Biogasanlage Westheim Anlage 2 Erläuterungsbericht

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1 AWIPLAN-PPD GMBH PLANUNGSSOZIETÄT Biogutvergärung Bietigheim GmbH Firmensitz Stadtwerke Bietigheim-Bissingen GmbH Rötestraße Bietigheim-Bissingen Biogasanlage Westheim Anlage 2 Erläuterungsbericht AWIPLAN-PPD GmbH P.-Nr

2 INHALTSVERZEICHNIS 0 Antragsteller Antragstatbestand Grundlagen Genehmigungshistorie für das bestehende Kompostwerk Westheim Genehmigungsrechtliche Einstufung Erfordernis Ausgangszustandsbericht nach 10 Abs. 1a BImSchG Standort der Anlage Kurzbeschreibung des Vorhabens Angaben zum Standort Klima Umgebung der Anlage Angaben zum Anlagenbestand Kompostwerk Kurzbeschreibung der geplanten Biogasanlage Angaben zum Betrieb der geplanten Biogasanlage Verfahrensbeschreibung der Betriebseinheiten Betriebs- und Verfahrensbeschreibung Biogasanlage Einsatzstoffe / Gehandhabte Stoffe Brennstoffe und Hilfsstoffe Reststoffe/ Abfälle zur Verwertung Anwendbarkeit der Störfall-Verordnung (12. BImSchV) Arbeitsschutz Arbeitsstätten in der Biogasanlage Raumtemperatur Beleuchtung Türen, Tore, Rettungswege Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik Arbeitsbezogene Organisation Schutzeinrichtungen Personaleinsatz Betriebs-/ Arbeitszeiten Sozialräume Raumlufttechnische Anlagen Lärm am Arbeitsplatz Warte Maßnahmen zum Emissionsschutz Lärm Geruch Staub Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 2 von 121

3 6.4 Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Gesetzliche Grundlagen und Richtlinien Definition der neuen Anlagenbereiche mit wassergefährdenden Stoffen Angaben zu gehandhabten Hilfsstoffen und Betriebsmittel Auffangraum für austretende Stoffe gem. AwSV 37 (3) Wasser/ Abwasser (BE 0100) Dachflächenwasser zur bestehenden Versickerung Dachflächenwasser von der Kompostlagerhalle Niederschlagswasser von Hof- und Verkehrsflächen Prozessabwasser Kondensat Schmutzwasser Betriebsgebäude und Tankfläche/Waschplatz Überschusswasser-Becken Berechnung geplantes Entwässerungssystem Dachwasser (BE 0110) Verkehrsflächenwasser (BE 0140) Prozessabwasser (BE 0120) Kondensat (BE 0150) Häusliches Abwasser aus dem Betriebsgebäude (BE 0130) Waschplatz und Tankstelle (BE 0170) Reinigungswasser (BE 0170) Verwertung des flüssigen Gärrests Feste Gärreste Flüssige Gärreste Qualitätssicherung Kompost / flüssiger Gärreste Gutachten/ Konzepte Baugrundgutachten Geruchsgutachten Lärmgutachten Brandschutzgutachten Störfallbetrachtung/ Sicherheitskonzept Sicherheitsregeln Ex- Zonenplan Leckage gasführender Bauteile Schwarzfall Stromversorgung Löschwasserrückhaltung Sicherheitsabstand Gefährdungsanalyse und Konzept zur Verhütung von Störfällen Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls (UVP) Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 3 von 121

4 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Anlagenstandort... 9 Abbildung 2: Auszug topographische Karte...13 Abbildung 3: Auszug Liegenschaftskataster...15 Abbildung 4: Abluftabsaugung Betriebszeit Biogasanlage...53 Abbildung 5: Abluftabsaugung betriebsfreie Zeit Biogasanlage...54 Abbildung 6: Abluftabsaugung während Filtermaterialaustausch...55 Abbildung 7: Vorhandene Wasserbecken...87 Abbildung 8: Entwässerungsplan - geplant...89 Abbildung 9: Bestandsflächen, die an die Versickerung angeschlossen sind...90 Abbildung 10: Aufbau Mall Substratfilter...97 Abbildung 11: Schema Wassermanagement Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 4 von 121

5 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht Antragstatbestände... 7 Tabelle 2 : UVPG- Gesetz... 8 Tabelle 3 : 12.BImSchV... 8 Tabelle 4: Liste Betriebseinheiten...23 Tabelle 5: Einsatzstoffe...58 Tabelle 6: Übersicht Brennstoffe...60 Tabelle 7: Übersicht Hilfsstoffe...60 Tabelle 8: Übersicht Abfallstoffe...61 Tabelle 9: Biogaslagervolumen...63 Tabelle 10: Raumtemperaturen...69 Tabelle 11: Personaleinsatz...71 Tabelle 12: Übersicht Sozialräume...73 Tabelle 13: Übersicht Betriebseinheiten alt-neu...80 Tabelle 14: Bemessung Regenrückhaltebecken Grundlagen...95 Tabelle 15: Tabelle Bemessung erforderliche Größe Regenrückhaltebecken...96 Tabelle 16: Jahresniederschlagsmenge Verkehrsflächen...99 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 5 von 121

6 0 ANTRAGSTELLER Genehmigungsinhaber Kompostwerk Westheim und Antragsteller SUEZ Süd GmbH Daimlerstraße Knittlingen Herr Roman Bleich Telefon: +49(621) Fax: +49(621) roman.bleich@suez.com Bauherr und Betreiber Biogasanlage Westheim Biogutvergärung Bietigheim GmbH Firmensitz Stadtwerke Bietigheim-Bissingen GmbH Rötestraße Bietigheim-Bissingen Herr Reiner Glock Telefon: +49 (7141) Fax: +49 (7141) rg@biodegma.de Planungsbüro AWIPLAN-PPD GmbH Porschestraße Filderstadt Herr Ulrich Hommel Telefon: +49 (7158) Fax: +49 (7158) u.hommel@awiplan-ppd.de Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 6 von 121

7 1 ANTRAGSTATBESTAND Für den Umbau des Kompostwerkes Westheim in eine Biogasanlage wird gemäß 16 Bundesimmissionsschutzgesetz eine Änderungsgenehmigung beantragt. Die Antragstatbestände sind im Folgenden aufgelistet. Antragstatbestände Bundesimmissionsschutzgesetz 16 Wesentliche Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur biologischen Behandlung, soweit nicht durch Nummer 8.5 oder 8.7 erfasst, von nicht gefährlichen Abfällen, soweit nicht durch Nummer erfasst, mit einer Durchsatzkapazität an Einsatzstoffen von 50 Tonnen oder mehr je Tag G E 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur Aufbereitung von Biogas mit einer Verarbeitungskapazität von 1,2 Million Normkubikmetern je Jahr Rohgas oder mehr V 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur Erzeugung von Kompost aus organischen Abfällen mit einer Durchsatzkapazität an Einsatzstoffen von 75 Tonnen oder mehr je Tag E 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur sonstigen Behandlung, ausgenommen Anlagen, die durch die Nummern 8.1 bis 8.10 erfasst werden, mit einer Durchsatzkapazität von nicht gefährlichen Abfällen, soweit diese für die Verbrennung oder Mitverbrennung vorbehandelt werden oder es sich um Schlacken oder Aschen handelt, von 50 Tonnen oder mehr je Tag G E 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur zeitweiligen Lagerung von Abfällen, auch soweit es sich um Schlämme handelt, ausgenommen die zeitweilige Lagerung bis zum Einsammeln auf dem Gelände der Entstehung der Abfälle und Anlagen, die durch Nummer 8.14 erfasst werden bei nicht gefährlichen Abfällen mit einer Gesamtlagerkapazität von 100 Tonnen oder mehr. V 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen, die der Lagerung von Stoffen oder Gemischen, die bei einer Temperatur von 293,15 Kelvin und einem Standarddruck von 101,3 Kilopascal vollständig gasförmig vorliegen und dabei einen Explosionsbereich in Luft haben (entzündbare Gase), in Behältern oder von Erzeugnissen, die diese Stoffe oder Gemische z.b. als Treibmittel oder Brenngas enthalten, dienen, ausgenommen Erdgasröhrenspeicher und Anlagen, die von Nummer 9.3 erfasst werden 3 Tonnen bis weniger als 30 Tonnen V 4.BImSchV Anhang 1 Ziff Anlagen zur Lagerung von Gülle oder Gärresten mit einer Lagerkapazität von Kubikmetern oder mehr G: Genehmigungsverfahren gemäß 10 BImSchG (mit Öffentlichkeitsbeteiligung) V: vereinfachtes Genehmigungsverfahren gemäß 19 BImSchG (ohne Öffentlichkeitsbeteiligung) E: 3 Anlagen nach der Industrieemissions-Richtlinie Tabelle 1: Übersicht Antragstatbestände V Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 7 von 121

8 UVPG - Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung 3c UVP-Pflicht im Einzelfall Sofern in der Anlage 1 für ein Vorhaben eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgesehen ist, ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen, wenn das Vorhaben nach Einschätzung der zuständigen Behörde aufgrund überschlägiger Prüfung unter Berücksichtigung der in der Anlage 2 aufgeführten Kriterien erhebliche nachteilige UVPG Anlage 1 Ziff Errichtung und Betrieb einer Anlage Aufbereitung von Biogas mit einer Verarbeitungskapazität von 2 Mio. Normkubikmetern oder mehr Rohgas je Jahr, allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls: siehe 3c Satz 1 UVPG Anlage 1 Ziff Errichtung und Betrieb einer Anlage zur biologischen Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen, soweit nicht durch Nummer erfasst, mit einer Durchsatzkapazität an Einsatzstoffen von 50 t oder mehr je Tag allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls: siehe 3c Satz 1 Tabelle 2 : UVPG- Gesetz 12.BImSchV Störfall-Verordnung Die Vorschriften der Störfall-Verordnung gelten für Betriebsbereiche der unteren und oberen Klassen. Für die untere Klasse gelten die Grundpflichten nach Erster Abschnitt der Störfall-VO. Die Biogasanlage Westheim fällt in die untere Klasse. 12. BImSchV - Störfall-Verordnung Anhang I Ziff P2 Entzündbare Gase, Kategorie 1 oder 2, kg < Lagerungmenge < kg Grundpflichten der Störfall-VO, 3-8 Tabelle 3 : 12.BImSchV Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 8 von 121

9 2 GRUNDLAGEN Die Fa. Suez Süd GmbH betreibt das Kompostwerk Westheim basierend auf der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung aus dem Jahre Die Genehmigung umfasst den Betrieb einer Kompostanlage mit angegliedertem Wertstoffhof. Die Kompostanalage verarbeitet aktuell t/a organische Abfälle. Diese sind: Getrennt gesammelte Bioabfälle Marktabfälle Garten- und Parkabfälle Küchen und Kantinenabfälle sowie weitere für die Kompostierung geeignete Abfälle (z.b. Rinde, Sägemehl, Abfälle aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung). Der Standort befindet sich auf der Gemarkung Westheim im Gewann Im kahlen Grund zwischen den Gemeinden Westheim und Bellheim auf dem Gelände der ehemaligen Deponie des Landkreises Germersheim an der Landesstraße L538. Abbildung 1: Anlagenstandort Genehmigungsinhaber für den Betrieb von Kompostwerk und Wertstoffhof ist die Fa. SUEZ Süd GmbH. Der Grundstückseigentümer ist der Landkreis Germersheim. Zwi- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 9 von 121

10 schen Anlagenbetreiber und Grundstückseigentümer existieren pachtvertragliche Regelungen. Es ist beabsichtigt dem Kompostwerk eine Biogasanlage voranzustellen; dadurch wird eine hochwertige Verwertung der organischen Abfälle sichergestellt. Mit der sogenannten Kaskadenlösung werden aus den Bioabfällen zunächst in der Vergärungsstufe Biogas als Energieträger für Strom und Wärme und anschließend in einem Kompostierungsprozess Kompostprodukte zur Düngung und Bodenverbesserung erzeugt. Bei dieser Lösung werden nicht nur die Nährstoffe in den Bioabfällen, sondern auch deren Energieinhalt genutzt. Zukünftig wird weiterhin die SUEZ Süd GmbH Vertragspartner gegenüber dem Landkreis Germersheim sein. Der Standort wird von der SUEZ Süd GmbH an den zukünftigen Betreiber, die BVB GmbH, mit allen Verantwortlichkeiten und Haftungen unterverpachtet. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 10 von 121

11 2.1 GENEHMIGUNGSHISTORIE FÜR DAS BESTEHENDE KOMPOSTWERK WESTHEIM Der Betrieb des Kompostwerkes basiert auf folgenden Genehmigungen: Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Kompostanlage mit angegliedertem Wertstoffhof Anordnung zur Umschlüsselung der zugelassenen Abfälle auf EAK-Katalog Genehmigung der Änderungsanzeige der Entwässerungs- und Lüftungskonzeption Anpassung der Anzahl hygienischer Produktprüfungen Ausnahme nach BioabfallVO Genehmigung der Änderungsanzeige zur Aktualisierung des Abfallkataloges Genehmigung der Änderungsanzeige zur Kapazitätserhöhung von auf t/a Immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung zur Kapazitätserhöhung von auf t/a und zur Errichtung von zwei zusätzlichen Schüttgutboxen Änderung des Bescheides vom : Anforderungen zum Austausch Biofiltermaterial Befreiung von der eingriffsfreien direkten Temperaturmessung, Vollzug Bioabfall-VO Baugenehmigung für die Eigenverbrauchstankstelle innerhalb der bestehenden Werkstatthalle Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 11 von 121

12 2.2 GENEHMIGUNGSRECHTLICHE EINSTUFUNG Der Umbau des Kompostwerkes in eine Biogasanlage stellt eine wesentliche Änderung einer genehmigungsbedürftigen Anlage gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz dar und somit ist nach 16 BImSchG ein Änderungsgenehmigungsantrag auf Durchführung eines förmlichen Genehmigungsverfahrens zu stellen. 2.3 ERFORDERNIS AUSGANGSZUSTANDSBERICHT NACH 10 ABS. 1A BIMSCHG Als gefährliche Stoffe im Sinn des BImSchG sind Stoffe oder Gemische, die in der europäischen Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP- Verordnung) aufgeführt sind. In der Anlage kommt als gefährlicher Stoff nur konz. Schwefelsäure zu Einsatz. Die maximale Lagermenge beträgt 4 t. Die Lagerung erfolgt mit zugelassenen Auffangwannen nach WHG. Die Möglichkeit einer Verschmutzung des Bodens oder des Grundwassers kann auf Grund der tatsächlichen Umstände ausgeschlossen werden. 2.4 STANDORT DER ANLAGE Der Umbau des Kompostwerkes in eine Biogasanlage findet am Standort des Kompostwerkes statt. Eine flächenhafte Erweiterung und Inanspruchnahme benachbarter Grundstücke ist nicht erforderlich. Die Biogasanlage wird ausschließlich auf den bereits vom Kompostwerk seit über 20 Jahren beanspruchten Flächen innerhalb des vorhandenen Zaunes realisiert. Der bisherige und der zukünftige Anlagenstandort umfassen die Flurstücke 2304/7 und 2304/6 auf der Gemarkung Westheim mit einer Gesamtfläche von etwa 3,3 ha: 2304/ m² 2304/ m² Standortfläche gesamt m² Die Umzäunung der Anlage beinhaltet eine Fläche von ca. 2 ha und befindet sich ausschließlich auf den v.g. Grundstücken. Die Lage des Standortes zum Umfeld zeigt nachstehender Auszug aus der topographischen Karte. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 12 von 121

13 Biogasanlage Westheim Abbildung 2: Auszug topographische Karte Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 13 von 121

14 Abstände der Biogasanlage (Luftlinie) nach Norden Westheim nach Süden Bellheim nach Süden Holzmühle nach Westen Lachenmühle nach Westen Ludwigsmühle nach Osten Germersheim Army Depot m m 350 m m m m Der Standort der bestehenden Kompostierungsanlage und der zukünftigen Biogasanlage befindet sich im Bellheimer Wald an der Landesstraße 538 im bauplanerischen Außenbereich. Die Abstände zu den umgebenden Wohnbebauungen sind vorstehend gelistet. Zur naturräumlichen Lage des Standortes und dessen Einbettung in das nähere Umfeld wird auf Kapitel 8 Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls (UVP) verwiesen. Der nachfolgende Auszug aus dem amtlichen Liegenschaftskataster zeigt die parzellenscharfe Festlegung des Standortes. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 14 von 121

15 Abbildung 3: Auszug Liegenschaftskataster Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 15 von 121

16 Die Verkehrserschließung der Biogasanlage erfolgt auch weiterhin ausschließlich über die B9, L539 und L538, d.h. Ortsdurchfahrten in Westheim und Bellheim werden vermieden. Im Bereich der Ver- und Entsorgung ist geplant den Standort an die nächstgelegenen Leitungsnetze für Trinkwasser und Abwasser in Westheim anzuschließen. Zeitgleich plant der Landkreis die Verlegung des Wertstoffhofes nach Osten Richtung Holzmühlstraße (L538), um eine Erweiterung des Recyclinghofes bei gleichzeitiger Teilsanierung der Altdeponie zu realisieren. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 16 von 121

17 3 KURZBESCHREIBUNG DES VORHABENS 3.1 ANGABEN ZUM STANDORT Die Kompostanlage bzw. die geplante Biogasanlage befindet sich ausschließlich auf dem Standort der seit 1997 betriebenen Kompostierungsanlage Westheim. 3.2 KLIMA Das Klima in Westheim wird als warm und gemäßigt klassifiziert. Westheim hat während des Jahres eine erhebliche Menge an Niederschlägen zu verzeichnen. Mit 43 mm ist der März der Monat mit dem geringsten Niederschlag im Jahr. Im Gegensatz dazu ist der Juni der niederschlagsreichste Monat des Jahres mit 77 mm Niederschlag. Innerhalb eines Jahres gibt es durchschnittlich 768 mm Niederschlag. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Westheim liegt bei 10,2 C. 3.3 UMGEBUNG DER ANLAGE Die Kompostanlage bzw. die geplante Biogasanlage liegt im Bellheimer Wald an der Landesstraße 538 im bauplanerischen Außenbereich. 3.4 ANGABEN ZUM ANLAGENBESTAND KOMPOSTWERK Die bislang betriebene Kompostanlage gliedert sich in folgende Bereiche: a) Anlagen zur Materialbehandlungen Annahme, Rohstoffvorbehandlung und Kompostaufbereitung Rottehalle Grünabfallkompostierung Lager b) Nebenanlagen Lüftungstechnik und Biofilter Wassermanagement (Frischwasser, Presswasser, Kondensat, Verkehrsflächenwasser, Sanitärabwasser, Dachwasser) c) Sonstige Anlagen Zufahrt mit Waage Betriebstechnik Verwaltung Sozialeinrichtungen Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 17 von 121

18 Der Verfahrensablauf wird wie folgt praktiziert: Anlieferung und Verwiegung der Abfälle Zerkleinerung und Siebung Störstoffabscheidung Vorrotte, Hauptrotte, Nachrotte Bewirtschaftung in der Rottehalle mittels Tafelmietenumsetzer und Belüftung Kompostfeinaufbereitung, Siebung Abluftbehandlung und -reinigung Grünabfallbehandlung und -kompostierung mittels belüfteter Mieten Die markanten Baulichkeiten der vorhandenen Kompostanlage bestehen aus: Bauteil Abmessungen L/B/H m Grundfläche m² Betriebsgebäude 16 / 10 / 4,8 160 Aufbereitungshalle 36,5 / 31 / 12,5 1131,5 Rottehalle 103 / 31,5 / 10,2 3244,5 Kompostlagerhalle 24 / 31 / 8,0 744 Einen weiten Bereich des Standortes nimmt die Dachwasserbehandlung und versickerung mit gleichzeitiger Löschwasserbereitstellung im Süden der Anlage ein. Der Wertstoffhof liegt neben der Zufahrt und dem Betriebsgebäude. Die Kompostanlage gliedert sich in zwei Höhenniveaus. 1. die Zufahrt mit Waage und Betriebsgebäude, der Wertstoffhof, die Anlieferung und die Grünabfallbehandlung liegen auf Höhe 0,00 m (interner Anlagenbezug, entspr. 113,70 münn). 2. die Aufbereitungshalle, die Rottehalle und die Kompostlagerhalle befinden sich auf -3,50 m, bzw. 110,20 münn. Die topographische Gestaltung des Standortes resultiert aus Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Altdeponie vor Errichtung des Kompostwerkes. Der Betrieb des Kompostwerkes findet werktäglich i.d.r. von 7.30 bis Uhr statt, bei Bedarf zwischen 6.00 und Uhr. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 18 von 121

19 3.5 KURZBESCHREIBUNG DER GEPLANTEN BIOGASANLAGE Die Fa. Suez Süd GmbH betreibt das Kompostwerk Westheim basierend auf der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung aus dem Jahre Die Genehmigung umfasst den Betrieb einer Kompostanlage mit angegliedertem Wertstoffhof. Der Wertstoffhof wird auf das Nachbargrundstück verlegt. Der Kompostierungsprozess wird um eine Vergärungsstufe ergänzt, d.h. Bioabfallannahme und aufbereitung, sowie die Rottehalle werden weiter betrieben. Die bislang verarbeiteten Abfallarten bleiben unverändert. Die Verarbeitungskapazität erhöht sich von derzeit t/a auf t/a Bioabfälle. An Grünabfällen werden zukünftig t/a angenommen, zerkleinert, gesiebt und wieder abgefahren t/a werden von den Grünabfällen in der Nachrotte verarbeitet. Die bisherige Grünabfallkompostierung am Standort wird aufgegeben. An zusätzlichen Betriebseinheiten werden für die Biogasanlage erforderlich: Zwei Fermenter Entwässerung der Gärreste Flüssiggärrestlager Biogasspeicher, -reinigung Biomethanaufbereitung Das in Erdgasqualität erzeugte Biomethan wird in eine Erdgasleitung eingespeist. Siebreste und Fremdstoffe werden aus dem Prozess ausgeschleust, entsorgt und verwertet. Die Qualität von Kompost und Flüssiggärreste wird durch eine unabhängige Gütesicherung überwacht und die Produkte gelangen als Bodenhilfsstoffe und Düngemittel in die Verwertungsschiene, z.b. als Ersatz für Kunstdünger. 3.6 ANGABEN ZUM BETRIEB DER GEPLANTEN BIOGASANLAGE Die Biogasanlage ist werktäglich im 1,5-Schicht-Betrieb besetzt und nimmt Bio- und Grünabfall i.d.r. Montag bis Freitag, in Ausnahmefällen auch samstags an. Die biologischen Verfahrensprozesse der Vergärung und Kompostierung verlaufen kontinuierlich an 365 Tagen im Jahr Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 19 von 121

20 Betriebszeiten: Bioabfall- Annahme: Mo. Sa Bioabfall- Aufbereitung (diskontinuierlich): Mo. Sa Bioabfall- Vergärung: Mo. So Kompostierung: Mo. So Reststoffabfuhr: Mo. Sa Kompostabfuhr: Mo. Sa Flüssiggärrestabfuhr Mo. Sa Verwaltung: Mo. Sa Arbeitszeiten: Schichtwechsel: Mo. Sa Bereitschaftsdienst: Nachts und am Wochenende (nur bei Alarmmeldung) Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 20 von 121

21 4 VERFAHRENSBESCHREIBUNG DER BETRIEBSEINHEITEN Die Biogasanlage setzt sich aus folgenden unterschiedlichen Bereichen zusammen: Annahme, Behandlung (Sieben, Zerkleinern, Abscheidung von FE- Metall), Vergärung Aerobisierung und Kompostierung des abgepressten, festen Gärrests, sowie zeitweilige Lagerung (bis zur Abholung) der angelieferten Abfälle, und Endprodukte, einschließlich der dazu benötigten Infrastruktur. Die Anlage umfasst folgende Betriebseinheiten zusammen. Diese sind im beiliegenden Stoffstromschema benannt. Nummer BE 1000 BE 1010 BE 1020 BE 1100 BE 1200 BE 1300 BE 1400 Name Bioabfallannahme / -aufbereitung Waage Umschlag Grünabfall Annahmebox Vorzerkleinerung Eisenabtrennung Siebung BE 2000 BE 2100 BE 2200 Krananlage/ Aufgabedosierer Krananlage Aufgabedosierer BE 3000 BE 3100 BE 3200 BE 3300 BE 3400 BE 3500 BE 3510 BE 3520 Biogaserzeugung / Fermenter Eintragssystem Fermenter Biogasspeicher Fermenter Austragssystem Gärrest Wärmebereitstellung Biomasselager Biomassekessel BE 4000 BE 4100 BE 4200 BE 4300 Biogasvorreinigung / Sicherheitseinrichtungen Notfackel Gastransportcontainer (GTC) mit Aktivkohlefiltern Netzersatzanlage/NSHV/PLS Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 21 von 121

22 BE 5000 Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) BE 5100 Polizeifilter BE 5210 HD- Verdichter 1 BE 5220 HD- Verdichter 2 BE 5300 VOC Filter BE 5400 Membranseparation BE 5500 RNV BE 5610 Kondensatschacht BE 5620 Kaltwassersatz BE 5630 Tischkühler BE 5640 Wärmeauskopplung BE 5700 Gasanalyse BE 6000 BE 6100 BE 6200 Entwässerung Gärrest/ Fest- Flüssigtrennung Entwässerung Schneckenpressen Entwässerung Dekanter BE 7000 BE 7100 BE 7200 BE 7300 BE 7400 Gärrestbehandlung Aerobisierung Kompostierung/ Nachrotte Kompostaufbereitung Kompostlagerhalle BE 8000 BE 8100 BE 8200 Flüssiggärrestspeicherung Flüssiggärrestlager Gasspeicher Flüssiggärrestbehälter BE 9000 Abluftbehandlung BE 9100 Abluftabsaugung Bioabfallanlieferung/ -aufbereitung BE 9200 Abluftabsaugung Entwässerung Gärrest BE 9300 Abluftabsaugung Entwässerung/ Aerobisierung BE 9400 Abluftabsaugung Kompostierung BE 9510 Abluftventilator 1 BE 9520 Abluftventilator 2 BE 9610 Abluftwäscher 1 BE 9620 Abluftwäscher 2 BE 9700 Biofilter BE 9800 Schwefelsäuredosierung BE 0100 BE 0110 BE 0120 BE 0130 BE 0140 BE 0150 BE 0160 Anlagenentwässerung Dachwasser Prozessabwasser Sanitärabwasser Verkehrsflächenwasser Kondensatwasser Überschusswasserbecken Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 22 von 121

23 BE 0170 Waschplatz mit Tankstelle BE 0200 BE 0210 BE 0220 Löschwasser Löschwasserbereitstellung Löschwasserrückhaltung Tabelle 4: Liste Betriebseinheiten In den nachfolgenden Kapiteln werden die Betriebseinheiten detailliert beschrieben. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 23 von 121

24 4.1 BETRIEBS- UND VERFAHRENSBESCHREIBUNG BIOGASANLAGE BE 1000 Bioabfallannahme/ -aufbereitung - BE 1010 Zufahrt/Waage Die bestehende Fahrzeugwaage am Betriebsgebäude bleibt bestehen und wird zukünftig als Zufahrt für die Anlieferungen des Wertstoffhofes in seiner neuen Lage auf dem angrenzenden Grundstück genutzt. Für die Biogasanlage wird eine neue Zufahrt mit Toranlage und Fahrzeugwaage westlich des Betriebsgebäudes ausgebaut um die Verkehrsströme der beiden Anlagen zu trennen. Die derzeitige Zufahrt von der Holzmühlstraße über die Zeiskamer Schneise (Fl.-Nr. 2303/7) wird bis zur neuen Einfahrt schwerlasttauglich ausgebaut und asphaltiert. - BE 1020 Umschlag Grünabfall Auf der Anlage werden t Grünabfälle pro Jahr angenommen, zerkleinert, abgesiebt und abgefahren. Eine Kompostierung von Grünabfall findet auf der Biogasanlage zukünftig nicht mehr statt. Ein geringer Teil der Grünabfälle (3.000 t/a) geht nach Siebung als Strukturmaterial in die Aerobisierung/Nachrotte und wird dort den festen Gärresten untergemischt. Die Bewirtschaftung der Grünabfälle erfolgt in den bestehenden Funktionsbereichen Kompostlagerhalle und Kompostlager neben der neuen Zufahrt. - BE 1100 Annahmebox Die Bioabfälle aus der kommunalen Sammlung werden mit Sammelfahrzeugen eingesammelt, zur Anlage transportiert und auf der neuen Fahrzeugwaage verwogen. Anschließend fahren die Sammelfahrzeuge rückwärts bis an den Anfahrschutz der Abkippkante der Aufbereitungshalle heran und beginnen mit der Entleerung. Die Aufbereitungshalle verfügt über 2 Rolltore, die zur Anlieferung der Bioabfälle bedarfsweise geöffnet werden. Die Halle wird, wie bisher auch, im Unterdruck gehalten werden, damit auch bei geöffneten Toren keine Gerüche nach außen entweichen können. Die Aufbereitung dient dazu, die Bioabfälle zu homogenisieren und gleichzeitig enthaltene Störstoffe zu entfernen. Hierfür sind die im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte vorgesehen. Die Aufbereitung ist Montag bis Samstag in Betrieb. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 24 von 121

25 - BE 1200 Vorzerkleinerung Die Bioabfälle werden mittels Radlader aus dem Anlieferbereich direkt in den Häcksler gegeben. Im Häcksler werden die Bioabfälle zerkleinert und so weiter für die Vergärung aufgeschlossen. Bevor das Material in einen Zwischenspeicher (Puffer) gebracht wird, wird es über ein Förderband der Siebmaschine zugeführt. - BE 1300 Eisenabtrennung Die Eisenabtrennung erfolgt mit einem Magnetabscheider. Dieser ist hängend über dem Materialförderband angebracht und entzieht dem Stoffstrom die enthaltenen magnetischen Inhaltsstoffe. Diese werden einem Container zugeführt und, wenn möglich, einer stofflichen Verwertung zugeführt. Der nicht-metallische Anteil wird der Vergärung zugeführt. - BE 1400 Sieben Die Siebanlage wird als Sternsieb ausgeführt. Aus dem Häcksler gelangt das Material direkt über ein Förderband in die Aufgabeeinheit der Siebmaschine. Ein Dosierband führt das Material der Siebtrommel zu, die das Material in zwei Fraktionen trennt. Das Siebüberkorn (Siebüberlauf) wird an der Seite über ein Steilförderband abgeworfen. Das Siebunterkorn (Feinanteil) fällt nach unten in eine Lagerbox und wird mittels Radlader in eine der drei Zwischenspeicherboxen gebracht. Die abgesiebten, nicht vergärbaren Störstoffe (Siebüberlauf aus der Aufbereitung) werden bis zum Anfallen einer wirtschaftlichen Transportmenge in der Aufbereitungshalle kurzzeitig gelagert. Zur Beladung fährt das Transportfahrzeug in die Aufbereitungshalle und wird mit Hilfe des Radladers befüllt. BE 2000 Krananlage/ Aufgabedosierer Der Vorlagespeicher, in dem das aufbereitete Material zwischengespeichert wird, bevor es der Vergärungseinheit zugeführt wird, hat ein Speichervolumen von ca. 547 m³, was einer Vorhaltezeit von etwa 2-3 Tagen entspricht. Damit können arbeitsfreie Zeiten, wie Wochenenden oder Weihnachten, überbrückt und eine kontinuierliche Beschickung der Fermenter auch an anlieferfreien Tagen gewährleistet werden. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 25 von 121

26 - BE 2100 Krananlage Der Vorlagespeicher ist bodengleich ausgebildet. Ein verfahrbarer Koordinatengreiferkran nimmt den Abfall aus den beiden Zwischenspeicherbunkern auf und befördert das Substrat in einen Aufgabedosierer. - BE 2200 Aufgabedosierer Der Aufgabedosierer wird als kompakte Einheit in der Annahmehalle für die Bioabfälle stehen. Dieser sorgt dafür, dass das Material in kleinen, gleichmäßigen Chargen der Fermenterbeschickung zugeführt wird. Im Regelbetrieb erfolgt die Befüllung der Dosiereinheit geschieht mit dem Kran. Im Falle einer Störung der Krananlage kann alternativ mit dem Radlader befüllt werden. Der Feststoff-/Aufgabedosierer besteht aus einem Abschiebe-/Dosiercontainer mit horizontal/vertikal angeordneten Frässchnecken und einer Sammelschnecke. Der Container hat eine Breite von ca. 3,00 m, und eine Länge von ca. 3,45 m. Der Austrag aus dem Aufgabedosierer erfolgt mit Hilfe eines hydraulisch betätigten Stempels, der das Material in Richtung Austrag drückt. Die am Austrag des Containers vertikal angeordneten Frässchnecken mischen, zerkleinern und dosieren die Bioabfälle gleichmäßig auf die unten angeordnete, querliegende Förderschnecke. Diese übergibt das Material an das nachgeschaltete Förderband. Der Austrag und somit auch die Beschickung des Fermenters erfolgt kontinuierlich, damit die biologischen Prozesse ohne Störung ablaufen können. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 26 von 121

27 BE 3000 Biogaserzeugung/ Fermenter Der Fermenter setzt sich aus den folgenden wesentlichen Betriebseinheiten zusammen. - BE 3100 Eintragssystem Die Beschickung erfolgt quasi-kontinuierlich über 24 Stunden in kleinen Portionen. Das Material wird mittels einer gasdichten Stopfschnecke in den Fermenter gedrückt. Über dieses System können Gasaustritte aus dem Fermenter und die Einbringung von Sauerstoff in den Fermenter verhindert werden. - BE 3200 Fermenter Alle eingesetzten Stoffe werden gemeinsam unter Ausschluss von Luft in zwei parallel betriebenen geschlossenen und beheizten Fermentern vergoren. Der biologische Prozess findet in einer einzigen verfahrenstechnischen Stufe statt. Bei einer mittleren Verweilzeit von mehr als 20 Tagen findet ein schrittweiser und nahezu vollständiger Abbau der organischen Bestandteile statt. Entscheidende Voraussetzungen hierfür sind zum einen ein stabiles Temperaturniveau und streng anaerobe Verhältnisse. Die Fermenter werden bei einer konstanten Temperatur im thermophilen Bereich bei etwa 55 C betrieben, so dass eine Hygienisierung des Materials gemäß BioAbfV während der Vergärung sichergestellt werden kann. Die Prozessstabilität wird durch die Kontinuität der täglichen Eintragsmenge und der Substratzusammensetzung sowie durch Temperaturkonstanz erreicht. Bei der anaeroben Fermentation werden zunächst die hochmolekularen, zum Teil als Feststoffe vorliegenden Verbindungen (Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette), durch enzymatische Spaltung in niedermolekulare, wasserlösliche Verbindungen (Einfachzucker, Aminosäuren, Fettsäuren) zerlegt. Diese werden wiederum von verschiedenen Mikroorganismen aufgenommen und weiter zu kurzkettigen Fettsäuren, Alkoholen und bereits zu Gasen wie Kohlendioxid, Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Ammoniak abgebaut. In der Folge werden die Säuren und Alkohole zu Salzen der Essigsäure und ebenfalls Kohlendioxid bzw. Wasserstoff umgewandelt. Schließlich erfolgt die Umsetzung der entstandenen Verbindungen zu Kohlendioxid und Methan. Außerdem reagieren die Gärprodukte Kohlendioxid und Wasserstoff ihrerseits wieder miteinander zu Methan. Diese Vorgänge laufen simultan ab und beeinflussen sich wechselseitig auf höchst komplexe Weise, abhängig von den äußeren Bedingungen wie z.b. Temperatur und Substratzusammensetzung. Die Fermentationsanlage selbst besteht aus zwei voneinander getrennten, baugleichen massiven, geschlossenen, rechteckigen Stahlbetonbehältern. Diese werden als liegende Pfropfenstromfermenter längs durchströmt. Die organischen Substrate Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 27 von 121

28 werden hier unter Luftabschluss im thermophilen Milieu bei ca. 55 C unter Bildung von Biogas fermentiert. Zur Anmaischung des Materials erfolgt regelmäßig eine Rückführung des abgepressten flüssigen Gärrestes. Beide Fermenter werden umlaufend komplett wärmeisoliert, an den Außenseiten mit Aluminiumblechen als Wetterschutz verkleidet und auf der Betondecke mit einer Flachdachabdichtung versehen. Die Betondecken beider Behälter werden über Dachbinder miteinander verbunden, der entstehende geschützte Zwischenraum stellt den Fermentergang dar. Technische Daten: Anzahl Fermenter: 2 Stk Bauart: Liegende Pfropfenstromfermenter aus Stahlbeton Ausstattung: Lichte Abmessungen (L/B/H): Bruttovolumen: Max. Füllstand: mit jeweils 5 Rührwerken 39,10 m / 7,20 m / 8,00 m jeweils ca m³, abzgl. Einbauten ca. 7,30 m Nutzvolumen: jeweils ca m³ Gasraum: jeweils ca. 197 m³ Verweilzeit des Gärmaterials: >20 d Thermophiler Betrieb: bei ca. 55 C Aufgrund der thermophilen Behandlung bei einer Temperatur von ca. 55 C sowie einer hydraulischen Verweilzeit von ca. 23 d erfolgt eine vollständige Hygienisierung des Materials (s. EU-Hygienebaumusterprüfung). Zur Einmischung der eingetragenen frischen Substrate sowie zur Verhinderung von Sink- und Schwimmschichten werden beide Fermenter mit je fünf quer zur Pfropfenstömung angeordneten, massiven Einzel-Rührwerken ausgerüstet. Die Antriebe sind jeweils wettergeschützt in dem längs der Fermenter vorgesehenen Fermentergang angeordnet. Die Sichtkontrolle des Behälterinhaltes erfolgt über Schaugläser jeweils am oberen Fermenterrand, welche über fest installierte Arbeitsbühnen mit Treppenaufgang zu erreichen sind. An beiden Fermentern sind aus Sicherheitsgründen Gasüberdruckventile vorgesehen, die bei Gasüberdruck eine Druckentlastung der Fermenter gewährleisten. Kommt es zu einem Versagen der Überdrucksicherungen, gewährleisten zusätzliche Überlaufsicherungen einerseits den Abbau zu hohen Gasdrucks in den Fermen- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 28 von 121

29 tern, andererseits ermöglichen Sie auch einen geordneten Gärsubstrataustrag, falls bei Komplettausfall aller Rührwerke (hierzu müsste auch die Netzersatzanlage längere Zeit ausfallen) das Gärsubstrat aufschwimmt. Diese Not-Ventile gewährleisten, dass ein Überdruck im Fermenter von 50 mbar nicht überschritten werden kann. Weitere Messtechnik (Füllstandsmessung) ist auf dem Gasdom des jeweiligen Fermenterdaches angeordnet. Da das entstehende Biogas Schwefelwasserstoff enthält, wird den Fermentern über den Aufgabedosierer Eisenhydroxid, in Form von FerroSorp (oder gleichwertig), zur Entschwefelung zugegeben. Dabei wird der Schwefelwasserstoff durch Bakterien zu Sulfat oxidiert, mit den zugegebenen Eisenionen größtenteils ausgefällt und mit dem Gärrest aus dem Fermenter ausgetragen. Fermentergang Im Fermentergang, der zwischen den beiden Fermentern angeordnet ist, sind die Antriebe und Drehmomentstützen der querliegenden Rührwerke untergebracht. Des Weiteren sind im Fermentergang Probenahmestutzen und Temperaturmessfühler für die Messung der Substrattemperaturen in den Fermentern angeordnet. Der Fermentergang ist ein Bau dessen Dachbinder unmittelbar über den Fermenterantrieben angeordnet sind. Dieses erleichtert im Reparaturfall den Aus- und Anbau der großen Planetengetriebemotoren. In der Dacheindeckung des Fermentergangs sind vier Lichtkuppeln integriert, über die ausreichend Tageslicht in den Gang fällt. Zur Be- und Entlüftung des Ganges können zwei Kuppeln geöffnet werden. Die stirnseitige Wandverkleidung ist als ungedämmte Kassettenwand mit doppelflügeliger Zugangstür und der gleichen Außenverkleidung wie am Fermenter vorgesehen. Die Sohle des Fermentergangs besteht zum einen aus dem Sohlvorsprung der Fermentersohlen über die die Lasten aus der Drehmomentstütze abgeführt werden und zum anderen aus einer Betonsohle mit einem hochfesten Verbundestrich. Dieser Verbundestrich ist mit Gefälle zu drei Bodeneinläufen versehen, um bei Reinigungsarbeiten bzw. Probenahme das ablaufende Schwarzwasser zur Sickerwasserkanalisation abzuleiten. - BE 3300 Biogasspeicher Fermenter Das entstehende Biogas wird im Gasraum über dem Fermenter gesammelt und der Biogasnutzung zugeführt. Die Gasdome sind mit Über- und Unterdrucksicherungen, Füllstands- und einer Gasdruckmessung ausgestattet. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 29 von 121

30 Technische Daten: Gasspeichervolumen der Fermenter, je Fermenter: 197m³ Methananteil: ca. 57 % Über- /Unterdrucksicherung: + 25/ -2 mbar - BE 3400 Austragssystem Gärrest Der Gärrest wird nach dem Ende des Prozesses aus den beiden Fermentern jeweils durch entsprechend dimensionierte Absaugrohre über ein Vakuumentnahmesystem ausgetragen. Im Entnahmebehälter wird ein Vakuum erzeugt und darüber das Gärsubstrat aus dem Fermenter angesaugt. Anschließend wird ein Druck im Behälter erzeugt und das Material über eine Druckleitung der Pressschnecken- Entwässerung zugeführt. Die Entnahme erfolgt mehrmals täglich in kleinen Portionen. - BE 3500 Wärmebereitstellung Um den Vergärungsprozess und die Hygienisierung in einem stabilen Betriebsbereich zu halten werden die Fermenter beheizt. In der Betonsohle sowie in den Betonwänden wird eine Fußboden-/Wandheizung zur Erzeugung der erforderlichen thermophilen Milieubedingungen in die Fermenter eingebaut. Die benötigte Wärme wird vor Ort über einen Hackschnitzelkessel mit max. 400kW th zur Verfügung gestellt. Die Temperatur im Fermenter wird über mehrere Sensoren in situ gemessen und über das Prozessleitsystem kontinuierlich auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt. - BE 3510 Biomasselager Um die Heizung kontinuierlich betreiben zu können, ist außerhalb des Gebäudes ein Vorlagebehälter angeordnet. Er dient der regensicheren Zwischenlagerung der Holzhackschnitzel und stellt einen durchgängigen Betrieb der Hackschnitzelheizung sicher. Die Containerbauweise mit Deckel, Schubboden und Förderschnecken stellt ein bewährtes und robustes System dar, das ein hohes Maß an Betriebssicherheit bietet. - BE 3520 Biomassekessel Aufgrund der guten Verfügbarkeit wird der Biomassekessel mit Holzhackschnitzeln betrieben. Der Kessel selbst ist in einen Feuerungsraum und in die Heizgaszüge unterteilt. Die Zellradschleuse am Brennstoffeintrag verhindert zuverlässig mögliche Rückbrände. Durch die senkrecht stehenden Heizgaszüge mit ihren glatten Oberflä- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 30 von 121

31 chen wird die Ablagerung der beim Verbrennungsprozess entstehenden Partikel auf ein Minimum reduziert. Neben einer automatischen Abreinigung der Heizgaszüge verfügt der Kessel auch über einen automatischen Ascheaustrag und eine Feinstaubreinigung in Form eines Zyklonabscheiders mit Saugzuggebläse. Das große Wasservolumen des Heizkessels ermöglicht es auch ohne Pufferspeicher Wärme zu erzeugen, da die Temperaturschwankungen durch die Trägheit der Heizung ausgeglichen werden können. Die schnell regelbare Feuerungstechnik mit Lambdasteuerung und die damit einhergehenden positiven Abgastemperaturbedingungen sorgen für einen optimalen Verbrennungsvorgang. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 31 von 121

32 BE 4000 Biogasvorreinigung / Sicherheitseinrichtungen - BE 4100 Notfackel Bei einem Stromausfall im Elektrizitätsnetz bricht die Stromversorgung sowohl in der Biogasanlage als auch evtl. in der Verbrauchsanlage zusammen. Dies bedeutet, dass die Biogasaufbereitungsanlage kein Biogas abnehmen kann. Für den Fall, dass die Gasaufbereitung ausfällt und eine Wiederaufnahme des Leistungsbetriebes innerhalb des Zeitraumes, in welchem die Gasspeicher das Biogas ohne es in die Atmosphäre abzublasen speichern können, nicht möglich ist, muss sichergestellt sein, dass das Biogas mit der Notfackel auf der Biogasanlage sicher verbrannt werden kann. Das Notstromaggregat stellt in diesem Fall die Spannungsversorgung für die Notfackel und die notwendigen regelungstechnischen Betriebseinheiten sicher. Biogaserzeuger, Vorreinigung und Notfackel sind über einen Signalaustausch miteinander verbunden und viele Störszenarien, wie z.b. ein Stromausfall, können über eine Steuerung automatisch geregelt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Mit dieser Maßnahme wird den Forderungen der Sicherheitsregeln für Biogasanlagen dahingehend entsprochen, dass eine redundante Gasverbrauchseinrichtung für einen möglichen Störfall oder eine Überproduktion vorzuhalten ist. Die Gas-Fackelanlage wird im Bereich der Gasvorreinigung angeordnet und ist so ausgelegt, dass die maximal mögliche, zu erzeugende (berechnet) Biogasmenge von Nm³/h verbrannt werden kann. - BE 4200 Gastransportcontainer (GTC) mit Aktivkohlefiltern Der Gastransportcontainer (GTC) ist östlich der Gärrestlager, zwischen Kompostlager und neuem Wertstoffhoff angeordnet und ist für eine Biogasmenge von bis zu 900 Nm³/h ausgelegt. Das Biogas wird über eine Leitung vom Gasspeicher (Flüssiggärrestspeicher 1 und 2) und eine Kondensatableitung zunächst dem GTC, danach den Aktivkohlefiltern und schließlich der Biogasaufbereitungsanlage zugeführt. Die Gesamtanlage besteht aus einem Container und einem Außenbereich. Bis auf den Aktivkohleadsorber und den Kaltwassersatz sind alle Komponenten in einem Container montiert, verrohrt und elektrisch verkabelt. Alle Komponenten, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Containers, sind technisch gasdicht. Die Anlage besteht aus folgenden Komponenten: Gasdruckerhöhung 1.Vorkühlung / Nacherwärmung im Gas-Wasser-Wärmeübertrager 2. Vorkühlung im Gas-Wasser-Wärmeübertrager Gaswaschtrockner zweistraßige Tieftemperaturkühlung (optional) Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 32 von 121

33 Gasnacherwärmung aus Vorkühlung Aktivkohleadsorber Gasanalysestation elektrische Steuerung Gasdruckerhöhung Die Gasdruckerhöhung dient zur Erzeugung von genügend Vordruck. Nach Eintritt des Biogases in die Containeranlage wird das Gas von einem Gasgebläse übernommen und für den Transport zur Biogasaufbereitungsanlage verdichtet. Während der Verdichtung wird dem Biogas Energie zugeführt, die in Druck und in Wärme umgewandelt wird. Dadurch erwärmt sich das Biogas. Es ist eine Bereitstellung eines Vordruckes von 100 mbar erforderlich. 1.Vorkühlung / Nacherwärmung im Gas-Wasser-Wärmeübertrager Nach der erfolgten Gasdruckerhöhung durchströmt das ca. 50 C warme Biogas einen Rohrbündelwärmetauscher. Das warme Gas strömt dabei durch das Rohrbündel, dass durch die Rohrböden gasdicht und flüssigkeitsdicht von dem Mantelraum des Wärmetauschers getrennt wird. Die dem Gas entzogene Wärme wird auf das flüssige Medium übertragen, das im Gegenstrom zum Biogas durch den äußeren Mantelraum des Rohrbündelwärmetauschers fließt. Diese Energierückgewinnung wird in einem späteren Prozessschritt zur Nacherwärmung des getrockneten Gases eingesetzt. 2. Vorkühlung im Gas-Wasser-Wärmeübertrager Unmittelbar nach der 1. Vorkühlung wird das Biogas einem zweiten hinterher geschalteten Rohrbündelwärmetauscher übergeben, in dem eine weitere Kühlung des Biogases über einen Luftkühler mit ca. 20 kw Kühlleistung erfolgt. Auf dem Weg durch die Gaskühler sinkt die Gastemperatur von der Eintrittstemperatur auf die ausgelegte Austrittstemperatur ab. Gaswaschtrockner Der Gaswaschtrockner dient zur weiteren Trocknung bzw. Kühlung des Biogases und zur vollständigen Abscheidung von Feststoffpartikeln. Zentraler Bestandteil der Waschtrocknungsanlage ist die Füllkörperkolonne, durch die das Biogas aufwärts strömt. Im Gegenstrom fließt sehr kaltes Wasser (Kondensat). Im Bereich der Füllkörperschüttung findet ein intensiver Wärme- und Stoffaustausch zwischen dem kalten Wasser und dem wärmeren Biogas statt. Das Biogas kühlt sich dabei weiter ab und die enthaltene dampfförmige Feuchtigkeit kondensiert zu feinen Nebeltröpfchen, die in das abwärts strömende kalte Wasser einfließen. Gasverunreinigungen in Form von Feststoffpartikeln werden ebenfalls von dem Wasser aufgenommen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 33 von 121

34 Durch den Kondensatausfall vergrößert sich die Waschwassermenge kontinuierlich. Mit Hilfe einer Füllstandsüberwachung / Kondensatausschleusung wird die Waschwassermenge reguliert. Das Waschwasser zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf und wird über einen Plattenwärmeübertrager wieder zurückgekühlt. Die für die Kühlung des Waschwassers erforderliche Leistung wird von einem elektrisch angetriebenen Kompressionskälteaggregat erzeugt. Beim Verlassen der Gastrocknungseinheit hat das Biogas eine Temperatur von ca. 3 C bis 5 C und eine Restfeuchte von ca. 5 g H 2 O/m 3 Gas. Zweistraßige Tieftemperaturkühlung optional Das aus dem Waschtrockner austretende Biogas wird, falls erforderlich, in einem nachgeschalteten Rohrbündelwärmetauscher auf ca. - 5 C gekühlt. Das bei der Kühlung anfallende Kondensat wird im Kondensatabscheider, der an den Ausgang des Kühlers montiert ist, vom Gas getrennt und dem Gaswaschtrockner zugeführt. Das Kühlmedium (Wasser-Glykol) wird in einem geschlossenen Kreis geführt und über den Kaltwassersatz auf ca. 8 C gekühlt. Durch die tiefe Temperatur des Kühlmediums bildet sich in den Rohren Eis, was zu einer Verschlechterung des Wärmeübergangs führt. Deshalb wird der Rohrbündelwärmetauscher mit Prozesswärme (aus 1. Vorkühlung) abgetaut, sobald die Temperatur des austretenden Biogases den vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Das Biogas wird dann auf einen zweiten parallel installierten Gaskühler umgeleitet. Gasnacherwärmung aus Vorkühlung Nachdem das Biogas die Tieftemperaturkühlung durchströmt hat, wird es in einem weiteren Rohrbündelwärmetauscher auf ca. 25 C erhitzt, damit sich eine relative Feuchte von 25 % einstellt. Die notwendige Wärme wird aus dem Prozessschritt der 1. Vorkühlung bezogen. Aktivkohleadsorber Bevor das Biogas an die externe Biogasaufbereitungsanlage unterflur weitergeleitet wird, erfolgt im letzten Schritt der Gasaufbereitung eine chemische Entschwefelung des Biogases mittels zweier Aktivkohlefilter (Adsorber). Biogas enthält neben der energiereichen Hauptkomponente Methan (CH 4 ) und dem inerten Kohlendioxid (CO 2 ), auch Spurenstoffe wie Schwefelwasserstoff. Durch die Reinigung mittels Aktivkohle wird der restliche schädliche Schwefelwasserstoff aus dem Biogas entfernt. Die verwendeten Aktivkohlefilter (Adsorber) bestehen jeweils aus einem zylindrischen Edelstahlbehälter, der vom Biogas durchströmt wird. Der Filter enthält Aktivkohlegranulat in Form einer losen Schüttung. Das Biogas durchströmt die Aktivkoh- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 34 von 121

35 leschicht von unten nach oben und die beiden Behälter hintereinander. Beim Verlassen des zweiten Aktivkohlefilters enthält das gereinigte Biogas so gut wie keinen Schwefelwasserstoff mehr. Gasanalysestation / elektrische Steuerung Unmittelbar vor der Gaswaschtrocknung und sowohl vor, als auch zwischen den Behältern zur Entschwefelung mit Aktivkohle, erfolgt eine Gasanalyse des Biogases. Es werden unter anderem die Hauptbiogaskomponenten (CH 4, CO 2, O 2 und H 2 S) und der Gasvolumenstrom gemessen. Die Ermittlung des Schwefelwasserstoffes nach Austritt aus dem ersten Aktivkohleadsorber zeigt den Beladungszustand des Filters an. Die Steuerung für den vollautomatischen Betrieb des kompletten GTC erfolgt im Wesentlichen durch einen Mikroprozessor (Blue Box). Der Schaltschrank wird im Container aufgestellt und die Übertragung der Informationen erfolgt mittels erdverlegter Leitungen zum Prozessleitsystem. - BE 4300 Netzersatzanlage/ Prozessleitsystem Bei Unterbrechung der Stromversorgung wird die Funktionsfähigkeit aller Überwachungs- und Sicherheitseinrichtungen über eine USV Anlage aufrechterhalten, um die Anlage gefahrlos und schadensfrei stillzusetzen. Weiterhin wird eine Netzersatzanlage automatisch gestartet, um einerseits die Fermenterrührwerke wieder in Betrieb nehmen zu können und bei Bedarf ein kontrolliertes Verbrennen des produzierten Biogases mit Hilfe der Notfackel zu gewährleisten. Die Netzersatzanlage verfügt über eine Leistung von 130 kva und wird im Entwässerungsgebäude aufgestellt. Prozessleitsystem Die Biogasanlage wird vom Prozessleitrechner im Betriebsgebäude betrieben. Dazu wird ein Prozessleitsystem (PLS) errichtet. Die Steuerung und Regelung der gesamten Prozessabläufe in der Biogasanlage erfolgt über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) über die alle Prozessdaten an das PLS weitergeleitet werden. Die Übertragung der Informationen erfolgt über ein Bussystem zum Prozessleitrechner. Der Prozessleitrechner dient als Leit- und Bedienrechner und gleichzeitig als SCADA-Sever (Visualisierungsanwendung, die die Überwachung und Steuerung technischer Prozesse ermöglicht und die notwendigen Elemente zur Bedienung und Beobachtung von Maschinen/Anlagen zur Verfügung stellt). Das System ist in die Ebenen Leitebene und Automatisierungsebene unterteilt: Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 35 von 121

36 Die Leitebene umfasst die Bedienung der Betriebseinheiten 2200, 3000, 4000, 7400 und 8000 und die Darstellung dortiger Betriebszustände. Sie organisiert den Datenverkehr und den Betriebsablauf. Hierzu gehören auch die Datenerfassung, - speicherung und auswertung. Die Automatisierungsebene umfasst die Steuerungen der Aggregate. Diese Steuerungen kommunizieren untereinander und mit der Leitebene. Nachfolgend sind die wichtigsten Anforderungen, die durch die Automatisierungsgeräte (SPS) erfüllt werden, aufgeführt: Redundante bzw. sicherheitsgerichtete Ausführung der zentralen Stationsfunktionen, wie z.b. Stromversorgung, Busverwaltung, Zentralbaugruppen usw. Analoge und binäre Messwert- und Dateneingabe mit Korrekturfunktion Analoge und binäre Datenausgabe Einbindung von mehreren Feldbussegmenten über getrennte Kommunikationsbaugruppen in Zweidraht- und LWL Technik Potentialfreie, bei Bedarf auch potentialgebundene Ein- und Ausgaben von Signalen Möglichkeiten zu Änderungen und Ergänzungen der Datenparameter und der Programmstruktur über einen an den Anlagenbus angeschlossenen Laptop Verarbeitung der für den Verfahrensablauf und für die Betriebssicherheit wichtigen Informationen in die erforderlichen Steuerungsmaßnahmen Bereitstellen aller Messwerte und Daten aus dem Prozess für das übergeordnete Prozessleitsystem zur Weiterverarbeitung Aufbau der Steuerungen, so dass Schalthandlungen vom Leitsystem oder von den Vor-Ort-Steuerstellen ausgeführt werden können. Eine gleichzeitige Bedienbarkeit von zwei Stellen wird in jedem Fall unterbunden. Die Meldungen werden dagegen immer an beiden Stellen angezeigt. Weiterleitung aller betriebsrelevanten Informationen der Automatisierungsgeräte, z.b. Bereitschaftssignale, an das Prozessleitsystem. Gleichermaßen Übertragen von Steueranweisungen durch den Bediener des Leitsystems an die Automatisierungsgeräte. Verarbeitung der Daten als Byte-, Wort- und Doppelwortlogik / Arithmetik mittels eines 32 Bit-Mikroprozessors. Hinterlegen der eingegebenen Programme und Daten in einem nullspannungssicheren Programmspeicher. Verriegelungen nicht USV berechtigter Verbraucher bei Ausfall der Netzspannung. Möglichkeit zur Ankopplung von Programmier- und Diagnosesystemen über eine serielle Hardware-Schnittstelle. Potentialtrennung aller Ein- und Ausgänge Isolationsfestigkeit nach VDE 0160 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 36 von 121

37 Das Prozessleitsystem zeigt alle relevanten Ist-Zustände der Anlage. Des Weiteren werden die Daten über Betriebskomponenten dargestellt und bei Bedarf vom Betriebspersonal mit Berechtigung entsprechend angepasst. Das Prozessleitsystem sorgt für die Speicherung aller relevanten Daten auf der Datenbank und fordert benötigte Daten von dieser ab. Die funktionellen Aufgaben, die dem Prozessleitsystem zugeordnet sind, lassen sich wie folgt umschreiben: Darstellung der jeweiligen Betriebszustände der Anlagenaggregate in vollgrafischen dynamischen Farbgrafikbildern (Fließbildern) durch Farbkennungen (Farbumschlag, Blinken etc.) Steuerung von Anlagengruppen gemäß vorgegebener Funktion automatisch oder manuell durch grafisch-interaktive Auswahl im Fließbild, über Tastatur oder Maus Vorgabe von Soll-, Grenz- und Regelwerten (Vorgabe von Hand möglich) sowie von Ersatzwerten, z.b. bei Ausfall eines Sensors Meldung, Zuordnung, Protokollierung von Störzuständen mit Klartextanzeigen, z.b. Grenzwertverletzung, Fehlfunktion, Automatenfall etc. (auf dem Bildschirm und Drucker) und Quittierungspflicht durch den Bediener (optisches und akustisches Signal) sowie entsprechender Archivierung im Störarchiv Simultane Darstellung von mindestens sechs frei zu wählenden Messgrößen als Ganglinien über die Zeit Erfassung und Verarbeitung manuell eingegebener Daten Überwachung der gesamten Anlage bezüglich Betriebszeiten und Wartungsfristen mit entsprechender Protokollierung. Auf dem Prozessleitrechner im Betriebsgebäude werden alle im System enthaltenen Prozessbilder, Protokolle usw. dargestellt. Beim Prozessleitrechner im Betriebsgebäude besteht die Möglichkeit mehrere TFT Monitore anzuschließen. Es wird ein komplettes Anlagenbild und je ein Bild der verschiedenen, sinnvoll aufgeteilten Anlagenbereiche des Eintrags, der Fermentationseinheit, des Austrags, der Entwässerung, des flüssigen Gärrestlagers und des GTC erstellt. Die Anlagenbilder präsentieren sich als schematische Darstellung der tatsächlichen Gegebenheiten. Die Anlagenbilder beinhalten die Darstellung der Betriebszustände der Aggregate (Farbumschaltung, bzw. entsprechende Animation) und die Darstellung von Mess- und Signalwerten. Die Messwerte werden kontinuierlich als ¼ -Stunden-, Stunden und Tageswerte erfasst und gespeichert. Die Datenverarbeitung erfolgt in einer Datenbank. Die Datenbank beinhaltet alle Datensätze, die zum Betrieb der Anlage notwendig sind. Außerdem speichert die Datenbank alle sonstigen Protokolle. Einzelstör-, Betriebsmeldungen, Messwerte und Betriebsdaten werden als Stunden- und Tageswerte erfasst und durch dynamische Bildzeilen angezeigt. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 37 von 121

38 Die Überwachung von Störungen der SPS oder einer Busverbindung wird im Prozessleitrechner realisiert. Dazu werden in einem Bild des PLS, die SPS und die Busverbindungen dargestellt. Im Fehlerfall wird durch Farbumschlag grün / rot die Störung signalisiert. Die Ausstattung des Prozessleitrechners erfolgt mit dem zum Zeitpunkt der Ausführung aktuellen Stand der Technik. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 38 von 121

39 BE 5000 Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) Biogas kann soweit aufbereitet werden, dass es als sogenanntes Biomethan in ein Erdgasnetz eingespeist werden kann. Dies kann mit Hilfe unterschiedlicher Verfahren erfolgen. Grundsätzlich kann Biogas nach Aufbereitung zu Biomethan wie Erdgas genutzt werden (z.b. in einem externen BHKW) oder auch zur Nutzung über eine eigene Tankstelle bereitgestellt werden. Grundvoraussetzung für die Einspeisung des Biomethans in das Erdgasnetz ist, dass dieses hinsichtlich der Beschaffenheit den Anforderungen des Gasnetzbetreibers entspricht. Neben einer ganzen Reihe von hierfür nötigen Verfahrensschritten (unter anderem Trocknung und Entschwefelung) ist dabei die Hauptaufgabe der Aufbereitungstechnik das Abtrennen des Kohlendioxids (CO 2 ) vom Rohbiogas, die sogenannte Methananreicherung. Für die CO 2 -Abtrennung aus Biogas sind verschiedene Verfahren verfügbar, unter denen die Druckwasserwäsche (DWW), die Druckwechseladsorption (Pressure Swing Adsorption, PSA), die Aminwäsche und das Membrantrennverfahren technisch ausgereift und erprobt sind. Bei dem hier verwendeten Verfahren zur Biogasaufbereitung werden die Hauptkomponenten des Rohbiogases Methan (CH 4 ) und Kohlendioxid (CO 2 ) mittels Hohlfasermembranen (Lösungs-Diffusions-Membranen) voneinander getrennt. Die unterschiedliche Löslichkeit der verschiedenen Gaskomponenten im Membran- Material und damit die unterschiedlichen Transportwiderstände der einzelnen Komponenten durch die Membran-Wand ermöglichen in Verbindung mit einer geeigneten Anordnung von Membran-Modulen in einem dreistufigen Prozess die Aufbereitung. Die für die Trennung der Gaskomponenten erforderliche Energie wird in Form von Druck bereitgestellt, mit dem das Rohbiogas auf die Membranen geleitet wird. Zum Schutz der nachgeschalteten Anlagenteile (insb. der Membranen) werden Verunreinigungen und Begleitstoffe in einer Vorreinigung aus dem Rohbiogas entfernt. Die Vorreinigung findet in Betriebseinheit BE 4000 statt und umfasst im Wesentlichen die Schritte Kühlung, Trocknung, Entschwefelung, Druckerhöhung. Das vorgereinigte Rohbiogas tritt am Eingangsflansch der Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) ein und es erfolgt die Qualitäts- und Mengenmessung. Entspricht das Rohgas nicht der geforderten Gasqualität erfolgt die Rückführung zum Gasspeichersystem der Biogasanlage (BGA). Wird die Gasqualität eingehalten, wird das Rohgas über einen Polizeifilter den beiden Hauptverdichtern zugeführt. Der Polizeifilter dient der Absicherung der Membranen im Falle von Störungen auf Seiten der Vorreinigung. Der für die Gas-Trennung benötigte Druck von max. 16 bar(überdruck) wird von zwei ölgekühlten Schraubenverdichtern bereitgestellt. Anschließend muss das verdichtete Rohbiogas wieder auf 5 C gekühlt und von Kondensat und mitgerissenem Öl mittels Koaleszenzfilter befreit werden. Etwaige Gasbegleitstoffe werden in einer Adsorptionsreinigung (optional) auf Basis von Silica-Gel aus dem Gasstrom entfernt. Dieser Filter mit 2 Kammern wird regenerativ gereinigt, wie auch bei Trocknungsanlagen üblich. Die Standzeit des Adsorbens wird auf ca. 12 Monate bemessen. Die Verdichter sind redundant ausgeführt mit 2 x 100 % Nennleistung. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 39 von 121

40 Das nach dem Hauptverdichter anfallende Kondensat ist ölbelastet und wird über einen bauaufsichtlich zugelassenen Öl-Wassertrenner so gereinigt, dass eine einleitfähige Wasserphase entsteht. Das vorgereinigte, verdichtete und von Störstoffen befreite Rohbiogas wird in einem dreistufigen Membran-Prozess in drei Gasströme aufgetrennt: Biomethan, Abgas und Rezyklat. Kohlendioxid diffundiert deutlich schneller durch die Membran-Wände als Methan. Dadurch reichert sich Methan im Retentat, Kohlendioxid hingegen im Permeat an. Die Trennschärfe der Membran-Module ist von der Temperatur, dem Druck und der Verweilzeit abhängig und wird als Selektivität bezeichnet. In der ersten Membran-Stufe werden Methan und Kohlendioxid grob voneinander getrennt. Das Retentat der ersten Stufe wird in der zweiten Stufe feingereinigt. Das Retentat der zweiten Stufe erreicht Erdgasqualität und kann ohne weitere Reinigungsschritte in das Gasnetz eingespeist werden. Weist die Einspeiseanlage das Gas wegen der Qualitätsüberwachung zurück, wird es im ersten Schritt zur BGAA zurückgeführt und erneut aufgereinigt. Sollte es in diesem Bereich zu verfahrens- /messtechnischen Problemen kommen, besteht weiterhin die Möglichkeit der Rückführung zum Gasspeichersystem der BGA. Das Permeat der ersten Stufe wird einer dritten Stufe zugeführt, um den Methanschlupf zu reduzieren. Das Abgas wird in einer RNV (Regenerativ-Thermische Nachverbrennung) nachverbrannt. Das Permeat der zweiten Stufe und das Retentat der dritten Stufe werden zusammen als Rezyklat-Gasstrom in die Rohbiogasleitung vor die Hauptverdichter zurückgeführt und dem Aufbereitungsprozess erneut zugeführt. Die im Schraubenverdichter anfallende Wärme kann teilweise ausgekoppelt und genutzt werden. Im Aufbereitungsprozess wird Wärme zur Gaserwärmung vor Stufe 1 und 2, zur Regeneration der Adsorptionsreinigung und zur Raumheizung verwendet. Die Kälte für den Rohbiogaskühler nach dem Hauptverdichter und der Stufe 3 wird über einen Wasser-Glykol-Kreislauf von einem Kaltwassersatz bereitgestellt. Die Kühlung des Ölkreislaufs des Schraubenverdichters erfolgt über einen Tischkühler. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 40 von 121

41 BE 6000 Entwässerung Gärrest - BE 6100 Schneckenpressen Die Entwässerung erfolgt auf der Austragsseite der Fermenter in einem Entwässerungsgebäude. Der Gärrest wird über zwei Press-Schneckenseparatoren entwässert und in einen festen und flüssigen Anteil getrennt. Bei der Trennung der Gärsubstrate haben sich, die aus der Industrie bekannten Entwässerungsmaschinen zur Separierung von strukturierten Grobstoffen und Faserstoffen, bewährt. Das Gärsubstrat wird mit freiem Gefälle von oben in die Siebmaschine eingeführt. In diesen Maschinen wird das Gärsubstrat über ein Siebkorb mit Hilfe einer Schnecke, bei einem entsprechenden Gegendruck, verdichtet und dabei durch das Sieb entwässert. Am hinteren Ende des Aggregates wird über einen pneumatisch angestellten Konus der Gegendruck aufgebracht und die Festphase ausgetragen. Die Flüssigphase tritt über den umlaufend angeordneten Siebkorb nach außen ab, und wird über unterhalb der Separatoren mit Gefälle angeordnete Presswasserleitungen in den darunter angeordneten Presswassertank geleitet. Zur Regelung der Trockensubstanzgehalte des Pressgutes kann der Gegendruck durch Veränderungen des Konus und über die Presszonenlänge angepasst werden. Der feste Gärrest fällt am Ende der Presse ab und wird über eine Fördereinheit zur Aerobisierung in die Rottehalle transportiert. Die Schneckenpressen sind auf einer Stahlbetonebene in ca. 6,00 m Höhe aufgestellt. Direkt unterhalb der Separatoren befindet sich ein großer Presswassertank. Der abgepresste, flüssige Gärrest wird, in Abhängigkeit vom Füllstand in dem Presswasserbehälter, von hier zum Flüssiggärrestlager gepumpt. Die entsprechenden Steuerungsmeldungen werden in der MSR- Technik berücksichtigt. - BE 6200 Entwässerung Dekanter Ein Teil des flüssigen Gärrest wird nochmals über einen Dekanter entwässert. Die Beschickung des Dekanters erfolgt über eine Pumpe aus dem Gärrestlager. Der im Dekanter entstehende feste Gärrest wird noch im Entwässerungsgebäude dem festen Gärrest aus den Siebschneckenpressen beigemischt und geht somit ebenfalls in die Rottehalle zur Aerobisierung. Die flüssige Fraktion wird vollständig den Fermentern zugeführt. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 41 von 121

42 BE 7000 Gärrestbehandlung - BE 7100 Aerobisierung Der abgepresste Gärrest wird durch ein Band in die Abwurfbox im Aerobisierungsbereich eingetragen und dort mit gehäckseltem Grünschnitt aufgemischt. Dadurch entsteht ein für die anschließende Aerobisierung und Kompostierung ausreichendes Luft-/Porenvolumen im Material. Der aufgemischte Gärrest wird sodann mittels Radlader aus der Abwurfbox in eine der Aerobisierungsboxen eingelagert. Die Auslegung erfolgte derart, dass innerhalb des Hallenbereichs 5 Boxen vorhanden sind und deshalb in der Regel eine Aerobisierungsbox pro Arbeitstag befüllt wird. Jede der Boxen wird durch einen Radialventilator mit Frequenzumrichter druckbelüftet. Dieser ist mit einem Luftmassensplitter versehen, so dass der Luftstrom gleichmäßig auf die im Boden einbetonierten Belüftungsrinnen verteilt wird. Die Ventilatoren werden kontinuierlich laufen, wobei die Luftmenge aufgrund der Frequenzumrichter flexibel eingestellt werden kann. Für die Prozessüberwachung werden die Ventilatoren von einer zentralen SPS gesteuert und überwacht. Während der Belüftung wird Wasser ausgetragen und es werden die biologischen Prozesse, die seither anaerob abgelaufen sind, auf einen aeroben Abbau der organischen Substanz umgestellt. Zudem findet durch die Belüftung ein Austrag von Ammoniak aus dem festen Gärrest statt. Die Verweilzeit in der Aerobisierung beträgt 4-5 Tage. Die Belüftung der Boxen auf der Hallen- Westseite erfolgt mit Außenluft, die Boxen auf der Hallen- Ostseite werden mit Abluft aus der Aufbereitungshalle belüftet. Die entstehende Hallenabluft der wird der Abluftbehandlung (Wäscher + Biofilter) zugeführt. - BE 7200 Kompostierung/ Nachrotte Nach der Aerobisierungsphase wird das Material wiederum mit einem Radlader in die Nachrotte umgesetzt und dort für insgesamt 3-3,5 Wochen kompostiert. Die Nachrotte ist ebenfalls in Feldern aufgebaut und jedes Nachrottefeld ist mit 3 Belüftungsrinnen ausgestattet. Die Nachrottefelder sind dabei so dimensioniert, dass über den gesamten Prozess der Kompostierung ein Batch einer Tagesproduktion (also auch einer Aerobisierungsbox) entspricht und somit auch als Batch weitergeführt werden kann. Pro Feld wird ein separater Ventilator vorgesehen. Die Ventilatoren der Nachrotte können in frei programmierbaren Intervallen materialspezifisch betrieben werden. Damit wird sichergestellt, dass in der Nachrotte die Rottebedingungen bei Bedarf batchweise angepasst werden können. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 42 von 121

43 Zur Homogenisierung des Materials wird jedes Nachrottefeld zusätzlich einmal nach ungefähr der Hälfte der Nachrottezeit umgesetzt. Am Ende der Nachrotte ist der Wassergehalt des Materials so weit reduziert, dass diese siebfähig ist. Während der Kompostierung erfolgt eine ständige Überwachung des Rotteprozesses. Die Ventilatoreneinstellung, sowie die Informationen der Temperaturerfassung im Kern- und Randbereich aller Rottefelder, werden dem Bediener über die zentrale SPS in einer Prozessvisulisierung angezeigt. Hier erfolgt die Überwachung. Die Belüftung der Rottefelder auf der Hallen- Westseite erfolgt mit Außenluft, die Rottefelder auf der Hallen- Ostseite werden mit Abluft aus der Aufbereitungshalle belüftet. Die entstehende Hallenabluft der wird der Abluftbehandlung (Biofilter) zugeführt. Aufgrund jahreszeitlicher Schwankungen kann es vorkommen, dass der feste Gärrest nach der Rotte und vor dem Absieben zusätzlich ergänzend getrocknet werden muss. Deshalb werden zwei Nachrottefelder zusätzlich zuluftseitig mit einem Heizregister ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Bauteil, dass mit Warmwasser geheizt wird. Dieses kann von der ohnehin vorhandenen Fermenterheizung zur Verfügung gestellt werden. Die Temperatursteuerung in der Zuluft erfolgt dabei über den Wärmetauscher am jeweiligen Ventilator. - BE 7300 Kompostaufbereitung Die Aufbereitung des Kompostes erfolgt in einer gekapselten und abgesaugten Siebanlage. Die Siebanlage ist im Außenbereich vor der Halle aufgestellt. Die Beschickung des Siebes erfolgt mittels eines Aufgabedosierers, der wiederum mit einem Radlader angedient wird. Die abgetrennten Störstoffe werden mit Förderbändern zurück in die Halle gefördert und bis zum Anfall einer wirtschaftlich sinnvollen Transportmenge für die Verwertung in der Halle zwischengelagert. Die Verladung der Siebreste geschieht in der Halle. Der fertige Kompost wird direkt ab der Siebanlage mittels Förderband zur Kompostlagerhalle gebracht. Dieses Lager wird bereits im derzeitigen Betrieb als Kompostlager genutzt. Darüber hinaus wird noch ein weiteres Fertigkompostlager im Bereich zwischen Flüssiggärrestbehältern und Betriebsgebäude errichtet. Eine Abholung zur Verwertung erfolgt direkt an den beiden Lagern. - BE 7400 Kompostlagerhalle Von der Kompostaufbereitung in der Rottehalle gelangt der abgesiebte Kompost mittels Förderband in die Kompostlagerhalle. Die Kompostlagerhalle war bislang an der Südseite der Aufbereitungshalle aufgestellt und wird im Zuge der Baumaßnah- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 43 von 121

44 men in den nordwestlichen Standortbereich versetzt. In der Kompostlagerhalle wird der Kompost bis zur Verladung und seinem Abtransport unter Dach gelagert. Die Fertigkomposthalle weist mit 31 m dieselbe Hallenspannweite, wie die übrigen Bestandshallen am Standort auf; mit 4 Feldern ergibt sich eine Hallenlänge von 23,50 m. Seitlich erhält die Halle Anschubwände in Ortbeton oder mobiler Ausführung. Mit der gegebenen Fläche und einer Schütthöhe von bis zu 3,50 m können in der Halle ca m³ Kompost gelagert werden. Gemeinsam mit der Fläche Kompostlager neu neben dem Betriebsgebäude ergeben sich Lagervolumina von ca m³. BE 8000 Flüssiggärrestspeicherung - BE 8100 Flüssiggärrestlager Nach Abschluss der biologischen Behandlung und Trennung in festes und flüssiges Gärprodukt, wird der flüssige organische Dünger zur Zwischenspeicherung dem Flüssiggärrestlager zugeführt. Die Größe des Flüssiggärrestlagers ist entsprechend dem Gärsubstratanfall in der Zeit, in der eine landwirtschaftliche Verwertung des Gärproduktes nicht vorgenommen werden darf, bemessen. Im Lagerraum erzeugte Restmengen an Biogas werden erfasst und dem Biogassystem zugeführt. Die Überbrückung der ausbringungsfreien Zeit beträgt 270 Tage. Für diese Zeit ist ein Lagervolumen von insgesamt rd m³ erforderlich. Bei der Dimensionierung des Flüssiggärrestlagers ist zusätzlich das anfallende Kondensat der Gasvorreinigung berücksichtigt worden. Unter der Annahme eines jährlichen Kondensatanfalls von ca. 500 m³ ergibt sich für 270 Tage ein vorzuhaltendes Speichervolumen auf der Anlage von m³ ( m³ m³). Die zwei Stahlbetonrundbehälter mit einer jeweiligen Ringwandhöhe von 10,00 m und einem Durchmesser von 31,50 m verfügen jeweils über ein Gesamtvolumen von m³. Die beiden Behälter werden nach den anerkannten Regeln der Technik, entsprechend DIN Gärfuttersilos und Güllebehälter errichtet und mit einer Leckageerkennung ausgestattet. Die Flüssiggärrestbehälter werden als runde Betonbehälter ausgeführt, die als oberen Dachabschluss eine feste, gasdichte Decke bekommen und darauf aufbauend mit einem aufgesetzten ebenfalls gasdichten Folien-Gasspeicher ausgestattet sind. Die lichten Abmessungen der Rundbehälter betragen 31,5 m Durchmesser und jeweils 10 m Ringwandhöhe. Die obere Freibordhöhe, die für den Einbau von Schaugläsern, einbindende Gasleitungen und den Sicherheitseinrichtungen freizuhalten ist und damit als Nutzhöhe nicht zur Verfügung steht, beträgt 80 cm. Bei einer Füllhöhe von 9,20 m ergibt sich jeweils ein Nutzvolumen von m³ für die Flüssiggärrestbehälter 1 und 2. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 44 von 121

45 Bruttovolumen Nutzvolumen m³, je Flüssiggärrestlager m³, je Flüssiggärrestlager Alle Betonbauwerke werden gemäß dem aktuellsten Bauteilkatalog Planungshilfen für dauerhafte Betonbauteile vom Informationszentrum Beton GmbH, (9. Überarbeitete Auflage 2016), sowie der DIN ( ) in monolitischer Bauweise erstellt und sind hiermit gas- und wasserdicht hergestellt. Zusätzlich erhalten die Bauwerke, in denen flüssige Medien enthalten sind, einen Sohl-Wand-Anschluss mit einem hochwertigen Fugenband oder Fugenblech mit entsprechender Zulassung. Die dauerhaft gasberührten Teile der Ringwände und der Decke in den Flüssiggärrestbehältern werden mit einer Auskleidung versehen. Als Auskleidung für die Decke und Betoninnenwandflächen ist eine Wiretarp Betonschutzfolie geplant, die vor Betonage der Wand bereits in die Schalung eingelegt wird und somit ein Verbund mit dem Beton über das auf der Rückseite der Folie vorhandene Schlingengewebe eingeht. Die Dachkonstruktion besteht aus einer festen Leichtbaudecke, die von unten ebenfalls eine gasdichte Verkleidung erhält. Der Gasspeicher wird als zweischalige Membran ausgeführt, wobei die obere Außenmembran die Dachabdichtung und die untere Innenmembran den oberen Gasspeicherabschluss bildet. Die Flüssiggärrestbehälter mit aufgesetzten Gasspeichern verfügen über alle sicherheitsrelevanten und gastechnischen Komponenten wie Über- / Unterdrucksicherungen, Füllstandsüberwachungen für maximalen Füllstand und Gasdruckmessungen gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Zur Frostsicherheit der Behältersohlen werden die Rundbehälter mit einer Erdeinbindung von ca. 0,80 m ausgeführt. Das Flüssiggärrestlager ist unterhalb der Bodenplatte mit einer Leckageüberwachung ausgerüstet und im Falle einer Leckage eines Behälters oder eines Behälterbruches ist ein ausreichend groß bemessener Rückhalteraum vorhanden, um den Austritt von Flüssigdünger in die angrenzenden Gewässer zu verhindern. Es ist vorgesehen 4 Leckerkennungsrohre (2 je Behälter) auszuführen. Die Leckageerkennung wird hierbei manuell erfolgen, d.h. das Betriebspersonal wird bei regelmäßigen Kontrollgängen die Abdeckung entfernen und mit der Taschenlampe eine Sichtprüfung durchführen. Sofern sich Flüssigkeit im Leckageerkennungsrohr sammelt, wird visuell und olfaktometrisch kontrolliert und ggf. zur weiteren Untersuchung eine Probe genommen. Der Aufbau der Leckageerkennung kann den Planunterlagen entnommen werden. Der Auffangraum, in dem die zwei Flüssiggärrestlager stehen, ist mindestens ausgelegt für das theoretisch größtmögliche auszulaufende Behältervolumen gemäß AwSV, somit für m³ (siehe Kapitel Umgang mit wassergefährdenden Stoffen.). Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 45 von 121

46 Flüssiggärrestbehälter 1 Dem Flüssiggärrestbehälter 1 wird der flüssige, noch warme Flüssiggärrest aus der Separation zugeführt. Zur Erhöhung der Biogasausbeute und zur Vorbeugung vor Rissen in der Behälterwand durch Temperaturgefälle erhält der Flüssiggärrestbehälter eine Außenwandverkleidung mit Wärmedämmung und horizontaler Rispenbandverspannung. Diese wird an den Wänden als 8 cm starke Styropor- Wärmedämmung mit äußerer Blechverkleidung ausgeführt. Zur Minimierung der Wärmeabstrahlung ins Erdreich wird unter der Sohle eine druckstabile Erdreichdämmung angebracht. Das Substrat im Flüssiggärrestbehälter 1 verfügt über einen Trockensubstanzgehalt von ca. 16 % und muss in Zeitintervallen umgewälzt werden. Die Umwälzung ist notwendig zur: Verhinderung der Bildung von Schwimmdecken und Verfestigung von Ablagerungen Restmengenerzeugung von Biogas zur Optimierung der Biogasausbeute aus dem noch warmen Gärsubstrat im mesophilen Temperaturbereich Zur Umwälzung und Mischung des Substrates werden drei explosionsgeschützte Tauchmotorrührwerke eingesetzt. Die geplanten Rührwerke sind mit einem Propeller ausgerüstet dessen Durchmesser rd. 170 cm beträgt und mit einer Drehzahl von Umdrehungen pro Minute läuft. Über diese Rührwerke wird ausreichend Schub erzeugt um eine Umwälzung im Flüssiggärrestbehälter zu erreichen. Die Tauchmotorrührwerke sind an einer senkrecht neben der Ringwand des Betonbehälters eingebauten Quadratrohrstütze befestigt. Der Elektromotor ist flüssigkeitsdicht gekapselt und treibt direkt einen Dreiblatt - Propeller in waagerechter Lage an. Das komplette Tauchmotorrührwerk kann über eine Seilwinde mit Hubgalgen in der Höhenlage sowie über eine Zahnstangenwandwinde in der waagerechten zur Änderung der Strömungsrichtung verstellt werden. Des Weiteren kann das komplette Rührwerk mittels der Seilwinde zu Wartungsarbeiten aus dem Medium geborgen werden. Hierfür sind die Decken und Membranen im Bereich der Rührwerke mit gasdicht verschlossenen Bedienungs- und Wartungsöffnungen versehen. Für Wartungs- und Reparaturzwecke an den Rührwerken sowie zur Verstellung der Strömungsrichtung und Höhenlage sind außerhalb der Ringwand je eine umlaufende Gitterrostbühne 1,00 m unter Wandoberkante, vorgesehen. Die Begehung der Wartungsbühnen, bei denen auch die Schaugläser angeordnet sind, erfolgt über die Hauptbühne zwischen den Behältern entsprechend den Vorgaben der DIN Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 46 von 121

47 Flüssiggärrestbehälter 2 Der Flüssiggärrestbehälter 2 ist bis auf die hier fehlende Außenwandverkleidung baugleich dem Flüssiggärrestbehälter 1 ausgeführt. Sobald im Flüssiggärrestbehälter 1 ein definierter Füllstand erreicht ist, wird der Flüssiggärrest, über eine Substratpumpe, die im Pumpenraum zwischen den beiden Behältern angeordnet ist, in den Flüssiggärrestbehälter 2 gepumpt. Zur Grundentleerung vor der ausbringungsfreien Zeit kann, der Flüssiggärrestbehälter 1 komplett entleert werden. Alle wanddurchdringenden Rohrleitungen werden zur Gas- und Flüssigkeitsdichtheit durch eine Flanschverbindung mit einbetoniertem Rohrstück mit Mauerflansch und wand-außenseitigen Flanschanschlüssen (Flansch - Rohr mit Mauerflansch - Flansch) ausgeführt. Die Abholung des flüssigen Gärrests erfolgt mit Hilfe von Tankwagen. Der Abholer fährt mit dem Fahrzeug auf eine Aufstellfläche vor dem Flüssiggärrestlager. Über einen Schwenkarm, alternativ mittels flexiblem Kupplungsschlauch wird das Fahrzeug mit der Befüllleitung verbunden. Die Leitung und Anschluss werden mittels einer Sicherheitsschnellkupplung verbunden, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zu verhindern. Die unter dem max. Füllstand im Flüssiggärrestbehälter 2 eingebundene Abzugsleitung ist mit zwei Sicherheitsschiebern ausgerüstet. Innerhalb des Behälters ist die Saugleitung unter 45 zur Sohle hin abgewinkelt und endet unmittelbar über der Behältersohle. Die Aufstellfläche ist asphaltiert und über die bestehende Entwässerung an das Schmutzwassersystem angeschlossen. Sie entspricht einer LAU- Abfüllstelle. - BE 8200 Gasspeicher Flüssiggärrestbehälter Die Dachkonstruktionen der beiden Flüssiggärrestbehälter werden zur Zwischenlagerung von Biogas als Gasspeicher ausgebildet. Die Dachkonstruktion besteht aus zweischaligen Membranen, wobei die obere Außenmembran die Dachabdichtung und die untere Innenmembran den oberen Gasspeicherabschluss bildet. Die Dachmembranen sind aus vielen Einzelsegmenten zu einer biaxialen Form, d.h. sie sind zweiseitig gekrümmt, verschweißt. Auf der Decke im Bereich der Wandkrone der Betonringwand werden die beiden Membranen mittels Profilstahlwinkel und Dichtungselementen gasdicht angebunden. Das Dach wird mit Hilfe eines Lufterhaltungsgebläses wie eine Traglufthalle getragen. Durch ein Stützluftgebläse wird zwischen der Dachfolie und der Gasspeicherfolie ein Äquivalenzdruck zum Gasdruck erzeugt, so dass jeweils ein sturm- und schneefestes Dach entsteht. Um die Bildung von explosionsfähigen Gasgemischen zu vermeiden, ist das Dach mit einer Abströmklappe gegenüber der Einführung der Stützgebläseluft ausgestattet, so dass der Zwischenraum kontinuierlich mit Frischluft durchströmt wird. Hiermit wird sichergestellt, dass der Druck im Gasraum quasi jederzeit größer ist, als der Druck im Stützluftraum. Die Leistung des Gebläses ist Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 47 von 121

48 auf die max. Biogasentnahme ausgelegt. Die Innenmembran wird vom Überdruck des Gassystems getragen und kann sich frei zwischen der Außenmembran und der Decke des Flüssiggärrestlagers bewegen. Fällt der Gasfüllstand ab, ruht die Innenmembran auf der Decke. Bei einem Behälterinnendurchmesser von 31,5 m kann, je nach Gasfüllung, zwischen der Behälterdecke der Flüssiggärrestbehälter und dem Gasdach jeweils bis zu m³ Biogas zwischengespeichert werden. Bei einer angenommenen Biogasdichte von 1,3 kg/m³ ergibt sich insgesamt in den Gasdächern ein Anteil brennbarer Gase von 7,77 Tonnen. Jeder Gasspeicher verfügt, wie der Fermenter auch, über alle sicherheitsrelevanten und gastechnischen Komponenten wie z.b. eine Über- / Unterdrucksicherung. Die Über- / Unterdrucksicherungen gewährleisten, dass ein Biogasüberdruck in dem Gasspeicher von ca. 5 mbar und ein Biogasunterdruck von ca. 2 mbar nicht überbzw. unterschritten werden kann. Auch diese Sicherungen werden als trockene Sicherungen (Modell Protego oder glw.) ausgeführt. Ein Blitzeinschlag in die Flüssiggärrestlager wird durch eine Risikoabschätzung nach DIN EN (VDE ) verifiziert. In Abhängigkeit der Abschätzung erfolgt bei Bedarf die Ausführung einer Blitzschutzanlage vor IBN der Biogasanlage. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 48 von 121

49 BE 9000 Abluftbehandlung Die Prozesshallen der Biogasanlage unterliegen einem ständigen Luftwechsel. Die geruchsbelastete Abluft aus den einzelnen Hallen wird vor Ableitung an die Atmosphäre behandelt. Die abgesaugte Luftmenge wird an die Betriebszeiten der Anlage angepasst: Luftwechselraten Abluftabsaugung BE 9100 Abluftabsaugung Bioabfallanlieferung/-aufbereitung BE 9200 Abluftabsaugung Entwässerungsgebäude Gärrest BE 9300 Abluftabsaugung Entwässerung/ Aerobisierung BE 9400 Abluftabsaugung Kompostierung Betriebszeit Betriebsfreie Zeit / Nacht 1,3- fach 1- fach 2,5- fach 1- fach 2,5- fach 1- fach 2,5- fach 1- fach Nachfolgend werden die einzelnen Bereiche beschrieben: - BE 9100 Abluftabsaugung Bioabfallanlieferung/ -aufbereitung Die Zuluft strömt über Fassaden- Jalousien und die Tore ein. In einem abgetrennten Raum in der Anlieferungshalle ist ein eigener, zentraler Absaugventilator für die Anlieferungshalle aufgestellt. Die geruchsbelastete Hallenluft wird unterhalb der Decke über Lüftungskanäle abgesaugt und in ein zentrales Abluftrohr geleitet, welches entlang der Kompostierhalle verläuft. Die gesamte Abluft wird für die Lüftung der Rottehalle genutzt. - BE 9200 Abluftabsaugung Entwässerung Gärrest Stirnseitig am Ende der beiden Fermenter befindet sich das Entwässerungsgebäude. Bei der Entwässerung des Gärrestes (BE6000) können Geruchsemissionen auftreten. Die Zuluft für die Lüftung strömt über Fassaden- Jalousien in die Halle ein. Die Absaugung der Abluft aus der Halle erfolgt zum einen direkt in den Entwässerungsaggregaten, aber auch unterhalb der Decke in Lüftungskanälen. In den einzelnen Absaugsträngen werden Volumenstrombegrenzer zur Einregulierung der Abluftmenge eingesetzt. - BE 9300 Abluftabsaugung Entwässerung/ Aerobisierung Der feste Gärrest aus der Entwässerung wird in der Aerobisierung/ Entwässerung (BE7100) belüftet und vom anaeroben auf den aeroben Zustand überführt. Die Abluft aus diesen Bereichen ist kann ammoniakhaltig sein. Die Mieten auf der Ost- Seite werden mit Abluft aus der Bioabfallanlieferung belüftet, auf der Westseite erfolgt die Belüftung der Mieten mit Frischluft. Die Abluft aus der Halle wird unterhalb der Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 49 von 121

50 Decke mit Luftkanälen abgesaugt und der zentralen Abluftbehandlungsanlage zugeführt. - BE 9400 Abluftabsaugung Kompostierung Die Halle der Kompostierung und die Mieten auf der Ostseite werden mit Abluft aus der Bioabfallanlieferung belüftet. Die Belüftung der Mieten auf der Westseite erfolgt mit Außenluft. Um den geforderten Luftwechsel zu erreichen wird zusätzlich Außenluft über Fassaden- Jalousien zugeführt. - BE 9510/9520 Abluftventilatoren Die Absaugung der Abluft erfolgt über zwei parallel arbeitende Ventilatoren (BE 9510 und BE 9520), welche auf je 75% der maximal erforderlichen Abluftmenge ausgelegt sind. Insgesamt ergibt sich eine 1,5- fache Redundanz. Sofern wegen Störung oder Wartung ein Ventilator ausfällt, kann die Lüftung immer noch mit 75% der maximalen Leistung gefahren werden. Die Absaugleitungen der einzelnen Anlagenbereiche (BE 9200; BE 9300; BE 9400) werden auf eine gemeinsame Verteilleitung auf der Saugseite der Ventilatoren geführt. Die Einregulierung erfolgt mit Volumenstrombegrenzern. - BE 9610/9620 Abluftwäscher Jedem Abluftventilator ist nachfolgend ein saurer Wäscher zugeordnet. Dieser ist auch auf 75% der maximalen Gesamt- Abluftmenge ausgelegt. Die Befeuchtung der Abluft vor Eintritt in den Biofilter erfolgt mit einem Gegenstrombefeuchter. Gerade bei hoch belasteter Abluft ist ein erhöhter Wasserbedarf aufgrund der starken biologischen Aktivitäten im Biofilter festzustellen. Ein stabiler Reinigungsprozess ist nur zu erreichen, wenn alle Bereiche des Biofilters gleichmäßig und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Mit Hilfe des Gegenstrombefeuchters wird die Abluft weitgehend mit Wasser gesättigt. Außerdem werden Staub und Aerosole vor dem Eintritt der Abluft in den Biofilter ausgewaschen. Die Abluftwäscher arbeiten nach dem Gegenstromprinzip, d.h. die Strömungsrichtungen von Abluft und Waschwasser sind gegeneinander gerichtet, um eine möglichst große Durchmischung zu erreichen. Durch die erzeugte, große Oberfläche wird Ammoniak aus der Abluft entfernt. Das Wasser wird größtenteils im Kreislauf gefahren. Der ph- Wert von ca. 5-6 im Waschwasser wird durch die Dosierung von Schwefelsäure eingestellt. Das Ammoniak (NH 3 ) in der Abluft wird im Waschwasser als Ammoniumsulfat gebunden. Die Abluft tritt oben am Wäscher in gesättigtem Zustand aus und wird der Biofilteranlage zugeführt. Der Behälter besteht aus einem säureresistenten, für diesen Anwendungsfall zugelassenen Material, z.b. Polypropylen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 50 von 121

51 Der gesamte Abwasseranfall (sowie auch der Bedarf an Schwefelsäure) aus der Wäscheranlage ist abhängig von dem Ammoniakgehalt in der Abluft. - BE 9700 Biofilter Der Biofilter ist als Flächenbiofilter ausgeführt. Durch bauliche Maßnahmen wird der bestehende Biofilter auf eine Fläche von 670 m² erweitert und in zwei gleich große Segmente eingeteilt, welche unabhängig voneinander betrieben werden können. Die Abluft wird in eine Luftverteilschicht unterhalb des Filterbeetes eingeblasen und durchströmt den Biofilter von unten nach oben. Die Biofilterfüllung ist zweischichtig aufgebaut. Die untere Schicht besteht aus grobkörnigem Strukturmaterial. Diese Schicht übernimmt langfristig eine Drainage und Luftverteilfunktion. Als obere Schicht ist der Einsatz einer sog. Aktivmischung vorgesehen. In dieser Schicht bildet sich hauptsächlich während des Betriebes ein Bakterienbelag, welcher die Geruchsstoffe in der Abluft abbaut. Diese Aktivmischung ist sehr widerstandsfähig gegen biologischen Abbau und hat somit eine sehr lange Standzeit. Das hohe Porenvolumen dieses Materials sichert eine hohe biologische Reinigungsleistung. Der Biofilter wird so ausgeführt, dass der gesetzliche Grenzwert von 500 GE/m³ eingehalten wird. Kondensat aus dem Biofilter wird in das Kondensatwasserbecken (BE 0150) geleitet. Trotz der vorgeschalteten Abluft- Wäscheranlage wird dem Filtermaterial unter ungünstigen Witterungsbedingungen Wasser ausgetragen. Um einen optimalen und gleichbleibenden Feuchtegehalt zu gewährleisten, muss dieser Wasseraustrag durch Bedüsung des Filtermaterials wieder ausgeglichen werden. Die Optimale Feuchtigkeit des Biofilterbeetes beträgt ca. 65 Gew. %. Wartung Abluftbehandlungsanlage Die regelmäßige Wartung der Abluftbehandlungsanlage erfolgt nach einem Wartungsplan entsprechend dem VDMA- Einheitsblatt Stand Sept Hierbei wird die Funktion von Abluftwäscher- Anlage und Biofilter regelmäßig überprüft und protokolliert. Die Wartungsintervalle sind so ausgelegt, dass die Funktionstüchtigkeit im Dauerbetrieb gewährleistet ist. Austausch Filtermaterial Das Filtermaterial im Biofilter wird nur von Fachfirmen ausgetauscht. Nach einem Austausch oder bei Inbetriebnahme benötigt der Filter eine Einfahrzeit von ca. 6-8 Wochen. Durch die biologischen Prozesse bei der Reinigung wird ständig auch Filtermaterial abgebaut, sodass die Standzeit eines Filters auf 3-4 Jahre begrenzt ist. Als Indiz für einen notwendigen Austausch des Filtermaterials dient in erster Linie der Druckverlust. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 51 von 121

52 Da der Biofilter in zwei unabhängige Bereiche eingeteilt ist, kann eine Hälfte erneuert werden und die zweite Hälfte arbeitet währenddessen normal weiter. Um den in Betrieb befindlichen Teil des Filters nicht zu überfahren, wird die Abluftmenge durch die Frequenzregelung der Abluftventilatoren reduziert. Für den gesamten Austausch ist mit einem Zeitbedarf von rund 48 h zu rechnen, Danach kann der erneuerte Biofilterteil wieder in Betrieb genommen werden. Nach ca. 6-8 Wochen erreicht der neue Biofilter wieder seine volle Leistungsfähigkeit. Kontrolle der Geruchsemissionen Zur Überprüfung des von der Wartungsfirma garantierten Geruchsminderungsgrades werden vom Betreiber Messungen durch eine nach 26 BImSchG bekanntgegebene Messstelle durchgeführt. Diese Messungen werden regelmäßig wiederholt. Der Messtermin wird der Überwachungsbehörde mindestens zwei Wochen vor Messdurchführung mitgeteilt. Über das Ergebnis der Messungen wird ein Messbericht erstellt. Der Messbericht enthält Angaben über die Messplanung und Betriebsbedingungen, die für die Messergebnisse von Bedeutung sind. Eine Ausfertigung des Messberichtes wird der zuständigen Überwachungsbehörde durch die beauftragte Messstelle vorgelegt. Zur Vorbeugung gegen Betriebsstörungen an der Abluftreinigungsanlage ist diese in zwei unabhängig voneinander arbeitende Linie untereilt. Im Falle einer Betriebsstörung kann die betroffene Linie abgeschaltet und überprüft werden. Die Reinigung der Abluft ist bei reduzierter Abluftmenge durch die verbleibende Reinigungslinie sichergestellt. Belastungen der Biofilteranlage Durch die erhöhten Luftwechselraten wird zu den Betriebszeiten eine Abluftmenge von rund m³/h über die Biofilteranlage an die Atmosphäre abgeleitet. Durch die Erweiterung des Biofilters auf 670 m² ergibt sich eine spez. Flächenbelastung von 118 m³/m²h bzw. eine Raumbelastung von 79 m³/m³h. Im Revisionsfall (Austausch Biofiltermaterial) steht jedoch nur die Hälfte des Biofilters zur Verfügung. In dieser Zeit wird die Anlage mit reduzierten Luftwechselraten gefahren und ein 1,3- facher Luftwechsel gewährleistet. Die gesamt Abluftmenge beträgt dann m³/h. Die spezifische Flächenbelastung des Biofilters ergibt sich zu 123 m³/m²h bzw. die Raumbelastung zu 82 m³/m³h. Nachfolgend sind die Betriebsschemata der Abluftanlage für die Betriebszustände dargestellt. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 52 von 121

53 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 53 von 121 Abbildung 4: Abluftabsaugung Betriebszeit Biogasanlage Aussenluft Abluftbehandlung m³/h m³/h Biofilter vorh. Schütthöhe Biofilter 670 m² 1,5 m Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Zuluft ges m³/h Σ m³/h Kompostierungshalle Σ m³/h Flächenbelastung 118 m³/m²h Luftwechsel 2,5 -fach Raumbelastung 79 m³/m³h Aerobisierungshalle Volumen m³ Hallenabluft Luftwechsel 2,5 -fach Erf. Lüftung m³/h m³/h Volumen m³ Hallenabluft max. Raum.bel. 100 m³/m²h Erf. Lüftung m³/h m³/h max. Fläch.bel. 150 m³/m³h Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Σ m³/h Σ m³/h m³/h Erf. Fläche max. Bel. Hallenabluft Hallenabluft m³/h m³/h Entwässerungsgebäude Anlieferungshalle Luftwechsel 2,5 -fach Luftwechsel 1,3 -fach Volumen m³ Volumen m³ Erf. Lüftung m³/h Erf. Lüftung m³/h Zuluft Halle m³/h Aussenluft Zuluft Halle Zuluft Halle Zuluft Halle Bilanz Lüftungsanlage während Betriebszeit Fermenter Fermenter Aussenluft Zuluft Halle m³/h Aussenluft 530 m²

54 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 54 von 121 Abbildung 5: Abluftabsaugung betriebsfreie Zeit Biogasanlage Aussenluft Abluftbehandlung m³/h m³/h Biofilter vorh. Schütthöhe Biofilter 670 m² 1,5 m Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Zuluft ges m³/h Σ m³/h Kompostierungshalle Σ m³/h Flächenbelastung 47 m³/m²h Luftwechsel 1,0 -fach Raumbelastung 32 m³/m³h Aerobisierungshalle Volumen m³ Hallenabluft Luftwechsel 1,0 -fach Erf. Lüftung m³/h m³/h Volumen m³ Hallenabluft max. Raum.bel. 100 m³/m²h Erf. Lüftung m³/h m³/h max. Fläch.bel. 150 m³/m³h Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Σ m³/h Σ m³/h m³/h Erf. Fläche max. Bel. Hallenabluft Hallenabluft m³/h m³/h Entwässerungsgebäude Anlieferungshalle Luftwechsel 1,0 -fach Luftwechsel 1,0 -fach Volumen m³ Volumen m³ Erf. Lüftung m³/h Erf. Lüftung m³/h Zuluft Halle m³/h Aussenluft Zuluft Halle Bilanz Lüftungsanlage während betriebsfreier Zeit Zuluft Halle Zuluft Halle Fermenter Fermenter Aussenluft Zuluft Halle m³/h Aussenluft 210 m²

55 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 55 von 121 Abbildung 6: Abluftabsaugung während Filtermaterialaustausch Aussenluft Abluftbehandlung m³/h m³/h Biofilter vorh. Schütthöhe Biofilter 335 m² 1,5 m Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Zuluft ges m³/h Σ m³/h Kompostierungshalle Σ m³/h Flächenbelastung 123 m³/m²h Luftwechsel 1,3 -fach Raumbelastung 82 m³/m³h Aerobisierungshalle Volumen m³ Hallenabluft Luftwechsel 1,3 -fach Erf. Lüftung m³/h m³/h Volumen m³ Hallenabluft max. Raum.bel. 100 m³/m²h Erf. Lüftung m³/h m³/h max. Fläch.bel. 150 m³/m³h Mietenbelüftung (750 m³/h pro Miete) Mietenbelüftung (375 m³/h pro Miete) Σ m³/h Σ m³/h m³/h Erf. Fläche max. Bel. Hallenabluft Hallenabluft m³/h m³/h Entwässerungsgebäude Anlieferungshalle Luftwechsel 1,3 -fach Luftwechsel 1,3 -fach Volumen m³ Volumen m³ Erf. Lüftung m³/h Erf. Lüftung m³/h Zuluft Halle m³/h Aussenluft Bilanz Lüftungsanlage während Erneuerung von einer Hälfte des Biofilters Zuluft Halle Zuluft Halle Zuluft Halle Fermenter Fermenter Aussenluft Zuluft Halle m³/h Aussenluft 270 m²

56 - BE9800 Schwefelsäuredosierung Die Schwefelsäure wird in Abhängigkeit vom ph-wert des Waschwassers in den Abluftwäschern dosiert. Dabei erfolgt die Dosierung für jeden Wäscher getrennt. Die Anlage besteht aus den Lagerbehältern und geregelten Dosierpumpen. Die Lagerung erfolgt in ibc-transport- und Lagergebinden. Die Gebinde werden auf einer Auffangwanne (gemäß WHG) aufgestellt. Das Vorlagevolumen der Schwefelsäure beträgt im Regelbetrieb 2 t. Um einen reibungslosen Wechsel der Behälter zu ermöglichen, werden bis zu 2 Ersatzbehälter mit Schwefelsäure im gleichen Raum vorgehalten. Die Schwefelsäure wird in handelsüblichen, geschlossenen Gebinden angeliefert. Diese verfügen über 100 % Auffangwannen nach WHG. Die Auffangwanne erfüllt die Anforderungen nach WHG für die Lagerung von Säuren. BE 0100 Anlagenentwässerung - BE 0110 Dachwasser Das unverschmutzte Dachwasser wird unverändert zum Bestand versickert bzw. im Löschwasserteich gespeichert. Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel 0 dargestellt. - BE 0120 Prozessabwasser Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. - BE 0130 Sanitärabwasser Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. - BE 0140 Verkehrsflächenwasser Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. - BE 0150 Kondensatwasser Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. - BE 0160 Überschusswasserbecken Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. - BE 0170 Waschplatz mit Tankstelle Die Erläuterungen hierzu sind in Kapitel dargestellt. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 56 von 121

57 BE 0200 Löschwasser - BE 0210 Löschwasserbereitstellung Die Löschwasserbereitstellung erfolgt unverändert zum Bestand über den Löschwasserteich mit zugehöriger Entnahmestation. Die angeschlossenen Dachflächen entsprechen nahezu dem Bestand, so dass das System mit Speichervolumen, Überlaufschwelle und Sickerfläche unverändert weiterbetrieben werden kann. - BE 0220 Löschwasserrückhaltung Die Löschwasserrückhaltung erfolgt im Auffangraum, der auch für den Havariefall eines Flüssiggärrestlagers genutzt wird. Für Nachweis und Berechnung wird an dieser Stell auf Kapitel 0 verwiesen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 57 von 121

58 4.2 EINSATZSTOFFE / GEHANDHABTE STOFFE Die gesamten, angelieferten Bioabfälle werden gehäckselt und gesiebt und gehen danach in die Vergärung. Die separat angelieferten Grünabfälle werden gehäckselt, gesiebt und abgefahren. Eine geringe Menge an Grünabfällen wird in der Rottehalle als Strukturmaterial verarbeitet. Neben Bioabfall, Grünabfall und Produkten aus der Bioabfallbehandlung werden die in den nachfolgenden Kapiteln genannten Stoffe in der Anlage eingesetzt bzw. fallen als Abfälle an. Ein Stoffstromschema der Biogasanlage findet sich im Anhang. Die Nummerierung der Stoffströme entspricht der Nummerierung im Stoffstromschema. Einsatzstoffe und Rohstoffe Nr. Stoffstrom E1 Bioabfall Anlieferung t/a E2 Grünabfall Anlieferung t/a Tabelle 5: Einsatzstoffe E1 Bioabfall bestehend aus: Abfälle aus der Landwirtschaft, Gartenbau, Teichwirtschaft Hier: Abfälle aus pflanzlichem Gewebe Hier: Abfälle aus der Forstwirtschaft Abfälle aus der Zubereitung von Obst, Gemüse, Getreide, Speiseölen, Kakao, Kaffee, Tee und Tabak, aus der Konservenherstellung, der Herstellung von Hefe- und Hefeextrakt sowie der Zubereitung und Fermentierung von Melasse Hier: für Verzehr oder Verarbeitung ungeeigneter Stoffe Abfälle aus der Herstellung von alkoholischen und alkoholfreien Getränken (ohne Kaffee, Tee und Kakao) Hier: für Verzehr oder Verarbeitung ungeeigneter Stoffe Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 58 von 121

59 03 01 Abfälle aus der Holzbearbeitung und Herstellung von Platten und Möbeln Hier: Rinden und Korkabfälle Hier: Sägemehl, Späne, Abschnitte, Holz, Spanplatten und Furniere mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen Abfälle aus der Herstellung und Verarbeitung von Zellstoff, Papier, Karton und Pappe Hier: Rinden- und Holzabfälle Getrennt gesammelte Fraktionen Hier: Papier und Pappe/Karton Hier: Biologisch abbaubare Küchen- und Kantinenabfälle; ohne tierische Bestandteile Andere Siedlungsabfälle Hier: Gemischte Siedlungsabfälle; getrennt gesammelte Bioabfälle (Biotonne) Hier: Marktabfälle E2 Grünabfall bestehend aus: Garten- und Parkanfälle (einschließlich Friedhofsabfälle) Hier: Kompostierbare Abfälle Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 59 von 121

60 4.3 BRENNSTOFFE UND HILFSSTOFFE Brennstoffe Nr. Stoffstrom B1 Biomasse/ Hackschnitzel 500 t/a B2 Dieselkraftstoff Notstrom 270 kg/a B3 Dieselkraftstoff Eigenverbrauchstankstelle 42 t/a Tabelle 6: Übersicht Brennstoffe Brennstoffe kommen hauptsächlich für den Betrieb der Radlader und der Biomassekesselanlage (BE3520) zum Einsatz. Hilfsstoffstrom Nr. Stoffstrom H1 Eisenhydroxid 50 t/a H2 Ethylenglycol für Kaltwassersatz 100 ltr/a H3 Ethylenglycol für Tischkühler 30 ltr/a H4 Kalibriergas CH4 30 ltr/a H5 Kalibriergas CO2 30 ltr/a H6 Kalibriergas Stickstoff 30 ltr/a H7 Schwefelsäure konz. 5 kg/h bzw. 40 t/a H8 Aktivkohle Biogasvorreinigung 4 t/a H9 Aktivkohle Polizeifilter l/a H10 Schmieröl Verdichter 150 l/a H11 Aktivkohle Ölabscheider 300 l/a H12 Silicagel ADR 600 l/a H13 Frischwasser Abluftwäscher (Zusatz) 200 m³/a H14 Frischwasser Betriebsgebäude 75 m³/a H15 Frischwasser Biofilterbefeuchtung 25 m³/a H16 Schmierfett 140 kg/a H17 Getriebeöl 240 kg/a H18 Hydrauliköl 40 kg/a Tabelle 7: Übersicht Hilfsstoffe Der Einsatz von Eisenhydroxid erfolgt im Fermenter für die Entschwefelung des Biogases. Ethylenglycol ist als Frostschutzmittel für den Betrieb der Rückkühler erforderlich. Die Verschiedenen Kalibriergase werden für die Messtechnik in der Biogasaufbereitung (BE5000) eingesetzt. Die konzentrierte Schwefelsäure kommt in der Abluftbehandlung (BE9000) zum Einsatz. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 60 von 121

61 Die Verbrauchswerte sind auf Basis vergleichbarer Anlagen abgeschätzt bzw. berechnet. Im Einzelnen können die Verbrauchswerte jedoch abweichen. Z.B. ist der Frischwasserbedarf sowie auch der Bedarf an Schwefelsäure für den Abluftwäscher abhängig von dem Ammoniakgehalt in der angesaugten Abluft. Aktivkohle wird an verschiedenen Stellen für die Reinigung des Biogases eingesetzt. Das Gleiche gilt für das Silicagel in der Biogasaufbereitungsanlage (BE5000). Schmieröle, Fette und Getriebeöle sind für die mechanischen Antriebe der Vergärungsanlage vorgesehen. Frischwasser ist für die Abluftbehandlung und sanitäre Zwecke erforderlich. Diesel wird für die Radlader und das Notstromaggregat eingesetzt. 4.4 RESTSTOFFE/ ABFÄLLE ZUR VERWERTUNG Folgende Reststoffe / Abfälle fallen im Betrieb an: Abfallstoffe Nr. Stoffstrom A1 Metallabscheidung Bioabfallaufbereitung t/a A2 Siebüberlauf Bioabfallaufbereitung t/a A3 Asche Biomassekessel t/a A4 Aktivkohle Biogasvorreinigung t/a A5 Aktivkohle Polizeifilter l/a A6 Schmieröl Verdichter l/a A7 Aktivkohle Ölabscheider l/a A8 Silicagel VOC- Filter l/a A9 Metallabscheidung Kompostaufbereitung t/a A10 Siebüberlauf Kompostaufbereitung t/a A11 Altöl kg/a A12 Metallabscheidung Günabfallaufbereitung t/a Tabelle 8: Übersicht Abfallstoffe Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 61 von 121

62 4.5 ANWENDBARKEIT DER STÖRFALL-VERORDNUNG (12. BIMSCHV) Die Beurteilung der Anwendbarkeit der Störfall-VO basiert auf: 12. BImSchV Störfall-Verordnung vom 15. März 2017 KAS-25 Kommission für Anlagensicherheit Leitfaden von Abfällen gemäß Anhang I der Störfall-VO Entscheidung des Ausschusses Anlagenbezogener Immissionsschutz und Störfallvorsorge (AISV) der Länderarbeitsgemeinschaft Immissionsschutz von 2011 über die Einstufung von Biogas Eine Biogasanlage unterliegt als Betriebsbereich dem Anwendungsbereich der Störfall-Verordnung (12. BImSchV), wenn gefährliche Stoffe in Mengen vorhanden sind, die die in Spalte 4 der Stoffliste in Anhang I genannten Mengenschwellen erreichen oder überschreiten (untere Klasse) oder die in Spalte 5 der Stoffliste in Anhang I genannten Mengenschwellen überschreiten (obere Klasse). Für die unter Klasse gelten die Grundpflichten der Störfall-VO, in Betriebsbereichen der oberen Klasse sind zusätzlich die erweiterten Pflichten umzusetzen. Biogas ist nach dem R-Satz R12 als hochentzündlicher Stoff einzustufen und damit ein Stoff nach Nr. 8 des Anhangs I der Störfall-Verordnung. Die Mengenschwelle der Spalte 4 wird für diesen Stoff mit kg angegeben. Die Mengenschwelle der Spalte 5 wird für diesen Stoff mit kg angegeben Zur Feststellung, ob die Biogasanlage der Störfallverordnung unterliegt, wird die maximal mögliche Biogasmenge angesetzt, die in der Anlage vorhanden sein kann. Bei der Berücksichtigung von mit Gashauben versehenen Gärrückstandslagern wird das Volumen bis zum tiefst möglichen Flüssigkeitsstand berücksichtigt. Die gesamte Anlage verfügt über folgendes Biogaslagervolumen: Fermenter 1 und 2, der Gasspeicherraum ergibt sich aus der Freibordhöhe 0,70 m und einer Grundfläche von 7,20 m Breite und 39,10 m lichte Länge zu je 197 m³. Max. Speichervolumen des Gasspeichers 1 und 2 (Ø 31,5 m): jeweils m³. Das Volumen der Gärrestbehälters 1 und 2 ohne Gasdach ergibt sich zu je m³. Das Volumen ergibt sich aus der Höhe von 10,00 m und dem Durchmesser von 31,5 m. Die Lagermenge Biogas in den Rohrleitungen zwischen Fermenter/Gasspeicher/Biogasvorreinigung wird mit 107 kg (82 m³) angesetzt. Die Lagermenge Biogas Betriebsbereich Biogasaufbereitung erstreckt sich auf Rohrleitungen, A-Kohle Filter, Verdichter, Gasreinigung, Membrananlage und berechnet sich zu 60 Nm³. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 62 von 121

63 Betriebseinheit Bezeichnung Lagervolumen in Nm³ BE 3300 Fermenter Fermenter BE 8100 Flüssiggärrestlager Flüssiggärrestlager BE 4000 Biogasvorreinigung Verbindendes Rohrleitungssystem 82 BE 8200 Gasspeicher Gasspeicher BE 5000 Biogasaufbereitungsanlage 60 Maximales Biogaslagervolumen Tabelle 9: Biogaslagervolumen Die Biogasdichte ist mit 1,30 kg/ Nm³ anzusetzen. Die Biogasmenge beträgt in Summe kg. Mengenschwellen für Biogas nach Störfall-VO, Anhang I: Spalte 4:.. Spalte 5: kg kg In der Biogasaufbereitungsanlage befinden sich maximal 30 Nm³ Erdgas in den Rohrleitungen und Aggregaten. Die Erdgasdichte ist mit 0,80 kg/ Nm³ anzusetzen. Die Erdgasmenge beträgt in Summe 24 kg. Mengenschwellen für Erdgas nach Störfall-VO, Anhang I: Spalte 4:.. Spalte 5: kg kg In der Eigenverbrauchstankstelle werden Liter Dieselkraftstoff gelagert. Die Dieselmenge beträgt 840 kg. Mengenschwellen für Diesel nach Störfall-VO, Anhang I: Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 63 von 121

64 Spalte 4:.. Spalte 5: kg kg Anwendung der Quotientenregel für Grundpflichten QG entzündlich = q Biogas + q Erdgas + q Diesel / / / = 2,87 Anwendung der Quotientenregel für erweiteretn Pflichten QG entzündlich = q Biogas + q Erdgas + q Diesel / / / = 0,57 Aufgrund der Überschreitung der Mengenschwelle für entzündliche Stoffe (QG entzündlich>1) unterliegt die Anlage den Grundpflichten der Störfall-Verordnung. Die Mengenschwelle für erweiterte Pflichten wird nicht erreicht (QG entzündlich <1). Die Biogasanlage fällt als ein Betriebsbereich unterer Klasse in den Gültigkeitsbereich der Störfallverordnung. 5 ARBEITSSCHUTZ Die im 5 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) geforderte Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen soll zu einer Verbesserung des Arbeitsschutzes durch die systematische Ermittlung von Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten, Verbesserung der technischen Sicherheit, Beseitigung krankmachender Faktoren usw. führen. Die Gefährdungsbeurteilung wird, nach den unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Gefährdungsarten gegliedert, durchgeführt und dokumentiert. Die Gefährdungsbeurteilung kann tätigkeits-, arbeitsplatz-, arbeitsmittel- oder personenbezogen erstellt werden. Die Dokumentation besteht aus: 1. dem Ergebnis der jeweiligen Gefährdungsbeurteilung Welchen Gefährdungen sind die Beschäftigten ausgesetzt? Wie groß ist das Ausmaß der Gefährdungen (klein, mittel, groß)? Wie dringlich ist die Beseitigung der Gefährdung (sofort, kurz-, mittel-, langfristig)? Welches Schutzziel muss erreicht werden (Vorschriften)? Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 64 von 121

65 2. der Festlegung der erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen (Handlungsbedarf) Welche Maßnahmen sind durchzuführen? Wer ist für die Durchführung verantwortlich? Bis wann sind die Maßnahmen zu realisieren (Terminkontrolle)? 3. den Ergebnissen der Überprüfung der durchgeführten Maßnahmen Wie wirksam sind die durchgeführten Maßnahmen? Was muss zusätzlich veranlasst werden? 5.1 ARBEITSSTÄTTEN IN DER BIOGASANLAGE Es wird bei den Arbeiten, die in der Anlage, v.a. im Bereich Vergärung und Kompostierung, durchgeführt werden, von nicht gezielter Tätigkeit gemäß BioStoffV 2 ausgegangen. Bei der Vergärung von Bioabfällen mit anschließender Nachrotte treten in der Regel biologische Arbeitsstoffe der Risikogruppen 1 und 2 auf. Eine Überprüfung der Gefährdungsbeurteilung und deren Maßnahmen nach Inbetriebnahme der Anlage dienen dazu bereits getroffene Maßnahmen gegebenenfalls zu revidieren bzw. zu ergänzen. Bei der Konzeption der Anlage wurde großer Wert auf einen automatisierten Betrieb gelegt, so dass der Kontakt mit den biologischen Arbeitsstoffen weit möglichst beschränkt bleiben kann. Bioabfallspeicherung, -aufbereitung (Zerkleinerung, Absiebung), Fördertechnik, Fermenter, Entwässerung (Schneckenpressen, Dekanter), Lagerung des flüssigen Gärrests sind automatisiert und somit Arbeitsvorgänge ohne direkt betroffene Arbeitsplätze (keine ständigen Arbeitsplätze in diesem Bereich). Die mit diesen Prozessen befassten Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz in der Steuerwarte (Schutzstufe 1). Lediglich bei Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie beim Transfer der Bioabfälle von der Anlieferung in das Zerkleinerungsaggregat sowie der Verteilung und Umsetzung der Nachrottemieten besteht die Gefahr, in Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen zu geraten (Radladerfahrer: Schutzstufe 1; Reinigungs- und Wartungsarbeiten: Schutzstufe 2; Reparatur an gereinigten Aggregaten: Schutzstufe 1). Direkter Kontakt mit Gärgut, Rottemieten (Gärrest, fest) oder Flüssiggärrestlager entsteht nur zum Zweck der Probenahme oder zur Durchführung von Messungen. Dies sind damit Tätigkeiten, die nur ausnahmsweise und nur für jeweils einen kurzen Zeitraum stattfinden. Die hierbei notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen sind vergleichbar mit der Schutzstufe 2: Sicherheitsschuhe (mind. S2), körperbedeckender Arbeitsanzug (evtl. zusätzlich Einmalanzug), Schutzhandschuhe Kategorie II, Halbmaske mit Partikelfilter P3, ggf. Kopfbedeckung. Die eingesetzten Radlader verfügen über eine geschlossene, staubdichte, klimatisierte Kabine mit Schutzbelüftungsanlage und gefilterter Frischluftzufuhr (Filterklas- Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 65 von 121

66 se S). Die Kabine wird mindestens laut Reinigungsplan sauber gehalten. Klimaanlage und Filter werden entsprechend gewartet. Die Radlader sind mit einem Dieselpartikelfilter ausgerüstet und sind somit für den Einsatz in geschlossenen Hallen zugelassen. Das Personal führt kleinere Reparaturen und turnusgemäße Wartungsarbeiten an den Radladern auf der Waschplatte durch. Generell werden die Maßnahmen der TRBA 214 Nr.5 umgesetzt, was den Anforderungen an die Schutzstufe 2 der BioStoffV entspricht. Vor Inbetriebnahme der Anlage werden Reinigungs- und Hygienepläne sowie ein Hautschutzplan erstellt. Um eine Geruchsbelastung der Beschäftigten gering zu halten bzw. ganz zu vermeiden, werden in Anlehnung an die von der Bundesgütegemeinschaft Kompost ausgesprochenen Empfehlungen für Kompostanlagen in der beantragten Anlage folgende Maßnahmen eingehalten: zügige Verarbeitung der angelieferten Materialien Herstellung eines strukturreichen Ausgangsgemisches für die Kompostierung durch Zufügen von aufbereiteten Grünabfällen gesamte Abfallbehandlung in der Halle (Erfassung und Lenkung der dort vorhandenen Luftmengen) Radlader mit Filterausrüstung Desodorierung der abgeführten Hallenluft durch eine Abluftbehandlung Fachgerechte Führung der Nachrotte (z.b. Vermeidung anaerober Zonen durch Umsetzvorgänge, Begrenzung der Mietenhöhe auf 2,5 m in Abhängigkeit von Umsetz- und Belüftungsmaßnahmen) Saubere Betriebsführung (regelmäßige Reinigung der Verkehrsflächen) Der Bioabfall wird in den Fermentern soweit vergoren, dass die geruchsintensiven Stoffe weitgehend abgebaut werden und der Gärrest, flüssig sowie fest, ein geringes Geruchspotential hat. Es bleibt jedoch ein gewisser Ammoniakanteil, der durch die Belüftung des festen Gärrests in der Nachrotte ausgetrieben, über die Hallenentlüftung gefasst und über einen Biowäscher (saure Waschstufe) zum Biofilter geführt und gereinigt wird. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 66 von 121

67 Bezüglich der Belastung durch biologische Arbeitsstoffe werden folgende Maßnahmen getroffen: Bauliche Maßnahmen Absaugung Anlieferungsbereich und Rottehalle Verkehrswege führen nicht durch Anlieferungsbereich Technische Maßnahmen Weitgehend automatischer Betriebsablauf, wo möglich Radlader mit geschlossener, klimatisierter Kabine und Filterausrüstung (s.o.) Einhaltung der Bestimmungen bezüglich der lüftungstechnischen Einrichtungen und des Raumklimas (ASR 5 und ASR A3.5, s.o.) Vermeidung oder Verringerung von offenen Schüttungen und Fallstrecken, nach Möglichkeit Organisatorische Maßnahmen Zeitnahe Behandlung angelieferter Bioabfälle Regelmäßige Reinigung von Aggregaten und Geräten von anhaftenden Bioabfällen Regelmäßige Reinigung von Kabinen und Steuerständen Regelmäßige Wartung und Wechsel von Filtern von Schutzbelüftungsanlagen sowie entsprechend den Herstellerangaben regelmäßige Reinigung und Prüfung der Funktionstüchtigkeit Strikte Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen, v.a. im Nachrotte- Bereich, z.b. kein Umsetzen, wenn sich Personen außerhalb des Radladers in der Halle aufhalten Verkehrsflächen sollen regelmäßig gereinigt werden Türen und Fenster der Fahrzeugkabinen werden während des Betriebes geschlossen gehalten. Rauchverbot in Fahrerkabinen. Das Ein- und Aussteigen im belasteten Bereich wird soweit wie möglich reduziert Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 67 von 121

68 Personenbezogene Maßnahmen Den Beschäftigten sind entsprechend der Gefährdungsbeurteilung persönliche Schutzausrüstungen zur Verfügung zu stellen. Die bereitgestellten persönlichen Schutzausrüstungen müssen benutzt werden. Den Beschäftigten ist mindestens folgende PSA zur Verfügung zu stellen: Sicherheitsschuhe der Schutzkategorie S2 nach DIN EN ISO Geeigneter Handschutz nach DIN EN 388 Körperbedeckender Arbeitsanzug gemäß DIN EN 340 Bei Reinigungs- oder Instandhaltungsarbeiten (z.b. Wechsel von Biofiltern), bei denen mikrobielle Aerosole in hohen Konzentrationen auftreten, wird Atemschutz (P3) getragen werden. Darüber hinaus kommen folgende personenbezogene Maßnahmen zum Tragen: Essen, Trinken, Rauchen nur in den ausgewiesenen Bereichen oder in Aufenthaltsräumen Regelmäßiger Wechsel und Reinigung der Arbeitsbekleidung Aufenthaltsverbot für ungeschützte Personen in den Hallen, v.a. während Behandlungs-, Transport- oder Be- und Entladevorgängen Sicherstellung einer arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung Information und Unterweisung der Arbeitnehmer bezüglich Arbeitsplatzsicherheit und -hygiene. Neben der Betrachtung durch die BioStoffV wird in einer Gefährdungsbeurteilung auch eine Betrachtung durch die GefStoffV durchgeführt, sofern Stoffe vorhanden sind, die unter die Gefahrenklassen nach 3 GefStoffV fallen. In diesem Fall sind dies Diesel und Schwefelsäure. Schwefelsäure wird in der sauren Waschstufe, die dem Biofilter vorgeschaltet ist, genutzt. Prinzipiell kann der Beschäftigte nur bei Wechseltätigkeiten mit dem Vorlagebehälter für die Schwefelsäure in Kontakt kommen, im Allgemeinen ist das System jedoch so aufgebaut, dass kein Kontakt besteht. Ein Kontakt mit Kleinstmengen ist ebenfalls während Reparatur- oder Wartungsarbeiten möglich. Die Schwefelsäure wird in Behältern in einer Gitterbox mit Auffangeinrichtung gelagert, dadurch kann das Produkt nicht unbeabsichtigt auf den Boden oder in die Entwässerung gelangen. Der Kontakt der Säure mit Wasser wird vermieden. Bei Wartungs- und Reparatur- sowie Wechseltätigkeiten müssen die Beschäftigten säurebeständige Handschuhe und Schutzbrillen tragen. Mit einer Entstehung von Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 68 von 121

69 Dämpfen ist aufgrund des hohen Siedepunktes nicht zu rechnen, deshalb ist kein Atemschutz geplant. Eine Augendusche wird in unmittelbarer Nähe vorgesehen. Diesel wird zur Betankung der Radlader vorgehalten. Es handelt sich um eine Lagermenge von kleiner l, die am Waschplatz aufgestellt wird. Ein Kontakt mit den Beschäftigten ist durch ein doppelwandiges System und eine Sicherheitsabschaltung des Tankrüssels verhindert. Freigesetzte Mengen sind mit einem geeigneten Mittel, z.b. Sand, zu binden und nach Maßgabe der behördlichen Vorschriften zu entsorgen. Bei der Handhabung von Diesel (Tankvorgang) sind Schutzhandschuhe und Sicherheitsschuhe zu tragen. Wartungs- und Reparaturarbeiten an Diesel führenden Teilen und am Tankbehälter sind Fachfirmen zu überlassen. Es darf nicht geraucht, gegessen und getrunken werden. 5.2 RAUMTEMPERATUR Für Räume gemäß der Definition des ASR A3.5 werden folgende Temperaturen angesetzt: Überwiegende Körperhaltung Arbeitsschwere leicht mittel schwer Sitzen +20 C +19 C - Stehen, Gehen +19 C +17 C +12 C Tabelle 10: Raumtemperaturen In Pausen-, Bereitschafts-, Sanitär-, Kantinen- und Erste-Hilfe-Räumen muss während der Nutzungsdauer eine Lufttemperatur von mindestens + 21 C herrschen; in Toilettenräumen darf die Lufttemperatur durch Lüftungsvorgänge, die durch die Benutzer ausgelöst werden, kurzzeitig unterschritten werden. In Waschräumen, in denen Duschen installiert sind, soll die Lufttemperatur während der Nutzungsdauer mindestens + 24 C betragen. 5.3 BELEUCHTUNG Alle Planungen entsprechen der Arbeitsstättenrichtlinie, wobei sich die Auslegung der Sichtverbindungen und Auslegung der künstlichen Beleuchtung sich nach ASR A3.4 und die Auslegung der Sicherheitsbeleuchtung für Fluchtwege und Arbeitsbereiche nach ASR A3.4/7 richten. Die Lage und Abmessung der Fenster, Türen und Wandflächen ergeben sich aus den Bauzeichnungen. In der Aufbereitungshalle und der Rottehalle sind keine Sichtverbindungen nach außen vorhanden. Auf Verkehrsflächen mit Fahrzeugverkehr wird während des Betriebes eine Beleuchtungsstärke von mind. 150 Lux, im Bereich Halleneinfahrten Tagesbetrieb (Übergangsbereich im Gebäude) von mindestens 400 Lux sichergestellt. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 69 von 121

70 Die besonderen Anforderungen an die Sehleistung der Beschäftigten aufgrund des hohen Wasserdampfgehalts der Hallenluft der Rottehalle werden mit Hilfe einer Gefährdungsbeurteilung überprüft und danach entsprechend festgelegt. Es ist eine Sicherheitsbeleuchtung gemäß den Vorschriften der Arbeitsstätten- Richtlinie "Sicherheitsbeleuchtung mit mindestens 1 Lux vorgesehen. 5.4 TÜREN, TORE, RETTUNGSWEGE Türen und Tore entsprechen ASR A 1.7. Türe oder Tore, die sich im Bereich von Fluchtwegen befinden, bzw. Notausgänge entsprechen insbesondere ASR A 2.3. Bei der Planung der Fluchtwege wurden sowohl die Landesbauordnung Rheinland- Pfalz als auch das Brandschutzgutachten, das diesem Antrag beiliegt, einbezogen. Ein Flucht- und Rettungsplan gemäß ASR A 2.3 Nr.9 wird vor Inbetriebnahme erstellt und ausgehängt. An Flucht- und Rettungswegen ist eine entsprechende Sicherheitsbeleuchtung vorgesehen (siehe oben). Bodenbeläge im Bereich von Fluchtwegen werden ebenso wie Treppen rutschhemmend ausgeführt (ASR 8/1). 5.5 ARBEITSSCHUTZ UND SICHERHEITSTECHNIK Druckbehälter werden vor der ersten Inbetriebnahme und, soweit erforderlich, wiederkehrend durch zugelassene Überwachungsstellen geprüft. Hierbei ist die Betriebssicherheitsverordnung 15, 16 maßgebend. 5.6 ARBEITSBEZOGENE ORGANISATION Der Betrieb der Anlagen wird nur von qualifiziertem Personal durchgeführt. Schulungen bezüglich sicherheitstechnischer Vorschriften werden vor Arbeitsantritt und danach in regelmäßigen Abständen durchgeführt, mindestens aber einmal jährlich, und sind für das Personal obligatorisch. Für die einzelnen Arbeitsplätze werden Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen erstellt und die Betriebsanweisungen dem Betriebspersonal zugänglich gemacht. Die Überwachung der Betriebsanweisungen und die Kontrolle geschehen durch eine vom Betreiber der Anlage ernannte Fachkraft für Arbeitssicherheit. Betriebsanweisungen werden in einer für die Beschäftigten verständlichen Form und Sprache zur Verfügung gestellt. Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten werden durch geschultes Personal entsprechend den gültigen Regelwerken und der Betriebsordnung durchgeführt und durch Betriebsverantwortliche überwacht. Neue Mitarbeiter/innen werden vor Arbeitsbeginn durch den Arbeitgeber oder eine andere geeignete Person, z.b. Sicherheitsfachkraft, Betriebsarzt in verständlicher Form unterwiesen und in den Arbeitsplatz eingewiesen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 70 von 121

71 5.7 SCHUTZEINRICHTUNGEN Für den gesamten Anlagenbereich ist eine Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung gemäß ASR A1.3 vorgesehen. Flucht- und Rettungspläne werden ASR A 2.3 Nr.9 vor Inbetriebnahme erstellt, ausgehängt und bei Bedarf aktualisiert. 5.8 PERSONALEINSATZ Voraussichtlicher Personaleinsatz der Anlage: Normalbetrieb zusätzlich insgesamt maximal (Tag) (Spätschicht) gleichzeitig Männer Frauen Tabelle 11: Personaleinsatz Die Anlage wird im Zweischicht betrieben. Im Schichtbetrieb sind mindestens 2 Personen anwesend. Als Sicherheitsmaßnahmen für die Einzelarbeitsplätze werden z.b. Funkgeräte bzw. Totmann- Schalter vorgesehen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 71 von 121

72 5.9 BETRIEBS-/ ARBEITSZEITEN Betriebszeiten: Bioabfall- Annahme: Mo. Sa Bioabfall- Aufbereitung (diskontinuierlich): Mo. Sa Bioabfall- Vergärung: Mo. So Reststoffabfuhr: Mo. Sa Kompostabfuhr: Mo. Sa Flüssiggärrestabfuhr Mo. Sa Verwaltung: Mo. Sa Arbeitszeiten: Schichtwechsel: Mo. Sa Bereitschaftsdienst: Nachts und am Wochenende (nur bei Alarmmeldung) 5.10 SOZIALRÄUME Es sind folgende Sozialräume im bestehenden Bürogebäude vorhanden: Raum Ausreichend für Personen (Einrichtungen im Bestand) Warte Betriebsgebäude/ Wiegeraum 2 Büroräume (2 St.) Jeweils 1 Besprechungsraum Besucher 8 Pausenraum, Teeküche 6 Umkleideraum, Weiß/ Schwarz- Bereich 8 Waschräume/-gelegenheiten (Schwarz/ Weiß - Bereich), Männer Waschräume/-gelegenheiten (Schwarz- Bereich), Männer 1 Toilettenräume (Schwarz/ Weiß - Bereich) Männer 1 Toilettenräume (Schwarz- Bereich) Männer 2 2 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 72 von 121

73 Toilettenräume (Weiß- Bereich), Besucher Männer Frauen 1 1 Tabelle 12: Übersicht Sozialräume Die Warte bietet Platz für 2 Personen. Anforderungen gemäß TRBA 214 zu Sozialräumen Bauliche und technische Maßnahmen - In räumlicher Nähe zu den Arbeitsplätzen sind Umkleideräume mit Schwarz- Weiß-System zur getrennten Aufbewahrung von Arbeits- und Straßenkleidung eingerichtet. Ein Waschraum mit Duschen ist vorhanden. Waschbecken sind mit Reinigungs- und ggf. Desinfektionsmittelspender und Einmalhandtüchern ausgestattet. - In räumlicher Nähe zum Pausenraum ist ein Waschbecken vorhanden, so dass die Hände vor dem Betreten des Pausenraums gewaschen werden können. - Im Pausenraum sind geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten für Nahrungsmittel vorhanden. Organisatorische Maßnahmen - Der Sozialbereich darf nur mit sauberem Schuhwerk betreten werden. - Schutzkleidung muss, soweit eine Verunreinigung mit biologischen Arbeitsstoffen zu befürchten ist, vor Betreten der Pausenräume abgelegt oder abgedeckt werden. Die Notwendigkeit ist im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln und festzulegen. - Vor Betreten der Pausenräume und nach Beendigung der Arbeit sind mindestens die Hände zu reinigen und ggf. zu desinfizieren. Der erstellte Hygieneplan ist zu beachten. - Ein Hautschutzplan ist zu erstellen. Die erforderlichen Hautschutz-, Reinigungs- und Pflegemittel sind vom Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen. - Essen, Trinken und Rauchen ist nur in dafür vorgesehenen Räumen zu gestatten. Auf die einschlägigen Regelungen insbesondere der Arbeitsstättenverordnung zum Nichtraucherschutz wird verwiesen. Wasch-, Umkleide- und Pausenräume sollen nach jeder Schicht, mindestens jedoch arbeitstäglich feucht gereinigt werden. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 73 von 121

74 5.11 RAUMLUFTTECHNISCHE ANLAGEN Die Biogasanlage ist im Bereich der Anlieferungs- und Rottehalle mit raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet. Die Lüftung der Hallen wird dem neuen Nutzungskonzept entsprechend angepasst. Das Lüftungskonzept ist in Kapitel 4.1 Betriebs- und Verfahrensbeschreibung Biogasanlage als Betriebseinheit BE 9000 aufgeführt LÄRM AM ARBEITSPLATZ Der Schallpegel in den Arbeitsräumen wird so niedrig gehalten, wie es nach der Art des Betriebes möglich ist. Es wird durch technische Maßnahmen (z.b. lärmarme Arbeitsgeräte) und organisatorische Maßnahmen (z.b. Lärmpausen) Sorge getragen, dass die an den jeweiligen Arbeitsplätzen einwirkenden Geräusche die zulässigen Beurteilungspegel nicht überschreiten. Die schallintensiven Bereiche innerhalb der Anlage werden gekennzeichnet. Bei Aufenthalten zu Reinigungs- und Kontrollzwecken wird die Benutzung persönlicher Schutzausrüstung (Gehörschutz) gemäß Gefährdungsbeurteilung für diese Bereiche vorgeschrieben WARTE Die Warte ist die zentrale Überwachungs-, Bedienungs- und Schaltstelle für den ganzen Betrieb. Die Warte ist nur während der Arbeitszeiten besetzt, während der Nachstunden und außerhalb der Arbeitszeiten am Wochenende werden Störungen an den Bereitschaftsdienst gemeldet. Das Personal führt in der Warte folgende Arbeiten durch: Überwachung der Anlage und ihrer Prozesse, Erkennen und Einleiten von Gegenmaßnahmen bei Betriebsstörungen in der Gesamtanlage; regelmäßige Begehung der Anlage (1-2x pro Schicht); Durchführung von Wartungs-, Reparatur- und Reinigungsarbeiten bevorzugt in der Tagschicht. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 74 von 121

75 6 MAßNAHMEN ZUM EMISSIONSSCHUTZ 6.1 LÄRM Sämtliche lärmintensive Prozessschritte finden überwiegend in geschlossenen Hallen statt, insbesondere die kontinuierliche Aufbereitung von Bioabfall. Eine Übersicht der schallemittierenden Betriebseinheiten enthält die Immissionsprognose für Lärm des SGSTÜV Saar als Bestandteil dieses Antrages. 6.2 GERUCH Geruchsemittierende Prozessschritte finden in geschlossenen Hallen/Systemen statt. Die Hallen werden belüftet und um Unterdruck gehalten, die abgesaugten Prozessluftströme werden über Biofilter desodoriert. Geruchsintensive Prozesse im Freien, wie z. B. die bisherige Grünabfallkompostierung werden aufgelassen und finden auf externen Anlagen statt. Eine Übersicht der geruchsrelevanten Betriebseinheiten enthält die Immissionsprognose für Gerüche des SGSTÜV Saar als Bestandteil dieses Antrages. 6.3 STAUB Es können diffuse Emissionen durch Staubaufwirbelung aufgrund von Materialumschlag auftreten. Gegenmaßnahmen: Umschlag in geschlossenen Hallen, (Aufbereitungshalle, Rottehalle, Kompostfeinaufbereitung). Es können diffuse Emissionen durch Materialbehandlung auftreten. Gegenmaßnahmen: Zerkleinerung von Grünabfall mit hohem Feuchtegehalt, Behandlung der Bioabfälle in Aufbereitungshalle, Kompostabsiebung in geschlossenem, abgesaugtem Sieb. Es können diffuse Emissionen durch Staubaufwirbelung aufgrund von LKW- und Radladerfahrbewegungen auftreten. Gegenmaßnahmen: Fahrwege und Lagerflächen sind befestigt und werden bei Bedarf mit einer Kehrmaschine gereinigt um Feinmaterial zu entfernen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 75 von 121

76 6.4 UMGANG MIT WASSERGEFÄHRDENDEN STOFFEN GESETZLICHE GRUNDLAGEN UND RICHTLINIEN Das Wasserhaushaltsgesetz schreibt vor, dass Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Herstellen und Behandeln wassergefährdender Stoffe so beschaffen sein müssen und so errichtet, unterhalten, betrieben und stillgelegt werden, dass eine nachteilige Veränderung der Eigenschaften von Gewässern nicht zu besorgen ist. Für Anlagen in diesem Sinne gelten für Errichtung, Unterhalt und Betrieb die allgemein anerkannten Regeln der Technik. Durch Rechtsverordnung hat der Gesetzgeber mit der AwSV - Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, in Kraft seit , nähere Regelungen erlassen. Die Gesetzesgrundlage nimmt Bezug auf die allgemein anerkannten Regeln der Technik, für die in der AwSV 15 u.a. auf die technischen Regeln wassergefährdender Stoffe (TRwS) der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.v. (DWA) verwiesen wird. Die DWA legt mit der TRwS 793 Biogasanlagen auf Grundlage der AwSV technische Besonderheiten bei Biogasanlagen als allgemein anerkannte Regeln der Technik fest. Das Arbeitsblatt DWA-A793-1 liegt im Entwurf vom August 2017 als Gelbdruck vor. Neu eingeführt durch die AwSV wird die Kategorie allgemein dend (ohne WGK) für Stoffe und Gemische, bei denen eine Einstufung in WGK schwierig wäre. Darunter fallen u.a. Jauche, Gülle, Silagesickersäfte und feste Gemische inkl. fester Abfälle. Als Produkte der biologischen Behandlung fallen in der Biogasanlage Westheim Komposte und Flüssiggärrest an, die als Wirtschaftsdünger ähnliche Zusammensetzungen aufweisen, wie die Produkte aus Biogasanalgen mit Gärsubstrate landwirtschaftlicher Herkunft. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Rückhaltung wassergefährdender Stoffe sind für Biogasanlagen in 37 AwSV geregelt: Einwandige Anlagen sind mit einem Leckageerkennungssystem auszustatten. Anlagen zur Lagerung fester Gärsubstrate oder fester Gärreste müssen über eine flüssigkeitsdichte Lagerfläche verfügen. Anlagen für flüssige Gärreste müssen über eine Umwallung/Rückhalteraum verfügen, der mindesten das Volumen des größten Behälters aufweist. Unterirdische Behälter und Rohrleitungen müssen mit einer Leckageerkennung ausgerüstet sein. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 76 von 121

77 Unterirdische Behälter unter dem höchsten zu erwartenden Grundwasserstand sowie in Schutzgebieten sind doppelwandig mit Leckageerkennung auszuführen. Das DWA Arbeitsblatt 793 enthält bautechnische Detailanforderungen an die Ausführungen von Anlagen, Behältern und Rohrleitungen, die bei der Ausführung der Biogasanlage zu beachten sind DEFINITION DER NEUEN ANLAGENBEREICHE MIT WASSERGEFÄHRDENDEN STOFFEN Anhand der Gliederung der Biogasanlage in Betriebseinheiten soll aufgezeigt werden, welche Anlagen im Sinne der AwSV neu errichtet werden und welche Anlagen als Bestandsanlagen in ihrer ursprünglichen Form und verfahrenstechnischen Zweckbestimmung weiterbetrieben werden. Wie bislang, werden am Standort auch weiterhin Bio- und Grünabfälle aus der öffentlichen Sammlung und der Direktanlieferung durch die Abfallerzeuger verarbeitet. Die Funktion der Annahme- und Aufbereitungshalle (BE 1000, 2000) bleibt erhalten. Die belüftete Kompostierung in der Rottehalle (BE 7000) wird auch weiterhin durchgeführt. Die Verfahrenstechnik wird von automatischem Umsetzgerät auf Radladerbetrieb umgestellt. Die Lagerung von abgesiebtem Kompost und die Behandlung der Grünabfälle (BE 1020) erfolgt in den bisherigen Anlagenbereichen unverändert. Die Abluftbehandlung aus der Anlieferungs-/Aufbereitungshalle und der Rottehalle wird im Grundsatz beibehalten, Ventilatoren und Wäscher werden erneuert und mit dem bestehenden Biofilter an die Volumenströme angepasst (BE 9000). Das Wassermanagement mit der Unterscheidung unterschiedlicher Leitungsnetze und Speicherbecken (BE 0100), einschl. Löschwasserbereitstellung bleibt erhalten. An Anlagenteilen und Betriebseinheiten werden neu errichtet: Biogaserzeugung/Fermenter - BE 3000 o Aufbereiteter Bioabfall > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Gärrest > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Presswasser > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV Biogasvorreinigung - BE 4000 Biogasaufbereitung - BE 5000 Entwässerung der Gärreste - BE 6000 Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 77 von 121

78 o Gärrest > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Flüssiger Gärrest > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Fester Gärrest > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Pressw. Dekanter > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV o Feststoff Dekanter > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV Flüssiggärrestspeicherung - BE 8000 o Flüssiger Gärrest > allgemein wassergefährd. nach 3(2) AwSV Für diese Anlagen werden im Folgenden die Maßnahmen zur Einhaltung der Anforderungen der AwSV zusammengefasst. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 78 von 121

79 Nummer Name BE 1000 Bioabfallannahme / -aufbereitung Bestand BE 1010 Waage BE 1020 Umschlag Grünabfälle BE 1100 Annahmebox BE 1200 Vorzerkleinerung BE 1300 Eisenabtrennung BE 1400 Siebung BE 2000 BE 2100 BE 2200 Krananlage/ Aufgabedosierer Krananlage Aufgabedosierer in Aufbereitungshalle integriert BE 3000 Biogaserzeugung / Fermenter wird neu errichtet BE 3100 Eintragssystem BE 3200 Fermenter BE 3300 Biogasspeicher Fermenter BE 3400 Austragssystem Gärrest BE 3500 Wärmebereitstellung BE 3510 Biomasselager BE 3520 Biomassekessel BE 4000 BE 4100 BE 4200 BE 4300 Biogasvorreinigung / Sicherheitseinrichtungen wird neu errichtet Notfackel Gastransportcontainer (GTC) mit Aktivkohlefiltern Netzersatzanlage/NSHV/PLS BE 5000 Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) wird neu errichtet BE 5100 Polizeifilter BE 5210 HD- Verdichter 1 BE 5220 HD- Verdichter 2 BE 5300 VOC Filter BE 5400 Membranseparation BE 5500 RNV BE 5610 Kondensatschacht BE 5620 Kaltwassersatz BE 5630 Tischkühler BE 5640 Wärmeauskopplung BE 5700 Gasanalyse BE 6000 Entwässerung Gärrest/ Fest- Flüssigtrennung wird neu errichtet BE 6100 Entwässerung Schneckenpressen BE 6200 Entwässerung Dekanter BE 7000 Gärrestbehandlung Bestand Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 79 von 121

80 BE 7100 BE 7200 BE 7300 BE 7400 Aerobisierung Kompostierung/ Nachrotte Kompostaufbereitung Kompostlagerhalle BE 8000 Flüssiggärrestspeicherung wird neu errichtet BE 8100 Flüssiggärrestlager BE 8200 Gasspeicher Flüssiggärrestbehälter BE 9000 Abluftbehandlung Bestand, wird angepasst BE 9100 Abluftabsaugung Bioabfallanlieferung/ - aufbereitung BE 9200 Abluftabsaugung Entwässerung Gärrest BE 9300 Abluftabsaugung Entwässerung/ Aerobisierung BE 9400 Abluftabsaugung Kompostierung BE 9510 Abluftventilator 1 BE 9520 Abluftventilator 2 BE 9610 Abluftwäscher 1 BE 9620 Abluftwäscher 2 BE 9700 Biofilter BE 9800 Schwefelsäuredosierung BE 0100 Anlagenentwässerung Bestand BE 0110 Dachwasser BE 0120 Prozessabwasser BE 0130 Sanitärabwasser BE 0140 Verkehrsflächenwasser BE 0150 Kondensatwasser BE 0160 Überschusswasserbecken BE 0170 Waschplatz mit Tankstelle wird neu errichtet BE 0200 Löschwasser BE 0210 Löschwasserbereitstellung Bestand BE 0220 Löschwasserrückhaltung Havarieraum Tabelle 13: Übersicht Betriebseinheiten alt-neu In der Anlage wird mit wassergefährdenden Stoffen umgegangen. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 80 von 121

81 Biogaserzeugung/Fermenter - BE 3000 Alle Betonbauwerke werden gemäß dem aktuellsten Bauteilkatalog Planungshilfen für dauerhafte Betonbauteile vom Informationszentrum Beton GmbH, (9. Überarbeitete Auflage 2016), sowie der DIN ( ) in monolitischer Bauweise erstellt und sind hiermit gas- und wasserdicht hergestellt. Zusätzlich erhalten die Bauwerke, in denen flüssige Medien enthalten sind, einen Sohl-Wand-Anschluss mit einem hochwertigen Fugenband oder Fugenblech mit entsprechender Zulassung. Die Gründungshöhen der Fermenter sind mind. 50 cm über den höchsten Grundwasserstand geplant. Die Sohl-/Wandanschlüsse der Fermenter liegen oberhalb des geplanten Geländeniveaus und sind mit 40 cm Betonstärke sowohl in der Sohle wie auch bei den Wänden ausreichend dick bemessen Zur Leckageerkennung wird eine Kunststoffdichtungsbahn (2 mm aus PEHD) vollflächig unterhalb der Sohle verlegt, mit zwei Kontrollschächten zur visuellen Prüfung. Der Aufbau der Leckageerkennung kann dem Plan BT-GP-235 entnommen werden. Die Leckageerkennung wird hierbei manuell erfolgen, d.h. das Betriebspersonal wird bei regelmäßigen Kontrollgängen die Abdeckung entfernen und mit der Taschenlampe eine Sichtprüfung durchführen. Sofern sich Flüssigkeit im Leckageerkennungsrohr sammelt, wird visuell und olfaktometrisch kontrolliert und ggf. zur weiteren Untersuchung eine Probe genommen. Diese Kontrollen/Prüfungen werden dokumentiert und im Betriebstagebuch hinterlegt. An beiden Fermentern sind aus Sicherheitsgründen Überlaufventile vorgesehen, die einerseits bei Gasüberdruck eine Druckentlastung der Fermenter (jedoch erst bei relativ unwahrscheinlichem Versagen der Überdrucksicherung) gewährleisten, andererseits auch einen geordneten Gärsubstrataustrag ermöglichen, falls bei Komplettausfall aller Rührwerke (hierzu müsste auch die Netzersatzanlage längere Zeit ausfallen) das Gärsubstrat aufschwimmt. Diese Not-Ventile gewährleisten, dass ein Überdruck im Fermenter von 50 mbar nicht überschritten werden kann. Weitere Messtechnik (Füllstandsmessung) ist auf dem Gasdom des jeweiligen Fermenterdaches angeordnet. Flüssiggärrestspeicherung - BE 8000 Alle Betonbauwerke werden gemäß dem neuesten Bauteilkatalog Planungshilfen für dauerhafte Betonbauteile (Schriftenreihe der Zement- und Betonindustrie, 8. überarbeitete Auflage 2014) in monolithischer Bauweise ausgeführt und sind hiermit gas- und wasserdicht hergestellt. Zusätzlich erhalten die Bauwerke, in denen flüssige Medien enthalten sind, einen Sohl-Wand-Anschluss mit einem hochwertigen Elastomer Dehnfugenband anstelle ungeeignetem Fugenblech. Die Gründungshöhen der Gärrestbehälter sind mind. 50 cm über den höchsten Grundwasserstand geplant. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 81 von 121

82 Die Gärrestbehälter sind aufgrund der Frostsicherheit der Sohle mit einer umlaufenden Erdandeckung versehen. Entgegen der DIN Gärfuttersilos und Güllebehälter, werden die Gärrestbehälter mit einer Sohl- und Wandstärke von 25 cm gemäß Zementmerkblatt wasserdichte Bauwerke und den Empfehlungen des DAfStb ausgeführt. Es ist vorgesehen 4 Leckerkennungsrohre (2 je Behälter) auszuführen. Die Leckageerkennung wird hierbei manuell erfolgen, d.h. das Betriebspersonal wird bei regelmäßigen Kontrollgängen die Abdeckung entfernen und mit der Taschenlampe eine Sichtprüfung durchführen. Sofern sich Flüssigkeit im Leckageerkennungsrohr sammelt, wird visuell und olfaktometrisch kontrolliert und ggf. zur weiteren Untersuchung eine Probe genommen. Diese Kontrollen/Prüfungen werden dokumentiert und im Betriebstagebuch hinterlegt. Alle Wanddurchdringenden Rohrleitungen werden zur Gas- und Flüssigkeitsdichtheit durch eine Flanschverbindung mit einbetoniertem Rohrstück mit Mauerflansch und wandaußenseitigen Flanschanschlüssen (Flansch - Rohr mit Mauerflansch - Flansch) ausgeführt. Die Abholung des flüssigen Gärrests erfolgt mit Hilfe von Tankwagen. Der Abholer fährt mit dem Fahrzeug auf eine Aufstellfläche auf der Ebene -3,50 m. Über einen Schwenkarm, alternativ mittels flexiblem Kupplungsschlauch wird das Fahrzeug mit der Befüllleitung verbunden. Die Leitung und Anschluss werden mittels einer Sicherheitsschnellkupplung verbunden, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zu verhindern. Die unter dem max. Füllstand im Gärrestbehälter 2 eingebundene Abzugsleitung ist mit zwei Sicherheitsschiebern ausgerüstet. Innerhalb des Behälters ist die Saugleitung unter 45 zur Sohle hin abgewinkelt und endet unmittelbar über der Behältersohle. Die Aufstellfläche ist asphaltiert und über die bestehende Entwässerung an das Schmutzwassersystem angeschlossen. Sie entspricht einer LAU- Abfüllstelle. Die verbindenden Rohrleitungen zwischen den Bauwerken sind grundsätzlich oberirdisch verlegt (Werkstoff: Substratleitungen = geschweißte Stahlrohre Werkstoff-Nr [St 37] entspr. DIN 1626, Blatt 2; Gasleitungen = VA EN-Werkstoff-Nr ) und bei den Einbindungen in die Behälter unterhalb des Flüssigkeitsstandes mit zwei Sicherheitsschiebern versehen. Somit ist eine Sichtkontrolle der Dichtigkeit auf Dauer gewährleistet. Grundsätzlich werden alle Rohrdurchführungen durch die Betonbauteile mit einbetonierten Doppelflanschrohren mit Mauerkragen aus Stahl bzw. Edelstahl ausgeführt. Die unterirdisch verlegte Sickerwasserkanalisation (Werkstoff: Ultra Rib 2 mit Schweißring) sowie auch die Sickerwasserdruckrohrleitung vom Pumpwerk zum Gärrestbehälter und die Gasrohrleitung (beide Rohrleitungen Werkstoff: PE 100) werden in den Rohrstößen verschweißt und können jederzeit einer Druckprüfung unterzogen werden. Für alle Anlagenbereiche erfolgt der Umschlag der Gebinde - Austausch leer gegen voll - mit Frisch- und Altöl grundsätzlich auf der wannenartig ausgebildeten Fläche, die für Abgabe der flüssigen Fermentationsrückstände vorhanden ist. Innerhalb der Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 82 von 121

83 Anlage werden die Gebinde nur auf einer Auffangwanne als Systempalette, die für die Lagerung wassergefährdender Stoffe zugelassen ist, transportiert. Betriebstankstelle - BE 0170 Der Dieselkraftstoff wird in einer vorhandenen mobilen Tankstelle mit bauaufsichtlicher Zulassung gelagert. Diese ist als ein oberirdisch aufgestellter, doppelwandiger Tank aus feuerverzinktem Stahl kleiner l Vorlagevolumen ausgeführt. Die Tankstelle ist mit einer Zapfpistole mit automatischem Stopp, Grenzwertgeber, Füllstandsanzeiger und automatischer Be- und Entlüftung durch Sicherheitsventil ausgestattet. Die Aufstellung erfolgt auf dem befestigtem Untergrund des Waschplatzes, angeschlossen an einen Leichtflüssigkeitsabscheider. Der Waschplatz wird flüssigkeitsundurchlässig mit Gefälle zu den Entwässerungseinrichtungen ausgeführt, so dass ein Austritt von Waschwasser in die angeschlossenen Verkehrsflächen verhindert wird. Dieselkraftstoff ist ein wassergefährdender Stoff der Klasse 2 im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes (deutlich wassergefährdend nach AwSV). Dieses fordert eine Prüfung des Tanks vor Inbetriebnahme sowie eine wiederkehrende Prüfung. Für die mobile Tankstelle liegt mit Aktenzeichen 13/2/1168/WHM/B und Datum vom von der Kreisverwaltung Germersheim eine Baugenehmigung vor. Schwelfelsäuredosierung - BE 9800 Um die belastete Hallenabluft zu reinigen und gleichzeitig den Biofilter zu schützen, ist die Vorschaltung eines sauren Wäschers nötig. In diesem Wäscher kommt Schwefelsäure zum Einsatz. Das Vorlagevolumen der Schwefelsäure beträgt im Regelbetrieb 2 t in Form von Gebinden. Um einen reibungslosen Wechsel der Behälter zu ermöglichen, werden bis zu 2 Ersatzbehälter mit Schwefelsäure im gleichen Raum vorgehalten. Die benötigte Schwefelsäure befindet sich im Raum, in dem der Abluftwäscher aufgestellt ist. Die Schwefelsäure wird in handelsüblichen, geschlossenen Gebinden angeliefert. Diese verfügen über 100 % Auffangwannen nach WHG. Die Auffangwanne erfüllt die Anforderungen nach WHG für die Lagerung von Säuren. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 83 von 121

84 6.4.3 ANGABEN ZU GEHANDHABTEN HILFSSTOFFEN UND BETRIEBSMITTEL Betriebseinheit 2200: Eisenhydroxid (WGK 1) Schmierfett (WGK 1) Hydrauliköl (WGK 1) Schmieröl für Getriebe (WGK 1) Altöl (WGK 3) Betriebseinheit 3000: Schmierfett (WGK 1) Schmieröl für Getriebe (WGK 1) Eisenhydroxid (WGK 1) Schmierfett (WGK 1) Hackschnitzel Asche Hackschnitzel Kondensat (flüssig) Altöl (WGK 3) Betriebseinheit 4000: Aktivkohle Dieselkraftstoff (WGK 2) Betriebseinheit 8000: Schmierfett (WGK 1) Schmieröl für Getriebe (WGK 1) Kondensat (flüssig) Altöl (WGK 3) Betriebseinheit 9800: Schwefelsäure (WGK 1) Betriebseinheit 0170: Dieselkraftstoff (WGK 2) Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 84 von 121

85 6.4.4 AUFFANGRAUM FÜR AUSTRETENDE STOFFE GEM. AWSV 37 (3) Im Havariefall, wobei gemäß AwSV unterstellt wird, dass der der größte Lagerbehälter vollständig auslaufen würde, steht auf dem Betriebsgelände ein ausreichend groß dimensioniertes Rückhaltevolumen zur Verfügung. Größtes auslaufendes Volumen im Haveriefall: Gärrestbehälter 1 bzw. 2 Durchmesser = 31,50 m Füllhöhe = 9,20 m abzüglich Einstauhöhe im Haveriefall = 0,50 m erf. Retentionsvolumen V = 15,75² x π x 8,7 = m³ Der Rückhalteraum am Standort der Anlage für den v.g. Havariefall besteht aus der unteren Anlagenebene -3,50 m, die im Zuge der Geländemodellierung vor dem Bau der Kompostanlage angelegt wurde. Die Böschungsflanken dieser Eintiefung sind mit einem Lehmschlag abgedichtet. Die Flüssiggärrestbehälter stehen auf eine Höhenkote von -1,1m. Das umgebende Gelände ist so geneigt, dass im Schadensfall Flüssiggärrest in die Analgenebene -3,50 m abfließt. Die untere Ebene liegt gegenüber dem Einfahrtsbereich (0,00 m) um die genannten 3,50 m tiefer und umfasst eine Fläche von ca m². Bezogen auf eine Eintiefung von 3,50 m steht ein Rückhaltevolumen von ca m³ zur Verfügung. Bezogen auf den vorhandenen Randwall zum Löschwasserteich ergibt sich vorhandenes ein Volumen von m³. Ein Havarievolumen von maximal m³ ergibt eine rechnerische Einstauhöhe von ca. 0,8 m. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 85 von 121

86 6.5 WASSER/ ABWASSER (BE 0100) Der Übersichtslageplan (10634-BT-GP-102) zeigt die Entwässerungseinrichtungen im Bestand und auch die zukünftigen Entwässerungssysteme. Auf dem nachfolgenden Entwässerungsplan (Abbildung 8) sind die unterschiedlichen Wassereinzugsgebiete farblich dargestellt. Es werden folgende Entwässerungsflächen farblich unterschieden: Dachflächen zur bestehenden Versickerung Verkehrsfläche Ebene 3,5 m, zur neuen Versickerung weiß braun Verkehrsfläche Ebene +/- 0,0 m und Dachfläche Betriebsgebäude, zur neuen Versicherung Dachflächen Kompostlager neu, zur neuen Versickerung Biofilter, in das Kondensatbecken Grünflächen Grüngutlager holzig, in das Prozesswasserbecken Waschplatz und Tankstelle, in das Prozesswasserbecken violett hellblau rot grün hellgrün gelb Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 86 von 121

87 Der nachfolgende Planausschnitt zeigt die Lage der Abwasserbecken, die in diesem Antrag erwähnt werden: Abbildung 7: Vorhandene Wasserbecken Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 87 von 121

88 6.5.1 DACHFLÄCHENWASSER ZUR BESTEHENDEN VERSICKERUNG Das Dachflächenwasser (Entwässerungsplan Abbildung 8 weiße Fläche) wird derzeit verdunstet und versickert. Dieses System wird im Wesentlichen beibehalten. Die bestehende Versickerung bezieht sich auf eine Dachfläche von m². In der Abbildung 9 sind die Dachflächen gemäß derzeitiger Situation dargestellt. Zukünftig wird der Niederschlag von der Rottehalle (3.231 m²), von der Bioabfallanlieferung (1.142 m²) und der Leitwarte (69 m²) mit zusammen m² der bestehenden Versickerung zugeführt. Beide Hallen sind mit einer extensiven Begrünung ausgestattet. Das System der Löschwasservorhaltung und der Versickerung hat sich seit Inbetriebnahme der Kompostanlage bewährt und wird aus diesem Grund nicht verändert. Es wird kein neues wasserrechtliches Genehmigungsverfahren nach 55 LWG gestellt sondern es ist beabsichtigt, den Anlagenbetrieb auf Grundlage der bestehenden Genehmigung fortzuführen. Der Niederschlag von den derzeitigen Dachflächen, errechnet sich aus einer Dachflächengröße von m². Die zukünftig an die Versickerung angeschlossene Dachfläche beträgt nur (4.442 m²) und ist somit wesentlich kleiner als die vorhandenen Dachflächengröße. Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 88 von 121

89 Abbildung 8: Entwässerungsplan - geplant Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 89 von 121

90 Abbildung 9: Bestandsflächen, die an die Versickerung angeschlossen sind Dateiname: T:\00-Projekt\10634_Vergärung Westheim_BEM\05 VP_EP_GP\02 GP\Genehmigungsantrag\Anlage 2_Erläuterungsbericht docx Seite 90 von 121

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