Diese Werte machen die KSJ aus. Deswegen ist es uns wichtig, diese festzuhalten und den künftigen KSJ-Generationen mitzugeben.



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Transkript:

1 2 3 4 5 KSJ Kodex als Ergänzung der Selbstverpflichtungserklärung gemäß 3 Abs. 3 der Ordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Erzbistum Hamburg (PrävO) für Verantwortungsträger im pädagogischen Bereich der KSJ im Diözesanverband Hamburg 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Präambel Die KSJ ist ein katholischer Jugendverband, der im Diözesanverband Hamburg zur Zeit an den drei katholischen Gymnasien vertreten ist (Sankt-Ansgar-Schule, Sophie-Barat-Schule, Niels-Stensen- Gymnasium). Die KSJ möchte vermitteln, Gemeinschaft zu erleben, Jugendlichen die Chance zu bieten ihre Freizeit eigenverantwortlich zu gestalten, Persönlichkeit zu entwickeln und Leitungsfunktionen zu erlernen. Dies geschieht durch die Prinzipien des freiwilligen, ehrenamtlichen, selbstorganisierten, demokratischen Engagements. Kinder werden von Jugendlichen in Gruppen verschiedener Altersstufen geleitet. Diese wiederum werden von jungen Erwachsenen begleitet. Jeder Gruppe steht eine geistliche Begleitung zur Seite. Die Qualität der Gruppenarbeit wird durch fortlaufende Schulungen für sowohl JugendleiterInnen als auch Gruppenmitglieder gesichert. Die Inhalte unserer Jugendarbeit sind ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander und die Vermittlung von Glauben und Werten durch gelebte Vorbildfunktion. Diese Werte machen die KSJ aus. Deswegen ist es uns wichtig, diese festzuhalten und den künftigen KSJ-Generationen mitzugeben. 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 In der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Erzbistum Hamburg wird diesen ein religiöser und sozialer Lebens- und Lernort geboten. Mädchen und Jungen, junge Männer und Frauen werden gestärkt, indem ihnen die Möglichkeit gegeben wird, ihre Persönlichkeit zu entfalten, sich mit ihren Stärken und Schwächen in Gemeinschaft einzubringen, eigene Grenzen zu erfahren und sich selbstbewusst zu artikulieren. Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzbefohlene werden ermutigt, Verantwortung in Kirche, Politik und Gesellschaft wahrzunehmen, und sie werden auf ihrem Weg begleitet, diese aktiv mit zu gestalten. Im Erzbistum Hamburg wird entschieden dafür ein eingetreten, Mädchen und Jungen, junge Männer und Frauen sowie erwachsene Schutzbefohlene vor Gefährdungen zu schützen. Vor diesem Hintergrund gebe ich hiermit folgende Selbstverpflichtungserklärung ab: 32 33 34 35 36 1. Ich achte und respektiere die Persönlichkeit und Würde meiner Mitmenschen. Meine Arbeit und mein Engagement für und mit Kindern und Jugendlichen in der Erzdiözese Hamburg sind von Wertschätzung und Vertrauen geprägt. Vertrauen ist in der KSJ die Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Grumis (Gruppenmitglieder). Es ist wichtig, dass ich dieses Vertrauen durch Wertschätzung des Anderen 1/6

37 38 39 40 41 zeige und die jeweiligen persönlichen Grenzen respektiere. Durch Partizipation (z.b. bei Zelt- & Gruppenrunden, Küchendienst auf dem Sommerlager, Gemeinschaftserfahrung durch Gruppenspiele und PIP- und Leiterrunden) erfährt jeder KSJler, dass die KSJ nur als Gemeinschaft funktioniert. Ich bin mir meiner pädagogischen Aufgabe bewusst und möchte dadurch die persönliche Entwicklung der Schutzbefohlenen fördern. 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 2. Ich schütze die mir anvertrauten Kinder und Jugendlichen vor körperlichem und seelischem Schaden, vor Missbrauch und Gewalt. Um dies zu gewährleisten, tauschen sich die Verantwortlichen regelmäßig über ihre Schutzbefohlenen aus. Dies geschieht in einem vertraulichen Rahmen (Leiterrunden, LLB-Runden, Geister-Runden). Hierbei bemühe ich mich um Transparenz wenn nötig auch unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten oder zuständiger Fachstellen. Für jeden Schutzbefohlenen gibt es Bezugspersonen, denen er oder sie sich anvertrauen kann. Beispielsweise gibt es auf allen Solas (Sommerlagern) in regelmäßigen Abständen einen Grumirat. Als Leiter kann ich mich unter anderem an meine LLBs (Leiterrundenbegleiter) wenden, welche wiederum durch einen Geist begleitet werden. Zudem ist es besonders wichtig, dass kein Strafen der Schutzbefohlenen stattfinden darf und dass die Schutzbefohlenen zu jedem Zeitpunkt über ihre Rechte informiert sein müssen. Dies kann beispielsweise in Form von Sola-Regeln auf einem Zeltlager geschehen. Pädagogische Konsequenzen sollen im Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes stehen. Beispielsweise soll kein Kind Küchendienst machen, wenn es abends zu laut war. Wenn ein Grumi jedoch die Dusche verdreckt, kann man die Konsequenz Dusche säubern aufzeigen. 58 59 60 61 62 63 64 65 66 3. Ich gehe achtsam und verantwortungsbewusst mit Nähe und Distanz um. Individuelle Grenzen von anderen und mir selbst respektiere ich. Dies bezieht sich in besonderer Weise auf die Intimsphäre und persönliche Grenzen der Scham von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen. In der Jugendarbeit besteht immer ein asymmetrisches Beziehungsverhältnis zwischen Verantwortungsträger und seinen Schutzbefohlenen. Dies ist so zu verstehen, dass der Verantwortungsträger immer in einer höhergestellten Position agiert, sprich der Mächtigere ist. Demzufolge ist der Schutzbefohlene immer in der Position des Schwächeren. In der KSJ gibt es verschiedene Ebenen der Verantwortlichkeit: Geistliche Begleitung Leiterrundenbegleitung Leiterrunde Diözesanleitung Stadtgruppenleitung Gruppenmitglied 2/6

67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 Es gibt sowohl körperliche als auch emotionale Grenzen, die in allen Fällen zu berücksichtigen und zu wahren sind. Es ist oft schwierig, die Grenzen anderer einzuschätzen, da sie bei jedem unterschiedlich sind. Deswegen müssen Regeln getroffen werden, die genügend Schutz der Grenzen versichern dies bedeutet, dass die persönlichen Grenzen lieber zu weit als zu eng eingeschätzt werden sollten. Insbesondere Kindern fällt es oft schwer, ihr Unbehagen offen zu formulieren. Bei der Ausübung meiner Leitungsfunktion bin ich mir des asymmetrischen Beziehungsverhältnisses immer bewusst und nutze dieses auch nicht aus. Zum Beispiel frage ich kein Grumi, ob es für einen Snickers mein Geschirr abwäscht. Ich achte die Intim- und Privatsphäre meiner Schutzbefohlenen (Waschräume, Schlafräume, ) und biete Raum für selbstgestaltete Atmosphäre unter den Schutzbefohlenen. 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 4. Ich beziehe gegen jedes diskriminierende, gewalttätige und sexistische Verhalten, ob in Wort oder Tat, aktiv Stellung. Abwertendes Verhalten wird von mir benannt und nicht toleriert. Ich beachte dies auch im Umgang mit Medien, insbesondere bei der Nutzung von Mobiltelefon und Internet. Sobald wir von Situationen wissen, in denen Kinder untereinander oder von Außenstehenden unangemessen behandelt werden, ergreifen wir die Initiative. Es geht darum, den Versuch zu unternehmen, Barrieren der Nationalität, der Sprache, Kultur, Religion, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung und der sexuellen Orientierung zu überwinden, Vorurteile abzubauen und eine umfassende Integration aller zu erreichen; dies geschieht alles in Zusammenarbeit von Grumis und Leitern. Meine Aufgabe ist es, die Grumis vor solchen Situationen zu schützen und nicht wegzuschauen. Bei Ausschreitungen ist es angemessen, persönliche Gespräche mit besonders auffälligen Kindern zu führen. Besonders im Umgang mit Medien (Handy, Internet) bin ich aufmerksam. Ein konkretes Beispiel sind Mobbing-Videos, die von Kindern hochgeladen oder weiterverschickt werden. Dabei hinterfrage ich auch meinen eigenen Konsum kritisch, vor allem im Beisein der Schutzbefohlenen (z.b. explizite Liedtexte, Videos etc.). Dies bedeutet auch, dass ich in meiner Leitungsposition auf die Informationen achte, die ich von mir selbst preisgebe. Des Weiteren will ich eine besondere Sensibilität bezüglich sozialer Netzwerke und dem Umgang nicht nur mit Grumis, sondern auch unter z.b. Leitern oder anderen Jugendlichen entwickeln. Durch meine Anwesenheit, durch Gespräche und aktives Eingreifen in Situationen möchte ich die Schutzbefohlenen schützen. Dies bedeutet für mich beispielsweise, dass ich bei jedem Anzeichen von Mobbing direkt interveniere, um seelischem Schaden vorzubeugen. Außerdem achte ich darauf, dass alle Spiele, Einheiten, Aktionen etc. angemessen ausgewählt und durchgeführt werden. Hierbei darf es kein Ausgrenzen, Bloßstellen oder Entwürdigen von Schutzbefohlenen geben und alle Spiele, Einheiten, Aktionen etc. müssen auf freiwilliger Basis geschehen. 3/6

105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 5. Ich bin mir meiner besonderen Vertrauens- und Autoritätsstellung sowie meiner Vorbildfunktion gegenüber den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen bewusst. Mein Leitungshandeln ist nachvollziehbar und ehrlich. Ich nutze keine Abhängigkeiten aus. Das Wohlbefinden des Kindes steht im Vordergrund. Ich bin mir meiner Leitungsfunktion bewusst und weiß um die asymmetrischen Machtverhältnisse. Deshalb gehe ich mit dem Vertrauen verantwortungsvoll um und nutze das Abhängigkeitsverhältnis nicht aus (Strafdienste, willkürliche Belohnungen,...). Ich arbeite transparent. Als Vorbild für meine Schutzbefohlenen halte ich das Jugendschutzgesetz ein und sehe vom Alkohol- und Zigarettenkonsum im Beisein der Gruppenmitglieder ab. Generell konsumiere ich keinen harten Alkohol und keine illegalen Drogen im Zusammenhang mit der KSJ. Mein Konsum ist immer verantwortungsbewusst. Uns ist die Arbeit in der Leiterrunde und die Arbeit in den anderen Gremien sehr wichtig. Hierfür ist regelmäßiges, gegenseitiges, offenes und ehrliches Feedback von den Leitern, den LLBs, der geistlichen Begleitung etc. nötig. Die Wichtigkeit des Austauschs und Feedbacks gilt auch für sämtliche anderen Gremien, die keinen direkten, ständigen Kontakt mit Schutzbefohlenen haben (z.b. SGL, DL etc.). 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 6. Ich bin mir bewusst, dass jede sexuelle Handlung mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen Konsequenzen für mein Engagement oder meine Arbeit, gegebenenfalls disziplinarische und/oder strafrechtliche Folgen hat. Ich achte die drei Regeln der Sexualität: Freiwilligkeit, Alter und Öffentlichkeit. Dies bedeutet, dass alle Handlungen ohne Zwang innerhalb des rechtlichen Rahmens und im Hinblick auf die persönlichen Grenzen anderer geschehen. Selbstverständlich unternehme ich alles, um gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen. Im Falle des Falles stehen wir als Verband für eine lückenlose Aufklärung ein. Ansprechpersonen im Missbrauchenfällen sind die geistliche Leitung in Person von Pater Björn Mrosko SJ (040 / 25 30 34 0, Bürgerweide 33, 20535 Hamburg) sowie in höherer Instanz die Präventionsstelle des Erzbistums Hamburg (Frau Hallay-Witte, 040 / 248 77 462, Am Mariendom 4, 20099 Hamburg). 134 135 136 137 138 139 140 141 7. Ich achte auf Anzeichen von Kindeswohlgefährdung und bilde mir kritisch ein Urteil. Dabei verharmlose ich weder noch übertreibe ich. Ich weiß, wo ich mich beraten lassen kann oder Hilfe zur Klärung und Unterstützung bekomme und nehme diese in Anspruch. Uns ist es wichtig, in den Leiterrunden über das Wohlergehen einzelner Kinder zu sprechen. Als Leiter habe ich einen besonderen Zugang zu den Grumis und achte auf Anzeichen von Kindeswohlgefährdung auch durch Dritte. In solchen Fällen hat es Priorität, eine emotionale Distanz zu wahren, auch wenn es schwer fällt. Ich sehe von impulsivem Handeln auf jeden Fall ab 4/6

142 und wende mich stattdessen an Pater Björn Mrosko SJ bzw. einschlägige Beratungsstellen. 143 144 145 146 147 148 149 8. Ich habe mich im Rahmen einer Schulung mit dem*) Thema Kinderschutz und Prävention von sexueller Gewalt auseinandergesetzt und darüber*) informiert. Zudem habe ich die geltenden Instruktionen des Generalvikars des Erzbistums Hamburg gemäß 3 Abs. 2 der Ordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Erzbistum Hamburg (PrävO) zur Kenntnis genommen und werde diese beachten. 9. Ich bin auf 3 Abs. 3 Satz 2 PrävO nochmals hingewiesen worden. (Fußnote 1) 150 151 152 153 154 10. Traditionen Der Umgang mit Traditionen von Leiterrunden und in der KSJ Hamburg muss kritisch und flexibel sein. Traditionen dürfen niemals das Kindeswohl als erste Priorität der Jugendarbeit gefährden. Dazu bin ich bereit, mich vom Zwang der Tradition loszureißen und in Sinne der Schutzbefohlenen zu handeln. 155 156 157 158 159 160 161 162 163 11. Weiterbildung Ich fördere und nehme an Maßnahmen teil, die mich persönlich und meine Leitungstätigkeit reflektieren und kritisch hinterfragen. Dies geschieht unter anderem durch Reflexions-, Partizipations- und Bildungsmaßnahmen. Ich sorge dafür, dass entwicklungsfördernde Strukturen, in Zusammenhang mit meiner pädagogischen Aufgabe geschaffen werden. So bearbeite ich den Kodex altersgemäß auch mit Grumis. Der Kodex wird fortlaufend von den Gremien der KSJ Hamburg reflektiert, auf Aktualität überprüft und gegebenenfalls geändert. Hamburg, 22. März 2014 164 165 166 167 12. Erklärung zum Kodex Ich akzeptiere die festgehaltenen Punkte in vollem Umfang und richte mein Handeln in der KSJ danach aus. Mir ist bewusst, dass ein Verstoß gegen den Kodex eine dem Vergehen angemessene Konsequenz nach sich ziehen kann. 168 169 Ort, Datum Unterschrift 5/6

170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 Glossar Grumi: Gruppenmitglied Leiru: Leiterrunde PIP-Runde: Primus inter pares (lat. für der erste unter gleichen ). Für gewöhnlich wird eine PIP- Runde gewählt, wenn die Grumis in der 8. Klasse sind. Die Grumis wählen in einem demokratischen Prozess einige unter ihnen aus, die die Rolle eines PIP einnehmen. Eine festgelegte Größe der PIP-Runde gibt es nicht, diese kann von den Grumis oder der Leiterrunde selbst bestimmt werden. PIPs haben keine höher gestellte Position gegenüber ihren Mit-Grumis, übernehmen dennoch einen größeren Teil der Verantwortung im Hinblick auf die Selbstorganisation der Gruppe, inbesondere für Gruppenstunden, Gesamtgruppenaktionen und dergleichen. Sola: Sommerlager LLB: Leiterrundenbegleiter Grumirat: Eine Feedback-Runde von Vertretern jedes Zeltes oder jeder Gruppe unter der Begleitung von zwei Leitern, den Leiterrundenbegleitern oder der geistlichen Begleitung, die auf Sommerlagern oder anderen Ausfahrten täglich stattfindet. Geist: KSJ-Jargon für Geistliche Begleitung SGL: Stadtgruppenleitung DL: Diözesanleitung 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 1 3 Abs. 3 Satz 2 PrävO lautet: Für den Fall, dass wegen einer Straftat im Zusammenhang mit sexueller Gewalt ein Ermittlungsverfahren gegen eine nach dieser Ordnung verpflichtete Person eingeleitet wird, ist diese verpflichtet, dies ihrem Dienstvorgesetzten oder der Person, die sie zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit beauftragt hat, umgehend mitzuteilen. Hinweis: Straftaten im Zusammenhang mit sexueller Gewalt sind jene gemäß 171, 174 bis 174c, 176 bis 180a, 181a, 182 bis 184f, 225, 232 bis 233a, 234, 235, 236 StGB. *) Die Worte mit dem und darüber sind im Rahmen einer redaktionellen Änderung vom 8.8.2012 eingefügt worden. **) Dieses Feld ist aufgrund einer redaktionellen Änderung vom 16.4.2013 eingefügt worden. 6/6