Glasfaserinfrastruktur in der Schweiz welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich?
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- Georg Zimmermann
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1 Glasfaserinfrastruktur in der Schweiz welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich? Youtility Partnerevent Bern, 14. September 2010 Peter Zbinden, Vorstandsmitglied openaxs
2 Inhalt Teil 1 Wie können die Chancen und das enorme Potential einer Glasfaserinfrastruktur in der Schweiz optimal genutzt werden? Inhaltstruktur: 1. Standortattraktivität - Welches sind die kritischen Faktoren? 2. Telecom-Markt Schweiz heute - Warum funktioniert der Wettbewerb nicht? 3. Lösungsansätze - Welche Netzmodelle würden Wettbewerb ermöglichen? 4. Umsetzung - Wer setzt die Modelle in der Schweiz um? 5. Zusammenfassung
3 1. Standortattraktivität - Welche Faktoren stellen sicher, dass sich eine Gemeinde positiv entwickelt?? Heute Morgen
4 1. Standortattraktivität Der Stellenwert der Telecominfrastruktur heute und in 40 Jahren Veränderungen der Beurteilungsfaktoren bis 2050 Position Politische Stabilität 2 Arbeitsfriede 3 Verfügbarkeit von Arbeitskräften 4 Transportwege Waren 5 Wissen der Arbeiter Position 2050 Veränderung 1 Kreativität der Arbeiter +5 2 Arbeitsfriede 3 Telecominfrastruktur Image Standort +2 5 Wissen der Arbeiter 25 Telecominfrastruktur 12 Transportwege Waren -8 Für den Erfolg ist 2050 eine gute Telecominfrastruktur von hoher Bedeutung
5 2. Telecom-Markt Schweiz heute Generelle Situation Bandbreitenbedarf: Glas löst Kupfer und Koaxial ab Qualität: in der Schweiz i.o. Preise: in der Schweiz zu hoch Konkurrenz / Wettbewerb: funktioniert nicht.
6 2. Telecom-Markt Schweiz heute Weshalb gibt es keinen Wettbewerb? Verschiedene Ursachen sind möglich: Bevölkerung wechselt den Anbieter nicht? Konkurrenz ist zu wenig aktiv? Gesetz zu Gunsten von Swisscom?
7 2. Telecom-Markt Schweiz heute Der Hauptgrund Service Provider SCS Telefonie Service Provider CATV TV Service Provider SAT SAT TV Internet Digital TV Internet IP Telefonie Service Provider Mob Mob Telefonie Kupferkabel Koaxialkabel Infrastrukturwettbewerb ist für nicht dominante Provider eine unüberwindbare Eintrittsschranke und führt zu Quasimonopol oder Oligopol.
8 2. Telecom-Markt Schweiz heute Konsequenzen Die heutigen Serviceanbieter mit eigener Infrastruktur möchten diesen Zustand auch in Zukunft behalten Das Fernmeldegesetz lässt dies zu: Im Mobilbereich schreibt das FMG sogar Infrastrukturwettbewerb als Grundlage vor, was zu einem Oligopol und höchsten Preisen geführt hat. Es braucht starke Kräfte, dass in Zukunft ein echter Wettbewerb möglich ist und sich die heutige Situation nicht auch auf Dark Fibre durchsetzt
9 3. Lösungsansätze Idealtypisches Netzmodell für freien Wettbewerb Infrastruktur als natürliches Monopol muss in Staatshand Definition klarer Regeln für die Serviceprovider Wettbewerb = möglichst wenig Restriktionen Service Layer 3 Provider A B C Klar definierte Abgabebedingungen für Layer 2 Bittransport Layer 2 Open Access Nur ein Glasfaserkabel mit einer Faser in optimalem Trassee Physical Layer 1 Glasfaserkabel Das Modell funktioniert bei Strassen und Schienen, sowie für Glasfasern in Skandinavien
10 3. Lösungsansätze Netzmodell A (Open Access) A Service Provider 1 Service Provider 2 Service Provider X Service Provider SAT Digital TV Digital TV Digital TV SAT TV Internet Internet Internet IP Telefonie IP Telefonie IP Telefonie Service Provider Mob Mob Telefonie Ein gemeinsamer Bittransport-Layer Open Access-Modell (Nord. Länder / Asien / ) Glasfaserkabel
11 3. Lösungsansätze Netzmodell für die Schweiz Wettbewerb möglichst wenig Restriktionen Aufgrund FMG und Position Swisscom stellen 2 Bittransportlayer einen Konsens dar Nur ein Glasfaserkabel mit 4 Fasern verlegen mit anderen Medien Service Layer 3 Bittransport Layer 2 Physical Layer 1 Wholesale Provider A B C Swisscom Open Access Swisscom EVU Glasfaserkabel
12 3. Lösungsansätze Netzmodell B (Städte-Schweiz) B Service Provider SCS SPx SP1 SP2 SP3 Service Provider SAT Digital TV TV TV TV TV SAT TV Internet www www www www IP Telefonie Tel Tel Tel Tel Service Provider Mob Bittransport-Layer SCS Glasfasern Bittransport- Layer EVU Glasfaserkabel Mob Telefonie
13 3. Lösungsansätze Netzmodell C (Landregion-Schweiz) C Service Provider SCS Digital TV SPx TV Service Provider SAT SAT TV Internet IP Telefonie www Tel Service Provider Mob Mob Telefonie Bittransport-Layer SCS Glasfasern Glasfaserkabel
14 3. Lösungsansätze Netzmodell D (Landregion-Schweiz) D Service Provider SCS SPx SP1 SP2 SP3 Service Provider SAT Digital TV TV TV TV TV SAT TV Internet www www www www IP Telefonie Tel Tel Tel Tel Service Provider Mob Bittransport-Layer SCS Eine Glasfaser Bittransport- Layer EVU Glasfaserkabel Mob Telefonie
15 -Kein Risiko Kosten nach Benützung - Risiko Kosten nach vordef. Marktanteil 3. Lösungsansätze Vergleich der Modelle Varianten A Open Access B Modell Städte - CH D Modell Landregion B - CH Layer 3 Service-Provider Swisscom (TV, Intern., Tel) SP2 SPn Service-Provider Swisscom (TV, Intern., Tel) Service-Provider Swisscom (TV, Intern., Tel) SP2 SPn SP2 SPn Layer 2 (~15% Kosten) Open Access Bittransportlayer Swisscom EVU Swisscom EVU Layer 1 (~85% Kosten) Glasfaser (1- Kabel / 1 Faser) Glasfaser (1- Kabel / 4 Fasern) Zusätzliche Kosten ca. 30% Glasfaser (1- Kabel / 1 Faser) Modell A hätte am meisten Stabilität (wenigste Risiken keine Eintrittshemmung EVU) Modell B trägt Risiken L1 und L2 durch vordefinierte Marktanteile (grosse Eintrittshemmung EVU) Modell D trägt Risiken nur von L2 durch Kosten Layer 2 (15%) (kleine Eintrittshemmung EVU)
16 4. Umsetzung Wer setzt das Modell um? Layer 1: EVU und Swisscom Baukooperation (in der Regel: EVU Drop und SCS Feeder) Layer 2: Konkurrenz funktioniert in der Stadt (zwei Layer 2). Auf dem Land investieren nicht alle EVU (Monopol) Endkundenservices: Service Provider produzieren auf Layer 2 Angebot funktioniert gut
17 5. Zusammenfassung Wie kann der Wettbewerb auf Service-Ebene sichergestellt werden? 3 Schritte zum Erfolg (zum Wettbewerb): 1. Gemeinde stellt vor Baubeginn Einigung zwischen Swisscom und EVU sicher. Ohne Einigung wird Bau verhindert, sonst resultiert Variante C (= kein Wettbewerb). 2. In Verhandlung kann Gemeinde Einfluss nehmen um eine Lösung sicherzustellen. entweder Variante Stadt mit Risiko des Marktanteils auf Investitionen auf ca. 80% der Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur oder in das Modell Land D ohne dieses Risiko. 3. Bei Einigung mit Swisscom wird EVU Kontakt aufnehmen mit Regionencenter, um möglichst alle Synergien zu nutzen. Um beim EVU nicht höhere Kosten als bei Swisscom zu haben, müssen alle Konzepte, Verträge, Anschlüsse Serviceprovider und Prozesse kopiert werden. Die Regionencenter unterstützen die lokalen EVU.
18 Inhalt Teil 2 Welche Rolle spielt der openaxs Verband in der ganzen Thematik FTTH? Inhaltstruktur: 1. Wer ist der openaxs und was tut der Verband 2. Wie profitieren die Mitglieder von openaxs 3. Unsere Vision eines nationalen, offenen Glasfasernetzes 4. Werden Sie Mitglied!
19 1. openaxs Verband Facts and Figures Verband regionaler EVU zur Förderung offener Breitbandnetze 2008 gegründet, 29 Mitglieder (August 2010) Vorstand: AMB, ewb, ewl, groupe e, IWB, sgsw, SIG Ziel: Ein flächendeckendes und offenes Glasfasernetz für die Schweiz Tätigkeiten: Informieren, Motivieren, Lobbyieren, Koordinieren und Unterstützen Im März 2010 Wahl einer neuen Verbandsführung: - Neue Strategie und neuer Marktauftritt - Intensivierte Kommunikation - Erarbeitung und Durchsetzung gemeinsamer Positionen der Mitglieder
20 2. openaxs Verband Wir unterstützen Sie! Wir unterstützen Sie aktiv in ihren individuellen Fragestellungen, damit Sie fundierte Entscheidgrundlagen für ein allfälliges FTTH-Projekt schaffen können Wir koordinieren überregional zwischen Ihnen, den anderen EVU und allen Marktteilnehmern Wir lobbyieren für Sie und die gemeinsame Sache bei allen Stakeholdern der Branche vom Regulator über die Politik und Wirtschaft bis hin zu den Medien Wir bieten Ihnen via Extranet zahlreiche Mehrwert-Dienstleistungen an, wie z.b. unser wöchentliches FTTH-Medienradar, die wichtigsten FAQ zum Thema FTTH Wir motivieren andere EVU und Gemeinden, sich aktiv mit dem Thema FTTH zu beschäftigen und informieren die Öffentlichkeit rund um die Glasfasertechnologie
21 3. openaxs Verband Unsere Vision! Wir die regionalen EVU wollen als Verbund die dritte grosse Kraft im Telekom-Infrastrukturmarkt werden (nebst Swisscom und Cablecom) Unser Ziel ist es, gemeinsam ein nationales Glasfasernetz zu bauen und zu betreiben Dieses Netz wird offen und nicht diskriminierend für alle Dienstanbieter sein Wir wollen dieses FTTH-Netz mit einem gemeinsamen Produktportfolio und unter einheitlichem Brand national und regional vermarkten Um vorhandene Synergien optimal zu nutzen, wollen wir eine gemeinsame Betriebsgesellschaft gründen, welche zu definierende Aufgaben im Betrieb und der Vermarktung zentral übernimmt
22 4. openaxs Verband Werden Sie Mitglied! Je mehr Mitglieder bei openaxs dabei sind, umso mehr können wir als Verband für Sie und die gemeinsame Sache erreichen Seit Anfangs Juli 2010 sind bereits 11 Unternehmen openaxs neu beigetreten! Als Mitglied profitieren Sie von zahlreichen exklusiven Dienstleistungen des Verbands Mit einer Mitgliedschaft sichern Sie sich bereits heute ihren langfristigen Anschluss an die nationale Datenautobahn der Zukunft des Verbundes Gerne informieren wir Sie persönlich über die weiteren Vorzüge einer Mitgliedschaft beim openaxs Verband
23 Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
24 Backup-Folien Slides verlinkt mit der Präsentation. Situation Telecom in der Schweiz heute, Seite 7
25 Bandbreitenbedarf für neue Dienste 100 Neue Services Total Downstream in Mbps Quelle: Verizon SDTV E- Mail, Web, Up-/Download Dokumente Gestern HDTV SDTV IP-Radio Videokonferenzen E- Mail, Web Up-/Download Dokumente File Sharing Heute HDTV (3 x) SDTV HD IP-Radio HD Videokonferenz E- Mail Web Instant Up-/Download File Sharing E-Health E-Learning Morgen Glasfaser (> 1Gbit/s) Koaxial (~100Mbit/s) Kupfer (~50Mbit/s)
26 Glasfaserkabel für die Zukunft Wert in CHF Kupferkabel heute Glasfaserkabel Koax-Kabel Jahre Der Wert des Kupferkabelnetzes sinkt massiv, wenn Glasfaseranschlüsse vor Ort zu 100% verfügbar sind
27 Auswirkungen auf den Telekommunikationsmarkt Schweiz: Hohe Baukosten (sep. Trassen) Umweltpolitisch nicht optimal Hohe Preise für Telecom-Services Hohe Qualität Benachteiligung kleiner Bewerber durch Regulator Marktanteil des grössten Anbieters Folge daraus: Eingeschränkter Wettbewerb
28 Konkurrenzsituation in Schweiz: Medium Anbieter Telefonie Internet TV Kupfer Swisscom 60% 60% 15% Sunrise 10% 20% k.a. Alternativ SP 10% 10% k.a. Koaxial CATV (Cablecom) 10% 10% 85% Mobil (3 Netze) SCS, SR, Orange 10% 2% 0% Glasfaser Swisscom 0% 0% 0% Alternativ SP 0% 0% 0%
29 Aufbau Berner Glasfasernetz Service Provider Digital TV & Radio Internet Wireless CPE IP Telefonie Ethernet OTO 4 Fasern NOC BEP Core POP POP Trafostation Manhole Energie Wasser Bern Swisscom Leitstelle BEP Building Entry Point (Hausanschluss) CPE Customer Premises Equipement (Teilnehmernetzgerät) Leitstelle Netzüberwachung (7 x 24h) Manhole NOC OTO POP Schacht Network Operation Center Optical Telecom Outlet (Glasfaser-Steckdose) Point Of Presence (Verteilknotenpunkt)
30 Rolloutplan Glasfasernetz (FTTH) Rolloutplan , Version 1.01
31 Layer 2 Konzept EDA 1200
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