Abschlussbericht zum Förderprogramm 2017

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Transkript:

Abschlussbericht zum Förderprogramm 2017 Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, Jahrgänge 1924 bis 1933 sowie 1934 bis 1944 durch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) (Stand: Januar 2018) Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digis) am Zuse Institute Berlin (ZIB) Prof. Dr. Thorsten Koch (Projektleiter) Takustr. 7-14195 Berlin

Inhalt 1. Allgemeines... 3 1.1. Ausgangssituation und Projektziele... 4 1.2. Projektorganisation... 4 2. Projektverlauf und Ergebnisse... 4 2.1. Projektverlauf... 4 2.2. Ergebnisse des Projekts aus fachlicher und technischer Sicht... 5 2.3. Gesamtergebnis des Projekts und Einschätzung... 7 3. Ausblick... 7 Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 2 von 8

1. Allgemeines Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen Seit seiner Gründung im Jahr 1893 als Auskunftsstelle der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur in Berlin ist es die Aufgabe des DZI, Informationen zur Sozialen Arbeit und zum Spendenwesen zu sammeln, aufzubereiten und der allgemeinen Öffentlichkeit sowie dem Fachpublikum zur Verfügung zu stellen. Neben der eigenen Fachzeitschrift Soziale Arbeit und der Bibliothek unterhält das Institut im Arbeitsbereich Soziale Literatur die Literaturdatenbank DZI SoLit. Sie erschließt den einzigartigen Präsenzbestand der DZI-Bibliothek und enthält derzeit ca. 230.000 Einträge zu Texten der Sozialen Arbeit sowie der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege. DZI SoLit ist die umfangreichste deutschsprachige Dokumentation sozialer Literatur. Der zweite und in der allgemeinen Öffentlichkeit bekanntere Arbeitsbereich des DZI ist die Spenderberatung. Sie trägt mit ihren Warnungen, Spenden-Tipps und vor allem der Vergabe des DZI- Spenden-Siegels maßgeblich zur Transparenz des Spendenwesens in Deutschland bei. Die Deutsche Zeitschrift für Wohlfahrtspflege Im Jahr 1924 erschien im Carl Heymanns Verlag, Berlin, erstmals die Zeitschrift Die Fürsorge als Informationsblatt für alle Zweige der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege. 1925 ging Die Fürsorge in der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege auf. Das Journal wurde unter diesem Titel bis zu seiner Einstellung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Juni 1944 geführt. Die Zeitschrift war von Siddy Wronsky und Oskar Karstedt gegründet worden, der damaligen Leiterin und dem Leiter des Archivs für Wohlfahrtspflege. Das Archiv war die Vorgängerinstitution des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und fungierte als Herausgeber der Zeitschrift. In jeder der monatlich erscheinenden Ausgaben wurden vier bis fünf Aufsätze zu unterschiedlichen sozialen Themen veröffentlicht. Ergänzt wurden die Hefte durch einen aktuellen Auszug aus der Literaturdokumentation des Archivs, eine Rundschau mit kurzen Meldungen aus allen sozialen Bereichen, einen Tagungskalender und Besprechungen aktueller Buchneuerscheinungen. Ein wesentlicher Bestandteil der Zeitschrift waren die Veröffentlichungen aktueller Gesetzesreformen, Gerichtsurteile und diesbezüglicher Kommentare. Die Zeitschrift wurde 1951 unter dem Titel Soziale Arbeit auf Initiative des damaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Ernst Reuter, neu aufgelegt. Die Struktur und die Themensetzung wurden weitgehend von der Vorgängerzeitschrift übernommen und prägen die Zeitschrift bis heute. Seit der Neugründung erscheint die Fachzeitschrift des DZI in gemeinsamer Herausgeberschaft mit der jeweils für Soziales zuständigen Senatsverwaltung des Landes Berlin; zurzeit ist dies die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Soziales. Bis heute gilt die Soziale Arbeit als eines der maßgeblichen Periodika des Fachgebietes. 2016 überschritt die Zahl der Leserinnen und Leser des E-Papers erstmals die Auflage der gedruckten Ausgabe. Ein bedeutender Verbreitungsweg ist auch der Zugang von Studierenden und Lehrenden der Sozialen Arbeit über Campus-Lizenzen. Mehr als 35 Hochschulen halten eine Lizenz, die den jeweiligen Hochschulangehörigen den offenen Zugang zur aktuellen Ausgabe und zum Archiv der digitalisierten Hefte seit 2005 ermöglicht. Seit 2017 unterhält das DZI eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA). Deren Mitglieder erhalten das E-Paper sowie über denselben Versandweg den zweimal jährlich erscheinenden Newsletter der Fachgesellschaft. 1.1. Ausgangssituation und Projektziele Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 3 von 8

Ausgangssituation Die 20 Jahrgänge der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege stehen in gebundener Form als Bücher in der Bibliothek des DZI. Die im Erscheinungszeitraum gedruckten 683 Aufsätze wurden in der Literaturdatenbank DZI SoLit dokumentiert. Die dokumentarischen Informationen können über die Literaturdatenbank DZI SoLit recherchiert werden. Die Datenbank kann im DZI und über das Angebot des Datenbank-Hosts GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH in allen angeschlossenen Institutionen (zurzeit zirka 230) abgefragt werden. 2005 wurden alle Jahrgänge vollständig fotografiert und auf Mikrofiches gespeichert. Die Kompilation wurde vom Harald Fischer Verlag, Bamberg, erstellt und ist im aktuellen Verlagsprogramm enthalten. Der Bestand ist damit physisch vollständig erschlossen. Es handelt sich um eine sogenannte ideale Erschließung, da fehlende oder unleserliche Seiten aus anderen Beständen ergänzt werden konnten. Projektziele Das Ziel des nun vorgenommenen Projekts ist (1) die Umwandlung der Abbildungen auf den Mikrofiches in Dateien, (2) die Umwandlung der Negativabbildungen in Positivabbildungen, (3) die Auslesung der Bilddateien mittels einer OCR-Software, (4) die öffentliche Verfügbarmachung über den Server des DZI beziehungsweise bei dessen Host, (5) die öffentliche Verfügbarmachung über die Deutsche Digitale Bibliothek und die (6) Vervollständigung der Dokumentationen um kurze Kommentare und Inhaltsangaben. 1.2. Projektorganisation Institution, Abteilung Projektmitarbeiter Externe Beteiligte Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen Arbeitsbereich Soziale Literatur Dipl.-Vw. Burkhard Wilke (Geschäftsf., wissenschaftl. Leiter DZI) Christian Gedschold M.A. (Wiss. Mitarbeiter) Peggy Heinz M.A. (Wiss. Mitarbeiterin) Dipl.-Bib. Martin Schmidt (Bibliothekar; IT-Beauftragter) Dr. Claudia Schorcht, Harald Fischer Verlag GmbH, Erlangen Gesamte Projektlaufzeit 01/2017 bis 01/2018 Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 4 von 8

2. Projektverlauf und Ergebnisse 2.1. Projektverlauf Arbeitspakete Zeitraum Aufgabe Personal 01 01/17 bis 02/17 02 02/17 bis 04/17 Verwaltungstechnische Vorbereitungen, Anpassung der Arbeitsverträge der am Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Erhöhung der Arbeitszeiten für den Projektzeitraum. Angebotsabfragen bei Dienstleistern zur Digitalisierung der Mikrofiches. Konzeptionelle Vorarbeiten. Technische Digitalisierung und Nachbearbeitung der Dateien. OCR-Auslesung., Verwaltung des DZI Externer Dienstleister 03 01/17 bis 12/17 Überprüfung der vorhandenen Dokumentationen der Zeitschriftenaufsätze. Korrekturen in der Dokumentation. Neuanlage fehlender Dokumentationen. Erstellung der Abstracts für die Jahrgänge 1925 bis 1933. Wiss. Mitarbeiterin, 04 03/17 bis 10/17 05 03/17 bis 06/17 Erfassung der Meldungen in den Rubriken der Rundschauen Überprüfung der urheberrechtlichen Lage. Klärung der Nutzungsrechte sowie des Umgangs mit verwaisten Rechten. Wiss. Mitarbeiterin, Bibliothekar 06 04/17 bis 12/17 Datenübernahme und technische Vorbereitung des Hostings und der Verfügbarkeit über den DFG Viewer. Externe Beteiligte, IT- Beauftragter; Beratung: digis 07 09/17 Vertrag mit der Deutschen Digitalen Bibliothek über die Einbindung der Daten. 08 10/17 Erster Prototyp der Website mit eingebundenem Viewer. Verwaltung des DZI IT-Beauftragter; Beratung: digis 09 12/17 bis 02/18 Fertigstellung der Website mit eingebundenem Viewer (geplante Freischaltung 02/18). Erstellung einer Unterseite auf der Homepage des DZI mit einem Link zum DFG-Viewer und Erläuterungen zum Projekt. 10 01/18 Abschluss und Übergabe. Abschlussbericht, Projektdokumentation, Übergabe der Daten für die Langzeitarchivierung an digis. Wiss. Mitarbeiterin, IT-Beauftragter; Beratung: digis Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 5 von 8

2.2. Ergebnisse des Projekts aus fachlicher und technischer Sicht Umfang der erzielten Ergebnisse Digitalisierung Die Mikrofiches wurden durch den Harald Fischer Verlag digitalisiert und mittels OCR ausgelesen. Alle Jahrgänge liegen in hochaufgelösten Scans, Textdateien und den zugehörigen XML- Dateien vor. Dokumentation Den Dokumentationen aller Zeitschriftenaufsätze der Jahrgänge 1925 bis einschließlich 1933 wurden Abstracts hinzugefügt; fehlende Dokumentationen wurden ergänzt. Die Rundschauthemen wurden erfasst und in einer gesonderten Datei gespeichert. Die Verknüpfung der Rundschauen mit den Dateien der einzelnen Hefte wird in der Fortsetzung des Projekts vorgenommen. Die Lesefehler (ca. 10%) der OCR-Auslesung der in Fraktur gesetzten Jahrgänge 1925 bis 1928 können zurzeit nicht korrigiert werden. Die Texte sind dennoch gut verständlich beziehungsweise können anhand korrekt ausgelesener Passagen rekonstruiert werden. Eine Wiederholung der OCR-Auslesung ist vorgesehen, sobald die technischen Voraussetzungen hierfür gegeben sind. Es ist geplant, die Jahrgänge 1924 (Die Fürsorge) sowie 1934 bis 1944 in einem Folgeprojekt zu erfassen. Online-Verfügbarkeit Die Jahrgänge 1925 und 1926 werden über die Projektwebsite www.dzi.de/dzw im ersten Quartal 2018 zugänglich gemacht. Im Laufe des Jahres 2018 werden alle weiteren Jahrgänge online gestellt. Zur Darstellung wird der DFG-Viewer eingesetzt. Der Viewer soll so angepasst werden, dass eine Volltextsuche über alle Jahrgänge möglich ist. Zu jedem Aufsatz soll der entsprechende Abstract angezeigt werden. Langzeitarchivierung Die Projektdaten werden im Zuse Institute Berlin für zunächst fünf Jahre archiviert. Technische Parameter Die Zeitschrift, sowohl die Aufsätze mit Abstract als auch die Rundschauen, Anzeigen und sonstigen regelmäßig erscheinenden Kategorien, wurde in einer Excel-Tabelle erfasst. Hieraus wurde eine CSV-Datei erstellt, die als Grundlage für die Generierung der METS-Strukturen dienten. Die auf den METS-Strukturen basierenden XML-Dateien werden für die Darstellung der Digitalisate im DFG-Viewer eingesetzt. Rechteklärung Urheberrechte der Autorinnen und Autoren Das DZI geht davon aus, dass aufgrund deren geringer Schöpfungshöhe keine Rechte der Urheber an den Rundschaumeldungen existieren. Daher bezieht sich dieser Abschnitt ausschließlich auf die Aufsätze in der Zeitschrift. Es ist anzunehmen, dass das Urheberrecht an einer großen Zahl der Aufsätze in der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege erloschen ist, da die jeweiligen Autorinnen und Autoren mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem 01.01.1948 verstorben sind; für eine nicht unbedeutende Anzahl gilt diese Annahme jedoch vermutlich nicht. Höchst unwahrscheinlich ist es allerdings, dass einige Autorinnen und Autoren noch mit vertretbarem Rechercheaufwand angetroffen und um die Erlaubnis zur Digitalisierung und Online-Stellung gebeten werden könnten. Allein den Ar- Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 6 von 8

beitsaufwand einer solchen Ermittlung zu schätzen, ist kaum möglich. Die Recherche selbst läge aus personellen und organisatorischen Gründen jenseits der Möglichkeiten des DZI und wäre, wenn man den wissenschaftlichen Nutzen der Veröffentlichung gegen die zu erwartenden Kosten aufrechnet, nicht zu rechtfertigen. Auch gehen wir davon aus, dass die Autorinnen und Autoren seinerzeit mit der Einreichung ihrer Manuskripte bei der Redaktion (Schriftleitung) der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege die Nutzungsrechte ihrer Texte an den Verlag übertragen haben. Dem DZI als Rechtsnachfolger des Archivs für Wohlfahrtspflege, dem damaligen Herausgeber und Verlag der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, ist in keinem Fall bekannt, dass eine Autorin oder ein Autor die Nutzungsrechte an ihrem beziehungsweise seinem Text zurückgefordert oder die Verwertung in einer anderen Zeitschriften beabsichtigt hätte. Wir gehen daher davon aus, dass die Genehmigungen zur Veröffentlichung in allen Fällen Bestand haben und auch für die Nutzung im Internet angenommen werden dürfen. Da diese Form der Nutzung zur Zeit der Erstveröffentlichung nicht existierte, können keine expliziten Genehmigungen für das Web erteilt worden sein. Urheberrecht des DZI Die Online-Stellung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege begründet kein eigenständiges Urheber- oder Nutzungsrecht, und das DZI kann daher auch keinen Schutz dieses Rechts einfordern. Der Aufbau der Datenbank zur Präsentation der Digitalisate im Netz folgt der Struktur der Zeitschrift und begründet kein eigenes Werk. Dennoch sollte das DZI nach Möglichkeit dazu beitragen, dass die Texte der Beiträge korrekt zitiert werden und die Quelle mit Hinweis auf das Online-Angebot des DZI benannt wird. Hierfür bietet sich die CC-Lizenz (Creative Commons) ohne weitere Restriktionen an. Das Kürzel besagt, dass bei jeder Verwendung der Rechteinhaber beziehungsweise die Quelle benannt werden muss. Da dem DZI die Rechte zur Nutzung der Texte im Internet nicht explizit übertragen wurden, kann die Einhaltung der Lizenzbestimmungen nicht eingefordert werden. Die CC- Lizenzierung ist daher eher als ein Appell zu verstehen. Im Rahmen des Digitalisierungsprojekts sollen die Zeitschriftenbände über das Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und Europeana zur Verfügung gestellt werden. Durch den Kooperationsvertrag mit der DDB folgt das DZI den diesbezüglichen Regelungen der DDB. 2.3. Gesamtergebnis des Projekts und Einschätzung Durch die Digitalisierung und Online-Stellung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Disziplin Soziale Arbeit, Fachkräfte der Profession sowie ein allgemeines Publikum problemlos Zugang zu Fachaufsätzen aus einer entscheidenden Epoche der Professionalisierung der Sozialen Arbeit. Die Geschichte der Wohlfahrtspflege eröffnet immer auch eine sozialhistorische Perspektive und damit den Bezugsrahmen der Kultur ihrer Zeit. Durch die Transkription mittels OCR konnte zudem die Barriere der Frakturschrift überwunden werden. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist im physischen Erhalt der Zeitschrift zu sehen. Der nicht immer achtsame Umgang der Nutzerinnen und Nutzer von Bibliotheken mit den gebundenen Jahrgängen hat Spuren hinterlassen. Einige Seiten sind zerrissen und an einigen Stellen sind bereits Lücken. Mit der Arbeit am Bildschirm werden die Bände in ihrer physischen Konstitution geschont und bleiben so steht zu hoffen für längere Zeit erhalten. Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 7 von 8

3. Ausblick Aus dem Nachvollzug der Wissensbestände der Sozialen Arbeit in den 1920er- bis 1940er-Jahren lassen sich die Machtverhältnisse, aber auch die individuellen Handlungsspielräume der einzelnen Zeitgenossen rekonstruieren. Wir können unsere gegenwärtige Perspektive verlassen und uns stattdessen in einem mehrdimensionalen Vergangenheitsraum bewegen. Hierdurch gelingt es uns, die Bedingungen der Kultur zu erfassen, anstatt sie lediglich mittels unserer heute gültigen Normen zu bewerten. In einem weiteren Schritt lassen sich die Entwicklungslinien und Brüche von damals bis heute nachzeichnen. Wir gelangen so zu einem umfassenderen Verständnis der aktuellen sozialen Wirklichkeit, denn, um es mit den Worten Wilhelm Diltheys zu sagen, etwas verstehen heißt verstehen wie etwas geworden ist (Schnädelbach 1987 1 ). Dank der Online-Verfügbarkeit können die Texte mit anderen Digitalisaten verknüpft und zur Herstellung mehrdimensionaler Panoramen vergangener Epochen werden. Die historische, kulturelle und wissenssoziologische Bedeutung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege wird nach Auffassung der Projektverantwortlichen im DZI durch die Digitalisierung noch besser sichtbar. Die Verknüpfung mit korrespondierenden Beständen anderer Einrichtungen trägt zum Erhalt des kulturellen Erbes bei. Die Erfahrungen des Projekts sind ein Ansporn und haben zugleich wesentliche Wissensgrundlagen geschaffen, um weitere einzigartige Bestände der Bibliothek und des Archivs des DZI zu digitalisieren und online zu stellen. 1 Schnädelbach, Herbert: Vernunft und Geschichte. Frankfurt am Main 1987 Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege, DZI Seite 8 von 8