppen unterteilen (Tab ). Tabelle 2.5.1: Übersicht wichtiger viren virus Virus Wirtspflanze Gerste Weizen Roggen Triticale Hafer Insektenübertragbare Viren Gerstengelbverzwergungsvirus BYDV Weizenverzwergungsvirus WDV Bodenpilzübertragbare Viren Gerstengelbmosaikvirus (Typ 1/2) BaYMV Mildes Gerstenmosaikvirus BaMMV Bodenbürtiges Weizenmosaikvirus SBWMV Bodenbürtiges mosaikvirus SBCMV Weizenspindelstrichelmosaikvirus WSSMV Insektenübertragbare viren Die Gerstengelbverzwergung, welche durch das Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley yellow dwarf virus - BYDV) verursacht wird, gehört derzeit zu den ökonomisch bedeutsamsten Viruserkrankungen im anbau. Das Virus wird vor allem durch die Große blattlaus, die Traubenkirschen- bzw. Haferblattlaus und die Maisblattlaus übertragen. Die Artenzusammensetzung und Häufigkeit dieser Blattläuse kann jährlich und regional große Unterschiede aufweisen. Zu den 152

91 maßgebenden Faktoren für die Intensität der Virusausbreitung zählen die Witterung, die Anzahl der vorhandenen Infektionsquellen (Ausfallgetreide, Mais, Ungräser und Zwischenfrüchte mit anteil) sowie die Vektorendichte. Geflügelte Blattläuse nehmen das Virus im Herbst von Überhälterpflanzen auf und tragen es in die Neuansaaten. Eine nesterweise Ausbreitung im Bestand ist die Folge. Werden noch junge Pflanzen im Herbst mit dem Virus infiziert, können daraus sehr hohe Ertragsverluste resultieren. Schließt sich dem Herbst noch ein Winter mit wenigen Frosttagen an, ist eine Lebendüberwinterung der infizierten Blattläuse möglich. Diese Blattläuse können im zeitigen Frühjahr vor allem bei der Infektion des Winterweizens von Bedeutung sein. Auch Sommergerste ist zunehmend gefährdet. Im Frühjahr sind in den Beständen nesterweise Pflanzen mit verzwergtem und teilweise stark bestocktem Wuchs zu beobachten. Die Blätter sind zunächst streifig aufgehellt, vergilben von der Blattspitze aus und verfärben sich bei Weizen und Hafer später rot. Schossen und Ährenschieben können völlig ausbleiben. Ausgebildete Halme sind stark gestaucht, die wenigen ausgebildeten Ähren teilweise taub. Weizen und auch Hafer reagieren nicht mit verstärkter Bestockung sondern mit einer Verringerung der Halmzahl. Im Gegensatz zu Winterweizen sollte bei einer stark virusbefallenen Wintergerste ein möglicher Umbruch gründlich abgewogen werden, da diese art Pflanzenausfälle gut kompensieren kann. Die ständige schlagspezifische Kontrolle der Bestände auf Blattlausbefall sollte ab Auflaufen der Bestände bis zur Vegetationsruhe im Herbst eingeplant werden. Erst bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (in Frühsaaten 10 % bzw. in Normalsaaten 20 % mit Blattläusen befallenen Pflanzen) sind virusübertragende Blattläuse durch einen gezielten Insektizideinsatz zu bekämpfen. Zum Einsatz kommen Pyrethroide mit entsprechender Indikation (Tab ). Die Festlegung des richtigen Behandlungstermins ist dabei entscheidend. Blattlauspopulationen traten im Herbst 2017 geringer als im Vorjahr auf. Virusuntersuchungen an Ausfallgetreide ergaben jedoch eine erhöhte BYDV- und WDV- Ausgangsbelastung, so dass frühgedrillte Neuansaaten einer größeren Virusgefahr ausgesetzt sind. Die prophylaktische Zumischung eines Insektizids zur Vektorenbekämpfung bei der Ausbringung von Herbiziden im Herbst ist grundsätzlich abzulehnen. Dies erhöht zum einen die Anzahl vom Bekämpfungshäufigkeiten im Herbst, da die Wirkungsdauer des eingesetzten Mittels von kurzer Dauer ist. Zum anderen fördert es unnötig die Entwicklung von Resistenzen. Neben Blattläusen stellen auch Zikaden eine weitere Gefahr im Herbst dar. Insbesondere früh gedrillte Winterweizenbestände sind gefährdet. Die Art Psammotettix alienus kann das Weizenverzwergungsvirus (Wheat dwarf virus WDV) übertragen. Dauerwirte für das Virus sind Gräser. Die Symptome gleichen sehr stark denen des Gerstengelbverzwergungsvirus. Infizierte Pflanzen bleiben zunächst im Wuchs zurück und wintern oft vollständig aus. Da die Virusübertragung bereits innerhalb kurzer Saugzeiten erfolgt, ist es den sehr mobilen Zikaden möglich, viele Pflanzen zu infizieren. Versuche haben gezeigt, dass sich die Ausbreitung des Virus mittels einer einmaligen Insektizidapplikation gegen Blattläuse im Herbst aufgrund der hohen Mobilität der Tiere kaum einschränken lässt. Der Verzicht auf extreme Frühsaaten führt auch hier zu einer erheblichen Reduzierung des Befallsrisikos. 153

92 Um den Befall mit BYDV und WDV einzuschränken, sollten grundsätzlich folgende vorbeugende Maßnahmen beachtet werden: rechtzeitiges Beseitigen vorhandener Virusquellen (Ausfallgetreide, Ungräser) möglichst noch vor dem Auflaufen der Neuansaaten bei der Fruchtfolgeplanung Neuansaaten nicht in unmittelbare Nachbarschaft zu Maisflächen stellen Anbau toleranter Sorten Einhalten optimaler Aussaatzeiten (Vermeiden extremer Frühsaaten, insbesondere bei Wintergerste und -weizen) Schaffung eines gut abgesetzten Saatbettes für eine schnelle und gleichmäßige Entwicklung der Bestände bedarfsgerechte N-Düngung bei milder Herbstwitterung: permanente Kontrollen auf Blattlausbesatz Beachtung der Hinweise des amtlichen Pflanzenschutzdienstes (Warndienst). Aktuelle Wintergerstenversuchsergebnisse aus Sachsen-Anhalt zeigen, dass ein späterer Aussaattermin (Ende September) einen Ertragsvorteil von ca. 20 % gegenüber der früheren Aussaatvariante bewirken kann (Abb ). In stärkeren Blattlausund Virusjahren können auch Ertragsverluste von bis zu 40 % möglich sein. Abbildung 2.5.1: Einfluss des Aussaattermins auf Ertrag und BYDV-Befall in Wintergerste Bodenpilzübertragbare viren Bodenbürtige Viren traten erstmalig vor etwa 40 Jahren an Wintergerste auf und haben sich in der Folgezeit sehr rasch in Deutschland ausgebreitet. Alle bodenbürtigen viren werden vom Bodenpilz Polymyxa graminis übertragen, der an den Wurzeln lebt, ohne selbst größere Schäden zu verursachen. Dieser wurzelparasitäre Einzeller ist in den meisten Kulturflächen verbreitet und besiedelt die Wurzeln von Gerste, Weizen, Triticale und Roggen. Von verseuchten Feldern geht die Gefahr einer Weiterverschleppung aus. Die Ausbreitung erfolgt durch Boden- 154

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