worms HAT FREUNDE! WORMSER LOKALES IM HERZEN UNSERER REGION Samstag, 24. Februar 2018 Samstag, 24. Februar Jahrgang 8. KW

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1 WORMSER Samstag, 24. Februar 2018 LOKALES 3 IM HERZEN UNSERER REGION Samstag, 24. Februar Jahrgang 8. KW Im Austausch das Miteinander pflegen Oberbürgermeister Michael Kissel im Interview >> Seite 2 Bier, Schinken, Senf und mehr Freunde in aller Welt bieten viele kulinarische Köstlichkeiten >> Seiten Eine starke Partnerschaft Worms und Auxerre seit 50 Jahren freundschaftlich verbunden >> Seite 6 worms HAT FREUNDE! Grafik: Felix_Broennimann - Pixabay; Bearbeitung: Jannika Haaß

2 2 PERSPEKTIVEN Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde, als Kind bin ich mit meiner Familie mehrfach umgezogen. Und ich erinnere mich noch an den ersten Tag, als wir in Mommenheim Rheinhessen, nicht Frankreich ankamen. Da sagte meine Mutter zu mir Geh raus, Freunde suchen. Ich war noch im Kindergartenalter und kannte mich nicht aus, weshalb mir dieser Auftrag gehörig Angst machte. Aber gut, ich ging raus. Und zum Glück habe ich in der Nähe einen Spielplatz gefunden, mich auf die Schaukel gesetzt und gewartet. Und siehe da, ein paar Stunden später hatte ich drei neue Freunde. Gut, heute über Facebook kann man innerhalb dieser Zeit Hunderte Freunde sammeln, aber als Kind sind drei echte Freunde viel, viel wertvoller, als hundert Virtuelle. Und auch jetzt, über 30 Jahre später, sind mir echte Freunde noch viel wertvoller als Virtuelle. Und ich bin dankbar, dass ich Freunde von überall aus der Welt habe. Frankreich, Spanien, Kolumbien, USA, Schweden, Israel um nur ein paar Länder zu nennen. Und hier bin ich dankbar für die Virtualität, für die Datennetze, worms HAT FREUNDE! BEILAGENHINWEIS Einem Teil unserer Auflage liegen Prospekte der folgenden Firmen bei: INFO BOX Zustellung: Tel / Anzeigenannahme/Zentrale: Ausgabe zur Wochenmitte: Di., 14 Uhr Ausgabe Samstag: Do., 17 Uhr Tel.: / Fax: / mediasales-wo@vrm.de Berliner Ring 1a, Worms Kleinanzeigenschluss: Montag,10 Uhr mediasales-privat@vrm.de Regionales Anzeigenteam: Sabrina Kezic Tel.: / IMPRESSUM die es mir erlauben, auch über Ozeane hinweg in Kontakt zu bleiben. Auch Worms hat Freunde in den unterschiedlichsten Winkeln der Welt. In dieser Ausgabe lesen Sie, wer das ist und wie die Freundschaften gepflegt werden. Sie halten mit dieser Ausgabe also eine Art Freundebuch in der Hand, erstellt von unseren Redakteuren Gunter Weigand, Ralph Kuhn und Uwe Radon und mit der Unterstützung guter Freunde. Ich freue mich, wenn Sie diese Ausgabe auch zu einem Freund von Worms und vom Wormser Wochenblatt macht, Ihre Ulla Niemann Leitung VRM Gratismedien Jochen Degenhardt Tel.: / Redaktion: Gunter Weigand Tel.: / Ralph Kuhn Tel.: / Uwe Radon Tel.: / Texte und Fotos an: redaktion@wormserwochenblatt.de Redaktionsschluss: Ausgabe zur Wochenmitte: Di., 10 Uhr Ausgabe Samstag: Do., 10 Uhr Foto: Sascha Kopp Das Wormser Wochenblatt erscheint samstags und wird im Verbreitungsgebiet (dargestellt in unseren gültigen Mediadaten) kostenlos in einer Auflage von Exemplaren an alle erreichbaren Haushalte verteilt. Objektleitung: Ulla Niemann Anzeigen: Gerhard Müller (verantw.) Redaktion: Simona Olesch (verantw.) Verlag: VRM Gratismedien GmbH, Erich-Dombrowski-Straße 2, Mainz (zugleich ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), vertr. d. d. Geschäftsführer Hans Georg Schnücker, Dr. Jörn W. Röper und Bernd Koslowski Druck: VRM Druck GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, Rüsselsheim Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen sowie für die Richtigkeit telefonisch aufgegebener Anzeigen oder Änderungen übernimmt der Verlag keine Gewähr. Schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen. Abbestellungen von Anzeigen bedürfen der Schriftform. Soweit für vom Verlag gestaltete Texte und Anzeigen Urheberrechtsschutz besteht, sind Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung der Verlagsleitung zulässig. Der Verlag unterzieht sich der Auflagenkontrolle der Anzeigenblätter (ADA) durch unabhängige Wirtschaftsprüfer nach den Richtlinien von BDZV und VDA. Mitglied im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter). Vertrauen immer wieder neu erarbeiten Zwischen Budgetkürzung und Förderprogramm: Wie steht es um die Städtepartnerschaften in Europa? Gastbeitrag von Dr. Werner Langen MdEP STRAßBURG Die Städtepartnerschaftsbewegung entstand direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Ziel, die Wunden des Krieges auf dem versehrten europäischen Kontinent zu heilen. Sie war Ausdruck eines ersten, deutlichen Wunsches der Völker Europas für Frieden und Aussöhnung. Jahrzehnte vor der EU, wie wir sie heute kennen, fand hier bereits Völkerverständigung in buchstäblichen Sinne statt. Sie half mit, die spätere Europäische Union zu einer tatsächlichen Wertegemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Mit ihrem großen ehrenamtlichen Engagement haben Städte, Gemeinden, Vereine und Schulen als wichtige Baumeister des heutigen Europas dieses Werk ermöglicht und Freundschaften zwischen Menschen und Familien auf lokaler Ebene über alle Sprach- und kulturellen Grenzen hinweg vorangetrieben. Inzwischen bilden mehr als Städtepartnerschaften in Europa ein stabiles Netzwerk von Bürgern, die auch heute noch beim weiteren Zusammenwachsen und beim Zusammenhalt unseres Kontinents eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Welt wird kleiner Da die Städtepartnerschaften über viele Jahre von Menschen getragen wurden, die durch eigene Kriegserfahrungen geprägt waren und deren Motivation für eine Partnerschaft und Aussöhnung mit ehemaligen Feinden ungleich höher war, als es nachfolgende Generationen jemals werden empfinden können, unterliegen sie einem ständigen Wandel. Bedeutete die Städtepartnerschaft früher oft die erste Reise ins Ausland, so ist dies in Zeiten von Billig-Flieger, Globalisierung und Erasmus-Austausch eher Routine und damit kein einzigartiges Erlebnis mehr. Das Gründungsziel, nämlich die Versöhnung mit den europäischen Nachbarn, hat sich im positiven Sinne erledigt, auch wenn dieses gewachsene Vertrauen immer wieder neu erarbeitet und bekräftigt werden muss. Daher rücken nun andere Formen des Austausches in den Mittelpunkt, damit Städtepartnerschaften auch heute noch ihren wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten können. Sie wandeln sich zu Projektpartnerschaften oder zu multinationalen Ringpartnerschaften und themenbezogenen Netzwerken So passen sie sich den wechselnden gesellschaftlichen und internationalen Rahmenbedingungen ständig an. Förderprogramme Hier setzen auch die Förderprogramme der Europäischen Union an, die seit 1989 das Wirken der Städtepartnerschaften finanziell unterstützen. So greift das aktuelle Förderprogramm für den Zeitraum 2014 bis 2020 den Umgang mit der Euroskepsis, die Förderung der Solidarität in Krisenzeiten, die Integration von Migranten und Minderheiten, die Debatte über die Zukunft Europas, das europäische Geschichtsbewusstsein und das demokratische Engagement und Partizipation als Förderschwerpunkte auf. Auf dieser Grundlage kann die EU auch in den nächsten Jahren die Städtepartnerschaften mit ihren sich wandelnden Konzepten unterstützen, dies allerdings auf niedrigerem Niveau als in den Anfangsjahren, da die Bedingungen und auch der bürokratische Aufwand erheblich verschärft wurden. Das Programm Europa für Bürgerinnen und Bürger, mit dem Städtepartnerschaften finanziell gefördert werden, musste 2013 eine Budgetkürzung von 215 Millionen auf 186 Millionen Euro hinnehmen. 40 Cent für Partnerschaften Damit kostet das siebenjährige Programm jeden EU-Bürger gerade einmal rund 40 Cent. In den Verhandlungen hatte sich das Europäische Parlament leider erfolglos für eine Beibehaltung der finanziellen Mittel ausgesprochen. Regelmäßig kritisiert das Parlament auch die oft komplizierte Abwicklung des Partnerschaftsfonds und fordert einen entscheidenden Abbau der bürokratischen Hürden. In den nun bald beginnenden Verhandlungen über den neuen mehrjährigen Finanzrahmen nach 2020 wird der finanzielle Druck sicher noch zunehmen, denn Themen wie Migration, Verteidigung, Sicherheit und die mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU einhergehenden Mittelkürzungen werden die langfristige Haushaltsplanung erheblich beeinflussen. Keine weiteren Kürzungen Als Europäisches Parlament müssen wir daher darauf achten, dass die Zuschüsse für die europäischen Förderprogramme für Städtepartnerschaften nicht weiter gekürzt werden, denn sie sind ein Stück gelebtes europäisches Miteinander und wären ohne ehrenamtliches Engagement vor Ort nicht möglich. Zum Erleben, was europäische Integration bedeutet, tragen sie mehr bei als bunte Broschüren und teure Informationskampagnen. Die EU steht vor der großen Herausforderung, dass ihre Bürger dieses einmalige Friedens- und Wohlstandsprojekt als zu bürokratisch und bürgerfern wahrnehmen und ihm oft kritisch gegenüberstehen. Die Leistungen der Städtepartnerschaften sind deshalb heute wichtiger denn je, auch und gerade im Hinblick auf das bevorstehende Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. Der Brexit wird auf lange Zeit nachhaltige Auswirkungen auf allen Ebenen und auf die Strukturen der EU haben. Städtepartnerschaften zu britischen Gemeinden müssen davon jedoch nicht betroffen sein, denn sie sind ja keineswegs auf Kommunen der EU beschränkt. Im Gegenteil kann mit dem Instrument der Städtepartnerschaft eine europäische Verbindung zu unseren britischen Nachbarn an der Basis erhalten und mancherorts auch wieder gestärkt werden. Insofern könnten die Städtepartnerschaften eines Tages erneut der Vorreiter für eine mögliche Wiederannäherung, in jedem Fall aber für ein Interesse der Briten an der EU bleiben. ZUR PERSON Dr. Werner Langen (CDU) ist Rheinland-Pfälzer. Der Moselaner ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments In Begegnung und Austausch das Miteinander pflegen Wenn aus Partnern Freunde werden: Oberbürgermeister Kissel im Wochenblatt-Interview / 50 Jahre Worms/Auxerre im Fokus Worms pflegt mittlerweile sechs Städtepartnerschaften und eine zeitlich begrenzte Partnerschaft mit dem chinesischen Ningde. Im Wochenblatt spricht Oberbürgermeister Michael Kissel über deren Bedeutung und persönliche Eindrücke. Worms feiert in diesem Jahr seine 50-jährige Partnerschaft mit Auxerre. Welche Bedeutung hat diese Beziehung für Worms?: Städtepartnerschaften, wie die von Worms in Europa und weltweit gepflegten, sind mit ein Garant für gegenseitiges Verständnis und ein gedeiliches Miteinander. Grafik: Schäfer & Bonk GbR Die Partnerschaft mit Auxerre wurde fünf Jahre nach dem Elysée-Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen. Damit wurde die auf national-staatlicher Ebene getroffene Vereinbarung zur Zusammenarbeit und regelmäßigen Konsultation auch auf der kommunalen Ebene umgesetzt. Die Städtepartnerschaft mit Auxerre sollte den Willen zur endgültigen Beendigung der langen und von verlustreichen Kriegen gekennzeichnete Erbfeindschaft bekräftigen und durch Begegnung und Austausch das gegenseitige Verständnis, das respektvolle Miteinander und die Friedenssicherung gewährleisten. In diesen 50 Jahren haben die vielfältigen Begegnungen, vor allem auf der bürgerschaftlichen Ebene, wertvolle Beiträge für die Förderung des europäischen Gedankens erbracht, aber auch den Blick für die Eigenart und den Reichtum der beiden Lebenskulturen erweitert. In welcher Weise wird dieses Jubiläum seitens der Stadt gewürdigt? Europaabgeordneter Dr. Werner Langen Foto: Büro Langen Anlässlich 60 Jahre Städtepartnerschaft pflanzte OB Kissel (6.v.l.) mit der Wormser Delegation und deren Gastgeber in St Albans einen Baum. Foto: Hubert Listmann Wir werden unsere Freunde aus Auxerre gemeinsam mit Delegationen aus unseren weiteren Partnerstädten zu den Feierlichkeiten des RLP-Tages einladen. Und natürlich wird es eine feierliche Begegnung während des Jazz & Joy-Festivals am 19. August geben. In einem kulturell geprägten Festakt werden wir das stolze Jubiläum der Städtepartnerschaft würdevoll begehen. Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Sie mit einer der Wormser Partnerstädte verbindet? In jeder unserer Partnerstädte erlebt man vor allem herzliche Gastfreundschaft und kulturelle Darbietungen besonderer Qualität und Eigenart. Hat sich für Sie persönlich im Rahmen der Städtepartnerschaften ein freundschaftliches Verhältnis ergeben? Ja, mit den Bürgermeistern von Auxerre, St. Albans und Tiberias sind herzliche freundschaftliche Verbindungen entstanden. Eine besonders herzliche Verbindung habe ich mit Valerie Goodyear-Borrow und ihrem Mann Gordon aus St. Albans. Das Interview führten Gunter Weigand und Ralph Kuhn

3 ST ALBANS / GROSSBRITANNIEN 3 Mit den Briten fing alles an Vor 61 Jahren wurde die Städtepartnerschaft zwischen Worms und St Albans besiegelt Die Kathedrale von St Albans ist wohl die älteste christliche Kult- und Pilgerstätte in Großbritannien. Foto: Norbert Rau Gastbeitrag von Hubert Listmann WORMS/ST ALBANS 1957 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Worms und St Albans im Rahmen der Partnerschaft zwischen Rheinhessen und der englischen Grafschaft Hertfordshire nördlich London besiegelt. Ebenso, wie die Verbindungen zwischen Mainz und Watford (1956), Bingen und Hitchin (1959), Alzey und Harpenden (1961) sowie Ingelheim und Stevenage sollte sie nicht zuletzt der weiteren Aussöhnung und Förderung der Freundschaft zwischen den zuvor verfeindeten Nationen dienen. Aus der Geschichte ST ALBANS (rak) St Albans ist eine der frühesten erhaltenen städtischen Ansiedlungen Großbritanniens und war unter dem Namen Verulamium bereits zur Zeit des Römischen Reiches eine große Siedlung. Nach dem Rückzug der Römer von den Britischen Inseln zu Beginn des 5. Jahrhunderts, trug die Stadt die Namen Verlamchester oder Wæclingacaester; heute ist sie nach dem römischen Legionär Albanus, der hier 324 hingerichtet wurde und als erster christlicher Märtyrer auf britischem Boden gilt, benannt. Im Mittelalter dehnte sich die Stadt in östlicher Richtung aus und umschloss schließlich den Platz, auf dem der Überlieferung nach der Heilige Alban geköpft wurde. Hier entstanden eine Abtei und eine Kathedrale, wodurch die Stadt zu einem Pilgerzentrum und einer Anlaufstelle für Reisende von und nach London wurde. Während der Rosenkriege, der Auseinandersetzung der englischen Adelshäuser York und Lancaster um die englische Königskrone, war die Stadt zweimal Ort kriegerischer Auseinandersetzungen: 1455 siegte York, 1461 Lancaster. Das Wachstum der ländlichen Marktstadt in der Zeit vor dem 20. Jahrhundert war allgemein recht langsam. Erst nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Stadt zum heutigen Zentrum der Elektroindustrie. Waren die partnerschaftlichen Beziehungen in den ersten Jahren der Verschwisterung weitgehend auf offizielle Kontakte beschränkt (bis heute insgesamt 28 Besuche städtischer Delegationen), so erfolgte in den nächsten Jahrzehnten eine erfreuliche Ausweitung, die unterschiedliche Schichten der Bevölkerung und verschiedene Interessengruppen erfasste. Stellvertretend für viele stehen hier die früheren regelmäßigen Austausche der Wormser Schulen genannt werden (Begegnungen des Rudi-Stephan-Gymnasiums mit der St Albans Music School, Schülerbegegnungen des Gauß- und Eleonoren-Gymnasiums), die gemeinsamen Probenwochen und Konzerte von Wormser Kantorei und St Albans Chamber Choir, die sportlichen Wettkämpfe zwischen dem SV Leiselheim und den St Albans Wanderers Football Club, dem Tennisclub Grün-Weiß Pfiffligheim und dem Townsend Tennis Club oder dem 1. Wormser Judoclub. Hinzu kamen Besuche der Freien Gewandeten und Gästeführern, des Altertumsvereins, kirchlicher Gruppen und anderer. Leider gibt es seit 2000 keinerlei direkte Ein besonderer Aspekt des Miteinanders Wormser Kantorei und St Albans Chamber Choir pflegen Freundschaft seit 1969 WORMS/ST ALBANS Musik hält jung Musik überwindet Grenzen und verbindet Musik in Gemeinschaft mindert Stress. Bestes Beispiel dafür sind die Wormser Kantorei und der St Albans Chamber Choir, die im nächsten Jahr das 50-jährige Bestehen ihrer Chorpartnerschaft feiern werden und damit die älteste, dauerhafteste und intensivste Verbindung der Städtepartnerschaft pflegen. Im niemals unterbrochenen Zwei- Jahres-Rhythmus treffen sich Sängerinnen und Sänger samt Musikalischen Leitern und Fan-Begleitung zu gemeinsamen Proben und Konzert, zur traditionellen Party und kleinen touristischen Extras im kommenden Jahr zum 27. Mal, wieder in der Woche nach Ostern. Grundstein gelegt Den Grundstein zu dieser musikalischen Verbindung legte Tobias Ihle, der Gründer der Wormser Kantorei, im September Aus gemeinsamem Singen deutscher Volkslieder unter anderem des in Worms geborenen Komponisten Friedrich Gernsheim und englischer Madrigale entwickelte sich eine dauerhafte und überzeugende Demonstration der Verbundenheit durch die Musik über Kontakte mehr zwischen Schülergruppen aus Worms und St Albans, denn der gemeinsamen Zukunft fehlt die Jugend. Dafür sind die Alten aktiv, seit 22 Jahren die St Albans Worms Mit großen Pappfiguren wird am Alban Day (St. Albanstag) an das Martyrium des Heiligen erinnert. Foto: Rolf Ochßner Gastbeitrag von Hubert Listmann Partnership (Valerie Goodyear- Burrow) und seit 2017 der Freundeskreis Worms St Albans (Helga Marschang). St Albans heute sprachliche und politische Grenzen hinweg. Die Verlobung erfolgte bei einer Schifffahrt auf dem Rhein zum Backfischfest-Feuerwerk, die Hochzeit zwei Jahre später mit zwei Konzerten in St Albans. Aus dem Singen von Volksliedern entwickelten sich bald Studium und Aufführung von Motetten und Kantaten, schließlich großer anspruchsvoller Werke, was auch die Verpflichtung professioneller Solisten und Orchester erforderte für Oratorien und Messen von Bach über Händel bis Mozart, desgleichen für moderne Werke von Britten, Jenkins oder Vaughan Williams. Nach 45-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit übergab Tobias Ihle die St Albans ist heute eine reizvolle, interessante historische Marktstadt mit dem Charme enger Gassen und alter Fachwerkbauten und etwa Einwohnern. Hier findet der Besucher bedeutende Zeugnisse der römischen Hochkultur wie dem Verulamium Museum, dem Theater, einem Hypocaustum, den Roman Walls oder dem jüngst geborgenen Münzschatz The Sandridge Hoard. Das Stadtbild wird von der St Albans Kathedrale, soweit heute bekannt der ältesten christlichen Kult- und Pilgerstätte in Groß- Britannien, mit einem der längsten Kirchenschiffe Europas. Daneben gibt es weitere romanische Pfarrkirchen (St Michael s, St Peter s, St Stephen s). Zudem stehen Bewohnern und Besuchern weitläufige öffentliche Parks und Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Im Clarence Park wurden durch die Stadt Worms zu festlichen Anlässen zwei Bäume gepflanzt. Pulsierendes Leben bei Festivals und in Pubs oder die Folksmusik-Szene entkräften rasch das Klischee. Beider Geschichte reicht zurück bis in die keltische Zeit, wertvolle Funde aus der Römerzeit belegen die große Bedeutung beider Siedlungen. Beide Städte werden von mächtigen Domen annähernd gleicher Gründerzeit überragt. In beiden Städten entstanden tiefgreifende Veränderungen im religiösen und politisch-sozialen musikalische Leitung im Frühjahr 2000 an Stefan Merkelbach, der seitdem mit seinem musikalischen Können, Geschick und Engagement den Ton angibt. War Requiem vom steifen Briten. Und da St Albans als Pendlerstadt im Speckgürtel um die britische Metropole liegt, ist die Nähe zu London natürlich verlockend. Näher kennenlernen Für die Freundeskreise und wahrscheinlich viele andere Menschen auch, diesseits und jenseits des Kanals, ist der Brexit ein bedauerlicher Unfall, der an den freundschaftlichen Beziehungen nichts ändern wird. Wer sich selbst vor Ort ein Bild machen und eine Meinung bilden möchte, ist eingeladen, an der vierten Bürgerreise nach St Albans vom 21. bis 26. Juni teilzunehmen. INFO Hubert Listmann Telefon: Listmann@t-online.de WARUM WORMS UND ST ALBANS? Bereich mit Signalcharakter für die eigene Nation und das christliche Abendland (4. Jahrhundert: Alban erster christlicher Märtyrer Britanniens, 1213 Entwurf der Magna Carta wichtige kirchenund staatspolitische, etwa die Wormser Reichstage von 1495 und 1521). Beide Städte hatten 1957 vergleichbare Einwohnerzahlen Bis heute einen besonderen Stellenwert hat die Aufführung von Benjamin Brittens War Requiem 1985 zum Gedenken des Kriegsendes 40 Jahre zuvor. Es war eine besondere Versöhnungsfeier, an der neben der Wormser Kantorei, dem St Albans Chamber Choir, einem Kinderchor und Solisten auch die Junge Deutsche Philharmonie teilnahm. In der Dreifaltigkeitskirche vereinigten sich rund 200 Musiker zu diesem eindrucksvollen Konzert unter der Leitung von Tobias Ihle und Richard Stangroom. Dr. Fritz Reuter schrieb dazu: Partnerschaften, stellen, so weit man sieht, den einzigen effektvollen Weg zum Verständnis zwischen ehemaligen Gegnern auf der tragfähigen Basis zwischenmenschlicher Beziehungen her. So kann das Sich-Erinnern an das Ende des Krieges vor 40 Jahren über das Gedenken an Opfer und Leid hinaus Verstehen und Freundschaft begründen. Das Gedenken gewinnt eine Zukunftsperspektive. Es gilt, diese Zukunftsperspektive auch 73 Jahre nach Kriegsende weiter umzusetzen und Freundschaften zu vertiefen. Sängerinnen und Sänger der Kantorei und deren Gründer Tobias Ihle. Fotos: Wormser Kantorei Erreichen Sie mehr!

4 FREUNDE IN ALLER WELT REAL ALE Uwe Radon WORMS Spätestens, wenn wie in diesem Jahr ein Jubiläum wie die Städtepartnerschaft von Worms und Auxerre ansteht, schlägt die Stunde der Beauftragten für die Städtepartnerschaften im Rathaus, denn die Nibelungenstadt hat gleich zwei davon: Claus Scherer und Tatjana Lösch. Scherer, der ganztags in der Verwaltung beschäftigt ist, kam über den Bereich Flüchtlingskoordination, den er im Wesentlichen betreut, zu dieser internationalen Aufgabe. Das bot sich eigentlich an, so der Wormser. Lösch ist zwar nur an zwei Wochentagen im Rathaus, dafür ist sie dann ausschließlich mit den sieben Partnerstädten der Lutherstadt beschäftigt. Unsere Aufgabe ist es, wenn zum Beispiel Besuche anstehen, diese zu organisieren. Dazu gehört zum Beispiel der offizielle Empfang, so die Wormserin. Aber auch wenn es um besondere Wünsche wie Stadtführungen geht, sind sie und Scherer die offiziellen städtischen Ansprechpartner. Die allerwichtigste Aufgabe haben allerdings die ehrenamtlichen Partnerschaftsbeauftragten, so Scherer. Sie sorgten das ganze Jahr über dafür, dass die Kontakte zu den Partnerstädten aufrechterhalten werden. Und somit ist vor allem deren Engagement dafür entscheidend, wie viele Aktivitäten und damit verbunden auch Kontakte zustande kommen, so Lösch. Allerdings gebe es auch viel Engagement aus der Vereinswelt. Hier ist vor allem der Judoclub zu nennen, so Lösch. Die Partnerstadtbeauftragten Tatjana Lösch und Claus Scherer koordinieren im Rathaus zwischen der Stadt und den ehrenamtlichen Partnerschaftsbeauftragten. Aber auch unabhängig von Jubiläen tut sich einiges. Zwar wird in diesem Jahr das 50-Jährige mit Auxerre gefeiert, aber auch die israelische Partnerstadt Tiberias sei in diesem Jahr aktiv. So wird eine einwöchige Bürgerreise organisiert, die im Mai stattfinden soll, und an der Interessierte noch teilnehmen können. Immerhin feiert die Stadt am Westufer des See Genezareth im kommenden Jahr ihr jähriges Bestehen. Auch das englische St. Albans wird in diesem Jahr voraussichtlich im Juni besucht. Gerade in einer Zeit, in der sich alles um den Brexit dreht, dürfte das sehr spannend werden. Auch hier sind noch Plätze frei. Übrigens hat das italienische Parma in dieser Hinsicht einen entscheidenden Vorteil: Hier gibt es seit fünf Jahren eine Schulpartnerschaft mit dem Wormser Rudi-Stephan- Gymnasium, sodass in Sachen Jugend für einen regelmäßigen Besuch in der Stadt am Parma oder der Stadt am Rhein gesorgt ist. MOBILE EHRENAMT Nachfolgend die jeweiligen ehrenamt lichen Beauftragten für die Wormser Städtepartnerschaften: Auxerre: Hans Steinberger St. Albans: Hubert Listmann Parma: Marita Tann Bautzen: Klaus Martin Tiberias: Patrick Mais Mobile: Olaf Deichelmann Ningde: Björn Zeus (Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Worms) St. Albans ist der Sitz von Camra, der Kampagne für Real Ale mit über Mitgliedern. Es ist der größte Verbraucherzusammenschluss im Vereinigten Königreich und richtet sich gegen den Einheitsgeschmack von Massenbieren. So gibt es spezielle Bierprämierungen, der National Pub of the Year wird ausgezeichnet und die Pub heritage Group geht gegen das Kneipensterben vor. Außerdem wird ein spezieller Bier-Führer herausgegeben. Die bekannteste Brauerei ist The 3 Brewers. Und im September gibt es in Sachen Gerstensaft sogar ein Festival. ST. ALBANS AUXERRE BAUTZEN PARMA BAUTZ NER SENF Das vielleicht bekannteste ostdeutsche Produkt ist Bautz ner Senf, den es erstmalig 1866 gab. In der DDR war er mit Abstand der beliebteste Mostrich, was sich auch nach der Wende nicht änderte. Ein bayerisches Unternehmen kaufte das Werk und baute eine neue Senf- und Feinkostfabrik. In der Wormser Partnerstadt gibt es seit zehn Jahren sogar ein Senfmuseum. Übrigens hat es einen besonderen Grund, warum der Bautz ner im Vergleich zu anderen Senfen nicht so gelb ist. Er wird nicht mit der Kurkuma-Wurzel gefärbt. Mittlerweile ist er auch in den alten Bundesländern Marktführer. TIBERIAS AUXERROIS FANGFRISCH Pfirsichkuchen, Barbecue-Imbisse, gekochte Erdnüsse: Die kulinarische Szene von Mobile ist hochinteressant und abwechslungsreich, doch Fisch und Meeresfrüchte bleiben unangefochten die Nummer eins auf der Speisekarte. Gleich hinter Mobile Bay erstreckt sich der Golf von Mexiko, und die Fischfangindustrie ist einer der größten Arbeitgeber der Region. Die Einheimischen sind zurecht stolz auf den Ruf, den ihre Stadt unter Feinschmeckern genießt, wie auch die zahlreichen hervorragenden Restaurants beweisen, die sich auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert haben. Auch bei uns in Rheinhessen wird die Rebsorte Auxerrois, die nach der Wormser Partnerstadt im Burgund benannt ist, angepflanzt. In ganz Deutschland ist in dieser Hinsicht Rheinland-Pfalz der Spitzenreiter. So sind es in Rheinhessen 29 Hektar Rebfläche, das Meiste davon im Wonnegau. Angeblich kam die Rebe im 17. Jahrhundert mit den vertriebenen Hugenotten zu uns. Die Auxerrois-Beere reift früh und stellt hohe Ansprüche an die Lage. Dank wenig Säure ergibt sie einen angenehmen Tropfen. Weil der Name auf deutsch schwierig auszusprechen ist, wird sie manchmal bei uns scherzhaft auch Ochsenohr genannt. Die Flasche links im Bild ist übrigens ein er Auxerrois, Horchheimer Goldberg, von Winzer Helmut Kloos. PARMASCHINKEN Prosciutto di Parma kommt nicht direkt aus der Partnerstadt von Worms, sondern aus der Region Parma. Das notwendige Schweinefleisch muss aus einer von zehn Regionen in Mittel- und Norditalien stammen. Die Schweinekeulen werden mit Meersalz eingerieben und 100 Tage im Kühlraum gelagert. Die Reifezeit beträgt mindestens ein Jahr. Der Schinken wird dann von einem unabhängigen Prüfer bewertet und wenn er alle Vorgaben erfüllt, wird eine fünfzackige Krone aufgebrannt. Das nebenstehende Bild zeigt übrigens Stephan und Stefanie Günther von der Wormser Metzgerei Kaltenborn, die natürlich auch wie zu sehen Parmaschinken im Sortiment haben. PETRUSFISCH Die Wormser Partnerstadt Tiberias liegt im Südwesten des See Genezareth (siehe untenstehendes Bild), der im Arabischen übrigens Meer von Tiberias genannt wird. Er liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel. Er ist damit nach dem Schwarzen Meer das zweittiefstgelegene stehende Gewässer der Erde, aber der tiefstgelegene Süßwassersee. Er ist bis zu 21 Kilometer lang und 13 Kilometer breit und 43 Meter tief. Gespeist wird der See vom Jordan. Jährlich besuchen rund eine Million Touristen den See. Und auch hier gibt es eine Spezialität, den Petrusfisch. Dabei handelt es sich um einen Buntbarsch, der bis zu zwei Kilogramm schwer wird. Texte: Uwe Radon / Fotos: Felix_Broennimann - Pixabay, Uwe Radon (4), uwimages - Fotolia (1), dpa (1)

5 6 AUXERRE / FRANKREICH Starke Partnerschaft Worms und Auxerre seit 50 Jahren freundschaftlich verbunden Gastbeitrag von Hans Steinberger WORMS/AUXERRE Mit Freundschaft und gegenseitigem Verständnis zur Städtepartnerschaft das war das Anliegen der Bürgermeister von Worms und Auxerre, die im März 1968, vor mittlerweile 50 Jahren eine Partnerschaftsurkunde unterzeichneten. Eine sehr alte Stadt Aus der Geschichte von Auxerre Nur eine gegenseitige und brüderliche Verständigung werde es den Bürgern aller Länder gestatten, in der Freiheit eines festen und dauerhaften Friedens zu leben, ist in besagter Urkunde zu lesen. Das gemeinsame Anliegen solle es sein, heißt es dort weiter, Freundschaft und gegenseitiges Verstehen zu vertiefen. Besondere Aufgabe der Jugend wird es sein, an die Stelle einer oft leidvollen Vergangenheit die Hoffnung auf eine friedliche, segensreiche Zukunft zu setzen. Schon ein Jahr vor der Unterzeichnung der Urkunde besuchte der Bürgermeister von Auxerre, Jean Moreau, die Stadt Worms. Im September 1967 weilte eine Wormser Delegation mit dem Oberbürgermeister Heinrich Völker an der Spitze in Auxerre. Im Oktober/November desselben Jahres stimmten die Stadträte beider Städte dem Entwurf der Partnerschaftsurkunde einstimmig zu. Anfang März 1968 wurde die französische Urkunde von Bürgermeister Jean Moreau und Oberbürgermeister Dr. Günter Kuhfuß in Auxerre unterzeichnet. Drei Wochen später wurde die Zeremonie in Worms wiederholt. Die Partnerschaft Worms-Auxerre gehört von Anfang an zu den wirkungsvollsten in Rheinland-Pfalz. Sie wird getragen von den politischen Gremien beider Städte, insbesondere haben die Oberbürgermeister von Worms, Dr. Günter Kuhfuß, Wilhelm Neuß, Gernot Fischer und Michael Kissel die sich bietenden Gelegenheiten genutzt, um die Partnerschaft zu fördern und mit ihren Amtskollegen Jean-Pierre Soisson, Jean Garnault und Guy Férez den Kontakt zu halten und durch gegenseitige Besuche zu vertiefen. Einen entscheidenden Anteil am Erfolg haben die vielen ehrenamtlich tätigen Mitbürger und Mitbürgerinnen, die sich in Organisationen, Geldinstituten, Gruppen, Vereinen und Schulen über Jahrzehnte hinweg engagiert haben. Zum 40-jährigen Jubiläum pflanzten OB Michael Kissel und Bürgermeister Guy Ferez in Auxerre einen Baum. Foto: Roland Keth Koordiniert und gefördert wurden diese Bestrebungen durch den Partnerschaftsausschuss Worms-Auxerre, an dessen Spitze von 1968 bis 1988 Rudolf Krauß stand. Nach dessen Tod 1988 übernahm Hans Steinberger diese Funktion, die er bis heute innehat. Entscheidende Impulse Krauß war ein glühender Verfechter der Partnerschaft und gab ihr die entscheidenden Impulse. Jean Felser hatte in Auxerre die Aufgabe übernommen, die Jumelage mit Worms aufzubauen und voranzutreiben. Er gehörte zu der Generation, die Familienangehörige durch den Terror der Nationalsozialisten verloren hatte, selbst nur knapp der Vernichtung entkam, aber nach dem Krieg bereit war, den Deutschen die Hand zur Versöhnung zu reichen. Die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft stand ganz im Zeichen dieser Versöhnungsbereitschaft. Felser wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, später auch mit der Verdienstmedaille der Stadt Worms. Jean-André Septfonds, der Vertreter der französischen Deportierten, legte bei der gleichen Gelegenheit ein bewegendes Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft und zu einem starken, einigen und brüderlichen Europa ab. Kontakte knüpfen Worms und Auxerre verbinden nicht nur Kathedralen, sondern vor allem eine lebendige Partnerschaft. Als musikalischer Botschafter der Nibelungenstadt führte das Fanfarencorps 2005 in Toucy den Umzug zum traditionellen Pferdemarkt an. Foto: Fanfarencorps In enger Zusammenarbeit und in freundschaftlichem Geiste haben Hans Steinberger und seine Partner in Auxerre sich in der Folge gemeinsam bemüht, Fortschritte in der Partnerschaft zu erzielen, Kontakte zu knüpfen und partnerschaftliche Ereignisse zu organisieren. Dazu zählen natürlich die Jubiläen, aber auch Ereignisse wie die Aufführung der Zaubergans von Jakob Vinje 2005 in Auxerre durch die Jugendmusikschule, die Organisation des Fußballturniers mit Jugendlichen aus den Wormser Partnerstädten 2006 in Worms, Ausstellungen von Wormser und Auxerrer Künstlern in beiden Städten, die Teilnahme von Wormser Betrieben an der Auxerrexpo, die Vermittlung von Praktikantenplätzen, die Organisation von Gruppenreisen, in den letzten Jahren wiederholt der Besuch bei nationalen Gedenktagen in Auxerre. Auf der Mitgliederversammlung des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/Burgund 2010 unterstrich der französische Generalkonsul Dr. Henri Reynaud die Notwendigkeit der Städtepartnerschaften auch in unserer Zeit und nannte die Verbindung Worms-Auxerre als besonders erfolgreiches Beispiel. In den vergangenen 50 Jahren haben sich die Verhältnisse in Europa und in der Welt grundlegend gewandelt. Neue Schwerpunkte und Notwendigkeiten sind entstanden, von denen auch die Städtepartnerschaften betroffen sind. Ihre Grundaufgabe war und ist, die Begegnung und das Kennenlernen von möglichst vielen Menschen möglich zu machen. Dennoch kann der Erfolg einer Partnerschaft heute nicht mehr allein an der Zahl der jährlichen Begegnungen gemessen werden. Zusätzliche Formen der Zusammenarbeit müssen entwickelt und genutzt werden. Neue Kooperationen Kooperation auf kommunaler und regionaler Ebene, wie beispielsweise Klimaschutz, Ressourcennutzung, Stadtentwicklung, Integration von ethnischen Tagtägliche französisch-deutsche Partnerschaft Der Judosport machte es möglich: Dominique Franck-Meunier aus Auxerre fand ihre große Liebe in Worms Foto: Archiv VRM Gruppen in die Stadtgesellschaft, Möglichkeiten zum Austausch industrieller Güter auf lokaler Ebene, beruflicher Austausch, Begegnung der Vertreter von Gewerkschaften, Arbeitgebern und Verbandsvertretern, Nutzung touristischer Möglichkeiten, größtmögliche Förderung zum Erlernen der französischen respektive deutschen Sprache, Anteilnahme an der Erinnerungskultur des Nachbarn, um die nationalen Befindlichkeiten des Partners zu erkennen und zu verstehen. Auch könnte eine Europäisierung der deutsch-französischen Erfahrungen für alle Beteiligten von großem Nutzen sein. Themen, für die sich junge Bürger in jedem Fall interessieren sollten. Die Gründerväter der Städtepartnerschaft sind fast alle aus dem Leben geschieden, die zweite Generation ist bereits im Rentenalter, nun ist es die Aufgabe der nachfolgenden Generation, die Partnerschaft weiter mit Leben zu erfüllen. AUXERRE (rak) Das französische Auxerre und Worms können in diesem Jahr auf ein halbes Jahrhundert Städtepartnerschaft zurückblicken. Ebenso wie Worms, ist Auxerre eine sehr alte Stadt. Die Besiedlungsgeschichte reicht wie in der Nibelungenstadt, bis in keltische Zeiten zurück. Der Name der gallischen Stadt, die die Römer hier an den Ufern der Yonne vorfanden und die zum Gebiet des Stammes der Senonen gehörte, lautete ursprünglich Autricum. Die neuen Herren und benannten das Gemeinwesen in Autessiodurum um. Die Via Agrippa reichte ebenfalls an die Siedlung heran. Bereits seit dem späten 3. Jahrhundert war die Stadt Sitz eines Bischofs, der seit dem Ende des 4. Jahrhunderts dem Erzbistum Sens unterstellt war. Als erster Bischof von Auxerre wird der heilige Peregrinus (französisch: Pelerin) genannt. Im 5. Jahrhundert erfuhr die Stadt durch das Wirken des Bischof und Truppenführers Germanus von Auxerre eine erste wirtschaftliche und religiöse Blütezeit. 451 wurde sie wohl von den Hunnen Attilas geplündert. Mit der Eroberung 486 durch den fränkischen König Chlodwig, wurde Auxerre merowingischer Besitz. Erst spät im Jahr 1223 erhielt Auxerre die Stadtrechte. Durch die politische Lage im Grenzgebiet zwischen französischem und burgundischem Reich wechselten die Herren der Stadt Auxerre und der umliegenden Grafschaft gleichen Namens mehrfach, was die Entwicklungsmöglichkeit der Stadt über lange Zeit deutlich einschränkte. Nach Karls des Kühnen Tod 1477 fiel die Grafschaft Auxerre an die französische Krone. Erst 1561 erhielten die Bürger Auxerres das Recht zugestanden, alle zwei Jahre einen Bürgermeister zu wählen, der an der Spitze eines aus unter anderem aus zwölf Schöffen zusammengesetzten Stadtrats stand. Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert entstanden in Auxerre zahlreiche Baudenkmäler: So gibt es die, ab dem Jahr 1215 begonnene und in mehreren Bauphasen fertig gestellte, Kathedrale von Auxerre Saint-Étienne sowie die Abtei Saint-Germain d Auxerre und die Kirche St. Eusebe zu bestaunen. Sehenswert ist zudem die malerische Altstadt mit verwinkelten Gassen und eindrucksvollen Fachwerkhäusern. Aber auch aus gallo-römischer Zeit haben sich Ruinen und andere Altertümer in geringem Ausmaß erhalten. Heute ist Auxerre Verwaltungssitz im Département Yonne in der Region Burgund. Die Altstadt von Auxerre lädt zu einem ausgiebigen Bummel ein. Foto: Julia Kirchberger Margit Knab WORMS/AUXERRE Wenn man Dominique Franck-Meunier verorten will, dann müssen gleichberechtigt zwei Lebensräume her: Worms und Auxerre. In Worms hat sie sich seit ihrer Heirat mit dem Wormser Judoka Hansi Franck vor 21 Jahren häuslich eingerichtet und trainiert und bildet mit ihm zusammen im 1. Wormser Judo Club den Nachwuchs aus. Dank ihrer unkompliziert-sympathischen und impulsiven Art hat Dominique viele deutsche Freunde und seit Kurzem auch die deutsche Staatsbürgerschaft neben der französischen: Naturelement, keine Frage. In und für Frankreich, vorzugweise für Auxerre, schlägt die andere Hälfte ihres Herzens. Alles Französische ist bei ihr darum auch im Alltag immer präsent. Es ist nicht nur ihr zauberhafter Akzent, der ihre Sprechweise kennzeichnet, sondern eine ganze Menge mehr. Kurios wird es, wenn es um deutsch-französische Fußballspiele geht. Dann fiebert Dominique für beide Mannschaften um den Sieg und kann schlussendlich immer verkünden Wir haben gewonnen, egal wer die meisten Tore geschossen hat. In ihrem kleinen Büro, das sie sich mit ihrem Ehemann teilt, läuft zwölf Stunden am Tag das Radio. Sie ist eine aufmerksame Hörerin von France Bleu Auxerre, ruft dort schon mal im Studio an und erzählt wie das Wetter gerade in Worms ist. Dominique hat sich wieder gemeldet und erzählt Neuigkeiten aus Worms, solche Nachrichten fließen regelmäßig in die Ansagetexte des französischen Moderators ein. Ganz selbstverständlich war es, dass Dominique ihre Kinder Nina (19) und André (20) zweisprachig erzogen hat. Sie redet französisch mit ihnen, der Papa deutsch. Wir leben und erleben unsere französisch-deutsche Partnerschaft täglich, sprudelt es aus ihr heraus, und dass das so bleibt, daran werde ich weiter arbeiten, so ihr Versprechen. Mit elf Jahren hatte Dominique schon einmal ein Versprechen gegeben, das sie auch eingehalten hat. Ihrem Deutschlehrer Coulon kündigte die Gymnasiastin damals an, ich werde später einmal in Deutschland leben, das ist mein Ziel. Monsieur Coulon habe sich gefreut, dass sein Deutschunterricht offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen war. Eine Auswanderung schien ihm aber doch ein wenig übertrieben. Dass die Begeisterung für den Judosport dieses zielgerichtete Fernweh einmal zur Erfüllung bringen sollte, war damals noch nicht auszumachen wurde dazu beim Besuch des 1. Wormser Judoklubs in Auxerre der Grundstein gelegt: Ich habe Hansi Franck in die Augen geschaut und es hat bei mir gefunkt. Er hatte davon keine Ahnung. Wenn Dominique von diesem ersten Aufeinandertreffen erzählt, dann strahlt sie über das ganze Gesicht. Noch mehr Glanz in die Augen bekommt sie bei der Erinnerung an das Jahr Da traf sie Hansi in einem Zeltlager in Norwegen wieder, zu dem man sie freundlicherweise als Vertreterin von Auxerre eingeladen hatte. Nur zwölf Wochen später, und letztlich wegen irrer hoher Telefonkosten, denn es gab ja damals noch keine Flatrate, zog Dominique nach Worms. Zack, bumm, wenn ich etwas mache, Auch nach 21 Ehejahren sind Hansi Franck und Dominique Franck- Meunier ein eingespieltes Team. Foto: Hansi Franck dann mache ich es richtig und schnell, so die heutige Wormserin. Auf diese Art, die Zügel in die Hand zu nehmen, passt zu dieser temperamentvollen Frau. Auch dass sie damals sofort die Mitgliedschaft im Wormser Judoclub beantragte und dort heute noch mit Begeisterung Kinder trainiert und zack, bumm darüber hinaus noch Zeit findet, für einen Halbmarathon zu trainieren, ist für sie die normalste Sache der Welt. Als aktive Mittlerin zwischen Deutschland und Frankreich hat Dominique vor 15 Jahren mitgeholfen einen Verein für Auslandsfranzosen zu gründen. Mittlerweile ist sie die erste Vorsitzende dieser Societé Francaise. Den französischen Landsleuten versuche sie, den Blick für die deutsche Kultur zu öffnen, erzählt Dominique, und umgekehrt bemühe ich mich auch um eine deutsch-französische Verständigung. Oberbürgermeister Michael Kissel bekommt in dieser Hinsicht ein besonderes Lob von ihr, ebenso der Partnerschaftsbeauftragte Hans Steinberger. Beide sind offen für eine Städtepartnerschaft, die von den Bürgern getragen wird und nicht von den Offiziellen. Und Dominique Frank-Meunier trägt auf ihren zarten Schultern mit an dieser Jumelage Worms-Auxerre, die sie zu ihrem ganz persönlichen Herzensanliegen gemacht hat.

6 NOLAY / FRANKREICH 7 Beginn eines neuen Kapitels Deutsch-französische Städtepartnerschaften wie Pfeddersheim-Nolay tragen zur Aussöhnung bei Felix Zillien PFEDDERSHEIM/NOLAY Als nach dem Zweiten Weltkrieg auf Anordnung der französischen Besatzungsmacht vom 30. August 1946 das Bundesland Rheinland-Pfalz geschaffen und am 18. Mai 1947 in einer Volksabstimmung bestätigt wurde, hatten die eben erst gewordenen Rheinland-Pfälzer und die 510 Kilometer südwestlich von ihnen lebenden Burgunder wenig miteinander im Sinn. Die Burgunder hatten harte Jahre deutscher Besatzung und Verfolgung durch nationalsozialistische Institutionen gerade hinter sich. Die Rheinland-Pfälzer hatten zur gleichen Zeit infolge kriegsbedingter Zerstörungen viele Alltagssorgen und tägliche Probleme, die in der historischen Stunde Null keine Gedanken für freundschaftliche Partnerschaften mit Burgundern aufkommen ließen. Gemeinsam in die Zukunft In dem von Frankreich besetzten Südwesten Deutschlands bemühten sich indessen weitblickende Franzosen, in den Besatzungsbehörden eine Zukunft vorzubereiten, in der Deutsche und Franzosen irgendwann wieder einmal miteinander leben und schließlich sogar zusammenarbeiten sollten. Sie versuchten, neue Kontakte zwischen den Menschen in Deutschland und in Frankreich aufzubauen und die Deutschen an die demokratischen Verhaltensweisen heranzuführen, um sie allmählich auch wieder in die Völkergemeinschaft einzugliedern. Eine maßgebende Rolle spielte auf burgundischer Seite der schon zu Lebzeiten legendäre Kanoniker, Oberbürgermeister der Metropole Dijon und Alterspräsident der französischen Nationalversammlung, Félix Kir. Auch auf rheinland-pfälzischer Seite gab es Bemühungen um Annäherung und Versöhnung. Persönlicher Einsatz Das inmitten von Weinbergen gelegene Nolay bietet nicht nur von oben einen wunderschönen Anblick, Sehenswürdigkeiten wie die Markthalle aus dem 14. Jahrhundert sind touristische Attraktionen. Sowohl von französischer wie von deutscher Seite wird die Freundschaft gepflegt. Beim großen Festakt vor zwei Jahren, bei dem das goldene Partnerschaftsjubiläum gefeiert wurde, erhielten engagierte Nolayer und Pfeddersheimer eine Auszeichnung. Fotos: pa/alessandro Balzarin, Felix Zillien (2) Vor allem waren es Peter Altmeier, der erste Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, und Franz Stein, der damalige Oberbürgermeister von Mainz, die diese Initiativen aufgriffen und sich persönlich dafür einsetzten. Ein bedeutsames Datum war der 23. August 1953: Bei der Grundsteinlegung der von Deutschen und Franzosen in Speyer gemeinsam projektierten und finanzierten deutsch-französischen Kirche des Heiligen Bernhard von Clairvaux, des großen Sohnes von Burgund, begann die neue Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft. Nach der Einweihung der Kirche am 26. September 1954 setzte sich die Entwicklung weiter fort. Es folgte 1962 die offizielle Partnerschaft zwischen der Landeshauptstadt Mainz und der burgundischen Regionalmetropole Dijon. Seit jener Zeit haben sich inzwischen über 140 lebendige Partnerschaften zwischen Städten und Dörfern in Rheinland-Pfalz und Burgund entwickelt. Es sind vielfach Gemeinden, die vom Weinbau und der Weinkultur geprägt sind. Bereits 1967 hat François Seydoux de Clausonne, damaliger Botschafter Frankreichs in der Bundesrepublik Deutschland, zum zehnjährigen Bestehen des Freundschaftskreises Rheinland- Pfalz/Burgund geschrieben: Wenn künftige Historiker eine Bilanz der vergangenen 20 Jahre ziehen werden, wird ohne Zweifel eines der erfreulichsten Kapitel das der deutsch-französischen Beziehungen nach dem Krieg sein, welches sich mit dem Wunder der Aussöhnung zweier Nationen, die sich Jahrhunderte lang erbittert bekämpft haben, befassen dürfte... Unter den vielen, großartigen Bemühungen, die man in Frankreich wie auch in Gemeinde mit pittoreskem Charme Das in der Region Burgund gelegene Nolay ist allemal einen Besuch wert Deutschland in dieser Richtung entwickelt hat, zählen diejenigen, die zu Partnerschaften zwischen den Bezirken und Städten des Landes Rheinland-Pfalz und Burgund geführt haben. Freunde seit 1966 Zu diesen Partnerschaften, die der Aussöhnung zwischen den beiden Staaten und Völkern dienen, zählt auch die zwischen Pfeddersheim und Nolay. Schon vorher hatten Lehrer der Paternusschule mit Schülern Nolay besucht und erste Kontakte geknüpft. Die Partnerschaft selbst wurde vom ersten Pfeddersheimer Nachkriegs- Bürgermeister Heinrich Schmitt und seinem Nolayer Amtskollegen Georges Rave vorbereitet. Sie wurde formell in einem schriftlichen Abkommen vom 12. Juni 1966 besiegelt, welches Willi Löv, der Nachfolger von Heinrich Schmitt, und Georges Rave gemeinsam unterzeichneten. Die historische Feierstunde zum Vertragsabschluss fand am 12. Juni 1966 im Rathaus zu Nolay statt. Die Freundschaftsverträge in deutscher und französischer Sprache zieren seit jener Zeit die Ratsäle in Pfeddersheim und Nolay. Die Partnerschaft, die 2016 auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, bleibt für die Offiziellen wie auch für die Bürgerschaft eine Verpflichtung für die Zukunft. Daran weiter mitzuarbeiten, sollte nicht zuletzt auch im Sinne der Gründerväter ehrenvolle Pflicht für jeden Mitbürger sein, weil diese Mitarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Aussöhnung mit unseren französischen Nachbarn ist. Kulturgut verbindet Weinfreunde pflegen Austausch mit Nolay Felix Zillien PFEDDERSHEIM Beim Festakt am 12. Juni 1966, als der Partnerschaftsvertrag zwischen Pfeddersheim und Nolay unterzeichnet wurde, mahnte der Nolayer Bürgermeister Georges Rave: Partnerschaftsverträge sind nur hohle und zerbrechliche Gefäße, wenn man sie nicht mit Inhalt füllt, genauer gesagt, mit Freundschaft und gegenseitigem Verstehen! Und sein Pfeddersheimer Amtskollege Willi Löv bekannte in französischer Sprache: Moi je suis un Nolaytois ( Ich bin ein Bürger Nolays ). Für Frieden und Freiheit Vor inzwischen 52 Jahren waren dies die unvergessenen Grundideen zwischen ehemaligen Erzfeinden, sich für Frieden und Freiheit in einem geeinten Europa zu vereinen. Davon wurden damals keineswegs nur die offiziellen Repräsentanten beflügelt. Ebenso sprang dieser großartige Gedanke auf die Bürgerschaft beider Partnerschaftsstädte über. Nicht zuletzt waren es Schulen und Vereine sowie viele andere Institutionen, die von dieser Freundschafts- und Friedensidee begeistert wurden und gegenseitige Besuche unternahmen, um sich näher kennenzulernen. Dies war in den Anfangsjahren jedes Mal ein bedeutendes Ereignis für alle Beteiligten. Inzwischen ist daraus eine traditionelle Gewohnheit geworden, die Freundschaft über die mittlerweile unsichtbaren Landesgrenzen zukunftsorientiert hinweg zu fördern und weiterhin zu pflegen. So unternahm auch der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins schon wenige Jahre nach seiner Gründung (1974) Kontakte mit den Winzern von Nolay und ebenso mit der dortigen Stadtverwaltung auf. Das Kulturgut Wein verbindet Pfeddersheim und Nolay, beide sind von dieser Gottesgabe geprägt so sagte es im Mai 1980 der damalige Paternikus Heinrich Reifenberg beim Empfang im Nolayer Rathaus. Dazu überreichte er als Erinnerungsgaben jeweils einen Kupferstich des Wormser Doms und von Pfeddersheim, die Bürgermeister Desmoulin-Lebault dankbar entgegennahm und versicherte, dass diese einen Ehrenplatz im Rathaus erhalten würden. Nach dem Empfang fanden drei aufschlussreiche Kellerbesichtigungen mit interessanten Weinproben statt: Es wurden vorwiegend kräftige Rotweine aus den Rebsorten Pinot Noir und Gamay kredenzt, aber auch Weißweine der Rebsorten Chardonnay und Aligoté überzeugten die Pfeddersheimer Weinfreunde. Dass diese wechselseitige Freundschaft über den Wein und den Weinbau keine Einzelbegegnung war, bewies ein erneuter dreitägiger Besuch des Pfeddersheimer Weinordens mit 50 Teilnehmern im Mai Bei diesem Treffen zwischen den Weinbauregionen Burgund und Rheinhessen, darin eingebettet Nolay und Pfeddersheim, wie es Vorsitzender Gerhard Schick bei seiner Begrüßung formulierte, stand ganz im Zeichen gewachsener Freundschaft. Entsprechend feucht-fröhlich und dazu auch noch musikalisch ging es sowohl auf dem Rathausplatz als auch in den Weinkellern zu. Nicht zuletzt begeisterten bei einer Stadtführung erneut die mittelalterliche Markthalle, die Kirche St. Martin und die alte Bausubstanz in den engen Gassen von Nolay. Beim Abschied riefen die Nolayer Winzer laut: Vive le jumelage vive Pfeddersheim, und die Pfeddersheimer Weinfreunde antworteten: Es lebe die Freundschaft es lebe Nolay! Der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins zu Besuch in Nolay. Foto: Felix Zillien NOLAY (gwe) Keine Aussicht, kein Ort, so vielfältig, so grandios sie auch sein mochten, konnten mich mein so friedliches, so einsames, unbekanntes kleines Tal vergessen lassen, schwärmte der französische Dichter Alexandre Dumas im 19. Jahrhundert von dem kleinen Städtchen Nolay. Die in der Region Burgund gelegene Gemeinde hat es in der Tat verstanden, sich ihren pittoresken Charme bis zum heutigen Tag zu bewahren. Seit 1966 besteht die Städtepartnerschaft zu Pfeddersheim, die auch nach der Eingemeindung durch Worms im Jahr 1969 in Eigenregie intensiv gepflegt wurde und wird. Die große Weltgeschichte hat Nolay in der Regel links liegengelassen, auch wurde das auf den Überresten von gallischen und römischen Siedlungen errichtete Städtchen von kriegsbedingten Zerstörungen verschont, weshalb sich dem Besucher neben größeren Sehenswürdigkeiten wie der St.-Martinskirche aus dem 15. Jahrhundert mit ihrem beeindruckenden gotischen Kirchturm und der alten Markthalle aus dem 14. Jahrhundert auch schöne Fachwerkhäuser aus dieser Zeit darbieten. Wer gerne in der Natur wandern geht, dem bieten sich um Nolay herum beste Gelegenheiten dazu. Unweit entfernt können historisch Interessierte sich das Château de la Rochepot anschauen, ein mustergültiges Exemplar neugotischer Architektur in Frankreich mit bunten Dachziegeln. Wein und Kultur Derzeit leben knapp Einwohner in Nolay, das verwaltungstechnisch zum Kanton Arnay-le-Duc gehört. Die nächstgelegene bekanntere Stadt ist das zirka 60 Kilometer entfernt gelegene Dijon. Gefeiert wird in der burgundischen Gemeinde übrigens gerne. Jedes Jahr Anfang August lassen die Menschen dort ein ganzes Wochenende die Weinberge und den Wein hochleben. Rund um die Markthalle werden dann zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten, Konzerte und Vorführungen für Groß und Klein geboten. Zwar war Nolay kein Schauplatz für Ereignisse der Weltgeschichte, doch hat die Gemeinde Männer hervorgebracht, die an einigen dieser Ereignisse beteiligt waren. Zu den bekanntesten dürften die Brüder Lazar und Claude-Marie Carnot gehören. Beide beteiligten sich an der Französischen Revolution und dienten auch als Offiziere der Revolutionsarmee. Während Claude-Marie zu den Soldaten gehörte, die den abgesetzten König Ludwig XVI. verhafteten, gehörte der ältere Lazar dem Nationalkonvent an, der den Monarchen 1793 zum Tode verurteilte. Auch am Sturz Maximilien Robespierres ein Jahr später war Lazar beteiligt. Insbesondere Lazar machte in der Zeit der napoleonischen Herrschaft Karriere, bekleidete zeitweise die Posten als Kriegs- und später als Innenminister. Sein Name findet sich sowohl am Triumphbogen in Paris als auch auf dem Eiffelturm.

7 8 PARMA / ITALIEN Eine gut funktionierende Partnerschaft seit 35 Jahren Deutsch-Italienischer Freundschaftskreis macht sich um Völkerverständigung verdient / Nach wie vor reger Austausch und gegenseitige Besuche Gastbeitrag von Marita Tann WORMS/PARMA Genau genommen begann die Städtepartnerschaft von Worms mit der italienischen Stadt Parma In diesem Jahr startete Hans-Joachim Rühl an der Volkshochschule einen ersten Italienischkurs und darauf aufbauend den Wunsch, mit einer Stadt in Italien eine Partnerschaft einzugehen. Seine guten Verbindungen zum damaligen Wormser Bundestagsabgeordneten und späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker kamen ihm dabei zu Hilfe. Weizsäcker nahm mit dem ehemaligen Präsidenten des italienischen Städtetages Verbindung auf und brachte damit den ersten Stein der Partnerschaft ins Rollen. Er rollte hin bis nach Parma, in die Großstadt in der Emilia Romagna. Viele deutsch-italienische Kontakte folgten danach. Grenzüberschreitende Besuche wurden absolviert und viel Schriftverkehr abgehandelt, bis es erst einmal am 23. September 1983 zur Gründung des Deutsch-Italienischen Freundschaftskreises Worms/Parma kam. Gianni führt Liste an Aus 40 Gründungsmitgliedern des Vereins sind aktuell 336 Mitglieder geworden, eine Leistung, die dem Bemühen von vielen Verantwortlichen zu verdanken ist. Hans-Joachim Rühl führt dabei natürlich die Liste an. Die Aufgaben des viel zu früh verstorbenen Gianni, wie ihn seine vielen italienischen Freunde zu Lebzeiten nannten, wurden im April 2014 von Marita Tann übernommen. In große Fußspuren bin ich hineingetreten und bemühe mich, zusammen mit Ingrid Rühl und den Freunden aus dem Vorstand, den Verein ganz im Sinne seines Gründers weiter zu führen, sagt die Vorsitzende. Dem Gründervater Rühl ist in diesem Jahr eine Ausstellung im Kunstverein im Gedenken an den 35 Jahre zurückliegenden Start des Deutsch-Italienischen Freundschaftsvereins Worms/Parma gewidmet kann dann die 35-jährige Partnerschaft der beiden Städte gefeiert werden. Mit Leben erfüllt wurde die Verbindung vor allem von den Bürgern beider Städte und mit Vereinen, denen ein Austausch über Grenzen hinweg wichtig war. Die Liste der Aktionen ist lang: Pünktlich alle zwei Jahre findet eine große Bürgerreise nach Parma statt. In jedem Frühjahr startet der Freundschaftsverein zu einer Kulturreise nach Italien. Auf dem Vereinssektor ist der Männergesangverein 1922 Hochheim zu nennen, der mit seinen vielen Besuchen in Parma einen vorbildlichen Austausch pflegte. In große Fußspuren bin ich hineingetreten und bemühe mich, zusammen mit Ingrid Rühl und den Freunden aus dem Vorstand, den Verein ganz im Sinne seines Gründers weiter zu führen Marita Tann, Vorsitzende des Freundeskreises Auf der Habenseite von Parma ist vor allem der Verdi-Chor hervorzuheben, der in den letzten 25 Jahren drei Mal im Wormser Theater gastierte. Eine Freundschaft, die jedes Jahr mit einem gegenseitigen Besuch gefestigt wird, existiert seit mehr als zwei Jahrzehnten zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Worms und den Feuerwehrkameraden von Borgo Val di Taro, ganz in der Nähe von Parma. Fast genauso lang, leider in den letzten Jahren ein wenig eingeschlafen, sind die gegenseitigen Besuche der Wormatia- Fußballjugend und der Volleyball-Mannschaft Hochheim. Unbedingt wieder mit Leben erfüllen will der Freundschaftskreis den Schüleraustausch zwischen Wormser und Parmenser Gymnasien. Mit der Attraktion eines Aufenthaltes im Schullandheim Hoher Darsberg kann heute bei den italienischen Schülern leider nicht mehr gepunktet werden, aber mit vielen anderen Attraktionen. Intensiver Austausch Paradiesvögel in Lederschürzen Ledertänzer des Gauß-Gymnasiums werden in Parma als Exoten bewundert Vor 25 Jahren setzten der damalige Wormser Oberbürgermeister Wilhelm Neuß (li.) und sein Kollege Dr. Lauro Grossi ihre Unterschriften in Parma unter den Partnerschaftsvertrag zwischen Worms und Parma (oben rechts). Regelmäßige Besuche wie der der Fischweiber des Gauß-Gymnasiums (unten Mitte) und Treffen, beispielsweise mit den Gewandeten beim Palio (links oben), lassen die Partnerschaft zwischen Worms und Parma blühen. Auch die Verwaltungen pflegen den Austausch: Unser Bild unten links zeigt (v.l.) die Freundschaftskreisvorsitzende Marita Tann, Parmas Oberbürgermeister Frederico Pizzarotti, sein Wormser Amtskollege Michael Kissel, Dezernentin Petra Graen, den Parmenser Stadtratsvorsitzenden Marco Vagnozzi und Bürgermeisterin Nicoletta Paci. Und ohne das Engagement Hans-Joachim Rühls (rechts unten, mit Bürgermeisterin Nicoletta Pace) hätte sich die deutsch-italienische Freundschaft nicht so prächtig entwickeln können. Foto: Stadtarchiv Worms, Marita Tann, Heinfried Becker, Ingrid Rühl, Margit Knab Mit der Big Band des Gauß- Gymnasiums und den Ledertänzern wurde in den letzten Jahren ein viel beachteter Anfang neuer Beziehungen gemacht, die in diesem Jahr ihre Fortsetzung finden sollen. Beide deutsche Gymnasial-Gruppen nehmen an einer Bürgerreise im September teil und werden Teil des berühmten Palio in Parma sein, bei dem die Ledertänzer 2014 eine bella figura gemacht hatten. Ich habe nicht gewusst, was ihr in Deutschland für schöne Männer habt, meinte damals eine Italienerin entzückt nach dem Tanz der Lederarbeiter auf der Dom-Piazza. Und nach vielen Besuchsreisen in der Vergangenheit, will die Jugendmusikschule in Zukunft wieder verstärkt Kontakt aufnehmen. Ein Spielball der Mächte Neben den kontinuierlichen Treffen der Oberbürgermeister beider Städte in Worms waren das Wilhelm Neuß, Dr. Günther Kuhfuß, Gernot Fischer und aktuell Michael Kissel und vielen Empfängen und Feierstunden zu partnerschaftlichen Jubiläen, gibt es in beiden Städten Orte, die an die grenzenlose Freundschaft erinnern. In Parma ist es seit 2009 die Via Worms, eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke, genannt Ponte Worms und eine deutsche Eiche, gepflanzt in einem Parmenser Park. Die Stadt Worms revanchierte sich und benannte einen ihrer schönsten und belebtesten Plätze nach der Partnerstadt. Das vor allem im Sommer mit südländischem Flair auf sich aufmerksam machende Areal zwischen den ehemaligen Verkehrshäuschen an der Lutheranlage heißt seit 2013 Parmaplatz. Es ist naheliegend, dass ein Wormser Lieblingsitaliener sein Lokal Parma genannt hat und es ist erfreulich, dass der heimische Fuhrunternehmer Mauro Bonavede seinen Riesentruck, mit dem er regelmäßig zwischen Worms und Parma verkehrt, mit den Sehenswürdigkeiten beider Städte bebildert hat. Eine auch im 35. Jahr funktionierende Städtepartnerschaft! So kann es weiter gehen auf dem Weg in ein geeintes Europas. Viel Glück und buona fortuna, Worms/Parma, gibt Marita Tann als Losung aus. Partnerstadt in Norditalien blickt auf wechselvolle Geschichte zurück Margit Knab Wenn die Ledertänzer in diesem Jahr wieder beim Palio ihre Choreographien zeigen, dann werden auch wieder Ahoi -Rufe durch Parma schallen. Foto: Margit Knab WORMS/PARMA In zwei Bussen reisten 2014 Wormser Bürger nach Parma. Mit dabei die Big Band des Gauß Gymnasiums und die Ledertänzer, unverzichtbar bei der Backfischfest-Eröffnung und im Festzug. Florio Manghi, der Organisator des Palio (ein Wettrennen von Männern, Frauen und Eseln, die für die vier Parmenser Stadtteile um die Ehre kämpfen) war so begeistert von den Wormser Tänzern, dass er sie zu einem Besuch eingeladen hatte. Beim Palio-Umzug reihten sich die Ledertänzer unbekümmert ein, ließen ihre Kappen in die Luft fliegen und grüßten mit Ahoi in die Menge. Eine richtige Gute-Laune-Gruppe, die Parmenser waren total begeistert. Die Ledertänzer waren 2014 schon vor ihrer Mitwirkung im Palio aufgefallen. Inmitten von einigen hundert Zuschauern drehten sie ihre erprobten Platzrunden vor dem Dom und klatschten, wie gehabt, die tropfnassen Lederteile auf das Kopfsteinpflaster. Oft geübt bei der Backfischfesteröffnung, wobei die Zuschauer generell Reißaus nehmen, um den Wasserkaskaden aus dem Weg zu gehen. Nicht so in Parma. Die Umstehenden rissen voller Begeisterung die Arme in die Luft und genossen die Wasserdusche und den Anblick gut gebauter junger Männer oben ohne. Auf der Welle der Begeisterung schritten die Gaußianer einen Tag später dann durch die Stadt. Als Teilnehmer im Palio- Umzug, in dem wohlgesittete Damen und Herren in prächtigen Renaissance-Gewändern keine Miene verzogen, wenn sie hoheitsvoll nach rechts oder links in die Menge grüßten, waren die Wormser Ledertänzer die absoluten Paradiesvögel in Lederschürzen. Und genau diese jungen Männer sind zum diesjährigen Palio wieder eingeladen. Seit 32 Jahren gibt es diese Gruppe, deren Trainer und Lehrer Heinfried Becker choreografisch an die Blütezeit der Wormser Lederindustrie im 19. und 20. Jahrhundert erinnern will. Der Ledertanz ist nicht historisch überliefert, sondern er wurde geschaffen, um Tänzern und Zuschauern Freude zu bereiten, schreibt Heinfried Becker. Und dieser Vorsatz wurde und wird erfüllt in Worms genauso wie in unserer italienischen Partnerstadt Parma. PARMA (rak) Seit 1984 besteht die Partnerschaft zwischen Worms und Parma, einer oberitalienischen Großstadt mit rund Einwohnern in der südwestlichen Poebene. Die Stadtgeschichte reicht bis auf die Etrusker zurück. Der römische Konsul Marcus Aemilius Lepidus schließlich gründete am rechten Ufer des Flusses Parma die Stadt mit ihrem ursprünglich quadratischen Grundriss im Jahre 184 vor Christus als römische Kolonie. Nach dem Untergang des weströmischen Reiches war Parma ein Spielball der Mächte: Ostgoten und Langobarden, über fränkische Pfalzgrafen, dem Kirchenstaat, Mailand, den Herzögen Farnese, Bourbonen und Napoleon bis hin zu Marie- Luise von Österreich hat so ziemlich jede bedeutende regionale Macht das Zepter über Parma geschwungen. Das frühneuzeitliche Herzogtum (Ducato) Parma wurde 1545/47 von Papst Paul III. ( ) nach Abtrennung von Mailand für den illegitimen Sohn Pier Luigi Farnese ( ) geschaffen, dessen Nachfolger Ottavio Farnese ( ) es gelang, die Herrschaft der Farnese in Parma zu stabilisieren und 1556 auf das zweite, seither mit Parma verbundene Herzogtum Piacenza auszudehnen. Der dritte Herzog Alessandro Farnese ( ) war ein unter dem Namen il Gran Capitano berühmter Feldherr des habsburgischen Kaiserhauses. Im 17. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Herzogshauses ab, das 1731 in männlicher Linie ausstarb. Vorübergehend bis Ende des 18. Jahrhunderts wechselten sich Spanien und die österreichischen Habsburger als Landesherren ab. In den französischen Revolutionskriegen wurde das Doppelherzogtum Ende der 1790er Jahre von Frankreich besetzt. Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons 1814 wurde das Doppelherzogtum auf dem Wiener Kongress von den Großmächten für die österreichische Kaisertochter und bisherige französische Kaiserin Marie Louise ( ) auf Lebenszeit reserviert. Im März 1860 schlossen sich die Herzogtümer Parma und Piacenza dann dem vom Königreich Sardinien als Übergangslösung geschaffenen Staatsgebilde Vereinigte Provinzen von Mittelitalien an und gingen 1861 im neuen Einheitsstaat Italien auf. Beim Palio-Umzug erinnern die Parmenser auch an die reiche Geschichte ihrer Stadt. Foto: Margit Knab

8 TIBERIAS / ISRAEL 9 Aufschwung hält bis heute an Beziehungen zwischen Worms und Tiberias nach wie vor intensiv / Partnerschaft 1986 begründet Joachim Bonath WORMS/TIBERIAS Betrachtet man die Partnerschaftsbeziehung der beiden Städte Worms und Tiberias unter geschichtlichen Aspekten, so kommt der Begründung und Aufrechterhaltung dieser Partnerschaft eine ganz besondere Bedeutung zu. Einmal mehr auch deshalb, weil sie unter der langjährigen Ägide des Ehepaares Traudel und Josef Mattes einen enormen bis heute anhaltenden Aufschwung genommen hat. Der Kontakt von Worms nach Israel bestand schon lange, bevor es eine offizielle Städtepartnerschaft mit Tiberias gab, informiert das Ehepaar unter Hinweis auf den Bericht im Heimatjahrbuch Worms Zur Geschichte der Städtepartnerschaft Worms-Tiberias schrieb Josef Mattes darin: Seit den 1960er Jahren bemühten sich Wormser Bürger um Kontakte zu den ehemaligen Wormser Juden, die die Schoah überlebt und im Staat Israel eine neue Heimat gefunden hatten. Diese verdienstvollen Bemühungen wurden vor allem vom Ehepaar Dr. Schlösser, Oberbürgermeister Heinrich Völker, Dr. Fritz Reuter, Wolfgang Grün und Erich Weidlich getragen. Erich Weidlich als Pionier Klingende Töne als Grundlage der Völkerverständigung Musik spielt in den Beziehungen zwischen den Partnerstädten Worms und Tiberias eine ganz besondere Rolle Joachim Bonath WORMS/TIBERIAS Soll eine Verbindung über viele Jahre tragen, so braucht es etwas, was sie zusammenhält. Im Privaten ist das so und es scheint auch bei offiziellen Verbindungen zu funktionieren. Bestes Beispiel dafür ist die Jahrzehnte lange Partnerschaft der beiden Städte Tiberias und Worms, an der die beiden Jugendorchester der Städte ganz entscheidenden Anteil hatten. Schon kurze Zeit nach der Begründung der Partnerschaft Worms-Tiberias, war es auf Wormser Seite Reinhard Volz, Leiter der städtischen Jugendmusikschule (heute Lucie-Kölsch-Musikschule), der mit seinem Jugendorchester die Verbindung nach Tiberias und dem dortigen Wizo Tiberias Youth Orchestra knüpfte und einen ersten Austausch erreichte. So reiste das Jugendorchester schon in diesen frühen Jahren nach Tiberias und musizierte teils zusammen mit dem dortigen Jugendorchester. Der Einladung nach Worms folgte das Tiberias Immer wieder sind Künstler aus Tiberias, wie das Tanzensemble Synopsis, in Worms zu Gast. Foto: photoagenten/andreas Stumpf In erster Linie sei es dann das Stadtratsmitglied Erich Weidlich gewesen, der in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Kommunalpolitischen Vereinigung versucht habe, Kontakte zu einer israelischen Stadt zu knüpfen, berichtet das Ehepaar Mattes. Bereits 1974 wäre Rehovot, eine Stadt südlich von Tel Aviv, zur Städtepartnerschaft bereit gewesen; jedoch befand die Wormser Kommunalpolitik die Zeit hierfür noch nicht reif. Bereits der nächste Kontakt Weidlichs war Tiberias, wogegen zum damaligen Zeitpunkt ebenso Einwände bestanden. Erich Weidlich ließ nicht locker, war mehrere Male privat in Tiberias und sprach mit Bürgermeister Igal Bibi. Nachdem parallel laufende Gespräche mit Konstanz gescheitert waren, war Worms erfolgreich. Am 3. November 1986 begründeten der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Neuß und Bürgermeister Igal Bibi die Partnerschaft der beiden Städte in Worms; am 22. Februar 1987 erfolgte die Zeremonie in Tiberias. Ab diesem Jahr erfolgte ein reger Austausch ganz im Sinne des Partnerschaftsvertrages. Dort heißt es unter anderem: Die Partnerschaft soll das Kennenund Verstehenlernen fördern ( ). Besondere Bedeutung kommt auch persönlichen und privaten Verbindungen zu. ( ). Auch Schüleraustausch Youth Orchestra noch im selben Jahrzehnt. RSG entscheidend beteiligt Josef und Traudel Mattes wurden von Oberbürgermeister Michael Kissel (v.l.) für ihr Engagement geehrt. Patrick Mais hat vor zwei Jahren das Amt des Partnerschaftsbeauftragten übernommen. Foto: Rudolf Uhrig Und die gab es schon in dieser Frühphase reichlich. Allein Erich Weidlich leitete elfmal Gruppenreisen Wormser Bürger. Ein Glücksfall für Worms war sowohl die Jugendmusikschule unter Leitung von Reinhard Volz als auch das Rudi-Stephan-Gymnasium, dessen Leitung in Händen von Josef Mattes lag erfolgte eine Schülerreise des Rudi-Stephan-Gymnasiums nach Israel und Tiberias mit dem Besuch der Amal -Partnerschule, sowie 1992 die Reise des Chors des Rudi-Stephan-Gymnasiums zusammen mit dem Wormser Jugendorchester unter der Leitung von Reinhard Volz, Hartwig Lehr und Josef Mattes. Traudel und Josef Mattes organisierten schließlich 1997 für eine Schüler- und Elterngruppe des Rudi-Stephan-Gymnasiums eine Reise nach Israel, bevor infolge der zweiten Intifada bis 2007 keine Reisen nach Israel mehr stattfanden. Das Jahr 2007 jedoch war für die Partnerschaft ein ganz Besonderes: Traudel und Josef Mattes wurden offizielle Partnerschaftsbeauftragte und leiteten von da an die im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Bürgerreisen nach Israel ebenso wie die vielfältigen Aktivitäten dazwischen ununterbrochen zehn Jahre lang. Schon die zweite Bürgerreise nach Israel 2010 war in zweierlei Hinsicht ein Höhepunkt: Zum einen gab das Jugendorchester unter Reinhard Volz in Anwesenheit des deutschen Botschafters Kindermann ein Konzert und das Wormser Künstlerehepaar Illig bestach mit Musik verbindet: Instrumentalisten des Orchesters Tiberias Wizo Music Center vom Konservatorium in Tiberias proben mit Schülern der Lucie-Kölsch-Musikschule für einen gemeinsamen Auftritt. Foto: Hans-Dieter Niepötter / masterpress Ganz entscheidenden Anteil an dem musikalischen Austausch hatte das Rudi-Stephan-Gymnasium mit seinem Direktor Dr. Josef Mattes und seiner Frau Traudel, die später zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit auch noch den (fakultativen), aber für einige Studiengänge notwendigen, Hebräisch-Unterricht übernahm und 1987 eine Schülerreise nach Israel und Tiberias organisierte mit dem Besuch der Amal-Partnerschule. Mit Rouha Abbo, ebenfalls Englisch-Lehrerin, ergab sich zunächst ein reger Austausch, der aber nach einem Gegenbesuch der Amal-Schule 1988 in Worms einschlief, wie Traudel Mattes berichtet. Der von Hartwig Lehr geleitete Rudi-Stephan-Schulchor indes war Feuer und Flamme und so kam es zusammen mit dem Jugendorchester und dessen Leiter, Reinhard Volz, sowie Schulleiter Mattes 1992 zu einem Israel- und Tiberias-Besuch. Auf Anregung des Ehepaares Mattes, die längst Land und Leute in ihr Herz geschlossen hatten, unternahm schließlich 1997 mit einer Schüler- und Elterngruppe des Rudi-Stephan-Gymnasiums eine weitere Delegation aus Worms einen Besuch in Israel. Nach der zweiten Intifada, die eine fast zehnjährige Unterbrechung der Beziehungen bedeutete, fand seiner Ausstellung Herausgerissen war nochmals ein besonderer Höhepunkt, denn man feierte in Anwesenheit des israelischen Botschafters Yakov Hadas- Handelsman 50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland- Israel in Worms. Besonders bewegend: Der Schulchor des Rudi- Stephan-Gymnasiums sang die israelische Nationalhymne in der Landessprache. Organisatorisches Geschick Nicht nur die Vorbereitung und Durchführung der Reisen erforderten viel organisatorisches Geschick; auch als Gastgeber war das Ehepaar Mattes gefordert. Etwa bei der Unterbringung der israelischen Gäste bei deutschen Gasteltern oder gar wenn es wie Josef Mattes mit einem Augenzwinkern berichtet um koscheres Essen ging und sich die Gastkinder von Mitgebrachtem ernährten. Wir freuen uns auf die Teilnahme an der Bürgerreise in diesem Jahr unter unserem Nachfolger Patrick Mais, blickt Traudel Mattes in die Zukunft. im Jahr 2010 wieder eine Reise des Jugendorchesters unter Leitung von Reinhard Volz nach Israel statt. In Tiberias gab es ein Konzert in Anwesenheit des damaligen deutschen Botschafters Harald Kindermann, in dem das deutsche Orchester, das Tiberias Youth Orchestra und ein gemeinsamer Auftritt der beiden Orchester mitwirkten. Im Jahr 2011 feierte man das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft in Worms. Auch zu diesem Anlass bereicherte das Jugendorchester Tiberias die Festveranstaltung ebenso wie eine Ausstellung von Amos Yaskil im Festhaus erfolgte die Einweihung des Tiberias-Platzes vor dem Kulturund Tagungszentrum, zu dem wiederum das Jugendorchester aus Tiberias angereist war. Einen Höhepunkt bildete das Jahr 2015 mit der Feier 50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel in Worms mit der Anwesenheit des israelischen Botschafters Hadas-Handelsman, der Ausstellung Israel des Ehepaares Illig, und der Teilnahme des Jugendorchesters Tiberias am Jazzfestival. KUNDENDIENST Heute ein Urlaubsort Tiberias blickt auf wechselvolle Geschichte zurück TIBERIAS (rak) Tiberias, das seit 1986 Partnerstadt von Worms ist, liegt in Galiläa im Staat Israel (Nordbezirk), am Westufer des See Genezareth. Sie ist mit knapp Einwohnern die größte Stadt im Jordantal. Die Stadt wurde von Herodes Antipas ab dem Jahr 17 erbaut, den Namen wählte Herodes zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die Stadt wurde im römisch-griechischen Stil mit Palästen und typisch römischen Bauten wie Forum, Theater und Rennbahn erbaut; dabei wurden teilweise auch jüdische Gräber überbaut, weswegen die Stadt von gläubigen Juden zunächst als unrein gemieden wurde. Nach urchristlichen Quellen wurde Johannes der Täufer vor dem Jahr 30 in Tiberias hingerichtet. Religiöses Zentrum Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 wurde die Stadt bald das geistige und religiöse Zentrum der Juden. Ende des Zweiten Jahrhunderts erklärte Rabbi Schimon ben Jochai die Stadt für rein, und mit Anfang des 3. Jahrhunderts nahm Tiberias mit dem Sitz des Sanhedrin, des Hohen Rats, lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht, und einer berühmten Jeschiwa (Religionsschule) einen weiteren Aufschwung. Im Jahr 637 wurde die Stadt von den muslimischen Arabern erobert. Sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Tiberias bildete das Zentrum des Fürstentums Galiläa innerhalb des Königreichs Jerusalem. Die Niederlage eines Kreuzritterheeres in der Schlacht beim nahegelegenen Hattin am 4. Juli 1187 bedeutete nicht nur, dass die Stadt erneut an die Muslime fiel, sondern läutete auch das Ende des Königreichs Jerusalem ein. Noch einmal den Christen zugeschlagen, wurde Tiberias 1247 durch ein ägyptisches Heer unter dem späteren Mameluken-Sultan Baibars zerstört. Erst seit dem frühen 16. Jahrhundert wurde das Stadtgebiet unter osmanischer Herrschaft wieder besiedelt. Neue Altstadt Die heutige am See gelegene Altstadt wurde um 1738 errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung als jüdische Siedlung wegen der verstärkten jüdischen Einwanderung wieder zu hatte die Stadt Einwohner, je zur Hälfte Araber und Juden. Als es 1948 zum israelischen Unabhängigkeitskrieg kam, flohen die Araber, die zuvor über Jahrhunderte mit den Juden in Toleranz nebeneinander gelebt hatten, aus der Stadt beziehungsweise wurden aus ihr vertrieben. Die Altstadt wurde damals erneut zerstört aber später größtenteils wieder aufgebaut. Heute ist Tiberias ein Urlaubsort: Seine seit Jahren berühmten warmen Heilquellen, aber auch Diskotheken und ein modernes Hotelgewerbe tragen dazu bei. Das am See Genezareth gelegene Tiberias in seiner heutigen Form wurde um 1738 errichtet. Foto: VRM-Archiv

9 10 MOBILE / USA Geschichtsträchtige Stadt mit Hang zur Fastnacht Seit mittlerweile 20 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Worms und Mobile / Größte Hafenstadt Alabamas Die an der gleichnamigen Bucht gelegene Stadt Mobile geht auf eine von Franzosen Anfang des 18. Jahrhunderts gegründete Festung zurück. Foto: Robert Hainer - AdobeStock Torben Schröder WORMS/MOBILE Nein, nicht englisch wie bei T-Mobile. Mobile, die Einwohner- Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat Alabama, Zentrum einer doppelt so großen Metropolregion, wird französisch ausgesprochen, nicht mit Beil hinten, sondern mit lang gezogenem i. Ausgangspunkt der größten Hafenstadt Alabamas war eine französische Festung, die Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet wurde. Es gibt den Mobile River, der ins Landesinnere führt, und die Mobile Bay in direkter Verbindung zum Golf von Mexiko. Und es gibt die Fastnacht von Mobile, der Faschingsdienstag ist sogar gesetzlicher Feiertag. Mardi Gras nennt sich das Fest. Die französische Bezeichnung für Fetter Dienstag, den Tag vor Aschermittwoch, hat sich im englischen Sprachraum festgesetzt. Ihren Ausgangspunkt nahm diese Tradition in Mobile. An die zehn Mal hat Udo Albrecht mitgefeiert. Farbenfrohe Umzüge Seit Jahrzehnten engagiert sich der Wormser in der Städtepartnerschaft mit Mobile. Ich bin eigentlich kein großer Fastnachter, sagt er. In Worms reizen ihn die Sitzungen der Saalfastnacht die es in Mobile, von einigen Bällen abgesehen, gar nicht gibt nicht sonderlich. Aber die Dutzende farbenfrohen Umzüge, die die Stadt im Süden Alabamas in der Woche der sieben fetten Tage durchziehen, nimmt Albrecht immer wieder gern mit. Bei Temperaturen auch mal über 20 Grad ist es dort in den närrischen Tagen auch deutlich angenehmer. Zwei, drei Stunden sind es mit dem Auto nach New Orleans. Bevor die spätere Wiege des Jazz gegründet wurde, stand die erste Hauptstadt der damaligen französischen Kolonie Louisiana schon. Eine geschichtsträchtige Stadt, wenn auch beileibe kein touristischer Magnet. Doch darauf kommt es Albrecht nicht an, ganz im Gegenteil. Bei einem normalen Urlaub bekommt man nur zu sehen, was die Reiseunternehmen anbieten, sagt er, das Leben der Leute lernt man nicht kennen. Wie die Menschen denken, kriegt man nur mit, wenn man mit den Familien zusammen wohnt. Private Begegnungen Und genau so wird die Städtepartnerschaft gelebt: Es gibt wenige Delegationsreisen, dafür aber zahlreiche private Begegnungen. Albrecht erzählt von einer Künstlerin aus Heidelberg, die ihre Werke in Mobile ausgestellt hat, von Polizisten, die bei den Berufskollegen in Alabama reinschnupperten und dies im Gegenzug auch anboten. Und er erzählt von einem Geschwisterpaar, das er mit seiner Frau immer wieder gern besucht und begrüßt hat. Für viele Amerikaner endet die Welt an der US-Grenze, lacht Albrecht, sie kamen mit einem riesigen Survival-Paket vorbei, sogar Toilettenpapier war drin. Dass es das hierzulande durchaus auch gibt, darf man als einen ersten kulturellen Lernerfolg bewerten. Zahllose weitere folgten. Vor 20 Jahren wurde die Partnerschaft feierlich im Herrnsheimer Schloss durch Oberbürgermeister Gernot Fischer und seinen Amtskollegen aus Mobile mit der Unterzeichnung einer Urkunde besiegelt,. Die Wurzeln der Partnerschaft reichen jedoch bis in die 1930er Jahre zurück. Die jüdischen Wormser Geschwister Herbert und Ilse Greif siedelten 1934 nach Mobile über. Ilse heiratete den US-Amerikaner Milton Klein, und als in den 70er Jahren ihre neue Heimatstadt nach einer Partnerschaft in Europa suchte, schlug sie die Nibelungenstadt vor und wurde so eine der maßgeblichen Initiatorinnen der Städtepartnerschaft. Diese lief zunächst auf der persönlichen Ebene ab, erzählt Albrecht, es gab einen Verein von Deutschstämmigen. Er berichtet von tollen Erlebnissen mit vielen Gästen und Gastgebern, die inzwischen gestorben sind. Die Partnerschaft, die noch gar nicht auf politischer Ebene besiegelt worden war, drohte zu versanden. Bis Hans Blötscher, Initiator des Wormser Carneval Clubs, und Uwe Albrecht in seiner Funktion beim Wormser Montags Magazin 1995 gemeinsam nach Mobile flogen, um einen Beitrag über die dortige Mardi Gras zu drehen. Wir sind da ganz toll empfangen worden, erzählt er. Der entscheidende Schritt Richtung offizieller Partnerschaft war getan, die Wormser gründeten einen Verein, Blötscher wurde erster Vorsitzender. Der Verein ist zwischenzeitlich wieder aufgelöst worden, doch die Partnerschaft lebt weiter. Und das längst nicht nur an den närrischen Tagen. Seit 1932 sind die Gärten des Unternehmers Walter Bellingrath für die Öffentlichkeit geöffnet Stadt der Paddler Aus der Geschichte Mobiles Die Umzüge unzähliger Karnevalsgesellschaften ziehen zur Fastnachtszeit durch die Mobiler Straßen. Bei Nacht sind die fantasievollen Wagen der Mardi-Gras-Paraden mit tausenden Lichtern geschmückt. Fotos: FDAF Worms-Mobile Seit 1942 bietet Lambert s Cafe seinen Gästen Südstaaten- Hausmannskost mit besonderem Unterhaltungswert. Zukunft der Partnerschaft steht und fällt mit den Aktivitäten Pfeddersheimer Udo Albrecht jettet regelmäßig über den Großen Teich / Vormaliger Förderkreis aufgelöst MOBILE (rak) Mobile ist eine Stadt im Mobile County im US- Bundesstaat Alabama, am Mobile River und der Mobile Bay und ist mit ihren rund Einwohnern (plus in der Metropolregion) die größte Hafenstadt Alabamas. Sowohl der Name des Countys, des Flusses, der Bucht als auch der Stadt leiten sich von Fort Louis de la Mobile ab, einer französischen Festung, gegründet im Jahre 1702 (nahe dem heutigen Axis/Alabama). Es wird angenommen, dass das Wort Mobile von moeli für Paddler aus einer Sprache der Choctaw-Indianer abgeleitet wurde und sich auf den gleichnamigen Indianerstamm Mobile bezieht. Die Besiedlung durch Europäer begann bereits 1702 durch französische Einwanderer unter Führung von Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville. Die Siedlung, die eine der ersten im Süden der heutigen USA war, lag zirka 43 Kilometer nördlich von der heutigen Stadt, sie erwies sich jedoch als eher ungeeignet, da sie häufig vom Mobile River überflutet wurde. Daher entschied man sich im Jahr 1711, flussabwärts zu ziehen, und gründete Dauphin Islands, eine Stadt, die 1718 sogar eine Zeit lang Hauptstadt des Louisiana-Territoriums war bis 1735 wurde in Mobile das Fort Condé errichtet. Im Jahr 1763, mit dem Ende des siebenjährigen Krieges, der weltweit auch zwischen Frankreich und Großbritannien geführt wurde, verließen die Franzosen Fort Condé, und erst die Engländer, dann die Spanier und letztendlich die Amerikaner übernahmen die Stadt nahm Alabama aufseiten der Konföderierten Staaten von Amerika am bis 1865 dauernden Amerikanischen Bürgerkrieg teil. Im August 1864 wurde in der Schlacht in der Mobile Bay einer der letzten Häfen der Konföderierten von den Nordstaaten erobert. Der Hafen von Mobile, der durch die Inseln am südlichem Bay sehr gut geschützt war, entwickelte sich zu einem der größten Seehäfen im Süden der USA. Durch die Baumwollverschiffung und die Flottenpräsenz gelangte die Stadt schon im 19. Jahrhundert zu Wohlstand, was sich auch in den neoklassizistischen, neugotischen, italienisch anmutenden und in kreolischer Antebellum (vor dem Bürgerkrieg) Architektur errichteten Gebäuden widerspiegelt. Heute noch ist der Hafen der wichtigste Wirtschaftsfaktor Mobiles. Torben Schröder WORMS/MOBILE Wenn Udo Albrecht von den USA spricht, gerät er ins Schwärmen. Seine Urlaubstage verbringt er am liebsten in Amerika. Möglicherweise war ich sogar schon in jedem Bundesstaat, erzählt der Physiker, der für die Handwerkskammer in Koblenz für Technologieprojekte zuständig ist und seine Urlaubstage akkurat für Flüge über den Großen Teich ansammelt. Große Gastfreundlichkeit Die Gastfreundlichkeit der Bevölkerung gefällt ihm besonders, die Menschen sind sehr interessiert, man gehört sofort dazu, wird sofort angesprochen. New Orleans und San Francisco mag er außerordentlich, New York weniger, das ist mir zu europäisch. Gastfreundschaft wird großgeschrieben: Die Wormser Justine Michna, Udo Albrecht und Lars Olbrisch zu Besuch bei Georgia Schulz (2. v.r.); seit Beginn ist sie die Mutter der Partnerschaftsaktivitäten. Foto: FDAF Worms-Mobile Die Nationalparks haben es ihm angetan, die Rocky Mountains, aber auch Florida. Ich fühle mich immer willkommen in den USA, egal wo. Besonders gilt das in Mobile. Die Wormser Städtepartnerschaft führt Albrecht immer wieder in die Stadt im Süden Alabamas. Womöglich kommt es am Tag der Deutschen Einheit auch wieder dazu, dass eine Delegation aus Mobile nach Worms kommt. Lange ist es her, die Partnerschaft basiert ansonsten eher auf privaten Kontakten, die rege gepflegt werden. Vorangetrieben wird der Austausch in den USA immer noch von Georgia Schulz, eine Frau über 90 Jahre. Die Mutter des Ganzen, sagt Albrecht. So rührig sie ist, steht die Gattin eines mittlerweile verstorbenen, deutschstämmigen Mannes auch sinnbildlich für die Probleme, die die Partnerschaft hat. Junge Leute fehlen Viele, die aktiv waren, sind gestorben, berichtet Albrecht, die Problematik ist, dass junge Leute schwerlich dazu kommen. Das ist die Schwierigkeit, in der viele Vereine stecken. Vielleicht 20 in der Partnerschaft Aktive gebe es in Mobile noch, in Worms zählt Albrecht kaum zehn. Einige Hoffnung ruht auf dem Delegationstreffen am Rheinland- Pfalz-Tag. Für die Amerikaner will Albrecht mit seinen Mitstreitern ein umfangreiches Programm auf die Beine stellen, das über das eigentliche Fest hinausgeht. Die Zukunft der Partnerschaft steht und fällt mit den Aktivitäten, sagt er, ich vermag nicht zu sagen, wie es weitergeht. Eben weil die Partnerschaft stark auf privaten Verbindungen beruht, besteht Hoffnung, dass sich wieder mehr entwickelt, schließlich ist ein einzelner Besuch leichter auf die Beine gestellt eine ganze Delegationsreise. Ich habe in Mobile viele Freunde gewonnen, wirbt Albrecht. Kontakte pflegen Es braucht einen Macher, betont er, ich kann von meiner Arbeitsstelle in Koblenz aus nicht so viel machen, bin nur am Wochenende in Worms. Auch der Pfeddersheimer Olaf Deichelmann bemüht sich redlich, die Kontakte aufrecht zu erhalten. Ein weiterer Aktivposten, Richard Claus, ist verstorben. Der zwischenzeitlich gegründete Verein ist aufgelöst worden. Wir haben Mitte des letzten Jahrzehnts gesagt, dass es keinen Sinn mehr ergibt, weil es zu viel Aufwand für zu wenig Zweck war. Und doch ist die Partnerschaft im Gange. Freundschaften werden auf privater Ebene gepflegt, Studenten besuchen einander, die Hochschulen tauschen sich aus. Und der vormalige Förderkreis bleibt als lockerer Verbund bestehen. Mit dem USA- Enthusiasten Udo Albrecht, der stets bemüht ist, möglichst viele Menschen mit seiner Begeisterung anzustecken.

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11 12 BAUTZEN / DEUTSCHLAND Austausch läuft rund Nach wie vor enge Kontakte zwischen Worms und Bautzen Torben Schröder WORMS/BAUTZEN Bautzen, da zuckt mancher erst einmal. Das sowjetische Speziallager nach dem Zweiten Weltkrieg mit Tausenden Toten, die Sonderhaftanstalt der Stasi für Regimekritiker und westdeutsche Gefangene, die Ausschreitungen während der Flüchtlingskrise was mit dem Namen der Einwohner-Stadt im Südosten Sachsens mitschwingt, weckt meist negative Assoziationen. Umso wertvoller ist die Partnerschaft mit der Stadt Worms, die dem Austausch und gegenseitigen Kennenlernen dient. Denn die Stadt Bautzen hat, wie Klaus Martin betont, viele liebenswürdige Menschen zu bieten, und sie ist äußerst schön. Klaus Martin ist der Vorsitzende des Freundschaftskreises Worms-Bautzen, der zurzeit 38 Mitglieder hat. 1990, als die Städtepartnerschaft besiegelt worden war, waren es mehr als 60. Der Vorstand besteht größtenteils aus Gründungsmitgliedern, sagt der frühere CDU- Stadtrat. Natürlich würde mehr Nachwuchs guttun, aber das ist bei Partnerschaftsvereinen ein generelles Problem. Aktivitäten ebben nicht ab Und von einem Abebben der Aktivitäten kann keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Alle zwei Jahre fährt ein, wie Martin betont, gut besetzter Reisebus die rund 600 Kilometer Richtung Osten. Zuletzt schlossen sich an den Besuch der Partnerschaft Ausflüge in die Oberlausitz, nach Cottbus und Görlitz an. Zwei Jahre zuvor ging es, inklusive landsmannschaftlichem Austausch, ins polnische Oberschlesien. Auch die Gegenbesuche erfolgen regelmäßig. Beispielsweise wird vom 27. April bis 1. Mai der BunteWeltChor aus der sächsischen Partnerstadt nach Worms reisen und am 29. April in der Magnuskirche und tags drauf im Haus der Generationen der AWO auftreten. Führungen zum Thema Luther gehören auch nach dem Ende des Reformationsjahres dazu, und unseren Wein werden wir auch nicht unter den Tisch fallen lassen, verspricht der früherer Rheindürkheimer Ortsvorsteher. Ende Mai geht es dann mit einer Delegation von Verein und Stadt zum Gegenbesuch. Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek ist als Reisegast angekündigt. Der Anlass: Am 25. Mai soll in Bautzen der Platz der Partnerschaften feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Freundschaften bleiben Die Besuche und Gegenbesuche finden regelmäßig statt, über Mail und Netz sind wir in einem sehr intensiven Austausch, sagt Martin. Manches Der Vorstand des Freundschaftskreises Worms-Bautzen mit (hinten, v.l.) Klaus Martin und Karlheinz Henkes sowie (vorne, v.l.) Ulrike Dickhaus, Ursula Martin, Horst Knuth, Rolf Erdmann, Adolf Kessel und Josef Schork (es fehlt Wilfried Rutschmann) kümmert sich um die Pflege der Partnerschaft. Foto: Klaus Martin Zunächst an etwas anderes gedacht Worms strebte eigentlich eine Partnerschaft mit einer ostdeutschen Lutherstadt an Die Altstadt von Bautzen bietet mit ihren historischen Wehranlagen einen imposanten Anblick. finde auf bilateraler Ebene statt, zwischen Sportvereinen oder den Feuerwehren. Ziele bleiben. Leider ist es noch nicht gelungen, dass eine Bautzener Mannschaft bei unserem Stadtlauf mitmacht, berichtet er. Wir als Vorstand sehen uns als Motor. Und so lange der funktioniert, steht die Partnerschaft auf gesunden Füßen. Klaus Martin Und dennoch: Auf der persönlichen Ebene funktioniert die Partnerschaft hervorragend. Allerdings seien auf Bautzener Seite viele Leute dabei, die schon 1990 bei der Begründung der ost-westdeutschen Freundschaft eine entscheidende Rolle gespielt haben. Zahlreiche Freundschaften bleiben und ebenso die Handlungsträger. Ich werde dieses Jahr 75, und in unserem Vorstand gibt es noch Ältere, sagt der Wormser Vereinschef und verspricht: Wir als Vorstand sehen uns als Motor. Und so lange der funktioniert, steht die Partnerschaft auf gesunden Füßen. Auch im Jahr 28 nach der Wiedervereinigung ist die Grundidee der Städtepartnerschaft aktuell, zwischen den europäischen Partnerländern, aber auch zwischen der alten Bundesrepublik und der ehemaligen DDR. Zwei Brüder, die damals über Prag nach Westdeutschland kamen, rennen heute bei Pegida mit, berichtet Klaus Martin, die Wiedervereinigung hat nicht alle mitgenommen, und dass die Euphorie auch einmal nachlässt, ist ganz normal. Bei den gegenseitigen Besuchen, in den Gesprächen mit den Bautzenern sei dies durchaus spürbar. Imagepflege für Bautzen In der sächsischen Partnerstadt gibt es ein festes Veranstaltungsformat, die Bautzener Gespräche. Vorträge und Diskussionsabende zu aktuellen, auch grundsätzlichen Themen. Voriges Jahr war ein Referent aus Bautzen in Worms zu Gast, Anlass waren die Negativschlagzeilen aus dem Osten im Zuge der Flüchtlingskrise, die extremistisch motivierten Ausschreitungen. Das Ziel war, den Wormsern zu zeigen, dass Bautzen auch anders ist, sagt Martin, die Veranstaltung war sehr gut besucht. Und wieder ist ein Schritt getan, zumindest einigen Menschen das spontane Zucken abzugewöhnen. Viel besser als ihr Ruf Stadt an der Lausitz hat mehr als nur das Gelbe Elend zu bieten Foto: Stadt Bautzen Die Sanierung des Stadtkerns hat Früchte getragen: Die Kesselstraße im Jahr 1990 (oben) und die legendäre Bautzener Senfstube in der Schloßstraße 2015 (unten). Fotos: Stadt Bautzen Torben Schröder WORMS/BAUTZEN Heutzutage, wo das Internet den Alltag eines Großteils der Bevölkerung begleitet, ist es kaum vorstellbar. Bautzen, im Südosten der ehemaligen DDR gelegen, zählte zum Tal der Ahnungslosen. Eine Gegend nahe der polnischen und tschechischen Grenze, in die Westfernsehen und UKW-Rundfunk nicht oder nur unter großem technischem Aufwand durchdrangen. Und an den Anschluss an den Rest des Globus über das weltweite Datennetz war noch nicht zu denken. Am 2. Januar 1990 besuchte Klaus Martin mit einigen Mitreisenden aus Worms dieses Tal der Ahnungslosen. Wir haben uns dort richtig konspirativ mit einigen Bürgern getroffen, von denen wir wussten, dass sie nicht gerade Freunde der herrschenden Partei waren. Der frühere Ortsvorsteher Rheindürkheims und Stadtrat hatte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte als Quelle genutzt, um aktive DDR- Dissidenten ausfindig zu machen. Einer von ihnen, Christian Schramm, war Mitbegründer der neuen CDU in Bautzen und nach der Wende 25 Jahre Oberbürgermeister der sächsischen Einwohner- Stadt. Aufregende Zeiten. Städtepartnerschaften hatte es seit Jahrzehnten gegeben, doch zwischen West und Ost, Bundesrepublik und DDR waren sie etwas ziemlich Neues. Seitens des Westens erhielt man Einblick in den Lebensalltag der 2015 wurde die Partnerschaft zum 25-jährigen Jubiläum bestätigt. Darüber freuen sich (von links) Tomasz Nawka, der Bautzener OB Alexander Ahrens, Dezernent Uwe Franz und Klaus Martin. Foto: Freundschaftskreis Worms-Bautzen Ost-Bürger, konnte der wachsenden Entfremdung entgegenwirken und die Lust auf Freiheit wecken. SED-Funktionäre lockte die Aussicht auf wirtschaftliche Hilfen, das Volk verlangte nach Öffnung. Damals gab es die Montagsdemonstrationen, berichtet Martin, der damalige Bürgermeister wollte, wie viele, seine Haut retten und eine Partnerstadt im Westen präsentieren. Der Zerfall des DDR-Regimes war gleichwohl nicht mehr aufzuhalten, doch die Partnerschaft hatte und hat Bestand. Dabei hatte sich Klaus Martin eigentlich etwas ganz anderes erhofft. Wir hatten eher an die Lutherstädte gedacht, blickt er zurück. Bei einer Fraktionssitzung im Dezember 1989, in Vorbereitung auf den Stadtrat, kam die Nachricht, dass die Führung in der damaligen SED- Diktatur die Stadt Bautzen zur Partnerschaft auserkoren hatte. Über das Stasi-Gefängnis war ich schon länger in Kenntnis und daher sehr skeptisch, berichtet Martin. Im Saal habe ein Murren geherrscht. Doch schon als die Partnerschaft im Frühjahr 1990 besiegelt worden war, per im Rathaus unterzeichnetem Freundschaftsvertrag, hatte sich die Stimmung gewandelt. Der Wunsch und der Wille der Wormser Bürgerschaft, einen eigenen Beitrag zur Zusammenführung von Menschen in beiden Teilen Deutschlands zu leisten, machte die Stadt in der Oberlausitz ganz schnell zu einem willkommenen Partner, berichtet der Zeitzeuge Karlheinz Henkes im Heimatjahrbuch der Stadt Worms Die Partnerschaft entwickelte sich rasch. Die Stadt Worms finanzierte einer dortigen Schule das dringend benötigte, neue Dach, medizinische Hilfe wurde gespendet, ein Bus der Stadtwerke und ein Einsatzleitwagen der Feuerwehr fuhren in Bautzen. Wormser Schulen verschafften den Bautzener Kindern adäquate Lehrbücher, auf Verwaltungsebene gab es einen regen Austausch. Freundschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe. Die ersten Schritte der Stadtverwaltung waren, für Wormser Verhältnisse, relativ großzügig, sagt Martin, und die Partnerschaft war sehr lebhaft, es hat sich ein gutes Miteinander eingestellt. Wormser Gewerbebetriebe siedelten sich im Südosten Sachsens mit Niederlassungen an, die Winzer brachten ihre Weine auf die Getränkekarten der örtlichen Restaurants. Sogar Ehen haben sich angebahnt, erzählt Martin. Ansonsten wird die Kontaktpflege, über die regelmäßigen wechselseitigen Besuche hinaus, inzwischen vor allem durch das Internet betrieben, wenn auch naturgemäß längst nicht mehr in der Intensität der ersten Jahre. Doch die einmalige Gründungsgeschichte kann der Partnerschaft niemand mehr nehmen. BAUTZEN (rak) Die Wormser Städtepartnerschaft mit Bautzen ist in sofern eine besondere, als es zum einen die erste ihrer Art für die sächsische Stadt war, und diese zum anderen damals noch Ausland war, da bis zum 2. Oktober 1990 die frühere DDR völkerrechtlich noch bestand. Doch dieses Ereignis steht fast am Ende der Geschichte Bautzens. Historisch greifbar wird Bautzen mit seiner erstmaligen Nennung Damals bezeichnete Bischof Thietmar von Merseburg die heute noch das Stadtbild beherrschende Ortenburg als Budusin civitatem. In den folgenden Jahren entstand östlich der Burg allmählich die Stadt Bautzen, deren amtlicher Name als politisches Zentrum der des slawischen Stammes Sorben bis 1868 Budysin lautete wurde unter Führung Bautzens mit Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet. Dieser spielte in den folgenden Jahrhunderten eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Gegend. Im Dreißigjährigen Krieg, am 2. Mai 1634, ließ der kaiserliche Oberst von der Goltz Vertreter der sorbischen Minderheit wie Tomasz Nawka präsentierten ihr Brauchtum schon in Worms. Foto: pa/alessandro Balzarin Vom Potschenberg aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Bautzener Altstadt. Foto: Peter Wilhelm vor seinem Abzug die im November eingenommene Stadt niederbrennen. 700 Bewohner kamen dabei ums Leben. Am 22. April 1709 kam es zum zweiten großen Stadtbrand, der weite Teile der Stadt zerstörte und das Stadtbild nachhaltig veränderte wurde Bautzen Bischofssitz des Bistums Meißen. Traurige Berühmtheit erlangte das Gemeinwesen durch den Bau der Sächsischen Landesstrafanstalt (Bautzen I) Im Volksmund heißt die Anstalt wegen der verwendeten gelben Klinker Gelbes Elend. Um die gleiche Zeit entstand das Untersuchungsgefängnis Bautzen II. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren hier politische Gegner, aber auch Zeugen Jehovas inhaftiert. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Landesstrafanstalt Bautzen eines der Speziallager des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) der sowjetischen Besatzungsmacht. Während dieser Zeit waren in den Bautzener Gefängnissen zahlreiche Regimegegner, zum Beispiel die Schriftsteller Walter Kempowski und Erich Loest, inhaftiert. Im Jahr 1992 wurde Bautzen II geschlossen. Heute befindet sich hier die Gedenkstätte Bautzen. Nach dem Krieg entwickelte sich Bautzen in der DDR zu einer Wissenschafts- und Industriestadt. Heute ist die rund Einwohner zählende Stadt Bautzen Kreissitz des nach ihr benannten Landkreises. Und, obwohl in der Stadt selbst nur eine sorbische Minderheit von fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung wohnt, ist sie nach wie vor das politische und kulturelle Zentrum dieser Bevölkerungsgruppe.

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