Kommt ein Sturm, so prallt dieser mit voller Wucht auf den Waldrand, der dies aber aushält, da die Bäume von Jugend an daran gewöhnt sind. Im weiteren Verlauf gleitet der Wind über das Kronendach, ohne die Bäume mit voller Wucht zu treffen. Der Wald im Normalfall: Belastung klein Wind
Das sogenannte Bestandesinnenklima wird durch die Beschattung der Bäume, der geringeren Windgeschwindigkeit im Wald und der geringeren nächtlichen Abkühlung bestimmt. Es hemmt massiv die Borkenkäfergefahr und die jungen Bäume, vor allem Tannen und Buchen, brauchen es um die ersten Jahrzehnte gut zu gedeihen. Der Wald im Normalfall: Bestandesinnenklima - windstiller -feuchter - Nachts wärmer - Tags kühler Insgesamt: Gemäßigt ohne Extreme
Hier bei einer Mastreihe die maßstabsgetreue Trasse. 100 m Trassenbreite ist das absolute Minimum, wahrscheinlich ist sie breiter. Da die Trasse ca. 5 km durch Waldgebiete läuft, entstehen ca. 10 km neue Waldränder, ohne jeglichen Trauf, die bisher noch nie mit direktem Sturm und Sonnenlicht konfrontiert wurden. Der Wald nach dem Trassenaufhieb: Neue unbetraufte Waldränder auf ca. 10 km Länge 100 m
Der Wald nach dem Trassenaufhieb: Hier der Vergleich von einem gewachsenen betrauften Waldrand mit einem plötzlich freigelegten unbetrauften Waldsaum.
Der Wald nach dem Trassenaufhieb: Die neu angerissenen Waldränder können dem Sturm nicht mehr standhalten, und die Bäume werden schon bei kleineren Windstärken geworfen. Dadurch entstehen wieder neue unbetraufte Waldränder an denen der nächste Sturm wüten kann, usw. Windwurf NW SO
Um die flächenmäßigen Ausmaße künftiger Windwürfe absehen zu können, müssen vier Punkte näher beleuchtet werden. Die Steinwaldtrasse Der erste Punkt ist die Windwurfanfälligkeit der Baumarten. Die mit Abstand windwurfgefährtetste Baumart ist die Fichte. Windwurf gefährdete Baumarten Fichte Lärche Kiefer Buche Eiche Fichtenanteil im nördlichen Steinwald: 90% Hoch Windwurfgefährdung Niedrig
Der zweite wichtige Faktor sind die vorhandenen Böden. Böden mit Wasserüberschuß und wuchskräftige Böden nehmen im nördl. Steinwald große Flächen ein. Diese sind sehr windwurfanfällig. Windwurf gefährdete Böden Böden: mit Wasserüberschuß wuchskräftige Böden wuchsschwache Böden Windwurfgefährdet Wuchskräftige Böden mit guter Wasserversorgung Braunerden - aus Granit - Phyllit Anteil windwurfgefährteter Böden: 80% Hoch Windwurfgefährdung Niedrig
Baumhöhen im Bestand: über 15 m Der dritte wichtige Faktor ist die Baumhöhe. Durch den Trassenaufhieb sind auch kleinere Bäume, die sonst von größeren Bäumen windgeschützt sind, nun ungeschützt frei am Trassenrand. Damit sind praktisch alle Bestände höher als 15 m windwurfgefährtet. Windwurf Windwurf Windwurfgefährdet gefährdete Bestände unter 15 m durch Trasse Gefahr erhöht Anteil windwurfgefährteter Bestände: 81% Hoch Windwurfgefährdung Niedrig
Der vierte wichtige Faktor ist die Exposition. Der Steinwald ragt durch seine Höhe aus der umliegenden Landschaft heraus. Deshalb können starke Stürme, die fast immer aus westlichen Richtungen kommen, mit voller Wucht auf den Wald treffen. N Windwurf geschützte Lage (ca. 600 lfm) Exposition W O W Anteil sturmexponierter Flächen: 85% S
Zusammengefasst ist die Wahrscheinlichkeit, das sich die Windwürfe vom Trassenaufhieb her weit und großflächig in den angrenzenden Wald ausbreiten sehr hoch. Windwurf Zusammenfassung schlecht gut gefährdete Baumarten Anteil: 90 % gefährdete Böden Anteil: 80 % gefährdete Bestände Anteil :81 % exponierte Exposition Anteil: 85 % Die Windwurfgefahr ist überdurchschnittlich hoch!
Auf der Trasse werden durch die fehlende Beschattung der Bäume im Sommer die Temperaturen stark ansteigen. Auch im Randbereich kann die Sonne die Baumstämme erwärmen, Die Steinwaldtrasse genauso wie in den Windwurfbereichen. Dies ist der optimale Lebensraum für den Borkenkäfer. An den immer wieder neu entstehenden ungeschützten Waldrändern werden Windwurf und Borkenkäfer sich gegenseitig aufschaukeln und große Waldflächen zerstören. Borkenkäfer NW SO
Wasserschutsgebiete Die Quellenfassungen der Gemeinde Pullenreuth sind oberflächennah, da der Granituntergrund wasserundurchlässig ist. Niederschläge fließen oberflächennah schnell zur Quelle und werden deshalb im Boden nur mäßig gereinigt. Wenn der Wald durch Windwurf oder Käfer weg ist, wird der Stickstoff im Humus schnell abgebaut und erzeugt in der Quelle eine hohe Nitratbelastung. Große Stickstoffmengen sind im Wald im Humus Wasserschutzgebiete gebunden WSG Nach Windwurf/Borkenkäfer: schneller Humusabbau (Nitrifizierung) Quellfassung wasserundurchlässig Folge: Hohe Nitratbelastung des Grundwassers
Die beiden rotumrahmten Wasserschutzgebiete sind sicher durch Windwurf bedroht, die gelbe nur bei sehr starken Stürmen. Da die Gemeinde Pullenreuth, vor allem in Trockenperioden, auf alle Quellen angewiesen ist, wird der Trassenaufhieb mittelfristig deren Wasserversorgung gefährden. Borkenkäfer Windwurf Wasserschutzgebiete 250 m 310 m Wasserschutzgebiete Der Trassenaufhieb gefährdet mittelfristig die Wasserversorgung der Gemeinde Pullenreuth!
Steinwald Die Steinwaldtrasse Der Steinwald ist in sehr gutem Zustand. Er weist kaum Lücken auf, hat viel Altholz und ist gut strukturiert. Im Vergleich mit dem Waldgebiet nördlich Bischofsgrün, (gleicher Maßstab) sieht man, das dies nicht selbstverständlich ist. Die gelben Bereiche sind vergraste Flächen, ohne größere Bäume. Außerdem ist der Wald zerrissen und zeigt wenig Altholz. nördl. Bischofsgrün
Steinwald Die Steinwaldtrasse Das gleiche im Vergleich zum Waldstein Auch hier große Bereiche mit vergraste Flächen, ohne viel Altholz. Der Steinwald ist in ganz Nordostbayern, neben der Kösseine, eines der wertvollsten Waldgebiete, welches nicht nur den Erholungssuchenden Freude bereitet, sondern auch für den Naturschutz sehr wichtig ist. Nebenbei werden große Mengen Stammholz umweltfreundlich erzeugt und er versorgt große Teile der Anwohner mit bezahlbaren Brennholz. Großer Waldstein
Der Steinwald ein Kleinod