WIRTSCHAFTSREGION HOCHRHEIN / BODENSEE. Prof. Dr.h.c. Lothar Erik Siebler
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1 WIRTSCHAFTSREGION HOCHRHEIN / BODENSEE 2017 Prof. Dr.h.c. Lothar Erik Siebler
2 1 Gebiet und Bevölkerung Die von den Landkreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach gebildete Region erstreckt sich auf Quadratkilometer vom Westufer des Bodensees im Osten bis zum Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Schweiz im Westen. Sie umfasst 7.7 Prozent der Gesamtfläche Baden-Württembergs. 45,3 Prozent sind Waldgebiet (1247 Quadratkilometer). Das ist weit mehr als der Landesdurchschnitt, wovon40,4 Prozent landwirtschaftliche genutzte Fläche (Land 45,3 Prozent) und 1.2 Prozent Wasserfläche bilden. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasst aktuell 3483 Quadratkilometer und damit zuletzt konstante 12.6 Prozent der regionalen Gesamtfläche. Zum Vergleich erreicht dieser Anteil in ganz Baden-Württemberg 14.5 Prozent. (Bezugsjahr aller zitierten Gebietsdaten ist 2016).Die Einwohnerzahl liegt bei rund Das entspricht 6,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs. Die Bevölkerungsdichte beträgt 245,7 je Quadratkilometer, zum Vergleich der Landesdurschnitt 305,6 (Zahlen Juni 2016, Zensus und statistische Fortschreibung). Die ausländische Bevölkerung belief sich Mitte 2016 auf rund Personen. Das bedeutet eine Zunahme um 11.6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einen Anteil von 13.8 Prozent an der gesamten regionalen Bevölkerung (der Landesdurschnitt hier 14,2 Prozent). Dabei entfielen nach Staatsangehörigkeit Ende 2016 über 31,5 Prozent auf EU-Staaten mit Ausnahme Italien, 20,5 Prozent auf Italien, 10,1 Prozent auf die Türkei und Stellvertretend für die Flüchtlingsproblematik 5,2 Prozent auf Syrien.
3 2 Wirtschaftsleistung und verfügbares Einkommen Nach den jüngst veröffentlichten Zahlen des,,arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (VGRdL) auf Kreisebene einschließlich Revisionen der Vorjahre wurde in der Region Hochrhein-Bodensee im Bezugsjahr 2015 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist der Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen in einer Periode zu Marktpreisen. Gegenüber dem Vorjahr 2015 beschreibt dies eine Zunahme um 2,8 Prozent (Land 5.2 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner ist als Ausdruck der Wirtschaft der Wirtschaftskraft (von unterschiedlich großen Volkswirtschaften) für die Region Hochrhein-Bodensee nur bedingt aussagekräftig. Statistisch betrug es 2015 rund Euro (zum Vergleich: Landesdurchschnitt Euro). Hierbei ist eine hohe Zahl so genannter Grenzgänger mit beruflicher Tätigkeit im Nachbarland vorhanden. Obwohl die Schweiz ein Teil der Bezugsgröße regionaler Einwohner ist, tragen diese allerdings nicht direkt zur heimischen Wirtschaftsleistung bei. Im zweiten Quartal dieses Jahres 2017 waren die mit Wohnsitz in der Region Hochrhein-Boden über Grenzgänger für ein höheres verfügbares Einkommen der privaten Haushalte verantwortlich. Das sind die Bereiche des Einkommens, die den privaten Haushalten hauptsächlich für den privaten Konsum zur Verfügung stehen und in welche die Transfers der Inländer aus dem Ausland einfließen. Studien zufolge sorgten die deutschen Grenzgänger im deutsch-schweizer Grenzraum 2014 für über 2,4 Milliarden CHF Einkommenstransfer. Nach jüngsten Zahlen betrug das gesamte verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in der Region Hochrhein-Bodensee pro Einwohner im Jahr 2015 über Euro und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von Euro. Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung Nach den Wirtschaftsbereichen werden in der Region Hochrhein-Bodensee 62,8 Prozent der Bruttowertschöpfung (BWS), das ist der Gesamtwert der erzeugten Waren und Dienstleistungen zu Herstellerpreisen abzüglich dem
4 3 Wert der Vorleistungen, durch den weiten Dienstleistungssektor und 36,4 Prozent durch das Produzierende Gewerbe generiert. Damit nehmen Dienstleistungen bei 40,1 Prozent Anteil des produzierenden Gewerbes im Land regional eine noch stärkere Bedeutung als im Landesdurschnitt von 59.5 Prozent ein, Die absoluten Zahlen lauten für die Region Hochrhein- Bodensee für das Bezugsjahr 2015: eine gesamte BWS von 19,19 Milliarden Euro und Beiträge der Dienstleistungen hierzu von sowie des produzierenden Gewerbes von 6,99 Milliarden Euro. Die Beschäftigtenzahlen spiegeln die Wirtschaftsstruktur wieder. Mitte 2016 waren in der Region Hochrhein-Bodensee nach vorläufigen Zahlen über sozialversicherungspflichtig Beschäftige tätig. Davon verteilten sich fast zwei Drittel (65,5 Prozent, 149,500) auf Dienstleistungsbereiche und ein Drittel (33,7 Prozent, ) auf das produzierende Gewerbe. Der landesweite Durchschnitt betrug 63.6 beziehungsweise 35.9 Prozent. Insgesamt hat die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigen am Arbeitsort in der Region innerhalb von fünf Jahren seit Mitte 2015 um 12,5 Prozent zugenommen (Land plus 11,11 Prozent). Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die regionale Arbeitslosenquote, im Jahresdurchschnitt 2016 ähnlich wie im Vorjahr bei 3,4 Prozent und damit unter dem Landesdurchschnitt von 3,8 Prozent. Insgesamt zeigt sich eine breite mittelständische Wirtschaftsstruktur. Die Statistik für Beschäftigtengrößenklassen weist für 2014 in der Region Hochrein-Bodensee Betriebe aus, ein Zuwachs von über 920 in fünf Jahren. Davon waren bei unter 50 der Mitarbeiter in Betrieben und Ein- Betriebsunternehmen 47.1 Prozent aller Beschäftigten tätig - mehr als der Landesdurchschnitt von 37,7 Prozent. In der Betriebsgrößenklasse 50 bis unter 250 Mitarbeiter gleicht sich die Region mit 27,6 Prozent aller Beschäftigten dem Landeswert von 27 Prozent an. Bei250 und mehr Mitarbeitern liegt der Anteil der Beschäftigten in der Region mit 25,2 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 35,2 Prozent. Handels- und Industrieaspekte Über 5,47 Milliarden Euro (78,3 Prozent der BWS des produzierenden Gewerbes), gefolgt vom Baugewerbe mit 931 Millionen Euro (13,3 Prozent
5 4 Anteil) und Bergbau, Energie- und Wasserversorgung mit 585 Millionen Euro (8,3 Prozent Anteil). Im vergangen Geschäftsjahr 2016 erzielte das verarbeitende Gewerbe der Region Hochrhein-Bodensee einen Gesamtumsatz von über 13,86 Milliarden Euro. Der Auslandsumsatz machte mit 7,23 Milliarden Euro anteilsmäßig über 52,1 Prozent des Gesamtumsatzes aus, was auf eine hohe Exportkraft deutet. Grundlage der Daten 2016 sind 444 Betriebe von 20 Unternehmen mit Beschäftigten, die zum Berichtsstand am 30. September auskunftspflichtig waren. Zusammen zählten diese knapp Beschäftigte. (Nicht eingerechnet ist wegen fehlender Daten der Umsatz des Wirtschaftszweiges Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen). Die größten Wirtschaftszweige mit jeweils mehr als einer Milliarde Euro ausgewiesenem Beschäftigten bilden die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, der Maschinenbau die Metallerzeugung und Bearbeitung und die Herstellung von Metallerzeugnissen. Quelle: IHK Hochrhein / Bodensee 2017
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