Sensenhammer - aktuell

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S A T Z U N G. 2. Der Verein hat seinen Sitz in Erlangen. 3. Der Verein soll in das Vereinsregister beim Amtsgericht Erlangen eingetragen werden.

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Transkript:

1 Sensenhammer - aktuell Jubiläumsausgabe Nr.8 2/2016 Liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Förderer unseres Vereins Freudenthaler Sensenhammer e.v., wie schnell geht doch ein Jahr vorbei und jetzt steht schon wieder Weihnachten vor der Tür. Seit unserer letzten Ausgabe des Sensenhammer aktuell vor ca. einem halben Jahr sind natürlich auch wieder viele Dinge in unserem schönen Industriemuseum passiert, von denen ich ein paar erwähnen möchte. Anfang September fand nach langer Zeit, initiiert durch Herrn Heinz Vogt, wieder unser Hammertreff (möglichst an jedem 2. Dienstag im Monat) statt. Das ist eine sehr gute Sache, sitzt man doch in ungezwungener Runde beisammen und diskutiert. Ich bitte daher alle ehrenamtlich Aktive, sich dort einzubringen, denn auch dort gilt es, Ideen zu entwickeln, die den Fortbestand unseres Museums sichern. Mitte September freuten wir Foto: Schäperclaus uns über den Kennenlern-Besuch des neuen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Leverkusen, Herrn Rainer Schwarz, und seinen Pressesprecher, Herrn Benjamin Rörig. Wir zeigten unsere Dauerausstellung und zum Schluss unseren neuen Multifunktionsraum, die Alte Schlosserei. Das anschließende Gespräch war sehr konstruktiv und positiv. Ganz herzlichen Dank für den Besuch. Ebenfalls um diese Zeit erhielten wir von den Vorständen der Sparkasse Leverkusen und der Volksbank Rhein-Wupper die Zusage über die Finanzierung der Jalousien zum Sonnenschutz im Dach unserer alten Schlosserei. Diese Installation muss fernbedient werden und ist daher sehr teuer. Wir werden aber damit in die Lage versetzt, auch tagsüber, wenn die Sonne scheint, Beamer-Präsentationen z.b. bei Seminaren zu zeigen. Den Herren unseren sehr herzlichen Dank. Anfang Oktober fand dann wieder unser schönes Erntedankfest mit Herrn Pastor Dreyer statt. Leider war die Beteiligung nicht sehr groß, wahrscheinlich bedingt durch den etwas unglücklichen Zeitpunkt in der Mittagszeit. Wir werden das Erntedankfest im nächsten Jahr, das ja schon Tradition hat, wieder auf vormittags verlegen. Foto: Faust Herr Rörig, Herr Schwarz, Frau Schäperclaus Unsere Feier anlässlich des 25. Geburtstages des Fördervereins am 26. November 2016 um 11.00 Uhr wird später noch ausführlich behandelt. Danach fand die Vergabe unseres Ehrenamtspreises Der Sensenschmied statt. Es war uns eine große Freude, unseren Preis zum 8. Mal zu verleihen und diesmal an Herrn Jörg Heyn. Es gibt einen sehr schönen Bericht in der Rheinischen Post von Herrn Bastian Quednau, den ich nachste-

2 Foto: Bornewasser hend gerne zitiere: Er ist mit einer Amtszeit von 14 Jahren unser erfahrenstes Vorstandsmitglied, und die Einbringung von ehrenamtlichen Stunden war für ihn stets eine Selbstverständlichkeit. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art, seiner Kompetenz und Erfahrung war er für mich immer ein Fels in der Brandung. Mit diesen Worten übergab Gisela Schäperclaus, erste Vorsitzende des Fördervereins Freudenthaler Sensenhammer, am vergangenen Samstagvormittag den diesjährigen Ehrenamtspreis ein Sensenschmied in Form einer kleinen Bronzeskulptur an ihren Kollegen Jörg Heyn. Außer den vielen Mitgliedern und Freunden unseres Museums konnten wir auch viele Ehrengäste begrüßen, die ich nachfolgend einfach einmal alphabetisch nennen möchte: Marc Adomat, Kulturdezernent der Stadt Leverkusen Therese Arentz Hans Foos und Gattin, Wirtschaftprüfungsgesellschaft Dr. Stallmeyer, Köln Dr. Marlene Liebeskind, Bereichsleiterin Gewässerentwicklung Wupperverband Helmut Nowak, MdB Uwe Richrath, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen Prinz und Prinzessin Hubertus zu Sayn- Wittgenstein Hans-Jörg Schaefer, Vorstand der Volksbank Rhein-Wupper, Leverkusen Rainer Schwarz, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leverkusen Ehepaar Smidt, Sponsoren des Leverkusener Lions Clubs Rhenania Regina Steuernagel, Leiterin Unternehmenskommunikation der EVL Hans-Peter Teitscheid, Werbe-u. Fördergemeinschaft Schlebusch e.v. Prof. Dr. Eberhard Weise, ehemaliges Vorstandsmitglied der Bayer AG. Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes Es war eine schöne, dem Anlass entsprechende Veranstaltung, die viele Interessierte in unser Industriemuseum lockte. Wir sind sehr froh und glücklich über diese große Resonanz und bedanken uns bei allen für ihre großzügigen Spenden. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Herrn Uwe Miserius, der uns zu unserem Jubiläum mit einem kunstvollen Bildgeschenk überraschte. Nach der offiziellen Feier, die musikalisch begleitet Foto: Bornewasser wurde von Herrn Adam Wasiak, Gitarre und Gesang, saßen wir noch gemütlich beisammen bei leckeren Speisen und Getränken, die wir natürlich für alle Gäste bereit hielten. Ich bedanke mich von ganzem Herzen für die vielen helfenden Hände, die unsere Veranstaltungen erst möglich machen und hoffe, dass es auch in den nächsten vielen Jahren so sein wird unser Museum ist es wert. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine fröhliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2017. Mit den allerbesten Grüßen Ihre Gisela Schäperclaus Vorstandsvorsitzende Foto: Bornewasser OB Richrath vor dem Kunstwerk von Uwe Miserius, RP

25 Jahre Förderverein Freudenthaler Sensenhammer Jörg Heyn 3 Am 26. November 2016 feierten wir, liebe Vereinsmitglieder und Förderer des Sensenhammers, unser 25 jähriges Bestehen des Fördervereins Freudenthaler Sensenhammer. 25 Jahre im Spiegelbild der Geschichte sind nicht mehr als ein Tropfen im Ozean der Zeit. Aber sie gehen ein in die Geschichte des Vereins, unserer Stadt Leverkusen und unseres Bezirkes Leverkusen-Schlebusch. Unser Freudenthaler Sensenhammer ist das einzige Industriedenkmal seiner Art (Herstellung von Sensen und Sicheln) im Rheinland. Der Freudenthaler Sensenhammer wird in der Zwischenzeit als lebendiges Denkmal wahrgenommen. Denkmale erzählen Geschichten unserer Heimat. Sie sind Wahrzeichen des Ortes und verkörpern die typischen Eigenschaften einer Region. Sie machen historische Gebäude unsere Heimat unverwechselbar und zu etwas ganz Besonderem. Unser 25 jähriges Vereinsjubiläum ist ein freudiger Anlass zurück zu blicken ohne zu vergessen nach vorne zu schauen. Der Förderverein Freudenthaler Sensenhammer e.v. wurde am 21.11.1991 mit konstituierender Wirkung ins Vereinsregister des Amtsgerichts Leverkusen eingetragen. Das Ziel unseres Vereins war die Errichtung eines Industriemuseums. Dieses Ziel war am 24. April 2005, also nach 14 Jahren harter Arbeit erreicht. Die Sensenfabrik war in ein lebendiges Museum umgewandelt worden mithilfe der ehrenamtlich tätigen Mitglieder und Freunden des Sensenhammers und unserer Hauptsponsoren: der NRW-Stiftung Düsseldorf, des LVR Köln, der Kulturstiftung der Rheinischen Sparkassen, der Sparkasse Leverkusen, der Volksbank Rhein- Wupper und des Lions-Club Leverkusen-Rhenania. Das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer wurde ab Eröffnung von Wilhelm Matthies als Museumsleiter verantwortungsvoll, mit großem und nachhaltigem Erfolg bis heute, also 11 Jahre lang, gemanagt. Es ist nicht nur eine über die Grenzen von Leverkusen hinaus bekannte event location, durch seine Jazz- Konzerte, sondern auch vor allem schulischer Lernort für Leverkusener Grundschulen aber auch für auswärtige Schulen. Das Industriemuseum als Lernort ermöglicht z. B. Schülern selbst gefertigte Kunstwerke auszustellen und Theateraufführungen durchzuführen. Aber auch der Standesbeamte wird in unserer Schmiedehalle tätig und das, nachdem die zukünftigen Brautpaare lernen konnten, ihre Eheringe selbst zu schmieden. In den Jahren 2008 und 2009 kam es zu einer Zerreißprobe für unseren Verein. Das politisch auf den Weg gebrachte Programm Lachs 2000 und der Entschluss der EVL, die von uns gepachtete Wasserkraftanlage aus Kostengründen nicht mehr fortzuführen, führte dann, mangels seriösem Nachfolgepächter, zum Verkauf unseres Tafelsilbers, unserer seit 1929 bestehenden Wasserrechte. In einem lange Zeit vorher ausgehandelten Öffentlich-Rechtlichen Vertrag, dem ein Letter of Intent (Absichtserklärung) vorausgegangen war, wurden wir mit einem Betrag entschädigt, der es ermöglichte, unsere Schulden zu tilgen, die drohende Insolvenz abzuwenden und der zusätzlich uns ein ausreichend großes Finanzpolster verschaffte. Der Vertrag wurde am 27. November 2009 mit der Bezirksregierung Köln, der Stadt Leverkusen und dem Wupperverband geschlossen. Der vorausgehende Letter of Intent wurde mit der Bezirksregierung Köln, dem Wupperverband, der Stadt Leverkusen, dem Landschaftsverband Rheinland, der EVL und der Regionale 2010 Agentur GmbH Köln (Dr. Rainer Molitor) und der NRW-Stiftung Düsseldorf geschlossen. Zudem entschädigte uns die EVL für ihre vorzeitige Aufgabe des auf zwanzig Jahre geschlossenen Vertrages der Wasserkraftnutzung mit einem angemessenen Betrag. Der Verkauf der Wasserrechte führte zu erheblichen Spannungen zwischen unseren Vereinsmitgliedern und den Mitgliedern des Vorstandes. Die damaligen Vorstandsmitglieder, Eberhard Foest und Meinolf Hehmann traten zurück und ihr Ausscheiden aus dem Vorstand führte gemäß Protokoll der Mitgliederversammlung vom 22. November 2008 zur Wahl eines neuen Vorstandes, nämlich: Gisela Schäperclaus, 1.Vors., Heinz Vogt, 2,Vors., Andreas von Dreusche, Schatzmeister, Holger Geissler, Schriftführer, Jörg Heyn, erster Beisitzer, Renate Steudel, zweite Beisitzerin, Thomas Ratte, dritter Beisitzer. Mit der Wahl des neuen Vorstandes wurde eine neue Ära eingeleitet. Seit dieser Zeit wird die Arbeit im Vorstand von Gisela Schäperclaus in freundlicher und vertrauensvoller Atmosphäre geführt mit viel Freiheit für das Wirken der anderen Vorstandsmitglieder und unseres Museumsleiters, Wilhelm Matthies. Jetzt fehlt uns im Vorstand ein Beisitzer, da Bernhard Marewski von seinem Amt zurückgetreten ist. Derzeit setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen: 1.Vorsitzende: Gisela Schäperclaus, 2.Vorsitzender: Jörg Heyn, Schatzmeisterin: Renate Steudel, Schriftführerin: Dagmar Faust, erster Beisitzer: Bernd Bornewasser Ab November 2008 wurde eine neue Epoche eingehämmert. Das betrifft nicht nur den Arbeitsstil des Vorstandes, sondern auch den Umgang mit den finanziellen Mitteln. Erst wenn die Fördermittel vorhan-

4 den sind, werden die notwendigen Objekte angegangen. Die Wasserkulisse ist wieder erstanden am 30.01.2012 in Form des Teiches und Freilegung des Obergrabens. Seit dem 28.04.2012 haben wir unsere Idylle wieder, die bei Bedarf durch den zusätzlich geschaffenen Brunnen nachgefüllt werden kann. Impressionen von der Jubiläumsfeier Fotos: Bernd Bornewasser Die alte Schlosserei ist umgewandelt in einen Multifunktionsraum zum Durchführen von Seminaren und kleinen Feiern. Eine zusätzliche Einnahmequelle. Beide Objekte wurden federführend durchgeführt von unserer Architektin Renate Steudel. Neue Hammerstöcke sind gesetzt worden (Schmiedegruppe) und die Veranstaltung des Hammertreffs ist, dank der Initiative von Heinz Vogt, wieder ins Leben gerufen worden. Die Vorstandsmitglieder überprüfen die Zielsetzung des Vereins und deren Durchführung durch jährlich durchgeführte Workshops unter Anleitung und mithilfe unseres Ehrenamtlers, Dirk Kaiser. Der fortgeführte Rechenschaftsbericht (zuletzt 2016) dient dem Vorstand u.a. auch als Machbarkeitsstudie in finanzieller Hinsicht. Wir sind ein lebendiges Museum und wollen es auch bleiben, daher ein Blick in die Zukunft. Die Schmiedegruppe hat sich bereits verjüngt. Unser Sigi Seiler leistet mit Fleiß und Nachdruck die notwendige Ausbildungsarbeit. Unser Vorstand muss sich verjüngen. Die Vorstandsmitglieder sind gehalten, sich um ihre Nachfolgerinnen/Nachfolger zu kümmern. Wünschenswert wären kompetente Vereinsmitglieder, die die Anforderungen unseres Vereins und deren Umsetzung kennen. Bei unserer zukünftigen Vereinsarbeit darf die menschliche Seite nicht zu kurz kommen, worauf Heiner Tritz beim letzten Hammertreff zutreffenderweise hingewiesen hat. Auf dieses Thema wurde ich auch anlässlich unserer Jubiläumsfeier angesprochen. Wir alle, Mitglieder, ehrenamtlich tätige Mitglieder und Vorstand werden darüber wachen, dass dieses Objekt nicht unter den Hammer kommt, sondern mehr Stabilität erhält. So sind wir ein lebendiges Museum und werden es bleiben mit Ihrer Aller uneigennütziger Hilfe. Prinz und Prinzessin Hubertus zu Sayn-Wittgenstein Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für ein besinnliches Weihnachtsfest Ihr Jörg Heyn, 2.Vorsitzender v.l.: Herr Nowak, Herr Schwarz u. Partnerin, Herr Richrath, Frau u. Herr Foos, Herr Schaefer, Herr Wulf, Herr Heyn

5 Frau Jüdt, Frau Vogt, Herr Vogt Herr Leyer, Herr Tritz Ehepaar Heyn Frau Faust, Frau Arentz,Frau Dagmar Schäperclaus, Frau Steudel Prof. Dr. Weise, Frau Horn Museumsteam Ehepaar Smidt, Herr Adomat

Neuer Hammerstock zum Angelrecken Frank Nußbaum 6 Der alte Hammerstock zum Angelrecken hatte nach über 50 Jahren fleißiger Arbeit ausgedient und musste einem neuen weichen. Um das in etwa zwei Meter lange Teilstück eines zuvor doppelt so langen Eichenstamms (eine Spende des Prinzen zu Sayn-Wittgenstein) überhaupt eingraben zu können, war noch Vorarbeit nötig: Der Eichenstamm musste zersägt werden. Durch die nicht mehr täglichen, aber dennoch bei Schmiedevorführungen auftretenden Stöße verdichtet sich das Holz nicht mehr so stark, sodass Feuchtigkeit aus der Umgebung leider schneller aufgenommen wird und somit für eine kürzere Lebensdauer sorgt; trotzdem bleibt der Wechsel ein sehr seltener Vorgang an einem Schmiedehammer. Der ca. Mitte Oktober ausgewechselte Hammerstock war der vierte der für die wichtigsten bei Vorführungen und der Herstellung von Sensensicheln benötigten Maschinen. Foto: Hartmut Herrnbrodt Das schwere Ungetüm musste mehrmals in das etwa 1,70 m tiefe und am Vortag gegrabene Loch bewegt werden, um es so anzupassen, dass sich der massive Stahlklotz (Schabotte genannt) so unter dem Reckhammer und in einem zuvor in die Eiche gesägten, eckigen Loch befindet, dass der in ihr abschließend eingesetzte Untersattel millimetergenau unter dem Obersattel sitzt. Damit ist garantiert, dass die Schläge genau auf der dafür vorgesehenen Stelle auf dem Rohling auftreffen und dementsprechend auch ihre Wirkung erzielen, sprich ihn zur Angel (der Rohling für eine Sensensichel) ausrecken, d. h. in die Länge treiben zu können. Dabei stand aber keine Laufkatze zur Verfügung, sodass immer mehrere Leute - auch unterschiedlicher Generationen -, die sich gegenseitig abwechselten, für die notwendige Kraft sorgen mussten. Ein Flaschenzug erleichterte jedoch ein wenig das mühselige Unterfangen des oftmaligen Aushebens und Ablassens. Anschließend konnte nach exakter Ausrichtung und Fixierung des wuchtigen Dämpfungsapparates das Erdreich wieder eingefüllt werden. Foto: G. Schäperclaus Foto: G. Schäperclaus

7 Schlebuscher Wochenende Heinz Vogt Foto: D. Faust Am 17. und 18. September 2016 waren wir, der Freudenthaler Sensenhammer, am Schlebuscher Wochenende mit einem Infostand und unserer Feldesse vertreten. Herr Geiss mit seinen Söhnen, Herr Schmidt und Herr Vogt haben an beiden Tagen unser Museum tatkräftig vorgestellt. Sie schmiedeten unter anderem zwei Schmiedezangen für die kleinen Sensenschmiede. Der typische Klang des Schmiedens ließ viele ältere Leute stehenbleiben und sich an ihre Kindheit erinnern. So mancher Ausruf war Das ist wie früher bei uns zu Hause! oder Der Klang erinnert mich an meinen Mann, der war Schmied. Es kam auch immer wieder zu interessanten Gesprächen mit Besuchern. Herr Geiss schmiedete am Sontag einen praktischen Gegenstand, einen sogenannten Notnagel. Diesen haben früher die Feuerwehrleute bei sich gehabt um sich abseilen zu können, wenn ihnen der Rückweg durch das Feuer abgeschnitten worden war. Wieder da - am originalen Stellplatz in der Schmiedehalle Heiner Tritz Der ehemalige Ziertupfhammer der Fabrik steht inzwischen wieder an seinem ursprünglichen Ort in der Schmiedehalle. Seine Funktion und Arbeitsweise kann bei z. B. Vorführungen demonstriert werden. Dadurch ist das Ensemble der Kaltschmiedehämmer in der Schmiedehalle wieder hergestellt und fast komplett. Foto: Heiner Tritz Alle Jahre wieder: unser Weihnachtsbasar Renate Steudel der Stände herrschte eine Stimmung wie beim traditionellen Familientreffen. Und wieder kamen ungefähr 500 Besucher, um sich an den dekorativen und fantasievollen Kunstwerken zu erfreuen und noch Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Das Museumsteam bot mit einem Angebot aus Kaffee und Kuchen, sowie Glühwein und kalten Getränken den Gästen einen angenehmen Aufenthalt. Der Weihnachtsbasar im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer: Ein besonderes vorweihnachtliches Erlebnis für alle Beteiligten. Foto: Bornewasser Immer am Wochenende zum 2. Advent findet im Freudenthaler Sensenhammer der Weihnachtsbasar statt. Die alte Schmiedehalle erhält mit dem großen Weihnachtsbaum, dem Adventskranz und vor allem den Dekorationen der Aussteller eine besondere anheimelnde Atmosphäre. Auch in diesem Jahr kamen wieder 13 Aussteller - die meisten Stammgäste, aber auch Neue und boten ihre handwerklichen Arbeiten aus Glas, Holz, Stoff und Metall an. Schon beim Aufbau Foto: Bornewasser

80. Geburtstag von Maria Fiorentino Doris Schäperclaus 8 1970 kamen Antonio Fiorentino und seine Frau Maria (geb. am 27.2.1936) mit ihren drei Söhnen Pietro, Domenico (Mimo) und Rosario aus Benevento in Italien nach Leverkusen und fanden in der Sensen- und Sichelfabrik H.P. Kuhlmann Söhne Arbeit und Wohnrecht. Sie gehörten so ziemlich zu den ersten Gastarbeitern, die nach Leverkusen kamen und dort der Industrie zu ihrem weiteren Aufschwung verhalfen. 1975 verunglückte Marias Mann in seiner Heimat Italien tödlich. Maria blieb jedoch mit ihren drei Söhnen im Schlebuscher Freudenthal. Sie behielt weiterhin ihre Arbeit und das Wohnrecht bei der Firma H.P. Kuhlmann Söhne, was für sie von großer Bedeutung war und eine Sicherheit für die Zukunft darstellte. Maria ist bekannt in Schlebusch, trägt stets schlichte, schwarze Kleidung. Um ihre eigene Person macht die Italienerin kein Aufhebens und bleibt immer wunderbar bescheiden. Am 28.Oktober 2006 führte das Wupper-Theater in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Leverkusen und gefördert vom Kulturministerium das Theaterstück Metallic Blau in der großen Schmiedehalle unseres Industriemuseums auf. Das Theaterstück mit Livemusik erzählt die Einwanderungsgeschichte von Maria und fand großen Zuspruch. Maria ist inzwischen sozusagen ein Teil des Museums. Nicht Muse, sondern Arbeiterin. Eine Fotodokumentation zeigt, wie sich das Leben in der Sensenschmiede abgespielt hat. Zwischen 1970 und 1987 hat Maria dort am Schleifstein gesessen, dass die Funken nur so sprühten. Harte Arbeit war das und anpacken konnte sie und kann sie heute noch. Umsomehr freut es uns, dass wir in diesem Jahr mit ihr und ihrer Familie in großem Kreise ihren 80. Geburtstag feiern durften. Wir wünschen unserer Maria noch viele gesunde und glückliche Jahre. Marias Arbeitsplatz in der Schleiferei Foto: Nussbaum Impressum Herausgeber: Förderverein Freudenthaler Sensenhammer e.v. Freudenthal 68, 51375 Leverkusen Fon: 0214/5007268 Fax: 0214/5007269 www.sensenhammer.de Redaktionsteam: Dagmar Faust, Renate Steudel Satz und Layout: Bernd Bornewasser V.i.S.d.P: Gisela Schäperclaus E-Mail: aktuell@sensenhammer.de Druck: Moosdruck Auflage: 300 Fotos: Fotos: Bornewasser Bernd Bornewasser, Dagmar Faust, Gisela Schäperclaus, Hartmut Herrnbrodt, Heiner Tritz