A12 Die Zeit 1974 1997



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A12 Die Zeit 1974 1997 Um 1974 wird das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege von der Kapelle im Dorf in den Eichenhain hinterm Dorf versetzt und dabei mit 2 neuen Gedenksteinen für die Zeit 1939-1945 ergänzt. Das provisorische Holzkreuz hat ausgedient. 1974 Der Vorsitz im Kriegerverein Mardorf geht vom langjährigen 1.Vors. Heinrich Förthmann (Nr.12 *1.9.1904) an Rolf Lorisch (Nr.240 / *12.2.1925 / Schulrat in Neustadt und Sonderschulrektor / Foto unten im Juni 1995). Er bleibt es bis 1995. Gründung Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg/Weser. Zuständig für Wasserläufe I.Ordnung (Weser, Leine), II.Ordnung (Meerbach, Nordbach, Südbach), Unterhaltungsverband Meerbach-Führse (Mitglied wird die Stadt Neustadt, die Grundeigentümer im Rehbúrger Feld und Barloh. Für Wasserläufe III.Ordnung (sonstige Zu- und Abflüsse: Mardorfer Dorfgraben, Kreuzholzmoorgraben, Schäfergraben, Bannseegraben, Hochmoorgraben) ist zunächst noch der Wasser- und Bodenverband zuständig. Das Überlandwerk des Landkreises Neustadt wird als Stromversorger von der Hastra Hannover. 2.1.1974 Michael Baldauf übernimmt den Vorsitz (bis 1985) im Fremdenverkehrsverein Mardorf. M.Baldauf (*14.3.1918 München / Offizier, 5 Jahre russische Kriegsgefangenschaft / Bauingenieur und Unternehmensberater / oo Ursula 3 Kinder) ist seit 1963 in der CDU und vom 20.4.1971 bis 20.6.1986 im Niedersächsischen Landtag in Hannover. 1972-1974 im Kreistag Neustadt a. Rbge. 1976 holt er Franz-Josef Strauß nach Eilvese zu einem spektakulären Zelt- Auftritt vor tausenden Zuhörern. Ab 1981 ist er stellv. Bürgermeister in Neustadt. Er bewirkt auch den rasanten Anstieg der Mardorfer CDU auf über 60 Mitglieder. Am 23.4.1985 wird er Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf. Mitte der 1970er Jahre gehört immer noch viel Spaß zum Schützenfest und Erntefest in Mardorf dazu. Besonders gern verkleiden sich die Schützendamen, manchmal sogar schon vor dem Rundmarsch. (Rechtes Foto aus 1984) 1. März 1974 Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch Hannover-Gesetz, weil die Reform in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle Gesundung der Landeshauptstadt durchgeführt wird. Mardorf verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den Willen der Bevölkerung und seiner gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen Kunststadt Neustadt. Das gleiche Schicksal ereilt auch Steinhude, das aus Schaumburg herausgelöst und der Stadt Wunstorf zugeschlagen wird. Dort ist der örtliche Widerstand so groß, dass ein Staatskommissar die Belange regeln muss. Der Landkreis Neustadt a.rbge. wird erst am 1.8.1977 enggültig aufgelöst. 235

Karte für das Gebiet mit dem Landkreis Neustadt a. Rbge. (bis Juli 1977 in beige). Grellgelbe Gemarkung zeigt die Gemarkung der Gemeinde Mardorf. Hellblau ist der ehemalige Bereich des Landkreises Schaumburg-Lippe am Steinhuder Meer (Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg, Altenhagen). Östlich davon ist der Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sachsenhagen). Dunkelgrau ist der westliche Zipfel der Stadt Hannover (Marienwerder) und hellgrau der ehemalige Landkreis Hannover nördlich (Heitlingen, Engelbostel) und südlich (Seelze) von Hannover. Hellgrün ist der ehem. Landkreis Burgdorf (Resse, Heitlingen). Westlich grenzt der Kreis Nienburg (Rehburg, Brokeloh, Husum) und nördlich der Kreis Fallingbostel (Norddrebber, Schwarmstedt) an. 236

1.3.1974 Der Vorläufer des späteren Naturparks Steinhuder Meer wird gegründet (erst 1983 erhält er die heutige Form). Im Stadtrat Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt. Nach der Wahl am 9.6.1974 wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor. Die Mardorfer Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister. Der Kindergarten Mardorf wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen. Neu als Betreuerinnen sind: Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77). Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns (Nr.78 *1933 CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 CDU), D.Meyer (Nr.49 *1951 CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 SPD), W.Meier (Nr.312 *1940 SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 UWG). Nach der Kommunalwahl am 9.6.1974 hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat, W.Struckmann Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die SPD 4 Sitze (W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski). Im neuen Interims-Ortsrat Mardorf sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der bisherige Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 CDU), der jetzt auch im Stadtrat Neustadt a. Rbge. sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 SPD). 31.3.1974 Als ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Hans-Otto Gade (*1.6.1947 oo 2 K. / 1978 Buxtehude) eingeführt. Er ist auch Kapellengemeinde-Vorsteher seine stv. ist Anneliese Münchow. 11.-13.5.1974 (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in Mardorf! Schützenkönig ist Dieter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1974 Die Hauptschule Mardorf kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis zum 31.7.1977. Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Großraum Hannover das gesamte Grundstück um den Weißen Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant Weiße Düne. Von allen Übernachtungen in Mardorf und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und 12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen. Um 1975 Im Erholungsgebiet Mardorf befinden sich 550 Wochenendhäuser und die Campingplätze sind mit 1150 Zelten belegt (Wohnwagen spielen noch keine Rolle). Die Bettenkapazität in Mardorf liegt bei 520. So wird von einer Belegung von max. fast 6.000 Personen am gesamten Nordufer ausgegangen. Dazu kommen noch ca.17.000 Tagesbesucher. An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. auf dem Grundstück von Nr.459) wird ein kleiner Kiosk als Imbiss eröffnet. Er heißt u. a.: Anke s / Conny s / Imbiss zum Meer. In Mardorf gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft. 1975 Mardorf hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150 Zweitwohnungen gezählt. Bau des therapeutischen Hallenbads (Foto rechts: heute) im DRK-Heim (am Möwengrund). Einweihung des größten Campingplatzes in Mardorf Nordufer Camping (Pferdeweg 3-5). Gebaut vom Großraum Hannover auf privaten Mardorfer Grundstücken (u. a. Brase Nr.3) für 330 Dauercamper, 127 Durchgangscamper, einige Wohnmobilstellplätze. Erster langjähriger Pächter ist Familie Meyer-Weidemann. Ab 2000 übernimmt Familie Brase (Nr.3) mit dem Ehepaar Hopp (Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe Auszeichnung von 4 Sternen. 237

1975 Eröffnung der Badeinsel. (Die Energieversorgung der Insel erfolgt ab 2008 ausschließlich durch Sonnenergie und Biomasse). Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m ünn) wird später zu einer Dauerreparaturstelle. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am Weißen Berg dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009 sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Polizeiposten und DLRG-Rettungsstation. Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (Mardorf Nr.110 Badehotel) und um 2000 (Panorama-Restaurant) 14.2.1975 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (55 später 47 Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923). 21.2.1975 1.Vors. im TSV Mardorf wird Walter Grehl (*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986. 11.4.1975 Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt: Verkehrsverein Mardorf e.v. und der neue Slogan heißt: Mardorf Perle am Steinhuder Meer. 17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge sein Sohn Werner (Fotos unten). Mai 1975 Hannover 96 steigt unter Trainer H. Kronsbein (Sohn Peter wohnhaft in Mardorf) erneut in die 1.Bundesliga auf. Das Trainingslager für die Vorbereitung ist auch einige Male in Mardorf (Hotel zur Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV. Sommer 1975 Die lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Wald- und Moorbränden in Norddeutschland (auch das Tote Moor brennt gefährlich nah bis an Mardorf heran). Ulrich Hermann (Mardorf Nr.195 Foto des Reethauses rechts) wird Leiter der privat organisierten Wasserrettung Steinhuder Meer. 238

8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe. Auch die Feuerwehr Mardorf ist mit Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 Wasserbomber (Wasserflugzeug Canadair CL 125) des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus dem Steinhuder Meer auf. ( Wasserbomber : Gemälde Opppermann Hamburg / Foto H-U.Opppermann Wölpinghausen) 1.10.1975 Einführung einer neuen Postleitzahl für Mardorf: 3057 (Rehburg behält 3056). Die Poststelle bleibt auf dem Buchenberg 3 (Nr.112). Ende 1975 Der Verkehrsverein Mardorf gibt ein neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis heraus: Perle am Steinhuder Meer und Sonnenstrand des Steinhuder Meeres. 239

30.11.1975 Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren. Stoffers Fritz wird am 10.2.1910 in Mardorf am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in Mardorf von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der Mardorfer Kapelle die Bauerntochter Ida Nortmeier (*1912 Nr.19) vom Wieschenhof. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt der den Dienst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a. Oldenburg). Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird nach Sibirien verschleppt und kann erst 1946 völlig ausgemergelt wieder heimkehren. Er widmet sich jetzt den Rest seines Lebens dem Aufbau des neuen demokratischen Staates. Er ist an vielen Stellen und in vielen Ämtern öffentlichen und privaten zum Wohle der Allgemeinheit tätig. 1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des Schützenvereins Mardorf, später dessen Ehrenvorsitzender. 1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im Landkreis Neustadt a.rbge. Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt: stv. Um 1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975). 1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.rbge. 27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt a.rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD) im Kreistag noch bis 1974 (Gebietsreform). Hier setzt er sich besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft, die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die Selbständigkeit Mardorfs oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er Mardorf noch in die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. Die Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes weitere Anstrengungen. 1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein Mardorf und bleibt dessen Vorsitzender bis Anfang 1972. 1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53 und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover. Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim Landeskulturamt Hannover. 1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis 1974) des (Fremden-) Verkehrsvereins Mardorf. Als Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen. Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht Senat für Landwirtschaftssachen Celle. Beisitzer am Verwaltungsgericht Hannover. 4.6.1967 bis 10.5.1974 Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9 (Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Die Mardorfer haben am 19.2.1986 das Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer nach ihm benannt. (Daten zusammengetragen von Enkel Friedel Dankenbring) 5.12.1975 Die Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus Mardorf Nr.195 (Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für die Rettungs- und Bergungsboote auf dem Meer. Die damals eingeführten Dienste werden bis heute fortgeführt 3.1.1976 Orkan Capella mit Wind bis 145 km/h führt zu einer Jahrhundertflut an der Nordsee-Küste! Jan.1976 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60). 1976 Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei in Rehburg durch Mardorfer Gespanne: Wilhelm Nülle (Nr.53?) und Heinr.Stadtländer (Nr.61 / ab 1941 noch mit Pferden, erst 1956 mit dem Trecker). Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der Mardorfer Seite komplett. Für 160.000 DM ist der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. Die neue 1,5 m breite Trasse parallel zum alten Polendamm (Großes Dreckmoor) verbindet den südlichen Mummrian mit dem Heudamm. Konstruktionsmängel lassen aber den teuren (1/2 Mio.DM) Weg schon in den nächsten 2 Jahren wieder im Moorrast versinken. 240

So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm eine beliebte Wanderstrecke in den Großen Dreckmoorwiesen. 16.5.1976 Die Boots-Ringlinie auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf. 5.-7.6.1976 (Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x Dieter Denker (*1946 Nr.73) er wird damit König der Könige! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32). Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer regelmäßig in Mardorf. 5.11.1976 Gründung Gemischter Chor Germania Mardorf! Dieser Gesangverein steht jetzt Frauen und Männern offen und so sind gleich am Anfang 25 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder dabei. Vors. bleibt H.Langhorst (Nr.2). Dirigent wird Holger Göring (Nr.70) und bleibt es bis 2009. Dez.1976 Weiße Weihnachten mit Schnee. Mardorf Ufer 1977 (Lütjen Mardorf bis Erlenweg / Bahlsengelände / Nordufer-Camping / Badestrand) 1977 Die SNM ( Schmalspurbahn Neustadt-Mardorf ) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher Genehmigungsbemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren Planungen für eine Bahnverbindung über das Tote Moor ein. Sommer 1977 Zum Abschluss der Fußballsaison 76/77 2.Kreisklasse II.Herren: Betreuer Walter Grehl, F.Dankenbring, H. Wuschansky, J.Mooshake, D.Meyer, Zieseniß, S.Meier, W.Asche, R.Kutsche, F.Ohlhagen, K.-H.Kausch, Betreuer H.Heidorn. 28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950 Nr.23) König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. Die Feuerwehrkapelle erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine Fahne in Form einer rot-blauen Standarte. 241

1.8.1977 Aus den alten Landkreisen Grafschaft Schaumburg (RI) und Schaumburg-Lippe (STH) wird der neue Kreis Schaumburg (Kennzeichen: SHG). Der Landkreis Neustadt a.rbge. geht im neuen Landkreis Hannover (ca. 500.000)auf, der jetzt das gesamte riesige Gebiet um Hannover umfasst. Das Autokennzeichen ändert sich: Der Landkreis Hannover hat jetzt H XX 1111. Aufgrund sinkender Schülerzahlen eröffnet die Grundschule Mardorf / Schneeren (Doppelstandort) mit dem Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 - Nr.22). Lehrerin Annemarie Röhl (Mdf.Nr.232 / in Mardorf 1.8.1973). 3./4.9.1977 Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins Mardorf. 4.10.1977 Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird Mardorf Staatlich anerkannter Erholungsort. Mardorf ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Mardorf nimmt weiter zu. 1977/1978 Die letzte Saison (Spiel in Steinhude) einer eigenen I.Herrenmannschaft des TSV Mardorf (3.Kreisklasse): (hinten) Friedel Dankenbring, Dieter Meyer, Heinrich Heidorn, Reiner Kutsche,??, Friedrich Ohlhagen, Herbert Karau, Heinz Wuschansky, (vorn) Helmut Mantei, Walter Heidorn, Siegfried Meier, Heinz Thürnau. Mardorf nach Südosten 1978 (Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke) 242

1977/1978 Die letzte eigenständige Jugend des TSV Mardorf (B-Jugend mit Schneerener Spielern / 1.Jahr Kreisliga Hannover-Land). (Foto beim Pokalspiel in Helstorf: Hartmut Wiebking, Kurt Kasemir, Werner Förthmann, Hartmut Bruns,? Eichmann, Holger Kasemir, Holger Hofmann, Lothar Völke, Uwe Heidorn, Alexander Kahle, Bernd Brinkmann, Achim Förthmann, Frank Eichmann, Heinrich Struckmann / Trainer F.Dankenbring Nr.23) 1.1.1978 Der Spielkreis Mardorf kann wegen der sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene Räume im südlichen Anbau der Schule beziehen. Die Betreuungszeit ist jetzt von 7:45-11:45 Uhr Vormittags. 1978 Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte Mardorfer Kapelle (von 1722) völlig modernisieren. Die gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel, Empore, Balkon, Bänke) wird herausgenommen. Es bleibt eine schlichte moderne Kirche mit Stühlen und Fußbodenheizung zurück der markante Schornstein ist überflüssig. Im Laufe der kommenden Jahre wird dann aber die Einrichtung wieder Stück für Stück im alten Stil vervollständigt. So kommt 1978 ein Wandkruzifix, 1982 Taufengel, 1989 Altardecke und Eichenbohlen zur Erinnerung an alle bisherigen Pastoren und schließlich 2003 wieder Sitzbänke. Heinrich Rusche (*9.11.1923 Nr.53 / Blanken-Rusche / Anbauer und Landwirt / oo seit 20.5.1948 mit Adelheid Schlombs aus Schlesien / 2 Kinder: Heinrich, Sabine). An vielen Stellen des öffentlichen Lebens in Mardorf und darüber hinaus tätig: Seit 1953 Mitbegründer und Ausschussmitglied und von 1978 bis 1998 Vorstandsmitglied (auf dem Foto 5.v.r. / es fehlt F.Meyer Nr.23) des Wasser- und Bodenverbandes Steinhuder Meer-Bruch (Vorsteher August Lustfeld sen. Rehburg). 1956 bis 1961 Gemeinderats-mitglied Mardorf. 1975 bis 1995 Vorsitzender der Kühlhausgemeinschaft Mardorf. 1979 bis 1985 Versammlungsmitglied in der Landwirtschaftskammer Hannover. Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung von Sanitärstationen an jedem Nordufer-Steg. Gründung der Spielgemeinschaft Mardorf / Schneeren für Fußball. Der TSV Mardorf (unter der Führung von Walter Grehl) und der TSV Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt zur Saison 1978/79 jetzt 4 Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und für fast jeden Jahrgang eine Jugendmannschaft. Einige bekannte langjährige (zum Teil noch 2012 aktive) Spieler der Zeit sind: Helmut Mantei (*1951 Nr.248), Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23), Siegfried Meier (*1956 Nr.94) und Wilfried Breuer (*1954 Nr.224/65 gleichzeitig der wohl erfolgreichste Mardorfer Fußballer überhaupt weiter unten sein letzter Spielerpass). 243

1.3.1978 Gründung der Yachtschule Mardorf (Segelschule im DSV) durch Joachim Gossler (Mardorfer Vehrenheide, Heideweg 2). 13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle (*1933 Nr.82), Kinderkönig zum 4x Werner Förthmann Nr.32. Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5920 Sport- und Freizeitboote zugelassen (max. Länge: 7,60 m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25 Rettungs- und Bergungsbooten. Gesamt gibt es 35 Segelvereine und es finden 20 Regatten (darunter auch Deutsche und Internationale Meisterschaften) statt. 2./3.9.1978 Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr (Treffen der Kompanien bei Asche und Dreieck) und So.13 Uhr Umzug mit den Erntewagen. Dez.1978 Bei der Feuerwehr Mardorf gibt es die Ersatz- Neubeschaffung eines TLF 8/W (Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb, Besatzung 1-2 / das TLF8/S war ungeeignet für den Einsatz nördlich des Meeres). Das Fahrzeug sollte dann bei guter Pflege 25 Jahre Dienst tun, ist aber bis 2012 im Einsatz. 14.12.1978 Vereinbarung über die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten (Lk Hannover, WFVStM für die 24 Segelvereine, DLRG,. FFw Steinhude). An 16 Standorten (davon Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22 vereinseigen) stationiert. Jährlich werden 2400 ehrenamtl. Wach-Stunden und 100 Einsätze geleistet. Die Kosten von ca. 200.000 DM werden privat getragen. 24.12.1978 Weiße Weihnacht mit viel Schnee. 29.12.1978 Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich bis -20 C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und Sperrungen. Um 1978 Kräheninsel vor Mardorf. Auf der Luftaufnahme um 1978 kann man noch gut den halbrunden Insel-Charakter erkennen, die im Übrigen zu Steinhude gehört und nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes erreicht werden kann. (Foto: Rechts oben am Bildrand die beiden Privathäuser in der Nähe der Roten-Kreuz-Str. und links unten das Schilfhaus) Bis 1979 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Willem Rovers. Nüllen Grund (hinter der großen Wiese der Kleine Brink mit Kühlhaus und den beiden Fachwerkscheunen, rechts die Hofstelle Nr.19) 244

Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt! 1979 Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren. Mardorf hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer. Der Verkehrsverein Mardorf feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85 Mitgliedern). 1.5.1979 Lehrerin in Mardorf Heidemarie Brinkmeyer (Mdf.Nr.142). 2.-4.6.1979 (Pfingsten) Schützen- und Volksfest unter den Eichen. Am Samstagabend muß bei über weit über 500 Tanzwilligen das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim Katerfrühstück kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz Thürnau (*1946 Nr.77) wird durch Egon Franke (traditioneller Annagler ) eine weitere inoffizielle Scheibe ( Froschmotiv wegen Poggenecke) zum Nachbarn H.Thürnau (Nr.13) angebracht., weil er noch nie eine errungen hat. Kinderkönigin ist am Montag Kirsten Fussy (*1966 Nr.179). Zum Festumzug nehmen noch viele Kinder mit bunten geschmückten Stöckern (Jungen) und Bögen (Mädchen) teil. Sie werden an der Grundschule abgeholt. 15.12.1980 Die Feuerwehr Mardorf bekommt nach intensiven Bemühungen seit 1979 erstmals einen Einsatzleitwagen (MTW Mannschaftstransportwagen 1/7, ein gebrauchter VW-Bus T3 Foto rechts oben). 8./9.9.1979 Erntedankfest unter den Eichen. Sa. Rundmarsch und So. Umzug der Erntewagen. 3.11.1979 Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191) nach 27 Jahren Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als 1.Vorsitzender) verabschiedet und zu Pfingsten 1980 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird Walter Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith Dalhoff 2 Kinder: Karola und Torsten). (Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig F.Dankenbring mit einer Balkonrede ) Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300 Mitglieder an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor der Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz Mardorf verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa. Kammeier in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des neuen Schützenhauses und der Friedhofskapelle 1983 verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses. Er ist der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als Walter-Langhorst-Platz mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983 benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987 an Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden (+27.8.1994). Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34). 24.12.1979 Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten! Um 1980 Neubau der Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) durch den Eigentümer Achilles. 1994 wird es zum Ital. Restaurant Al Lago. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für ein Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen. 245

Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3 und 3a) und die geplante Veräußerung bzw. Abriss der Neuen Alten Schule (Nr.97 obere Etage war lange Mietwohnung und im großen unteren Raum war ab 1963 eine kleine Strumpffabrik und später eine Außenstelle des Rehburger Gummiwerks) als eines der wenigen Wahrzeichen in Mardorf setzt eine Erneuerungsbewegung in Gang. Die Dorferneuerung Mardorf hat das Ziel der Rettung alter dörflicher Strukturen und die Gestaltung des Ortes für die Zukunft. Es mündet schließlich 1983 in der Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf (späteres Logo rechts). Initiatoren sind Josef Boslar und Wilhelm Brase. Viele Projekte werden in den Folgejahren in Eigenleistung umgesetzt. Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres- Cup. Initiator ist Georg Depken (+2011) vom SV Rehburg. Die Orte westlich des Steinhuder Meeres ( die einen Meerblick haben ) sollen daran teilnehmen. Zunächst sind dies Rehburg, Mardorf und Winzlar. Doch auch Münchehagen und später Loccum (aber nur bis 2003) kommen hinzu. Die Tradition wird bis nach 2011 beibehalten. Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert. Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf. 3.2.1980 Neuer ev.-luth. Pastor für Mardorf und Schneeren wird Ernst-Friedrich Heider (ab 1982 Hannover). Vorsteherin der Kapellengemeinde Mardorf ist Anneliese Münchow. 18.5.1980 Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und hat weltweite negative klimatische Auswirkungen. 24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961 Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73). 23./24.8.1980 Erntefest mit Luftballonwettbewerb (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. Die Feuerwehr-Kapelle Mardorf wird mit 15 Jungs und Mädels kräftig verjüngt. 22.9.1980 1.Golfkrieg (Irak-Iran). 26.9.1980 Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt). 5.10.1980 Bei der Bundestagswahl werden in den beiden Mardorfer Wahlbereichen insgesamt 1392 Stimmen abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP 127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1. 22.10.1980 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (48 später über 50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann (Nr.96 *1940). 3.12.1980 Amtliche Viehzählung in Mardorf: 48 Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück Schafe. Ende 1980 Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich) sorgt für Wirbel in Mardorf. Alle Mardorfer Vereine sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen Sportplätze, Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen für über 26 Mio. DM entstehen. Die betroffenen Bürger und Vereine investieren aber lieber in ihre vorhandenen Bereiche. Wie die weitere Entwicklung bis zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel) zeigt, liegen sie damit richtig, denn aus den ganzen Planungen wird letztlich nichts. Schiedsmann ist H.Bartling (Schneeren -1991), stellv. aus Mardorf ist Wilhelm Asche Nr.88 (-1991). Bis 1981 Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in Mardorf für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten. 1981 Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs im Ruckfeld bis zu den südlicher gelegenen Steinhuder Wiesen. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B) entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die Beeke. Die erforderlichen Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte Mardorfs wird landwirtschaftlich genutztes Land verkauft bis dahin war es eher üblich zuzukaufen). 246

DKV-Heim (Nr.133) in 1981 1981 Sanierung des Mardorfer Klärwerks für 1,4 Mio. DM. Mardorf hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen. 6.-8.6.1981 (Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine Damenscheibe ausgeschossen. Am Samstagnachmittag soll mit einer Abordnung und der Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden. Schützenkönig Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber schon beim ersten zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte. Spaß haben alle umso mehr. Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit Wolkenbruch. Die Kapelle muss ihre Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten wollenen Bunge-Uniformen werden nach der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht mehr passen. Die Scheibe beim König nagelt am Sonntag der Bundesminister Egon Franke mit Widmung an. (Foto unten: nicht im Bild Spielmannszug Mardorf, Sohn Franke, Michael Baldauf-MdL, Egon Franke-MdB/Bundesminister für Innerdeutsche Beziehungen, Dietmar Kansy-MdB, Aloys Bunge, dahinter weitere Honoratioren mit Rolf Lorisch, Neust.Bürgermeister Henry Hahn, Rudi Semsroth, Abordnungen SV Schneeren und SV Winzlar, Könige Mardorf, SV Mardorf, Feuerwehrkapelle Mardorf). Am Montag geht es zum Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54). Die Freiwillige Feuerwehr aus Eudenbach (Königswinter) beginnt eine bis heute andauernde Freundschaft mit der Mardorfer Ortswehr. 24.6.1981 NSG HA60 wird im Meerbruch mit 202 ha ausgewiesen. Neuer Eigentümer ist der Landkreis Hannover. 247

11.7.1981 Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink / Foto unten) als erste Dorferneuerungsmaßnahme. Mit Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus entstehen. 17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird ein finanzieller Reinfall, da nicht einmal die Hälfte tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark). 29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung. 27.9.1981 Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat Mardorf hat die CDU- Fraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und Ortsbürgermeister wird ebenfalls W.Brase (*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). Die SPD hat 3 Sitze und der unabhängige Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein Mandat. So hat der neue Ortsrat nur 10 Mitglieder. 1.11.1981 Friedrich Fritz Brase tritt nach der Kommunalwahl sein gewonnenes Mandat nicht mehr an und zieht sich aus der Orts- und Stadtpolitik zurück eine Ära geht zu Ende! Fritz Brase (*2.2.1923 in Mardorf Nr.59 - Zum Fuhrenkamp 1 oo Wilma Stadtländer*1924 Nr.61 Sohn Friedrich *1949) übernimmt um 1950 den elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines Allianz-Versicherungsbüro. Schon früh ist er in vielen Mardorfer Vereinen auch im Vorstand (z. B. Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den Wiedergründungs-Mitgliedern des Fremdenverkehrsvereins Mardorf und ist zeitweise auch 1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung ist er maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 staatlich anerkannter Erholungsort und erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961 wird er Gemeindedirektor in Mardorf. Am 29.9.1968 kommt dann auch noch die Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr übernimmt er auch den Vorsitz der Realgemeinde Mardorf. Alle diese Ämter hat er als SPD-Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis zum Ende der Selbständigkeit Mardorfs 1974 inne. 1970 ist er unter den Vätern des Mardorfer Spielmannszuges im Schützenverein. 1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes Mardorf (1.Vorsitzender 14.2.1975 22.10.1980). 1973 gründet er mit anderen örtlichen Honoratioren (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke, Deutscher Wilhelm) den legendären Mardorfer Frühschoppen. Mit der Gebietsreform ab 1.3 1974 wird er Mardorfer Ortsbürgermeister (bis 1981 ist der 1. der drei Brase-Cousins ). Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und Kanalisation in Mardorf, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977 Einrichtung der Grundschule Mardorf/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995. Nov.1981 (Foto unten v. l.: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Ortsbürgermeister Wilhelm Brase, Wolfgang Dinter, stv. Obgm. Wilhelm Rabe, Peter Büscher - CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn, Wilhelm Nortmeier - SPD). (Daten zusammengetragen F.Dankenbring Nr.23) 248

24.12.1981 Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe. 1982 Baubeginn der neuen Friedhofskapelle. Die Dorfgemeinschaft Mardorf nimmt sich des vom Abriss bedrohten Transformators (1913) an. Bei Rodungsarbeiten an den Diepholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte Findling in Mardorf entdeckt später Paul-Woldstedt-Stein genannt. Er wird mit einem Bergepanzer an den Hochmoorweg geschleppt. 17.3.1982 Gründung der Jugendfeuerwehr Mardorf durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker und stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern: Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach. Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur Seite oder folgen im Amt: Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon Rodenbeck, Uwe Rodenbeck, Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier. 29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer Poolparty gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin. Schützenkönig ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77). Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250). Ende Aug.1982 Erntefest. Seit 1982 wird vom Verkehrsverein Mardorf die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer vorangetrieben. Es sind noch die damals üblichen braunen Schilder. Anfang 1983 Neue ev.-luth. Pastorin für Mardorf und Schneeren ist Bernhardine Dine Barta (* Wiesens oo / 1985 in Hannover). Die Jugendherberge (Nr.119) wechselt die Eltern : Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen oo Martina Slany (bis 1989) übernimmt. Zu Fuß verüben zwei Rehburger Männer einen Banküberfall auf die Sparkasse in Mardorf. Sie werden schon nach 25 Minuten am Ortsrand verhaftet. 5.1.1983 Entschlammungsausschuß Steinhuder Meer eingesetzt vom Nds.Ldw.Min. Glup (ohne Ergebnis). 30.1.1983 Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum. Die alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen direkt vom Friedhof aus stattfinden. 11.3.1983 Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV Mardorf. Unter der Leitung von Walter Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet worden. Der Platz ist nun auch in dunklen Zeiten nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln. Dazu findet ein Freundschaftsspiel mit Arminia Hannover statt. 30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den Eichen auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene Gebäude in das Neue integriert. Endlich hat Mardorf wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6 moderne Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der Motor für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst (Nr.73). Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als Walter-Langhorst-Platz benannt. Der ehemalige Notteich wird von der Realgemeinde vergrößert und vertieft. 1.5.1983 Bei der alljährlichen traditionellen Jagdversammlung (mit anschließender Gemeindeversammlung) wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft gewählt. 21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst (Nr.73). Die Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit Torfmoor-Bahnfahren in den Kaarbuschwiesen verschönert. 249

Richtung Buswartehaus 1983 an der Kapelle (W.Rabe, W.Struckmann, F.Dankenbring, K.-H.Schlupp) Sommer 1983 Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1. neues Fachwerk-Gebäude in Mardorf. Der Spruch über dem offenen Tor lautet: Ich stehe hier Mardorf zur Zier Anno 1983. Am 3.7. wird das Buswartehäuschen neben der Kapelle eingeweiht. Wiederaufbau des Meyer-Speichers. Aloys Bunge übernimmt sämtliche Kosten und möchte das Gebäude als Jugendhaus genutzt wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch viele Mardorfer Jugendliche mit im Einsatz. Auch die Inschriften an den Außenbalken sind entsprechend formuliert: Ein alter Speicher neu erbaut ist Mardorfs Jugend anvertraut (Wappen Mdf.) Gestiftet Aloys Bunge / Anno 1983. Spätestens seit dieser Zeit hat sich auch der Name des Platzes verfestigt: Aloys-Bunge-Platz. Mardorf wird Schönstes Dorf im Neustädter Land (Begriff vom Verkehrsverein entwickelt). Die Veranstaltung kommt im NDR-Fernsehen. Die Siegertafel hängt am Dorfgemeinschaftshaus. Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im Meerbach. Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe Mardorf (16 Jugendliche) unter Leitung von J.Boslar. 22.-24.7.1983 Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin nördlich des DRK-Heimes. 20./21.8.1983 Erntefest im Festzelt unter den Eichen. Anf.Nov.1983 Der Welt droht im Kalten Krieg wegen Fehlinformationen ein nuklearer III.Weltkrieg. 26./27.11.1983 Das 1.Adventssingen findet auf dem noch kleinen Dorfplatz statt. Genau zum Trompetensolo vom Dachfenster der Neuen Alten Schule setzt leichter Schneefall ein. Es entwickelt sich der heute so erfolgreiche Weihnachtsmarkt. Dez.1983 Die Sprechstelle der Stadt Neustadt (Eva Kahle Nr.82) zieht in das neue Dorfgemeinschaftshaus. 6.12.1983 Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft Mardorf e.v. im Gasthaus Asche-Bruns (Nr.78). 250

Grillplatz (am Dorfgemeinschaftshaus um 1984) 1984 Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen Schule (Nr.97) mit Grillplatz. Im Keller ist jetzt das Vereinsheim des Angelsportvereins ASV Hai (4.000 Arbeitsstunden). Im Erdgeschoß ist Sitzungsraum des Ortsrates und oben die Sprechstelle der Stadt und Tourist-Info untergebracht. Benennung: Aloys-Bunge-Platz! Widmungsgleicher Vorgang durch Allgemeinverfügung der Stadt Neustadt a. Rbge. für den Uferweg in voller Länge (vom Kurhotel bis Neue Moorhütte) wird von der Stadt nicht durchgeführt. Das Strandhotel (Nr.326) wird von Familie Böllert an Familie Täger abgegeben. Ihnen folgt 1998 Familie Grunwald, 2000 Familie Herbrechtsmeier und 2002 Frank Wittmershaus. Gründung der Baufirma Wilhelm Höfer (B.d.L.Birken 11 / *26.2.1936 oo Rose Marie / 2 Kinder) Höchstes Jahresmittel: Wasserstand im Steinhuder Meer mit 38,033 m ünn. 1.2.1984 Mit dem Ruhestand von Helmut Dannenberg geht die Ära Dannenberg in Mardorf zu Ende. Schon sein Großvater (Nebel) und Vater Heinrich Dannenberg waren vor ihm Lehrer bzw. Schulleiter in Mardorf. Generationen von Kindern kannten immer einen Lehrer Dannenberg. Helmut Dannenberg (*6.9.1923 Mardorf Nr.22 / Lehrerfamilie Kirchdorf/Deister seine 4 Geschwister werden alle Lehrer / oo 6.10.1951 Jutta Schütze*1928 Jauernig, Schlesien / ebenfalls eine Lehrerfamilie 2 Söhne). 1942 macht er Abitur und wird danach gleich an die Kriegsfront auf dem Balkan geschickt. Er kann die russische Kriegsgefangenschaft erst 1947 verlassen. Aber schon 1948 beginnt er das zweijährige Studium auf Lehramt in Hannover. 1950 bekommt er eine Anstellung in Hannover-Hainholz. Am 1.10.1954 übernimmt eine Lehrerstelle an der alten Mardorfer Volksschule (Aloys-Bunge-Platz) und zieht auch mit der Familie nach Mardorf in die neue alte Schule (Nr.97) nebenan. Nach dem Umzug in die neue Volksschule am Schulweg (Eichendorffstraße) am 4.9.1959 übernimmt er die Leitung und wird am 1.1.1960 Hauptlehrer. Mit der Gebietsreform am 1.4.1974 wird aus der eigenständigen Hauptschule in Mardorf eine Grundschule mit nur noch 4 Klassen. Am 1.8.1977 wird er schließlich Leiter der wegen des weiteren Schülerrückgangs notwendig gewordenen gemeinsamen Grundschule Mardorf/Schneeren. Bei seiner Verabschiedung wird er als eine der Mardorfer Persönlichkeiten geehrt, der seinen Beruf mit Herz und Verstand ausgeübt hat. Neue Grundschulleiterin Mardorf/Schneeren ist Margrit Segatz aus Neustadt a. Rbge. (bis 1989). Frühjahr 1984 Der Verkehrsverein Mardorf (1.Vors. Michael Baldauf) hat 73 Mitglieder. Das Info-Büro besetzt seit 1974 (zuerst noch in ihrer Wohnung am Vogelherd) bis 1986 Eva-Maria Kahle (Nr.82). Am neuen Schützenhaus ist unter den Eichen (Realgemeinde) ein kleiner Park entstanden. Um die Jahrhunderte alte Weide ist der Notteich zu einem ansehnlichen Dorfteich erweitert worden und über den kleinen Bach spannt sich eine Holzbrücke. Sie entwickelt sich zu einem beliebten Fotomotiv für Brautpaare. Mai 1984 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60). 4.6.1984 Eröffnung der Mardorfer Bier- und Cafestube in der ehem. Hofstelle Nr.38 (Auf dem Mummrian 10) durch Horst Puttnins (*11.6.1933 oo) Dorlis Hörlücke (*16.10.1934) später in Diepholz. 251

9.-11.6.1984 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut Mantei (*1951 bei Nr.77), Kinderkönig Torsten Ideker (Nr.91). Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) ist Kreisschützenkönig. Eva Kahle (Nr.82) erhält die Mardorfer Damenscheibe am Freitagabend. 20.-22.7.1984 Strandfest des Verkehrsvereins Mardorf mit der Wahl der Strandköniginnen nördlich des DRK- Heimes. 1.8.1984 Lehrerin in Mardorf wird Bärbel Biniok. 24.-26.8.1984 Am Freitagabend ist Kommers zum Jubiläum 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mardorf. Am Sa. findet das Erntefest mit Erntewagenumzug statt und So. ist ein großer Umzug von Feuerwehren. Die Volkstanzgruppe Mardorf (von 1972) beendet ihre aktive Tätigkeit mit 34 Mitgliedern. (Brase-Speicher von ca. 1660 um 1996) (Kreisschützenkönig 1984 mit Scheibe H.Nülle Nr.54) 29.8.1984 Richtfest des wieder aufgebauten Brase-Speichers (ehemaliger Schweinestall auf der Hofstelle Nr.3 / im Dez.1983 abgebaut) auf dem Bungeplatz. Hier wird im Laufe der Jahre die Tourist-Info, um 1998 ein Blumenspeicher (Andrea Kirk), um 2000 das kleine Lokal Hexenstübchen (Ingrid Gerberding, Nr.85 / Bärbel Bülter bis 2003) und ein Versicherungsbüro (ab 2009) untergebracht. Die eichene Gedenktafel an der Nordseite hat folgende Inschrift: Mardorfer Speicher aus dem Jahre 1660, gestiftet vom Bürgermeister Willi Brase. Wiedererrichtet im Jahre 1984 durch die Dorfgemeinschaft Mardorf. 9.9.1984 Um 9:09 Uhr beginnt die Veranstaltung Ein Dorf stellt sich vor. Trotz Dauerregen ist es ein Riesenerfolg. U. a. wird zu dem Anlass die Landesstrasse ganztägig gesperrt. Veranstaltungen finden im ganzen Ort statt. Es gibt Hubschrauberrundpflüge mit einem sehr alten Gerät, das eine Woche später abstürzt. Die jahrelangen Begleiter der Dorferneuerung Mardorf Dr.E.W.Peters (Landkreis Hannover) und C.H.Schlupp (Stadt Neustadt) erarbeiten mit einigen Mardorfern (u. a. J.Boslar, W.Nortmeier, F.Dankenbring) eine Bilderchronik: Mardorf in alten Photographien. Mardorf erringt beim nächsten Kreiswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden den 5.Platz und der Naturpark Steinhuder Meer bekommt beim Bundeswettbewerb die Goldmedaille. 27.11.1984 Den Vorsitz der Mardorfer CDU (60 später 68 Mitglieder und damit stärkster Verband neben Neustadt) übernimmt nach dem überraschenden Parteiaustritt von Wilfried Struckmann (Nr.96) der bisherige Stellvertreter Friedrich Dankenbring (Nr.23 / Heerhof 3*1952). 1.12.1984 Zweiter kleiner Kriminal-Film Eifersucht der MAFIA (Mardorfer Filmamateure) hat Premiere. 252

Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen Gebäuden immer weniger Unterkünfte. 1985 Michail S. Gorbatschow wird Generalsekretär des ZK der KPdSU (1990/91 Präsident). Mit ihm beginnt das Ende des Afghanistankrieges und der Sowjetdiktatur und ab 1989 auch das Ende des Warschauer Paktes mit den anderen kommunistischen Diktaturen in Osteuropa. Die neue öffentliche Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird von der Stadt Neustadt, dem Großraum Hannover und Ulrich Herrmann (Mardorf Nr.195) erbaut. Den Kranverkehr regelt bis nach 2011 Diether Breuer. Der Kiosk (Foto unten) wird an Rosemarie Höppner (Lehmkuhle) und Michael Spengler verpachtet. Der kommunale Steg (N41) wird vom Verkehrsverein Mardorf übernommen. Später wird im südlichen Abschnitt des Holunderweges eine separate Trailor-Wartespur ausgebaut. Mardorf hat 1.539 Einwohner (davon 20 Ausländer), 17,2 km Gemeindestraßen mit nur 407 m Bürgersteig. Ein kleiner Fachwerk-Geräteschuppen wird am Aloys- Bunge-Platz (Parkplatz, später Wesemann) errichtet. Bis 5.1.1985 ist katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) Johann Reese. Danach ist kurze Vakanz. Anfang 1985 wird auf der Jahresdienstversammlung Manfred Silbe (Nr.242 *1960 / bis 1991) neuer Ortsbrandmeister in Mardorf und Wilhelm Ideker Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Mardorf: Wilhelm Ideker (*1.1.1923+19.4.1994 / Mardorf Nr.91 / Sohn Wilfried ist langjähriger Leiter der Feuerwehrkapelle / Ehefrau Marie *1927 ist von 1954-2003 stellv. Vorsitzende des Mardorfer DRK). Er ist seit 1945 in der Freiwilligen Feuerwehr und von 1957 bis 1974 Gemeindebrandmeister. 1957 gründet er auch mit anderen Musikern (Wilhelm Asche Nr.88) die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Zu den unvergessenen Auftritten gehören sicher die bei Aloys Bunge in Hannover und beim Bundesminister Franke in Bonn. Sohn Wilfried Ideker (*19.11.1952) ist seit Mitte 1980 Leiter der weit über Mardorf bekannten Musikkapelle. Die Feuerwehr erlebte während seiner Amtszeit einen großen Aufschwung: 1964 wird das Löschfahrzeug LF8/TS und 1971 das Tanklöschfahrzeug TLF8/S angeschafft. 1972 erfolgt dann die ersehnte Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Aufenthalts- und Übungsraum an der Eichendorffstraße. Ebenso beginnt eine noch heute enge Freundschaft zur Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter. Ab 1974 bis 1984 ist er dann Ortsbrandmeister in Mardorf, zuletzt im Rang eines Oberbrandmeisters. Die Mardorfer Wehr wird innerhalb der Stadt Neustadt a. Rbge. zur Stützpunktfeuerwehr. 1977 erfolgt die Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenabzeichens in Silber. 1978 wird ein TLF8/W als Ersatz für das alte beschafft. 1979 sorgt er für den 1.MTW (VW-Bus). 1982 Gründung der Jugendfeuerwehr. Er ist nebenbei über viele Jahre Mitglied im Gemeinderat und verantwortlich tätig in vielen anderen Gremien, Vereinen und der Dorfgemeinschaft in Mardorf. Frühjahr 1985 Das Sportabzeichen wird erstmals in Mardorf abgenommen (Walter Grehl mit Familie). 23.3.1985 Das NDR-Radio Niedersachsen mit Dr. Christian Wolf sendet von 15:30-17 Uhr live aus dem Schützenhaus Mardorf und berichtet über alle dörflichen Aktivitäten. 10.-13.4.1985 Die Paris-Fahrt des Schützenvereins ist damals noch etwas Besonderes für die Mardorfer. 23.4.1985 1.Vorsitzender des Verkehrsvereins Mardorf wird Christian Herr (Nr.110-Weiße Düne seit 1977 im Verein) bei 79 Mitgliedern. Am 30.4.1985 wird der neue Name Verkehrsverein Mardorf am Steinhuder Meer e.v. offiziell und der Mitgliederstand wächst. An der Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird der erste kommunale Steg (N41) am Meer errichtet und vom Verein betrieben. Der Slogan für das Nordufer lautet jetzt: Mardorf die Sonnenseite am Steinhuder Meer. 253

16.5.1985 Besetzung der ev.-luth. Pastorenstelle in Schneeren mit dem Ehepaar (mit 2 Kindern) Klaus (*8.5.1938 Lübeck / bis 2001) und Elisabeth Gülich (*Höner 16.1.1950 in Schötmar / bis 2010). 25.-27.5.1985 (Pfingsten) Angelika Diers (Nr.231) erhält am Samstag die Damenscheibe. Sonntag: Schützenkönig Werner Förthmann (Nr.32). Montag: Kinderkönig Oliver Struckmann (Nr.30). Eva- Maria Kahle (Nr.82) schießt bei den Deutschen Meisterschaften. 28.6.1985 Einweihung Brase-Speicher als Geschäftsstelle (Info) des Verkehrsvereins Mardorf. 14.7.1985 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für Mardorf) ist Pfarrer Ladislaus Klara (Polen). 19.-21.7.1985 Strandfest mit Wahl der Strandkönigin auf dem Festplatz am DRK-Heim. 29.7.1985 Um 14:30 Uhr hinterlässt eine Windhose (kleiner Tornado) eine 200x40 Meter breite Schneise der Zerstörung am Weidenbruchsweg (Campingplatz Stemke). Es gibt erheblichen Sachschaden. Auf dem Steinhuder Meer werden 8.038 Boote (hauptsächlich mit Segel) gezählt das ist der höchste Stand überhaupt! 1.8.1985 Lehrerin in Mardorf wird Irmgard Ditt (Eichendorffstr.). 31.8./1.9.1985 Erntefest mit SZ-Jubiläum. Nov.1985 Ende 1985 Die Singegruppe der evang.-luth. Kirchengemeinde wird unter Leitung von Elisabeth Gülich (Schneeren) gegründet. Der Verkehrsverein Mardorf erstellt nach fast 10 Jahren ein neues Prospekt mit Gastgeberverzeichnis. Jetzt wirbt man mit dem neuen Badestrand und dem Restaurant Weiße Düne. Vom langen Steg gehen regelmäßig Ausflugsboote nach Steinhude und zum Wilhelmstein. Der Verein ist zu dieser Zeit auch Mitglied im Fremdenverkehrsverband Weserbergland- Mittelweser. 254