Hinweise zur Anwendung dieser Kalkulationsgrundlage

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Transkript:

Hinweise zur Anwendung dieser Kalkulationsgrundlage 0. Allgemein Eingabefelder sind grundsätzlich rötlich eingefärbt und können variiert werden Ausgabefelder bzw. daraus resultierende Berechnungen sind grünlich hinterlegt und sollten/können nicht verändert werden Über unterschiedliche Schaltflächen können die Erkenntnisse der Ressourcenpotenzialermittlung der Kreismülldeponie Hechingen generiert und für weitere Kalkulationen verwendet werden Werden Änderungen in vorausgehenden Schritten oder Reitern durchgeführt, so werden diese Änderungen nicht immer automatisch in den Folgeschritten berücksichtigt. Zur Berücksichtigung der Änderungen ist in den Folgeschritten eine Neuberechnung durch erneute aktive Auswahl eines Auswahlfeldes zu erzwingen. Generell sollte daher die Schrittabfolge eingehalten werden. Bei Nichteinhaltung ist zu prüfen, ob vorgenommene Änderungen auch für die weiteren Datenblätter übernommen wurden Es ist zu empfehlen, getätigte Potenzialermittlungen in einer neuen Datei zu erfassen, da so ausgeschlossen werden kann, dass getroffene Definitionen und spezifische Kenngrößen nachteilig oder vorteilshaft verändert werden 1. Kenndaten & Ablagerungsmenge Die Ermittlung des Ressourcenpotenzials eines Deponiekörpers setzt voraus, dass Angaben zum Standort und den dort lagernden Abfällen vorgenommen werden. Folgende Angaben zur Ablagerungshistorie und den damit verbundenen Ablagerungsmengen zum jeweiligen Anlieferungszeitpunkt in Mg Frischmasse-Anlieferungszustand (FM) sind notwendig: Hausmüll und hausmüllähnlicher Gewerbeabfall Gewerbeabfall Sperrmüll Sande Schlämme Bauschutt Rekultivierungs- und Bodenmaterial Profilierungsmaterial Besonders wertstoffhaltige Abfälle Kritische Abfälle Optional Seite 1 von 7

Sollten diese Angaben nicht vorliegen, ist es ausreichend, die Gesamtablagerungsmenge (in einem der angebotenen Felder) anzugeben. Hierbei ist zu beachten, dass sich die in Schritt 2 definierten Zusammensetzungen auf die entsprechende Ablagerungsmengen unter Schritt 1 beziehen. 2. Deponiegutzusammensetzung Neben den abgelagerten Abfallarten ist die Zusammensetzung dieser ein entscheidender Faktor für die Werthaftigkeit eines Deponiestandorts. Hierbei ist die Möglichkeit gegeben, auf reale (Kreismülldeponie Hechingen) oder theoretische (Deponie Reiskirchen) Definitionen zurückzugreifen. Es ist zu beachten, dass diese Definitionen nicht alle Abfallarten berücksichtigen. In Abhängigkeit der Angaben unter Schritt 1 müssen hier durch den Benutzer weitere Eingaben der Zusammensetzung der übrigen Abfallarten vorgenommen werden. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass reale Ergebnisse in den meisten Fällen die stattgefundenen Abbauprozesse beinhalten. Hingegen theoretische Untersuchungen sich auf den Zustand des Abfalls zum Zeitpunkt der Entstehung beziehen. Entsprechend sind vom Benutzer die nachgeschalteten Schritte des organischen Abbaus sowie ggf. die Angaben der spezifischen Wassergehalte zu definieren. Der in diesem Zusammenhang aufgestellte Stofffraktionskatalog sieht die in Tabelle 1 gelisteten und charakterisierten Stoffgruppen vor. Es ist zu beachten, dass Hausmüll und hausmüllähnlicher Gewerbeabfall, Gewerbeabfall, Sperrmüll, Sande sowie Bauschutt aufgrund der Erfahrungswerte bei den Untersuchungen auf der Kreismülldeponie Hechingen als so genanntes Deponiegut zusammengefasst werden. Tabelle 1: Charakterisierung des definierten Stofffraktionskatalogs Stofffraktion Fe-Metalle: NE-Metalle: Pappe, Papier, Kartonage (PPK): Glas: Kunststoffe: Organik: Holz: Textilien: Mineralstoffe (kein Glas): Verbund-Verpackung: Verbunde (komplexe Produkte): Problemabfälle: Stoffe ang.: Sortierreste: Fraktion < 5 mm Nähere Charakterisierung Getränkedosen; Konservendosen; Fe-Aerosoldosen; Umreifungsbänder; Sonst. Fe-Metalle Alu-Dosen; Alu-Aerosoldosen; Sonst. Alu-Verpackungen; NE- Verschlüsse; Blei-Kapseln; Cu-Rohre; Sonst. NE-Metalle Pappe; Papier; Kartonagen; Einweggeschirr; Zeitschriften; Illustrierte; Bücher; Administrationspapiere; Pappmöbel; Papiertapeten; Sonst. PPK Weißglas; Braunglas; Grünglas; Glas-Verpackungen; Röhrenglas; Trinkgläser; Medizinische Gläser; Flachglas; Sonst. Gläser Becher; Blister; Folien; Schaumstoffe; Hohlkörper; Einweggeschirr; Umreifungsbänder; Fensterrahmen; Rohre; Dämmmaterialien; Kunststoffmöbel; Sonst. Kunststoffe Fleisch, Fisch, Knochen; Gekochte Speisereste; Laub; Rasenschnitt; Schnitt- und Topfblumen; Hygienepapiere Holz-Verpackungen; Holzmöbel; Sonst. Hölzer Bekleidungstextilien; Haustextilien (Decken, Handtücher etc.); Heimtextilien (Gardinen, Teppiche etc.); Produktionsspezifische Textilien Keramik; Porzellan; Sonstige Mineralstoffe Papier-Verbunde; Kunststoff-Verbunde; Alu-Verbunde; Getränkekartonagen; Sonst. Verbundverpackungen Elektronikschrott; Polstermöbel; Matratzen; Sonst. Verbundmöbel; Fahrzeugteile; Holz-Metall-Verbunde; Kunststoff-Metall-Verbunde; Holz-Metall-Textilien-Verbunde Batterien; Akkumulatoren; Altmedikamente; Altchemikalien; Altölhaltige Materialien; Sonstige schadstoffbelastete Stoffe Leder; Gummi; Kork; Altschuhe; Windeln; Sonst. Hygieneprodukte Den übrigen Fraktionen vor Ort nicht zuzuordnen/stoffgemische Materialien/Stoffe kleiner 5 mm (Im wesentlichen mineralischer Art) Seite 2 von 7

Organischer Abbau und Wassergehalt Im Laufe der Betriebsphase bzw. Zeit haben unterschiedliche Abbauprozesse der organischen Substanz stattgefunden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ausschließlich organisch belastete Abfälle in die Berücksichtigung fallen sollten. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, ist durch den Benutzer anzugeben, welche Abfallarten in welchem Maß organischen Abbauprozessen unterlagen. Dies wird erzielt, indem durch den Benutzer in Schritt 5 die anteilige Reduktion der Ausgangsmasse definiert wird. Zur Abschätzung des Abbaus wird folgender Ansatz herangezogen: C org= G t M 1,868 (0,014 T + 0,28) (1 10 kt ) Mit: M: Müllmenge [Mg] Gt: bis zur Zeit t gebildete spezifische Deponiegasmenge [m³*mg -1 ] Corg: organischer Kohlenstoffanteil [%] k: Abbaukonstante t: Temperatur [ C] T: Zeit [Jahre] Für typische Hausmülldeponien (DK 2) ergibt sich das in Abbildung 1 dargestellte prozentuale Abbaupotenzial. Individuelle Berechnungen und Annahmen sind durch den Benutzer separat vorzunehmen. Bei Verwendung dieser Standards wird empfohlen auf den mittleren Ablagerungszeitraum der einzelnen Stofffraktionen zurückzugreifen. Abgebaute Gew.-% Mittlere Ablagerungsdauer z.b. Ablagerung Organik Abbildung 1: Modell zur Abschätzung des Abbaus der organischen Substanz Seite 3 von 7

Um die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Deponiestandorte hinsichtlich des dort vorhandenen Ressourcenpotenzials zu erzielen, ist es notwendig, den stoffspezifischen Wassergehalt (zum Untersuchungszeitpunkt) der vorgegebenen Stofffraktionen zu definieren. Auch hier kann auf Werte der Kreismülldeponie Hechingen oder eine eigenständige Definition zurückgegriffen werden. Abschließend veranschaulicht Abbildung 2 die Zusammenhänge zwischen Ablagerungs-, Frischmasseund Trockenmassepotenzial schematisch. Ablagerungspotenzial [Mg FM] Stellt die tatsächlich auf den Deponiekörper verbrachte Abfallmenge dar und beruht auf den Abschätzungen des Betriebstagebuchs/Wiegedaten bzw. theoretischen Schätzungen. Organik-Abbau Frischmassepotenzial [Mg FM] Im Laufe der Jahre finden Abbauprozesse der organischen Substanz statt, deren Massenverluste fraktionsspezifisch über die genannte Abschätzung des organischen Abbaus erfasst werden können. Wassergehalt Trockenmassepotenzial [Mg TM] Unterschiedliche Stoffe/Materialien besitzen ein differenziertes Wasseraufnahmevermögen. Zudem liegen, innerhalb des Deponiekörpers aber auch bundesweit gesehen, unterschiedliche Wasserverhältnisse vor. Um eine Vergleichbarkeit des Rohstoffwerts zu erzielen, ist es daher notwendig diesen Umstand zu berücksichtigen. Abbildung 2: Zusammenhang Ablagerungs-, Frischmasse- und Trockenmassepotenzial 3. Kosten der Deponienachsorge Die Kosten der Deponienachsorge sind im Wesentlichen vom Nachsorgebeginn, der Nachsorgedauer und den spezifischen Nachsorgekosten bestimmt, die im Rahmen der Anwendung durch den Benutzer definiert werden können. Diese Kosten werden im Rahmen der Anwendung standardmäßig spezifisch pro Tonne Abfall/Deponiegut (Deponiegut und sonstige Abfälle) definiert. Vom Anwender ist die Bezugsgröße (Ablagerungs-, Frischmasse- oder Trockenmassepotenzial) auszuwählen. Zudem ist die zeitliche Entwicklung dieser Kosten prozentual zu definieren. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Nachsorgekosten völlig frei zu kalkulieren und als Ergebnis bei den einzelnen Jahren einzutragen. 4. Erlöse Sekundärrohstoffe Aktuell können durch Eisen (Fe)- und Nichteisenmetalle (NE) wirtschaftliche Erlöse erzielt werden. Hierbei hat sich gezeigt, dass eine Unterscheidung zwischen Eisenmetallen (Stahl), Kupfer, Aluminium und sonstigen Nichteisenmetallen sinnvoll ist. Seite 4 von 7

Der vordefinierte "Standard" der Preisentwicklung dieser Rohstoffe geht in diesem Zusammenhang von einer linearen Preisentwicklung der einzelnen Metalle aus und beruht auf dem Basisjahr 2012. Über die Tabelle Eigenständige Preisentwicklung definieren kann der Benutzer zusätzlich definieren, wie sich die Preise für oben genannte Metalle entwickeln und diese durch Modell I oder II in die Kalkulation einbeziehen. Die Preisentwicklung ergibt sich demnach aus dem aktuellen ökonomischen Wert der genannten Metalle sowie einer zu definierenden jährlichen Preissteigerungsrate. Über das entsprechende Auswahlfeld kann diese ins Gesamtmodell integriert werden. Aufgrund der Tatsache, dass die definierten Metallfraktionen deutlich unterschiedliche Preisniveaus haben, muss zudem deren Anteil an der Gesamtmetallfraktion durch den Anwender definiert werden. 5. CO 2 -Einsparung Durch den Einsatz gewonnener Sekundärrohstoffe können primäre Rohstoffe und dementsprechend CO 2 eingespart werden. Es wird unterschieden zwischen: Stahlschrott Aluminium Kupfer PPK Holz Kunststoffen In Abhängigkeit der jeweils eingesetzten Technik können diese Werte variieren. Im Rahmen des Tools sind folgende Potenziale definiert. (Näheres siehe UMSICHT 2008: Recycling für den Klimaschutz - Ergebnisse der Studie von Fraunhofer UMSICHT und INTERSEROH zur C02-Einsparung, Köln: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT) Fraktion Von Mg CO 2 *Mg -1 Input bis Mg CO 2 *Mg -1 Input MW Mg CO 2 *Mg -1 Input Stahl 0,817 0,903 0,86 Aluminium 9,376 10,363 9,87 Kupfer 3,344 3,696 3,52 PPK 0,085 0,094 0,09 Holz 0,731 0,808 0,77 Kunststoffe 1,805 1,995 1,90 Durch den Anwender dieses Tools ist jeweils festzulegen, welches spezifische CO 2 -Einsparpotenzial besteht und wie dieses aktuell sowie zukünftig monetär zu werten ist. Treibhausgasemissionszertifikate können in diesem Zusammenhang auf unterschiedliche Art und Weise generiert werden. Für Deponierückbauprojekte sind derzeit Joint Implementation Projekte von besonderer Bedeutung. Nach Anerkennung und Registrierung des Vorhabens können so Treibhausgaszertifikate erworben und verkauft werden. Eine Methodologie für den Deponierückbau ist derzeit jedoch nicht vorhanden. Seite 5 von 7

6. Kosten des Deponierückbaus Für die Aufnahme, den Transport, die Aufbereitung und die spätere Verwertung bzw. Entsorgung des Deponieguts entstehen Kosten. Diese Kosten ergeben sich aus den spezifischen Kosten und der Gesamtmasse. Durch den Benutzer ist die spezifische Kostengröße anzugeben und die entsprechende Bezugsgröße (Ablagerungspotenzial, Frischmassepotenzial, Trockenmassepotenzial) zu wählen. Die definierten Annahmen (Minimum, Maximum und Mittelwert) beruhen in diesem Kontext auf bisher durchgeführten Untersuchungen und stellen somit den aktuell anzunehmenden Kostenrahmen dar. Durch die Eingabe der jährlichen Kostensteigerung [%] kann zudem die Entwicklung dieser Kosten erfolgen. Bspw. kann technischer Fortschritt und die Erschließung des Marktfelds Landfill Mining zur Kostenreduzierung führen. 7. Ergebniszusammenfassung Die Ergebniszusammenfassung fasst die zuvor definierten Randbedingungen zusammen und gibt eine Übersicht, zu welchem Zeitpunkt ein Deponierückbau die nutzeneffizientere Lösung wäre. Es ist zu berücksichtigen, dass sich je nach Auswahl des Benutzers, die einzelne Teilströme oder Berechnungsschritte auf unterschiedliche Bezugsgrößen (Ablagerungspotenzial, Frischmassepotenzial, Trockenmassepotenzial) beziehen können. Urheberrecht Die durch die Professur für Abfall- und Ressourcenmanagement erstellten Inhalte, Werke und Berechnungen des Rechenmodells Ressourcenpotenzial von Hausmülldeponien unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der Zustimmung des Autors bzw. Erstellers. Haftungsausschluss Der Autor bzw. Ersteller des Rechenmodells Ressourcenpotenzial von Hausmülldeponien übernimmt keinerlei Haftung für Fehlberechnungen. Vielmehr ist durch den Benutzer zu prüfen, ob die getätigten Eingaben und die daraus resultierenden Ergebnisse plausibel sind. Seite 6 von 7

Für Fragen und mehr stehen wir Ihnen gerne zur Seite Kontakt Für Fragen oder Ideen stehen wir Ihnen gerne zur Seite Professur für Abfall- und Ressourcenmanagement Ansprechpartner Prof. Dr. Stefan Gäth stefan.a.gaeth@umwelt.uni-giessen.de Dr. Jörg Nispel joerg.nispel@umwelt.uni-giessen.de Seite 7 von 7