Alles leichter ohne Geld? Vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft



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Transkript:

1 Alles leichter ohne Geld? Vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft Methode: Rollenspiel Problemfelder: Inhalts- und Problemaspekte: Methoden: Wirtschaftliches Handeln im privaten Haushalt: im Berufs- und Erwerbsleben: in gesellschaftlichen Kontexten: 2 Markt Marktprozess zwischen Wettbewerb, Konzentration und Marktmacht 3 Geldgeschäfte Geldwertstabilität Koordination von Angebot und Nachfrage am Markt, Preis und Lohn, Geldfunktionen, der Euro (und sein Außenwert) Rollenspiele Wie wäre mein Leben ohne Geld? Könnte ich durch Tauschhandel alles erwerben, was ich brauche? Inwiefern vereinfacht Geld mein Leben? Brauche ich Geld, weil ich nicht alles selbst herstellen kann? Erleichtert Geld den Handel? Warum teilen sich die Menschen die Arbeit auf und spezialisieren sich? Ist mein Geld sicher? Wie entstehen Preise? Welche Aufgaben hat das Geld? Ziele: Jahrgangsstufe: 5/6 Stundenumfang: 8 Kooperationsmöglichkeiten: Autor/in: Die Schüler/innen erkennen, dass Arbeitsteilung zu größerer Produktivität führt und den Tausch von Gütern notwendig macht, stellen im Rollenspiel Probleme des Tauschhandels dar und verallgemeinern im Klassengespräch, beschreiben die Entwicklung des Geldes vom Warengeld bis zum bargeldlosen Zahlungsverkehr und bewerten Vor- und Nachteile, erläutern grundlegende Aufgaben des Geldes als Wertaufbewahrungsmittel, Wertmesser, Wertübertragungsmittel und Zahlungsmittel am Beispiel, stellen die Entstehung von Marktpreisen im Rollenspiel dar und verallgemeinern die Ergebnisse im Klassengespräch, stellen die Verbreitung, Gültigkeit, Sicherheit, Vor- und Nachteile des Euro dar. Sparkassen, Banken Irmgard Schenk-Kurz

2 Hinweise zur Durchführung I. Didaktisch-methodischer Kommentar Die Unterrichtseinheit greift elementare Aspekte des Wirtschaftens auf, die den Schülerinnen und Schülern dieser Jahrgangsstufen einerseits in ihrer Lebenswelt begegnen (Kauf, Preise, Tausch), andererseits ihrem entwicklungspsychologisch erklärbar stark ausgeprägten Interesse an ursprünglichen Lebensweisen und fantasiebesetzten Inhalten entspricht (Vor- und Frühgeschichte, Sesshaftwerdung des Menschen, Schlaraffenland-Vorstellungen). Dem trägt die Reihe methodisch Rechnung durch die Entscheidung für Rollenspiele, inhaltlich durch die Anknüpfung an die Frühzeit menschlicher Entwicklung. Dabei kann die UE sowohl im frühen Geschichtsunterricht eingesetzt werden als auch in anderen Fächern aus dem Bereich der Gesellschaftslehre der Klassen 5 und 6. Die am Ende der Reihe geplante Fokussierung auf den Euro weist auf die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutsamkeit der Fragen um Geld und Markt hin. Durch die Anknüpfung an die Frühgeschichte gelingt es unter fachdidaktisch-ökonomischer Sicht ausgehend von einer elementaren ökonomischen Struktur, Grundelemente des Wirtschaftens in ihrer Genese zu begreifen. Damit werden Inhalts- und Problemaspekte sowohl des Problemfeldes 2 als auch des Problemfeldes 3 berührt und den Schülerinnen und Schülern erste grundsätzliche Erkenntnisse über Markt, Preise, Geldfunktionen und den Euro gegeben. Alle genannten Aspekte bedürfen in weiteren Jahrgangsstufen einer Vertiefung, um die Schülerinnen und Schüler zu verallgemeinerungsfähigem, geordnetem Fachwissen um diese Grundelemente des Wirtschaftslebens zu führen. Die Struktur und der Ablauf der Reihe ist durch die Arbeitsblätter vorgegeben; daher kann auf eine ausführliche Beschreibung der Unterrichtsreihe verzichtet werden. Die Arbeitsblätter mit präzisen Arbeitsaufträgen engen zwar den Planungsspielraum des/der Unterrichtenden ein. Dieser Weg wurde aber gewählt, um auf der anderen Seite den Schüler/innen eine größtmögliche Transparenz der Arbeitsschritte und Methoden zu geben und sie damit zu selbstständigem Arbeiten im Sinne einer zunehmenden Methodenkompetenz anzuleiten. Außerdem kann durch klare Arbeitsaufträge die Internet-Recherche allerdings als fakultatives Angebot gedacht auch in einer Jahrgangsstufe 5 oder 6 unterrichtlich eingebunden und geübt werden. (Hinweis: Die UE zu diesem Thema mit der Variante Stationenlernen greift diese methodische Entscheidung in anderer Zugriffsweise auf.)

3 Die Reihe wirft aus historisch-fachdidaktischer Sicht, wenn sie im Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufe 6 eingesetzt wird, folgendes Problem auf: Das didaktische Ziel, Schüler/innen ein systematisches Verständnis für Chronologie zu vermitteln, wird durch diese Unterrichtseinheit bereits am Anfang des Geschichtsunterrichts verletzt. Die praktische Erprobung dieser Reihe im Geschichtsunterricht sollte daher evaluieren, inwieweit Schüler/innen dieser Jahrgangsstufe in der Lage sind, das Verlassen der Chronologie und die fachliche Verknüpfung von Geschichte und Ökonomie tatsächlich zu bewältigen. II. Unterrichtsverlauf 1. Einheit: Eine Wirtschaft ohne Geld ein Schlaraffenland? Probleme beim Tauschhandel Freie Assoziationen/Brainstorming: Ausgehend von frühen Kulturen ohne Geld: Stellt euch vor, es gäbe heute kein Geld! Wo begegnet euch Tauschhandel heute? (Briefmarken, Pokémon- Karten) Akzentuierung mithilfe des Arbeitsblattes 1 und M 1, Rollenspiele mit anschließender Auswertung im Klassengespräch: Warum führt Arbeitsteilung zum Tauschhandel? Welche Probleme gibt es beim Tauschhandel? (kein Tauschpartner, keine beliebige Teilbarkeit bzw. fehlende Wertäquivalenz der Tauschgegenstände, Dreieckstausch) 2. Einheit: Geld ein besonderer Stoff? Arbeitsblatt 2: Erarbeitung durch Partnerarbeit und Klassengespräch Aspekte/Fragestellungen: Welche Eigenschaften muss Geld haben? Was bestimmt den Wert des Geldes? Historischer Rückblick: Warengeld und seine Eigenschaften (relative Knappheit, Akzeptanz, Transportierbarkeit), Vorzüge des Wäge- und Münzgeldes, heutiges Bargeld/Giralgeld Vorteile des Handels mit Münzgeld gegenüber Tauschhandel und Giralgeld gegenüber Bargeld

4 3. Einheit: Welche Aufgaben hat das Geld? Partnerarbeit zu Teil 1 des Arbeitsblattes 3 Diskussion/Vergleich der Ergebnisse im Klassengespräch Festigung der Ergebnisse durch Übertragung auf weitere Beispiele (Arbeitsblatt 3, Teil 2) 4. Einheit: Wie entstehen Preise? Untersuchung der Entstehung von Marktpreisen in Rollenspielen (vgl. Arbeitsblatt 4) Verallgemeinernde Schlussfolgerungen (Angebot und Nachfrage, Knappheit, Wertäquivalenz) im Klassengespräch 5. Einheit: Der Euro unsere gemeinsame europäische Währung Erarbeitung der Aufgaben des Arbeitsblattes 5 in Partnerarbeit unter Einbeziehung der Materialien M 2 und M 3 Klärendes Klassengespräch mit Vergleich der Ergebnisse Diskussion im Klassenverband über Vorteile der Einführung des Euro und eigene Erfahrungen mit der Gemeinschaftswährung III. Hinweise zur Methode Zur Methode des Rollenspiels Überall, wo es gelingt, Lernprozesse in Spielform zu kleiden, wird unterrichtliches Tun zum spielerischen und damit Freude bereitenden Tun. (Franz-Josef Kaiser, Hans Kaminski, Methodik des Ökonomie- Unterrichts, 3. Auflage, Bad Heilbrunn 1999, S. 156. Folgende Ausführungen stützen sich auf dieses Werk.) Rollenspiele sind daher gerade in der Unterstufe eine besonders geeignete Methode, motivierend zu unterrichtlichen Ergebnissen zu gelangen. Darüber hinaus fördern Rollenspiele auch die Interaktion in der Klasse und die kommunikative Kompetenz. Die Schüler/innen erhalten die Möglichkeit, in realitätsnahen Spielsituationen Erfahrungen zu sammeln, ohne bei Fehlverhalten Sanktionen befürchten zu müssen. Die Verlaufsstruktur eines Rollenspiels nach R. Steinchen (Kaiser/Kaminski, S. 159ff.) umfasst: Motivationsphase: Der Spielanlass wird vorgegeben, Rollen werden übertragen und Beobachtungsaufträge an die Klasse verteilt. Bei der Rollenübertragung haben sich Rollenkarten als nützlich erwiesen, die jeweils nur die/der einzelne Spieler/in erhält und die die jeweiligen Rollenerwartungen und das Eingangshandeln vorgeben, ohne dass Mitspielende und Beobachtende hierin Einblick erhalten.

5 Aktionsphase: Das eigentliche Rollenspiel wird durchgeführt, es beginnt entsprechend den Rollenkarten. Die Klasse beobachtet den Verlauf. Hierbei kann es sinnvoll sein, das Spiel mit neuen Spielern/innen zu wiederholen, insbesondere bei ergebnisoffenen Varianten. Reflexionsphase: Verlauf und Ergebnis des Rollenspiels werden von der Klasse diskutiert, die Spieler/innen nach ihren Rollenerfahrungen befragt. Das Ergebnis wird systematisiert, festgehalten und anschließend generalisiert, d. h. es wird daraufhin hinterfragt, ob sich verallgemeinernde Erkenntnisse daraus ableiten lassen. Die Arbeitsblätter in der Anlage folgen diesem Ablaufschema. Zum Einsatz von differenzierteren Rollenspielen auch in höheren Jahrgangsstufen vgl. auch: Karin Kroll, Rollenspiel, in: Lexikon der politischen Bildung, hrsg.v. Georg Weißeno, Bd. 3, Schwalbach 2000, S. 155ff. mit einem Überblick über die Fachliteratur zum Thema. IV. Links Internetadressen zum Einsatz im Unterricht: http://www.kindernetz.de/thema/euro/geschichte/tauschhandel.html http://www.kindernetz.de/thema/euro/geschichte/erstemuenzen.html http://www.kindernetz.de/thema/euro/geschichte/unbar.html (Geschichte vom Tauschhandel zum Geldhandel und bargeldlosem Zahlungsverkehr für Kinder geschrieben, Texte, Zeichnungen und Bilder, sehr anschaulich; die informativen Seiten werden ergänzt durch Spiele, Quiz rund um den Euro.) http://www.kindernetz.de/thema/euro/europa/union.html http://www.kindernetz.de/thema/euro/europa/ezb.html http://www.kindernetz.de/thema/euro/muenzen/index.html (Informationen über Europa, die Mitgliedsländer, Verbreitung und Aussehen des Euro, EZB) http://www.kindernetz.de/thema/euro/sicherheit.html (Sicherheitsmerkmale des Euro) http://www.moneymuseum.de (virtueller Durchgang durch ein virtuelles Geldmuseum) http://www.monnaiedeparis.de (Informationen und Bilder zur europäischen Geldgeschichte, Prägetechnik etc. in deutscher Sprache vom Pariser Münzmuseum)

6 Internetadressen für Lehrer/innen: http://www.schulbank.de (Schul-Website des Bundesverbandes deutscher Banken mit Informationen und Bestellmöglichkeit für Broschüren zum Thema Geld, Geldanlage, Euro, Geldpolitik) http://www.br-online.de/geld/ard-ratgeber/ (Archiv des ARD Ratgebers Geld und Börse) http://ag-wiso.de (Website der Arbeitsgemeinschaft zu Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Bildung, Bonn; unter Unterrichtshilfen, Download kann die Online-Fassung der Broschüre Geld und Geldpolitik eingesehen werden, die auch kostenlos zugeschickt wird) http://www.monnaiedeparis.de (Informationen und Bilder zur europäischen Geldgeschichte, Prägetechnik etc. in deutscher Sprache vom Pariser Münzmuseum) http://www.bdb.de (allgemeine Website des Bundesverbandes deutscher Banken mit Informationen rund ums Geld)

1 Alles leichter ohne Geld? Vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft Eine Wirtschaft ohne Geld ein Schlaraffenland? Probleme beim Tauschhandel 1. Betrachtet die Zeichnung und beschreibt, was die beiden Menschen beabsichtigen und vor welchen Problemen sie möglicherweise stehen! 2. Erarbeitet aus M1, warum sich die Menschen schon in frühen Zeiten die Arbeit untereinander aufteilten. 3. Erarbeitet aus M1, warum Arbeitsteilung zum Tauschhandel führte. 4. Welche Probleme sich beim Tauschhandel ergeben können, sollt ihr in Rollenspielen erfahren.

2 Rollenspiel 1 Jäger Egon hat drei Kaninchen erlegt. Zu seinem Kaninchenbraten möchte er gerne Rotkohl essen. Er geht zu den Bauern seines Dorfes und bietet ihnen ein Kaninchen für zwei Kohlköpfe an. Regieanweisung: Vier Schüler/innen spielen diese Szene; drei sind Bauern, eine/r Jäger Egon. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rollen. Die anderen beobachten, welche Probleme sich beim Tauschhandel ergeben. Diskutiert diese Probleme und schreibt sie auf! Schwierigkeit Nr. 1 beim Tauschhandel lautet: Rollenspiel 3 Jäger Paul hat ein Reh geschossen, dabei ist sein Bogen zerbrochen. Nun sucht er einen neuen Bogen mit Pfeilen. Jäger Heinrich hat zwar einen solchen Bogen anzubieten, hat aber gerade selbst ein Reh geschossen. Dafür sucht er ein großes Messer. Der Schmied Rudolf hat ein solches Messer angefertigt und will es gegen ein Reh eintauschen. Regieanweisung: Drei Schüler/innen spielen diese Szene. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rolle. Die anderen beobachten, welche Probleme sich beim Tauschhandel ergeben. Stellt den möglichen Tauschvorgang durch Pfeile dar und diskutiert die Schwierigkeiten! Jäger Paul Rollenspiel 2 Bauer Fritz züchtet Schafe, Bauer Karl Kühe. Karl geht zu Fritz und möchte gerne ein Schaf von Fritz eintauschen. Regieanweisung: Zwei Schüler/innen spielen diese Szene. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rolle. Die anderen beobachten, welche Probleme sich beim Tauschhandel ergeben. Diskutiert diese Probleme und schreibt sie auf! Schwierigkeit Nr. 2 beim Tauschhandel lautet: Jäger Heinrich Schmied Rudolf Schwierigkeit Nr. 3 beim Tauschhandel lautet:

3 Arbeitsblatt 2: Geld ein besonderer Stoff? Welche Eigenschaften hat Geld? Ihr habt erfahren, dass der Tauschhandel mit vielen Schwierigkeiten verbunden war. Stattdessen einigten sich die Menschen darauf, bestimmte Waren als Tauschgegenstände zu nutzen, das so genannte Warengeld. Schaut euch die Beispiele für Warengeld auf der Zeichnung an. Welche Eigenschaften musste Warengeld haben? Welche Probleme blieben beim Handel mit Warengeld noch bestehen? Nennt die Gründe, warum sich Metalle, wie ihr sie in der Zeichnung seht, besonders als Warengeld eigneten. Vorteil von Metallen:

4 Im 7. Jahrhundert v. Chr. werden die ersten Münzen durch Prägung von Metallplättchen hergestellt. Welchen Vorteil haben Münzen gegenüber Metall-Warengeld? Neben Münzen haben wir heute Banknoten, aber immer mehr setzt sich das so genannte Plastikgeld, der bargeldlose Zahlungsverkehr, durch. Welche Vorteile hat bargeldloser Zahlungsverkehr?

5 Arbeitsblatt 3: Welche Aufgaben hat unser Geld? Beschreibt unter den Bildern kurz, was mit dem Geld jeweils geschieht! Über der Zeichnung tragt in richtiger Zuordnung die damit verbundenen Aufgaben des Geldes ein! (Lösungen in falscher Reihenfolge: Wertaufbewahrungsmittel, Wertmesser, Wertübertragungsmittel, Zahlungsmittel) Welche Aufgaben hat das Geld in den folgenden Beispielen? Du kaufst ein Schulheft. Du schenkst einem Freund 1 e für ein Eis. Du lässt dir beim Friseur die Haare schneiden und zahlst 10 e dafür. Deine Oma schenkt dir 20 e. Du wirfst 3 e in dein Sparschwein. Der Bäcker setzt seinen Brötchenpreis auf 20 Cent fest.

6 Arbeitsblatt 4: Wie entstehen Preise? Rollenspiel 1: Kaufmann Müller bietet einen Walkman für 30 e in seinem Schaufenster an. Daniel und Martina, die sich von ihrem Taschengeld einen Walkman kaufen möchten, kommen ins Geschäft und unterhalten sich mit Herrn Müller. Regieanweisung: Drei Schüler/innen spielen diese Szene, eine/r ist Herr Müller und die anderen zwei sind Daniel und Martina. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rolle. Die anderen beobachten das Gespräch. Schreibt auf, wie Herr Müller seinen Preis von 30 e begründet! Diskutiert die im Rollenspiel gefundene Lösung und schreibt sie auf! Rollenspiel 3: Am Nachbarstand von Herrn Meier bietet Frau Wagner Luft an, den Liter für 1 e. Wird sie ein gutes Geschäft machen? Regieanweisung: Vier Schüler/innen spielen diese Szene, eine/r als Frau Wagner und drei als Flohmarktbesucher. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rolle. Die anderen beobachten, was geschieht. Diskutiert das Ergebnis des Rollenspiels und sucht nach Gründen dafür! Rollenspiel 2: Auf dem Flohmarkt bietet Verkäufer Meier altes Spielzeug an; Frau Schulz interessiert sich für einen alten Lastwagen aus Blech und bietet dafür 15 e an. Verkäufer Meier aber verlangt 25 e. Da kommt Herr Peters hinzu und bietet 20 e. Gibt es eine Lösung? Wir fassen zusammen: Wie entstehen Preise? Regieanweisung: Drei Schüler/innen spielen diese Szene, eine/r als Herr Meier, eine/r als Herr Peters und eine/r als Frau Schulz. Diese lesen die beiliegenden Rollenkarten und spielen ihre Rolle. Die anderen beobachten, ob und wie sie sich einigen.

7 Arbeitsblatt 5: Der Euro eine sichere Währung? 1. Welche Staaten gehören heute zur Europäischen Union (siehe M 2)? 2. In welchen Ländern gibt es seit dem 1. 1. 2002 den Euro als gemeinsame Währung (siehe M 3)? 3. Die Münzen des Euro unterscheiden sich in den einzelnen Ländern durch die Prägung der Rückseiten. Gelten bei uns z. B. auch griechische und finnische Euro-Münzen, und kann ich mit deutschen Euro-Münzen in Spanien bezahlen? O ja O nein 4. Der Euro soll vor Geldfälschern sicher sein. Schaut euch einen Euro-Schein an! Welche Sicherungsmerkmale hat er? Nennt die wichtigsten! 5. Diskutiert in der Klasse, welche Vorteile die gemeinsame Währung mit sich bringt, welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt und notiert die wichtigsten Argumente!

8 Rollenkarten zu Arbeitsblatt 1, Rollenspiel 1 Bauer Max Du hast selbst genug Kaninchen im Stall und benötigst kein weiteres. Zwar hast du Rotkohl im Garten, aber den braucht deine Frau selbst für deine Familie. Du willst also auf keinen Fall Rotkohlköpfe gegen Kaninchen tauschen, auch wenn der Jäger Egon ein besseres Angebot macht, z. B. ein Kaninchen gegen einen Kohlkopf. Bauer Dieter Du bist grundsätzlich an einem Kaninchenbraten interessiert, aber du hast keinen Rotkohl mehr im Garten und kannst ihn daher auch nicht gegen ein Kaninchen tauschen. Aber Grünkohl hast du noch reichlich auf deinem Feld und könntest ihn zum Tausch gegen das Kaninchen anbieten. Bauer Erich Du hast gerade ein Schwein geschlachtet, das zuerst verarbeitet und verzehrt werden muss. Bis du das Kaninchen braten kannst, ist es längst ungenießbar. Du willst daher auf keinen Fall tauschen. Jäger Egon Du kennst die Bauern deines Dorfes gut und hast schon oft mit ihnen getauscht. Da du selbst kein Gemüse anbaust, bist du auf den Tauschhandel mit ihnen angewiesen. Du bietest zunächst ein Kaninchen für zwei Rotkohlköpfe an, gehst eventuell mit deinem Angebot herunter bis auf den Tausch ein Kaninchen gegen einen Kohlkopf. Auf andere Tauschangebote, z. B. andere Gemüsesorten lässt du dich nicht ein, auch wenn sie noch so günstig erscheinen, denn deine Familie mag nur Rotkohl zum Kaninchenbraten. Rollenkarten zu Arbeitsblatt 1, Rollenspiel 2 Bauer Fritz Da du nur Schafe züchtest, aber auch gerne Kuhmilch trinkst, bist du grundsätzlich zum Tausch eines Schafes gegen eine Kuh bereit. Das wäre für dich ein gutes Geschäft, denn normalerweise tauscht man im Dorf drei Schafe gegen eine Kuh. Ein Schaf gegen ein Drittel einer geschlachteten Kuh einzutauschen, wäre für dich nicht interessant, denn erstens bist du an der Milch interessiert und zweitens magst du Rindfleisch nicht gerne. Bauer Karl Du züchtest nur Kühe, aber deine Frau möchte zum Geburtstag gerne einmal Lammbraten genießen. Der Tauschpreis beträgt normalerweise drei Schafe gegen eine Kuh. Du brauchst aber nur ein Schaf; eine Kuh für ein Schaf herzugeben, erscheint dir jedoch zu teuer. Eventuell wärst du bereit, deine Kuh zu schlachten, um ein Drittel davon einzutauschen.

9 Rollenkarten zu Arbeitsblatt 1, Rollenspiel 3 Jäger Paul Du warst auf der Jagd und hast zwei Rehe geschossen. Dabei ist dein Bogen zerbrochen; außerdem sind alle deine Pfeile verschossen. Da du handwerklich nicht sehr geschickt bist, möchtest du gerne einen Bogen von einem Nachbarn im Dorf eintauschen. Jäger Heinrich ist bekannt dafür, dass er die besten Bögen und Pfeile herstellen kann, daher gehst du zu ihm. Du bietest ein Reh gegen einen Bogen mit sechs Pfeilen. Andere Tauschgegenstände hast du im Moment nicht vorrätig; du besitzt auch nur ein Messer, das du dringend brauchst, um deine Jagdbeute zu zerlegen. Jäger Heinrich Du warst auch auf der Jagd und hast ein Reh geschossen, du bist daher an einem weiteren Reh nicht interessiert. Einen guten Bogen und sechs Pfeile hättest du wohl anzubieten. Du suchst dagegen dringend ein neues Messer, denn die Klinge deines alten Messer ist gerissen und du kannst dein Reh damit nicht mehr ordentlich zerlegen. Dein Nachbar, der Schmied, ist aber bekannt dafür, dass er gute Messer herstellen kann. Außer Pfeil und Bogen hast du zurzeit nichts anzubieten. Das Reh benötigst du selbst, damit deine Familie etwas zu essen hat. Schmied Rudolf Du hast ein gutes Messer angefertigt, das genau den Wünschen von Jäger Heinrich entspricht. Pfeile und Bogen brauchst du nicht, weil du nie auf die Jagd gehst. Du kannst auch keinen Bogen herstellen, denn der ist aus Holz, und du aber arbeitest nur mit Metallen. Aber dir fehlt noch der passende Sonntagsbraten; daher bist du an einem Reh sehr interessiert. Das Angebot von Jäger Paul interessiert dich.

10 Rollenkarten zu Arbeitsblatt 4, Rollenspiel 1 Kaufmann Müller Du hast den Walkman für 20 e eingekauft und bietest ihn nun für 30 e im Schaufenster an. Da Daniel und Martina nachfragen, warum der Walkman 30 e kostet, erklärst du ihnen, welche Kosten du bei deiner Preisberechnung berücksichtigen musst, z. B. die Miete deines Ladens, und schließlich musst du auch noch einen Gewinn für dich übrig behalten, denn deine Familie will auch von etwas leben. Du bist nicht bereit, über den Preis zu verhandeln. Daniel/Martina Ihr möchtet gerne einen Walkman kaufen und habt das passende Modell im Schaufenster bei Kaufmann Müller gesehen. Der Preis erscheint euch aber etwas hoch; 20 e wäret ihr bereit zu bezahlen. Nun wollt ihr von Kaufmann Müller wissen, wie sein Preis von 30 e zustande kommt. Fragt immer wieder nach, wenn ihr glaubt, dass Kaufmann Müller seinen Preis noch nicht hinreichend erklärt hat. Daniel/Martina Ihr möchtet gerne einen Walkman kaufen und habt das passende Modell im Schaufenster bei Kaufmann Müller gesehen. Der Preis erscheint euch aber etwas hoch; 20 e wäret ihr bereit zu bezahlen. Nun wollt ihr von Kaufmann Müller wissen, wie sein Preis von 30 e zustande kommt. Fragt immer wieder nach, wenn ihr glaubt, dass Kaufmann Müller seinen Preis noch nicht hinreichend erklärt hat

11 Rollenkarten zu Arbeitsblatt 4, Rollenspiel 2 Herr Meier Du bestehst anfangs auf 25 e und lässt dich nur langsam durch Frau Schulz im Preis herunterhandeln. Als Herr Peters hinzukommt, verändert sich deine Situation. Nun bestehst du auf deinem ursprünglichen Preis und ärgerst dich, nicht mehr gefordert zu haben, da dein Blechspielzeug offensichtlich einen Sammlerwert hat. Am Schluss sollte der Kauf zustande kommen. Wer der Käufer ist, wird sich im Spiel zeigen. Herr Peters Du trittst an den Stand von Herrn Meier und beobachtest kurz das Verkaufsgespräch mit Frau Schulz. Du bist ein begeisterter Blechspielzeugsammler und erkennst, dass der angebotene Lastwagen ein begehrtes Sammlerstück ist. Daher überbietest du sofort Frau Schulz und bietest 20 e. Da der Wert des Spielzeugs in Sammlerkreisen viel höher liegt, bist du zu höheren Geboten bereit. Du willst den Blech-Lkw nicht um jeden Preis haben, bietest aber mindestens die geforderten 25 e. Frau Schulz Du bietest anfangs 15 e und lässt dich erst im Preis etwas hochhandeln, als mit Herrn Peters ein neuer Interessent auftaucht. Du möchtest mit dem Spielzeug deinem Sohn zum Geburtstag eine Freude machen, könntest dir aber auch vorstellen, ein anderes Auto an einem anderen Stand zu kaufen. Ein Sammler alten Spielzeugs bist weder du, noch ist es dein Sohn. Am Schluss des Spiels sollte der Kauf zustande kommen. Ob aber du oder Herr Peters erfolgreich sein werden, ist offen.

12 Rollenkarten zu Arbeitsblatt 4, Rollenspiel 3 Frau Wagner Du musst versuchen, möglichst überzeugend deine Luft zu verkaufen. Preis die besondere Qualität an und lass deiner Fantasie freien Lauf. Flohmarktbesucher Versucht Frau Wagner klar zu machen, warum ihr ihre Luft nicht kaufen wollt. Verweist darauf, dass Luft keinen Preis hat, weil sie überall und für jeden frei verfügbar ist, nicht knapp ist, und dass ihr deshalb nicht bereit seid, etwas dafür zu bezahlen. Flohmarktbesucher Versucht Frau Wagner klar zu machen, warum ihr ihre Luft nicht kaufen wollt. Verweist darauf, dass Luft keinen Preis hat, weil sie überall und für jeden frei verfügbar ist, nicht knapp ist, und dass ihr deshalb nicht bereit seid, etwas dafür zu bezahlen. Flohmarktbesucher Versucht Frau Wagner klar zu machen, warum ihr ihre Luft nicht kaufen wollt. Verweist darauf, dass Luft keinen Preis hat, weil sie überall und für jeden frei verfügbar ist, nicht knapp ist, und dass ihr deshalb nicht bereit seid, etwas dafür zu bezahlen.

13 M 1 Warum teilen sich Menschen die Arbeit? Die ersten Menschen kamen noch ohne Geld aus. Sie lebten in Höhlen und jagten Tiere, um sich und ihre Familien zu ernähren. Die Felle der Beute dienten als Kleidung. Als die Menschen anfingen, in größeren Gemeinschaften zu leben und Dörfer zu errichten, stellten sie fest, dass es wesentlich effektiver ist, die Arbeit untereinander aufzuteilen. So konnte zum Beispiel der eine wesentlich besser Jagdwaffen herstellen, während der andere ein ausgesprochen erfolgreicher Jäger war. Der Waffenschmied konnte seine Speerspitzen nicht essen. Und der Jäger kam ohne gute Waffen mit viel zu wenig Nahrung von seiner Jagd zurück. Die beiden tauschten also. Der Schmied erhielt seine Nahrung vom Jäger. M 2 Welche Staaten gehören heute zur Europäischen Union? Der wiederum konnte viel mehr Beute erzielen mit den Speerspitzen des Schmieds. Dieser so genannte einstufige Tausch, also Ware gegen Ware, wird Naturalwirtschaft genannt. Du kennst diesen Tauschhandel vielleicht selber. Wenn du zwei gleiche Dinge von einer begehrten Sammlung hast, suchst du jemanden, der genau eines davon haben möchte. Dafür erhältst du dann ein anderes, das du noch nicht hast. Solange beide mit dem Gegenwert zufrieden sind, hat ein erfolgreicher Tauschhandel stattgefunden. Quelle: http://www.kindernetz.de/thema/euro/geschichte/tauschhandel.html 05.10.2002. FIN S EST IRL GB NL DK LV LT F B D L CZ A SLO PL SK H RO P E I GR BG TR CY

14 M3 Wo kann ich mit dem Euro bezahlen? Nicht in allen Ländern, die zur Europäischen Union gehören, ist der Euro bereits eingeführt worden. Die EU-Länder, die den Euro noch nicht eingeführt haben, sind zurzeit: Großbritannien Dänemark und Schweden. In allen anderen Ländern gibt es den Euro als einheitliche Währung. Dabei unterscheiden sich die Euro- und Cent-Münzen von Land zu Land durch die Prägung ihrer Rückseiten. Man kann also genau feststellen, aus welchem Land eine Münze stammt. Aber keine Sorge: Die Euro- und Cent-Münzen aller Euro-Länder gelten in jedem Euro-Land.