Lernfeld 4 Kariestherapie begleiten Inhalte: Histologie des Zahnes Dentition Kariesentstehung Kariesverlauf Füllungsalternativen Abrechnung von Beratungen, Untersuchungen, Besuchen Besondere Vereinbarungen mit den Patienten Zahnärztliche Software ZAHNKRONE Zahnschmelz (Adamantin, Enamelum) Zahnbein (Dentin) Zahnwurzel Zahnmark (Pulpa) Apex Wurzelzement mit ansetzenden Sharpey schen Fasern Schmelz Dentin Schmelz- Dentin- Grenze 1
Der Zahnaufbau und Histologie des Zahnes: Histologie: Die Lehre von den Geweben Schmelz Die Zähne bestehen aus: Zahnhartsubstanzen Pulpengewebe Dentin Zement Kauflächen Der Zahnschmelz ist besonders dick: An den Zahnhälsen läuft der Schmelz dünn aus! Schneidekanten Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers, vergleichbar mit der Härte von Quarz. Woraus besteht der Zahnschmelz? Zu 96% vorwiegend aus Kalzium und Phosphaten also anorganischen Substanzen, die zu sechskantigen Schmelzprismen aufgebaut sind Die Prismen werden von Ameloblasten (Adamantoblasten) gebildet! Nachdem ein Ameloblast ein Prisma gebildet hat, geht es zugrunde. Woraus bestehen die Prismen? Aus Hydroxylapatit Woraus besteht Hydroxylapatit? Vorwiegend aus Kalzium und Phosphaten Durch Einlagerung von Fluoriden wird der Zahnschmelz besonders widerstandsfähig gegen Entkalkung (Demineralisation) durch Säuren. Es bildet sich Kalziumfluorid! 2
Schmelz (Enamelum) Sechskantige Schmelzprismen aus Hydroxylapatit Kalzium und Phosphate (als Säureschutz Einlagerungen von Fluorid) Der Schmelz enthält keine Zellen und ist damit nicht erneuerbar!!! Das Zahnbein oder das Dentin ca. 69% aus anorganischem Hydroxylapatit Sekundärdentin Die organischen Anteile bestehen aus kollagenen Fibrillen und Odontoblastenfortsätzen, sogenannte Tomes- Fasern die in den Dentinkanälchen liegen Die Dentinkanälchen sind radial angeordnet Am Pulpenrand kann sich Sekundärdentin bilden (hier weiß dargestellt) Tertiärdentin (oder auch Reizdentin genannt) wird durch Anregung der Odontoblasten gebildet. Pulpenhörner Kronenpulpa Die Pulpa, das Zahnmark besteht aus Bindegewebe, Blutgefäßen und Nervengewebe im Bereich der Kronenpulpa liegt noch ein Odontoblastensaum (gelb dargestellt) Die Gefäße und Nerven treten am Foramen apikale (am Apex) in die Zähne ein 3
Der Wurzelzement Alveolarknochen Im Bereich der Wurzel wird das Dentin von Wurzelzement bedeckt der Wurzelzement besteht zu ca. 46% aus Hydroxylapatit Sharpey schen Fasern Dentin Die organischen Anteile bestehen aus kollagenen Fibrillen und Fasern und den zementbildenden Zementoblasten Im Wurzelzement setzen die Sharpey schen Fasern an, die in den Alveolarknochen einstrahlen und den Zahn in der Alveole befestigen (aufhängen). Lernfeld IV Kariestherapie begleiten Zur Wiederholung: Der Zahnaufbau: Die Zähne bestehen aus: Zahnhartsubstanzen Pulpengewebe Schmelz Dentin Zement Kauflächen Der Zahnschmelz ist besonders dick: Schneidekanten Woraus besteht der Zahnschmelz? aus sechskantigen Schmelzprismen Hydroxylapatit Kalzium, Phosphate Woraus werden die Schmelzprismen gebildet? aus den Amelo- oder Adamantoblasten! Jeder Ameloblast bildet ein Prisma. Nach Bildung des Schmelzes gehen die Ameloblasten zugrunde. Konsequenz?? Schmelz ist nicht erneuerbar!! 4
Durch Einlagerung von Fluoriden wird der Zahnschmelz besonders widerstandsfähig gegen Entkalkung durch Säuren. Wie nennt man diese Entkalkung? Demineralisation Wo werden Fluoride eingesetzt? Zahnpasten Unterfüllungsstoffen Kunststoffen GIZ Wo ist der Zahnschmelz besonders dünn? an den Zahnhälsen Konsequenz? Dort bildet sich gern die Zahnhalskaries Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers, vergleichbar mit der Härte von Quarz. Welches ist die zweithärteste Substanz des Körpers? Das Dentin Das Dentin oder auf deutsch das Zahnbein wird begrenzt von? im Bereich der Krone von Schmelz im Bereich der Wurzel von Wurzelzement und innen von der Pulpa Das Dentin besteht aus 2/3 (ca. 66 69%) aus Hydoxylapatit und aus 1/3 aus organischen Substanzen. Diese organischen Substanzen sind im Wachstum Odontoblasten und dann ihre Fortsätze. Wie nennt man diese Odontoblastenfortsätze im Dentin? 5
Tomes sche Fasern, die das Dentin durchziehen. Die Odontoblasten bleiben am Rande der Pulpa, an der Grenze zum Dentin erhalten. Welche Funktion übernehmen sie dort? die Bildung von Sekundärdentin Wann nützen wir die Bildung von Tertiärdentin aus? und Tertiärdentin bei der direkten, bzw. indirekten Überkappung Was finden wir noch im Dentin? Dentinkanälchen, die mit Dentinliquor gefüllt sind. Der Wurzelzement: Das Dentin wird im Bereich der Wurzel (oder auch Radix genannt) von Wurzelzement bedeckt. An den Zahnhälsen - weniger, der Wurzelspitze zu - mehr Wie heißen die Zementbildenden Zellen? Zementoblasten Mit welchen Fasern ist der Wurzelzement über das Periodontium mit dem Alveolarknochen verbunden? über die Sharpey schen Fasern Die Pulpa besteht aus: Blut- und Lymphgefäße Odontoblastensaum Bindegewebe Nervengewebe Die Form der Pulpa richtet sich an der Form des Zahnes. Wie nennt man die Ausbuchtungen der Pulpa im Bereich der Höcker der Molaren? Pulpenhörner 6
Der Krankheitsverlauf der Karies: Die Initialkaries (der White Spot) Die Karies beginnt am Schmelz immer erst durch einen weißlich - opaken Fleck (sog. white spot), oder am Zahnhals im Übergang zum Wurzelzement durch einen bräunlichen Zementdefekt. Opak = undurchsichtig, lichtundurchlässig Das heißt: Der White Spot ist die erste sichtbare Demineralisierung des Schmelzes! Dieser White Spot ist je nach Ausdehnung durch eine gezielte wiederholte Fluoridierung wieder rückgängig zu machen! Cave: Genaue Diagnostik!! 7
Wie diagnostiziert der Zahnarzt den Unterschied zwischen einem White Spot und einer oberflächlichen Schmelzkaries?? Wenn er mit der Sonde an dem Zahn 'hängen' bleibt und in den Fingern eine Rauhigkeit spürt! Man spricht in diesem Fall von einer Caries superficialis Superficialis = oberflächlich Solange sich die Karies nur im Schmelz befindet, sprechen wir von der Schmelzkaries, der Caries superficialis! Die Caries superficialis ist der erste deutlich sichtbare Defekt des Zahnschmelzes. Meist ist diese Stelle auch schon bräunlich verfärbt!! White Spot (Weißer Fleck) Zerstörung der Oberfläche Caries superficialis (Schmelzkaries) 8
Überschreitet der Defekt die Schmelz-Dentin-Grenze, sprechen wir von einer 'Caries media'! White Spot (Weißer Fleck) Zerstörung der Oberfläche Caries superficialis (Schmelzkaries) Überschreiten der Schmelz-Dentingrenze Caries media (Dentin - Karies) Bei der 'Caries media' oder Dentinkaries läuft der Zerstörungsprozeß schneller ab, weil im Dentin mehr organische Substanzen vorhanden sind. Weil der Zerstörungsprozess im Dentin schneller abläuft, breitet sich die Karies unter dem Schmelz meist breitflächiger oder in Ampullenform aus. Das nennt man dann: unterminierende Karies 9
Wenn die Karies nun den Dentinkanälchen entlang in die Tiefe bis in Pulpennähe dringt, nennen wir das: 'Caries profunda' created by Pali Design White Spot (Weißer Fleck) Zerstörung der Oberfläche Verlaufsformen der Karies: Caries superficialis (Schmelzkaries) Überschreiten der Schmelz-Dentingrenze Caries media (Dentin - Karies) Fortschreiten bis zum pulpennahen Dentin Caries profunda (CP) 10