Solarstrom Eigenstrom im Mehrfamilienhaus Ein Erfahrungsbericht aus 7 Jahren Anlagenbetrieb auf einem Haus mit 4 Wohneinheiten
PV Anlage 7kW peak 80m² Dünnschicht µsi Süd-West-Dach, 25 Dachneigung Quelle: Röthele
Prinzipskizze einer PV-Zelle
Eigenverbrauch steigern: 1. Last folgt Erzeugung
Optimale Ausrichtung für Volleinspeisung für Eigenstromnutzung Ost-West Ausrichtung: Ertrag bei Anwesenheit
Strompreis > Einspeisevergütung = Eigennutzung
Messkonzepte Je nach Konstellation sind verschiedene Messkonzepte sinnvoll.
Eigenstromnutzung mit Unterzählern (Mieter) 11 Quelle: Röthele
Hausanschlusskasten Unterzähler (Mieter) Zweirichtungszähler Bezug u. Einspeisung (Anlagenbetreiber) PV Ertragszähler
Eigenverbrauch Praxiswerte für den Eigenverbrauch von PV-Strom in Wohngebäuden
Anteile verschiedener (Strom-) Verbraucher
Dauerbeitrag zum Eigenstromanteil Welche Verbraucher sind dauernd aktiv? Lüftungsanlage 25 Watt Telefonanlage 10 Watt Kühlschrank (korrigiert) 20 40 Watt Gefriergerät ( korrigiert) 20 40 Watt Stand-By ca. 20 Watt Insgesamt pro Haushalt ca. 110 Watt Bei täglich 8 Stunden Bei täglich 10 Stunden 320 kwh/a 400 kwh/a 15 Quelle:Röthele
Erhöhung des Eigenstromanteils Welche Verbraucher können zeitlich verlegt werden? Waschmaschine 0,3 0, 9 kwh/nutzung Wäschetrockner 2,5 3,5 kwh/nutzung Spülmaschine ca. 1 kwh/nutzung el. Warmwasserbereitung in WP ca. 2,5 kwh/d (Sommer) Bügeln: ca. 5 kwh/a (lohnt nicht) Verschiebbare Menge pro Jahr ca. 200-300 kwh/a 16 Quelle:Röthele
Realistische Höhe der Eigenstrommenge Dauerläufer bei 8 Stunden Verschiebbare Menge pro Jahr 320 kwh/a ca. 200-300 kwh/a Gesamte nutzbare Strommenge Ca. 500 600 kwh Anlagenertrag pro Haushalt 1500kWh 1800 kwh Anlagengröße pro Haushalt 1,5 kw peak 1,9 kw peak wenn eine Eigenstromnutzung von 30% erreichen soll. Stromverbrauch von 20Uhr 8 Uhr ca.1,5kwh/haushalt (Sommer) 17 Quelle: Röthele
Diagramme zu monatlichen Ablesungen Über 7 Jahre ermittelte Ertrags- und Verbrauchswerte
1400,0 1200,0 1000,0 800,0 600,0 400,0 200,0 0,0 Monatserträge, 7kW peak PV- Anlage 2012 2013 2014 2015 2016
1400,0 1200,0 1000,0 800,0 600,0 400,0 200,0 0,0 Monatserträge und Eigenverbrauch 2012 2013 2014 2015 2016
3000,0 2012 2013 2014 2015 2016 2500,0 2000,0 1500,0 Ertrag der 7kWpeak Solarstromanlage 1000,0 500,0 0,0 21 Quelle: Autor: eza!
3000,0 2012 2013 2014 2015 2016 2500,0 2000,0 1500,0 Eigenverbrauch des PV-Stroms in 4 Wohneinheiten 1000,0 500,0 0,0 22 Quelle: Autor: eza!
3000,0 2012 2013 2014 2015 2016 2500,0 Stromverbrauch in 4 Wohneinheiten 2000,0 1500,0 1000,0 500,0 0,0 23 Quelle: Autor: eza!
Saisonale Verbrauchsabdeckung
Tageserträge in kwh der 7kW peak PV Anlage in 2012 Monat Minimal Maximal Durchschnitt Ø eingespeiste Strommenge / d Oktober 2,7 kwh 30,8 kwh 17,8 kwh 7,67kWh November 3,1 kwh 19,8 kwh 13,3 kwh 2,45 kwh Dezember 0 kwh 14,2 kwh 3,84 kwh 0,31 kwh Januar 0 kwh 16,6kWh 5,04 kwh 0,32 kwh Februar 0,3 kwh 25,1 kwh 6,44 kwh 1,31 kwh März 3,4 kwh 34,6 kwh 24,9 kwh 10,7 kwh Quelle:
Heizen mit Eigenstrom aus der PV Anlage. In den kalten Monaten reicht der durchschnittliche Ertrag der PV Anlage im Dezember, Januar und Februar theoretisch für eine Heizleistung von 212 Watt über die Zeitdauer von 24h. Praktisch reicht der Ertrag an den meisten Tagen nur um die elektrische Grundlast des Haushalts teilweise abzudecken. Der Ertrag der PV Anlage reicht also definitiv nicht aus, selbst ein gut gedämmtes Gebäude zu heizen. Nur im Oktober und im März werden nennenswerte Strommengen eingespeist und könnten bei optimalem Gerätemanagement bzw. Stromspeicherung im Gebäude genutzt werden. Quelle:
Eigenverbrauchsanteil nach Leistung u. Personenzahl Zum Vergleich: MFH Röthele 4WE ca. 7 Personen PV-Anlage 7kW peak el. WW mit BW-WP im Sommer, DLEH im Winter Eigenverbrauch vom PV-Strom: 47%
Bringt eine Speicherbatterie Vorteile? Berechnung in einem Rechentool des Energieinstituts Vorarlberg https://www.energieinstitut.at/tools/susi/
EEG Zahlungen an Ü-Netzbetreiber Für Stromlieferungen an Dritte muss die EEG-Umlage an den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (hier Transnet BW) gezahlt werden.
Zusammenfassung und pers. Empfehlung: Anlagengröße an vorhandene Fläche anpassen (Ästhetik beachten) Einfaches Anlagenkonzept ohne teure Mess- oder Regeltechnik Eigenstromverbrauch durch gezieltes Einschalten HH-Geräte erhöhen (Startzeit am Gerät programmieren, Zeitschaltuhr einsetzen etc.) Überschussspeicherung in Form von Warmwasser (Power to heat) Anfallende EEG Umlage für Stromlieferung an Dritte voll zu bezahlen ist meist viel weniger Aufwand als zu versuchen über aufwändige Messtechnik und Berechnungen diese Zahlung zu reduzieren oder zu vermeiden. Ggf. Rechtsberatung über spezialisierte Stellen in Anspruch nehmen.
Auszug aus dem EEG 2017 60 EEG-Umlage für Elektrizitätsversorgungsunternehmen 60a EEG-Umlage für stromkostenintensive Unternehmen 61 EEG-Umlage für Letztverbraucher und Eigenversorger 61a Entfallen der EEG-Umlage 61b Verringerung der EEG-Umlage bei Anlagen und hocheffizienten KWK-Anlagen 61c Verringerung der EEG-Umlage bei Bestandsanlagen 61d Verringerung der EEG-Umlage bei älteren Bestandsanlagen 61e Verringerung der EEG-Umlage bei Ersetzung von Bestandsanlagen 61f Rechtsnachfolge bei Bestandsanlagen 61g Entfallen und Verringerung der EEG-Umlage bei Verstoß gegen Mitteilungspflichten 61h Messung und Berechnung bei Eigenversorgung und sonstigem Letztverbrauch 61i Erhebung der EEG-Umlage bei Eigenversorgung und sonstigem Letztverbrauch 61j Pflichten der Netzbetreiber bei der Erhebung der EEG-Umlage 61k Ausnahmen von der Pflicht zur Zahlung der EEG-Umlage
Verträge unter www.dgs-franken.de zu bestellen
4-tägiger Kurs der DGS in Nürnberg zum Thema Mieterstrom: www.solarakademie-franken.de/termine/wp08-2018-07-03 Inhalte: - Mieterstrompotentiale - typische Lastprofile, Direktverbrauchs- und Autarkiequoten in MFHs - Stromversorgungsarten (Allgemeinstrom, Wärmepumpe, Teilversorgung und Vollversorgung) - Betreiberkonzepte (Eigenversorgung und Stromlieferung, Mischformen) - Der neue Mieterstromzuschlag: wie funktioniert er, was bringt er den Beteiligten, wo gibt es ihn, wo nicht? - Wirtschaftlichkeiten für verschiedene MFH-Arten ohne und mit Mieterstromförderung - Ermittlung des maximal erlaubten Mieterstrompreises mit dem exceltool von Sonnenkraft Freising - Praxis- und Wirtschaftlichkeitsbeispiele aus Sicht aller Akteure mit pv@now manager
Vielen Dank für Ihr Interesse, viel Erfolg bei der Umsetzung.