Biogasnutzung in Tourismusregionen - Akzeptanz und Good Practice M.Sc.agr. Ulrich Drochner Regionalreferent West Fachverband Biogas e.v.
Fachverband Biogas e.v. Ziele
Struktur Fachverband Biogas e.v. Präsidium 7 Mitglieder für eine Amtsdauer von 4 Jahren gewählt Kuratorium Sprecher der Regionalgruppen, Arbeitskreise und Beiräte, Repräsentanten anderer Verbände Geschäftsstelle 22 Mitarbeiter Hauptstadtbüro 4 Mitarbeiter Regionalbüro Nord, Süd, Ost, West und Redaktion Biogas Journal 5 Mitarbeiter Betreiber v. Biogasanlagen Wissenschaftl. Institutionen Interessierte Privatpersonen u.a. 4.700 Mitglieder (2013) Regional organisiert in 23 Regionalgruppen vertreten durch Regionalgruppensprecher Firmen und Hersteller Rechtsanwälte Banken u.a. Europäischer Biogasverband (EBA) wurde im Februar 2009 gegründet
Organigramm
Anlagenzahl installierte elektr. Leistung Biogasanlagenanzahl und installierte Leistung 9.000 8.000 Fachverband Biogas e.v. 7.874 7.589 4.500 4.000 7.000 Anzahl Biogasanlagen installierte elektrische Leistung [MW] 7.320 3.179 3.364 3.500 6.000 5.905 3.000 5.000 4.984 2.997 2.500 4.000 3.000 2.000 2.291 3.500 3.7113.891 1.893 2.680 2.050 1.377 1.600 1.750 1.271 1.100 2.000 1.500 1.000 1.000 0 139 159 186 274 370 450 617 850 1.0501.300 390 650 500 0 Jahre 5
Anlagenzahl Bundesländer im Vergleich Fachverband Biogas e.v. 2.500 2.400 2.300 2.200 2.100 2.000 1.900 1.800 1.700 1.600 1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 796 256 2.372 674 269 158 1,72 3 62 170 325 210 743 1.405 573 238 45 114 Anzahl Biogasanlagen 31.12.11 inst. el. Leistung 31.12.11 [MW] 561 96 275 218 6 260 13 146 226 102
Zustimmung zu Biogasanlagen im Vergleich anderer EE 1. 2. 3. 4.
Biogas in Tourismus Regionen: Spannungen und Vorteile
Bioenergiedorf Jühnde Foto: Wolfgang Beisert
Bioenergiedorf Jühnde Jühnde, 13 km südwestlich von Göttingen, also kurz vor dem Harzgebirge gelegen. war das erste Bioenergiedorf Deutschlands seit Winter 2005 ist das Dorf energieautark Besucher aus der ganzen Welt schauen sich dieses Vorzeigeprojekt an
Bioenergiedorf Jühnde Gefüttert wird die Anlage mit 32 t Silage (Mais, Gras) und 29 m³ Gülle Im Winter können alle Haushalte ihren Wärmebedarf über die Wärmeversorgung der Anlage decken Das Dorf hat rund 1100 Einwohner
Campingplatz Mohrenhof Franken Rothenburg ob der Tauber Quelle: www.mohrenhof-franken.de
Campingplatz Mohrenhof Franken Rothenburg ob der Tauber Campingplatz mit großem Freizeitangebot Angeschlossene Biogasanlage mit 180 kwh elektrisch und rund 190 kwh thermisch zusätzlich Hackschnitzelheizung und eine Solaranlage sehr positive Wahrnehmung des Campingplatzes
Spannungsfelder Kritik: Unterschiedliche Auslegung von Umweltökonomischen Faktoren: Spannungsfeld zwischen Klimaschutz- und Naturschutzzielen Sowie Gefahr des Verlustes des attraktiven Landschaftsbildes Erhöhter Energiepflanzenanbau (vorwiegend Mais) führt zur Landschaftsveränderung
Spannungsfelder Spannungsfeld zwischen Klimaschutz- und Naturschutzzielen Sowie Gefahr des Verlustes des attraktiven Landschaftsbildes Erhöhter Energiepflanzenanbau (vorwiegend Mais) führt zur Landschaftsveränderung
Spannungsfelder Problem der Landschaftsveränderung z.b. in der Lüneburger Heide Maisanbau hat eine Erhöhung erfahren Abgrenzung des volkswirtschaftlichen Nutzens Wie groß ist der touristische Verlust wie hoch der Gewinn des Klimaschutzes? Dennoch! Bioenergie bietet Möglichkeit zur Erhöhung des Landschaftswertes Biogas kann nicht nur aus Mais erzeugt werden!
Lösungen Biogas wird auf erhöhten Maisanbau reduziert! Dabei liegen Alternativen in den Startlöchern! Durchwachsene Silphie, Zuckerrüben werden züchterisch weiterentwickelt und bieten fast genauso viel ökonomischen Ertrag wie Mais Blühstreifen erhöhen den kulturlandschaftlichen Wert und haben auch ökologische Vorteile Deswegen FiF-Projekt des Fachverbandes Biogas e.v.
Hintergrund des Projektes Farbe ins Feld Der Anbau von Energiepflanzen besonders von Mais sorgt zunehmend für Kritik und ist Kernpunkt der politischen Diskussionen zum EEG Maisanbau stört das Landschaftsbild Maismonokulturen entstehen und verursachen Bodenabtrag Das Schwarzwild ist nicht mehr zu bejagen und vermehrt sich stark Insekten und anderen Tieren wird die Nahrung und der Lebensraum genommen Ökologisch sinnvolle Blühstreifen sollen ausgesät werden
Nutzen der Blühstreifen Nahrungsquelle und Lebensraum für blütensuchende Insekten, Schmetterlinge und viele andere Tierarten Nützlinge, welche einen großen Betrag zur natürlichen Schädlingsbekämpfung leisten, profitieren von den Blühstreifen, wie z.b. der Marienkäfer Der Erhalt der Vegetationsstruktur im Winter bietet den Wildtieren ausreichend Deckung und Schutz vor der Kälte Bodenabtrag kann an abschüssigen Flächen verhindert werden Das Landschaftsbild wird bereichert
Projekt Farbe ins Feld Startschuss war der 30.04.2010 Ziel: In diesem und den kommenden Jahren sollen an und in möglichst vielen Energiepflanzenfeldern in ganz Deutschland ökologisch sinnvolle Blühstreifen etabliert werden!
Aussaat-Aktion 2010 im Rahmen der NRW-Biogas-Tour
Wettbewerb der Regionen und Biogasanlagenbetreiber 2011und 2012 Öffentliche Kritik am Energiepflanzenanbau geht nicht zurück Projekt FIF sollte verstärkt vorangetrieben werden Wettbewerb der Regionen und Biogasanlagenbetreiber Regionalgruppe mit den meisten Blühflächen pro Betreiber (Auswertung durch Flächenmeldung beim Fachverband ) Biogasanlagenbetreiber mit den artenreichsten und schönsten Blühstreifen (Fotowettbewerb) Biogasanlagenbetreiber mit den meisten Blühflächen in jeder Regionalgruppe Verlosung eines All-Inklusiv Paketes für die Jahrestagung unter allen Teilnehmern (nur 2013) Begleitende Artikel im Biogas Journal Ehrung der Preisträger auf der Jahrestagung des Fachverbandes
Rückmeldungen zum Projekt und Fazit Rückmeldungen Dieses Jahr wurden an und in über 1.150 Energiepflanzenfeldern über 500 ha Blühstreifen angelegt. Die Resonanz auf die Blühflächen ist sowohl von Betreibern als auch von den Bürgern sehr positiv. Aber auch Kritik: Fremdes Saatgut könnte eingeschleppt werden. Fazit des Projekts Farbe ins Feld Das Projekt erfährt langsam aber stetig mehr Zulauf. Der Fachverband Biogas e.v. wird das Projekt in den nächsten Jahren weiter vorantreiben.
Fazit: Biogas kann den touristischen Wert einer Landschaft sogar erhöhen anstatt dass er ihn verschlechtert! Landschaftsnutzung/Klimaschutz/Naturschutz und Tourismus müssen einen gemeinsamen Nenner finden Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit