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Transkript:

Quality and Experience Pflegeratgeber Portsysteme Dieser Pflegeratgeber beantwortet Fragen über die Pflege von Portkathetersystemen. Er ergänzt die hausinternen Pflegeprotokolle sowie die Anweisungen und Empfehlungen von Ärzten und Pflegepersonal. www.pfmmedical.com

Die Portkathetersysteme der pfm medical ag sind vollständig implantierbar und ermöglichen einen wiederholbaren, kontinuierlichen venösen Zugang. Ansicht 1 2 3 Querschnitt Portkathetersystem (Tita Jet light) 1 Silikonmembran 2 Portkammer 3 Katheter Ein Portkathetersystem besteht aus einer Portkammer mit Silikonmembran und einem Katheter. Die korrekte Pflege der Portkathetersysteme der pfm medical ag ist die Voraussetzung für die Langlebigkeit der Systeme. 2

Allgemeines Die Portkammer wird unter die Haut implantiert und der verbundene Katheter reicht in die venöse Blutbahn. Die Lage der Portkammer und des Katheters wird nach me dizinischen Aspekten ausgewählt. 3 mögliche Zugänge Das Portkathetersystem ermöglicht einen direkten Zugang zum venösen Blutgefäßsystem. Dazu wird eine Nadel mit einer speziell ge schliffenen Spitze eine sog. Hubernadel (z. B. EZ Huber ) durch die Haut und die Silikonmembran in die Portkammer eingebracht. Über die Hubernadel gelangt z. B. die Infusion durch den Katheter in das venöse Blutgefäß. Somit entfallen die schmerzhaften Punktionen z. B. der Armvenen. Die Punktion wird i. d. R. nur als kleiner Nadelstich empfunden. 3

Grundsätzliches Portkathetersysteme dürfen nur mit nicht-stanzenden Hubernadeln (z. B. EZ Huber ) punktiert werden. Nur Spritzen ab einer Größe von 10 ml verwenden. Bei der Infusion/Injektion niemals Kraft aufwenden. Auf steriles, keimfreies A rbeiten ist zu achten. Keine Hubernadeln offen im System belassen, da sonst die Gefahr einer Luftaspiration besteht. Es wird empfohlen, das Portkathetersystem, wenn es länger nicht benutzt wird, alle 4 Wochen mit physiologischer Kochsalzlösung zu spülen, um einer Thrombosierung vorzubeugen. 4

Vorbereitung 1 Die Haut des Patienten auf Rötungen, Schwellungen etc. untersuchen. 2 Ertasten der Portkammer. 3 Bereitstellen aller benötigten Materialien für die Medikamenten- bzw. Infusionsgabe. Für die Punktion des Portkathetersystems dürfen nur Hubernadeln (z. B. EZ Huber ) der optimalen Länge für den Patienten und Spritzen mit einer Größe ab 10 ml verwendet werden. EZ Huber 4 Hände waschen und desinfizieren. 5 Anziehen von sterilen Handschuhen. 5

Vorbereitung 1 Wischdesinfektion der Haut über der Portkammer beginnen und mit kreisenden Bewegungen nach außen hin fortsetzen. Die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels muss beachtet werden! 2 Abdecken der Haut, wahlweise mit einem sterilen Lochtuch. 3 Ertasten der Portkammer. 4 Entlüften der Hubernadel mit physiologischer Kochsalzlösung. 6

Medikamentenapplikation 1 Zur Punktion mit der Hubernadel (z. B. EZ Huber ), die Portkammer mit zwei Fingern festhalten. Die Hubernadel gehalten an den Flügeln langsam durch die Haut und die Silikonmembran in die Portkammer bis zum Kontakt mit dem Boden einführen. Dabei den sitzenden oder liegenden Patienten tief einatmen lassen. 2 Überprüfung der Durchgängigkeit des Portkathetersystems mit ca. 10 ml physiologischer Kochsalzlösung. Diese Injektion muss leicht möglich sein. Siehe: Mögliche Komplikationen auf Seite 10. 7

3 Fixierung der Hubernadel mit einer geeigneten Abdeckung. 4 Verabreichung des Medikaments/der Infusion. Bei der Applikation von mehreren Medikamenten/Infusionen je Therapiezyklus, muss das Portkathetersystem nach jeder Gabe mit mind. 10 ml physiologischer Kochsalzlösung gespült werden. Ohne Spülen kann es zu Interaktionen oder Ausfällungen und damit zu Okklusionen im Portkathetersystem kommen. 5 Spülen des Systems mit ca. 30 ml physiologischer Kochsalzlösung. 6 Verplomben des Portkathetersystems nach hausinternem Pflegeprotokoll. Ggf. z.b. Applikation von ca. 3 ml heparinisierter Kochsalzlösung (100 IE Heparin pro ml). 8

Nachsorge des Patienten 1 Verband entfernen. 2 Zum Entfernen der Hubernadel die Portkammer mit zwei Fingern (z. B. durch Herunterdrücken der Bodenplatte der EZ Huber ) fixieren. Ziehen der Nadeln idealerweise unter fortgesetzter Injektion. Zur Entspannung den Patienten tief einatmen lassen. Nadel langsam ziehen. 3 Desinfektion der Haut und Abdecken der Einstich stelle mit einem Transpa rent verband. 4 Eintrag in die Patientenkarte. 9

Mögliche Komplikationen Die physiologische Kochsalzlösung kann nicht leicht injiziert werden. Die Hubernadel hat die Portmembran nicht komplett durchstochen. Die Hubernadel bis zum Portboden durchstechen. Ggf. die Hubernadel verwerfen und eine nächst längere Hubernadel verwenden. Während der Injektion der physiologischen Kochsalzlösung tritt eine Schwellung neben der Portkammer auf. Die Hubernadel ist nicht korrekt in die Portmembran eingestochen worden und die physiologische Kochsalzlösung wird unter die Haut gespritzt. Die Hubernadel entfernen und die Punktion mit einer sterilen Hubernadel korrekt wiederholen. Das Portkathetersystem ist nicht durchgängig. Bei einer Okklusion des Portkathetersystems muss der behandelnde Arzt weitere Maßnahmen zur Deblockierung durchführen. 10

Sortiment Die Punktion eines Portkathetersystems darf nur mit nicht-stanzenden Hubernadeln (z. B. EZ Huber ) erfolgen. pfm medical ag bietet ein umfangreiches Sortiment an EZ Huber Sicherheits-Infusionskanülen in 19G, 20G und 22G mit 15 mm bis 38 mm Länge an. 11

Ansprechpartner Haben Sie Fragen? Unser Customer Service & Sales Support berät Sie gern. service@pfmmedical.com T +49 (0)2236 9641-0 F +49 (0)2236 9641-51 www.pfmmedical.com Ihre Informationsquelle zu den Produkten der pfm medical ag pfm medical ag Wankelstraße 60 50996 Köln, Germany Zertifiziert nach DIN EN ISO 13485 PB2005DE/11.2013