Hilfreiche Tools und Tipps

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Transkript:

Befestigungstools, An- und Abschlüsse, Wartung beim WDVS Hilfreiche Tools und Tipps Die Ausführung und Planung eines WDVS werden immer komplexer. Eine rasante Entwicklung vom Dämmstoff über die mechanische Befestigung bis hin zu den An- und Abschlussprofilen sowie der Putzoberfläche macht die Fassade zu einem Hightech -Produkt. Eingangs darf erwähnt werden, dass der Artikel auf den Erfahrungen des WDVS in Österreich basiert. Die Unterschiede der Befestigungstools sowie auch der An- und Abschlussprofile am WDVS zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz sind jedoch kaum bis gar nicht vorhanden, da in diesen Ländern für diesen Einsatzbereich meist die gleichen Systemkomponenten eingesetzt werden. Durch Mängel und Schäden am System wurde im Laufe der Jahre vor allem im An- und Abschlussbereich des WDVS die Notwendigkeit erkannt, eigene Profile zu entwickeln, welche unter anderem die auftretenden Bewegungen (auch bedingt durch die immer größeren Dämmstoffdicken) aufnehmen können. Daraufhin wurden z. B. die Anputzleisten entwickelt, welche einen sauberen Abschluss des Systems zu den Fensterund Türelementen ermöglichen. Doch aus Kostengründen wurden die Anschlüsse lange Zeit mit Dichtstoffen (z. B. Acryl) hergestellt (und das ist vereinzelt auch heute noch der Fall). Erst durch das Passivhaus mussten die ausschreibenden Stellen, aber auch die verarbeitenden Firmen auf Systemkomponenten wie An- und Abschlussprofile zurückgreifen. Auch wurden durch diese Technologie wärmebrückenfreien Systemkomponenten entwickelt, welche zwischenzeitlich nicht nur im Passivhausbereich zum Einsatz kommen. Das Rad nicht neu erfinden Es gibt im WDVS-Bereich fast für alle möglichen Ausführungsvarianten entsprechende Details. Somit muss das Rad nicht mehr neu erfunden werden, sondern es kann auf bereits vorhandene Unterlagen zurückgegriffen werden. Es lohnt sich ein Blick in die Verarbeitungsrichtlinien, bevor selber komplizierte Ausführungsvarianten geplant werden, welche sich teilweise nur mit Mehrkosten (z. B. hohe Arbeitszeiten) umsetzen lassen. Neben den Ausführungsdetails gibt es für (fast) jede Ausführung entsprechende Ausführungsprofile. Die Profile haben immer ein angeschlossenes Glasfasergewebe und werden vor der Hauptarmierung eingebaut. Ein sinnvolles Profil ist z. B. das Blechanschlussprofil, welches einen sauberen, dichten und dauerhaften Anschluss des Putzsystems z. B. an eine Sockelverblechung ermöglicht. Ein Profil, welches fast zu 100 % von den Verarbeitern umgesetzt wird, ist der Gewebewinkel ein Kunststoffwinkel, welcher die Herstellung eines 90 -Winkels erleichtert. Für eine Winkelausbildung an z. B. Rundbögen gibt es Rolleckwinkel-Profil, welches eine variable Winkelausbildung ermöglicht. Da Dehn- und Bewegungsfugen des Wandbildners in das WDVS übernommen (1) Blechanschlussprofil Bilder: Baumit GmbH 12

Bilder: 3ks profile gmbh (2) Dehnfugenprofil werden müssen, gibt es hier abhängig von der Lage der Fuge Dehnfugenprofile für Eck- oder Flächenausführung. Im Zuge der Verarbeitung ist darauf zu achten, dass die Fuge hinter dem Profil mit weichem Dämmstoff gut verschlossen wird (ansonsten ist eine Wärmebrücke vorhanden). Weiters ist ein Augenmerk auf eine parallele Verlegung des Profils zu legen, da diese Fuge auch von größerer Entfernung gut sichtbar ist. Rückspringende Sockel sind in der Architektur zwar nicht gerne gesehen, bieten aber dennoch Vorteile. Bei mechanischen Beschädigungen oder auch Schäden durch z. B. Niederschlagswasser, Schnee (Tausalz) etc., kann man die Sockelfläche mit relativ geringem (Kosten-) Aufwand sanieren. Um hier eine Trennung zwischen der Sockel- und der Fassadendämmung zu erhalten, war die Verwendung eines Alu-Sockelprofils bis vor kurzem Standard. Da durch die Befestigung des Sockelprofils am Wandbildner relativ große Wärmeverluste entstehen (bei großen Dämmstoffdicken, z. B. Passivhaus, verliert sich teilweise der Dämmwert des darüber liegenden Geschosses), wurde ein zweiteiliges, wärmebrückenfreies Profil aus Kunststoff entwickelt, welches einfacher zu montieren und auch kostengünstiger ist. www.enev-im-bestand.de Sonderausgabe_EnEV_12_14.indb 13 (3)... für die Flächenausführung Ein unterschätztes Thema ist der Anschluss an Öffnungen. Die Anschlüsse müssen dauerhaft schlagregensicher ausgeführt werden. Wie bereits angeführt stellen Anputzleisten beim Anschluss des WDVS zu Fenster- und Türelementen die Regel der Technik dar. Bei der Vielzahl der Anputzleisten sollte auf die richtige Wahl geachtet werden. Dabei ist auch auf die Lage des Fensterelements, die Dämmstoffdicke und die Öffnungsgröße Rücksicht zu nehmen, da hier unterschiedliche Bewegungen vorhanden sind, welche durch Anputzleisten mit zwei- oder dreidimensionaler Bewegungsaufnahme aufgenommen sowie abgeleitet werden können bzw. müssen. Die neueste Entwicklung gibt es beim unteren Abschluss eines Fensters. Hier wurden spezielle Sohlbank-Kunststoffprofile entwickelt, in welche die Sohlbank nachträglich eingeschoben werden kann. Somit ergibt sich ein dauerhaft schlagregensicherer und wartungsfreier Fensterbankanschluss. Bei der Ausführung von nachträglich eingebauten Sohlbänken ist darauf zu achten, dass auf den bewehrten Unterputz eine Dichtschlämme aufgebracht wird. So ist eine zweite Abdichtungsebene vorhanden, auf welcher anfallendes Niederschlagswasser kontrolliert abgeführt werden kann. Bei der Montage der Sohl- bank ist jedoch darauf zu achten, dass eine allfällige Verklebung nicht parallel zum Fensterelement erfolgt, da sonst das Wasser nicht abrinnen kann. Eine verbesserte Verarbeitung im Bereich von Sonnenschutz bietet die Verwendung von vorgefertigten Sturzelementen. Vorteile dieser Elemente sind nicht nur die wärmebrückenreduzierte Montage sowie die geringe Verarbeitungszeit, sondern auch die werkseitig hergestellte innere Beschichtung der Elementflächen. Beim Dachabschluss wird zwischen einem Kaltdachanschluss (hier gibt es Belüftungsprofile) einem Warmdach- oder Attikaanschluss unterschieden. Vor allem im Attikabereich kann es durch aufsteigenden Niederschlag (durch Winddruck), zu einem Feuchteintrag in das System kommen. Durch spezielle Attikaabschlussprofile, welche eine abgewinkelte Tropfkante aufweisen, wird der Feuchteeintrag unterbunden. Bei auskragenden Bauteilen oder auch bei größeren Fensterelementen und Fensterbändern ist der Einbau von Tropfkantenprofilen notwendig. Durch die Profile wird das Wasser kontrolliert abgeführt und bietet zusätzlich eine gerade Putzkante. 13 20.11.2014 09:14:36

Die angeführten Profile sollten einen kurzen Überblick über die gängigsten Produkte geben, welche zum einem die Planung eines WDVS vereinfachen und zum anderen die Umsetzung sicherer machen. Es wurden jedoch nicht alle am Markt erhältlichen Profile beschrieben. Auf eine detaillierte grafische Darstellung musste aus Platzgründen verzichtet werden. Es darf jedoch auf die Internetpräsentationen der Systemhalter verwiesen werden, welche die angeführten Produkte zum Großteil in ihren Katalogen anbieten. Etwas stiefmütterlich wird immer noch das Thema Befestigung behandelt. Ganz egal ob eine Markise zu montieren, ein Handlauf zu befestigen oder Sichtschutztrennwände aufzustellen sind zumeist wird auf der Baustelle mit Kanthölzern oder ähnlichem improvisiert. Das Problem ist, dass hier gewerkeübergreifend gearbeitet wird und z. B. der Schlosser sich wenig Gedanken über die möglichen Wärmebrücken am Gesamtsystem macht. Ähnlich ist es bei den Elektroarbeiten an der Fassade. Es wird immer noch in den Dämmstoff eine Bohrung gemacht und probiert, irgendwie eine Unterputzdose mit viel Schaum zu befestigen. Aber wie bereits eingangs erwähnt, muss hier nichts Neues erfunden werden es gibt bereits (fast) alles. Die nachfolgenden Produkte sind größtenteils beim Ausschreiber, der Bauleitung und dem Verarbeiter (noch) nicht bekannt, könnten aber bei einem gezielten Einsatz nachhaltige Beschädigung am System vermeiden. (4) Montagezylinder, welcher in die ausgefräste Öffnung eingeklebt wird. Montagetools leichte Lasten 14 Sonderausgabe_EnEV_12_14.indb 14 (5) Wärmebrückenfreie Montage von z. B. Rohrschellen von Dachrinnen am WDVS Eine Befestigung z. B. der Beleuchtung erfolgt mit einer Holz- oder Blechschraube. Aber auch für die Montage bzw. Befestigung von Elektro- und Steckdosen, Bewegungsmeldern oder Temperaturfühlern gibt es innovative Produkte, welche sowohl das System schützen als auch wärmebrückenfrei sind. Bilder: Dosteba GmbH Leichte Lasten wie z. B. Briefkästen, Schilder, Storführungsschienen; Beleuchtungen etc., können mit speziellen Montagerondellen oder auch Montagezylindern im WDVS befestigt werden. Dazu wird der Dämmstoff nach dem Verkleben ausgefräst und z. B. der Montagezylinder in die Öffnung geklebt. Wichtig ist, entweder die genaue Lage in einem Plan zu vermerken oder auch die Position mit z. B. einem Schrauben zu markieren, damit man das Montagetool nach den Verputzarbeiten wieder findet. (6) Elektrodose aus Polyamid 20.11.2014 09:14:37

Bilder: Dosteba GmbH (7) Schwerlastenkonsole für z. B. Montage von Markisen oder Vordächer (8) Winkelausführung für z. B. Befestigung von Führungsschienen für Schiebeläden, französische Balkone, Geländer an Gebäudeecken Montagetools schwere Lasten Schwere Lasten wie z. B. Handläufe, leichte Vordächer, Markisen, Absturzsicherungen (Geländer, französische Balkone) etc. lassen sich mit Montagetools wärmebrückenfrei im WDVS montieren. Im Zuge der Planung müssen hier die statischen Rahmenbedingungen geklärt werden. Durch die angeführten beispielhaften Montagetools sollte das Verständnis geweckt werden, dass durch systemfremde Stoffe keine Wärmebrücken und Undichtheiten in das WDVS eingebaut werden. Wartung Auf alles, was uns lieb und teuer ist, geben wir besonders acht. s un. i e 015 0 S 2 42 en ch BAUand u t s r Be f de B5, S au alle H Natürlich mit SyStem Ihre Kunden suchen Wohngesundheit und Behaglichkeit? Wollen weniger CO2-Ausstoß und sicheren Schutz vor Wind und Wetter? INTHERMO Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfaserbasis sorgen für bestes Klima. In der Atmosphäre. In der Umwelt. Im Haus. Und bei Ihren Kunden. Natürlich inthermo WDVS: Ein kurzer Vergleich: ein durchschnittliches Mittelklasseauto kostet ca. 17.000 bis 20.000 Euro. Laut Internetrecherche wird ein Auto durchschnittlich ca. neun Jahre gefahren. Neben der Tatsache, dass das Auto freiwillig gereinigt wird und auch die Serviceintervalle laut Hersteller eingehalten werden, muss die Gebrauchstauglichkeit ebenso in regelmäßigen Abständen geprüft werden. All diese Leistungen kosten Geld. www.enev-im-bestand.de Sonderausgabe_EnEV_12_14.indb 15 Maximaler Schutz vor Kälte, sommerlicher Hitze, Brandgefahren und Schall. Dämmsysteme für jeden Bedarf: INTHERMO ist Vollsortimenter für Profis. Wärmedämmung mit System: alle Einzelkompo nenten, d.h. Dämmplatten, Putze, Farben und Zubehör, ergeben ein modulares Komplettsystem. Beratung und Service von A bis Z aus einer Hand. Informationen zu unseren Systemprodukten finden Sie auf unserer Website. Oder Sie rufen uns an: www.inthermo.de +49 (0) 61 54/71 16 69 15 20.11.2014 09:14:39

Ein WDVS für ein Einfamilienhaus kostet ca. 20.000 bis 25.000 Euro (natürlich stark abhängig der Dämmstoffdicke, Architektur, Fassadenfläche etc.). Vom WDVS wird verlangt, dass es zumindest für die nächsten 20 Jahre wartungsfrei funktioniert und danach sollte es mit einem Anstrich weitere 20 Jahre gute Dienste erweisen. Doch für ein WDVS gilt das Gleiche wie für ein Auto. Nur durch regelmäßige Wartung kann die Nutzungsdauer des WDVS verlängert werden. Aber wie sieht so eine Wartung aus? Was ist zu beachten? Der größte Feind des Systems ist das Wasser. Das Putzsystem ist täglich sämtlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt Sonne, Regen, Schnee usw. Im Winter kann es verstärkt durch den flachen Stand der Sonne an den Oberflächen von dunklen Putzoberflächen zu Temperaturen von + 50 bis 60 C kommen. Durch die nächtliche Abkühlung sinkt die Temperatur am Putz auf z. B. 10 C. So kommt es binnen weniger Stunden zu Temperaturdifferenzen von 60 bis 70 C. Das Material wird müde und somit auch anfällig gegenüber Rissen und mechanischen Beschädigungen. Sind nun Risse im Putzsystem vorhanden, kann über genau diese Wasser ins System eindringen und es schädigen. Das heißt, die Fassade muss sowohl in der Fläche als auch im Bereich der Anund Abschlüsse regelmäßig kontrolliert werden, ob Niederschlagswasser eindringen kann. Das gilt ebenso für Beschädigungen. Auch diese müssen zeitnah repariert werden. Ein regelmäßiger Anstrich kann die Lebensdauer eines Putzes verlängern. Allgemein gesprochen ist eine Beschichtung in einem Intervall von ca. 10 bis 15 Jahren zu empfehlen. Fünf Tipps für das WDVS Für eine dauerhaft funktionierende und saubere Fassade ist die Einhaltung einiger Parameter erforderlich. Umwelteinflüsse (Algen, Pilze etc.) beeinträchtigen die Fassaden optisch, durch Verarbeitungsfehler gibt es technische Mängel, und fehlende Wartung trägt ihren Teil dazu bei, dass es bei einem WDVS nach kurzer Zeit schon zu Problemen kommt. Ein paar Tipps sollten helfen, damit die neue Fassade lange Zeit Freude bereitet. Planung/Ausschreibung Planung ist das a und o. Das WDVS gehört nicht auf der Baustelle geplant. Bereits vor der Ausschreibung muss der Planer die wichtigsten Parameter wie Dämmstoffart und -dicke, Art der Befestigung (z. B. Dübelanzahl und -schema), Nenndicke des Unterputzes, Oberputzstruktur, An- und Abschlüsse, Montagetools etc. abklären. Und je detaillierter eine Ausschreibung ist, desto besser auch der Preis. Auf die Vorbemerkungen in den Einheitspreis einzurechnen ist nach Möglichkeit zu verzichten. Nur so lässt sich verhindern, dass Firmen spekulieren und ein fairer Preis für ein fair definiertes System angeboten wird. Technik vor Ästhetik Auch wenn es Architekten und Planer nicht gerne hören: Die Kernkompetenz eines WDVS ist der Wärmeschutz. Um das zu gewährleisten, ist die Einhaltung der technischen Vorschriften vor die architektonischen Wünsche zu stellen. Als Beispiel ist hier der Hellbezugswert (HBW) zu nennen. Ein HBW unter 25 (weiß = 100, schwarz = 0), ist laut Norm nicht zulässig und kann zu Schäden am Putzsystem (und in weiterer Folge im Gesamtsystem) führen. Wasser weg vom Gebäude Auch hier ist wieder der Planer gefragt. Niederschlagswasser muss weg vom Gebäude. Ideal ist im Sockelbereich die Ausführung eines Kiesrandstreifens. Wenn eine befestigte Fläche bis an die Fassade (mit entsprechendem Trennstreifen) hergestellt wird, so muss diese mit einem angemessenen Gefälle ausgeführt werden. Weiter müssen die Verarbeitungsrichtlinien im Spritzwasserbereich (und das betrifft auch alle Balkone, Terrassen, Erker etc.) eingehalten werden. Unterputzdicke Leider haben wir beim WDVS ein Gewerk, welches keine Sicherheiten bietet. Schon ein einziger Fehler kann das System dauerhaft schädigen. Und neben einer mangelhaften Verklebung ist der Unterputz eine sehr häufige Fehlerquelle. Nur wenn der Unterputz fachgerecht aufgebracht wird, kann er seine Aufgaben auch erfüllen. Eine Unterputzdicke von 5 mm ist zu empfehlen, wobei auf die Lage des Gewebes (äußeres Drittel) und das Einbetten des Gewebes Nass in Nass zu achten ist. Warten! Vor allem im (Spät-)Herbst und Winter werden noch Fassaden verarbeitet, obwohl die Mindesttemperatur (Luft-, Bauwerks- und Materialtemperatur) unterschritten wird. Die Mindesttemperatur darf bis zum fertigen Abbinden des Materials nicht unterschritten werden. Daher lieber warten und einmal richtig ausführen als zweimal mit viel Ärger (und Kosten). Fazit Die Fassade ist neben der Architektur der erste Eindruck, den wir von einem Gebäude haben. Also sollten wir die Fassade auch so behandeln. Ing. Christoph Eder ist seit 2009 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für WDVS und Putzarbeiten. Darüber hinaus ist er als Referent und Trainer (z. B. für den zertifizierten WDVS- Fachverarbeiter) sowie als Bauleiter tätig. Kontakt unter: www.gerichts-sachverstaendiger.at 16