Person Name: Manfred Hurtz Alter: 49 Jahre verheiratet eine Tochter Beruflicher Werdegang Ausbildung zum Werkzeugmacher: 1981 1989 Gesellenjahre : 1984 1990 -> Erfahrungen mit Computergesteuerten Fräsmaschinen Bundeswehr : 1990 1998 ->Erfahrungen mit allgemeiner Computertechnik Ausbildung zum Landwirt: 1995 1998 -> während der Dienstzeit bei der Bundeswehr Betriebsleiter seit 1998
Betriebsspiegel Standort: Nordliche Voreifel,Kalkstein und Sandsteinverwitterungsbögen, 600mm durchschnittliche Jahresniederschläge, 7 C mittlere Jahrestemperatur Bodenverhältnisse: sl, ls, L, SL Höhe über NN: 300m, Betriebsfläche 190m -330m Ackerbaubetrieb mit Sonderkulturen ( Weihnachtsbäume ) Pfluglose Bewirtschaftung der Flächen Keine Sekundärrohstoffdünger wie zb. Champost, Kompost usw. Düngung nur mit Mineraldünger Stroh wird kontinuierlich gehäckselt ( 2008 WW Stroh abgefahren, 2011 und 2012 Stroh komplett abgefahren durch Viehbetriebe im Ort )
Anbauübersicht 130 ha Ackerbau 66% Wintergerste davon ca. 33 % Gerste 33% Braugerste 33% Winterweizen 33% Raps 15 ha Weihnachtsbäume ca. 100 ha Lohnarbeit (Aussaat,Düngung Pflanzenschutz) ca.200 ha Mähdrusch
Precision Farming
Precision Farming Seit 2003 Versuche im Betrieb der Uni Bonn mit Kameragesteuerter Technik gezielt Unkräuter und Ungräser mit Herbiziden zu bekämpfen Ab 2004 bis 2006 ein eigenes Projekt im Betrieb mit dem BLE, JKI ( ehemals BBA ) der Fa. Kverneland ( Rau ), und der Uni Hohenheim zum Bau einer Dreikammerspritze und Kameras zur zielgenauen Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Ziel Erhaltung und Entwicklung natürlicher Ressourcen Verringerung der Belastung von Boden, Pflanzen und Tieren Gewässerschutz Mit der Projektarbeit wurden erste Precision Farming Geräte angeschafft womit diese Einzug in den Betrieb hielt
Betriebliche Anschaffungen 2004 Anschaffung einer teilschlagspezifisch steuerbaren Pflanzenschutzspritze 2005 Anschaffung einer Ertagskartieung für den Mähdrescher 2006 Anschaffung einer teilschlagspezifisch steuerbaren Mulchsaatsämaschine 2007 Anschaffung eines teilschlagspezifisch steuerbaren Wiegedüngerstreuers 2008 Anschaffung eines Yara N-Sensors von der Fa. Agricon zusammen mit dem Betrieb Schäfer aus Vlatten
Lenkassistent EZ-Steer verschiedene Bedienterminals - - möglich Einsatz auf (fast) allen Traktoren, Mähdreschern, Selbstfahrern schneller Umbau zwischen den Maschinen möglich Abspeichern verschiedener Maschinenkonfigurationen Spur zu Spur Genauigkeiten DGPS, HP und auch RTK integrierter Lageausgleich
Yara N-Sensor Wechselnde Bodenarten dadurch unterschiedliche Nährstoffnachlieferung des Bodens dadurch unterschiedliche Nähstoffaufnahme der Pflanzen Betriebsübliche Düngung nur mit Mineraldünger Überlegung zur Anschaffungen eines Yara N-Sensors zum Ausleich der Unterschiede Steuerbare Technik ( Spritze, Düngerstreuer ) vorhanden Sensortechnik Teuer, Anschaffung 2008 zusammen mit Betrieb Wilhem Josef Schäfer 2008 Erfahrungen gesammelt, 2009 weiter im Einsatz Ab 2010 eigener Yara N-Sensor im Einsatz
Sensordüngung - N mi n -Werte, Hurtz, Wintergerste 2008 kg N/ ha 0 40 80 12 0 16 0 200 240 16 17 25 26 10 16 9 8 12 2 10 19 3 5 20 19 6 5 29 16 10 11 9 4 37 9 17 21 16 3 7 6 42 22 11 15 13 10 159 63 20 5 12 10 5 4
Betriebsübliche Düngung N gesamt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt N ges Ertrag dt 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Raps 200 55 200 46 180 46 194 55 214 45 190 50 210 46 WG 185 84 190 76 150 90 154 96 170 90 196 96 131 99,8 WW 225 90 230 99 185 105 196 105 211 85 205 80 180 97,2 N-Bilan 69 70 66 58 60 31 0 2007 in Wintergerste Gelbmosaikvirus durch warmen Winter 2008 in Raps Umgerechnet auf alle Rapsflächen 20% Hagelschaden 2010 Wetterextreme - Feb/März kalt bis -18 2011 Wetterextreme Jan.-Feb. 100l Regen - April 0 l/m² Niederschlag März 11 l/² Niederschlag - Mai 60 l/m² Niederschlag April 21 l/m² Niederschlag - Juni 7 l/m² Niederschlag Mai 42 l/m² Niederschlag - Juli extrem hohe Tagestemperaturen Juni 100 l/m² Niederschlag - August nass, ca. 200l Regen pro m²
Teilschlagspezifische Grunddüngung Im Herbst 2009 ist für die gesammte Fläche des Betriebes eine Bodenbeprobung im 1 ha Raster und eine Scannerbeprobung mit einem EM 38 von der Fa. Agricon durchführt worden.(kostenbeteiligung durch WZV) Danach folgte die Ausbringung von Grundnährstoffdüngern P, K, Mg, Kalk teilschlagspezifisch Ziel ist eine bedarfsgerechte und zielgenaue Ausbringung des Düngers
Teilschlagspezifische Grunddüngung
Fazit Zukünftig sollen auch Erfahrungen mit dem teilschlagspezifischen Pflanzenschutz gesammelt werden. (Herbizide, Wachstumsregler, Fungizide) Mit meinem Einsatz von Precision Farming möchte ich weiterhin dazu beitragen, Erfahrungen im Ackerbau zu sammeln, ob mit Precision Farming nachhaltig N- und Grunddünger bei gleichen oder steigenden Erträgen eingespart werden kann. Ich möchte mit Precision Farming im konventionellen Ackerbau eine Akzeptanz in der Bevölkerung erzielen, damit diese erkennt, das im konventionellen Ackerbau Versuche angestellt werden um Umweltschonend hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Die Einsparung von Düngern und Pflanzenschutzmitteln bedeutet direkten Umwelt- und Gewässerschutz Positiv für Ökonomie und Ökologie