Erfahrungsbericht Erasmus- Auslandssemester an der Aarhus University in Herning, Dänemark 01.09.2013 31.01.2014
Vorbereitung (Planung, Organisation & Bewerbung bei der Gasthochschule) Schon seit langer Zeit stand für mich fest, dass ich mein Auslandssemester in Dänemark absolvieren werde. In Dänemark leben schließlich die glücklichsten Menschen der Welt. Ich habe mich für die Aarhus University entschieden, da das Bildungsniveau in Dänemark recht anspruchsvoll ist und ich dieses als Herausforderung gesehen habe, um meine Englischkenntnisse zu verbessern. Die Mentalität der Dänen kannte ich schon bereits vor dem Auslandssemester und kann diese als herzliche Menschen beschreiben. Die Planung für das Auslandssemester lief relativ unkompliziert ab. Das International Office ist sehr hilfsbereit und antwortet stets schnell auf E- Mails. Vor der Abreise erhält man ein Welcome Package von der Gastuniversität mit allen notwendigen Informationen über Herning. Vor Antritt des Auslandssemesters ist es sinnvoll eine Auslandsversicherung abzuschließen. Zwar wird man von dem dänischen Krankensystem aufgefangen, jedoch benötigt man die dänische Krankenkarte (yellowcard). Es dauert meist bis zu sechs Wochen, bis man diese erhält. Sollte in dieser Zeit ein Arztbesuch anfallen, muss man diesen aus eigener Tasche bezahlen. Ich kann hierbei die Student- Global- Care Auslandsversicherung von MLP empfehlen, diese ist im Vergleich mit anderen Anbietern am günstigsten und bietet die beste Leistung. Des Weiteren habe ich mir eine Kreditkarte von der DKB besorgt, um im Ausland kostenlos Geld abheben zu können. Die offizielle Währung in Dänemark ist die dänische Krone. Dabei sind 1 Euro umgerechnet 7,4629 Kronen. Allgemein ist Dänemark ein sehr teures Land aufgrund des höheren Lohnniveaus, Umsatzsteuer und Sozialabgaben. Unterkunft An der Aarhus University gibt es für Austauschstudenten zwei Möglichkeiten zu hausen. Entweder werden diese auf dem Birk Centerpark oder der Agroskolen Hammerum untergebracht. Der Birk Centerpark liegt direkt an der Universität, welche in wenigen Gehminuten erreicht werden kann. In einem Apartment werden jeweils zwei Studenten untergebracht, dabei handelt es sich um ein sehr gepflegtes Zimmer mit schöner Einrichtung. Jedoch wird einer von beiden keine Privatsphäre mehr genießen können, denn durch den unvorteilhaften Schnitt der Wohnung, muss stets eine Person das Zimmer des anderen durchqueren, um die Küche oder das Bad zu erreichen. In der Miete ist die Benutzung des Fitnessstudios enthalten, welches direkt auf dem Campus liegt. Bei der Unterkunft in dem benachbarten Örtchen Hammerum handelt es sich um eine landwirtschaftliche Schule. Jeder Student erhält dort ein Zimmer und muss sich im Regelfall das Badezimmer und die Küche mit zwanzig anderen Studenten teilen. Die Unterkunft erinnert hierbei an ein Internat. Ich habe das Glück gehabt in einem Apartment untergebracht zu sein, in dem ich mir die Küche und Bad mit nur drei
weiteren Studenten geteilt habe. Zunächst muss ich sagen, dass ich doch sehr enttäuscht war von meinem Zimmer. Es schien mir recht klein zu sein und hat mir in der Gegenüberstellung mit den Zimmern im Birk Centerpark von der Einrichtung nicht gefallen. Doch gegen Ende des Auslandssemester habe ich meine Unterbringung zu schätzen gelernt, denn mir wurde bewusst, dass diese relativ viele Vorteile bot im Vergleich zu dem Birk Centerpark. Dabei möchte ich einige aufzählen: Privatsphäre durch die Einzelzimmer gegeben Einkaufsmöglichkeiten in wenigen Gehminuten erreichbar Günstige Miete Keine Begrenzung bei der Waschanzahl der Wäsche Studenten können sich durch die Abende in der Großen Küche besser kennenlernen Studium an der Gasthochschule Die Universität ist sehr modern gehalten und erinnert von der Größe mehr an eine Hochschule. Das Studium an der Aarhus University ist anspruchsvoll und sollte nicht unterschätzt werden. Vorab habe ich meine Kurse in dem Learning Agreement vermerkt, welches noch nachträglich abgeändert werden kann. Meine belegten Kurse habe ich so
abwechslungsreich wie möglich gehalten, welche aus Finance I, Business Plan Extended, Organisational Behavior und Dänisch bestanden. Zu den meisten Kursen werden zusätzlich freiwillige Tutoriums angeboten. Alle meine Kurse wurden in englischer Sprache angeboten, wobei mich die sprachlichen Kompetenzen der Professoren sehr beeindruckt haben. Das Niveau habe ich an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein bisher nur bei sehr wenigen Professoren erlebt. Die Studierendenanzahl pro Kurs bestand aus maximal vierzig Personen. Im Unterricht ist es üblich den Professor mit seinem Vornamen anzusprechen. Dadurch herrscht ein herzliches und offenes Verhältnis zwischen Professoren und Studierenden. Viele Professoren haben keine richtigen Skripte zum Ausdrucken und arbeiten vielfach mit themenbezogenen Büchern. Die Anschaffung ist kostspielig, jedoch zur erfolgreichen Teilnahme notwendig. Den Unterricht verfolgen die Studierenden alle auf ihrem Laptop und fertigen so auch ihre Notizen an. Dadurch habe ich mich an Anfang fast old- fashioned gefühlt, als ich Block und Taschenrechner auspackte. Sollte man nicht gerade auf dem Birk Centerpark leben ist es unvermeidlich sich ein Fahrrad anzuschaffen, um auch bequem die Innenstadt erreichen zu können. Busfahren in Dänemark ist sehr teuer. Leider gibt es dort kein Semesterticket wie in Deutschland. Sollte man auf den Luxus Bus zu fahren nicht verzichten wollen, ist es möglich sich ein Monatsticket für etwa sechzig Euro zu kaufen. Das Essen der Mensa ist um einiges teurer als in Deutschland. Es besteht aus einem Gericht und kostet um die fünf Euro.
Alltag und Freizeit Herning ist ein kleinerer Ort der mich sehr stark an Ludwigshafen erinnert. Die Stadt hat ein großes Einkaufszentrum und eine kleine Innenstadt mit einigen schönen Restaurants, einem Kino und einem Fitnesscenter namens DGI. Die Weggehmöglichkeiten sind jedoch sehr beschränkt. Es gibt zwei Clubs namens Crazy Daisy und Zwei große Bierbar. Eine schöne Bar, die fast ausschließlich von Studenten besucht wird namens Baren ist ebenso einen Besuch wert. An den Wochenenden ist es möglich sich die umliegenden Städte anzuschauen, welche bequem per Zug- oder Busverbindung erreicht werden können. Da Herning nicht viele Unterhaltungsmöglichkeiten bieten kann, waren wir Austauschstudenten diesbezüglich eigenverantwortlich. Jedoch werden auch vielerlei Events von der Aarhus University organisiert, wie beispielsweise gemeinsame Kochabende, Kulturevents, Filmabende und Motto Partys. Auf dem Campus öffnet das Studenter Huset seine Türen dreimal die Woche, welches ein zentraler Treffpunkt der Studenten ist. Jeden Freitag öffnet die Friday Bar der Universität ab zwölf Uhr Mittags, in der man sich zu günstigen Preisen alkoholische und nicht alkoholische Getränke kaufen kann. Es spielt laute Musik und stimmt die Studenten auf das kommende Wochenende ein. Fazit Als Fazit meines Auslandssemesters kann ich sagen, dass ich es jedem Studenten nur ans Herz legen kann ein Auslandssemester zu absolvieren. Man lernt so viele neue Leute kennen aus den unterschiedlichsten Ländern und hat durch die gemeinsamen Abende eine unvergessliche Zeit zusammen. In dem halben Jahr bin ich über meine eigenen Grenzen hinausgewachsen und möchte diese Erfahrung nicht missen. Man wird viel selbstbewusster und verbessert nebenbei auch die Englischkenntnisse.