Fungizid für den Obst-, Wein-, Zierpflanzen-, Hopfen- und Kartoffelbau Wasserdispergierbares Spritzpulver Gefahrensymbol: Xn, Gesundheitsschädlich N, umweltgefährlich Abgabe: frei Zul.-Nr. (Deutschland): 0723-00 Kennzeichnung: R-Sätze: 22, 50/53 S-Sätze: 2, 13, 35, 46, 57 Wirkstoff und Wirkstoffgehalt: 756 g/kg Kupferoxychlorid (= 45% Cu) Liefereinheit und Gebindeform: 5 kg, 25 kg Zugelassene Indikationen: Abstandsauflagen: Die Abstandsauflagen variieren von Kultur zu Kultur und in Abhängigkeit von der Aufwandmenge und sind der Kennzeichnung und Gebrauchsanweisung zu entnehmen. Kultur Max. Aufwand- Anzahl der Krankheit menge Anwendungen Wein Falscher Mehltau (Peronospora) 0,5% 2 Kartoffel Kraut- und Knollenfäule 4 6 kg/ha 3 (Phytophthora infestans) Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) Futter- und Blattfleckenkrankheit 3 kg/ha 3 Zuckerrüben (Cercospora beticola) Samenrüben Falscher Mehltau (Peronospora schachtii) 4 6 kg/ha 3 Kernobst Schorf (vor der Blüte) 0,3 0,1% 2 Obstbaumkrebs (Nectria galligena) 0,5% 3 Kragenfäule (Phytophth. cactorum) 0,5% 4 Feuerbrand max. 6,7 kg/ha Jahr Steinobst Ast- und Baumsterben (Valsa-Krankheit) 0,5% 4 Schrotschusskrankheit 0,5% 3 (Clasterosporium carpophilum) Kräuselkrankheit an Pfirsich 0,5% 2 (Taphrina deformans) Erdbeeren Rot- und Weißfleckenkrankheit 0,5% 4 Hopfenbau Peronospora (Sekundärinfektion) 0,5% 6 Tomaten Kraut- und Braunfäule, 3,0 6,0 kg/ha 3 Dürrfleckenkrankheit, Septoria-Blattfleckenkrankheit, Stängelfäule 95
Knollensellerie Blattfleckenkrankheit (Septoria apiicola) 3 kg/ha 4 Spargel Rost 3 kg/ha 5 Zierpflanzen Falsche Mehltaupilze, 0,4% 5 im Freiland Pilzliche Blattfleckenerreger Möhren/ Möhrenschwärze 3,3 kg 2 Karotten Speisezwiebel Falscher Mehltau (Peronospora destructor) 3,3 kg 2 Himbeere Rutensterben 3,3 kg/ha Jahr Brombeere Rankensterben 3,3 kg/ha Jahr Baumschulgehölze Feuerbrand max. 6,7 kg/ha Jahr und Kernobst Wartezeiten: Kartoffeln......................................................................... 14 Tage Futter- und Zuckerrüben.......................................................... 21 Tage Tomaten (Freiland)................................................................. 7 Tage Knollensellerie..................................................................... 14 Tage Wein.............................................................................. 35 Tage Hopfen............................................................................. 7 Tage Möhre............................................................................ 14 Tage Speisezwiebel..................................................................... 14 Tage Bei den weiteren Kulturen ist die Wartezeit durch den zugelassenen Anwendungstermin festgelegt. Wirkungsweise: ist ein sehr gut verträgliches Fungizid auf Kupferbasis. Gebrauchsanweisung: ACKERBAU Kartoffeln: Gegen Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) sowie gegen Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)........................................................... 4 6 kg/ha Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis, max. 3 Anwendungen. Futter- und Zuckerrüben: Gegen Blattfleckenkrankheit (Cercospora beticola)................................ 3 kg/ha Ab Anfang Juli, max. 3 Anwendungen im Abstand von 14 21 Tagen Samenrüben: Gegen Falschen Mehltau (Peronospora schachtii)............................... 4 6 kg/ha Ab Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 3 Anwendungen im Abstand von 14 21 Tagen 96
GEMÜSEBAU Tomaten im Freiland: Gegen Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) Gegen Dürrfleckenkrankheit (Alternaria dauci f.ssp. solani) Gegen Septoria-Blattfleckenkrankheit Gegen Stängelfäule (Didymella lycopersici) Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 3 Anwendungen im Abstand von 10 14 Tagen: Bei Pflanzen bis 50 cm Bestandshöhe............................. 3,0 kg/ha = 3,0 g/10 m 2 Bei Pflanzen zwischen 50 cm und 125 cm Bestandshöhe 4,5 kg/ha = 4,5 g/10 m 2 Bei Pflanzen über 125 cm Bestandshöhe.......................... 6,0 kg/ha = 6,0 g/10 m 2 Knollensellerie: Gegen Blattfleckenkrankheit (Seporia apiicola).................... 3,0 kg/ha = 3,0 g/10 m 2 Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 4 Anwendungen im Abstand von 10 14 Tagen. Spargel: Gegen Rost........................................................ 3,0 kg/ha = 3,0 g/10 m 2 In Ertragsanlagen nach der Stechperiode und in Junganlagen bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 5 Anwendungen im Abstand von 10 14 Tagen. Möhre/Karotte: Gegen Möhrenschwärze (Alternaria dauci)........................ 3,3 kg/ha = 3,3 g/10 m 2 Bei Befallsbeginn bzw. Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 2 Anwendungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen spritzen. Speisezwiebel: Gegen Falscher Mehltau (Peronospora destructor)................ 3,3 kg/ha = 3,3 g/10 m 2 Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis, max 2 Anwendungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen spritzen. OBSTBAU Kernobst: Gegen Schorf vor der Blüte.................................... 0,3% = 300 g/100 l Wasser Abfallend zur Blüte auf........................................ 0,1% = 100 g/100 l Wasser Max. 2 Anwendungen. Gegen Obstbaumkrebs (Nectria galligena)..................... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Als Blattfallspritzung nach der Ernte, max. 3 Anwendungen im Abstand von 21 Tagen. Gegen Kragenfäule (Phytophth. cactorum).................... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Vor der Blüte und nach der Ernte, max. 4 Anwendungen, davon max. 2 vor der Blüte. Gegen Feuerbrand (Erwinia amylovora) zur Minderung des Infektionspotentials ab Knospenaufbruch bis Blühbeginn 1 kg/ha je m Kronenhöhe in max. 500 l Wasser von Beginn der Blüte bis Ende der Blüte 300 g/ha je m Kronenhöhe in max. 500 l Wasser Anwendungen im Abstand von 7 bis 10 Tagen. Hinweis zum Mittelaufwand: maximaler Mittelaufwand für die vorgesehene Kultur pro jahr 6,7 kg/ha 97
Steinobst: Gegen Ast- und Baumsterben (Valsa-Krankheit)............... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Vor der Blüte und nach der Ernte, max. 4 Anwendungen, davon max. 2 vor der Blüte. Gegen Schrotschusskrankheit (Clasterosporium carpophilum)............................... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Vor der Blüte, max. 3 Anwendungen im Abstand von 7 10 Tagen Gegen Kräuselkrankheit an Pfirsich (Taphrina deformans)..... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Beim Knospenschwellen, max. 2 Anwendungen im Abstand von 7 10 Tagen ERDBEEREN Gegen Rot- und Weißfleckenkrankheit....................... 0,5% = 500 g/100 l Wasser Vor der Blüte und nach der Ernte (Spätsommer, Herbst), max. 4 Anwendungen, davon max. 2 vor der Blüte. HOPFENBAU Gegen Peronospora (Sekundärinfektion) (Pseudoperonospora humuli)................................. 0,5% = 500 g/100 l Wasser Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis, max. 6 Anwendungen. WEINBAU Gegen Rebenperonospora.................................... 0,5% = 500 g/100 l Wasser In Ertragsanlagen, nur nach der Blüte bis Reifebeginn (Rebstadium 26 35), max. 2 Anwendungen. Wasseraufwand bei Weinreben: 600 l/ha, zur Blüte ansteigend auf 1000 l/ha, ab Blüte ansteigend auf 1600 l/ha (in Steillagen bis 2000 l/ha) mit der empfohlenen Konzentration. ZIERPFLANZENBAU IM FREILAND Gegen Falsche Mehltaupilze und pilzliche Blattfleckenerreger. 0,4% = 400 g/100 l Wasser Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, max. 5 Anwendungen im Abstand von 7 10 Tagen. Gegen Feuerbrand (Erwinia amylovora) in Baumschulgehölzpflanzen im Abstand von 7 bis 10 Tagen spritzen oder sprühen Aufwand: Pflanzgröße bis 50 cm.................................. 2,1 kg/ha in max. 600 l/ha Wasser Pflanzgröße 50 bis 125 cm........................... 3,15 kg/ha im max. 800 l/ha Wasser Pflanzgröße über 125 cm............................. 4,2 kg/ha in max. 1000 l/ha Wasser Hinweis zum Mittelaufwand: maximaler Mittelaufwand für die vorgesehene Kultur pro Jahr 6,7 kg/ha Kulturverträglichkeit: Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass in den empfohlenen Aufwandmengen von allen Kulturen gut vertragen wird. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen wie Feuchtigkeit und Kälte können im Obst- und Zierpflanzenbau kupferempfindliche Kulturarten und -sorten durch unterschiedlich beeinflusst werden. Es können Blattflecken auftreten, im Obstbau auch Berostungen. 98
Deshalb die Verträglichkeit des Mittels vor Spritzung des gesamten Bestandes an einzelnen Pflanzen bei gegebenen Bedingungen testen! Herstellung der Spritzbrühe: mit wenig Wasser anteigen und unter Umrühren bzw. bei laufendem Rührwerk die erforderliche Wassermenge zusetzen. Spritzbrühereste vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen, als unbedingt gebraucht wird. Wasseraufwandmenge und Spritztechnik sollten eine allseitige, gleichmäßige Benetzung auf allen gefährdeten Pflanzenteilen gewährleisten. Hersteller und Zulassungsinhaber: Spiess-Urania Chemicals GmbH Heidenkampsweg 77 D-20097 Hamburg 99