Jeder fünfte Junge braucht vor der Einschulung eine Sprachtherapie
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1 Wissenschaftliches Institut der AOK Pressemitteilung Berlin, 21. Dezember 9 HAUSANSCHRIFT Rosenthaler Str. 31 D-1178 Berlin POSTANSCHRIFT Postfach D-1832 Berlin TELEFON FAX INTERNET wido@wido.bv.aok.de Jeder fünfte Junge braucht vor der Einschulung eine Sprachtherapie Berlin. Knapp 23. Jungen im Alter von sechs Jahren wurden 8 in ihrer Sprachentwicklung durch eine Sprachtherapie unterstützt. Das sind 21,9 Prozent der sechsjährigen Jungen, die bei der AOK versichert sind. In diesem Alter erhielten außerdem 13,6 Prozent eine ergotherapeutische Behandlung. Beim Übergang vom Kindergarten in die Schule kommt es seit Jahren zu einem vorübergehenden Anstieg von Verordnungen, die Kindern mit Sprach- und anderen Entwicklungsstörungen Hilfe leisten sollen. Das zeigt der heute vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) herausgegebene Heilmittelbericht 9/1. Von den 24 Millionen AOK-Versicherten wurden im Jahr 8 insgesamt 17,5 Prozent mit einer Behandlung aus dem Bereich der Physiotherapie, Ergotherapie oder Sprachtherapie versorgt: Rund 35. Kinder unter 15 Jahren und mehr als 3,8 Millionen Erwachsene. Bei Kindern wurden vor allem sprachtherapeutische und ergotherapeutische Therapien eingesetzt, insbesondere im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Bei den sechsjährigen Kindern sind 21,9 Prozent der Jungen und 14,1 Prozent der Mädchen in sprachtherapeutischer Behandlung. Möglicherweise werden die Defizite in der sprachlichen Entwicklung des Kindes beim Kinderarzt im Rahmen der entsprechenden Regeluntersuchungen oder in den Schuleingangsuntersuchungen entdeckt, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Darüber hinaus erhalten 13,6 Prozent der sechsjährigen Jungen, aber lediglich 5,2 Prozent der Mädchen dieser Altergruppe eine Ergotherapie. Gleichwohl Ergo- und Sprachtherapie helfen können, Defizite der kindlichen Umwelt zu bewältigen, müssen die Eltern mit dem Arzt abwägen, ob zehn und mehr Therapiesitzungen das richtige Mittel der Wahl darstellen, so Helmut Schröder. Alternative Ansätze in Form von verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen in Kindergärten und Schulen sowie im Elternhaus seien wichtig, um Gesundheitsstörungen schon in frühen Jahren vorzubeugen. So hat die AOK bereits 7 die bundesweite Initiative Gesunde Kinder gesunde Zukunft gestartet. Mit dem Projekt TigerKids erreicht sie in bundesweit 2. Kindertagesstätten die Kleinsten, um sie spielerisch über gesunde Ernährung und Bewegung aufzuklären. Physiotherapeutische Leistungen wie Krankengymnastik und Massage wurden 8 knapp 33 Millionen Mal an gesetzlich Versicherte verordnet, davon 12 Millionen an AOK- Versicherte. Rein statistisch hat somit jeder GKV-Versicherte 3,6 Heilmittelbehandlungen erhalten. Dabei sind physiotherapeutische Heilmittelbehandlungen mit 3,2 Behandlungen je Versicherten insgesamt stärker an der Versorgung beteiligt. Bedarf an diesen Therapien haben vor allem Erwachsene und hier insbesondere Frauen: Sie beanspruchten 8 über 63 Se it e 1 v o n 5
2 Wisse ns cha ftlic he s Inst it ut de r AOK ( WIdO) Se it e 2 v o n 5 Prozent der physiotherapeutischen Behandlungen, die von der AOK gezahlt wurden. Bei etwa 46 Prozent aller Behandlungen war eine Wirbelsäulenerkrankung der Grund für eine Verordnung, bei einem weiteren Viertel eine Erkrankung der Extremitäten und des Beckens. Knapp 2,3 Millionen AOK-Versicherte wurden bei diesen Beschwerdebildern mit einer normalen Krankengymnastik der häufigsten Heilmittelbehandlung versorgt. Die Kosten für die insgesamt rund 7 Millionen gesetzlich Krankenversicherten mit 251 Millionen einzelnen Heilmittelbehandlungen beliefen sich auf 4,1 Milliarden Euro. Damit lagen die Heilmittelaufwendungen pro Versicherten im vergangenen Jahr bei 59,4 Euro. Der Heilmittelbericht 9/1 gibt Antwort auf die Fragen, wer welche Heilmittel bei welchem Facharzt aufgrund welcher Erkrankung erhält. Ärzte, Therapeuten und Krankenkassen können aus den Entwicklungen von gestern Handlungsoptionen für morgen ableiten. Damit kann den Heilmittelpatienten auch zukünftig eine zielgenaue und qualitativ hochwertige Heilmittelversorgung angeboten werden. Mehr Infos im Internet: Pressekontakt: Wissenschaftliches Institut der AOK Helmut Schröder Tel.: Fax: helmut.schroeder@wido.bv.aok.de Wissenschaftliches Institut der AOK Andrea Waltersbacher Tel.: Fax: andrea.waltersbacher@wido.bv.aok.de
3 Wisse ns cha ftlic he s Inst it ut de r AOK ( WIdO) Se it e 3 v o n 5 Abbildung 1: Weiter steigende Heilmittelverordnungen Heilmittelverordnungen je Versicherte AOK 52,8 498, ,2 483,7 488,1 5,2 45 Physiotherapie , 35 Ergotherapie 3 24, 26,3 28,3 3,4 3,9 25 3,8 23,7 25,3 27,5 27, ,1 Sprachtherap Quelle: AOK-Heilmittel-Informations-System (AOK-HIS) WIdO 9 Abbildung 2: Knapp 14 Prozent der sechsjährigen Jungen in Ergotherapie Leistungen AOK- Patienten je 1. AOK -Versicherte < 1 Alter in Jahre AOK-Versicherte in Tsd. Quelle: AOK-Heilmittel-Informations-System (AOK-HIS) WIdO 9
4 Wisse ns cha ftlic he s Inst it ut de r AOK ( WIdO) Se it e 4 v o n 5 Abbildung 3: Über Prozent der sechsjährigen Jungen sind in Sprachtherapie Leistungen je 1. AOK -Versicherte AOK-Patienten Alter in Jahre < AOK-Versicherte in Tsd. Quelle: AOK-Heilmittel-Informations-System (AOK-HIS) WIdO 9 Abbildung 4: Die häufigste Behandlung: Krankengymnastik - zu Prozent wegen Rückenbeschwerden verordnet weitere Indikationen 15,5 % ZNS- Erkrankungen nach dem 18. Lebensjahr 16,5% Wirbels äulenerkrankungen,4 % Erkrankungen von Becken und Extremit äten 27,5 % Anteil an Behandlungen in Prozent Quelle: AOK-Heilmittel-Informations-System (AOK-HIS) WIdO 9
5 Wisse ns cha ftlic he s Inst it ut de r AOK ( WIdO) Se it e 5 v o n 5 Abbildung 5: 3,6 Behandlungen mit einem Umsatz von 59,4 Euro wurden je GKV- Versicherten im Jahr 8 verordnet 45,18 8,21 5,64 Ergotherapie,25 Sprachtherapie,17 3,18 Physiotherapie Umsatz in! je GKV-Versicherter Heilmittelbehandlungen je GKV-Versicherter Quelle: GKV-Heilmittel-Informations-System (GKV-HIS) WIdO 9
Jeder vierte Junge zur Einschulung in Sprachtherapie
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