Ein Pre-Ingest-Tool für die Qualitätssicherung in Digitalisierungsprojekten?

Transkript

1 Ein Pre-Ingest-Tool für die Qualitätssicherung in Digitalisierungsprojekten? Ein Praxisbericht Christoph Jobs, M.A.

2 Was Sie erwartet Unternehmensvorstellung Einordnung in die fachliche Diskussion Projektumfeld Rahmenbedingungen Beispiele aus Panoptes Ausblick

3 Unternehmensvorstellung Erschließung Retrokonversion Archivberatung Begleitung von Softwareentwicklungen Arbeitnehmerüberlassung Erschließung Audio-visuelle Medien (Film, Foto) Eigene Softwareentwicklung Überarbeitung von Datenbanken Strukturierung digitalisierter Akten (METS) Bestandsrevision Bestandsaufnahme Strukturierung digitalisierter Zeitungen/Zeitschriften Digitalisierungskonzepte Qualitätssicherung Vorbereitung DLZA

4 Einordnung in die fachliche Diskussion (1)

5 Einordnung in die fachliche Diskussion (2) Musterworkflow des DFG-Produktivpiloten Digitalisierung von archivalischen Quellen Quelle: Stockert, Harald (2015)

6 Einordnung in die fachliche Diskussion (3) Werkzeuge für Digitalisierungsprojekte im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Standardisierte Fehlerbeschreibung bei der visuellen Qualitätssicherung Quelle: Kistenich, Johannes (2013)

7 Zwischenfazit und Leitfragen In der Fachliteratur lässt sich die Qualitätssicherung eher linear und idealtypisch skizzieren! Welche Besonderheiten entstehen, wenn ein weiterer (externer) Dienstleister natürlich immer in Rücksprache mit dem Auftraggeber die Qualitätssicherung übernimmt? Inwieweit lassen sich Prozesse der Qualitätssicherung standardisieren und automatisieren? Welche Prozesse müssen streng, welche flexibel gestaltet sein?

8 Aktuelle Projekte Begleitung von drei Digitalisierungsprojekten als Qualitätssicherung Projekt 1: Laufzeit 1 Jahr, ca doppelseitige Aufnahmen, ca VZE Projekt 2: Laufzeit ca. 2 Jahre, ca Aufnahmen, ca VZE Projekt 3: Laufzeit ca. 2 Jahre, ca Aufnahmen, mehr als VZE

9 Beispiel Projektumfeld Projekt 2 Die Herausforderung: 5 Werktage (2 Akten- und Datenlieferungen pro Woche) i. D Verzeichnungseinheiten (physische und digitale Akte) über TIFF-Masterdateien (ca. 7 Terabyte) über Derivate (JPG, TXT und PDF/A) ca Blatt Sichtprüfung pro Woche Mehrere Millionen potentielle Fehlerquellen

10 Aufgaben einer Qualitätssicherung Unversehrtheit der Originale prüfen Vollständigkeit prüfen (inkl. korrekter Verknüpfung) Formate validieren Aufnahmequalität prüfen Fehler (einheitlich) dokumentieren Fehlerhafte Einheiten nachfordern Gültige Version deklarieren

11 Aufgaben einer Qualitätssicherung Vollständigkeit prüfen (inkl. korrekter Verknüpfung) Formate validieren Aufnahmequalität prüfen Fehler (einheitlich) dokumentieren Fehlerhafte Einheiten nachfordern Gültige Version deklarieren Der Auftraggeber erhält im Idealfall nur gültige Versionen (abhängig von Stichprobengröße)!

12 Panoptes Grundidee Arbeitsteilung 10-20% Sichtprüfung??% Plausibilitätsprüfungen z.b. Dateigröße, Scanabmessungen, Dateianzahl 100% Vollständigkeit Formatvalidation

13 Panoptes Was gehört zum Datenmodell? Auftraggeber Digitalisierungslos Lieferschein Übergabeprotokoll Stichprobe Auftragnehmer Bestand Digitalisierungscharge Festplatte Archivale Version

14 Beispiel: Erstvorstellung eines Loses Alle Informationen werden mit der Entität Archivale verknüpft (Lebenszyklus)

15 Beispiele Panoptes - Validatoreinstellungen Verschiedene Validatoren für die Format-Validation: TIFF: TIFFLibrary (PREFORMA), JHOVE JPEG: BadPeggy, JHOVE PDF/A: Callas pdfapilot, VeraPDF (PREFORMA), JHOVE

16 Beispiele Panoptes - Übergabeprotokoll

17 Beispiele Panoptes - Festplatte

18 Beispiele Panoptes - Datenimport

19 Beispiele Panoptes Anlage Lieferschein Auf Bestandsebene für den gesamten Bestand festlegbar! Flexibel je Lieferung anpassbar! Bei diesem Beispiel werden 10% der Archivalien für eine Stichprobe zur Sichtprüfung am Original ausgewählt

20 Beispiele Panoptes Lieferscheinliste Anzahl Archivalien (a) = Lieferung analoger Archivalien 2. Anzahl Archivalien (d) = Lieferung digitaler Archivalien 3. Anzahl Archivalien (a+d) = Lieferung analoger und digitaler Archivalien

21 Beispiele Panoptes Stichprobe erstellen

22 Beispiele Panoptes - Stichprobenliste

23 Beispiele Panoptes Stichprobennavigation

24 Beispiele Panoptes Sortierung nach Status 1 1. Häkchen werden bei Stichprobenziehung automatisch generiert Das Archivale muss gültig geschaltet werden

25 Beispiele Panoptes Archivaliensuche

26 Beispiele Panoptes Navigation durch Archivale

27 Beispiele Panoptes Validationsergebnisse

28 Beispiele Panoptes Viewer

29 Beispiele Panoptes Fehlerdokumentation

30 Beispiele Panoptes Ausgabe Fehlerprotokoll

31 Beispiele Panoptes Fehlerprotokoll Ebene Archivale 2. Ebene Version eines Archivales (Mit Angabe des Lieferdatenträgers) 3. Ebene Digitalisat Die Fehler aus manueller und automatischer Prüfung werden gesondert gelistet

32 Fazit und Ausblick Anpassungsaufwand hoch [Standardisierungsbedarf] Verzeichnisstruktur Metadaten Importsteuerung über METS-Daten Export der Fehlerprotokolle in XML (z.b. METS) SIP-Generierung mit Dokumentation aus der Qualitätssicherung Bildanalyse, z.b. Histogrammanalyse

33 Quellen Glauert, Mario (2013): Dimensionen der Digitalisierung. Kosten, Kapazitäten und Konsequenzen. In: Claudia Kauertz (Hrsg.): Digital und analog. Die beiden Archivwelten : Beiträge / 46. Rheinischer Archivtag, Juni 2012 in Ratingen, Bonn: Habelt, S. 49. Kistenich, Johannes (2013): Werkzeuge für Digitalisierungsprojekte im Landesarchiv Nordrhein- Westfalen, Standardworkflow, technische Vorgaben, Qualitätssicherung, Projektplanung, In: Archivar 66 (2013), Heft 2, S Stockert, Harald (2015): Musterworkflow für die Planung und Durchführung einer Inhouse- Digitalisierung und einer Digitalisierung durch einen externen Dienstleister. Verfügbar unter: italisierungsworkflow_fuer_inhouse-_und_externe_digitalisierung.pdf, zuletzt geprüft am