Kapitel 2. Corel PHOTO-PAINT X3. Bessere Digitalfotos mit. Die richtige Farbe

Transkript

1 Eine Vielzahl von Faktoren bestimmen die Farben, die Ihre Digitalkamera auf dem Chip speichert. Sehr oft werden beim Drücken des Auslösers die Farben vom Fotografen anders wahrgenommen, als sie später auf dem Monitor erscheinen. Meistens hat dann der der automatische Weißabgleich nicht 100%-ig gearbeitet, oder noch häufiger, er wurde vom Fotografen manuell nicht richtig eingestellt. Da Sie eine Anleitung über Arbeiten mit Photo Paint X3 vor sich haben, würde es den Rahmen sprengen, dieses Thema hier zu vertiefen. Bei den folgenden Beispielen gehen wir davon aus, dass Sie mit den Farben einiger Ihrer Fotos nicht zufrieden sind und diese korrigieren möchten. Was Ihnen Photo Paint X3 dafür an Funktionen zur Verfügung stellt, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten. Seite 1

2 2.1 Hautfarben korrigieren - Ganz schnell und automatisch In den meisten Fällen toleriert das Auge des Betrachters Farbstiche von Landschaftsaufnahmen in der Abendsonne oder an einem Wintermorgen mit Nebelschwaden. Hier wird der Rotstich oder Blaustich sogar als angenehm und stimmungsvoll wahrgenommen. Doch bei den Hautfarben schrillt ganz unbewusst sofort die innere Alarmglocke, wenn diese zu große Abweichungen aufweisen. Demzufolge ist bei Personenaufnahmen und insbesondere bei Porträtaufnahmen sehr oft eine Farbkorrektur angesagt. Dafür hält Photo Paint X3 eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Funktionen bereit, wobei nahezu jeder Profi eine davon zu seinem Favoriten bestimmt. Sie als ambitionierter Amateurfotograf sollten diese Funktionen ausprobieren und auf diesem Weg das am besten geeignete Werkzeug finden. Haben Sie gerade kein eigenes Foto zur Hand, dann arbeiten Sie mit dem Foto DSC_0043.jpg. Sie finden es auf der CD im Ordner Bildmaterial\Kapitel02. Bitte verwenden Sie dieses Bild nur für Übungszwecke, eine Veröffentlichung jeglicher Art ist nicht gestattet. Ausgangsbild - der Hautton wirkt etwas rötlich - Fotograf: Michael Bernigau Korrektur mit automatischer Anpassung Soll es ohne viel Aufwand ganz schnell gehen, dann lohnt immer ein Versuch mit dem Menübefehl Anpassen/Automatische Anpassung. Dabei wird nicht nur die Farbe automatisch korrigiert, sondern auch die Helligkeit wird einem Durchschnittswert angepasst. Bei dem Beispielbild funktioniert es ganz hervorragend, mit dem Resultat können Sie durchaus zufrieden sein. Hinweis: Mit der Funktion Automatische Anpassung gelingt Ihnen tatsächlich bei sehr vielen unterschiedlichen Fotos eine recht akzeptable Korrektur. Die Betonung liegt: bei sehr vielen und eben nicht bei allen. Aber einen Versuch können Sie immer wagen. Bei einigen Fotos ist es auch denkbar, dass Sie erst die Automatische Anpassung einsetzen und dann weitere Funktionen zur Optimierung anwenden. Seite 2

3 2.2 Hautfarben ändern mit dem Bildanpassungseditor Das Ausgangsbild für die Optimierung Um einen direkten Vergleich vornehmen zu können, arbeiten wir mit demselben Beispielfoto wie bei der ersten Übung. Es ist das Foto DSC_0043.jpg aus dem Ordner Bildmaterial\Kapitel02 von der CD. Das Dialogfenster des neuen Bildanpassungseditors Über Anpassen/Bildanpassungseditor gelangen Sie in das gleichnamige Dialogfenster. Der Bildanpassungseditor ist neu in Photo Paint X3, er bietet Ihnen eine Vielzahl von Funktionen, gebündelt in einem Dialogfenster, eine durchaus nützliches all included Werkzeug für bessere Bilder. Besonders praktisch, verschieben Sie die Regler nach Herzenslust und beobachten Sie die Änderungen im Vorschaufenster. Sind Sie dabei völlig vom Weg abgekommen, finden Sie links unten die Schaltfläche Auf Original zurücksetzen. Danach können Sie mit den Versuchen neu beginnen. Seite 3

4 Eine mögliche Einstellung für die Optimierung Für unser Beispielbild sollten Sie folgende Einstellung ausprobieren und dann ein eigenes Urteil fällen. Zuerst klicken Sie im Dialogfenster auf die Schaltfläche Automatische Anpassung, damit erhalten Sie ein identisches Resultat, wie unter 2.1 beschrieben. Zusätzlich übernehmen Sie folgende Einstellungen: Temperatur 5457, Helligkeit 34 und Glanzlichter 43. Die anderen Einstellungsmöglichkeiten lassen Sie unverändert, bestätigen Sie mit OK. Jetzt ist das Foto wirklich vorzeigbar 2.3 Farben korrigieren mit der Kontrastverbesserung Die Bezeichnung Kontrastverbesserung für die folgende Funktion von Photo Paint X3 bringt den Anwender sicherlich nicht spontan auf die Idee, damit die Farbwiedergabe eines Fotos zu ändern. An dieser Stelle sollte dann schon der Hinweis erfolgen, bei fast allen anderen Bildbearbeitungsprogrammen trägt diese Funktion die Bezeichnung Tonwertkorrektur und ist das schweizer Taschenmesser jeder Bildbearbeitungssoftware. Seite 4

5 Wenn Sie also mal im Internet ein Tutorial lesen, in dem mit der Tonwertkorrektur gearbeitet wird, dann können Sie es auch mit Photo Paint X3 nachbauen, wenn Sie die Kontrastverbesserung einsetzen. Lässt sich der leichte Blaustich einfach entfernen? Wie immer finden Sie auch für die folgende Bearbeitung auf der CD im Verzeichnis Bildmaterial\ Kapitel02 ein geeignetes Beispielfoto. Über Datei/Öffnen laden Sie das Bild IMGP_0195.jpg. An diesem Foto erkennen Sie sehr gut, selbst bei sehr sorgfältigen manuellen Einstellungen an Ihrer Kamera gehören leichte oder auch stärkere Farbstiche gelegentlich zum Fotografenalltag. Die Farben wirken etwas flau, außerdem ist ein leichter Blaustich nicht zu übersehen. (Wenn Sie für dieses Praxisbeispiel ein anderes Foto verwenden, ist es gut möglich, dass die Wirkung recht unterschiedlich ausfällt.) Sie setzen einen Weißpunkt Anpassen/Kontrastverbesserung ist der Menübefehl mit dem Sie das Dialogfenster öffnen. Hier klicken Sie zuerst auf die Schaltfläche Zurücksetzten, damit verhindern Sie, das vorherige Einstellungen ihre Wirkung entfalten. Im Bereich Pipettenabtastung aktivieren Sie das Optionsfeld für Eingabenwerte festlegen. Darüber klicken Sie auf die Schaltfläche Weißpunkt setzen (die Schaltfläche mit dem kleinen weißen Punkt) Ihr Cursor wird nun als Pipette angezeigt. Seite 5

6 Damit klicken Sie im geöffneten Bild auf einen weißen Farbbereich. Je nach persönlichem Geschmack können Sie anschließend das linke obere kleine Dreieck, für die dunklen Bereiche im Bild, etwas nach rechts verschieben. Die Änderungen verfolgen Sie sofort im Originalbild. Die schnelle Korrektur mit der Kontrastverbesserung Die hier gezeigte Methode mit einem Weißpunkt setzen, bringt Ihnen fast immer auf Anhieb ordentliche Ergebnisse, wenn in der Originalszene, die Sie aufgenommen haben, ein rein weißes Objekt vorhanden war Ist diese Methode auch bei der neuen Funktion Bildanpassungseditor vorhanden? Wie bereits erwähnt, bei Photo Paint X3 haben Sie die neue Funktion Bildanspassungseditor. Was liegt näher, als bei den hier aufgeführten Praxisbeispielen zu testen, ob die neue Funktion vielleicht bessere Resultate liefert und das zusätzlich noch einfacher ist. Auch im Bildanpassungseditor lässt sich der Weißpunkt wählen Probieren Sie es einfach aus, nehmen Sie bitte dasselbe Bild und öffnen mit Anpassen/ Bildanpassungseditor das gleichnamige Dialogfenster. Seite 6

7 Hier finden Sie die Schaltfläche Weißpunkt wählen rechts oben, durch einen Mausklick auf diese Schaltfläche wird Ihr Cursor als Pipette dargestellt, damit klicken Sie im Arbeitsvorschaufenster auf eine weiße Stelle im Bild. Die Anpassung wird sofort angezeigt, auch hier sind weitere Änderungen über die verschiedenen Regler empfehlenswert Noch ein Versuch mit dem Weißpunkt Ganz gleich welche Methode Sie bevorzugen, je nach Ausgangsbild erhalten Sie abweichende Resultate. Haben Sie ein Foto mit mehreren weißen Flächen und unterschiedlichen Helligkeitsabstufungen wird die Funktion Kontrastverbesserung unterschiedlich reagieren. Innerhalb der roten Markierungen einen Weißpunkt wählen Mit dem Bild IMG_1093.jpg, Sie finden es ebenfalls auf der CD, lässt sich der Unterschied sehr gut beobachten. Alle drei roten Markierungen kennzeichnen weiße Flächen, die auf den ersten Blick als identisch eingestuft werden. Rufen Sie erneut Anpassen/Kontrastverbesserung auf, und klicken Sie wie zuvor beschrieben zuerst auf Zurücksetzen und dann mit der Pipette über die Schaltfläche Weißpunkt wählen auf eine der rot markierten Flächen im geöffneten Bild. Die Änderung am Bild wird sofort vorgenommen. Klicken Sie wieder auf Zurücksetzen und wiederholen Sie den Vorgang mit den anderen beiden markierten Bereichen. Hier funktioniert es auch Seite 7

8 Nach den drei Versuchen erkennen Sie selbst, wie die Funktion Kontrastverbesserung auf unterschiedliche Helligkeits- und Farbbereiche reagiert. Je öfter Sie damit arbeiten, umso schneller erhalten Sie ein Gefühl dafür, bei welchen Fotos Sie mit der Kontrastverbesserung Erfolg haben Teilfarbbereiche umfärben mit Hilfe der Zuschneidemaske Laden Sie von der CD aus dem Ordner Bildmaterial\Kapitel02 das Foto IMG_4117.jpg. Wie wäre es mit einem intensiveren Blauton für das Wasser? Nehmen wir an, Sie möchten bei dem geöffneten Bild nur das Wasser im Hafen ein klein wenig nach- oder umfärben. Mit der Hilfe einer Zuschneidemaske lässt sich das problemlos realisieren. Duplikat des Hintergrundbildes als Objekt Die Zuschneidemaske zeigt Ihre Wirkung in Verbindung mit einem Objekt. Deshalb erzeugen Sie aus dem geöffneten Hintergrundbild ein zusätzliches Objekt. Das Andockfenster Objekte muss auf Ihrer Arbeitsfläche angezeigt werden, andernfalls öffnen Sie es mit den Strg+F7 Tasten. Aus dem Hintergrund wird mit Strg+D eine Kopie, die Photo Paint X3 automatisch als Objekt mit einer fortlaufenden Nummer bezeichnet. Für die Färbung des Wassers verwenden Sie den neuen Bildanpassungseditor. Sie öffnen Ihn über Anpassen/Bildanpassungseditor, er wird Ihnen ein überzeugendes Resultat liefern. Sie erreichen es mit folgenden Einstellungen: Temperatur 5679, Tönung -9, Sättigung 0, Helligkeit 4, Kontrast 14, Glanzlichter 19, Schatten 33 und Mitteltöne 3. Seite 8

9 Hiermit färben Sie das Wasser Die Farbänderung begrenzen Sie ausschließlich auf das Wasser mit der Zuschneidemaske. Hierzu klicken Sie mit der rechten Maustaste im Andockfenster Objekte direkt auf das kleine Vorschaufenster von Objekt1. Im Kontextmenü wählen Sie den Eintrag Zuschneidemaske erstellen/aus Objekttransparenz. Die Zuschneidemaske für das gefärbte Objekt Hinweis: Arbeiten mit der Zuschneidemaske - Im folgenden Abschnitt erfahren Sie grundlegende Hinweise über den Umgang und der Arbeitsweise mit der Zuschneidemaske. Bei Bedarf können Sie hier eventuell noch einmal nachlesen: Die neue Ausgangsbasis für Ihre weitere Arbeit erkennen Sie sehr gut im Andockfenster Objekte. Sie haben unten in der Stapelfolge das unveränderte Originalbild und darüber liegt das Objekt mit den neuen Farben und der Bezeichnung Objekt1. Zusätzlich sehen Sie in der Objektebene ein kleines weißes Vorschaufenster, welches die Zuschneidemaske anzeigt. Wenn Sie die Zuschneidemaske bearbeiten möchten, muss diese auch per Mausklick markiert sein. Dabei wird das kleine Vorschaufenster mit einem roten Rahmen gekennzeichnet. Automatisch wird eine neue Zuschneidemaske mit weißer Farbe gefüllt, dadurch wird der gesamte Inhalt der jeweiligen Objektebene angezeigt. Würden Sie nun mit einem Pinsel schwarze Farbe auf die Zuschneidemaske auftragen, werden diese Bereiche transparent und Sie erkennen die darunter liegenden Teile des Originalbildes. (Dabei malen Sie natürlich in der geöffneten Datei und nicht in dem kleinen Vorschaufenster. Dieses dient Ihnen nur zur groben Orientierung. Auch wenn Sie immer die Anweisung lesen: malen Sie auf der Zuschneidemaske.) Seite 9

10 Ganz kurz zusammengefasst: Wo Sie mit weißer Farbe malen, bleiben die Bereiche der Objektebene sichtbar, mit schwarzer Farbe werden sie transparent dargestellt. Das Besondere dabei ist, durch einen Wechsel der Farbe beim Auftragen, können Sie beliebig oft Bereiche entfernen und wieder hinzufügen. Speichern Sie diese Arbeit im Photo Paint eigenen Dateiformat *.cpt bleibt die Zuschneidemaske erhalten, somit sind weitere Änderungen am Bild auch zu einem späteren Zeitpunkt ganz einfach zu realisieren. Mit der Zuschneidemaske lässt sich jeder denkbare Effekt auf ganz bestimmte Bereiche eines Bildes anwenden. Mit einigen Praxisübungen lernen Sie den Umgang mit dieser Technik besser kennen und möchten sie nicht mehr missen. Zurück zu unserem Beispielbild, zur weiteren Bearbeitung aktivieren Sie das Hilfsmittel Malfarbe per Mausklick in der Hilfsmittelpalette oder mit der P-Taste. Einstellungen für das Hilfsmittel Malfarbe In der Eigenschaftsleiste treffen Sie zuerst die Entscheidung für ein geeignetes Malwerkzeug. Ich empfehle Ihnen für das Beispielbild die Sprühapparatur, daneben wählen Sie aus dem Popupmenü den Eintrag Angepasste Sprühapparatur, bei Form ist eine runde Spitze geeignet. Wählen Sie dann eine weiche Spitzenform, für das Beispielbild lässt sich mit einer Größe von ca. 329 gut arbeiten. Den Malmodus setzen Sie auf Normal, die Transparenz auf 0, die Schaltfläche für Anti-Alias aktivieren Sie und für die Menge übernehmen Sie einen Wert von ca. 60. Jetzt könnten Sie die Farbe Schwarz als Vordergrundfarbe wählen und dann über die Flächen im Foto malen, die vom unten liegenden Originalfoto sichtbar werden sollen. Einfacher und schneller geht es genau anders herum. Standardeinstellungen für Vorder- und Hintergrundfarbe In der Hilfsmittelpalette klicken Sie ganz unten auf die kleine Schaltfläche Zurücksetzen unter den schwarzen und weißen Farbkästchen. Damit erhalten Sie die Standardeinstellung mit der Farbe Schwarz als Vordergrund- und Malfarbe. Die Zuschneidemaske wird mit schwarzer Farbe gefüllt Seite 10

11 Im Andockfenster Objekte ist das kleine Vorschaufenster für die Zuschneidemaske markiert, zu erkennen an dem roten Rahmen. Über Bearbeiten/Füllung färben Sie die Zuschneidemaske schwarz. Danach wird in der geöffneten Bilddatei das komplett neu gefärbte Duplikat (Objekt) ausgeblendet. Sie erkennen wieder die Farbgebung des ursprünglichen Fotos. Weiß als Vordergrund- und Malfarbe Nun klicken Sie unten in der Hilfsmittelpalette auf den kleinen gebogenen Doppelpfeil zwischen dem weißen und schwarzen Farbkästchen mit der Bezeichnung Farbe austauschen. Danach wird die Farbe Weiß als Vordergrund- und Malfarbe angezeigt. Nur das Wasser hat eine neue Farbe erhalten Wechseln Sie dann wieder mit der P-Taste zum Hilfsmittel Malfarbe. Die zuvor getroffenen Einstellungen sind noch vorhanden, malen Sie nun im geöffneten Bild mit weißer Farbe auf das Wasser im Vordergrund. Mit jedem Malstrich wird das neu gefärbte Wasser sichtbar. Sollten Sie an den Rändern etwas zuviel gemalt haben und dabei auch Teile der beiden Boote erwischt haben, dann wechseln Sie einfach über den Doppelpfeil zur Farbe Schwarz und malen über diese umgefärbten Stellen. Den Vorgang können Sie beliebig oft wiederholen, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Anzeige der bearbeiteten Zuschneidemaske Beim Malen auf eine Zuschneidemaske ist es oft sehr hilfreich, wenn Sie während der Arbeit öfters die Zoomstufe mit dem Hilfsmittel Zoom ändern und in der Eigenschaftsleiste die Spitzengröße variieren. Seite 11

12 Bessere Digitalfotos mit TIPP kurz und bündig! Zuschneidemaske ganz einfach! Zuschneidemasken geben Ihnen die größtmögliche Flexibilität. Für das Arbeiten mit Zuschneidemasken benötigen Sie die Standardfarben Schwarz und Weiß, diese stellen Sie ganz unten in der Hilfsmittelpalette ein. Wichtig ist dabei: Die Zuschneidemaske muss im Andockfenster Objekte markiert sein, zu erkennen am roten Rahmen. Schwarze Flächen in der Zuschneidemaske blenden diese Bereiche aus. Weiße Flächen zeigen den Inhalt der Objektebene. Standardmäßig wird eine neue Zuschneidemaske mit weißer Farbe erstellt. Es bieten sich zwei unterschiedliche Vorgehensweisen an: 1 Sie füllen die Zuschneidemaske mit schwarzer Farbe, damit wird der komplette Inhalt der Objektebene ausgeblendet. Mit weißer Farbe malen Sie über die Bildflächen, die wieder sichtbar werden sollen. 2 Sie belassen die Zuschneidemaske mit weißer Farbe und malen mit schwarzer Farbe. Die übermalten Flächen werden somit ausgeblendet. 2.6 Nachträglich die Wirkung der Zuschneidemaske ändern Nehmen wir an, Sie sind nach Abschluss der Arbeiten doch nicht ganz zufrieden mit Ihrem Resultat. Dank der Objektebene in Verbindung mit der Zuschneidemaske lässt sich das Ergebnis nachträglich sehr einfach korrigieren. Das Objekt ist markiert und die Deckkraft wird reduziert Um z.b. die Intensität der Farbänderung etwas zu mindern, reduzieren Sie einfach die Deckkraft für die Objektebene im Andockfenster Objekte. Hierzu müssen Sie im Andockfenster Objekte auf die Bezeichnung Objekt 1 oder auf das Vorschaufenster des Objektes klicken. Die richtige Markierung erkennen Sie an dem roten Rahmen des Vorschaubildes. Jetzt erhalten Sie Zugang zu dem Regler und können damit die Deckkraft regulieren. Das funktioniert natürlich nur, wenn Sie das Foto im Photo Paint eigenen Dateiformat *.cpt speichern, nur dann bleiben die Objektebenen und Zuschneidemasken erhalten. So können Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen. Benötigen Sie eine *.jpg Datei oder ein anderes Dateiformat, werden alle Objekte mit dem Hintergrund kombiniert; erstellen Sie dann gegebenenfalls eine Kopie. Seite 12

13 2.7 Farben in Teilbereichen mit Hilfe der Linse und der Funktion Farbbalance ändern Photo Paint stellt Ihnen zusätzlich eine Kombination von verschiedenen Funktionen und der bereits vorgestellten Zuschneidemaske zur Verfügung, diese trägt dann die Bezeichnung Linse. Die Arbeitsweise ist sehr ähnlich, wie Sie gleich bei einem weiteren Praxisbeispiel sehen werden. Hier wird nur die Farbe der Säule verändert Öffnen Sie ein Foto aus Ihrem eigenen Bestand oder arbeiten Sie mit dem hier gezeigten Beispielbild IMG_6075.JPG, sie finden es im Ordner Bildmaterial\Kapitel02 auf der CD. Die Schaltfläche Neue Linse Im Andockfenster-Objekte klicken Sie unten auf die Schaltfläche Neue Linse. Auswahl der Farbbalance Seite 13

14 Es öffnet sich ein neues Fenster in dem Sie den Eintrag Farbbalance markieren und auf OK klicken. Dialogfenster für die Farbbalance Die neue Linse für die Farbbalance Zwei Dinge passieren gleichzeitig, das Dialogfenster für Farbbalance wird angezeigt und im Andockfenster Objekte erhalten Sie ein neues Objekt mit der Bezeichnung Farbbalance Linse 5. Das bringt den neuen Farbton ins Bild Bei dem Beispielfoto soll die Säule einen kräftigeren Gelb-Rotton erhalten. Zuerst deaktivieren Sie das Kontrollfeld für Glanzlichter. Dann verschieben Sie den Regler für Cyan-Rot nach rechts bis ein Wert von ca. 24 angezeigt wird. Für den Bereich Gelb-Blau wird der Regler nach links verschoben, oder Sie geben einen Wert von ca. -20 direkt ein. Bestätigen Sie diese Einstellungen mit OK. Sie bestimmen die Bereiche, die bei Farbänderung berücksichtigt werden Farbänderung im gesamten Bildbereich Haben Sie zugewiesen, dann zeigt sich die Farbänderung auf dem gesamten Bildbereich. Möchten Sie jedoch die Wirkung auf ganz bestimmte Flächen des Bildes beschränken, dann haben Sie ja die Zuschneidemaske der Linse. Seite 14

15 Wenn sie nicht automatisch im Andockfenster-Objekte markiert ist, also farbig unterlegt angezeigt wird, dann klicken Sie einmal auf diese Objektebene. Anschließend aktivieren Sie das Hilfsmittel Malfarbe und malen mit schwarzer Farbe über die Bereiche im Bild, die ohne Farbänderungen angezeigt werden sollen. Haben Sie dabei aus Versehen zu viel Fläche erwischt, dann wechseln Sie zur Farbe Weiß und machen diese Bereiche wieder sichtbar. Nur die Farbe der Säule wurde verändert Sollten Sie bei dieser Bearbeitung noch nicht ganz fit sein, dann eventuell noch einmal im vorherigen Kapitel über die Zuschneidemaske nachlesen. Mit der hier aufgezeigten Methode lassen sich auch hervorragend Farbstiche oder Farbabweichungen in bestimmten Bildbereichen korrigieren. 2.8 Frische Farben mit der Tonbalance und dem Modus Zusammenführen Wenn möglich, hätten viele Anwender gerne für jedes Problem eine Funktion, und die sollte dann auch bei allen Fotos eine identische Verbesserung herbeiführen. Das ist reines Wunschdenken und wird auch in absehbarer Zeit sicherlich nicht realisiert werden. Was bleibt, Sie müssen mühsam oder freudig unter den vielen Möglichkeiten nach der Funktion suchen, mit der Sie die optimale Verbesserung erreichen. Deshalb folgt hier der Hinweis auf eine weitere Möglichkeit, mit der Sie Ihre Farben im Foto auffrischen können. Idealerweise arbeiten Sie mit dem Beispielbild DSCN1362.jpg, Sie finden es auf der CD im Ordner Bildmaterial\Kapitel02. Das Bild zeigt flaue Farben, hervorgerufen durch diesiges Wetter, das Sie öfters auch in Sommermonaten antreffen. Um auch bei solchen Aufnahmen trotzdem knackige Farben zu erhalten, probieren Sie es einmal mit der Funktion Tonbalance. Seite 15

16 Die flauen Farben trüben den Gesamteindruck des Fotos Das Duplikat ist automatisch markiert Bevor Sie die Tonbalance anwenden, erstellen Sie im Andockfenster-Objekte ein neues Objekt vom Hintergrund. Hierzu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Wort Hintergrund und wählen im Kontextmenü den Eintrag Auswahl duplizieren. Sie erhalten eine Kopie des Hintergrundes, der automatisch markiert ist, Sie erkennen es an der farbigen Markierung. Jetzt führen Sie den Menübefehl Anpassen/Tonbalance aus. Sie werden mit keinem Dialogfenster konfrontiert, hier erfolgen die Änderungen direkt auf dem Bild. Der Modus Zusammenführen wird auf Hartes Licht gesetzt Sie erhalten trotzdem Gestaltungsspielraum durch das zusätzliche Objekt. Setzen Sie im Andockfenster-Objekte den Modus Zusammenführen auf Hartes Licht und reduzieren die Transparenz mit dem Schieberegler auf ca. 50%. So erhalten Sie eine sichtbare Verbesserung Ihres trüben Ausgangbildes mit frischen Farben, Sie sind sicherlich zufrieden. Seite 16

17 Im rechten Teil sehen die deutlich die aufgefrischten Farben 2.9 Noch einmal der neue Bildanpassungseditor im Einsatz Schon nach wenigen Versuchen erkennen Sie, mit der neuen Funktion korrigieren Sie die meisten Farb- und Helligkeitsprobleme schnell, einfach und erfolgreich. Viele der schon etwas angegrauten Funktionen können da nicht mehr mithalten, sie sind vielfach umständlicher zu bedienen und bescheren Ihnen ein schlechteres Resultat. Da lässt sich sicherlich etwas optimieren Öffnen Sie von der CD das Foto IMGP5202.jpg aus dem Ordner Bildmaterial\Kapitel02. Eine Aufnahme mit einem zu dunklen Vordergrund und einem nahezu farblosen Himmel, ein typisches Missgeschick, das bei einer Gegenlichtaufnahme häufig auftritt. Über den Menübefehl Anpassen/Bildanpassungseditor gelangen Sie in das gleichnamige Dialogfenster. Hier können Sie wie empfohlen, sofort auf die Schaltfläche Automatische Anpassung klicken. Bei dem hier verwendeten Beispielbild zeigt es jedoch kaum eine sichtbare Veränderung. Seite 17

18 Schon haben Sie einen blauen Himmel Besser ist die folgende Vorgehensweise, schieben Sie zuerst den Regler für Temperatur nach rechts, bis im Bild der Himmel eine blaue Färbung erhält. Der Wert liegt dann bei ca Der Schattenbereich wird leicht reguliert Als nächstes nehmen Sie die dunklen Bereiche der Burgruine in Angriff. Diese könnten Sie mit der Anhebung der Helligkeit regulieren, dabei würde dann aber auch die blaue Farbe des Himmels teilweise wieder verschwinden. Vorteilhafter ist es, wenn Sie zunächst den Regler für Schatten nach rechts ca. 30 verschieben. Ein höherer Wert bei dieser Einstellung würde die Struktur der Mauer etwas verwaschen darstellen. Seite 18

19 Da Sie ja nun bereits den Schattenbereich geringfügig aufgehellt haben, können Sie für ein noch besseres Resultat zusätzlich die Helligkeit für das gesamte Bild anheben. Dafür schieben Sie den Regler für Helligkeit auf ca. 20. Dank der zuvor ausgeführten Anhebung des Schattenbereiches ist kein höherer Wert notwendig. Dadurch vermeiden Sie unerwünschte Auswirkungen auf helle Bildbereiche im Foto. Doch etwas mehr Blau für den Himmel Hätten Sie vielleicht abschließend doch noch gernr ein etwas intensiveres Blau für den Himmel dann schieben Sie den Regler für Glanzlichter auf -20. Zugewiesen wird wie bei allen Dialogfenstern über die Schaltfläche für OK. Eine gelungene Optimierung des Beispielbildes, oder? Damit verliert die Burgruine etwas von dem leichten Blaustich Seite 19

20 Eigentlich könnten Sie bei dem nicht gerade perfekten Ausgangsbild mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Wer aber ganz genau hinschaut, merkt es vielleicht doch. Bei der Farbgebung des Himmels hat nun leider auch die Burgruine einen ganz leichten Blaustich erhalten. Damit kann man leben oder eben auch nicht. Wer es also ganz genau nimmt, öffnet mit Anpassen/Farbbalance das geeignete Dialogfenster. Hier deaktivieren Sie zuerst das Kontrollfeld für Glanzlichter, dadurch wird der Himmel von der Farbänderung fast völlig ausgeschlossen. Dann wählen Sie für Cyan-Rot /5 und für Gelb-Blau /- 10. Die Burgruine wieder gut sichtbar und mit dem richtigen Farbton Damit ist dann alles perfekt, die Ruine hat nun wieder ihren ursprünglichen rötlich gelben Farbton erhalten. Sie erkennen, es geht nicht immer alles ganz schnell mit nur einem Mausklick, aber fast alles ist machbar. Mit etwas Geduld und Know How wird selbst aus einer misslungenen Aufnahme ein vorzeigbares Bild Hautfarben anpassen mit Farbton/Sättigung Zu Beginn des Kapitels 2.1 haben Sie bereits einmal die Hautfarbe bei einem Foto korrigiert. Auch alle bisher gezeigten Arbeitsweisen eignen sich natürlich auch zur Änderung der Hauttöne. Trotzdem möchte ich Ihnen noch einen Weg aufzeigen, mit dem Sie recht effektiv und zügig die Hauttöne Ihren Vorstellungen anpassen können. Wirkt der Hautton etwas zu rötlich? Seite 20

21 Das hier gezeigte Foto dsc0049.jpg wurde von Michael Bernigau zur Verfügung gestellt. Sie finden es im Ordner Bildmaterial\kapitel02 auf der CD. Bitte nutzen Sie das Bild ausschließlich zu Übungszwecken. Jegliche Veröffentlichung ist nicht genehmigt. Besonders bei Hautfarben auf Fotos gibt es stark abweichende Beurteilungen beim richtigen Farbton. Wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages ein Bildbearbeitungsprogramm, bei dem Sie den durchschnittlichen Hautton anhand einer Länderauflistung zuweisen. Sicherlich gäbe es dann einen sichtbaren Unterschied zwischen»norwegen«und»marokko«. Vorerst müssen Sie den Hautton noch selbst beurteilen und dann die Änderungen nach Augenschein vornehmen. Bei dem Beispielbild gehen wir einmal davon aus, dass auch Sie den Hautton als etwas zu rötlich empfinden. Auswahl der Linse Um die Farbänderung ausschließlich auf die Hautpartien im Bild zu begrenzen, arbeiten Sie zusätzlich mit einer Linse. Hierzu betätigen Sie im Andockfenster-Objekte die Schaltfläche Neue Linse und wählen dann den Eintrag Farbton-Sättigung-Helligkeit. Beginnen Sie mit der Reduzierung der Rottöne Markieren Sie das Optionsfeld für Rot. Den Regler für Sättigung verschieben Sie nach links, um den Rotanteil im Bild zu reduzieren. Bei dem Beispiel habe ich eine Einstellung von ca. -50 angewendet. Je nach persönlichem Geschmack können Sie zusätzlich die Gelbtöne reduzieren. Hierzu markieren Sie das Optionsfeld für Gelb und verschieben erneut den Regler für Sättigung nach links, bis Sie mit dem Resultat zufrieden sind. Abschließend bestätigen Sie die beiden Einstellungen mit OK. Seite 21

22 Sie nutzen die Maske der Linse für die weitere Bearbeitung Vorerst sind die Farbkorrekturen im gesamten Bildbereich wirksam. Während es beim einfarbigen Hintergrund nicht auffällt, sind die ebenfalls farbreduzierten Lippen und Augen weniger schön. Doch dafür haben Sie ja die Objektmaske der Linse. Im Andockfenster-Objekte markieren Sie das Objekt Linse/Farbton/Sättigung (zu erkennen an der farbigen Unterlegung sowie dem roten Rahmen um das kleine leere Vorschaubild). Stellen Sie sicher, dass unten in der Hilfsmittelpalette die Farbe Schwarz als Vordergrundfarbe angezeigt wird, andernfalls klicken Sie auf den kleinen gebogenen Doppelpfeil. Aktivieren Sie mit der P-Taste das Hilfsmittel Malfarbe, und bestimmen in der Eigenschaftsleiste eine geeignete Pinselgröße. Malen Sie über die Bildbereiche, deren Farben Sie nicht korrigieren möchten. Beim Beispielbild wären es die Lippen und die Augen, je nach persönlichem Geschmack vielleicht auch noch der Hintergrund. Sind Sie beim Übermalen etwas über das Ziel hinausgeschossen, wechseln Sie zur Farbe Weiß und malen damit über die betreffenden Stellen. Hautfarbe mit Farbton/Sättigung/Helligkeit als Linse angepasst Damit kennen Sie nun alle wichtigen Funktionen, mit denen Sie die Farben Ihrer Fotos entsprechend Ihren Wünschen anpassen und optimieren. Für welche Methode Sie sich letzten Endes entscheiden und mit welcher Sie effektiv arbeiten, müssen Sie selbst durch Praxistests herausfinden. Dafür kann es keine Empfehlung geben. Seite 22

23 Test mit mehreren Linsen Beim Experimentieren sollten Sie, wenn es die Funktion erlaubt, mit einer Linse arbeiten. Dabei können Sie mehrere Linsen mit den unterschiedlichen Funktionen erstellen und so ganz hervorragend die eventuell unterschiedlichen Ergebnisse vergleichen. Hierzu klicken Sie im Andockfenster Objekte auf das Augensymbol vor der jeweiligen Linsen Objektebene, um diese ein- und auszublenden. Layout and PDF Files with Draw X3 copyright 2007 by kay michael kuhnlein a-dezign by kad-digital ad-photoart.de Seite 23