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Transkript:

Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein Touristische Nachfrage in Schleswig-Holstein Starke Zwischenbilanz SH weiter auf Erfolgskurs! Die nun schon seit einigen Jahren anhaltende Investitionsdynamik im Tourismus in Schleswig-Holstein und die darauf aufbauende Produktentwicklung sowie Vermarktung zahlen sich zunehmend aus. In den gewerblichen Beherbergungsbetrieben Schleswig-Holsteins fanden im Zeitraum Januar bis September 2017 rund 1,2 Millionen Übernachtungen mehr statt als im Vorjahreszeitraum (+5,0 %). Damit liegt Schleswig-Holstein im Ländervergleich auf Platz 2, nicht nur deutlich über dem Bundesdurchschnitt (+2,7 %), sondern auch die Küstenländer Niedersachsen (+2,0 %) und Mecklenburg-Vorpommern (-1,9 %) blieben deutlich hinter der Dynamik Schleswig-Holsteins zurück. Betriebstypen: Wachstumstreiber waren bis Ende September das sonstige Beherbergungsgewerbe (+6,4 %) und die Hotellerie (+4,2 %). Nur das Campingsegment rutschte, sicher auch bedingt durch das Wetter in die Minuszone (-2,8 %, Deutschland +1,5 %). Erfreulich: Bei den Gästeankünften steuert Schleswig- Holstein nun schon das 13. Jahr in Folge auf Zuwächse hin. Die Zahl der Ankünfte stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 280 Tausend auf 6,2 Millionen. Fast alle Regionen in Schleswig-Holstein im Plus Die Nordsee war die Region mit der höchsten relativen Nachfragedynamik: +8,1 % oder +627.000 Übernachtungen. Darunter entwickelte sich das sonstige Beherbergungsgewerbe, u.a. Ferienunterkünfte (+12,2 %) deutlich besser als die Hotellerie (+3,3 %). Bei den Inseln war Föhr der Entwicklungsmotor (+34,8 %; Gemeinden und Inseln jeweils ohne Camping). Auch Sylt (+9,3 %) und Amrum (+1,8 %) verzeichneten Zuwächse. In Summe trugen die Inseln mit einem Wachstum von +11,6 % erheblich zum positiven Trend des Landes bei. An der Ostseeküste wies Heiligenhafen durch die Angebotserweiterungen (+107,1 %) in den ersten neun Monaten die höchste Dynamik auf. Auch Neustadt in Holstein (+42,5 %) verbuchte deutliche Zuwächse. Angezogen hat die Nachfrage auch im Reisegebiet Übriges Schleswig-Holstein, insbesondere in der volumenstarken Hotellerie (+5,5 %). Zu dem positiven Gesamtergebnis trug auch das Herzogtum Lauenburg (+4,7 %; ohne Camping) bei. Die Holsteinische Schweiz lag mit -3,7% im Minus. Grund ist das hohe Nachfrageniveau des Vorjahres durch die Landesgartenschau in Eutin. Erfreulich: Das Übernachtungsvolumen lag im bisherigen Verlauf 2017 über dem Niveau von 2015. Übernachtungen Januar-September 2017 ggü. Vorjahreszeitraum (Betriebe 10 Schlafgelegenheiten) Sachsen-Anhalt 6,4 5,4 Schleswig-Holstein 4,7 5,0 Hamburg 3,9 4,8 Nordrhein-Westfalen 6,1 4,5 Hessen 5,1 4,5 Nordsee Ostsee Sachsen 5,4 3,9 +6,8% +4,6% Bayern 4,7 3,2 +8,1% +3,4% Thüringen 4,1 2,2 Übriges Niedersachsen 3,3 2,0 Schleswig-Holstein Holsteinische Saarland 4,2 +4,3% Schweiz 1,8 Baden-Württemberg 3,3 1,7 +5,1% -5,0% Brandenburg 2,8 1,4-3,7% Berlin 2,9 1,4 Herzogtum Rheinland-Pfalz 2,3 MakS-Städte 1,3 Lauenburg Bremen 4,0 Ankünfte +3,5% 0,9 +2,5% Mecklenburg-Vorpommern -0,2 Übernachtungen +4,5% -1,9 +4,7% dwif 2017, Daten Statistikamt Nord und Statistisches Bundesamt Seite 1

Nachdem die MakS-Städte 2016 leicht unterdurchschnittlich abschnitten, liegt ihr bisheriger Zuwachs 2017 mit +4,5 % auf einem soliden Niveau. Die zum Teil sehr hohen Wachstumsraten in Einzelgemeinden zeigen: Es wird weiter in den Tourismus in Schleswig-Holstein investiert. Der parallele Anstieg der Auslastung der Schlafgelegenheiten um 0,7%-Punkte auf 39,7 % (Jan-Sep 2017) deutet auf eine gleichzeitige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit hin. Um weitere Marktanteile im Küstenvergleich zurückzugewinnen, gilt es, die Schlagzahl hoch zu halten. Zwei zentrale Stellschrauben zeigen sich für die Akteure im Schleswig-Holstein-Tourismus: Einerseits sind stetige Investitionen im Gastgewerbe (Modernisierungen und neue Anbieter), in der Freizeitwirtschaft und in der öffentlichen tourismusrelevanten Infrastruktur gefragt, um mittelfristig einen echten Qualitätsvorsprung auf die Wettbewerber aufzubauen. Andererseits zeigt das Thema Mobilität weiterhin große Potenziale. Hier hat sich in den letzten Jahren parallel zur Angebotserneuerung und zum Nachfragewachstum kaum etwas getan. Es geht um die Verbesserung der Erreichbarkeit bei der An- und Abreise (Kapazitäten mit Blick auf die Inseln, Ausbau alternativer Angebote zum PKW, Erschließung ausländischer Quellmärkte) und die Erweiterung der Mobilitätsangebote vor Ort (intermodale Mobilitätsketten, Taktung im ÖPNV etc.). Starker Inlandsmarkt Der schleswig-holsteinische Incoming-Markt schnitt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schwächer ab als der Inlandstourismus. Bei der Inlandsnachfrage lag das Land deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Auch die Übernachtungen aus ausländischen Quellmärkten befanden sich bis September in der Pluszone, allerdings mit uneinheitlichen Trends in den Top-Märkten: Während aus der Schweiz (+3,1 %, Übernachtungen jeweils ohne Camping) fortlaufend mehr Übernachtungen verbucht wurden und das Nachfrageplus im volumenstärksten Quellmarkt Dänemark bei 2,4 % lag, wurde im schwedischen Markt noch keine Trendwende erreicht (-2,0 %). Destinationstypen: Städte mit höchster Dynamik Nach einer kurzen Verschnaufpause 2016 legten die deutschen Städte über 100.000 Einwohner im Zeitraum Januar-September 2017 wieder deutlich zu (+4,5 %). Die übrigen Destinationstypen lagen bei der Nachfrageentwicklung zwischen +1,5 % und +1,8 %. Die schleswig-holsteinischen Vertreter der Küstenregionen waren eindeutig die Wachstumsmotoren ihres Destinationstyps und auch die MakS-Städte hielten mit der bundesweiten Entwicklung im Städtetourismus mit. Küstenländer: Übernachtungen Januar-September 2017 ggü. Vorjahr (Betriebe 10 Schlafgelegenheiten) Deutschland Übernachtungen gesamt: +2,7% dwif 2017, Daten Statistisches Bundesamt Küstenregionen: Ankünfte und Übernachtungen Januar-September 2017 ggü. Vorjahr (Betriebe 10 Schlafgelegenheiten) +5,1% +5,0% +2,6% +2,0% +2,0% +1,9% Inland: +2,5% Ausland: +3,5% Schleswig-Holstein Niedersachsen Deutsche Nordseeküste +6,8% +4,6% +8,1% +3,4% Nordsee (SH) Ostsee (SH) +2,1% +2,9% +2,1% Ostfriesische +1,8% Inseln Nordseeküste (NI) Mecklenburg- Vorpommern -1,9% +0,4% -1,1% -1,9% -2,7% Deutsche Ostseeküste Ankünfte +3,9% +1,6% Übernachtungen +4,6% -0,3% Meckl. Ostseeküste dwif 2017, Daten Statistisches Bundesamt Rügen/ Hiddensee -1,2% -1,7% -0,4% -3,7% Vorpommern Seite 2

Schleswig-Holstein: Monatliche Übernachtungen 2017 ggü. Vorjahr in % (Betriebe 10 Schlafgelegenheiten) 40 30 20 10 0-10 -20 7,7 4,5-1,1 0,1-10,1 30,4 38,3-5,0-5,6 13,814,0 Ankünfte Übernachtungen 3,2 3,7 1,3 2,2 9,0 6,0 4,7 5,0-18,9 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Jan-Sep Saisonal: Feiertagsverschiebungen sonst Zuwachs Nach einem dynamischen Jahresauftakt stagnierten die Zahlen im Februar, auch bedingt durch ein starkes Vorjahr. Der Zeitraum zwischen März und Juni war durch die Verschiebung der Feiertage geprägt. So fielen die Ostertage 2016 in den März und 2017 in den April. In Summe blieben beide Monate klar über dem Vorjahr (+9,4 %). Die Vor- und Nebensaison in Schleswig-Holstein ist insgesamt weiter auf dem Vormarsch. Da die Pfingsttage im Juni (Vorjahr Mai) lagen, brachten sie ein sattes Nachfrageplus. Im wechselhaften Sommer bewährte sich das breite Angebotsspektrum in Schleswig-Holstein und es wurden trotz Auslastungsgrenzen Zuwächse in der Hochsaison generiert. dwif 2017, Daten Statistikamt Nord Vorjahresvergleich betriebswirtschaftlicher Kennziffern: Weiterhin sinkende Zinsbelastung bietet unternehmerischen Handlungsspielraum Nachdem der letzte Infobrief die betriebliche Innenfinanzierungskraft beleuchtete, soll es nun um die Fremdfinanzierung durch Kredite gehen. Eine wichtige Kennzahl ist hier die Zinsaufwandsquote. Diese gibt das Verhältnis zwischen dem Zinsaufwand und dem Nettoumsatz in Prozent an. In Schleswig-Holstein ist die Zinsbelastung im Gastgewerbe etwas höher als im Bundesdurchschnitt (1,8 % zu 1,5 %). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zinsaufwand sowohl im Beherbergungsgewerbe, als auch in der Gastronomie leicht gesunken. Im langfristigen Vergleich ist klar zu erkennen, dass die Zinsbelastung der schleswig-holsteinischen Betriebe stark gesunken ist. Eine niedrige Zinsaufwandsquote bedeutet, dass nur ein sehr kleiner Teil des Umsatzes direkt für die Kosten des Fremdkapitals verbraucht wird. Dies macht aber auch deutlich, dass es vor allem Gastronomiebetriebe aufgrund ihrer geringeren Ertragskraft und des damit verbundenen höheren Risikos weiterhin schwer haben, Kredite zu erhalten. Frisches Fremdkapital kann von den Betrieben zur Finanzierung von Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen und damit zum langfristigen Erhalt der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt werden. Andererseits bindet eine hohe Zinsbelastung die Liquidität und schränkt somit den unternehmerischen Handlungsspielraum ein. Für neue Kredite gilt, dass der zukünftige Cash-Flow ausreichen muss, um für die Tilgung aufzukommen. Hier zeigt sich die Bedeutung betriebswirtschaftlicher Planung: Der Unternehmer muss grob abschätzen können, ob die Investition in der Lage ist, zumindest die Kreditkosten zu erwirtschaften. Um die richtige Finanzierungsentscheidung zu treffen, gilt es, sich eingehend mit Finanzierungsexperten auszutauschen und die Planung gemeinsam zu erstellen. Vorjahresvergleich der Zinsaufwandsquote im Gastgewerbe Gastronomie Schleswig Holstein Deutschland 2014 2015 Beherbergung Gastronomie Beherbergung 2,8 1,2 2,4 1,1 2,4 0,9 2,2 0,8 dwif 2017, Daten: DSV EBIL-Bilanzdaten Seite 3

Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein Zwischenbericht 2 2017 Stimmungsumfrage bei schleswig-holsteinischen Touristikern Dreimal jährlich findet die Online-Stimmungsumfrage der örtlichen und regionalen Touristiker in Schleswig-Holstein statt. Die Beteiligung an der Umfrage im Oktober 2017 lag bei 51 % (das Panel umfasst 59 Personen). Zufriedenheit der schleswig-holsteinischen Touristiker mit der Tourismusentwicklung Januar-August 2017 in % 10 73 17 dwif 2017, Stimmungsumfrage sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden Grundsätzlich ist die Stimmung der schleswigholsteinischen Touristiker nach Ablauf der ersten acht Monate 2017 nicht schlecht. Allerdings ist der Anteil positiver Einschätzungen (Vorjahr: sehr zufrieden=39%; zufrieden=58%) gesunken. Insgesamt machten sich die positiven Wirkungen von Investitionen, aber auch Besonderheiten wie Jubiläen weiterhin bemerkbar. Neben unbeständigen Witterungsbedingungen, welche sich negativ auf spontane Buchungen auswirkten, zeigten sich die negativen Äußerungen eher im Zusammenhang mit individuellen, lokalen Faktoren. Allerdings gibt es einige Organisationen, die ihre Aufgaben sogar ohne jegliche Vollzeitkräfte bewältigen müssen. Hier wird alles über Teilzeitbeschäftigte oder auch Aushilfskräfte erledigt. Vor dem Hintergrund einer serviceorientierten Betreuung, aber auch gästefreundlichen Öffnungszeiten von Touristinformationen vor Ort, stellt dies die Akteure vor große Herausforderungen. Es erfordert kreative Ideen, um personelle Engpässe so gut wie möglich zu kompensieren. Nicht immer ist dies aber ohne qualitative Abstriche möglich. Freizeitwirtschaft Schleswig-Holstein: Besuchermonitoring Ein wichtiger Indikator für die Nachfrageentwicklung im Tourismus sind die Besucherzahlen tourismusrelevanter Einrichtungen und Angebote der Freizeitwirtschaft (zum Beispiel Erlebnisbäder, Freizeit-/Erlebniseinrichtungen, Museen/Ausstellungen, Naturinfozentren, Schlösser, Stadtführungen, Zoos etc.). Januar-September 2017: +3,0% Starker Sommer Die Freizeitwirtschaft in Schleswig-Holstein blickt Ende September auf ein bisher erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Die Besucherzahlen bewegten sich um 3,0 % über dem Vorjahresniveau. Zu den positiven Einflussfaktoren gehörten neben Sonderausstellungen auch Jubiläen. Auch für den Zeitraum ab Oktober sind weitere Impulse zu erwarten. Rund 60 % aller Einrichtungen und die Mehrheit der Angebotskategorien fanden sich bisher auf der Gewinnerseite wieder. Einigen Kategorien gelang gerade in den Sommermonaten eine positive Trendwende, nachdem ihre Bilanz Ende Mai noch in der Minuszone lag. Hierzu gehörten Museen/Ausstellungen, Naturinfozentren sowie Erlebnisbäder/Thermen. Die größten Veränderungsraten im Monatsverlauf zeigten sich im Zeitraum März bis Juni, ähnlich der Übernachtungsentwicklung. Diese lassen sich in erster Linie mit Verschiebungseffekten durch Feiertage erklären. Die Osterferien im April (Vorjahr März) hatten einen überdurchschnittlich hohen Nachfrageanstieg zur Folge. Die Zuwächse in diesem Monat überstiegen die Verluste im März deutlich. Ein ähnlicher Effekt zeigte sich in den Monaten Mai und Juni. Für 2017 bestätigt sich: Ein später Osterferientermin, gepaart mit einer günstigen Witterung, kann eine Schlüsselrolle bei der Besucherbilanz eines Jahres spielen. Nicht selten fällt das Polster bei positiven Rahmenbedingungen derart groß aus, dass selbst gewisse Schwächeperioden im weiteren Jahresverlauf kompensiert werden können. Bisher kann in Schleswig- Holstein davon aber keine Rede sein, denn ab Juni fielen die Vorzeichen durchweg positiv aus. Nach derzeitigem Stand deutet alles auf einen positiven Jahresabschluss hin. Seite 4

Monatliche Besucherzahlen 2017 ggü. Vorjahreszeitraum Besucherzahlen in Tausend Veränderung in % 800 600 400 200 0 0,3% -7,6% -22,6% 41,0% -14,3% 17,6% Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep 2016 2017 dwif 2017, Daten Besuchermonitoring Freizeitwirtschaft Freizeit-/Erlebniseinrichtungen: +7,7 % Hoffnungsschimmer Nach einigen mageren Vorjahren zeigen sich für die Freizeit- und Erlebniseinrichtungen in Schleswig- Holstein 2017 endlich wieder Erholungstendenzen. Bis Ende September entwickelten sich die Besucherzahlen äußerst dynamisch. Erfreulich: Durchweg alle Anbieter fanden sich auf der Gewinnerseite wieder. Der Monatsverlauf wies zwar deutliche Schwankungen auf. Letztlich rutschte die Bilanz aber nur im März, Mai und August in die Minuszone. In den übrigen Monaten lagen die Besucherzahlen über dem Vorjahresniveau im Januar, April, Juni und September fielen die Zuwachsraten sogar zweistellig aus. Museen/Ausstellungen: +7,0 % Trendwende ab Juni 5,4% 1,9% 9,8% Zunächst sah es für die Museen und Ausstellungen alles andere als rosig aus. Bis Ende Mai bezifferte sich der Besucherrückgang auf -4,0 %. Doch ab Juni setzte die Trendwende ein und es ging nur noch bergauf. Insgesamt hielten sich Gewinner und Verlierer exakt die Waage. Einige Häuser erzielten jedoch überdurchschnittlich hohe Zuwächse und bestimmten damit auch den Gesamttrend. Dies lag nicht zuletzt an positiven Impulsen in Folge von Jubiläen und neuen Sonderausstellungen. In den kommenden Monaten wird sich der Positivtrend sicherlich noch verstärken, denn ab Oktober steht eine große Sonderschau im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum vor der Tür. Zoos/Tierparks: +4,4 % Aller Anbieter mit Besucherplus Bis Ende September zeigte sich die Besucherentwicklung der Zoos und Tierparks erfreulich. Die Nachfrage lag 4,4 % über dem Vorjahresniveau. Durchweg alle Anbieter leisten ihren Beitrag zum positiven Ergebnis. Gerade die Phase des Stark-/Dauerregens in den Sommermonaten haben sie relativ unbeschadet überstanden. Insgesamt geht das Ergebnis aber vor allem auf die guten Entwicklungen im April (+34,5 %) und Juni (+32,0 %) zurück. Ein positiver Jahresabschluss ist nach derzeitigem Stand in greifbarer Nähe. Möglicherweise reicht es sogar, um das bisherige Rekordjahr 2014 zu übertreffen. Erlebnisbäder/Thermen: +4,1% Verhältnismäßig großer Sprung Seit 2014 ging es für die schleswig-holsteinischen Erlebnisbädern und Thermen in leichten, aber stetigen Schritten bergauf. Klassischerweise unterliegt die Entwicklung der Erlebnisbäder/Thermen nur geringen Schwankungen. Momentan stehen die Zeichen gut, dass 2017 ein größerer Sprung nach vorn gelingt. Bis Ende September bezifferte sich das Besucherplus auf 4,1 %. Durchweg alle Anbieter fanden sich auf der Gewinnerseite wieder. Neben deutlichen Zuwächsen im April (+38,9 %) und Juni (+21,9 %) punktete die Kategorie auch im September (+13,5 %). Naturinfozentren: +2,5 % Starke Abhängigkeit von Ferienzeiten Am Monatsverlauf der Naturinfozentren ließ sich ganz klar die Lage der Feiertage ablesen. Von März bis Juni zeigten sich empfindliche Einbußen und starke Zuwächse im Wechsel. Bis dahin bewegten sich die Besucherzahlen ungefähr auf Vorjahresniveau. Da sich die Folgemonate relativ gut entwickelten, sprang bis Ende September noch ein leichtes Besucherplus heraus. Dabei erwiesen sich vor allem die Zuwächse größerer Häuser trendbestimmend. Im Detail zeigte sich die Situation aber durchwachsen. Das Verhältnis zwischen Gewinnern und Verlieren war insgesamt ausgeglichen.

Stadtführungen: -0,7% Schwaches Feiertagsgeschäft Stadtführungen gehören zu den wenigen Kategorien, die nicht von den Oster- und Pfingstfeiertagen profitierten. Weder im April (Ostern) noch im Juni (Pfingsten) wurden mehr Tickets als im Vorjahr verkauft. Vor diesem Hintergrund sind die Einrichtungen aber noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Bis Ende September rutschte die Bilanz nur leicht in die Minuszone. Im Detail zeigten sich klare Zuwachsraten, aber auch Anbieter mit hohen Einbußen. Insgesamt waren die Verlierer in der Überzahl, was letztlich den Ausschlag für das negative Vorzeichen gab. Vorläufige Besucherentwicklung Januar-September 2017 nach ausgewählten Bundesländern/Regionen Sachsen-Anhalt: +3,9% Schleswig-Holstein: +3,0% Mecklenburg-Vorpommern: +1,9% Westfalen-Lippe: +0,7% Thüringen: +0,3% Niedersachsen: -2,4% Brandenburg: -6,0% Bis Ende September 2017 war an der Besucherentwicklung in den verschiedenen Bundesländern kein einheitlicher Trend ablesbar. Schleswig-Holstein belegte im Gesamtranking den 2. Platz hinter Sachsen-Anhalt. Aufgrund der positiven Impulse durch das Reformationsjubiläums war hier eine hohe Dynamik für 2017 nicht anders zu erwarten. Vor allem die Ergebnisse der Museen und Ausstellungen sowie der Stadtführungen stachen positiv hervor. Das abgeschlagene Schlusslicht bildete Brandenburg. Fast keine Kategorie blieb hier von rückläufigen Besucherzahlen verschont. Für eine valide Ursachenforschung müssen hier noch die nächsten Monate abgewartet werden. möglich war. Ohne diesen Sondereffekt hätte sich aus den übrigen Monaten sogar eine positive Bilanz ergeben. Zwar hielten sich Gewinner und Verlierer exakt die Waage. Einzelne Einrichtungen erfreuten sich jedoch großer Beliebtheit und verbuchten ein deutliches Besucherplus. Bisher fielen die Vorzeichen nur im April (+77,2 %) und Juni (+17,4 %) positiv aus. Mit einer Trendumkehr im letzten Quartal ist jedoch nicht mehr zu rechnen. Schlösser: -13,9 % Rückgang war zu erwarten Im Vorjahr sorgten Veranstaltungen und abgeschlossene Baumaßnahmen für einen starken Besucherschub bei den Schlössern. Dass es 2017 zu einer Abkühlung der Nachfrage kommt, war vor diesem Hintergrund durchaus zu erwarten. Lediglich im April (+21,8 %) und September (+5,9 %) fielen die Vorzeichen positiv aus. In allen anderen Monaten waren die Verluste durchweg zweistellig. Am schwächsten zeigte sich insgesamt der Mai (-30,2 %). Dem negativen Ergebnis bis Ende September 2017 lässt sich aber dennoch etwas Positives abgewinnen. So gingen die Zuwächse des Vorjahres nicht ganz verloren. Das aktuelle Besucherniveau liegt immer noch über den Zahlen von 2015. Besucherentwicklung Januar-September 2017 ggü. Vorjahreszeitraum (in %) Freizeit-/Erlebniseinrichtungen Museen/Ausstellungen Zoos/Tierparks Erlebnisbäder/Thermen Naturinfozentren Stadtführungen -0,7 4,4 4,1 2,5 7,7 7,0 Freilichtmuseen: -8,4% Der Schein trügt Auf den ersten Blick gehören die Freilichtmuseen 2017 zu den klaren Verlierern. Doch Vorsicht! Großen Anteil an der negativen Entwicklung hatten die Rückgänge einzelner Anbieter, da der Betrieb in Folge von Sanierungsmaßnahmen im ersten Quartal nur eingeschränkt Freilichtmuseen -8,4 Schlösser-13,9 dwif 2017, Daten Besuchermonitoring Freizeitwirtschaft Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein Ihre Ansprechpartner: Herausgeber: Sparkassen- und Giroverband Tourismusverband Bearbeitung: dwif-consulting GmbH für Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein e. V. Gyde Opitz Dr. Catrin Homp Karsten Heinsohn Faluner Weg 6 Wall 55 Marienstraße 19/20 24109 Kiel 24103 Kiel 10117 Berlin 0431 / 53 35 600 0431 / 560 105 0 030 / 757 949 30 info@sgvsh.de info@tvsh.de k.heinsohn@dwif.de