Essen als Event? Essen als Event! Strukturierte Beobachtungen mit Dementia Care Mapping DCM Irene Leu Dipl. Pflegefachfrau PsyKP HF Erwachsenenbildnerin DCM-Trainerin Leiterin Geschäftsstelle & ATRIUM Stiftung Basler Wirrgarten www.wirrgarten.ch Das DCM-Instrument Kontinuierliche Beobachtung von bis zu 8 Personen über Mindestens 4 6 Stunden oder mehr Detailliertes Aufzeichnen von Aktivitäten (BCC= Behaviour Category Code) Stufen von Affekt und Kontakt (ME= Mood & Engagement) Aufzeichnen der Beziehungsqualität durch Personale Aufwerter und Personale Detraktionen 1 1
Das DCM als Methode Erneute DCM Beobachtung Prozessvorbereitung Handlungsplan DCM Beobachtung Feedback 2 Die Verwendung von DCM-Daten Auf der Ebene des individuellen Pflegeplans, um das Wohlbefinden einer bestimmten Person zu verbessern Auf der Gruppenebene, um die Organisations- und Pflegekultur zu wandeln vom funktionalen zum personalen Verständnis Auf der Ebene des Managements, um z.b. den Schulungs- und Personalentwicklungsbedarf zu fokussieren 3 2
Wohlbefinden von Menschen mit Demenz Person-sein ist Stand oder Status, der dem einzelnen Menschen im Kontext von Beziehung und sozialem Sein von anderen verliehen wird. Er impliziert Anerkennung, Respekt und Vertrauen. Tom Kitwood, 1997 Kitwood & Bredin argumentieren, bei Menschen mit Demenz von relativem Wohlbefinden zu reden, weil Demenz zu Verlusten führt und den emotionalen Ausdruck abstumpfen lassen kann. 4 Wohlbefinden von Menschen mit Demenz Wohlbefinden ist nur im Kontext sozialer Handlungen beurteilbar 5 3
Die kleine Feldstudie Auswertung von 5 DCM-Evaluationen, jeweils über 8 Stunden 3 Wohngruppen für Menschen mit Demenz 1 Heim, das mit dem integrativen Ansatz betreut und pflegt 1 Tagesstätte für Menschen mit Demenz, wo erklärt mit dem Personzentrierten Ansatz betreut wird 6 Die kleine Feldstudie Die Annahme: Wohlbefinden, resp. hohe Wohlbefindenswerte, werden vor allem bei den Mahlzeiten festgestellt 7 4
Die kleine Feldstudie Die Annahme hat sich nicht bestätigt! Die Fakten aus diesen Evaluationen sind: In den Wohngruppen für MmD wie im Heim mit integrativem Ansatz betreffen die Aktivitäten vor allem dasitzen und herum schauen, passiv aber mit einigermassen Interesse, und Essen und Trinken, gegen die Hälfte der beobachteten Zeit In der Tagesstätte für MmD mit Person-zentriertem Ansatz kommen viel mehr Verhaltenskategorien vor. 8 Die kleine Feldstudie Essen als Event? Leider mitnichten! 9 5
Die kleine Feldstudie Essen als Event! Was tun? 10 Strategien für genüssliches Essen, auch im Heim, auch für Menschen mit Demenz Reizüberflutung vermeiden! Keine Gespräche unter Kolleg/innen Kein Esswagen-Geklapper Kleine Ess-Einheiten gestalten Nicht alle machen alles, sondern eine macht etwas, die andere das andere, und das ist geplant, ohne Absprachen vor Ort 11 6
Strategien für genüssliches Essen, auch im Heim, auch für Menschen mit Demenz Familientisch gestalten! Lieblingsplatz eruieren Tischnachbarschaft gut wählen Was verträgt s an Auffälligkeit, was nicht? Auch Einzeltische sind o.k.! 12 Strategien für genüssliches Essen, auch im Heim, auch für Menschen mit Demenz Zeit aufwenden zum gemeinsamen Essen! M..nicht für die Auswahl zwischen Menüs, die wieder vergessen gehen Vorsicht vor dem Demenz-Markt: Bspw. nicht kontrastreiches oder rotes Geschirr sind massgebend, sondern Beziehung, Ruhe und Genuss Essstationen, Kochboy auf der AbteilungMMM.., Fantasie! 13 7
Genüssliches Essen, auch für Menschen mit Demenz 14 Genüssliches Essen, auch für Menschen mit Demenz 15 8
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Genüssliches Essen, auch für Menschen mit Demenz Auch Aussergewöhnliches hat PlatzM Fondue-Plausch Orientalisches Essen Grillplausch MMMM.der Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt 18 Genüssliches Essen, auch für Menschen mit Demenz 19 10
Genüssliches Essen, auch für Menschen mit Demenz 20 Dank und weitere Informationen Ich bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen zum DCM www.careum-weiterbildung.ch / DCM-Netzwerk www.wirrgarten.ch www.dcm-deutschland.de 21 11