Auftaktveranstaltung des Lokalen Aktionsplans in Peine am 23.8.2011 Peine ist bereit für das Großprojekt LAP... Das gestrige gemeinsame Fastenbrechen in der Moschee ist Mut machend. Auf solch einer Plattform wächst die Möglichkeit das Zusammenleben in Peine zu befördern. Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Kessler die Auftaktveranstaltung, die den erschienen ca. 80 interessierten Bürgerinnen und Bürgern, hauptamtlich und ehrenamtlich in Peine Engagierten das Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN KOMPETENZ STÄRKEN vorstellte. Peines Projektleiterin, die Beauftragte für Gleichstellung, Familie und Integration Zahra Deilami, erläuterte, dass der Verwaltung viel daran liegt, mit möglichst vielen zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren nachhaltig Netzwerke in Peine auszubauen und zu stärken. Um eine Gesellschaft voran zu bringen, sind alle gefragt. Generations- und Milieuübergreifend! Konkret ist der Wunsch mit dem LAP, gemeinsam Kinder und Jugendliche stark zu machen gegenüber Vorurteilen Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen Migrantinnen und Migranten aktiv zu beteiligen. Zu Beginn geht es darum zu analysieren: Was soll in Peine erreicht werden - wo liegen die Probleme? Wo wollen wir hin welche Projektideen und Ziele gibt es? An 10 sogenannten Thementischen wurden erste Probleme benannt und Ressourcen identifiziert: Schulen Jugend und Zukunft (Rechts) Extremismus Integration/ Migration Demokratie/ Partizipation Frauen/ Gleichberechtigung Soziale und kulturelle Bildung Armut und soziale Ausgrenzung Öffentlicher Raum/ Spannungsfelder Gesamtgesellschaftliche politische Partizipation Waltraud Kämper, Hozo 7 Zentrum für Beratung und Kompetenzentwicklung, 19.9.2011
Thementisch : Schulen 1. Probleme/Stolpersteine Die Probleme in den Schulen sind auch die aller anderen Tische - Armut - Soziale Ausgrenzung - Fehlende Disziplin und fehlender Respekt. (Wo bleibt elterliche Erziehung?) Mitschülerinnen und Mitschüler können sich der Störungen kaum erwehren Schule als Institution kann an sie gerichtete Erwartungen und Versprechungen allein nicht halten bzw. erfüllen. Lückenhafte Medienkompetenz bei jung und alt Arbeit mit Kindern bedeutet auch Elternarbeit Niedrigschwellige Angebote Begegnungen von jung und alt fördern, Lebenswelten kennenlernen Persönliche Begegnungen Gesunde-Kranke, Sensibilisieren / Vorbehalte abbauen Selbsthilfegruppen besuchen Schulen Selbsthilfe macht Schule Wertevermittlung stärken Trennendes Überwinden und Verbindendes stärken Auf dem Weg zur inklusiven Schule www.eifer-ev.de - Neue Wege und Möglichkeiten in der Eltern (Schul-) Arbeit finden, deren Erfahrungsschatz nutzen - Die Menschen der Stadt - Begegnungen schaffen
Thementisch : Integration Migration 1. Probleme/Stolpersteine Sprache! Soziale Isolation (Angst das Haus zu verlassen, Zurückhaltung auf andere zuzugehen) Migrantengruppen, Sprachgruppen bleiben unter sich und halten zusammen, dann tauschen sie sich nicht mit anderen aus Teilnahme von Einheimischen lässt auch zu wünschen, Deutsche sollen auch mitmachen Gegenseitiges Verstehen fehlt Kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede gibt es (Religion) Gleichheit ist nicht herzustellen Normale Bürger werden nicht erreicht, nur Funktionsträger kommen zu Einladungen Die 2. Generation der Migranten werden immer noch als Migranten gesehen, keine Identifikation! Verstärkte Kinder- und Jugendförderung, durch die man die Eltern erreicht z.b. Musik, Kultur, Sport, Kunst Förderung von Quereinsteigern, Neuankömmlingen, weil immer neue kommen (z.b. aus Afghanistan) Intensiver aufeinander zugehen, Respekt trotz Unterschiede Vereine nicht nur für eine Sprachgruppe, Sprachförderung auch für Erwachsene Intensivere interkulturelle Arbeit in den Kitas, auch mit den Eltern Gemeinsame Projekte für Kinder von Einheimischen und mit Migrationshintergrund Patenschaften bilden Netzwerke zwischen den Kulturgruppen, Institutionen, Vereinen, Schule Vereine Schulen
Thementisch : Frauen/Gleichberechtigung 1. Probleme/Stolpersteine/ Handlungsbedarf Gleichberechtigung hat viele Facetten: - In der Gesellschaft werden Frauen oft nicht gleichberechtigt behandelt. Z.B. bei Bewerbungen können Frauen noch so gut qualifiziert sein, oft wird doch der Mann genommen. - In den Familien, das ist ja eher Privatsache, aber Kinderbetreuung ist ein ganz wichtiger Faktor - In finanzieller Hinsicht: z.b. Alleinerziehende Mütter oder Väter Im Dorf ist man als Zugezogene auch nicht gleich berechtigt (gleichberechtigt?). Da muss man sich bemühen, aber man kann in Vereine gehen, wenn man das will und dann wird man intergiert Es sollte Wahlmöglichkeiten geben für Frauen. Wer es will sollte berufstätig sein können, aber dafür muss es auch die Ressourcen geben: Kitaplätze, auch für kleine Kinder. Es sollte Angebote geben für Frauen als solche, nicht nur für Mütter oder bei Problemen.
Thementisch : Gesamtgesellschaftliche politische Partizipation 1. Probleme/Stolpersteine Das politische System ist unbekannt, unabhängig vom Alter und Geschlecht. o Möglicher Weise politisches Desinteresse, Problematik der Individualisierung Kapitalismus ist stärker als Demokratie, bestimmt den Menschen mehr Politik wirkt wie ein Biotop. Die Menschen fühlen sich nicht richtig beteiligt Beteiligung muss ein Prozess sein. Transparenz fehlt. Fehlende Aufklärung Medien, private Sender - Internet bietet die bessere Möglichkeit, aber individualisiert Jugendliche lernen nicht, die Informationen zu kanalisieren. Informationen sollten nicht nur parteipolitisch sein, sondern ungefiltert Vorurteile verhindern Partizipation Aufklärung, Sensibilisierung Workshops zum Abbau von Vorurteilen Interkulturelle Workshops, Darlegen der Möglichkeiten, die die Demokratie bietet, Vergleich politischer Systeme Interkultureller Gesprächskreis z. B. Jugendparlament mit Einfluss/ Mitbestimmung Schule in Ratssitzungen, Gremien, um Transparenz zu schaffen Einführung von jugendlichen mit Migrationshintergrund in die politischen Systeme der Bundesrepublik Schulen Parteien Stadt/Land
Thementisch : Demokratie/ Partizipation 1. Probleme/ Stolpersteine Demographischer Wandel Umgang mit den Erfordernissen Auch der alte, vielleicht verwirrte Mensch ist Bestandteil der Gesellschaft, mangelnde Informationen über Demenz Fehlendes Geld für Öffentlichkeitsarbeit, Infomaterial Seniorengerechte Stadtentwicklung, Demenz freundliche Kommune: Telgte Förderung der Nachbarschaftshilfe Kennenlernen der Bürger durch gemeinsame Aktionen Interessengemeinschaft pro Telgte seit 11/2011 Existierender monatlicher Stammtisch, Informationsaustausch interessierter BürgerInnen, gegenseitige Beratung wird geboten und wahrgenommen
Thementisch: Jugend und Zukunft 1. Probleme/ Stolpersteine Fehlende Vorbilder für Jugendliche Jeder ist in seiner Gruppe Wenig wissen über die Werte des Anderen Vernachlässigung in bildungsfernen Familien Generationsübergreifend, Konfessionsübergreifend, Geschlechtsübergreifend Begegnungen initiieren Programme für Schüler, Schülerinnen und deren Eltern Stärkung des Ich Toleranz gegenüber dem Anderen Wer bin ich? Was kann ich? Wo will ich hin? Orientierung geben Schülerparteien gründen, um Demokratie zu üben Die Menschen, Gespräche Thementisch : Armut und soziale Ausgrenzung 1. Probleme/ Stolpersteine Kinderarmut, Armut im Alter Kinder in der Schule ohne Frühstück Familien in sozialer Isolation Mangel an sozialen Kontakten Kostenloses Mittagessen für Kinder und Alte Ehrenamtliche Hilfe Alt und jung zusammenführen: Kinder singen, spielen im Altersheim
Thementisch : Soziale und kulturelle Bildung 1. Probleme/Stolpersteine Hemmschwellen für eine Teilnahme, z.b. Theater Eltern nehmen die Möglichkeiten für ihre Kinder nicht wahr und stellen keine Anträge. Es fehlen passende Informationen. Lösung wäre: Eine direkte Förderung der Angebote statt Anträge. Die Hürden müssen niedrig sein, sonst werden Kinder ausgegrenzt. Sportangebote: Kinder werden nicht in Vereinen angemeldet, deshalb sollte es verpflichtende Ganztagsangebote in den Schulen geben. Viele Kinder haben nicht das Geld, um kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Lösungsansätze: Kinder durch Kita und (Grund-)Schule zu kulturellen Angeboten hinführen. Thementisch : (Rechts) Extremismus Hier fanden sich interessanterweise keine Bürgerinnen und Bürger zum Gespräch.