Ordinationsarbeit» Kybernetik einer wachsenden Gemeinde«Kornelius Sterzer 2011



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Transkript:

Inhaltsangabe: 1.1. Einleitung 2 2. Kybernetik als göttliche Gnadengabe eine exegetische Ausarbeitung von 1.Kor.12:28 8 3. Kybernetik der Gemeinde Jesus im NT 13 4. Kybernetik als wachstumsförderndes Instrument in der Ortsgemeinde 17 4.1. Kybernetik in der Praxis 19 4.1.1. Kommunikation 20 4.1.2. Teambildung 22 4.1.3. Veränderung 24 4.1.4. Konflikte 25 5. Schlussbetrachtung 28 Literaturverzeichnis und Quellenangabe 30 1

Kybernetik einer wachsenden Gemeinde 1. Einleitung Sicherlich haben schon viele Männer und Frauen Gottes, im Laufe der beinahe 2000 Jahren, seit der Geburt der Gemeinde Jesu Christi, betend darum gerungen und darüber geforscht wie die Gemeinde im Sinne Christi zu verstehen und zu leiten ist. Die Frage nach der Leitung in einer Gemeinde ist ein komplexes Thema und kann nur auf der Grundlage des Wortes Gottes richtig beantwortet werden. Welchen biblischen Prinzipien muss ich als Leiter einer Gemeinde folgen? Welches Ziel soll ich verfolgen und wie sind die einzelnen Schritte dahin? Bei der Vorbereitung auf das Thema ist mein Blick zu Beginn auf die folgende alttestamentliche Bibelstelle gefallen. Eine zentrale Aussage, die es unbedingt erfordert dieses Thema genauer zu betrachten :» Wenn keine umsichtige Leitung da ist, kommt ein Volk zu Fall; gut aber steht s, wenn Ratgeber in großer Zahl da sind. «1 Impliziert diese Aussage nicht den Gedanken, dass ein Volk ohne Führung/Leitung in die falsche Richtung läuft und es ohne Leiter/Steuermänner nicht am Ziel ankommt? Keine umsichtige Leitung heißt meiner Meinung nach, es könnte schon eine Leitung da sein, aber eben nicht umsichtig, eine andere Übersetzung sagt es gut»wo nicht Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu.«2 oder noch eine andere Übersetzung»Wo keine Führung ist, verfällt ein Volk; aber Heil ist bei der Menge der Ratgeber.«Im Umkehrsatz steht nicht» gut aber steht's wenn Leiter in großer Zahl da sind,«sondern» wenn Ratgeber in großer Zahl da sind.«1 Sprüche 11:14 Übersetzung von Menge, http://www.diebibel.de 2 http://bibeltext.com/proverbs/11-14.htm 2

Gute Leiter und weise Ratgeber sind für das Volk in den Augen Gottes Segen und Rettung und bringen es an das Ziel. Bevor wir die Leitung einer Gemeinde betrachten, ist es hilfreich die Gemeinde, die Jesus mit einer Schafherde vergleicht und die Er im Auftrag Gottes seines Vaters hütet, zu betrachten. (Ref: Psalm 23, Johannes 10) Was ist»gemeinde«nach biblischer Aussage? Im Neuen Testament steht das altgriechische Wort»ekklēsía«, das mit Gemeinde übersetzt wird. Dieses Wort wurde ursprünglich nicht im Kontext mit der Gemeinde Jesu verwendet.»die Ekklesia (griechisch ekklēsía ἐκκλησία) war eine Volksversammlung in den Städten (poleis) des antiken Griechenland. 3 «Jesus sagt in Matthäus 16:18»Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde»ekklēsía«bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.«die Gemeinde ist......mit Jesus Christus als Haupt sein Leib (Epheser 1: 22.23; 5:23; Kolosser 1:18),...ein Leib (und zwar der Universelle aus Epheser 4:4),...aus den Gläubigen als Glieder ein Leib (Apostelgeschichte 2:47), die Säule und Grundfeste der Wahrheit (1.Timotheus 3:15)...mit dem Heiligen Geist beschenkt (Johannes 14:16-26), der heilige Tempel in Person (1.Korinther 3:17),...mit Geistesgaben von Gott gesegnet (Epheser 4:11-12),...ein Priestertum aller Heiligen (1.Petrus 2:5-9). Die Gemeinde ist keine von Menschen gegründete Organisation, sondern ein Gedanke Gottes und Gott selbst hat sie gegründet. Im Brief an die Epheser 1:22.23 schreibt Apostel Paulus» 22 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, 23 die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.«gott hat der Herrschaft Jesu alles unterstellt. Dieser Herrschaftsanspruch schließt alle 3 http://de.wikipedia.org/wiki/ekklesia_(antike) RELB Rev. 26 ergänzende Parallelstellen, Epheser 2:20; 4:15; Kolosser 1:18, 2:19 3

Mächte (Autoritäten) und Gewalten, alle weltlichen Regierungen und Herrschaften ein. Und ER (Gott Vater) hat ihn (Gott Sohn Jesus Christus), zum Haupt der Gemeinde eingesetzt. Apostel Paulus schreibt dazu:»denn er (Christus) muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan. "Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.«5 Christus herrscht in Ewigkeit. Die Gemeinde (die weltweite Gemeinde und die Gemeinde vor Ort) ist sein Körper (Organismus), Christus (Gott) lebt mit seiner ganzen Fülle (100%) durch den Heiligen Geist in ihr, sie ist erfüllt von Christus, der alles ganz mit seiner Gegenwart erfüllt. In jedem Kind Gottes (jeder Zelle) lebt der Heilige Geist.» Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?«oder» "Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ" 6 «Diese Stellen zeigen auf, in welcher Beziehung Gott mit seiner Gemeinde leben möchte. Die Gemeinde wird von Gott zum Leib zusammengefügt 7. Gott selbst bestimmt, an welcher Stelle Er jedes einzelne Glied am Leib positioniert 8. Jedes Glied (Zelle, Organ) hat unterschiedliche Aufgaben 9, damit der Leib die Impulse des Hauptes (Jesus) umsetzen kann. Folglich muss Gemeindeleitung (Gemeindekybernetik), gleich welche Leitungsmodelle praktiziert werden, immer Christus zentriert sein. Christus ist der HERR über seiner Gemeinde (und das ultimative Vorbild eines Leiters). Gottes Bestimmung, Ziel oder Wunsch ist, dass Kinder Gottes seinem Sohn, Jesus, gleich werden 10 indem Sie genauso wie Jesus auf den Vater schauen 11, seinem Vorbild folgen, 5 1.Korinther 15:25-28 6 Jakobus 4.5 7 1.Korinther 12:24; Epheser 4:16 8 1.Korinther 12:18 9 Römer 12:4-5; 1.Korinther 12:20.27; Epheser 4:4 10 Aus Römer 8:29 4

und das gleiche tun.» Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun; er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut. Ja, der Sohn wird noch viel größere Dinge tun, weil der Vater sie ihm zeigt Dinge, über die ihr staunen werdet. Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.«12» Ich rede von dem, was ich beim Vater gesehen habe. ich ehre meinen Vater. ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort. «13 Wie Jesus dem Vater folgt, folgen wir Jesus und haben die Erleichterung, dass der Heilige Geist in uns lebt.»er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach! «14»Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und "ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen"; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.«15 Jesus bekennt dass er vom Vater»ausgegangen«, gesandt in die Welt gekommen ist 16. Um die Werke, die der Vater ihm gegeben hat, zu vollenden 17, Im Garten Gethsemane betete er»vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! «18 Der Schreiber des Hebräer Briefes gibt uns die Einstellung Jesu zu seiner Sendung, zum Leben und zum Dienst, in dieser Weise wieder» 5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, 7 Der hat in den Tagen seines 11 Johannes 5:19.20 (NGÜ) 12 Johannes 7:16 13 Johannes 8:38, aus Vers 49, aus 55 (NGÜ) 14 Lukas 9:23 15 Matthäus 11:28-30 16 Aus Johannes 16:28 17 Aus Johannes 5:36 [RELB Rev. 26] 18 Lukas 22:42 5

Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden, 8 und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; 9 und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, 10 von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.«19 Was also kennzeichnete das Leben Jesu? Es war ein Leben des Gehorsams, bis zum Tod. Es war ein Leben in der Kraft des Heiligen Geistes. Obwohl Jesu Gott war und ist hat er sich vom Heiligen Geist leiten lassen 20 Es war ein Leben in völliger Unterordnung seinem Gott und Vater gegenüber, ein hingegebener und selbstloser Dienst an den Menschen. Es war ein Leben des Lernens, in Geduld, des Leidens, ein Leben der Selbstdisziplin, der Freundlichkeit, und Treue in der Hingabe. Seine Liebe achtete die Anderen höher als sich selbst. Echte göttliche Liebe, die barmherzig, lange geduldig und freundlich ist. Wenn wir, Jünger Jesu, ohne diese Liebe sind, dann ist diese Jüngerschaft kalt und gesetzlich. Zur Gemeinde, der Kirche 21 >Ekklēsía< gehören all die Menschen, die das Erlösungswerk Christi persönlich angenommen haben und sich seiner Herrschaft unterstellt haben. Jesus ist das Haupt der Gemeinde und wir, die durch sein Blut von der Sklaverei Satans freigekauften, Glieder an seinem Leib»haben die Bestimmung Christus ähnlicher zu werden,«22 Christus ist es, der das Ziel vorgibt, nämlich die Werke Gottes zu tun. Gott hat alles mit einem Ziel erschaffen 23, - Er hat alles für sich kreiert. Deshalb sollte auch das Gemeindeverständnis von Christus ausgehen.»gemeinde ist ein Werk Gottes, deshalb sollte auch, als Christologische Konsequenz, die Gemeindeleitung immer von Christus her begründet sein. Er ist das Haupt der 19 Hebräer 5:5-10 [RELB Rev. 26] 20 Lukas 4:1 21 Kirche = aus dem spätgriech. κυριακόν, bedeutet > dem Herrn gehörig< (aus Wolfgang Pfeifer u.a. (Hrsg.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Akademie-Verlag, Berlin 1989) 22 Römer 8:29; Kolosser 3:10 23 Römer 11:36; Kolosser 1:16 6

Gemeinde«24»Er setzt die Verantwortungsträger/Leiter in der Gemeinde ein.«25 Gott hat es so gewollt und bestimmt, dass seine Gemeinde - sein Reich - durch unvollkommene Menschen aufgebaut wird, die Er vollkommen machen wird 26 (Philipper 1:6; 2:13) Jeder ist persönlich beim Namen gerufen, dem Herrn gehörend, Jedes Glied (Zelle und Organ). Der eine ist berufen in der Gemeinde den anderen praktisch zu dienen indem er sich um die Ordnung in der Gemeinde kümmert, ein anderer übt einen praxisbezogen Lehrdienst aus, damit die Mitarbeiter das Wort Gottes im alltäglichen Leben anzuwenden lernen, damit sich ihr Charakter Christus gemäß formt. Andere begleiten betreuend ihre Geschwister damit sich ihre Gaben entwickeln und effektiv eingesetzt werden können. Wieder ein anderer lädt Menschen in die Nachfolge Jesu ein, ein anderer begrüßt die Gäste freundlich die zu einer Veranstaltung in die Gemeinde kommen. Ein andere koordiniert Aufgaben und verwaltet die Finanzen. Die Gemeinde und ihre Aufgaben sind sehr vielseitig. Gemeindeleitung sollte immer das Ziel im Augen haben, die Vision und den Auftrag von Christus für seine Gemeinde und für die Welt zu erfüllen. Deshalb darf Gemeindeleitung nie eine Sache der persönlichen/natürlichen Empfindung/Vision, oder aus einer religiösen Erfahrung/Gewohnheit herauskommen, sie darf nicht vom Gott fernen Denken her geprägt sein. (Was hältst Du von einer Positivformulierung der letzten beiden Sätze? Bsp. für den ersten Satz:) Mensch die Gott nicht kennen (die Welt), die ohne Gott leben, beherrscht vom Feind Gottes, in einer IHM fernen Gesetzmäßigkeit, der Wahrheit nicht gehorsam, verblendet, sich Gott widersetzend, diese dürfen niemals das Amt der Gemeindeleitung ausüben. Es gilt die Frage zu beantworten, wie Kybernetik 27 einer wachsenden Gemeinde christologisch zu verstehen ist? 24 Epheser 1:22-23, Kolosser 1:18 25 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt (S. 11) / 1.Korinther.12:28; Epheser 4:11 26 Matthäus 5:48 27 griech. kybernetes = der Steuermann http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/kybernetik/kybernetik.htm 7

Wie leitet (steuert) der Leiter (Leitungsteam), damit die Gemeinde wächst, Mitarbeiter motiviert sind und sich entwickeln, gesunde Kommunikation stattfindet, sich Teams bilden, Veränderungen stattfinden können. Und wie geht man mit Konflikten konstruktiv um, damit der Schwache und der Starke ein Gewinner wird. 8

Ordinationsarbeit» Kybernetik einer wachsenden Gemeinde«Kornelius Sterzer 2011 2. Kybernetik als göttliche Gnadengabe eine exegetische Ausarbeitung von 1.Korinther 12:28» Und die einen hat Gott in der Gemeinde (ekklēsía) eingesetzt erstens als Apostel (apostolos), zweitens andere als Propheten (profêtas), drittens als Lehrer (didakalos), sodann Wunderkräfte (dynamis), sodann Gnadengaben (charisma) der Heilungen (ịamatôn), Hilfeleistungen (antịlẽmpsis), Leitungen (kybernesis), Arten von Sprachen (genê glôssôn).«28 Der Vers 28 beginnt mit»und die einen hat Gott in der Gemeinde eingesetzt «Gott ist in Aktion, ER ist aktiv und fürsorglich am Bau der Ekklēsía als der Baumeister tätig. Er vergibt die Positionen in der Gemeinde und rüstet seine Kinder mit den notwendigen Gaben für die angewiesenen Dienste und Aufgaben aus 29. Paulus macht eine Aufzählung,»... erstens Apostel, zweitens Propheten und drittens Lehrer,...«. Er führt drei Ämter auf und hebt sie dadurch hervor. In Epheser 4:11 wird noch das Amt des»hirten«dazu gezählt. Der Apostel30 ist ein Bote, oder ein Gesandter, wie es schon der Vers selbst aussagt und Gott ist der Sender der Apostel. Der Gesandte (Eingesetzte) verkündigt im Auftrag Gottes das Evangelium (das ganze Evangelium und die ganze Wahrheit), baut die Gemeinde auf, indem er sie lehrt, leitet und über ihr wacht. Der Gesandte ist nicht auf Eigeninitiative oder mit eigener Vision unterwegs. Die Aufgabe der Apostel war es und ist es bis heute, die Lehre Jesu klar und verbindlich an die Gemeinde weiterzugeben und ihr zu helfen,»dem Bilde Jesu gleichförmig zu werden«31, indem sie den Blick auf Jesus richten, und dadurch»in dasselbe Bild (Christus) verwandelt zu werden, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.«32. Paulus sagt über sich und seinen Dienst, 28 RELB Rev. 26 29 1.Korinther 12:18 30 Ein Apostel (männlich, von griech.: ἀπόστολος/apóstolos bzw. aramäisch: saliah = Gesandter, Sendbote) ist im Verständnis der christlichen Tradition jemand, der von Jesus Christus direkt als Gesandter beauftragt worden ist. Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/apostel 31 aus Römer 8:29 32 aus 2.Korinther 3:18 9

»...denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!«33. Auf diese Weise diente (nicht herrschte) und wachte er in den Gemeinden.» Ein Apostel muss das Charisma der Leitung haben und das Charisma der Lehre. Neben diesen Begnadungen muss auch bei ihm das Charisma des speziellen Aposteldienstes (als Siegel göttlicher Berufung) in Erscheinung treten, welches sich kundtut in Bürde und Verantwortung für alle Gemeinden und Werke.«34 Jesus sagte:»wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. «35 und»wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. «36» Der Auftrag des Boten war (ist) nicht delegierbar, er war (ist) an eine bestimmte Person gebunden. (im AT, Schalach-Begriff des jüdischen Verständnisses) Ebenso ist die Berufung und Setzung eines Apostels im Neuen Testament weder machbar noch auf andere übertragbar. Nur der Sender bestimmt, wer sein Gesandter sein soll.«37 Die Apostel und Propheten gelten nach Epheser 2:20 als die Grundlage der Gemeinde. Auch die Propheten spielen eine wichtige Rolle am Bau der Gemeinde, denn sie sind in gleicher Weise von Gott eingesetzt zu dienen. Ihre Aufgabe ist eine andere, wie die der Apostel. Propheten werden auch als»das Sprachrohr Gottes«bezeichnet. 38 Der Prophet 39 ist in seinem Amt ein»überbringer guter und schlechter Botschaften«Der Prophet ist Visionär und im Wort Gottes gegründet. Der Prophet ist ein Hörender, - was der Heilige Geist spricht -,- ein Redender im Auftrag Gottes, getreu dem was er gehört hat. In der neutestamentlichen Gemeinde hatten die Propheten ein wichtiges Amt. Sie sollten 33 aus Apostelgeschichte 20:31 34 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt S. 59 35 Matthäus 10:40 36 Johannes 13:20 37 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt S. 56 38 Stefan Litzkendorf Ordinationsarbeit Kybernetik S.30 39»Das griechische Wort profêtas heißt soviel wie Für-Redner"«. Aus Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt S. 84 10

nur das reden, was sie wirklich von Gott gehört hatten. Sie warnten die Gemeinde vor zukünftigen Ereignissen 40. Sie vollführten den»offenbarungsdienst«in Situationen, in denen Klarheit von Nöten war und ein Wort der göttlichen Weisheit erforderlich wurde. Sie erfüllten auch den Dienst des geistgewirkten Seelsorgers. (Was bedeutet diese Aussage?) Sie dienten der Gemeinde durch Zuspruch, Ermahnung, Ermunterung und Zurechtweisung, damit der Leib Christi auferbaut und gestärkt wurde. 41» Neutestamentliche Propheten waren und sind auch Zukunftspropheten, was besonders am Beispiel der Offenbarung von Johannes sichtbar wird. Doch ihr Hauptdienst lag und liegt darin, die Gedanken Gottes und Sein Wort in die gegenwärtigen Situationen hineinzusprechen; und zwar sowohl für die jeweilige Gemeinde, wie auch für den einzelnen Menschen. die Propheten mussten mit aller Entschiedenheit darauf achten, dass niemals eine Lehre auf prophetische Botschaften aufgebaut wird. Der Dienst der Propheten unterlag der Prüfung (1. Korinther 14:29), wie auch das prophetische Reden in der Gemeinde. Warum? Es spricht nicht der Heilige Geist aus den Propheten, sondern sie reden das, was der Heilige Geist ihnen offenbart. Der Geist redet zu den Propheten, sie reden zu den Menschen durch den Geist. Der neutestamentliche Prophet empfängt Eingebungen des Heiligen Geistes in seinem Geist. Diese Eingebung oder Inspiration von Gott gibt er an die Menschen weiter. Sein Bewusstsein ist dabei nicht ausgeschaltet. Gottes Geist gibt seinem Geist (dem Geist des Propheten) die Offenbarung. Er braucht also ein offenes Ohr für Gott. Ebenso einen gottgeweihten eigenen Geist, damit er die Gedanken Gottes klar empfängt und möglichst unbeeinflusst von seinen eigenen Ideen weitergibt. Da der Empfang der Prophetie im Geist des Propheten stattfindet, der ihm untertan ist, verstehen wir die Verantwortung des Propheten. Er muss sich in die Zucht vor Gott nehmen, um die Botschaft des Heiligen Geistes treu weiterzugeben. «42 Propheten und auch die, welche prophetische Rede weitergeben sollten sich die folgenden Fragen stellen. Ist die Offenbarung von Gott? 40 Apostelgeschichte 11:28 41 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt (S. 85) 42 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt (S. 85-86) 11

Was habe ich wahrgenommen? Für wen ist das Gehörte bestimmt? Was bedeutet das Wahrgenommene? Wann soll ich sie weitergeben, oder soll ich es überhaupt weitergeben? Anwendung / Interpretation / Applikation / Timing Gott hat Lehrer der Gemeinde gegeben.» Lehrer sind Personen, deren Aufgabe es ist, andere dabei zu unterstützen, sich Bildung bzw. Ausbildung anzueignen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. 43 «Dazu schreibt Altpräses Reinhold Ulonska» Jeder Lehrer ist aber auch ein Lernender, wie wir alle unser ganzes Leben Lernende bleiben. Darin besteht eine Gemeinsamkeit zwischen den Gemeindegliedern und ihren Lehrern. Dennoch ist ein Unterschied zwischen jemand, der vom Herrn in das Amt des Lehrers gesetzt ist, und den anderen Gläubigen. Lehrer arbeiten im Wort und in der Lehre, damit sie den ganzen Reichtum der Heiligen Schrift in der Gemeinde entfalten können. Ein Lehrer erkennt auch nicht immer alles, aber was er lehrt muss richtig sein. Jeder Lehrer der neutestamentlichen Gemeinde muss treu zur Apostellehre stehen, diese entfalten, gründlich erforschen und ausgewogen lehren. An dem Zeugnis der Apostellehre muss er seine eigene Lehre durch andere Lehrer, durch die Verantwortungsträger der Gemeinde und die geisterfüllte Gemeinde selbst prüfen lassen. Die Heilige Schrift ist Quelle, Prüfkriterium und Maßstab für alle Lehre.... Mit biblisch richtigem Lehren ist gleichzeitig die Persönlichkeitsformung verbunden. «44» Jeder Christ ist beauftragt Jesus Christus zu bezeugen, aber nicht jeder hat das Amt der Lehre. Der Dienst des Lehrers ist Fundament des Glaubens (christozentrisch), zur Fülle des Heils (kreuz- und geistzentrisch), zur Quelle der Wahrheit (schriftzentrisch) und zur Berufung und Erwählungsfülle (zielorientiert).«45 Gott beruft nach Epheser 4:11-13 in der Gemeinde Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer und setzt sie in der Gemeinde ein, um die Gemeinde zum Dienst auszurüsten und den Auftrag zu erfüllt. Paulus schreibt 43 http://de.wikipedia.org/wiki/lehrer 44 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt (S. 106) 45 Reinhold Ulonska - Gott hat gesetzt (S. 104) 12

» Und er (Christus) hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der vollen Reife Christi. «46 Gott setzt in der Gemeinde Apostel, Propheten, Evangelisten, Lehrer und Hirten, zum Wohle der Gemeinde ein, damit sie auf die gesunde Lehre, die echte Einheit und Verbindlichkeit im Dienst achten und der Gemeinde helfen sich darin zu entwickeln und zu leben, was grundlegend für Gemeinde ist. Im Textzusammenhang in 1. Korinther 12 sehen wir das Paulus über die Gemeinde als Leib / Organismus spricht, der in Beziehung zueinander in diesen Gaben des Geistes lebt. Alle diese Gaben sind gegeben, um der Gemeinde situationsbezogen im Sinne Christi zu dienen und diese zu Leiten. Paulus hat von Christus das Amt eines Apostels bekommen und redete als Apostel prophetisch, heilte kranke, oder lehrt, war deshalb aber kein Prophet von seiner Grundberufung. Prophetisch können wieder nicht nur Propheten reden, sondern jeder, den Gott dazu einsetzt, sogar der Esel, der stehen blieb und Bileam so das Leben vor dem Engel, der ihm den Weg versperrte rettete. Gott stellt der Gemeinde seine Gaben durch den Heiligen Geist zur Verfügung damit sein Wort durch Zeichen Bestätigung findet.»... sodann Wunderkräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Leitungen, Arten von Sprachen.«Diese Gaben sind Wirkungen der Kraft Gottes, die die natürlichen Gesetze durchbrechen, Beispielsweise geschehen übernatürliche Heilungen, die mit der Wissenschaft und der menschlichen Logik nicht erklärbar sind. Oder es sind selbstlose, aufopfernde, Liebesdienst an Mitmenschen die alle menschlichen Grenzen überwinden. Gottes Geist befähigt sogar Menschen zu leiten und dies mit Sorgfalt zu tun, ohne dass sie eine natürliche Begabung dazu haben. Einmal ist die Zungenrede» ein Zeichen, für die Ungläubigen...«47 zum Anderen hat 46 Epheser 4:11-13 47 1.Korinther 14:22 13

Gott seiner Gemeinde die Zungenrede gegeben, als die Stimme des Geistmenschen, damit er auf der geistlichen Ebene direkt eine Konversation mit Gott führen kann.»er redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott...«48 von Geist zu Geist. Es erbaut den Betenden, damit er erfüllt mit neuer Kraft der Gemeinde dienen kann. Gott schenkt Weisheit, um alles so, wie es in Wahrheit ist, im Licht seiner Liebe beurteilen zu können. Der Feind versucht die Diener Gottes einzuschüchtern, durch Verleumdung, Verführung, Entmutigung, Bedrohung, damit sie die Gaben nicht nutzen und den Auftrag nicht erfüllen wozu sie gesandt sind. Auch glauben einige Ausleger der Schrift, dass es bestimmte Ämter und Gaben, wie den Dienst des Apostels oder Propheten heute nicht mehr gibt 49. Es liegt das Symptom der Lähmung auf den Gemeinden, so dass sie nur sehr eingeschränkt in den Geistesgaben dienen. 3. Kybernetik der Gemeinde Jesus im NT Nach Hebräer 3:1 war Jesus der erste Apostel. Er sprach zu den zwölf Aposteln»... Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.«50 Bis in unsere Tage setzt Gott seine Diener ein, um sein Reich zu bauen. Die Leiter der Gemeinde haben das beste Vorbild,»Jesus«. Er ist selber diesen Weg gegangen, ist somit der beste Ratgeber mit Erfahrung, Weisheit und Erkenntnis, um alles gut und richtig zu machen. Jesus sagt von sich,»ich bin der gute Hirte«51, dem gilt es zu folgen. Er lädt uns selbst ein, seinem Beispiel zu folgen, siehe die Stellen weiter oben. Welche Charakteristika hatte Jesus als Leiter? Er lebte aktive Gemeinschaft mit seinem Vater, Er tat nichts ohne Ihn. (in verbindlicher Beziehung Johannes 5:19-22) Er war erfüllt mit dem Heiligen Geist, (unter Leiterschaft Lukas 4) Er war in Allem seinem Vater gehorsam, erfüllte die ihm anvertrauten Aufgaben in Treue. (in Unterordnung, gutes Vorbild Johannes 5,19; 1. Korinther 15 ) Er liebt alle Menschen und gab sein eigenes Leben für sie. (Johannes 10) Er wacht über seine Jünger und kümmert sich um ihre Unversehrtheit, indem er sich um 48 1.Korinther 14:2 49 Jürgen Brügmann, Korntal aus: Das Fundament Nr. 5-6, 1982, S. 12-19 50 Johannes 20:21 51 Johannes 10:11.14 14

jeden einzelnen sorgte. (in verbindlicher Beziehung) Er weidete sie als guter Hirte. (gutes Vorbild Psalm 23; Johannes 10) Er kannte den Weg, leitete seine Herde den rechten Weg und zeigte ihnen das Ziel. Er ging voraus und stellt sich als erster dem Feind in den Weg Er interessierte sich für ihre Nöte und Sorgen. (fragte nach worüber sie sprachen, stritten). Er lehrt, sie das vom Vater gegebene Wort, und korrigierte und ermahnt sie, Er sorgt für geistlich gesundes Wachstum, er warnte vor Verführung Er übertrug ihnen Aufgaben und seine Mission weiter zu tragen. ( 2-fache Aussendung der halbfertigen Jünger Lukas 9 und 11) Leiten ist eine Begabung von Gott. Jesus ist der Prototyp eines perfekten Leiters durch Vorbild, Beziehung und seine Worte ging er den Jüngern unter der Leiterschaft seines Vaters voran. Leiter, wenn sie in der Christusnachfolge leiten wollen, müssen bereit sein auf Gottes Wort zu hören, der Leitung des Heiligen Geistes zu gehorchen und Jesus im Vertrauen zu folgen. Bildlich formuliert ist für den Leiter Gottes Wort der Kompass, Jesus der Weg zum Ziel, dem er folgt und die Gemeinde nimmt er mit. Henning Schröer beschreibt diesen Prozess mit dem Satz»Leitung bedeutet, in der Nachfolge voranzugehen.«52. Die von Gott eingesetzten Leiter werden von Ihm mit dem Auftrag, dem Ziel und mit den Gaben des Geistes beschenkt. Auf diese Weise können sie wiederum die ihnen anvertrauten Christen»Heiligen«für ihre Aufgabe»auszurüsten«, damit die Gemeinde, Jesus immer besser kennenlernt, mehr zusammenwächst und gemeinschaftsfähig wird. Diese Prozesse stärken den Einzelnen am inneren Menschen und formen seinen Charakter, Christus ähnlich zu werden. Das Ergebnis dieser Leiterschaft sind Erwachsene»Reife«, mündige Christen. (Matthäus 28 macht zu Jüngern) Der Beitrag eines jeden Leiters, wie auch Gemeindegliedes ist seine Veränderung des Denkens, Redens und Handelns, und sein bewusstes, willentliches Ausrichten auf den Willen Gottes, in der Liebe zu Gott, zu sich selbst und dem Mitmenschen.53 Auf diese Weise können Leiter für ihren Dienst ausgerüstet, im Charakter geformt, und in Wort und Werk geschult werden. 52 Henning Schröer, kybernetik, in TRE20, S.357-358 53 (Ref.: Römer 12:1-2 umdenken, lebendiges Opfer, Kolosser 3:1-3 umdenken, Lukas 10:27 Liebesgebot 15

Unter guter Leitung werden die Glieder der Gemeinde zu Jesus begleitet und können beginnen ihr Leben unter der Führung des Heiligen Geistes zu ordnen, bezeugen ihren Glauben vor ihren Mitmenschen und laden durch die entstehende Frucht in ihrem Leben zu einem Leben mit Jesus ein. Sie übernehmen Verantwortung für sich und andere. Die Frucht des Geistes (Galater 5:22) spiegeln das Leben der Gemeindeglieder in ihrem Glauben an Jesus Christus in seiner Nachfolge wieder.» Ein Leiter muss darauf achten: 1.. Dass sie eine Beziehung zu Gott haben. 2. Dass die Gemeindeglieder ihre Aufgabe erkennen. 3. Dass die Gemeindeglieder ermutigte Christen sind.«schreibt C.P Wagner 54 Die Geistesgaben haben also den Zweck, Gewinn zu bringen. Dabei ist im gleichen Maß an den Gewinn für den Inhaber der Gabe, sowie an den Gewinn für die gesamte Gemeinde gedacht. Die Leitung der Gemeinde geht, wie bereits erwähnt, von Jesus Christus selbst aus. Er delegierte diese Aufgaben an seine Jünger, die Apostel, nachdem er drei Jahre mit ihnen gelebt und sie gelehrt hat. An Pfingsten wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt und die Bewohner/Besucher Jerusalems wurden von dem Brausen vom Himmel überrascht, entsetzten sie sich und strömten in Scharen zusammen. Sie waren fassungslos und verwirrt, Petrus ergriff die Gelegenheit und predigte, der Heilige Geist berührte die Zuhörer so dass Viele Jesus als ihren Herren annahmen und es entsteht die erste Gemeinde. Die Apostel übernahmen Gottes Anliegen für die Welt und machten die neuen Christen zu Jüngern, tauften alle die Buße taten auf den Namen Jesu Christi und lehrten sie alles zu halten, was Christus geboten hat (Matt 28). Ihre Christusnachfolge bestand darin, alles zu tun, was Jesus ihnen gesagt hat. Die Urgemeinde des NT hatte keine alte Gemeindetradition, Die Führung der Gemeinde stand unter starkem Einfluss des Herrn Jesus, die Apostel»verharrten im Gebet und im Dienst des Wortes, 55 «und die Gemeinden wurden auf der»lehre der Apostel«56 durch 54 C.P.Wagner, Eine wachsende Gemeinde leiten, S.118-120 55 Apostelgeschichte 6:4 56 Apostelgeschichte 2:42 16

die Leitung des Heiligen Geistes gegründet. Sie predigten das Evangelium und machten zu Jünger. Die Jünger dienten in den Alltäglichen (praktischen) Aufgaben, und hörten Gottes Wort durch die Apostel. In dem Beispiel aus Apostelgeschichte 6 sehen wir wie die Gemeinde sieben Männer ausgewählten, diese vor die Apostel treten ließen, damit die Apostel für sie beteten und ihnen die Hände auflegten. Philippus, 57 einer der sieben Männer, wurde gewählt um bei der Bedienung der Tische (Verteilung der Lebensmittel) in der Gemeinde zu dienen. Die Kriterien für den Dienst waren, es sollten Männer mit einem guten Ruf sein, mit dem Heiligen Geist erfüllt mit Gottes Weisheit und Einsicht geleitet um diese Aufgabe zu erfüllen. Die Apostel delegierten die Aufgaben, um selbst im Gebet und der Verkündigung des Evangeliums zu bleiben. In Apostelgeschichte 13 fand die Berufung zum Dienst in der folgenden Weise statt,» In der Gemeinde von Antiochia waren Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen worden war, und Saulus.«Sie dienten gemeinsam mit der Gemeinde im Gebet und Fasten vor dem Herrn, da sprach der Heilige Geist, zur Gemeinde (den Propheten und Lehrern) 58» Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!«. Es waren klare Anweisungen vom Heiligen Geist. In Vers 3 lesen wir dann.» Da fasteten und beteten sie; und als sie ihnen die Hände aufgelegt hatten, entließen sie sie.«in diesem Zusammenhang ist wichtig anzumerken, das durch die Predigt der Apostel Menschen zu Jesus geführt wurden, denn»sie verkündigten in jener Stadt (Derbe) das Evangelium und macht viele zu Jüngern...«59 Damit erfüllten sie den Auftrag Jesu aus Matthäus 28:19 als gute Vorbilder. Die Christen der ersten Stunde wurden Jünger»Schüler«genannt. Es war Paulus Anliegen den Jüngern» den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen «60 57 Apostelgeschichte 6 58 Apostelgeschichte 13 (NGÜ) 59 Apostelgeschichte 14:21 60 Apostelgeschichte 20:27.31 17

Er hat alles daran gesetzt um den Auftrag, den er von Jesu hatte, völlig zu erfüllen, dabei hatte er jeden Jünger im Blick um ihm den rechten Weg zu weisen. Alles was er vom HERRN empfangen hatte, hat er weitergegeben, Tag und Nacht unter Tränen hat er um sie gesorgt. 61 Sein Anliegen war, ein Vorbild zu sein (mit dem Ziel vor Augen), um nicht anderen zu predigen und dann als einer dazu stehen, der sich selbst nicht an das hält, was er sagt. 62 Paulus sagte im Bezug zum Ältestenamt zu Titus» Ich habe dich auf Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch fehlt, in Ordnung bringst. Setze in jeder Stadt Älteste ein, und zwar entsprechend den Anweisungen, die ich dir gegeben habe! «63 4. Kybernetik als wachstumsförderndes Instrument in der Ortsgemeinde Wenn wir bedenken, dass die Gemeinde Jesu Christi mit den unterschiedlichsten Menschen zusammengestellt ist, verschieden vom Typ, Charakter, Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Sozialstatus, Stellung im Beruf, Einkommen, usw., und sie kommen aus verschiedenen Nationen, Kulturen, Traditionen. Das ist eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance für Leiter eine Christus gemäße Einheit zu leben. Wie kann Gemeindeleitung wachstumsfördernd sein?» Es ist unbedingt notwendig, dass christliche Leiter ihr grundsätzliches Anliegen mit dem ewigen Willen Gottes in Übereinstimmung bringen, Ungläubige durch den Glauben an Jesus Christus zu erretten. Das ist der erste Schritt, wenn wir konsequent das Wachstum und die Entfaltung der Gemeinde wollen.«64 Aber wie ist das in der Praxis zu leben? Rick Joyner schreibt dazu» Eine Führungspersönlichkeit muss genau wie der Kapitän eines Schiffes wissen, wohin er will und wie er dorthin kommt, bevor er den Hafen verlässt.«65 61 Aus Apostelgeschichte 20:27 62 1.Korinther 9:27 in Anlehnung an NGÜ 63 Titus 1:5, NGÜ 64 Donald A. Mc Gavran, Gemeindewachstum verstehen, S.298 65 Rick Joyner - Entwickle deine Führungsqualitäten (S.52) 18

Wenn man weiß wohin die Reise geht, dann kann man die Route planen und für alles Notwendige sorgen, damit die Reise gelingt. Es gibt drei weitere sehr wichtige Faktoren, die dazu beitragen dass Gemeinde wächst: a) gute Vorbilder, b) Beziehung und c) gesunde Lehre Leiter sind Vorbilder, so wie ich meine sind sie es immer, Positive oder Negative. Wenn ein Leiter möchte, dass seine Gemeindeglieder im Glauben vorwärts kommen, muss er mit gutem Beispiel vorangehen Beziehungen aufbauen und den Nachfolgern gesunde geistige Nahrung geben. Der Leiter holt den Menschen dort ab wo er steht, und hilft ihm geistlich zu wachsen, indem er ihn in die Mitarbeit einbezieht und eine Beziehung aufbaut. Bezieht er ihn in die Prozesse im Gemeindealttag mit ein unterstützt er seine Entwicklung in der Mündigkeit. Als Vorbild: Das betrifft zu aller erst seine persönliche Beziehung mit Gott, sein Gebetsleben und sein Studium im Wort Gottes. In Zusammenarbeit mit Gott und Menschen kann ein Leiter über seine Grenzen hinaus wachsen. Ein Leiter plant seine Zeit sinnvoll. Das betrifft seine Zeit in der Gemeinde, seine Zeit in der Freizeit und im vorbildlichen Umgang mit seiner Familie, der er zu aller erst vom Herrn verpflichtet ist. Ein weiterer Punkt ist der Umgang mit seinen eigenen Grenzen. Um gut leiten zu können muss ein Leiter das Vertrauen der Gemeinde gewinnen. Das geschieht ohne die eigene Persönlichkeit zu verstellen, durch eine vertrauensvolles, aufrichtiges, offenes, der Gemeinde direkt zugewandtes leben. Eine wesentliche Komponente in der Kommunikation ist das aktive Anteilnehmen am Einzelnen, zuhören und auf das Gehörte eingehen. Lieben und dienen ist die gewinnende Komponente im handeln. Das Gegenüber fühlt sich ernst genommen und merkt, dass man sich auch um dessen Bedürfnisse kümmert. Wer in der Abhängigkeit Gottes Vertrauen in Menschen aufbauen kann hat gewonnen.»was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein. «66 schreibt Paulus an die Philipper. Der Leiter oder das Leitungsteam soll seinen Glauben / Nachfolge, als gute Vorbilder, 66 Philipper 4:9 19

authentisch leben. 20

4.1. Kybernetik in der Praxis Die Gemeindeleitung muss sich in der Praxis diversen Herausforderungen stellen, denn Gott hat Menschen mit unterschiedlichen Charakteren in die Gemeinde gesetzt. Gott beruft und befähigt Menschen mit gegensätzlichen Persönlichkeitsformen, mit verschieden Leitungscharakteren, aus ungleichen sozialen Beziehungsgeflechten und Leitungsverständnissen, damit diese im Reich Gottes in den jeweiligen Gegebenheiten effektiv dienen können. Ein Leiter sollte sich bewusst sein, dass er nicht alles weiß und auch nicht alles kann, das er begrenzt ist und seine Wahrnehmungen subjektiv sind. Deshalb bedarf er der»leitung durch den Geist Gottes«67 Geistliches Wachstum und persönliche Reifung soll nicht nur den Leitern vorbehalten sein, sondern auch die Gemeindeglieder sollen darin gefördert werden. Beinahe zwei Tausend Jahre nach Gründung der Gemeinde haben sich verschiedene Leitungsstiele entwickelt, die in vielen Fällen mehr vom Gutdünken der Menschen bestimmt sind und ungeachtet der Tatsache, ob sie in Leitungsverantwortung stehen oder nicht. Auch in der Gemeinde gibt es das»schattenkabinett«, die durch Manipulation und Intrigen im Geist der Isebel» die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.«68. Ich habe beobachten können, dass Pastoren oder Leiter von der Manipulation und den Einschüchterungsversuchen kontrolliert werden meistens von denen, die sie unterstützen sollten, nämlich unter anderem von Kollegen, Vorstandsmitgliedern, Diakonen, Betern und von ihren eigenen Ehefrauen. Diese Personen ziehen die Fäden im Hintergrund, indem sie denjenigen kontrollieren, die die Gemeinde leiten sollen. Wenn Gemeindeleitung nicht von Christus her kommt erleidet die Gemeinde Schaden und kann den Auftrag nicht erfüllen, zu dem Sie Gott bestimmt hat. 67 Johannes 16:13 68 Offenbarung 2:20 21

4.1.1. Kommunikation Auch in der Kommunikation gilt der Grundsatz»die Wahrheit in Liebe reden«. 69 In der Bergpredigt sagt Jesus:»Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist aus dem Bösen. «70» Kein faules (schlechtes) Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung (Aufbau), damit es den Hörenden Gnade gebe! «71 Wir sollen das reden was dem jeweiligen Bedürfnis entspricht, damit es dem Zuhörer weiterhilft und gut tut. Der Psalmist fasst es gut in Worte» Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser! «72 Ich habe einmal einen Spruch an einer Pinnwand in einem Büro gelesen, dessen Autor leider nicht genannt war. Der Titel dieses Zitates könnte lauten: Sieben Schritte eine Gewohnheit auszubilden oder sie zu verhindern.» Gesagt ist noch nicht gehört, gehört ist noch nicht verstanden, verstanden ist noch nicht akzeptiert, akzeptiert ist noch nicht gewollt, gewollt ist noch nicht getan, getan ist noch nicht beibehalten«73 In der Praxis habe ich es nicht einmal erlebt dass ich nach einer Predigt von Gottesdienstbesuchern hörte, was sie in der Predigt hörten, es war nicht immer dasselbe, was ich gesagt hatte. Auch nach Gesprächen frage ich meine Gesprächspartner immer wieder mal, was er/sie denn aus dem Gespräch verstanden hat. Und nicht selten bekomme ich nicht das als Antwort, was ich versucht habe zu sagen. Mir geht es bestimmt auch so, denn es liegt daran das ich nicht ungeteilt, aufmerksam, zuhöre. Ein anderer Aspekt ist: Kommunikation ohne hörbare Worte. Ich wage zu behaupten, dass wir Menschen immer kommunizieren, auch wenn wir mit dem Mund nichts sagen. Es gibt die Kommunikation in Worte gefasst (verbal) und die Kommunikation durch Körperhaltung, Mimik und wortlosen Emotionsausdruck 69 Epheser 4:15 70 Matthäus 5:37 71 Epheser 4:29 72 Psalm 19:15 73 Verfasser unbekannt 22

(nonverbal). 74 Kommunikation ist auch die Aktion oder Reaktion auf das Handeln des Anderen, Es ist eine gegenseitige Beeinflussung von Handlungen zwischen verschiedenen Handelnden. 75 Zum andern gibt es die Redensarten»Der Ton macht die Musik«. Manch einer hat mit seinem Schweigen mehr gesagt, als in tausend Worten. So sehen wir, dass Kommunikation die Basis unserer Beziehungen, in allen Lebensbereichen ist. Wie kommunizieren wir damit es für jeden ein Segen ist? Die Devise ist: In Liebe die Wahrheit reden, damit sie dem anderen hilft. Ich habe mal ein Sprichwort gehört, das soll von den Indianern stammen, das besagt»verurteile nie jemanden, bevor Du nicht eine Meile in seinen Mokassins gelaufen bist.«es ist sehr hilfreich, sich in die andere Person oder sich in seine Lage in hineinzuversetzen, um es sich einfach mal vor Augen zu führen, wie es einem selbst damit geht. Der Leiter hat eine mehrfache Aufgabe, Er darf Jesus, den Auftrag, das Ziel und den Menschen nicht aus dem Blick verlieren. Ein Leiter sollte stets bemüht sein jeden, ob Mitarbeiter oder Besucher, zu verstehen indem er aufmerksam zuhört, die Gefühle des Gesprächspartners wahrnimmt und sie wiedergibt, offene leicht verständliche Fragen stellt und die wahrgenommen Gedanken (spiegelt) wiedergibt. Durch aufmerksames und aktives Zuhören erfährt der Leiter wie sich sein Gesprächspartner fühlt, er wird wahrnehmen auch was ohne Worte durch Gestik, Mimik, Körperhaltung, Betonung, Sprechweise gesagt wird. Wenn er die Gedanken (das gehörte) zusammenfasst, und es mit eigenen Worten wiedergibt, erfährt er ob er das gesagte richtig verstanden hat. Im Gespräch,»einfühlend verstehen, aktiv Einfluss nehmen Transparent strukturieren, klar Stellung nehmen, kreative Vorschläge entwickeln, offen fragen Aufmerksam zuhören, Gedanken prägnant wiedergeben Beziehung akzeptabel gestalten, sensibel 74 http://www.stangl.eu/psychologie/definition/koerpersprache.shtml 75 Mario Auer http://www.stangl.eu/psychologie/definition/interaktion.shtml 23

kommunizieren, Gefühle treffend wiedergeben.«76 In den Sprüchen Salomons steht:»besser offene Rüge als verborgen gehaltene Liebe. Treu gemeint sind die Schläge dessen, der liebt, aber überreichlich die Küsse des Hassers.«77 Eine in Liebe ausgesprochene»rüge«, ist eine gut angebrachte Kritik, die eine Lösung aufweisen kann. Sie kann dem Hörer nützliche Ideen als Alternative bieten, dazu auch Tipps, wie man die Vorschläge anwenden kann. Bevor man eine Sache (evtl. nicht gelungene Sache) anspricht, wenn möglich» mit dem Herrn darüber sprechen und eine Nacht darüber schlafen«, sich klar werden ob das Gesagte gut angemessen und für die Entwicklung hilfreich sein wird. Die Leiterschaft lebt aus der Kommunikation mit dem Nachfolger. Der Leiter muss die Nachfolger ernst nehmen. Bevor ein Leiter eine Vision, Aufgabe, seine Gedanken oder Vorstellungen weitergibt, hat er sie im Gebet vor Gott zu besprechen. Der Leiter sollte zuerst selbst im Klaren sein in welcher Mission und mit welchem Ziel er unterwegs ist. Es ist wichtig, dass er sein Anliegen dann klar und leicht verständlich formuliert. Je klarer, transparenter und strukturierter sich die Vision (z.b. wie ein Bild) vorstellen lässt, desto einfacher lassen sich die Menschen dafür gewinnen. Die Aufgabe der Leiterschaft ist von einer Seite die Sendung, Vision/Mission nicht aus dem Visier zu verlieren, sie voranzutreiben, die Mitglieder dafür zu motivieren mitzuarbeiten. Auf der anderen Seite jeden einzelnen in der Gemeinde mit seinen Gefühle, Gedanken, Motiven, Wertvorstellungen und Handlungen wahrzunehmen, zu verstehen und ernst zu nehmen und gleichermaßen einzubeziehen und mitzunehmen. 4.1.2. Teambildung Auch bei der Teambildung möchte ich dem Vorbild Jesu folgen und die Stellen aus den Evangelien zitieren. 76 Alexander Redlich Gesprächsführung in der Beratung von Lehrern Eltern und Erziehern. pdf S.5 aus (http://alumnipsychologie.de/medien/verlag/alexanderredlich 77 Sprüche 27:5-6 24

Im Lukas Evangelium Kapitel 6 ab Vers 12 bis 16 lesen wir,» Und es geschah in diesen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verbrachte die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus' Sohn, und Simon, genannt Eiferer, und Judas, des Jakobus' Sohn, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.«im Markus Evangelium Kapitel 3 ab Vers 13 bis 16a lesen wir» Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte. Und sie kamen zu ihm; und er berief zwölf die er auch Apostel nannte, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende, zu predigen und Vollmacht zu haben, die Dämonen auszutreiben. Und er berief die Zwölf,...«Im Matthäus Evangelium Kapitel 9 ab Vers 35 bis 10 Vers 1 lesen wir» Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet (am Boden liegend) waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte! Und als er seine zwölf Jünger heran gerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.«jesus war im Auftrag des HERRN unterwegs, lehrte, und predigte das Evangelium, heilte jede Krankheit. Bevor Jesus sich Jünger wählte und ein Team bildete ging er auf den Berg um zu beten. In gleicher Weise sollten Leiter diese Zeit»auf dem Berg «im Gebet verbringen um von Gott zu hören, wer als Mitarbeiter vom Herrn in Frage kommt. Leiter müssen selber an die Vision glauben und ihr hingegeben sein. Zum anderen ist wichtig einen Plan zu erstellen, indem man die Ziele klar formuliert. 25

Die Leiter sollten sich umschauen, wo sie Hilfen finden? Welche Ressourcen werden benötigt um das Ziel zu erreichen? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Sie sollten sich erkundigen ob es jemanden gibt, der die gleiche Mission,»Projekt«, durchgeführt hat. Haben sie dieses Ziel erreicht und wie haben sie das geschafft? 78 Die Schritte sollten messbar, zeitlich abgesteckt und in Teilschritte zerlegbar sein. Ein Ziel ist, die Beantwortung der Fragestellung:» Was werde ich konkret in welchem Zeitraum tun?«.» Ein gutes Leitungsteam benötigt Leiter die eine Vision haben und die Weisheit und den Mut (Fähigkeit) besitzen andere mit ihrer Vision zu inspirieren. Ein Leitungsteam benötigt ebenfalls Mitarbeiter (Coachs, Mentoren, Trainern) die Fähigkeit besitzen die einzelnen Schritte zu erkennen, dass Ziel zu erreichen. Ein gutes Team besteht in einer Koalition von Leitern, einmal die bestimmen was zu tun ist und zum Zweiten aus Leitern die bestimmen, wie es am besten ausgeführt werden soll. «79 Wenn Leiter es schaffen der Mission eine Identität zu geben und den Mitarbeiter helfen diese zu verstehen, sich mit ganzem Herzen mit ihr zu identifizieren, sie sich zu eigen zu machen, dann besteht ein große Chance, dass die Mission gelingt. Gute Planung (Projekt, Aktion) und deren Umsetzung müssen Hand in Hand laufen, dann ist echter Erfolg zu erwarten. Wichtig für das Gelingen ist, dass Leiter ihren Mitarbeitern vertrauen, und geduldig mit ihnen sind. Im Team sollten Ermutiger dabei sein, die die Mitarbeiter motivieren, die Arbeit tu tun. Als Gemeinde stellt sich z.b. die Frage:»wen wollen wir erreichen, welche Altersgruppe wollen wir besonders ansprechen, welche Kulturen können wir erreichen,...«ein weises Sprichwort sagt:»ziele, die man sich nicht setzt, kann man auch nicht erreichen!«ist die individuelle Aufgabe und Zielsetzung geklärt, muss man sich auf den Weg machen, die Ziele zu erreichen. 80 4.1.3. Veränderung 78 Rick Joyner - Entwickle deine Führungsqualitäten (S.48) 79 Rick Joyner - Entwickle deine Führungsqualitäten (S.13) 80 Stefan Litzkendorf Kybernetik Ordinationsarbeit S. 9 26

Auch wenn man sich dem Auftrag gemäß einen perfekten Plan erstellt hat und das Ziel klar definiert ist, kann es unterwegs zu Umständen kommen wo eine Kursänderungen vorgenommen werden muss. Ein guter Freund lud mich einmal zu einem Rundflug ein. Er plante den Flug genau, doch während des Flugs zwang uns das Wetter die Flugroute zu verändern. Um das Ziel zu erreichen musste er eine Änderung vornehmen. Dies kann auch im Gemeindeleben geschehen. Piloten nehmen Kontakt mit dem Flugtower auf um die Route abzuklären. Leiter nehmen den Kontakt mit ihrem Herrn auf, erbitten eine neue Wegweisung. Wir lesen in der Apostelgeschichte 16: 6-7 von der Missionsreise des Apostel Paulus»Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber in die Nähe von Mysien kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht. «Veränderungen können von verschiedener Art sein, z.b. durch Veränderungen im Mitarbeiterteam, fehlenden Ressourcen, usw. Wichtig ist darauf zu reagieren und zeitnahe umzustrukturieren, die Mitarbeiter zu ermutigen die noch vorhandenen Möglichkeiten zu Nutzen und die Vision nicht aus dem Blick zu verlieren. Flexibilität in der Nachfolge Jesu hilft uns nicht in unseren Denkmustern festzufahren. Eine Gemeinde baute ein Gemeindehaus, in der Bauzeit ist ihnen mehrfach das Geld ausgegangen, die erwarteten Kredite wurden nicht genehmigt, der Bau zog sich hin, die Mittel waren sehr knapp und zeitweise nicht vorhanden. Die Gemeinde spendete von ganzem Herzen. Der Pastor rief immer wieder die Gemeinde zusammen. Er erinnerte sie an das Wort von Gott, motivierte sie und machte ihnen Mut, dankte für ihre Treue und Fleiß, sie fasteten und beteten gemeinsam. Sie planten die Arbeitsschritte. Die Gemeinde hörte nicht auf zu glauben und zu arbeiten, nach drei ein halb Jahren war der Bau fertig, das Haus wurde eingeweiht, alle waren über das Wunder erfreut. Und jeder sagte wir sind im Glauben und Charakter gewachsen. Gott hat uns in seine Schule genommen, wie in diesem Beispiel auszuharren und Ihm zu vertrauen. 27