Die Weisheit des Ostens

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Transkript:

Kakuzo Okakura Die Weisheit des Ostens Kunst und Philosophie im alten Japan Aus dem Englischen von Kai Kilian Anaconda

Titel der englischen Originalausgabe: The Ideals of the East. With Special Reference to the Art of Japan. New York: E. P. Dutton & Co. 1904. Nicht alle japanischen und chinesischen Namen und Begriffe konnten verifiziert werden. Die Umschrift folgt dort dem englischen Original. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliogra fische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. 2010 Anaconda Verlag GmbH, Köln Alle Rechte vorbehalten. Umschlagmotiv: Yamamoto Baiitsu (1783 1856),»Bamboo and Rocks«(1838), Indianapolis Museum of Art / Mr and Mrs William R. Spurlock Fund / bridgemanart.com Umschlaggestaltung: dyadesign, Düsseldorf, www.dya.de Satz und Layout: InterMedia, Ratingen Printed in Czech Republic 2010 ISBN 978-3-86647-271-6 www.anacondaverlag.de info@anacondaverlag.de

Inhalt Einleitung............................... 7 Die Reichweite der Ideale................. 18 Die primitive Kunst Japans................ 30 Konfuzianismus Nordchina............. 38 Laoismus und Taoismus Südchina....... 55 Buddhismus und indische Kunst.......... 72 Die Asuka-Periode (550 700)............. 89 Die Nara-Periode (700 800).............. 110 Die Heian-Periode (800 900)............. 126 Die Fujiwara-Periode (900 1200).......... 137 Die Kamakura-Periode (1200 1400)....... 148 Die Ashikaga-Periode (1400 1600)........ 156 Die Toyotomi- und frühere Tokugawa-Periode (1600 1700)........ 174 Die spätere Tokugawa-Periode (1700 1850)........................... 181 Die Meiji-Periode (1850 bis heute)......... 190 Ausblick................................. 216

Einleitung Kakuzo Okakura, der Autor dieses Werks über die Ideale japanischer Kunst und, so hoffen wir, künftiger Autor eines umfangreicheren und ausführlich illustrierten Buchs zum selben Thema, ist seiner eigenen und anderen Nationen längst als die größte lebende Autorität auf dem Gebiet orientalischer Archäologie und Kunstgeschichte bekannt. Trotz seines damals noch jugendlichen Alters berief man ihn 1886 in die Kaiserliche Kunstkommission, die von der japanischen Regierung ausgesandt wurde, um die Kunst Europas und der Vereinigten Staaten, ihre historischen Entwicklungen und aktuellen Strömungen zu studieren. Weit davon entfernt, von diesen Erfahrungen überwältigt zu sein, stellte Mr Okakura fest, dass seine Wertschätzung der asiatischen Kunst im Lauf seiner Reisen nur noch tiefer und stärker geworden war; seitdem hat er entgegen der Tendenz zur Pseudo-Europäisierung, die heute in Asien überall Mode ist seinen Einfluss zunehmend in Richtung einer grundlegenden Rückbesinnung auf die Einheit japanischer Kunst geltend gemacht. Nach seiner Rückkehr aus dem Westen ernannte ihn die japanische Regierung in Anerkennung seiner Verdienste und Überzeugungen zum 7

Einleitung Direktor der neuen staatlichen Kunsthochschule in Ueno, Tokio. Doch als Folge politischer Veränderungen brachen neue Wellen des sogenannten Europäismus über die Schule herein, und 1897 schließlich bestand man darauf, dass europäischen Lehrmethoden künftig mehr Raum gegeben werden sollte. Da trat Mr Okakura zurück. Sechs Monate später hatten sich 39 der talentiertesten jungen Künstler Japans um ihn geschart, und gemeinsam eröffneten sie in Yanaka, einem Vorort von Tokio, die Nihon Bijutsuin, die Akademie der Schönen Künste, auf die das 14. Kapitel dieses Buches Bezug nimmt. Wenn wir sagen, dass Mr Okakura in gewissem Sinn der William Morris seines Landes ist, dann dürfen wir die Nihon Bijutsuin wohl auch als eine Art japanisches Merton Abbey bezeichnen. Hier werden neben traditioneller Malerei und Bildhauerei auch verschiedene Kunstgewerbe gepflegt, von Lack- und Metallarbeiten über den Bronzeguss bis zur Porzellanherstellung. Die Mitglieder streben ebenso sehr nach tiefer Sympathie und Verständnis für die größten Errungenschaften der zeitgenössischen westlichen Kunstströmungen, wie sie gleichzeitig darauf bedacht sind, die japanischen Traditionen zu bewahren und zu stärken. Stolz verkünden sie, dass ihre Werke den weltweiten Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Unter ihnen finden sich so klangvolle Namen wie Hashi- 8