Isar (Staatsgrenze bis Loisach), Loisach, Walchensee, Kochelsee, Eibsee (ISR_PE01)

Ähnliche Dokumente
Amper, Würm, Starnberger See, Ammersee, Wörthsee, Pilsensee, Osterseen (ISR_PE04)

Lech, Wertach, Bannwaldsee, Hopfensee, Weißensee (LEC_PE01)

Fließgewässer. Hochwasser. Fronleichnamshochwasser, Juni

Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl FW vom

Kombination von statistischen Niederschlagsdaten mit einem realen Ereignis zur Ableitung eines Extremereignisses für Simulationen von Stauanlagen

Wasserwirtschaftsamt Weilheim. Vergleich LME ALMO Sep. 2007

Hochwasser Analyse des Hochwassers am Kamp/NÖ im August Inhalt. Wie wird Hochwasser definiert? Hochwasserganglinie.

Wasserwirtschaftsamt Kempten

Retentionskataster. Flussgebiet Lahn

Retentionskataster. Flußgebiet Walluf

Überschwemmungsgebiete Hochwasservorhersage. an der oberen Kyll. Bürgerversammlung HW-Partnerschaft Kyll Jünkerath, 14.

Arbeitsgruppe B Wie können Hochwässer schon am Entstehen gehindert werden?

Hochwasserereignis am Suchabach, Sagerbergbach, Globasnitzbach und Sittersdorfer Bach

Anhang 6: Maßnahmen des natürlichen und technischen Hochwasser-Rückhalts im Einzugsgebiet

Bezirksregierung Düsseldorf

Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Funkrufnamen BOS

Hochwasserschutz Straubing - Deggendorf

Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland

Hydrologische Zusammenfassung zum Hochwasser an Elbe und Weser im Juni 2013

Retentionskataster. Flussgebiet Lempe

Die hydrologische Bilanz Kärntens 2016

Hochwasser in Vorarlberg am 01./

Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasserereignisse an der Donau

DAS HOCHWASSEREREIGNIS VOM 1. UND 2.MAI 2016 IN DER WESTSTEIERMARK

TS Eibenstock Zwickauer Mulde Hochwasser in Sachsen und die Rolle der Stauanlagenbewirtschaftung

Neugestaltung Regenwasserbehandlung Mitte Flughafen Düsseldorf GmbH. Hochwasserbetrachtung

Hochwasser im August 2002 (mit Berichtigungen vom )

Retentionskataster. Flussgebiet Orb mit Haselbach

Erfahrungen aus 25 Jahren Hochwasserrisikomanagement an der Bauna in Hessen. Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher

Die hydrologische Bilanz in Kärnten 2014

Retentionskataster. Flussgebiet Eichelbach

Freien Wähler zur Bekanntgabe der Schlüsselzuweisungen im Jahr 2011

Hochwasserrisiko an der Donau

Überschwemmungsflächen des Simmerbachs in Gemünden. Dr.-Ing. Stefan Wallisch

Retentionskataster. Flussgebiet Äschersbach

Auswirkungen von Verlandungen in der Oker

1 NIEDERSCHLAGSMENGEN

DIE HOCHWASSEREREIGNISSE IM MAI UND JUNI 2018 IN DER STEIERMARK

Retentionskataster. Flussgebiet Elbe

Anfragen zum Plenum anlässlich der Plenarwoche in der 42. KW Anfrage zum Plenum des Abgeordneten Florian S t r e i b l (FW):

DAS HOCHWASSEREREIGNIS AN RAAB, WEIZBACH UND MODERBACH VOM JULI 2005

Ein extremes Niederschlags-Abfluss-Ereignis am 17. September 2006 im oberen Lahn- und Dillgebiet

ERLÄUTERUNGSBERICHT. 1. Anlass, Zuständigkeit

Fachliche Vorgehensweise

Rückblick auf das Juni - Hochwasser 2013 an der Elbe aus gewässerkundlicher Sicht

Hochwasserschutz an der Selke im Harz

Bayerischer Landtag. Schriftliche Anfrage. Antwort. 17. Wahlperiode Drucksache 17/18978

Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Herausgeber und Verlag) München Hochwasser Mai 1999 Gewässerkundliche Beschreibung

DIE HOCHWASSEREREIGNISSE VOM 13./14. SEPTEMBER 2014 IN DER STEIERMARK

Bewertung des Hochwasserrisikos für Gewässer II. Ordnung sowie für die Bereiche mit wild abfließendem Oberflächenwasser in Pirna

DIE HOCHWASSEREREIGNISSE IM MAI UND JUNI 2013 IN DER STEIERMARK

HOCHWASSERSCHUTZ OBERES DONAUTAL

6.13 Betrachtungsgebiet 13 Langebrück, Schönborn

Retentionskataster. Flußgebiet Wieseck

%-Abweichung vom Niederschlag 1961/90 h N -Jahressumme [mm] Jan 10. Feb 10. Nasse Monate Trockene Monate Summenkurve Jahr. Jan 10.

Fachliche Ziele und Grundsätze Teil B XI Wasserwirtschaft

HYDROLOGISCHE PROGNOSEN

LARSIM Workshop 2017

DAS HOCHWASSER VOM BIS IN DER STEIERMARK Ein Bericht des hydrographischen Dienstes Steiermark

Talsperrenbewirtschaftung im tschechischen Teil des Elbeeinzugsgebiets

Hochwasserrückhaltemaßnahmen in Tschechien und Thüringen gut für Prag, Dresden, Magdeburg

Retentionskataster. Flussgebiet Schwarza

München Garmisch-P. Innsbruck (KBS 960)

Hochwasserschutz durch die Saalekaskaden. Möglichkeiten und Grenzen

Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten

Retentionskataster. Flussgebiet Warme

Das bayerische Flutpolderprogramm

Januar-Hochwasser 2018 in Deutschland 3. Update

Bericht zu unserer Amphibiensammelaktion 2010

Wirkungen weiträumig verteilter Rückhalte - Maßnahmen. auf den Hochwasser-Ablauf im Rhein

Zustand Solothurner Gewässer 2007

Wasserverband Wilhelmsburger Osten Mitgliederversammlung 11. April 2013

Retentionskataster. Flußgebiet Wetzbach

Estermannstraße Januar 2003 BP 9,18 m

Dr. Blasy - Dr. Øverland

Retentionskataster. Flussgebiet Mühlbach

Hochwasserschutz in Dresden- Was hat sich seit 2002 getan?

Vorgehensweise bei der Ermittlung von Überschwemmungsgebieten

ERLÄUTERUNGSBERICHT. Die vorläufige Sicherung erfolgte mit Bekanntmachung des Landratsamtes Berchtesgadener Land vom , 50/06.

Schriftliche Anfrage MdL Streibl "Erhalt kleiner Polizeidienststellen in ländlichen Gebieten"

Hochwasserdialog Phase II Informationsveranstaltung

REGIERUNGSPRÄSIDIUM KARLSRUHE REFERAT 53.2, GEWÄSSER I. ORDNUNG, HOCHWASSERSCHUTZ, BAU UND BETRIEB. Hochwasserrückhaltebecken.

Hochwasserschutz Lindau an der Oberreitnauer Ach Hochwasserrückhalt und Ausbau

HOCHWASSERRÜCKHALTEBECKEN FELDOLLING

Vorgehensweise bei der Ermittlung von Überschwemmungsgebieten

Retentionskataster. Flussgebiet Nieste

Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe der IKSE. Ein wesentlicher Bestandteil der Hochwasservorsorge

Retentionskataster. Flussgebiet Perf

Retentionskataster. Flußgebiet Modau

Bericht zur länderübergreifenden Analyse des Juni-Hochwassers 2013

Gefahrenkarte Hochwasser Aare Pfaffnern

LARSIM Anwenderworkshop

ERLÄUTERUNGSBERICHT. Nach Art. 46 Abs. 2 Satz 1 BayWG ist als Bemessungshochwasser für das Überschwemmungsgebiet

Einzugsgebiet Murtensee. Abgrenzung

WASSERVERBAND MITTLERE OKER

ANLAGE 1 Festsetzung des Überschwemmungsgebiets der Rednitz; Gewässer I, Fluss - km 0,0-6,7; Stadt Fürth ERLÄUTERUNGSBERICHT

Hochwasserereignis Auerling-, Waldensteiner Bach u. Lavant

Technischer Erläuterungsbericht für die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes am Rapphofsmühlenbach, Schölsbach und Alten Schölsbach

Transkript:

Bayerisches Landesamt für Umwelt Beschreibung der Planungseinheiten (Staatsgrenze bis ),, Walchensee, Kochelsee, Eibsee (ISR_PE01) Tab. 1: Kurzübersicht Planungseinheit (Staatsgrenze bis ),, Walchensee, Kochelsee, Eibsee Fläche 1.735 km² Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau Gewässer,, Arzbach, Große Gaißach, Ellbach, Moosbach, Mooshamer Weiherbach,, Kankerbach, Hammersbach, Krepbach, Lahnenwiesgraben, Eschenlaine, Säubach Einwohner 193.500 Städte Bad Tölz, Garmisch-Partenkirchen, Wolfratshausen, Penzberg, Mittenwald

Gewässersystem Die Obere entspringt auf einem Höhenniveau von ca. 1.160 m ü. NN in der Republik Österreich im Tiroler Teil des Karwendelgebirges. Auf der Fließstrecke bis zu ihrem Aufstau am Sylvensteinspeicher wird ihr Wasser entnommen, welches zum Walchensee gelenkt wird. Die Jachen, die den natürlichen Abfluss des Walchensees darstellt und bereits unterhalb des Sylvensteinspeichers in die mündet, wird am Walchensee aufgestaut. Das zusätzlich gewonnene Wasser wird über das Walchenseekraftwerk dem Kochelsee zur Energiegewinnung zugeführt. Nördlich des Sylvensteinspeichers strömt die gen Norden, wobei sie bis zur Mündung der bei Wolfratshausen durch viele Zuflüsse gespeist wird. Die entspringt im Wettersteingebirge auf einem Höhenniveau von ca. 1.060 m ü. NN und fließt bis zum Kochelsee in Richtung Nordosten. Unterhalb des Kochelsees, der einen Seespiegel bei ca. 599 m ü. NN aufweist, strömt sie Richtung Norden. Ab Beuerberg wird der --Kanal abgeleitet, der auf einer Länge von ca. 10,5 km Wasser aus der in die kurz oberhalb Wolfratshausens bringt. In der Planungseinheit sind folgende Gewässer besonders wichtig: Tab. 2: Größere Nebengewässer der (Staatsgrenze bis ), des Sylvensteinsees, der und der Gewässer Einmündung Stelle Einmündung bei Fluss-km Länge in km Einzugsgebiet in km 2 Rißbach bei Vorderriß 239,7 29,7 216,7 Sylvensteinsee südlich von Lenggries -- 4,5 1138,0 Jachen bei Fleck 219,2 22,7 84,9 Steinbach unterhalb Lenggries 212,7 9,8 27,4 Arzbach bei Arzbach 211,4 ca. 9,0 ca. 16,3 Große Gaißach mit Gaißach und oberhalb Bad Tölz 206,7 13,9 34,3 Marktgraben Ellbach in Bad Tölz 204,5 ca. 5,0 ca. 21,8 Moosbach bei Geretsried 183,3 ca. 20,5 ca. 57,8 unterhalb Wolfratshausen 175,6 113,2 1.089,7 Sylvensteinsee Dürrach südöstlicher See -- 15,7 107,8 Walchen mit Ache östlicher See -- 25,9 233,4 Hammersbach unterhalb Grainau 90,3 8,8 43,7 in Garmisch-Partenkirchen 85,4 18,0 128,9 Lahnenwiesgraben in Grainau 83,6 5,9 15,2 Eschenlaine unterhalb Eschenlohe 70,7 9,8 35,2 Kankerbach in Garmisch-Partenkirchen 5,3 8,3 24,8 Hochwassercharakteristik Die vorherrschend alpin und voralpin geprägte Region der Planungseinheit weist viele Gewässer auf, die als Wildbäche charakterisiert werden können. Durch die Geologie der Kalkalpen und der damit verbundenen geringen Wasserrückhaltekapazität sowie die hohe Reliefenergie weisen die Abflüsse der alpinen Gewässer im Süden einen hohen Geschiebeanteil auf. Ihre kleinen Einzugsgebiete bringen bei Starkniederschlägen sehr hohe Abflüsse, während in niederschlagsfreien Zeiten in den Gewässern kaum Wasser zu finden ist. So liegt der mittlere Niedrigwasserabfluss der am Pegel Mittenwald bei ca. 4,3 m³/s, der mittlere Hochwasserabfluss bei ca. 57,6 m³/s. Dabei ist der mittlere Abfluss im Sommerhalbjahr etwa doppelt so hoch wie im Winterhalbjahr. Die Jahresniederschläge belaufen sich vor allem im Bereich der Staulagen der Alpen häufig auf Werte von über 1.300 mm/a im langjährigen Mittel. Vor allem die Jachenau ist mit im langjährigen Mittel ca. 1.650 mm/a Niederschlag, bzw. mit über 2.000 mm/a Niederschlagssumme in sehr niederschlagsreichen Jahren ein Schwerpunkt. Hochwasserereignisse entstehen vor allem in den Sommerhalbjahren aufgrund der sogenannten Vb-Wetterlage. 2 von 5 Seiten

Durch ein Zusammenwirken von staatlichen Hochwasserschutzanlagen, die durchgehend zwischen Mittenwald und Wallgau sowie zwischen Bad Tölz und der Donaumündung errichtet worden sind und privat betriebener Staustufen wird die Hochwassersicherheit an der weitgehend gewährleistet. Der Ablauf eines Hochwasserereignisses an der ist stark vom Sylvensteinspeicher abhängig. Gebaut um Niedrigwasser zu erhöhen und Hochwasser abzufangen, leistet er einen unverzichtbaren Beitrag zum Hochwasserschutz aller direkten Unterlieger sowie Münchens. Der Speicher soll dabei so gefahren werden, dass der maximale Abfluss in Bad Tölz 650 m³/s und in München 1.100 m³/s nicht übersteigt. Der Bau des Sylvensteinspeichers wurde in den 1950er Jahren begonnen. Er staut mit seinem 44 m hohen Damm die Fließgewässer, Walchen und Dürrach auf und kann dabei im Sommerhalbjahr ca. 60 Mio. m³ im Hochwasserschutzraum und weitere 25 Mio. m³ im Retentionsraum für Katastrophenfälle zurückhalten. Unterhalb des Sylvensteinspeichers erstreckt sich das Zwischeneinzugsgebiet bis zur Mündung der. Vor allem die Jachen bringt bei Starkregenereignissen in der Jachenau hohe Abflüsse in die ein. Ebenfalls zum Hochwasser an der können die Große Gaißach, Arzbach oder Steinbach beitragen. Ab Lenggries bis zur Einmündung der kann die Vorwarnzeit einer Hochwasserwelle der nur wenige Stunden betragen. An der wirkt der Kochelsee abflussverzögernd. Der Abfluss des Einzugsgebiets oberhalb des Sees gelangt als Welle in den See und wird durch die Seeretention gepuffert. Maßgeblich sind hier die Zuflüsse Hammersbach, mit Kankerbach, Eschenlaine, Lahnenwiesgraben, Gießenbach sowie Kaltwasserlaine. Die Zeitspanne vom Eintreffen des Hochwassers bis zu seinem Scheitel ist mit wenigen Stunden relativ gering. Durch die Zwischenspeicherungsfunktion des Kochelsees und die bedeutenden Zuflüsse der unterhalb einmündenden Bäche Lainbach, Steinbach und Reindlbach entstehen unterhalb des Sees zwei Hochwasserwellen, die zeitlich versetzt ablaufen. Die zwischengespeicherte Welle kann dabei, wie beim Hochwasser im Juni 1999 zu erkennen war, mehrere Tage zurückgehalten werden. Ab Beuerberg leitet der --Kanal einen maximalen Hochwasserabfluss von 35 m³/s an der Bebauung von Eurasburg und Wolfratshausen vorbei und fließt oberhalb der eigentlichen Mündung der in die. Eine Besonderheit des Hochwasserschutzes an der bietet das Murnauer Moos, welches sich südlich von Murnau bis nach Eschenlohe und westlich nach Grafenaschau erstreckt. Es ist heute das bedeutendste und ursprünglichste Moorgebiet des nördlichen Alpenvorlandes und fungiert als natürliche Rückhaltefläche für Hochwasser an der. Die oben beschriebene komplexe Ableitung in den Walchensee und die dabei möglichen Steuermechanismen machen eine Vorhersage eines Hochwasserereignisses von vielen Faktoren und den jeweiligen kleinräumigen Niederschlagsereignissen abhängig. Vorwarnzeiten oberhalb der durchflossenen Seen sind sehr gering und vor allem an den Wildbächen gar nicht vorhanden. Tab. 3: Hochwasserabflüsse der (Staatsgrenze bis ), und ihrer Nebengewässer in Abhängigkeit der Jährlichkeit Pegel Fluss-km Einzugsgebiet HQ 100 in km 2 HQ extrem Mittenwald 257,5 404,0 180 325 Sylvenstein Speicherzufluss 225,0 1.102,5 950 1.425 Sylvenstein 223,9 1.165,5 350 691 Lenggries 210,9 1.402,7 445 773 Puppling 178,1 1.730,0 690 858 Rißbach Rißbachklamm 4,6 182,1 280 -- Große Gaißach Gaißach 3,0 36,8 88 148 3 von 5 Seiten

Pegel Fluss-km Einzugsgebiet HQ 100 in km 2 Ellbach Hochwasserereignisse HQ extrem Bad Tölz 1,4 19,5 18 31 Garmisch o. d. mündung 88,5 250,2 223 360 Garmisch u. d. mündung 85,2 393,5 280 444 Eschenlohe Brücke 70,9 468,0 309 477 Beuerberg ( mit Kanal) 16,0 952,0 330 463 Partenkirchen 3,3 95,4 73 110 Die größten Hochwasserereignisse an der und der im Bereich von der Staatsgrenze bis zu ihrem Zusammenfluss fanden im August 2005 sowie Pfingsten 1999 statt. An der und ihren Zuflüssen Jachen und Rißbach wurde sowohl 1999 als auch 2005 der Abfluss eines 100-jährlichen Hochwasserereignisses überschritten. Am Pegel Lenggries lässt sich der Einfluss des Sylvensteinspeichers erkennen, da der Abflusswert des Hochwassers vor dem Bau im Juli 1954 deutlich die Werte der Jahre 1999 und 2005 überstieg. Der Zufluss zum Sylvensteinspeicher wurde im August 2005 als 300-jährliches Hochwasserereignis mit 1.100 m³/s eingestuft, der die Zuflüsse im Juni 1999 (920 m³/s) und Juni/Juli 2013 (680 m³/s) übertraf. Beim Hochwasser im Juni/Juli 2013 lag die Jährlichkeit an der im Bereich der Planungseinheit bei der eines 10-jährlichen Ereignisses. Der Wasserstand im Sylvensteinspeicher erreichte am 3.6.2013 einen Rekordstand von 762,95 m ü. NN. Wären weitere fünf Zentimeter hinzugekommen, wären die Entlastungen angesprungen und der Abfluss ohne weitere Aufstaumöglichkeit nur noch über die natürliche Seeretention gepuffert in die gelangt. An der wurde in den beiden Jahren 1999 und 2005 in Garmisch-Partenkirchen das 100-jährliche Ereignis nicht ganz erreicht. In Eschenlohe lag die Jährlichkeit 1999 bei 50 bis 100 Jahren, im August 2005 überschritt sie das 100-jährliche Hochwasserereignis weit. Zu Pfingsten 1999 musste wegen des Zusammentreffens des Scheitels der Eschenlaine mit den hohen Abflüssen der die Bevölkerung von Eschenlohe teilweise evakuiert werden. Im Mai 1940 wurde am Pegel Garmisch unterhalb der mündung ein 50-jährliches Ereignis gemessen, während an der im August 1970 ein über 100-jährliches Ereignis festgestellt wurde. Im Juni 2013 erreichte das Hochwasser an Kanker und im Bereich von Garmisch nur eine Jährlichkeit von 2 bis 5 Jahren. Weiter nördlich an der im Bereich des Pegels Beuerberg wurden jedoch Jährlichkeiten von 20 bis 50 Jahren registriert. 4 von 5 Seiten

Tab. 4: Scheitelabflüsse und Jährlichkeiten abgelaufener Hochwasser der (Staatsgrenze bis ), und ihrer Nebengewässer Pegel 1 Datum HQ WKI in Jahren 2 Mittenwald (1926) 23.8.2005 194 > 100 Mittenwald (1926) 2.6.2013 99 ~ 10 Lenggries (1946) 2.7.1954 608 > 100 Lenggries (1946) 23.8.2005 571 > 100 Lenggries (1946) 2.6.2013 330 ~ 10 Puppling (1959) 23.8.2005 575 20-50 Puppling (1959) 11.6.1965 554 20-50 Puppling (1959) 2.6.2013 460 ~ 10 Rißbach Rißbachklamm (1941) 23.8.2005 346 > 100 Rißbachklamm (1941) 22.5.1999 345 > 100 Große Gaißach Gaißach (1956) 23.7.1966 85 50-100 Garmisch o.d. mündung (1963) 22.5.1999 182 50-100 Garmisch o.d. mündung (1963) 23.8.2005 174 50-100 Garmisch u.d. mündung (1926) 22.5.1999 250 50-100 Garmisch u.d. mündung (1926) 31.5.1940 245 50-100 Eschenlohe Brücke (2007) 3.6.2013 178 5-10 Beuerberg (1975) 24.5.1999 319 ~ 50 Beuerberg (1975) 23.8.2005 310 20-50 Beuerberg (1975) 3.6.2013 293 10-20 Partenkirchen (1921) 10.8.1970 82 > 100 Partenkirchen (1921) 23.8.2005 66 ~ 50 Partenkirchen (1921) 14.6.1959 64 20-50 1 Jahreszahl bezeichnet den Aufzeichnungsbeginn am betreffenden Pegel 2 Statistisches Wiederkehrintervall eines Hochwasserabflusses in Jahren 5 von 5 Seiten