Suchtformen, Wirkungen, Folgen, Merkmale, Erkennen, Hilfestellung Rainer Siedelberg Geschäftsführer der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung MV 22.09.2009 www.lakost-mv.de siedelberg@lakost-mv.de IHK zu Schwerin Rainer Siedelberg
Schwerpunkte des Vortrages 1) kurze Einleitung 2) Suchtformen 3) Wirkungen 4) Folgen, Merkmale und Erkennen 5) Hilfestellung
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Süchtig sind wir alle, aber Nachbars Uwe - der nimmt Drogen! 4
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm 5
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wie eine Bürste wie ein Seil wie eine Schlange warm und weich wie ein Baumstamm Was ist Sucht? 7
Schwerpunkte des Vortrages 1) kurze Einleitung 2) Suchtformen 3) Wirkungen 4) Folgen, Merkmale und Erkennen 5) Hilfestellung
Suchtformen Stoffgebundene Süchte Stoffungebundene Süchte / Verhaltenssüchte Illegale Drogen Legale Drogen Haschisch/ Marihuana Heroin Kokain LSD Ecstasy Designerdrogen. Alkohol Nikotin Medikamente Koffein Schnüffelstoffe. Spielsucht Kaufsucht Fernsehen Arbeitssucht Essstörungen.. 9
Schwerpunkte des Vortrages 1) kurze Einleitung 2) Suchtformen 3) Wirkungen 4) Folgen, Merkmale und Erkennen 5) Hilfestellung
Warum nehmen Menschen Drogen? 1. Erfüllung der Anforderungen des Alltages 2. Ausbruch aus dem Alltag in eine andere Wirklichkeit 11
Umgang mit Konfliktsituationen Kampf, Angriff Flucht, Rückzug Verharmlosen, Erstarren aufputschende, erregende Mittel dämpfende, beruhigende Mittel halluzinogene Mittel Beispiele: Koffein Nikotin Teein Kokain Crack Speed Ecstasy Alkohol Schmerzmittel Schlafmittel Opiate Kodein Cannabis Stechapfel Tollkirsche LSD Mescalin Pilze 12
Typologie der Drogen
Was ist Sucht? Norm z.b. Alkohol, Nikotin, Normabweichung z.b. Cannabis, Chrystal Meth, beobachtbares Verhalten Interpretation Bewertung - trinken - spielen - rauchen - arbeiten - spritzen -.. Haltung Definition Diagnose 14
Wie wird der Mensch abhängig? Genuss Gewöhnung Missbrauch Abhängigkeit Die Übergänge sind fließend Süchtiges Verhalten ist der Versuch, von einem schlechten in einen besseren Befindlichkeitszustand zu kommen ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen und sozialen Folgen.
Konsumformen und Gefährdungspotenziale Experimenteller Gebrauch ("Probierkonsum") Unschädlicher Gebrauch (sozialer und entspannender Konsum, gelegentlich und /oder regelmäßig) Schädlicher, nicht-süchtiger Gebrauch Süchtiger Gebrauch (= Abhängigkeit/Sucht)
Abhängigkeit bedeutet: Starker Wunsch oder Zwang psychotrope Substanzen zu konsumieren Verminderte Kontrollfähigkeit bzgl. Beginn, Ende, Menge des Konsums Körperliches Entzugssymptom und Konsum, um dieses zu mildern oder zu vermeiden Toleranz- und Dosissteigerung Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen/Vergnügen Anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen (körperlich, sozial, psychisch) (nach ICD 10) Die Diagnose Abhängigkeit sollte nur gestellt werden, wenn irgendwann während des letzten Jahres 3 oder mehr Kriterien vorhanden waren.
Schwerpunkte des Vortrages 1) kurze Einleitung 2) Suchtformen 3) Wirkungen 4) Folgen, Merkmale und Erkennen 5) Hilfestellung
Unser Wunsch: Wie kann man möglicherweise am Äußeren oder am Verhalten erkennen, ob und welche Drogen ein Mensch genommen hat?
Sie sind erkennbar süchtig?
Aber!!!! : abhängig von der Dosierung und anderen Umständen bei Mischung von Drogen kaum noch eine Diagnose möglich Es gibt keine sicheren Anzeichen, höchstens Achtungszeichen, um noch andere Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns zu suchen!
Spezifische Anzeichen für..? Erscheinungsbild: Im Entzug: Fahne Lallen Schwanken Gestörte Motorik Gerötete Gesichtspartie, glasige Augen, aufgedunsenes Aussehen Ungepflegtes Äußeres. Zittern Nervosität Schweißausbrüche Kreislaufzusammenbruch.
Cannabis Der typische Cannabis-Geruch kann z.b. auch an Kleidern haften, die man in Anwesenheit kiffender Personen getragen hat. Gerötete Augen können z.b. auch durch Weinen oder durch Wassersport auftreten. Ein großer Appetit tritt gerade bei Heranwachsenden immer mal wieder auf. Verlangsamte Reflexe oder Probleme mit der Konzentration können z.b. auch bei Müdigkeit auftreten
Sichere Anzeichen für Drogenkonsum Besitz Konsumart Körpermerkmale
Unspezifische Anzeichen für Drogenkonsum Allgemeines Auftreten Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit Verstimmung und Gereiztheit Rechtfertigungen und Ausreden Häufige Müdigkeit und Erschöpfung Außergewöhnlich hoher Geldbedarf.. Arbeitsverhalten Unpünktlichkeit und Fehlzeiten Zunahme von Krankheiten Lustlose und fehlerhafte Erledigung von Aufgaben Vergessene Tätigkeiten Leichtsinniges Verhalten.. Soziale Beziehungen Sozialer Rückzug Störung in der Kooperation und Kommunikation mit Kollegen Aggressives Verhalten ohne Erkennbaren Grund Rückzug oder stetiges Streben nach Kontakt.
Schwerpunkte des Vortrages 1) kurze Einleitung 2) Suchtformen 3) Wirkungen 4) Folgen, Merkmale und Erkennen 5) Hilfestellung
Was können Betriebe tun?
Es gibt immer gute Gründe... gegen das Eingreifen. für das Eingreifen
Wenn ich handeln will, dann berücksichtige ich folgende Aspekte: Ich achte auf die Autonomie des Betroffenen! Ich halte das Problem im Kreis der direkt Beteiligten! Ich beachte die rechtlichen Bestimmungen! Ich bleibe in der Rolle des Vorgesetzten! Ich nutze meinen Verantwortungs- und Handlungsspielraum als Vorgesetzter! Ich schaffe ohne Zeitverzug einen konfliktarmen konstruktiven Einstieg in die Problematik!
http://www.freundeskreisesucht.de/uploads/media/leit faden_suchtprobleme_betrie be.pdf
Wo finde ich Unterstützung? 1. In der Suchtberatungsstelle in meiner Nähe 2. Bei Selbsthilfegruppen - Beides unter www.lsmv.de zu finden 3. Informationen zu den Stoffen www.drugscouts.de www.drugcom.de 4. Informationen zum Umgang im Betrieb www.suchtam-arbeitsplatz.de 5. Kontakt: siedelberg@lakost-mv.de