Armut wird vererbt Wer einmal unten ist, kommt selten wieder hoch. Deutschland befindet sich im

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1 ARBEIT KULTUR UND? Im Diakoniewerk arbeiten 450 Menschen aus 26 Nationen. SEITE 5 ganz & bar - eine besondere Fotoausstellung in der Kranhalle. SEITE 11 Die Ladenkirche wird umgebaut - und demnächst neu eröffnet. SEITE 12 GELEITWORT Was ist Arbeit, was Kultur? Kirche muss auf mehr achten als auf den Markt. Wer googelt findet das Begriffspaar Arbeit und Kultur mal auf deutschsprachigen Seiten, häufig in der Erweiterung Soziale Arbeit und Kultur. Ein Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt stellt fest: Arbeit und Kultur machen gleichermaßen das Leben aus. Das klingt nach: Morgens auf Schicht und abends ins Theater Arbeit und Kultur als sich ergänzende Elemente; Kultur als Ereignis, das Arbeit erträglich macht, so denn die Arbeit genug abwirft, um sich Kultur leisten zu können. Tatsächlich? Bevor sich diese Frage beantworten lässt, seien zwei andere vorab gestellt: Was ist Arbeit? Und was ist Kultur? Arbeit ist jede Form von Betätigung, die Leben ermöglicht: Haupt-, ehren-, nebenamtlich, vertraglich geregelt oder frei vereinbart, in Fabrik, Büro, Haushalt, freiwillig oder erzwungen Kultur ist nicht nur, aber auch alles, was Arbeit reflektiert: Die Tätigkeit als solche; die Bedingungen, unter denen sie stattfindet; die Rolle derer, die sie ausüben Weil es um das Ob und Wie des Menschen geht, sind Arbeit- UndKultur untrennbar verbunden. Es geht um einen Begriff. Wo Arbeit verhindert oder nicht ermöglicht wird und wo Kultur verboten oder eingeschränkt wird, ist die Würde des Menschen gleichermaßen bedroht. Deshalb ist ArbeitUndKultur zugleich ein theologischer Begriff. Denn nach christlicher Deutung ist der Mensch Abbild Gottes. Das heißt: Die Herabwürdigung jedes Menschen bedeutet zugleich die Entwürdigung Gottes. Aus diesem Grund ist es eine zentrale Aufgabe der Kirche, mit wachsamem Blick das Feld Arbeit- UndKultur zu beobachten. Da, wo der Markt Menschen nicht aufnehmen kann oder will oder sie übersieht, muss Kirche DAS ZITAT auf Korrektur der Situation drängen, damit eine soziale Marktwirtschaft entsteht, die neben dem Aspekt des Profits die Dimension der Würde des Menschen in den Blick nimmt. Sind die Arbeitbesitzenden nicht bereit, das Projekt sozialer Arbeitsmarkt mit zu tragen und zu finanzieren, ist die Zweiteilung der Gesellschaft unabwendbar. Damit wäre der gesellschaftliche Frieden gebrochen. Die Konsequenzen lassen sich nur erahnen. Vielleicht hat ja, wenn Menschenwürde als Argument nicht ausreicht, das betriebs- und volkswirtschaftliche Argument Gewicht, dass gesellschaftlicher Friede immer kostengünstiger ist als dauerhafte Abgrenzung und Auseinandersetzung. Allein die Existenz von kirchlichen Beschäftigungsförderungseinrichtungen weist auf ein gesellschaftliches Defizit hin. Kirche mahnt Veränderung an. Gleichzeitig bemüht sie sich exemplarisch aufzuzeigen, wie Menschen in einen Arbeitsprozess zurückfinden können auch und gerade dann, wenn der Markt sich dagegen sperrt. Misslingt dieses Unterfangen, dann ist die Etablierung eines öffentlich finanzierten Arbeitsmarktes neben einer dann nicht mehr sozialen Marktwirtschaft unabdingbar. Aus volkswirtschaftlicher Sicht dürfte die eine wie die andere Lösung zu einem ähnlichen Ergebnis führen. Aus gesellschaftspolitischer Sicht liegen zwischen beiden Varianten Welten. Bleibt zu hoffen, dass die alte europäische Ordnung von Arbeit- UndKultur letztendlich doch mehr Charme besitzt als das Modell von ProfitUndAbfütterung. Helmut Hitzbleck ist der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An Der Ruhr Arbeit bedeutet atmen für mich; wenn ich nicht arbeiten kann, kann ich nicht atmen! Pablo Picasso, Maler, Armut wird vererbt Wer einmal unten ist, kommt selten wieder hoch. Deutschland befindet sich im Aufschwung: Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie noch nie in diesem Jahrzehnt. Der Wirtschaftsweise Bert Rürup rechnet damit, dass die Zahl der Menschen ohne Job im nächsten Jahr weiter sinkt auf durchschnittlich 3,5 Millionen Arbeitslose. Was in der Aufschwungs-Euphorie oft übersehen wird: Es gibt eine Gruppe von Menschen, an denen der Boom vorbeigeht. Die arbeitslos sind und bleiben weil sie keine Ausbildung haben, mangelnde Sprachkenntnisse oder weil sie auf eine andere Weise nicht in das Anforderungsprofil passen. Diese Menschen sind kein Thema mehr, erklärt Anke Werner, die pädagogische Leiterin des Diakoniewerkes Arbeit & Kultur. Doch ihre Zahl wächst. Und nicht nur das: Immer häufiger werden Arbeitslosigkeit und Armut innerhalb von Familien weitergegeben. Ein Beispiel ist die Mülheimer Familie Schmidt (alle Namen geändert): Die allein erziehende Mutter Karin, gelernte Bürokauffrau, fand nach einer Erziehungsphase keinen Wiedereinstieg in den Beruf und nahm schon in den 90er Jahren an einer einjährigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Diakoniewerk teil. Im Jahr 2000 kam ihr jüngster Sohn Felix, Schulabbrecher, zu einem Berufsvorbereitungslehrgang folgte sein älterer Bruder Max. Arbeit statt Sozialhilfe hieß das Programm damals. Max fand kurzfristig einen Job im Straßenbau, doch schon 2003 war Felix wieder da, ohne Ausbildung und immer noch ohne Arbeit. Stand August 2007: Familie Schmidt ist arbeitslos. Heute nimmt Felix seine Kinder mit zum Diakoniewerk, um an der Tafel Nahrungsmittel zu holen oder gebrauchte Kleidung zu kaufen. Das Phänomen wird vererbte Armut genannt: Arbeitslosigkeit wird von Generation zu Generation weitergegeben. Wer seine Fähigkeiten entwickeln und sich für den Arbeitsmarkt qualifizieren will, braucht Förderung - und die hängt oft von der Herkunft ab. Jugendliche aus Sozialhilfefamilien haben eine um bis zu 25 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, als Erwachsene wieder sozialhilfeabhängig zu werden. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW) in Berlin. Ein wichtiger Faktor dabei ist Bildung. Verfestigte Armut macht sich schon deutlich vor dem Eintritt in das dreigliedrige Schulsystem bemerkbar, erläutert Anke Werner. Das hängt stark damit zusammen, dass Kinder vieles am Modell ihrer Eltern lernen, aber auch damit, dass die Anforderungen des Arbeitsmarktes enorm gestiegen sind und der größte Teil der sogenannten Helferjobs weggebrochen ist. Ein EU-Forschungsprojekt über Vererbte Armut und Ungleichheit, das im März in Gießen vorgestellt wurde, zeigte auf: Arme Eltern wollen für ihre Kinder oft gar keinen Aufstieg im Bildungssystem und blockierten ihren Nachwuchs sogar. Man kommt sehr leicht hinein in dieses System, sagt Anke Werner. Aber nur sehr schwer wieder hinaus. Die Gießener Studie zeigte indes auch, dass es zu einfach wäre, die Schuld allein bei den Betroffenen zu suchen. So konstatierte der Politikwissenschaftsprofessor Dieter Eißel, dass das derzeitige Bildungssystem mit seiner Ausrichtung auf die Hochschulen und den Mittelstand an einem großen Teil der Bevölkerung vorbeiziele. Vereinzelte Reformen allein dürften die Probleme kaum lösen. Aber die Zeit drängt - nicht nur für die Zukunft der Enkel von Karin Schmidt. Gottesdienst mit Industriecharme Eine liturgische Feier leitet die Themenwoche ein. Text: Holger Handstein Foto: Marc Albers Die Veranstaltungswoche 25 Jahre ein Armutszeugnis wird mit einem evangelischen Gottesdienst in der Kranhalle des Diakoniewerkes eröffnet. Nicht zum ersten Mal findet ein Gottesdienst an diesem für Kirchgänger sicherlich ungewöhnlichem Ort statt. Die besondere Atmosphäre der Kranhalle mit ihrem alten Giebeldach und dem eher kühlen Charme einer Industriehalle aus vergangenen Zeiten, wo wochentags Menschen im Blaumann ihrer Arbeit nachgehen, Second-Hand-Verkauf und die Mülheimer Tafel ihre Heimat haben, wird sicher auch diesem Gottesdienst wieder einen besonderen Charakter verleihen. Ein ungewöhnlicher Ort für eine liturgische Feier. Für die Evangelische Kirche in Mülheim, vor 25 Jahren Initiator des Diakoniewerkes, aber auch ein Ort ihrer theologischen wie politischen Standortbestimmung. Sonntag, 19. August, 11 Uhr. far Alle Veranstaltungen finden Sie auf der letzten Seite. GRUSSWORT Seit nunmehr 25 Jahren leistet die Diak o n i e w e r k Arbeit & Kultur ggmbh unverzichtbare Dienste für Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Als die Einrichtung gegründet wurde, hat man sich gewiss nicht gewünscht, dass sich ihre Arbeit ein Vierteljahrhundert später als notwendiger denn je erweisen würde. Immer mehr arbeitswillige und arbeitsfähige Menschen werden vom regulären Arbeitsmarkt ausgegrenzt, sei es aufgrund ihres Alters oder aufgrund fehlender Schulabschlüsse beziehungsweise Ausbildung. So ist das Diakoniewerk Arbeit & Kultur mit seiner Zielsetzung, durch zukunftsweisende und menschenfreundliche Arbeitslosenprojekte vor allem Langzeitarbeitslose wieder in strukturierte Arbeitsprozesse einzubinden, zu einem unentbehrlichen Element im sozialen Gefüge unserer Stadt geworden. Vor diesem Hintergrund nehme ich das Jubiläum gerne zum Anlass, den engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Einrichtung die herzlichen Grüße und guten Wünsche der Stadt Mülheim an der Ruhr zu übermitteln. Als kompetente Ansprechpartner und Vertrauenspersonen stehen sie den Rat- und Hilfesuchenden zur Verfügung, eröffnen neue berufliche Perspektiven und beschreiten ideenreich neue Wege. Auch die gute und intensive Kooperation zwischen Diakoniewerk und städtischen Dienststellen hat sich als ausgesprochen förderlich für das soziale Geschehen in unserer Stadt erwiesen. Aktionen wie Sauberes Mülheim, Seniorenkulturbus oder die Mülheimer Tafel tragen effektiv dazu bei, das Umfeld, den Alltag oder die Lebenssituation vieler Menschen zu verbessern. Für ihren vorbildlichen Einsatz möchte ich allen, die in der Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh aktiv sind und waren, sehr herzlich Dank und Anerkennung aussprechen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft, Zuversicht und Erfolg für die Wahrnehmung Ihrer verantwortungsvollen Aufgaben. Ihre Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr

2 Seite 2 Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 DAS INTERVIEW Gegenseitiger Respekt Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus Kottmann über sein Verhältnis zum Diakoniewerk. Dr. Klaus Kottmann leitete vor seinem Ruhestand die Auslandsabteilung des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp. Seit dem Jahr 2004 ist der Wirtschaftsfachmann ehrenamtlicher Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonierwerk Arbeit & Kultur ggmbh. Wir haben mit ihm über seine Tätigkeit gesprochen. Was hat Sie veranlasst, dieses Amt zu übernehmen? Dr. Klaus Kottmann: Im Herbst 2003 fragte mich Superi n t e n d e n t Kastrup, ob ich bereit sei, diese Aufgabe zu übern e h m e n. Meine Auslands- und Managementerfahrungen die ich während meines Berufslebens bei Thyssen-Krupp gesammelt habe spielten dabei sicherlich eine Rolle. Ich bin dieser Bitte gerne nachgekommen, weil ich hier die Möglichkeit sehe, etwas von dem zurückzugeben, was ich im Leben Gutes von meinen Mitmenschen erfahren habe. Im Diakoniewerk verbindet sich evangelisch-diakonisches Handeln mit den Regeln einer gemeinnützigen GmbH. Überzeugt haben mich die Struktur der kurzen Entscheidungswege und die Vermittlungserfolge, die damals noch höher lagen, als es heute möglich ist. Nicht zuletzt auch das Engagement der Mitarbeiter und der geförderten Menschen. Dr. Klaus Kottmann Was war Ihr erster Eindruck, als Sie ins Diakoniewerk gekommen sind? Kottmann: Beim ersten Besuch fiel mir die unbürokratische Hilfe für die bedürftigen Menschen durch die Mülheimer Tafel ins Auge. Aber ich konnte auch spüren, dass zwischen den Menschen aus so vielen Nationen ein Klima aus gegenseitigem Respekt IMPRESSUM Arbeit und Kultur AKTUELL herrschte, was ich so nicht erwartet hatte. Was hätten Sie erwartet? Kottmann: Bei der großen Zahl von Menschen mit so unterschiedlichem kulturellen und sozialen Hintergrund hier auf dem Betriebsgelände täglich sind es insgesamt etwa wäre für mich eine gewisse Unübersichtlichkeit keine Überraschung gewesen. Aber mir sind ein gesundes Betriebsklima, eine klare Führung und eine bemerkenswerte Produktivität begegnet. Sehen Sie in dieser betrieblichen Struktur ein Rezept für ein gutes Gelingen des Diakoniewerkes? Kottmann: Auf jeden Fall. Aus meiner Sicht ist dies die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten, die Absicherung des Diakoniewerkes auf Dauer und vor allem für eine zielgerichtete Beschäftigung, Förderung und Vorbereitung der Menschen hier auf ein Leben mit Zukunft. Sie sind ja nicht nur ein Mann der Wirtschaft sondern auch kirchlich verankert. Was hat für Sie Kirche mit dieser Arbeit hier zu tun? Kottmann: Die Kirche hat neben der Aufgabe der Verkündigung und Seelsorge auch die Aufgabe, sich um die Menschen zu kümmern. Das schließt die Hilfe bei wirtschaftlichen und persönlichen Notlagen ein. Es ist ein Gebot der Nächstenliebe, Menschen eine sinnvolle Beschäftigung, neue Perspektiven, Wertschätzung und Stabilität in ihrem sozialen Umfeld zu geben. Dadurch wird das evangelische Profil unserer Arbeit deutlich. Danke für das Gespräch. Interview: Anke Werner und Michael Farrenberg Herausgeber: Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh Verantwortlich: Ulrich Schreyer Redaktionsleitung: Holger Handstein Grafik: Udo Kerber Anschrift der Redaktion: Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh, Georgstraße 28, Mülheim an der Ruhr, Telefon: 0208 / , sekretariat@diakoniewerk-muelheim.de, Internet: Geschäftsführer: Ulrich Schreyer Druck: Druckhaus WAZ GmbH & Co. Betriebs-KG, Friedrichstraße 34-38, Essen Zur Arbeit geboren Der Beruf eines Menschen dient nicht nur zum Geldverdienen, er prägt auch die Persönlichkeit, meint Präses Nikolaus Schneider in seinem Exklusivbeitrag für Arbeit und Kultur Aktuell. Eine gerechte Gesellschaft muss so gestaltet sein, dass möglichst viele Menschen tatsächlich in der Lage sind, ihre jeweiligen Begabungen sowohl zu erkennen, als auch sie auszubilden und schließlich produktiv für sich selbst und andere einsetzen zu können. Der Begriff der gerechten Teilhabe meint genau dies: umfassende Beteiligung aller an Bildung und Ausbildung sowie an den wirtschaftlichen, sozialen und solidarischen Prozessen der Gesellschaft. (Gerechte Teilhabe, Befähigung zu Eigenverantwortung und Solidarität, Eine Denkschrift des Rates der EKD, Gütersloh 2006) Solidarität und Gerechtigkeit müssen auch in Zeiten unserer globalisierten Wirtschaft einen hohen Stellenwert haben. Die Würde des Menschen gibt uns die Perspektive, unser christliches Menschenbild bindet uns. Arbeit muss sein zur Finanzierung der selbstständigen Existenz für den, der arbeiten kann. Mit Arbeit wird aber nicht nur Geld verdient. Sie prägt die Persönlichkeit von Menschen und ihre Lebenswelt. Darum setzen wir uns von Seiten der Kirchen und ihrer Diakonien dafür ein, dass Arbeit in unserer Gesellschaft gerechter verteilt, fair entlohnt und sinnvoll gestaltet wird. Die Lage auf unserem deutschen Arbeitsmarkt stimmt zur Zeit optimistisch. Die Arbeitslosigkeit ist mit 9,1 Prozent so niedrig wie seit fünf Jahren nicht. Ein Mangel an Fachkräften wird bereits gemeldet. Arbeitsmarktreformen und Konjunktur scheinen eine eindeutige Sprache zu sprechen. Treten die demografischen Veränderungen noch deutlicher hinzu, haben wir dann bald wieder die ausgewogene Relation zwischen dem Angebot an Arbeitskräften und vorhandenen Arbeitsstellen? Aber auch hinter den absinkenden Prozentzahlen verbergen sich die Schicksale von etwa 3,8 Millionen Arbeitslosen bundesweit, von etwa Arbeitslosen in NRW, von zu vielen jungen Menschen ohne Ausbildung und gute Perspektive. In früheren Zeiten hätte dies und viel weniger als Katastrophe gegolten. Arbeitslosigkeit verfestigt sich nach wie vor für Menschen mit Mehrfachbenachteiligungen, dazu zählen fehlende Ausbildung, erschreckend niedrige Altersgrenzen, gesundheitliche Beeinträchtigungen, familiäre Verpflichtungen. Diese Menschen werden deutlich ausgegrenzt. Unser derzeitiges Wirtschaftswachstum und die Zunahme an Arbeitsplätzen bedeutet auch die deutliche Zunahme atypischer, nicht existenzsichernder Beschäftigung. Hier scheint die größte Wachstumsdynamik zu liegen. Begriffe wie Leiharbeit, Dumping-Löhne und Working Poor spiegeln eine traurige Wirklichkeit. Eine Million Menschen in Deutschland arbeiten zu Armutslöhnen, das heißt sie erhalten ein Entgelt unterhalb des Existenzminimums Menschen aus dieser Gruppe haben Vollzeitjobs. Sie müssen trotz ihres vollen Einsatzes ergänzende Leistungen im Rahmen des Arbeitslosengeldes II beziehen, um ihren Lebensunterhalt auf niedrigem Niveau bestreiten zu können. Könnte man diesen Sachverhalt nicht als klassischen Fall von Ausbeutung bezeichnen, wenn deren Arbeitgeber damit gutes Geld verdient? Arbeit macht leider allzu oft weder satt noch glücklich. Der Rückgang der Massenarbeitslosigkeit erreicht kaum die Gruppe der Benachteiligten und Langzeitarbeitslosen. Unsere ausdifferenzierte, globalisierte Wirtschaft erzeugt sogar immer stärker so genannte segmentierte Arbeitsmärkte. Wessen Arbeitskraft nicht rundum verwertbar ist und eine immer größer werdende Ver- Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen. (Martin Luther) fügbarkeit aufweist, der gehört leicht zur Gruppe der Ausgestoßenen. Eines ist offensichtlich: Es gibt größer werdende Gruppen, die weder über Wirtschaftswachstum noch über die derzeitige Arbeitsmarktpolitik dauerhafte, existenzsichernde Arbeit bekommen können. den. Wir brauchen Konzepte, die pragmatisch und ganz nah an den Menschen orientiert sind. Sie sollten sich mindestens an drei Kriterien ausrichten: sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, eine Entlohnung, die den Lebensunterhalt abdeckt, eine dauerhafte Beschäftigung. Bei der Entlohnung eine untere Grenze einzuziehen, ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Es besteht zu Recht der Anspruch, dass eine Vollzeitarbeit eine existenzsichernde Entlohnung erbringt. Auch ist die Kombination von so genannten Dumpinglöhnen einerseits und deren Aufstockung durch die Allgemeinheit politisch bedenklich. Die betreffenden Arbeitgeber lassen sich faktisch ihre Gewinne beziehungsweise ihr Einkommen durch die Sozialkassen finanzieren. Mindestlöhne haben eine Erfolgsgeschichte in vielen anderen Ländern. Es ist nicht einzusehen, warum das in Deutschland nicht möglich sein sollte. Neben Kombilohn-Modellen, die aber missbrauchsfest sein müssen, ist an die Einrichtung eines Dritten Arbeitsmarktes zu denken, in dem Menschen eine dauerhafte Beschäftigung erhalten können. Die Gefahr der Stigmatisierung eines Teils der Arbeitslosen ist natürlich kritisch zu bedenken. Es ist aber besser, Arbeit in einem drittfinanzierten Arbeitsmarkt zuzulassen, als Arbeitslosigkeit zu bezahlen. Dabei ist die Qualität der Arbeit im Dritten Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Förderung, Qualifizierung und Beratung ist unab- Es bleibt die gesellschaftliche Pflicht unserer Wirtschaft und Politik, den Arbeitsmarkt so zu gestalten, dass genügend Arbeitsplätze mit angemessener Bezahlung zu Verfügung stehen. Die derzeitige Entspannung am Arbeitsmarkt eröffnet die Chance, sich auf die zu konzentrieren, an denen diese positive Entwicklung vorbeigeht und die als Modernisierungsverlierer im Abseits stehen. Der Anspruch jedoch auf ein einziges umfassendes Lösungsmodell sollte aufgegeben werdingbare Voraussetzung für die Ordnung eines solchen Arbeitsmarktes. Die Rahmenbedingungen insgesamt (gesellschaftliche Einbindung, Trägerschaften...) können in einem partizipativen Prozess entwickelt werden. Auch im Bereich des Dritten Arbeitsmarktes muss es das Ziel bleiben, Menschen in den Ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Junge Menschen allerdings sollten gar nicht erst in einem Dritten Arbeitsmarkt ankommen. Ihnen gehört das Anrecht auf den Beginn ihres Arbeitslebens auf dem ersten Arbeitsmarkt. Noch mehr Anstrengungen für die Ausbildung der jungen Leute zu unternehmen, ist auch ein wirtschaftlich vernünftiger Anspruch. Der jetzt beklagte Mangel an Fachkräften ist nicht zuletzt Ausdruck dafür, dass Firmen aus kurzfristigem Gewinnstreben heraus nicht ausbilden und nun für dieses kurzsichtige Verhalten bestraft werden. Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht das einzige Ziel unternehmerischen Handelns. Denn Wirtschaft ist niemals Selbstzweck. Der Mensch ist Urheber, Mittelpunkt und Ziel allen Wirtschaftens er muss im Zentrum aller Überlegungen und Anstrengungen stehen. Der Autor N i k o l a u s Schneider (59) ist seit 2003 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Sohn eines Stahlarbeiters aus Duisburg-Huckingen setzte sich als Pfarrer in Rheinhausen zwischen 1977 und 1984 stark für den Erhalt der dortigen Arbeitsplätze ein.

3 August 2007 Arbeit und Kultur AKTUELL Seite GASTBEITRAG Chance sozialer Arbeitsmarkt Möglichkeiten nutzen. Der konjunkturelle Aufschwung hat den allgemeinen Arbeitsmarkt erreicht, geht jedoch an den Langzeitarbeitslosen in NRW nahezu spurlos vorbei. Nach einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) haben bundesweit bis zu Arbeitssuchende kaum Chancen auf Rückkehr oder Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt, davon etwa in Nordrhein-Westfalen. Das Ziel der SPD ist es, auch denen wieder eine Job-Perspektive eröffnen, die seit Jahren keinen Zugang mehr finden auf den ersten Arbeitsmarkt. Das ist für uns eine Frage der Menschenwürde. Wir Sozialdemokraten wollen Menschen in Arbeit und Beschäftigung bringen wir wollen sie nicht mit Almosen abspeisen wie andere. Wir wollen einen sozialen Arbeitsmarkt. Bei aller Freude über die Wende am Arbeitsmarkt: Es zeigt sich, dass die arbeitsmarktpolitischen Instrumente für viele Langzeitarbeitslose keine Hilfe sind. Qualifizierungsmaßnahmen und Bewerbungstraining mögen für viele hilfreich sein. Für Langzeitarbeitslose, die gesundheitlich oder psychisch angeschlagen sind, denen kommunikative und soziale Fähigkeiten fehlen, laufen diese Fördermaßnahmen ins Leere. Diese Menschen wollen aber arbeiten. Für sie müssen staatlich unterstützte Jobs bei Kommunen, Trägern und Integrationsunternehmen eingerichtet werden. Die jetzigen rechtlichen Vorgaben ermöglichen dies bereits, allerdings nur zeitlich begrenzt. Wir müssen diesen Menschen jedoch dauerhaft helfen. Mit der Befristung der staatlich geförderten Beschäftigung werden die Betroffenen nur unnötig frustriert. Daher fordern wir den sozialen Arbeitsmarkt - und wir haben in Berlin Gehör gefunden. Unter dem Programmnamen JobPerspektive ändert die Koalition den Maßnahmenkatalog der Arbeitsagenturen. Sie können, wahrscheinlich schon kurz nach der Sommerpause, Langzeitarbeitslose gezielter und dauerhaft fördern. Um es klar zu sagen: Nicht jeder Arbeitsplatz soll gefördert werden. Es gibt Unternehmen, die gerne staatliche Subventionen einstreichen, ohne zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Daher setzt die Förderung des sozialen Arbeitsmarktes voraus, dass die Arbeiten im öffentlichen Interesse liegen Neben der Schaffung des sozialen Arbeitsmarktes brauchen wir eine Antwort auf die Frage: Wie können wir einfache Dienstleistungen attraktiver und bezahlbar machen, so dass hier neue Jobs entstehen, die ein auskömmliches Leben ermöglichen? Eine Möglichkeit wäre eine Einkommenssteuer-Gutschrift für Beschäftigte mit sehr niedrigem Gehalt, um damit die Sozialversicherungsbeiträge zu senken. Dieses Konzept Bonus für Arbeit folgt dem Grundsatz, dass derjenige, der zur Arbeit geht, immer mehr in der Tasche haben muss als der, der zu Hause bleibt. Um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verkleinern, müssen wir eine zeitgemäße Ordnung im Niedriglohnbereich schaffen. Heute bekommen fast 2,6 Millionen Menschen Arbeitslosengeld II, obwohl sie nicht arbeitslos sind. Der Staat wird zunehmend zum zweiten Lohnzahler. Die SPD hat deshalb zwei zentrale Ziele für die Neuordnung des Niedriglohnsektors: Zum einem brauchen wir faire und angemessene Löhne. Wer voll arbeitet, soll davon auch leben können. Zum anderen müssen die ehrlichen und soliden Unternehmen vor Lohndumping der Konkurrenz geschützt werden. Deshalb fordern wir weiter gesetzliche Mindestlöhne. Um es deutlich zu sagen: Der Kompromiss zu Mindestlöhnen in der Großen Koaliltion in Berlin ist eine Etappe, aber nicht das Ziel. Mehr war mit der CDU nicht zu erreichen. Die Ausweitung des Arbeitnehmerentsendegesetzes und die Einbeziehung der Branchen ohne Tarif ist ein Schritt nach vorn. Das Bewachungsgewerbe, Postdienstleistungen, Entsorgungswirtschaft und Zeitarbeit können nun Aufnahme ins Arbeitnehmerentsendegesetz finden. Das Entsendegesetz kann nur da greifen, wo es Tarifverträge und eine ausreichende Tarifbindung gibt. Wo das nicht der Fall ist, soll nun das Mindestarbeitsbedingungengesetz Anwendung finden. Dieses Gesetz muss zügig den heutigen Bedingungen angepasst werden, damit wir in Branchen wie der Fleischwirtschaft möglichst rasch soziale Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer erreichen. Beide Instrumente reichen jedoch nicht aus, um Arbeitnehmer tatsächlich vor Lohndumping zu schützen. Auch in tarifgebundenen Beschäftigungsverhältnissen gibt es Armutslöhne. Die Union ist immer noch nicht bereit, dies anzuerkennen und wirksam gegen Lohndumping und Ausbeutung vorzugehen. In einem vorsorgenden Sozialstaat geht es uns Sozialdemokraten darum, die Menschen dazu zu befähigen, ihr Leben in Würde und selbstbestimmt zu meistern. Hannelore Kraft ist Landesvorsitzende der SPD und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag. ANGEBOTE DES DIAKONIEWERKES Wohnungsauflösungen: Telefon 0208 / Kostenlose Abholung von Elektrogeräten, Hausrat, Möbelstücken: Telefon 0208 / Abholung von Textilspenden: Telefon 0208 / Weitere Informationen erhalten Sie unter: Telefon 0208 / Der Mann am Steuer Sechs Fragen an, sechs Antworten von Ulrich Schreyer, Geschäftsführer des Diakoniewerkes. Was hat es mit dem Namen des Diakoniewerkes auf sich? Wie haben sich in den vergangenen 25 Jahren die Probleme auf dem Arbeitsmarkt verändert? Was bringt die Zukunft? Wir haben Geschäftsführer Ulrich Schreyer mit diesen und anderen Fragen konfrontiert. Und er gibt Antworten: 25 Jahre Arbeitslosenarbeit der Evangelischen Kirche in Mülheim was hat sich in dieser Zeit getan? Ich bin seit 22 Jahren bei der Kirche beschäftigt und bin im Erstberuf Kaufmann. Als ich zum ersten Mal mit Fragen der Beschäftigungsförderung konfrontiert wurde, war ich sehr skeptisch gegenüber öffentlichen Beschäftigungsmaßnahmen ABM, Arbeit statt Sozialhilfe und wie sie alle hießen. Ich war der Meinung, die richtigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden für Vollbeschäftigung sorgen. Davon Hilfe für Zimbabwe Ein Projekt des Diakoniewerkes unterstützt Aidswaisen in Afrika. Zimbabwe ist ein reiches Land. Eigentlich. Es gibt dort alle Bodenschätze dieser Welt, sagt Ulrich Schreyer, der Geschäftsführer des Diakoniewerkes. Doch es gibt auch: den Diktator Robert Mugabe, eine Arbeitslosenquote von 90 Prozent, eine Inflationsrate von 6000 Prozent und Aids. 35 Prozent der Bevölkerung sind HIVpositiv, erklärt Schreyer. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei nur noch 35 Jahren. Ganze Dörfer verschwinden, lösen sich auf, weil die Bewohner sterben, so Schreyer. Ein Projekt des Diakoniewerkes Arbeit & Kultur für Aidswaisen im 50 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Harare habe ich mich verabschiedet. Wir werden in unserer Generation keine Vollbeschäftigung mehr erleben. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir mit unserem Engagement keine grundsätzlichen Probleme lösen, was den Bereich der Arbeitslosigkeit angeht. Natürlich vermitteln wir Menschen auf freie Stellen, aber das gelingt nur bei einem Teil, und der schwankt zwischen 15 und 25 Prozent. Bei den anderen gelingt es nicht. Wir berühren das Problem nicht in seinem Kern, aber wir wollen trotzdem die Perspektiven von Menschen verbessern. Wir wollen versuchen, es Menschen leichter zu machen, die es nicht leicht haben. Warum trägt die Einrichtung den Namen Diakoniewerk Arbeit & Kultur? Als ich vor elf Jahren Jahren Geschäftsführer wurde, hieß der Arbeitsbereich noch einfach Recyclinghof des Diakoniewerkes. Aber Recycling ist Ulrich Schreyer in Zimbabwe. nicht wirklich das, was wir hier machen. Also stellte sich die Frage nach einem neuen Namen. Wenn man zurückdenkt an den Beginn der Industrialisierung, sieht man, dass es damals völlig neue gesellschaftliche Herausforderungen gab. Diese wurden immer von kulturellen Aktivitäten begleitet. Von Künstlern, Schriftstellern und anderen. Ihren Höhepunkt erreichte diese Arbeiterkultur in der Weimarer Republik bis sie von den Nationalsozialisten ausgelöscht wurde. Das letzte Überbleibsel davon sind die Ruhrfestspiele in Recklinghausen. In dieser Tradition stehen auch wir. Um unsere Probleme auf dem Arbeitsmarkt und mit den Sozialsystemen zu bewältigen, ist ein gesellschaftlicher Wandel vonnöten, und der kann nur als gesamtgesellschaftlicher Prozess gelingen, durch und mit Kultur. Was macht das christliche Profil des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur aus? Bei uns verbinden sich Wort und Tat miteinander. Ich denke nicht einmal, dass uns das soziale Engagement von anderen Trägern unterscheidet die sind sicher ähnlich engagiert. Bei uns geht manches vielleicht noch etwas weiter, weil wir Kontakte zu den Kirchengemeinden haben und auch über das rein Praktische hinaus helfen können. Grundsätzlich ist wichtig, mit welchem Menschenbild wir hier im Diakoniewerk zu den Leuten gehen: Wir nehmen jeden in seiner Würde wahr. Der Mensch ist mehr als das, was er an Kaufkraft mitbringt. Auch mehr als er leisten oder nicht leisten kann. Ohne diese Herangehensweise werden wir austauschbar. Dazu gehört auch: Das Diakoniewerk Arbeit & Kultur ist ein Ort der Gewaltfreiheit, auch verbale Gewalt soll es hier nicht geben. Und wir haben einen gewählten Mitarbeiterrat, der eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Lesen Sie weiter auf Seite 4 gelegenen Dorf Musiiwa soll nun ein Zeichen setzen. Wir wollen versuchen, die medizinische Betreuung zu verbessern und vielleicht Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen schaffen, erklärt Schreyer. Er selbst hat Simbabwe im April besucht und weiß: Das Projekt kann nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Dies gelte umso mehr, als die Regierung Mugabes es ausländischen Hilfsorganisationen fast unmöglich mache dort zu arbeiten. Dennoch: Man muss auch zeigen, dass am Elend der Menschen nicht nur die Europäer und Amerikaner schuld sind. Die Evangelische Kirche stellt Geld für das Hilfsprojekt bereit, dazu kommen Spenden und Benefizveranstaltungen die Themenwoche 25 Jahre Arbeitslosenarbeit der Evangelischen Kirche zählt auch dazu. Alle Erlöse der Veranstaltungen kommen dem Projekt zugute. Es ist wichtig, dass man auf andere Teile der Welt schaut und sich dort engagiert, sagt Schreyer. Dass Menschen aus Mülheim, die in der Gesellschaft nicht oben stehen, Menschen in Afrika helfen das ist ein gutes Zeichen. hha - Sie werden zum König von Deutschland ernannt. Wie schaffen Sie die Arbeitslosigkeit Diese Fragen haben wir verschiedenen Menschen gestellt. Und sie haben geantwortet. Was? Lesen Sie einfach - hier und auf den folgenden Seiten. Andreas Schmidt CDU-Bundestagsabgeordneter Nur wer aufgibt, hat verloren! Mit dieser Lebensweisheit habe ich in meinen Sprechstunden oft versucht, arbeitssuchenden Bürgerinnen und Bürgern Motivation für die Fortsetzung ihrer Arbeitsplatzbemühungen zu geben. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeigt, dass es gute Gründe gibt, den Mut nicht zu verlieren. Wenn ich zum König von Deutschland ernannt worden bin, werde ich zunächst die Monarchie abschaffen und durch eine parlamentarische Demokratie ersetzen. Als demokratisch legitimierter Bundestagsabgeordneter werde ich mich dann wie bisher für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen einsetzen, damit es wieder mehr Arbeitsplätze gibt. Heinz Lison Präsident der Unternehmerverbandsgruppe Indem ich ihn daran erinnere, seine Fähigkeiten und Kenntnisse darauf zu überprüfen, ob diese noch den Stand haben, dass sie für den Arbeitsmarkt ausreichen. Wenn jemand nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, was seinen Beruf angeht, lautet mein Rat: Machen Sie eine Weiterbildung, sorgen Sie dafür, dass Sie wieder attraktiv für Arbeitgeber werden. Gute Fachkräfte werden von der Wirtschaft dringend gesucht. Ich führe die parlamentarische Demokratie ein und trete zurück! Als Politiker sorge ich dann dafür, dass die Wirtschaft von Bürokratie entlastet wird, Subventionen abgebaut und wettbewerbsverzerrende Steuerlasten gesenkt werden. Ich gestalte das Arbeitsrecht so flexibel, dass Unternehmen noch mehr Mut zu Neueinstellungen haben als bisher.

4 Seite 4 Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 Detlef Schönen Leiter der NRZ-Redaktion Mülheim Tu was! Tritt einem Verein bei oder gründe einen, lies Bücher, hilf anderen, lerne einen Sport, irgendeinen, steh nicht nach neun auf, geh vor die Tür und tu was. Und sieh dich nicht nach deinem Leben um. Sieh dich im Leben um. Hartz heißt nicht mehr Hartz, sondern von mir aus Bezugsgesetz, Arbeitslose heißen Pausierer, Sozialhilfeempfänger Überlebenskönner. 2.: Der Bezug zwischen Einzahlungs- und Auszahlungszeit wird sofort wieder hergestellt. 3.: Parlamente werden nicht mehr nach Wahlkreisen, sondern repräsentativ nach Berufsgruppen zusammengesetzt; Pausierer und Überlebenskönner inklusive. Olaf Henning Schlagersänger Ich bin sehr verbunden mit dem Solidarfonds Castrop- Rauxel, der sich insbesondere mit Beschäftigungsförderung befasst. Für mich ist Arbeitslosigkeit ein Thema, und ich bin aktiv, indem ich als Lehrstellenpate fungiere und durch Auftritte die Arbeit für Arbeitsplätze und Lehrstellen unterstütze. Zuhören, Unterstützung, Zureden und Motivieren sind für mich die Grundlagen, um Betroffenen Mut zu machen. Mir ist klar, dass Arbeitslosigkeit ein Problem ist, das niemals ganz bekämpft werden kann. Allerdings würde ich als König von Deutschland die großen Firmen ansprechen, Verwaltungsstrukturen überprüfen und aus einzelnen Arbeitsstellen mehrere machen. Der Sturm Erst warten, dann einpacken: Alltag an der Mülheimer Tafel. Hektik. Leute, es wird gleich ganz heikel hier!, ruft Petra Kuhlmann. Es ist kurz nach 10 Uhr morgens bei der Mülheimer Tafel, ein ganz normaler Wochentag. Petra Kuhlmann und ihr Team säubern den kleinen Raum, der die Lebensmittel für Bedürftige beherbergt, räumen Joghurts ein, sortieren Brote. Die Regale sind schon voll mit Nahrungsmitteln, geliefert von Supermärkten, Bäckereien und anderen Unternehmen. Doch es ist noch mehr unterwegs. Milchprodukte aus Essen, palettenweise. In der Menge kommt das selten, erklärt Kuhlmann. Aber wir verteilen das alles heute. Etwa 550 Menschen versorgt die Tafel jeden Tag. Das erste Mal öffnet sie um 11, ein zweites Mal um 13 Uhr. Noch ist es nicht so weit, doch die Kunden sind schon da, etwa 40 an der Zahl. Ganz vorne: Alexander und Marga Hof (Namen geändert), ein deutschstämmiges Rentner-Ehepaar, das vor Jahren nach Mülheim eingewandert ist. Warum Sie hierher kommen? Weil das Geld nicht reicht, sagt Alexander und lacht kurz. Aber immerhin haben sie uns die Rente erhöht in diesem Monat um drei Euro. Also kommen die Hofs zur Tafel, drei-, viermal pro Woche, und bringen gleich noch etwas für die Enkel mit. Die freuen sich auch, erklärt Marga. Und sie müssen nicht selbst gehen. Ein gutes Stück weiter hinten in der Schlange steht Renate Kerwers (Name geändert) aus Styrum und ist gespannt: Die 50- Jährige ist zum ersten Mal zur Tafel gekommen. Mein Mann ist Frührentner, sagt sie. Und ich habe zwar eine Putzstelle, aber sonst nichts. Also ist das Geld knapp. Trotzdem hat Frau Kerwers lange gezögert, bevor sie sich zum ersten Mal angestellt hat: Ich habe mich nie getraut. Ich habe immer gedacht, ich nehme den Ärmsten noch etwas weg. So funktioniert die Tafel: Jeder muss selbst entscheiden, ob er bedürftig ist oder nicht. Bürokratie gibt es nicht. Allerdings darf niemand öfter als einmal am Tag Essen und Getränke abholen. Noch mehr Hektik. Es ist 11 Uhr. Zeit zu öffnen, doch Petra Kuhlmann wartet ab. Ein Transporter muss gleich noch kommen. Die Menschen in der Schlange murren nicht. Mit der längeren Wartezeit kommt ein größeres Angebot. Eine Viertelstunde später ist das letzte Fahrzeug ausgeladen. Fruchtbuttermilch, Puddings und Fertiggerichte stapeln sich nun schon außerhalb des kleinen Lagerraums. Innen ist kein Platz mehr. Dann öffnet die Tafel, und das sechsköpfige Team arbeitet wie am Fließband: Einer packt Gemüse ein, die nächste Brot, Die Mülheimer Tafel wurde 2000 zusammen mit dem Sozialamt der Stadt Mülheim gegründet. Neben der Ausgabestelle in der Georgstraße beliefert die Tafel Grundschulen, Jugendheime, das Cafe Light, einen Treffpunkt für Drogenabhängige, die Wohnungslosenberatungsstelle der Diakonie und den Nachbarschaftsverein in Styrum. Was muss sich ändern? ein dritter Milchprodukte. Viele Milchprodukte. Es ist ein guter Tag. Die Menschen bekommen, was sie tragen können: sechs Liter Milch, einen Karton Joghurts, oben drauf Kartoffelsalat. Das ist wie Weihnachten und Ostern an einem Tag, sagt ein Wartender. Eine Frau geht zum Münztelefon, ruft ihren Mann an: Komm bitte mal vorbei, ich schaffe es alleine nicht. Neukundin Kerwers sieht mit großen Augen zu. So viel kann ich gar nicht schleppen, sagt sie. Ich nehme nur sechs Joghurts. Doch noch ist sie nicht dran. Zuerst sind die Gehbehinderten an der Reihe, anschließend ist zuerst dran, wer zuerst da war. Zwischendurch kommt ein weiterer Lkw mit Nahrung. Als Frau Kerwers an der Essensausgabe steht, ist es Uhr. Doch auch für sie soll es sich lohnen: Mit leeren Händen ist sie gekommen, mit zwei vollen Taschen geht sie nach Hause. Und klar: Joghurts sind auch darin. Nur eben mehr als sechs. Text: Holger Handstein Foto: Monika Kirsch Sechs Fragen an, sechs Antworten von Ulrich Schreyer - Fortsetzung. Fortsetzung von Seite 3 Was muss sich in der Beschäftigungsförderung ändern? Wir müssen uns die Frage stellen, mit welchen Realitäten wir es eigentlich zu tun haben. Wir sind im wirtschaftlichen Aufschwung, und trotzdem zeigt sich: Es gibt eine Drittelung auf dem Arbeitsmarkt. Das erste Drittel besteht aus gut ausgebildeten Menschen, Facharbeitern, ohne Krankheiten und sonstige Vermittlungshemnisse. Das zweite Drittel bilden Menschen mit weniger guter Ausbildung, die aber gut arbeiten können und keine Krankheiten haben. Das dritte Drittel schließlich besteht aus Menschen mit multiplen Hintergrund: die Tafel Vermittlungshemnissen : keine Ausbildung, schlechte Deutschkenntnisse, Krankheit und so weiter. Für die bleibt nur der öffentlich geförderte Bereich. Langfristig wird es deshalb so etwas geben müssen wie einen dauerhaften sozialen Arbeitsmarkt. Arbeit zu finanzieren macht mehr Sinn, als Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Wieso soll jemand öffentliche Leistungen beziehen, ohne dass er eine Gegenleistung erbringt? Zudem hat Beschäftigung viele positive Aspekte: Der Tagesablauf wird strukturiert, die Menschen werden aus der Isolation geholt, werden Teil eines sozialen Netzes. Das Diakoniewerk ist für viele Heimat geworden. Schädigt öffentlich geförderte Beschäftigung den freien Arbeitsmarkt? Ich kenne diese Befürchtungen, glaube aber, dass man dieses Problem überwinden kann, indem man miteinander spricht. Das Diakoniewerk Arbeit & Kultur ist seit zwei Jahren Mitglied im Unternehmerverband. Wir nehmen der hiesigen Wirtschaft keine Aufträge weg. Im Gegenteil wir vergeben Aufträge, bei Umbauarbeiten etwa. Auch Wirtschaftsvertreter sehen, welche Arbeit hier getan wird. Würde man den öffentlich geförderten Sektor ausweiten, ginge das nur miteinander. Aber es gibt durchaus Bereiche, die sich dafür anbieten etwa wenn es um Sauberkeit in der Stadt geht. Was sind Ihre Ziele für die Zukunft des Diakoniewerkes? Schön wäre es natürlich, wenn die Arbeitslosigkeit überwunden würde. Ein schönes Ziel wäre, sich selbst überflüssig zu machen. Ein realistischeres Ziel ist aber wohl, dass es gelingt, klarer zu formulieren, was wir selbst wahrnehmen: Dass es nicht passt, dass wir in einer reichen Stadt wie Mülheim täglich 500 Menschen über die Tafel versorgen. Dass man wahrnimmt, dass Menschen um Ein- Euro-Jobs betteln. Das erinnert an frühkapitalistische Gesellschaften. hha / Foto: M. K. GASTBEITRAG Mit sozialer Empathie Die Würde der Schwachen. Leider ist es in Deutschland nicht mehr ungewöhnlich, dass Menschen sozial abstürzen. Man spricht inzwischen von Alltags-Schicksalen. Elf Millionen sind von Armut bedroht, sieben Millionen leben auf Sozialhilfeniveau, fast fünf Millionen haben keine Arbeit. Hunderte Mülheimer stehen täglich an der Mülheimer Tafel der Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh an. Es sind Opfer des Strukturwandels, Menschen aus bildungsfernen Milieus, Menschen mit Migrationshintergrund, die alte Unterschicht, die neue Unterschicht. Auch der Anteil von Langzeitarbeitslosen und die damit verbundene soziale Ausgrenzung wird immer größer. Insbesondere für bestimmte, beruflich zumeist nicht oder nur gering qualifizierte Gruppen, verengen sich systematisch die Zugänge zum Erwerbssystem. Arbeit bestimmt das Einkommen, das Sozialprestige, die Selbstachtung und die Art und Weise, in der Menschen ihr Leben organisieren. Die Erwerbsarbeit erlaubt es dem Individuum eine positive Identität aufzubauen und soziale Wertschätzung als nützliches Mitglied der Gesellschaft zu erlangen. Langzeitarbeitslose sind unfreiwillig ausgegrenzt von den gesellschaftlich privilegierten und sanktionierten Entwicklungsräumen für ein tätiges Sein. Sie werden in eine Situation hineingestoßen, auf die sie in keiner GASTBEITRAG Handeln mit Verantwortung Weise vorbereitet sind. Die allgemeinen Normen und Wertvorstellungen sind auf ein anderes Leben ausgerichtet. Angst und Verzweiflung sind prägend. Die Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh hilft den Menschen in verschiedenen Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen Gefühle von Unnützlichkeit und Ausgeschlossenheit zu überwinden und eine neue Form von Solidarität und Aktivität zu finden. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Gebot der Stunde. Die Mitarbeiter des Diakoniewerkes stärken das Selbstwertgefühl der Leute, indem sie sie dort einsetzen, wo ihre Fähigkeiten liegen, ihnen eine Tagesstruktur und Perspektiven geben. Hier erhalten sie die wichtige Anleitung, selbst aktiv zu werden, sich wieder aufzufangen. Wir sollten viel häufiger unsere Gesellschaft mit den Augen der Betroffenen sehen. Denn nur diese Perspektive enthält einen Maßstab für Gerechtigkeit: Das Ansehen eines Gemeinwesens bemisst sich am Wohl der Schwachen. Ihnen muss die gleiche Würde zuerkannt werden wie den Starken. Die Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh hat zweifelsohne ihren Blick so ausgerichtet. Sie ist eine Einrichtung, die soziale Empathie nicht scheut. Eine Einrichtung, die heute leider wichtiger ist als je zuvor. Frank Esser ist Vorstandsvorsitzender des Mülheimer Wohnungsbaus (MWB) Chancengleichheit ist wichtig. Handeln mit sozialer Verantwortung heißt in erster Linie, dass wir es nicht akzeptieren dürfen, dass Menschen ausgegrenzt und dauerhaft benachteiligt werden und dass die Herstellung von Chancengleichheit eine unserer wichtigsten Orientierungen sein muss. Größere Chancengleichheit ist nicht bloß aus ethischen oder gerechtigkeitspolitischen Gründen wichtig, sie ist auch eine wesentliche Bedingung dafür, dass unsere Gesellschaft funktionieren kann. Da wir wissen, dass in keinem anderen Land die Lebenswege junger Menschen so stark durch ihre soziale Herkunft bestimmt werden wie in Deutschland, dürfen wir es auch nicht akzeptieren, dass sich die Vererbung sozialer Nachteile weiter fortsetzt. Wir müssen stets dort verlässliche Unterstützung bieten, wo Menschen sich nicht selbst helfen können. Wir müssen ihnen Leitern hinstellen, damit sie die Wege aus der Armut und der Chancenungleichheit verlassen und aus diesen Fallen herauskommen können. Das heißt konkret, dass überall dort, wo Information, Beratung, Unterstützung und konkrete Hilfen erforderlich sind, neue und verbesserte Kooperationsformen strukturiert werden müssen. Und das heißt lebenspraktisch, dass sich die Hilfsangebote stärker auf die Lebenswelten der Menschen ausrichten müssen. Um im Bild zu bleiben: Die Leitern müssen dort präsent sein, wo die Menschen leben, wo somit auch die sozialen Probleme sind, und dürfen nicht irgendwo anders stehen und darauf warten, bis die Menschen mit ihren Problemen zu ihnen kommen. Diese tragfähigen Leitern, die den Weg aus den Ausgrenzungsfallen ermöglichen und mit denen wir den Kreislauf der Verfestigung von Armut und Ausgrenzung durchbrechen können, bereitzustellen, ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam zu bewältigen sein wird. Gleiches gilt für eines der bedeutendsten Reformprojekte der Bundesrepublik, für die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe, besser bekannt als Hartz IV. Die damit angestrebte Verbesserung von Rahmenbedingungen für eine rasche und nachhaltige Vermittlung in Arbeit und Beschäftigung hat einen sehr hohen Stellenwert für uns alle. Wir zählen hier derzeit über Menschen, die keine Arbeit oder Beschäftigung haben. Angesichts dieser Zahlen muss es weiterhin Ziel aller Akteure sein, möglichst vielen dieser Menschen nicht nur eine berufliche, sondern überhaupt eine Lebensperspektive zu eröffnen. Es ist mehr als dringlich und deutlich, dass wir eine intensive Hilfestellung geben müssen, damit sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte Menschen eine Chance erhalten, einem Beruf nachzugehen. Wir sollten also nicht nur über soziale Verantwortung reden, sondern heute, morgen und übermorgen auch mit sozialer Verantwortung handeln. Klaus Konietzka leitet das Sozialamt der Stadt Mülheim.

5 August 2007 Arbeit und Kultur AKTUELL Seite 5 Uwe Lyko alias Herbert Knebel Ehrlich gesagt, weiß ich nicht. Auf keinen Fall mit abgedroschenen Sprüchen wie: Kopf hoch, wird schon! Weil Arbeitslosigkeit ein systemimmanentes Problem ist und wir auch in den nächsten Jahrzehnten noch mit diesem Problem zu tun haben werden. Wo Bügeln Männersache ist Beim DWAK arbeiten und lernen die verschiedensten Charaktere. Ein Rundgang. Drei Minuten für ein Hemd: Michael Brüggemann. Ich würde das Bildungssystem grundlegend reformieren, damit die Schule mündige, selbstständige und kreative Schülerinnen und Schüler entlässt, die dann auf dem freien Arbeitsmarkt ein Chance hätten. Der Schnee muss grün werden. Horst B. steht in der Schreinerei des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur (DWAK) und misst eine dünne Latte ab. Die Winter-Deko hat ausgedient, etwas sommerlich Frisches muss her. Also schneidet Horst B. die Latte zurecht, um sie anschließend strahlend grün zu bemahlen. Der 62-Jährige weiß, was er tut, denn er ist von Beruf Schaufenster-Dekorateur. Oder besser: Er war es. Lehre bei C&A in Oberhausen, dann Geselle, dann Bundeswehr. Dann wieder Kaufhäuser. Schließlich Arbeit als Fensterbauer. Das war körperlich anstrengender, aber finanziell lukrativ. Bis der Kunststoff- Fenster-Boom vorbei war. Was folgte, war Arbeitslosigkeit. Seit Ende 2005 arbeitet er im Diakoniewerk Arbeit & Kultur, als so genannter Ein-Euro-Jobber. Wie es ihm gefällt? Eine Ehre ist es nicht unbedingt. Deshalb nennt Horst B. Seinen Nachnamen nicht. Meine Bekannten haben schon öfter gesagt: Da würd ich im Leben nicht hingehen. Und? Manche von denen hab ich hier schon getroffen. Immerhin: Die Arbeit macht ihm Spaß, er kann kreativ sein, Verantwortung übernehmen. Noch einmal eine Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt finden? Vollkommen illusorisch, schnaubt er. Wenn schon 45-Jährige Schwierigkeiten haben... Es ist eines der Grundprobleme des DWAK: Die Einrichtung soll die Menschen für den freien Arbeitsmarkt qualifizieren doch dieses Ziel ist oft unerreichbar. Wir haben viele, die niemals vermittelt werden, erklärt Anke Werner, die pädagogische Leiterin der Einrichtung. Andere Anbieter wählen ihre Ein-Euro-Jobber aus. Wir nehmen jeden. Und manchmal ist es schon schon etwas wert, wenn wir jemanden für ein Jahr stabilisieren können. Michael Brüggemann, 55, arbeitet schon seit zwei Jahren hier, in der Kleidersortierung. Seine Kolleginnen ordnen die aus den Containern in der Stadt angelieferte Kleidung, er bügelt. Drei Minuten brauche ich für ein Hemd, sagt er und grinst. Wenn man mit 14 von zu Hause weg ist und zur See fährt, lernt man das. Brüggemann hat ein Stück gesehen von der Welt, war mit Frachtschiffen in Rio und Russland. Er hat eine Pension in Wesel geführt und verloren. Und er ist abgerutscht. Hatte keine Lust mehr auf nichts, erklärt er lakonisch. Bisschen viel getrunken. Dann bin ich nach Mülheim gezogen und hab direkt hier angefangen. Dann kam das mit dem Krebs. Kehlkopfkrebs, Lymphdrüsenkrebs. Die Krankheit macht Brüggemann zu schaffen. Und die Beschäftigung im Diakoniewerk Arbeit & Kultur gibt ihm Halt. Ich neige sonst dazu, mich abzuschotten. Auch durch das Hintergrund: der Integrationsdienst Die pädagogische Leiterin Anke Werner Im Diakoniewerk sind etwa 450 Mitarbeiter beschäftigt. Rund 300 von ihnen sind im Rahmen von so genannten Ein-Euro-Jobs tätig. Dazu kommen Sozial Integrative Maßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, das Programm Ü58 für ältere Arbeitslose und das Werkstattjahr. Jeder Mitarbeiter hat einen festen Berater, der bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven und der Vermittlung in Praktika oder einen Arbeitsplatz hilft und ihn in Handycap mit der Stimme. Magda Siam stammt aus Ägypten, und irgendwann möchte die 53-Jährige auch dorthin zurück gehen. Im Moment aber bereitet sie sich auf eine Zukunft in Mülheim vor. Mit Arbeit in der Herrenabteilung des Modegeschäfts beim Diakoniewerk, mit Fortbildungskursen und mit viel Energie. Ich bin vor 25 Jahren nach Deutschland gekommen. Ich war die ganze Zeit Hausfrau, berichtet sie. Aber als meine Kinder groß geworden sind, hatte ich zu Hause Langeweile. Zwei Söhne hat Frau Siam, einer ist Abiturient, der andere studiert schon wie seine Mutter 30 Jahre vor ihm. In Ägypten. Ich habe BWL studiert. Nun will sie wieder etwas aus sich machen: Ich habe einen Deutschkurs gemacht und Computerkurse, sagt sie und lacht stolz. Magda Siam bringt positive Energie in den Laden. Ich bin zufrieden, erklärt sie. Der Umgang mit Kunden macht Spaß. Dennoch wünscht sie sich einen anderen Job. Am liebsten mit Tabellenkalkulation. Ob sie eine solche Stelle finden kann? Anke Werner weiß, wie selten hoch qualifizierte Zuwanderer einen adäquaten Arbeitsplatz bekommen: Wir haben russische Ingenieure und sogar den ehemaligen Kapitän eines Atom-U-Bootes. Deren Qualifikationen sind hier oft nichts sozialen Fragen berät. Das siebenköpfige Team des Integrationsdienstes wird angeführt von Anke Werner, der pädagogischen Leiterin des Diakoniewerkes. Teil des Angebotes ist eine theoretische Qualifizierung in der hauseigenen Schule. Schwerpunkte sind Deutsch als Fremdsprache, Kommunikations- und Bewerbungstrainings, Verkaufstraining und Technisches Zeichnen. wert. Aber wir versuchen ihnen innerhalb unserer Möglichkeiten anspruchsvollere Aufgaben zu übertragen. Und alle Kräfte im DWAK erhalten die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Neben der praktischen Arbeit gehen sie zur hauseigenen Schule. Dort steht auch Deutsch auf dem Lehrplan. Mit Deutsch hat Alexander Schreiner, 51, keine Probleme. Er stammt aus Kasachstan, doch als Wolgadeutscher beherrscht er die Sprache perfekt. Nur das Problem mit den Qualifikationen, die nichts mehr gelten, das kennt er zur Genüge: Ich bin eigentlich Fernsehmechaniker und Computeradministrator, berichtet er. Seit 1980 arbeite ich schon in diesem Fach. Aber ich habe mir alles selbst beigebracht. Also fehlen die nötigen Zeugnisse und Bescheinigungen. Ich kann das ja sogar verstehen, sagt Schreiner. Die Firmen können nicht einfach jedem glauben. Doch es sind nicht nur Ältere und Ausländer, die im Integrationsdienst landen. Auch Menschen wie Christiane Schulze arbeiten hier. Die 26-Jährige ist bereits zum zweiten Mal da. Seit dem ersten Mal sind sieben Jahre vergangen, Jobs, Praktika und ein abgebrochener Versuch, das Fachabitur nachzuholen. Nun bildet sie sich beim DWAK weiter, malt und sprüht Bilder in der Lackwerkstatt ( Dafür habe ich ein Händchen ) - und fühlt sich nicht einmal unwohl dabei. Klar, es ist nur ein Euro pro Stunde, aber hier komme ich mit den Vorgesetzten klar, und die Wohnung kriege ich auch bezahlt. Trotzdem plant sie schon für die Zukunft: Ich habe eine Stelle als Tierpflegerin in Aussicht. Ein Praktikum hat sie dafür schon gemacht. Jetzt muss es nur noch mit der Stelle klappen. Nur noch. Text: Holger Handstein Fotos: Angeliqué Wemmer Künstlerisch begabt: Christiane Schulze. Kreativer Kopf: Horst B. Strahlendes Lächeln: Magda Siam. Tüftler: Alexander Schreiner. Hans-Martin Schlebusch CDU-Politiker Als ausgebildeter Lehrer weiß ich: Wir haben alle Stärken und Schwächen. Mit Betroffenen überlege ich: Was sind deine Stärken, was deine Schwächen. Dann gilt es, Stärken zu fördern und Schwächen möglichst auszumerzen. Gelingt das, wird am Ende des Weges jemand mit Mut stehen, der die eigenen Fähigkeiten kennt und damit selbstbewusst zum Beispiel in ein Bewerbungsgespräch geht. Ein König löst Probleme nur im Märchen, nicht real. Wir alle müssen die Defizite unseres Landes erkennen und neue Weichen stellen, also: In Hightech investieren, Bürokratie abbauen, Mittelstand sowie Wettbewerb und Leistung an Schulen fördern. Mehr Berufsorientierung anstatt Kuschelkurse im Sozialunterricht! Eltern sage ich: GZSZ ersetzt keine Erziehung! Gelingt das alles, brauchen wir keinen König von Deutschland, sondern ein König-Pils, um auf die Erfolge anzustoßen.

6 Seite 6 Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 Menschen, Möbel, Kurios Vom Strampelhöschen bis zum Hochzeitskleid, vom Jogginganzug bis zum Smoking in der Second-Hand-Boutique finden Kinder, Damen und Herren alles, was sie kleidet. Latte Macchiato und Apfelkuchen, Lasagne und Salat, charmanter Service und entspannte Atmosphäre: Die Kantine ist ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Diese alte Singer- Nähmaschine funktioniert mit Tretantrieb. Doch Sie finden hier auch moderne Elektrogeräte selbstverständlich fachgerecht geprüft.

7 August 2007 Arbeit und Kultur AKTUELL Seite 7 es Fotograf Marc Albers nimmt Sie mit auf einen Spaziergang durch die Hallen des Diakoniewerkes an der Georgstraße. Treten Sie ein... Geöffnet sind die Verkaufsräume montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Dieses seltene Chippendale-Ensemble steht in der riesigen Möbelabteilung. Was es kostet? Schauen Sie einfach selbst nach... Raritäten wie dieses Pfeifenset, Skurriles und Alltägliches gibt es im ständigen Basar in der Halle. Feilschen erlaubt! Sie sind eine Leseratte? Dann stöbern Sie in den Büchern, die das Diakoniewerk anbietet. Von der seltenen Bibel- Ausgabe bis zum Harry- Potter-Band ist alles da.

8 Seite Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 Roberto Ciulli Gründer des Theaters an der Ruhr Ich habe immer gearbeitet und habe noch einen gut dotierten Vertrag. Darum schmeckt es mir nicht, zu sagen, ich mache jetzt Mut. Mut macht nur konkretes Handeln. Das ist, was ich bevorzuge. Wir, das Theater, haben konkret reagiert, wir haben gesagt, Hartz IV ler kommt ins Theater, bitte. Den Arbeitslosen müssen per Gesetz, alle Türen der Theater, der Museen ab sofort aufgemacht werden. Ich wäre nicht so vermessen, König von Deutschland sein zu wollen, aber König von Mülheim könnte ich mir vorstellen. Dann würde alles dem Theater an der Ruhr unterstellt. Alle Einwohner der Stadt würden am Theater angestellt. Ein Theater braucht viele Berufe. Wenn alle für die Theaterstadt arbeiten, wären alle am Produkt beteiligt, gleichzeitig hätten wir das Problem des Publikums gelöst, denn alle Einwohner würden ins Theater gehen. Und da wir dann als Theaterstadt weltberühmt wären, würde das den Tourismus unglaublich ankurbeln. Dania König Musikerin Ich finde den Satz Glaub an Dich in Verbindung mit sich selbst kennen enorm wichtig. Zu helfen, seine Neigungen, Interessen, und Begabungen richtig kennenzulernen und auszuschöpfen und Kreativität und Spontaneität zu entwickeln, hilft und gibt Hoffnung! Jeder hat seinen ganz speziellen Sinn hier. Diesen gilt es zu finden und zu leben. Dazu wünsche ich viel Kraft, Mut und Energie! Ich würde mir die hellsten Köpfe der Nation aus allen kulturellen Kreisen und mit Erfahrung auswählen und gemeinsam Lösungen suchen. Wir würden versuchen, Teufelskreise zu durchbrechen und soziale Strukturen zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, gemäß ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Außerdem würde ich Kurse anbieten, die den Inhalt meiner Antwort auf die erste Frage vermitteln. Alles ist Ästhetik Ein Interview mit Theatermacher Roberto Ciulli. Herr Ciulli, das Diakoniewerk ist eine kirchliche Einrichtung, und ihre Haltung zur Kirche ist ja nicht unbedingt geradlinig zu nennen. Roberto Ciulli: Schon, aber die Kirche ist immer um mich gewesen. Ich bin bei den Jesuiten groß geworden. Pauschale Kirchenkritik will und kann ich nicht üben. Aber es ist richtig, dass es nicht der gerade Weg des Glaubens ist, der mich leitet. Trotzdem kommen Sie nun mit dem Theater an der Ruhr zum Diakoniewerk und bringen als Geschenk zum Jubiläum das Stück Die Stunde Amerikas mit. Worin liegt dessen Aktualität für Mülheim heute? Ciulli: Auf Mülheim bezogen ist der Begriff Aktualität zu kurz gefasst. Festzustellen ist, dass sich aus wirtschaftlichen Niedergängen Traumata entwickeln können. Im Falle Amerikas und seines Kapitals münden die Handlungsabläufe immer in Kriege, an denen sich wiederum gut verdienen lässt. Deutschland ist der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Wir sind immer gegen die Kriege anmarschiert, Jugoslawien, Irak, früher Vietnam. Krieg mit seinen Mitteln heiligt immer den Zweck, das Kapital zu erhalten. Als sie 1979 das Theater an der Ruhr gründeten, führten Sie auch ein ungewöhnliches Betriebsmodell ein... Ciulli: Natürlich, und das haben wir bis heute beibehalten. Wir haben einen Vertrag entwickelt, der für alle am Theater Arbeitenden Gültigkeit besaß, der aber nicht von oben diktiert wurde sondern aus Beratungen mit dem Ensemble entstand. Dazu zählt auch der Techniker, es gibt also keine Trennung zwischen künstlerischem und technischem Personal. Damals haben wir uns als erstes aus den Rahmentarifverträgen der Gewerkschaft der deutschen Bühnenangehörigen gelöst, das hat viele negative Stimmen aus den Reihen der Gewerkschaft hervorgerufen. Aber bis heute haben wir die Verträge, die wir damals entworfen haben. Vor 28 Jahren verfolgten Sie mit ihrem Betriebsmodell eine Utopie. Inzwischen ist es bewährte Realität. Mangelt es uns heute an Utopien, die in der Gesellschaft umgesetzt werden? Ciulli: Im Moment ist ja sogar der utopische Gedanke weg. Die Menschen akzeptieren ihr Schicksal einfach. Menschen in Arbeitslosigkeit oder Hartz IV fangen an zu denken: So ist das eben, ich war nicht begabt, ich bin ein Versager Auch wir als Intellektuelle entwickeln immer weniger Mut, die politischen Diskurse zu führen. Man sieht es an den Biographien von Intellektuellen, die zu Managern geworden sind. Der Veranstalter der Ruhr-Triennale ist kein Künstler mehr, sondern ein Manager. Es lässt sich nicht verallgemeinern, aber richtig ist, dass die utopische Kraft fehlt, nicht nur die konkrete. Ihr Umzug nach Mülheim hatte ein wenig den Geruch von freiem Theater, des Spagats zwischen Autonomie und Stadttheater. Wäre das heute noch möglich? Sind den heutigen Theaterleuten die Utopien ausgegangen, sind sie mutlos geworden oder nur pragmatisch? Ciulli: Ich glaube beides. Es gab für viele früher ein Alibi, nämlich eine andere Welt. Es gab die Welt des Kommunismus, die Welt auf der anderen Seite der Mauer, die dritte Welt. Es gab sozusagen Parallelwelten, in denen man als Künstler oder als Denker lebte. Man definierte Theater als subventionierte Opposition. Heute ist das Theater eine subventionierte Bestätigung. Das sieht man in den Projekten, in den Inszenierungen, die groß gefeiert werden. Wenn sie provozieren, dann ästhetisch-geschmacklich, aber der Schauspieler ist ein zynischer Unterhalter geworden in unserer Gesellschaft. Er sagt: So blöd ihr seid, so blöd sind wir auch. Es entsteht eine konsumierende Rezeption, alles ist Ästhetik. Der Schauspieler ist der Hofnarr? Ciulli: Da muss man aufpassen, der Narr hat ja zwei Aspekte, es gehört auch die Weisheit dazu, und heute ist der Schauspieler nicht mehr der Narr. Das sehe ich viel platter: Ich erinnere mich, wie viele Schauspieler gesagt haben, sie hätten das Recht, dumm zu sein. Das bekämpfe ich. Kein Mensch hat das Recht, dumm zu sein. In den 70er Jahren haben sich die Theater nach außen geöffnet, wollten Schwellen abbauen, als Bildungswerke für Arbeiter fungieren. Setzt das Gastspiel im Diakoniewerk diese Tradition fort? Hilft so ein Auftritt, die Schwelle abzubauen, die immer noch besteht? Ciulli: Es ist gut, im Diakoniewerk zu spielen, aber die Menschen müssen doch lernen verschiedene Orte aufzusuchen. Wir haben die Erfahrung gemacht mit Horvarths Es wird immer besser... immer besser... immer besser an diesem Abend, als das Diakoniewerk uns besucht hat. Das war eine der riskantesten Aufführungen, die wir gemacht haben. Wie würde dieses Publikum reagieren, ohne Theatererfahrung? Aber wir waren begeistert von diesem Publikum, denn wir haben gespürt, wie wach diese Menschen waren. Wir können leider keine Arbeit anbieten, aber was wir anbieten können, ist, dass die Leute wieder in der Gesellschaft ankommen. Interview: Rüdiger Brans Foto: Monika Kirsch Ankommen, auf dem Weg bleiben Wie ist es, beim Diakoniewerk Arbeit & Kultur zu arbeiten - aber noch nicht allzu lange? Ein ganz persönlicher Bericht. Am 1. Dezember 2006 bin ich in der Diakoniewerk Arbeit & Kultur ggmbh angekommen, um meine Arbeit als Geschäftsführerassistentin aufzunehmen. Ich traf auf dem Hof ein, entdeckte meinen Namen, der den Parkplatz kennzeichnet, fand ihn danach auch auf dem Schild neben meiner Bürotür, und wurde von einem Blumenstrauß auf dem Schreibtisch begrüßt. Da war sie, die Idee davon, angekommen zu sein zumindest räumlich. Innerlich und inhaltlich anzukommen bedeutet mehr als dies, mehr, als täglich seine Arbeit zu tun, mehr als die Anweisungen des Geschäftsführers umzusetzen, mehr als die Eröffnung eines neuen Geschäftes zu koordinieren, mehr auch als Medientermine wahrzunehmen. Zeit und Geduld sind gefragt, um die Strukturen und Personen kennenzulernen. In den ersten M o n a t e n hatte ich die Gelegenheit, in allen Abteilungen die tägliche Arbeit mitzuerleben und anzukommen. Ich habe an der Mülheimer Tafel Kisten ausgeladen und Tüten gefüllt, die Telefonzentrale bedient, Wohnungen besichtigt, Textilien sortiert und Beratern bei Gesprächen über die Schulter geschaut. Ich habe viele M e n s c h e n k e n n e n - gelernt, einige mit ihren Geschichten, andere nur mit Namen. Wichtig ist mir, zu vers t e h e n, woher diese M e n s c h e n kommen und wohin es für sie gehen kann. Immer wieder die Frage zu stellen: Tun wir für diese Menschen das Richtige? Die Frage beantwortet sich täglich für mich. Morgens, wenn ich gegen 7 Uhr auf der Arbeit ankomme, nehme ich als erstes wahr: Stets warten einige so genannte Ein-Euro- Jobber schon deutlich vor Arbeitsbeginn darauf, anfangen zu können. Es ist ihre Motivation und Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit gegenüber, die mir bestätigt, dass wir das Richtige tun. Aber bin ich angekommen? Angekommen sein kann auch gefährlich sein. Es darf nicht bedeuten, sich danach hinzusetzen und sitzen zu bleiben, sondern es bedeutet, sich immer wieder neue Ziele zu setzen. In diesem Sinne bin ich nicht nur angekommen, sondern ich bin und bleibe auf dem Weg. Eileen Mewes Foto: Monika Kirsch GASTBEITRAG Eine wichtige Anlaufstelle Das Diakoniewerk Arbeit & Kultur hat als Träger große soziale Bedeutung in dieser Stadt, denn seine verschiedenen Weiterbildungen und Arbeitsprojekte sind für viele Mülheimer Arbeitslose lebenswichtig. Sie stabilisieren nicht nur Jugendliche, sondern sind auch für Ältere und Langzeitarbeitslose eine wichtige Anlaufstelle. Das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakoniewerkes ist ein entscheidender Beitrag, Menschen Hoffnung und Motivation auf ihrem Weg ins Arbeitsleben zu geben. Ein gemeinsames Projekt von Arbeitsagentur und Diakoniewerk sind zum Beispiel die über 25 ABM- Plätze, die in der Vergangenheit bereits einige arbeitslos gemeldete Mülheimer und Mülheimerinnen in Lohn und Brot gebracht haben. Theater, Konzerte und Kunstausstellungen bereiten vielen älteren Menschen große Freude. Gleichzeitig können Senioren oft keine beschwerliche Anfahrt mit dem Auto auf sich nehmen. Ein Dilemma, doch ein Angebot des Diakoniewerkes Arbeit und Kultur schafft Abhilfe: der Seniorenkulturbus. In Zusammenarbeit mit der Mülheimer Stadtverwaltung bietet dieser der älteren Generation der Stadt jedes Quartal aufs Neue ein interessantes Programm, das aus den Veranstaltungen der Umgebung zusammengestellt wird. Das Programm verschickt das DWAK an alle Interessierten, verschiedene Ämter und die evangelischen Gemeinden Mülheims. Wer zu einer Veranstaltung kommen Und wenn nach einer Qualifizierung bei dem Diakoniewerk ein Minijob in Aussicht steht, ist dies oft der Einstieg zu einer festen Arbeitsstelle. An der sympathischen Stadt am Fluss ist der Arbeitsmarktaufschwung nicht vorbeigegangen. Die Arbeitslosenquote sinkt erfreulicherweise seit Jahresbeginn kontinuierlich. In Mülheim profitieren wir weiterhin von der traditionellen Ausrichtung als Handelsstandort. Zudem wird Mülheim immer mehr zu einer Gründerstadt. Aber auch wenn die reinen Zahlen besser sind als die unserer Nachbarstädte, ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für uns alle im sozialen und politischen Bereich ein wichtiges Anliegen. Heinrich Lehnert leitet die Agentur für Arbeit Mülheim/Oberhausen Unterwegs zur Kunst Ein Angebot des Diakoniewerkes hilft älteren Kulturinteressierten. Programmhighlights In den nächsten Wochen nimmt der Kulturbus unter anderem Kurs auf folgende Ziele: Ganze Kerle heißt ein Stück von Kerry Renard, das am Donnerstag, 6. September, um 20 Uhr in der Düsseldorfer Komödie in der Steinstraße aufgeführt wird. Ägyptens versunkene Schätze sind bei einer Ausstellung in möchte, meldet sich an und wird dann pünktlich vor dem Termin zu Hause abgeholt und anschließend wieder nach Hause gebracht. Dafür hat das Diakoniewerk eigens zwei Busse angeschafft, in denen jeweils neun Personen Platz haben. Auch um die Finanzierung ihrer Freizeitgestaltung müssen sich die Teilnehmer keine Sorgen machen: Die Organisatoren achten darauf, dass die Kosten gering bleiben. Im Fall der Fälle gibt es sogar die Möglichkeit der Kostenübernahme. Haben Sie Interesse? Mehr Infos erhalten Sie bei Katrin Baganz unter der Nummer 0208 / Foto: Oliver Bernhardt der Bonner Bundeskunsthalle zu sehen. Am Donnerstag, 13. September, bringt der Kulturbus Sie hin. Abfahrt in Mülheim ist um 9.30 Uhr, Karten kosten mit Fahrt 30 Euro. Zuckersüß wird es am Mittwoch, 19. September. Dann nämlich steht ein Tag im Kölner Schokoladenmuseum auf dem Programm. Abfahrt ist um 9 Uhr, Karten kosten 25 Euro.

9 August 2007 Arbeit und Kultur AKTUELL Seite FKK in der Kranhalle Kim Merz und Co. bringen Partystimmung. Garantiert. F KK im Diakoniewerk Arbeit & Kultur hat mittlerweile eine langjährige Tradition. Die erste Veranstaltung dieser Art fand bereits 1996 statt. Um nun aber nicht eingeweihte Anhänger der Freikörperkultur vor Enttäuschung zu bewahren, sei an dieser Stelle eindringlich darauf hingewiesen, dass es sich hierbei keineswegs um eine Veranstaltung für Nudisten handelt! Für die Nicht-Eingeweihten: FKK ist eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Band um den Mülheimer Sänger Kim Merz. Rock und Pop aus vier Jahrzehnten Dabei steht das Namenskürzel, ganz profan und wenig geheimnisvoll, für die Anfangsbuchstaben der jeweiligen Vornamen der damaligen Bandgründer. FKK das heißt Rock- und Popsongs aus über vier Jahrzehnten, musikalisch exzellent dargeboten. Ein kleiner Spaziergang durch die Geschichte der Popmusik und eine Gelegenheit alte und aktuelle Lieblingssongs neu- oder wiederzuentdecken. FKK steht aber nicht nur für musikalischen Genuss. Spaß, humoristische Einlagen und Partystimmung waren von jeher ein Markenzeichen der Band. Auftritte von FKK, besonders die mittlerweile legendären Weihnachtskonzerte, sind in dieser Stadt stets ein Publikumsmagnet. So war das Konzert 2003, zum zehnjährigen Die Band FKK mit Sänger Kim Merz (vorne) Bühnenjubiläum, der Band im Diakoniewerk Arbeit & Kultur mit 500 Besuchern ausverkauft. Auch nach Umbesetzungen innerhalb der Band ist der Kontakt zwischen Band und Diakoniewerk nie abgerissen. Das mag zum einen an der Kulisse des Auftrittsortes liegen. Das Ambiente einer alten Industriehalle, wie es die Kranhalle bietet, passt natürlich wie die Faust aufs Auge zu einer Ruhrgebietsband. Zum anderen leiht sich Sänger Kim Merz nun schon seit Jahren regelmäßig skurrile und amüsante Stehlampen, Sofas, Möbel und Teppiche aus dem reichhaltigen Fundus in der Georgstraße um sie für seine Bühnendekorationen zu verwenden. Kim Merz: Hinter dem Recyclinghof, wie ich ihn profan nenne, steckt natürlich viel mehr. Wie sein Motto es auch im Namen nennt: Arbeit und Kultur. Beides gehört zusammen. Das eine kann nicht ohne das andere den Menschen wirklich ausfüllen. Und deshalb empfinde ich es als eine ganz natürliche Sache, dass wir für die, die hier arbeiten und uns mit ihrer Arbeit unterstützen, Musik machen. Und hier zu spielen ist mittlerweile für mich wie im eigenen Wohnzimmer auftreten. Passend zum 25-jährigen Jubiläum und Abschluss der Veranstaltungsreihe ist das Konzert am 24. August mit dem Party- Garanten FKK sicher einer der Höhepunkte. Was könnte besser passen als am Ende noch mal ein richtiger Kracher. Vielleicht auch für die Anhänger der Freikörperkultur. Doch lassen sie sich von den Jungs auf dem Foto nicht täuschen: Musiker und Publikum sind in der Regel bekleidet. Text: Michael Farrenberg FKK in der Kranhalle, Samstag, 24. August, Einlass 18 Uhr. Ulrike Flach FDP-Bundestagsabgeordnete Mut machen ist wichtig, wird aber die Lage des Betroffenen nicht sehr verändern. Trost gibt der Himmel, von den Menschen erwartet man Beistand, hat Ludwig Börne einmal gesagt. Ich versuche deswegen erst einmal zu ergründen, warum derjenige arbeitslos ist und ob ich ihm direkt helfen kann. Das klappt nicht immer, ist manchmal sehr ernüchternd, aber hilft demjenigen, der Arbeit sucht, mehr als viele Worte. Sie werden zur Königin von Die Aufgabe habe ich auch, wenn ich nicht Königin bin! Der Abbau der Arbeitslosigkeit ist leider kein Selbstläufer. Mit Beitragserhöhungen in der Pflegeversicherung und Diskussionen über unsinnige Mindestlöhne bremst man den Aufschwung. Die Chancen Langzeitarbeitsloser auf Integration in den ersten Arbeitsmarkt werden sich solange nicht verbessern, wie die notwendigen Maßnahmen zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nicht eingeleitet werden. Deshalb muss der Arbeitsmarkt von Blockaden befreit werden. Sonderbar, oder? Antiquarische Bücher, uralte Puppenhäuser, ein Zylinder samt Hutschachtel, eine kultige Couch, die schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat wer das Ladenlokal an der Kaiserstraße betritt, findet sich in einem kleinen Reich wieder, das zum Stöbern und Entdecken einlädt. 140 Quadratmeter gefüllt mit allerlei Skurrilem und Kuriositäten. Der Laden trägt den treffenden Namen Sonderbar - und wurde von den Verantwortlichen des Diakoniewerkes eigens eröffnet, um schräge und antike Kleinigkeiten angemessen zu präsentieren, die im riesigen Angebot der Zentrale an der Georgstraße unterzugehen drohten. Das sind alles Gegenstände, die uns zugefallen sind, erklärt Ulrich Schreyer, der Geschäftsführer des Diakoniewerkes. Alles stammt aus Mülheimer Wohnungen. An Nachschub dürfte also kein Mangel herrschen. Vorbeischauen lohnt sich also selbst für diejenigen, denen nicht nach Shopping, sondern eher nach Anschauen zumute ist. Das liebevoll eingerichtete, hochwertige Ambiente der Sonderbar macht den Aufenthalt zum Vergnügen. Und günstig gelegen ist sie sowieso an der Schwelle von der Altstadt zur Mülheimer Innenstadt nämlich. Fotos: Wemmer Geöffnet ist die Sonderbar an der Kaiserstraße 8 montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Wem die Stunde schlägt Das Theater an der Ruhr spielt im Diakoniewerk. So ein richtiges Stück ist es ja nicht, was Arthur Miller da geschrieben hat. Vielmehr eine Szenenfolge, in der der Bogen ins Heute gespannt wird, in ein Heute, dass sich durch Schlagworte wie Globalisierung, Massenarbeitslosigkeit, Terrorgefahr und ständiger Kriegsberichterstattung präsentiert. 30 Jahre nach dem Tod eines Handlungsreisenden thematisiert Miller die große Depression im Amerika der 30er Jahre. The American Clock, so der Originaltitel von 1980, beruht auf Interviews, die der Journalist Stud Terkel 1970 auf einer Reise durch die USA führte. Er sprach mit Börsenmaklern und Kellnern, Künstlern und Bettlern über die Auswirkungen des Börsenkrachs von 1929: ein Kaleidoskop des geistigen und materiellen Niedergangs. Diese Interviews verarbeitete Arthur Miller zu Die Stunde Amerikas, dem Psychogramm einer untergehenden Familie, das die Auswirkungen der ökonomischen Krise auf eine Familie zeigt. Ciulli inszeniert Die Stunde Amerikas als Parabel auf Deutschland in Zeiten der Globalisierung und führt provozierend und plakativ eine Gesellschaft vor, in der Krieg als Eine Szene aus Die Stunde Amerikas. Ablenkungsmittel zum Zweck erscheint. Der Grad ist schmal, auf dem Mensch sich bewegt, wenn seine mit materiellem Wohlstand verknüpften Hoffnungen platzen wie Börsenkurse an den Aktienmärkten. Ein Börsenmakler beichtet dem Psychiater seine letzten Transaktionen vor dem Crash, Superwoman will den Spross der verarmten Familie zum Eintritt in eine Partei verführen, die verarmte Familie sitzt nach ihrem ökonomischen Niedergang in geistiger Ödnis. Der private Untergang ist real existent, unmittelbar und bedrohlich für jeden. Doch werden die privaten Sorgen eher nichtig, wenn es in einem Krieg so richtig zu Sache geht. Ciulli weckt Assoziationen zur deutschen Gegenwart zwischen Hartz IV-Tristesse und Fernsehkonsum, und Ciulli glaubt zutiefst, dass man mit Theater Gefahren abwenden kann. Aber: Uns aus dem Elend erlösen das können wir nur selbst. br Die Stunde Amerikas, Mittwoch, 22. August, in der Kranhalle des Diakoniewerkes, Georgstraße 28. Jörn Stender Lokalredakteur der WAZ Mut macht man, indem man nicht immer gut gemeint Mut macht. Ich glaube, das wollen Arbeitslose nicht hören. Sie kennen in der Regel ihre Situation, ihre Defizite, ihre Probleme. Was sie brauchen, ist Anerkennung, ist Teilhabe. Und solidarischen Beistand, wenn es mal eng wird. Als König von Deutschland verfüge ich die Aufhebung der Aufbauhilfe Ost. Dafür wird der Arbeitslosen- Soli erhoben, um öffentliche Beschäftigung in allen Branchen zu finanzieren und Niedriglöhne aufzustocken. Natürlich verzichte ich vorbildlich auf Hofstaat und Schlösser. Wer soll das denn auch bezahlen...

10 Seite 10 Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 Hartwig Kistner Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Mülheim Zu Beginn möchte ich das nennen, was selbstverständlich ist und unbedingt dazu gehört: Der mitmenschliche Umgang auf Augenhöhe und Gleichheit, Respekt, Freundlichkeit und Sensibilität für die Bedürfnisse des Einzelnen, denn Menschen sind sehr verschieden. Daneben würde ich die Situation meiner Gesprächspartnerin oder Gesprächspartners von der praktischen Seite her anpacken und vorschlagen, sich auf die Suche und Teilnahme nach Förderund Qualifikationsmaßnahmen zu machen. Der erste Schritt ist wichtig. Dadurch kann man vorankommen, wird aktiv und verbessert auf längere Sicht seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dazu würde ich mein Gegenüber ermutigen und falls gewünscht einen solchen Kontakt vermitteln, in erster Linie natürlich zum Diakoniewerk Arbeit & Kultur. Königtum oder andere Vorstellungen vom starken Mann sind nach meiner Ansicht untauglich. Deshalb wäre es für mich der erste Schritt, mit zuverlässigen Bündnispartnern das Königtum abzuschaffen und die Republik auszurufen. Glücklicherweise haben wir die in unserem Land schon. Die Arbeitslosigkeit hat strukturelle Ursachen und ist kompliziert. Deshalb sind allzu vereinfachende Lösungen zum Scheitern verurteilt, oder sie würden ungewollt vielleicht noch Schlimmeres mit sich bringen. Ich kann mir nur Lösungen vorstellen, die gemeinsam mit Menschen guten Willens demokratisch und politisch erarbeitet werden. Die Menschen ohne Arbeit selbst müssen einbezogen werden. Die Arbeitslosigkeit mit einem großen politischen oder wirtschaftlichen Schlag abzuschaffen, daran glaube ich nicht. Mit kleinen Schritten sind Erfolge zu erzielen, deshalb halte ich viel von den heutzutage auf dem zweiten Arbeitsmarkt vorhandenen Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahmen. Die Zahl der Beschäftigungsmaßnahmen sollte erhöht und die Beschäftigungsdauer verlängert werden. Es ist an der Zeit Königwerq mit anspruchsvoller deutscher Popmusik auf dem Weg in die Charts. Nach Konzerten im Vorprogramm von Lionel Richie, Pur und Nena präsentiert die Band ihre neue CD, als spezieller Gast bei der Mülheimer Talkrunde, überraschend akustisch und intim. Sängerin Dania König über Muttersprache, Misserfolge und den Sinn des Lebens. Mittlerweile ist es nicht mehr ungewöhnlich deutsche Künstler auf den oberen Rängen der Charts zu finden. Was hat sich da verändert? Dania König: Das ist eine gute Frage. Ich freue mich natürlich darüber, dass das so ist. Ich denke, dass Deutschland einfach entdeckt hat, dass man mit Texten, die man versteht, einfach mehr anfangen kann. Das ist nun mal unsere Muttersprache. Und es kommt bei den Muttersprachlern auch so an, wie es gemeint ist. Wie wichtig sind dir die Texte? König: Super wichtig, also genauso wichtig wie die Musik. Auf jeden Fall gehört das zusammen und ist auch nicht wirklich trennbar. Mir ist es einfach sehr, sehr wichtig, dass wir was zu sagen haben und dass die Leute auch kapieren, das ist jetzt nicht einfach nur Musik mit ein paar netten Worten, sondern da steckt auch eine Aussage dahinter. Die Entwicklung der Band Königwerq verlief nicht immer gradlinig und steil nach oben, was ist eigentlich passiert? König: Ja, da ist einiges schief gelaufen. In der Veröffentlichungsphase der ersten CD gab es in unserer Plattenfirma Stellenwechsel und plötzlich war da keiner mehr für uns verantwortlich. In Folge dessen hat unsere erste CD nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die wir uns erhofft hatten. Dann sind drei Musiker aus der Band ausgestiegen. Mathias, unser Gitarist, Auf dem Weg in die Charts - und nach Mülheim: Dania König (links) und ihre Band. und ich beschlossen aber auf jeden Fall weiterzumachen. Wir haben einfach wie die Wilden neue Songs geschrieben und sind jetzt in der glücklichen Position mit neuen tollen Bandmitgliedern unser neues Album vorstellen zu können. Was passiert als nächstes, wie wird es weitergehen? König: Wir haben noch einige Termine diesen Sommer, Festivals und einige Supports, bei denen wir spielen dürfen. Wir haben das Video zu Was wäre wenn gedreht und ja, wir fiebern und zittern einfach ein bisschen, wie das neue Album ankommt und wie dann alles wird. Es ist an der Zeit, so heißt die neue CD, soll im August erscheinen. Was ist für Dich das Besondere an Königwerq? König: Wir machen eigentlich ziemlich mainstreamige Popmusik. Es ist schwer zu sagen, was das Besondere ist. Ich müsste sozusagen Werbung für uns machen, und das mache ich ungern. Ich denke aber, wir haben unser Songwriting und unseren Sound in den Jahren immer weiter entwickelt und so einen eigenen Stil gefunden. Aber das kann man eigentlich am besten selbst feststellen, wenn man unsere neue CD mal hört und uns vor allem auf der Bühne erlebt. An anderer Stelle in dieser Zeitung ( Zwei Fragen an ) sagst du, jeder hat seinen ganz Unterschicht? Prekariat? Der politische Salon La Luna im Theater an der Ruhr beschäftigt sich mit einem merkwürdigen Begriff. Gebt dem Kind einen Namen. Das aber entpuppt sich als äußerst schwierig, wenn es gilt, für eine ganze Gesellschaftsschicht einen passenden (Ober-)Begriff zu finden. Nämlich für die, die durch das Rüttelsieb der Reformprozesse und Arbeitsmarktveränderungen durchgefallen sind So mühte sich die Soziologie erfolgreich zu dem Begriff Prekariat. Der klingt harmloser als der auch ins Spiel gebrachte Begriff (neue) Unterschicht und definiert ungeschützte Arbeitende und Arbeitslose als eine neue soziale Schicht. Der Begriff selbst ist ein Neologismus, der vom Adjektiv prekär (schwierig, misslich, bedenklich) analog zu Proletariat abgeleitet worden ist. Charakterisiert wird das Prekariat durch ungeschützte, so genannte flexibilisierte Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit oder Niedrigsteinkommen, Verschuldung oder mangelnde Bildung. Kommen mehrere Faktoren zusammen und mündet dies in langfristige Aussichtslosigkeit auf Verbesserung der Situation wird vom abgehängten Prekariat gesprochen. Nach der Studie Gesellschaft im Reformprozess der Friedrich-Ebert-Stiftung, die im Dezember 2006 veröffentlicht wurde, gehören 6,5 Millionen Deutsche (das entspricht acht Prozent der Gesamtbevölkerung) zum abgehängten Prekariat. Was diese Begriffe ausmacht, wie sie die Richtung der öffentlichen Diskussion steuern und was das mit dem Bild unserer Gesellschaft zu tun haben kann, das soll an diesem Abend mit Dr. Hermann Groß, Uni Dortmund, diskutiert werden. Gibt es einen schöneren Ort in Mülheim für diese Veranstaltung als La Luna, der politische Salon? Schon in den 80 er Jahren hat das Theater an der Ruhr als Ort des politischen Diskurses mit einer Reihe von Veranstaltungen begonnen, die in die La Luna Reihe gemündet sind. La Luna der Mond, ein poetisch romantisches Bild, hat auch eine andere Seite. Der Name für diese Veranstaltungsreihe lehnt sich an ein Geschichte von Oskar Panizza. Eine Mondgeschichte erzählt von einem bitterarmen Mondmenschen. Auf dem Mond leben er und seine Familie mit zehn kleinen Kindern und es herrscht Hunger. Er kommt auf die Erde, die er Käse nennt, den Mond an einer Leine hinter sich herziehend, um für sich und seine Familie Lebensmittel zu besorgen. br Unterschicht Prekariat eine merkwürdige Diskussion in Deutschland, Politischer Salon La Luna. Sonntag, 19. August, 20 Uhr, Theater an der Ruhr, Akazienallee. speziellen Sinn hier. Worin liegt denn deiner? König: Ich glaube und habe auch schon erlebt, dass Leute mit der Musik, die wir machen, ein Stückchen glücklicher werden. Ich hab schon einen Brief gekriegt von einem herzkranken Mädchen, die sagte, dass unsere Stücke ihr weitergeholfen haben; da waren echt schon die krassesten Sachen dabei. Das sehe ich als meinen Sinn. Dass ich Menschen mit Musik treffen, vielleicht ihren Alltag ein bisschen leichter machen kann oder ihnen irgendwas geben kann, was sie woanders nicht kriegen. 25 Jahre - und nun? Eine Diskussionsrunde zur Arbeitslosenarbeit. 25 Jahre Arbeitslosenarbeit in der evangelischen Kirche und nun? Über dieses Thema diskutieren in der Mülheimer Talkrunde die Talkgäste mit der Moderatorin Annette Sommerhoff, der Leiterin der Evangelischen Familienbild u n g s s t ä t - te. Und nicht nur das Thema, auch die Namen der Diskussionsteilnehmer versprechen einen spannenden und interessanten Abend. Dagmar Mühlenfeld:Die SPD-Politikerin wohnt seit ihrer Geburt in Mülheim. Seit 2003 ist sie Oberbürgermeisterin ihrer Heimatstadt. Zuvor leitete die Lehrerin für Deutsch und Geschichte das Gymnasium Luisenschule, wo sie 1969 Bei eurem Auftritt im Diakoniewerk spielt ihr fast akustisch, anders als ihr normalerweise auftretet. Was kann ich mir darunter vorstellen? König: Eigentlich sind wir ja immer mit einer fünfköpfigen Live-Band unterwegs. Da wollen wir ordentlich rocken und den Stücken, die wir im Studio aufgenommen haben, einen Live- Touch verpassen. Wenn wir jetzt akustisch spielen, spielt Mathias nicht auf der E-Gitarre sondern auf der akustischen, wir haben statt Keyboards ein Klavier und vielleicht sogar einen Kontrabass dabei. Diese Instrumentierung macht alles sehr ursprünglich und ehrlich. Da zeigt sich die Stärke der Songs eher, es ist ein ähnliches Gefühl wie beim Songwriting. Sehr intim. Interview: Michael Farrenberg selbst ihr Abitur ablegte. Helmut Hitzbleck: Er ist der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde in der Altstadt und außerdem S u p e r i n t e n - dent des Kirchenkreises an der Ruhr, also der oberste protestantische Geistliche in Mülheim. R o b e r t o Ciulli: Sein erstes Theater gründete der gebürtige Italiener im Alter von 26 Jahren in Mailand. Nachdem er nach Deutschland kam, arbeitete der promovierte Philosoph unter anderem als Fernfahrer und Fabrikarbeiter. Seine hiesige Theaterarbeit begann er in Göttingen 1979 gründete er mit Helmut Schäfer das Theater an der Ruhr in Mülheim. Sie haben einen Wunsch frei Davon haben wir alle schon einmal geträumt: Eine gute Fee erscheint und erfüllt uns unseren sehnlichsten Wunsch. Wir befragten Mitarbeiterinnen des Diakoniewerkes, was sie sich wünschen würden. Petra Kuhlmann, 45 Jahre und Mitarbeiterin in der Mülheimer Tafel: einen Job wo ich alt werden kann. Marica Krznar, 59, Textilverkauf: weiter hier arbeiten, bis zu meiner Rente wenn sie mich hier brauchen können. Über 90 Prozent der Befragten antworteten wie Helga Müller, 51, Möbelverkauf,.eine Arbeitsstelle, egal welche. Auch die Wünsche der jüngeren Mitarbeiter sind schlicht. So wünscht sich Stefanie Jansen, 21 Jahre, aus der Kantine: eine Arbeit, wo ich bleiben kann. Die Überraschung unserer kleinen Befragung begegnete uns im Textilverkauf. Für die 17-jährige Sandra Bozsa ist alles gut so, denn ich habe eine Lehrstelle. far Heinz Lison: Der 64-Jährige ist als Präsident der Unternehmerverbandsgruppe Ruhr- N i e d e r r h e i n wohl der profilierteste Arbeitgebervertreter Mülheims. Jörn Stender: Als Lokalredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung prägt er seit 13 Jahren die öffentlichen Diskussionen Mülheims. Zu seinen Spezialgebieten zählen kirchliche und soziale Themen. Außerdem nimmt Ulrich Schreyer, der Geschäftsführer des Diakoniewerkes, an der Diskussion teil. hha 25 Jahre... und nun?, Mülheimer Talkrunde. Donnerstag, 23. August, 19 Uhr in der Georgstraße 28.

11 August 2007 Arbeit und Kultur AKTUELL Seite 11 ganz & bar Monika Kirsch über ihre Fotoausstellung - und die Menschen - im Diakoniewerk Arbeit & Kultur. Es ist ein ungewöhnliches Projekt: Die Mülheimer Fotografin Monika Kirsch (Bild links) hat ihren Arbeitsplatz für eine Woche in die Textilhalle des Diakoniewerkes Arbeit & Kultur verlegt und die Beschäftigten vor ihre Kamera gebeten. Das Ergebnis der Arbeit ist vom 21. August an in der Kranhalle des Diakoniewerkes zu sehen. An diesem Tag um 17 Uhr eröffnet Hannelore Kraft, die Vorsitzende der NRW-SPD, die Ausstellung. Zu sehen sind 52 fast lebensgroße Porträts von Menschen vor einem weißen Hintergrund. Manchmal schräg, manchmal witzig, immer ehrlich und anrührend. Wir haben mit der Künstlerin über ihr Projekt gesprochen. Sie haben Ihre Ausstellung ganz & bar genannt. Was verbinden Sie mit dem Titel? Monika Kirsch: Erst einmal sind die Menschen auf den Fotos bar jeder Verkleidung zu sehen, in ihrer ganzen Größe, ihrer Persönlichkeit. Sie werden herausgehoben aus der Zahlenmasse der Arbeitslosen. Und dabei stellt sich heraus, dass sie ganz normal sind. Und ganz unterschiedlich. Dann bekommen die Beschäftigten hier ihren Lohn freitags in bar ausbezahlt die meisten einen Euro pro Stunde. Außerdem sind die meisten Menschen bar jeder Vorstellung davon, wie es ist, mehrere Jahre lang arbeitslos und bar einer Perspektive zu sein. Hatten Sie denn vor dem Projekt eine Vorstellung? Kirsch: Durch meinen Beruf war ich schon häufiger in dieser Einrichtung. Aber mir war im Vorfeld nicht klar, was für unterschiedliche Menschen da arbeiten von 17 bis 63, aus Ghana, aus der ehemaligen Sowjetunion und aus den Niederlanden, Leute ohne Schulabschluss und Ingenieure. Hatten die Beschäftigten Vorbehalte gegen Ihr Projekt? Oder haben Sie bereitwillig mitgemacht? Kirsch: Die meisten haben ja gesagt. Als es lief, sind sogar viele von selbst zu mir gekommen und haben gesagt, dass sie auch dabei sein wollen. Aber klar, manche haben es auch abgelehnt. Hauptsächlich junge Leute. Warum ausgerechnet die? Gerade Jüngere brennen doch oft darauf, Teil der Medienwelt zu sein... Kirsch: Denen war es wohl unangenehm, im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit irgendwo aufzutauchen. Einige haben keinen Schulabschluss, das scheint bei den Jüngeren überhaupt ein großes Problem zu sein. Die älteren Mitarbeiter hatten weniger Angst? Kirsch: Ja. Mir war vorher überhaupt nicht klar, wie viele Leute richtig gerne beim Diakoniewerk arbeiten. Die älteste Mitarbeiterin, eine 63-Jährige, hat mir das erzählt. Die kann jetzt in Rente gehen. Aber sie hat gesagt, sie möchte weiterarbeiten. Die Arbeit ist ihr Leben. Klingt nicht, als ginge es ihr um Vermittlung und Qualifikation... Kirsch: Den Eindruck hatte ich auch. Das ist ein Zeichen von Einsamkeit, wenn man sagt Ich will lieber hier tot umfallen. Arbeiten ist eben nicht nur Arbeiten sondern auch, am Leben teilzuhaben. Ich fand es interessant, wie viel Spaß viele Leute an der Arbeit dort haben. Das scheint in unserer Gesellschaft ansonsten schwierig zu finden zu sein. Auch für Sie selbst? Kirsch: Gute Frage. Ich habe das große Glück, dass ich eine Arbeit habe, die mir Spaß macht. Für mich ist das auch ein großer Teil meines sozialen Lebens. Ich könnte mir vorstellen, dass mein Selbstbewusstsein darunter leidet, wenn ich diese Arbeit verlieren würde. Normalerweise arbeiten Sie als Fotojournalistin. Wie unterscheidet sich dieses Projekt von dem, was Sie in Ihrem Beruf machen? Kirsch: Im Prinzip sind die Fotos auch journalistisch. Dokumentarisch. Ich zeige die Menschen hinter Begriffen wie ALG II, Hartz 4 oder ABM. Es ist keine Reportage, aber ich dokumentiere: Das sind die. Die gibt es tatsächlich. Ist es das, was Sie den Besuchern der Ausstellung vermitteln wollen? Kirsch: Ja, wir sehen jeden Monat die Arbeitslosenzahlen. Aber durch die Fotos werden sie mit Leben gefüllt. Die Leute sollen sehen, wie viele Menschen das betrifft. Was für Menschen sind das? Kirsch: Ganz verschiedene. Sehr individuelle Typen manchmal. Eine junge Frau, die ich mir als Verkäuferin in einer coolen Boutique vorstellen könnte, aber auch Männer mittleren Alters, die aussehen wie Manager, und Arbeiter. Menschen wie meine Nachbarn. Und wer die Ausstellung sieht, wird sich vielleicht denken: Ich könnte da auch hängen. Die große Mehrheit der Arbeitslosen entspricht nicht dem Zerrbild, das die Bild-Zeitung von ihnen zeichnet. Glauben Sie, den Fotografierten selbst gefallen Ihre Bilder auch? Kirsch: Ich hoffe es. Weil mir wichtig war, dass jeder selbstbewusst seine Persönlichkeit zeigt. Das sind keine Modelfotos. Es ging nicht darum, wer der oder die Schönste ist. Die Dargestellten präsentieren sich, wie sie sich sehen. Interview: Holger Handstein Fotos: Michael Farrenberg Monika Kirsch RBEIT GESUCHT ARBEIT GESUCHT ARBEIT GESUCH Sie sind Unternehmer und auf der Suche nach Arbeitskräften? Vielleicht finden Sie in der Stellenbörse von Arbeit und Kultur Aktuell die oder den Richtige(n). Engagierte im Kundenkontakt stehende Servicekraft möchte sich neu orientieren. Nach zwölfjähriger Tätigkeit für den gleichen Arbeitgeber finde ich es an der Zeit, das Boot zu wechseln. Branchenunabhängig suche ich deshalb einen Arbeitgeber, der eine mit Herz und Verstand versehene Mitarbeiterin sucht, die auch in der Lage ist, selbstständig und mitdenkend zu agieren. Stete Kundenfreundlichkeit und ein gutes Einfühlungsvermögen kann ich ebenso vorweisen wie Flexibilität, Belastbarkeit und Menschenkenntnis Zahnarzthelferin möchte wieder im Kundenkontakt stehen und mit Herz und Verstand Kunden zuvorkommend und freundlich bedienen. Nach zwölfjähriger Gastronomietätigkeit für denselben Arbeitgeber möchte ich mich neu orientieren. Ich besitze Organisationstalent und suche einen Arbeitsplatz, an dem eine selbstständig arbeitende und mitdenkende Mitarbeiterin gesucht wird Ungelernt, aber dennoch viel wert. Lediger, engagierter Helfer für alle Arbeitsbereiche sucht Job zwecks Aufbaus einer Zukunft mit Perspektive. Wechselnde Arbeitszeiten sowie körperlich anstrengende und schmutzige Arbeiten sind für mich kein Hindernis. Wer möchte sich von meiner Arbeitswilligkeit und meiner Motivation überzeugen? Ich, gelernter Maler und Lackierer und Baumaschinist, unter anderem mit zehnjähriger Erfahrung im Betonbau, suche als 50-jähriger Familienvater einen neuen Wirkungskreis. Insbesondere im Rahmen einer Hausmeistertätigkeit würde ich meine handwerklichen Fähigkeiten und Fertigkeiten gerne einbringen. Kontakt über Telefon 0208 / Teamplayerin sucht neue Aufgabe. Als gelernte Zahnarzthelferin und erfahrene Service- und Gastronomiekraft möchte ich mich verändern. Meine Stärken liegen in meiner Berufserfahrung und meiner Flexibilität auch im Rahmen der Arbeitszeiten durch meinen eigenen Pkw. Wenn Sie eine engagierte mitdenkende Mitarbeiterin, für die Kundenzufriedenheit an erster Stelle steht, im Bereich Service oder Gastronomie suchen, freue ich mich auf eine Zusammenarbeit. Kontakt über Telefon 0208 / Fehler gemacht und nun keine Chance mehr? Frühaufsteher sucht Arbeit jeglicher Art. Handwerkliches Geschick sind ebenso vorhanden wie Staplerschein. Ich habe Erfahrung im GaLaBau, Lager/Logistik und als Kommissionierer. Wer will mich testen? Kontakt über Telefon 0208 / Sie suchen eine engagierte und freundliche (technische) Übersetzerin oder Typistin? Ich, 36 Jahre jung, ausgebildete Übersetzerin mit den Schwerpunkten Englisch und Persisch und zusätzlichem Studium der englischen Literatur, suche eine neue Herausforderung in Deutschland. Kontakt über Telefon 0208 / Fleißige Putzhexe kann nicht nur mit dem Besen kehren, sondern wagt sich auch an alle gängigen Reinigungsmaschinen und Reinigungsutensilien. Ich möchte gerne im Bereich der Gebäude-, Büro- und Glasreinigung Verantwortung und vielfältige Arbeitsaufgaben übernehmen. Bei wem kann ich meine Fähig- und Fertigkeiten unter Beweis stellen? Heizungs- und Lüftungsbauer, ledig, 45 Jahre, mit 21- jähriger Berufspraxis und Vorarbeitererfahrung sucht neue Herausforderung in einem netten, engagierten Team oder zum alleinigen Einsatz. Führerschein Klasse B vorhanden jährige ausgebildete Verkäuferin sucht nach längerer Familienphase eine Tätigkeit im Umgang mit erwachsenen Menschen und Kindern und/ oder als Hauswirtschafterin Gesunder allein erziehender Vater sucht Arbeit jeglicher Art. Ich freue mich über vielseitige Angebote, gerne auch aus dem Computerbereich Jürgen Schnitzmeier Geschäftsführer von Mülheim & Business Mut machen in einer existenziellen Situation ist schwer. Denn ich kann keinen Arbeitsplatz anbieten. Als Wirtschaftsförderer kann ich Augen und Ohren offen halten, Kontakte zu Unternehmen herstellen oder Informationen weitergeben, wo Stellen frei sind. Darüber hinaus empfehle ich, sich weiter zu qualifizieren. Das zeigt Engagement, Flexibilität und Eigeninitiative. Auch ein König kann die Arbeitslosigkeit leider nicht abschaffen. Deshalb würde ich mich um das Thema Bildung die qualifizierte Ausbildung junger Menschen und die lebenslange Weiterbildung Aller kümmern, da dies die beste Grundlage für einen guten Arbeitsplatz ist und die notwendige Flexibilität für Anpassungen an neue Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt schafft. Christian Mangen Rechtsanwalt und FDP-Politiker Erwerbslose sind keine schlechteren Menschen. Aber gute Worte helfen wenig. Aus meinem Umfeld kenne ich Arbeitslosigkeit. Ich versuche, Kontakte zu Arbeitgebern zu vermitteln. Erwerbslosen, die aus dem Tritt gekommen sind, empfehle ich zunächst ein Ehrenamt, damit eine Aufgabe und neue Kontakte sie wieder stabilisieren. Die Lohnnebenkosten (nicht die Nettolöhne) sind zu hoch. Lohnersatzleistungen müssen Arbeitnehmern zukommen können, die niedrige Löhne erhalten, nicht erst im Fall der Arbeitslosigkeit, damit ihr Gesamteinkommen zu angemessenem Leben ausreicht. Damit lohnt sich ein Niedriglohnsektor, der Arbeitsplätze und Nachfrage schafft. Mindestlöhne vertreiben Arbeitsplätze aus Deutschland.

12 Seite 12 Arbeit und Kultur AKTUELL August 2007 Treten Sie ein! In der Ladenkirche ist jeder willkommen. Gerade wird sie umgebaut. Herzlich willkommen - Treten Sie ein!, steht großgeschrieben am Eingang der Ladenkirche in der Kaiserstraße. Seit drei Jahren gibt es diese evangelische Einrichtung, die eine Kirche und doch nicht typisch kirchlich ist. Was ist das Besondere an der Ladenkirche? Was unterscheidet sie von anderen kirchlichen Institutionen? Sie ist keine Gemeindekirche, kein Gemeindehaus, in dem sich die Gläubigen treffen. Sie ist eine moderne Kirche im Vorbeigehen, eine Kirche in der Stadt und für die Stadt, ein Ort für Neugierige und Ruhebedürftige, Glaubende und Zweifler, Suchende und Fragende. Hier darf jeder rein, man bleibt hier anonym und kann das Maß seiner Glaubensund Kirchenzugehörigkeit selbst bestimmen. Die Mülheimerinnen und Mülheimer kommen gern in die Ladenkirche. Sie ist die erste Anlaufstation zu Fragen wie: Zu welcher Gemeinde gehöre ich eigentlich? Was muss ich tun, wenn ich mein Kind taufen lassen will? An wen wende ich mich, wenn ich meine Wohnung auflösen muss? Und viele Fragen mehr. Die Besucher holen hier die Gemeindebriefe, informieren sich über die Angebote der Diakonie, nehmen an Seminaren teil, besorgen Bücher und Geschenke. Im Sortiment sind christliche Geschenkartikel, Kreuze, Fische und Engel, Postkarten, Bücher, Kalender und Losungsbücher oder Eintrittskarten zu Veranstaltungen. Darüber hinaus stellt der Freundeskreis Las Torres eine gut sortierte Auswahl an antiquarischen Büchern bereit. 19 Mitarbeitende der Ladenkirche sorgen für eine freundliche und einladende Atmosphäre. Das sind Menschen, die sich Zeit nehmen, gut zuhören können und überdies verschwiegen sind. Treten Sie ein! Dies ist nicht nur eine Aufforderung den Raum Ladenkirche zu betreten, sondern auch eine Einladung in die evangelische Kirche. Seit August 2005 ist die Ladenkirche eine anerkannte Kircheneintrittsstelle. Hier kann man ohne großen Aufwand, schnell und unkompliziert in die Kirche (wieder) eintreten. Über 140 Menschen haben das Angebot wahrgenommen und über die Ladenkirche wieder den Weg in die Evangelische Kirche gefunden. Zurzeit wird die Ladenkirche umgebaut. Sie wird schöner, größer, interessanter. Die neue Ladenkirche soll eine Brücke zwischen der Evangelischen Kirche und der Stadt Mülheim an der Ruhr schlagen. Gespräche und kontroverse Diskussionen, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen, Treffen verschiedener Gruppen sind geplant. Aber gleichzeitig soll die Ladenkir- che auch ein Ort bleiben, an dem man zu Ruhe kommt und innehalten kann und das bei netter Atmosphäre mit Getränken und kleinen Leckerbissen. Der Umbau der Ladenkirche befindet sich in der letzten Phase. Die Neueröffnung ist für den Spätsommer geplant. Wir freuen uns auf Sie, und bis dahin bleiben Sie neugierig! Text: Nina Gutmann Foto: Marc Albers GASTBEITRAG Die soziale Stadt liegt uns am Herzen Alle wollen sie doch selten folgen auf Worte auch Taten. Raus aus dem Rathaus, ab über den Marktplatz, links in die Auerstraße hinein, flugs auf die große Ampelkreuzung zu, jetzt Georgstraße da liegt sie, die kleine Republik, nicht ganz City, aber zentral, mit geöffneten Armen und einer Caféteria, die auch Besuchern des wuchtigen Nachbarn von gegenüber Gutes tut. Sie ist uns allen ein Thema, die soziale Stadt. Wir wollen sie, wir verkünden sie, wir versuchen, sie zu leben. Sie liegt uns am Herzen. Und viele wissen zugleich, dass den Lippenbekenntnissen keine Taten folgen, auf jeden Fall zu wenige. Die Praktiker erlösen uns von so mancher Pein, ob das Diakoniewerk Arbeit & Kultur auf der Georgstraße oder ebenso in Sachen Beschäftigungsförderung (in welchem Gesetzestext taucht dieses Wortungetüm eigentlich erstmals auf?) die jsg- Job.Service GmbH, die Paritätische Initiative für Arbeit e.v. (PIA) oder die Berufsbildungswerkstatt. Sie suchen frei nach Jeremia der Stadt Bestes, für die Menschen, die in ihr wohnen und die Hoffnung nicht fahren lassen wollen. Da geht es Mülheim an der Ruhr kaum anders als anderswo, vor allem nicht im Ruhrgebiet, wo die sozialen Schieflagen ganze Stadtgebiete erfasst haben. Wer s konkret nachlesen will, dem sei der wahre Bericht über die neue Armut in Deutschland empfohlen, verfasst von Nadja Klinger und Jens König, Einfach abgehängt betitelt und dank des Theaters an der Ruhr in Mülheim bereits vorgelesen. Da werden uns die Leviten gelesen, wird der eklatante Mangel an sozialer Empathie akkurat nachgewiesen, und wem das alles zu mächtig ist, der sei erinnert an den ersten Armutsbericht der Bundesregierung, vorgelegt im November 1989 vom Paritätischen Wohlfahrtsverband (in jenen Tagen also, die fortan der Deutschen Einheit und ihren historischen Ereignissen gehörten), der da überschrieben war mit:... wessen wir uns schämen müssen in einem reichen Land. Hier und da regt sich die Rede über die Zustände, die nicht hinnehmbar sind. Soziologen analysieren die Allgegenwart der Konkurrenz und beleuchten die ökonomischen Sicherungs- oder Steigerungslogiken, die alle Generationen ergriffen haben. (Ebenfalls sehr lesenswert: Stephan Lessenich, Frank Nullmeier (Hg.): Deutschland eine gespaltene Gesellschaft ; für den einstigen CDU-Vordenker Warnfried Dettling eines der wichtigsten politischen Sachbücher der vergangenen Jahre.) Und kräftig klingen uns noch die Worte des Bundesaußenministers im Ohr, der die Eröffnung des diesjährigen Kirchentages dazu nutzte auszurufen: Die einen werden immer reicher, andere bleiben abgehängt zurück. Damit können und wollen wir nicht leben deshalb, liebes Diakoniewerk, vielen Dank für Deine Arbeit und stets jene Unterstützung in unserer sozialen Stadt, die Du brauchst! Stefan Zowislo war von 2001 bis 2004 Geschäftsführer der MST Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH und ist heute Marketingchef der WAZ Mediengruppe

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