Gewässerschutz-Kooperationen in Thüringen. Teilprojekt Stickstoffmanagement Ausgewählte Ergebnisse aus acht Jahren Beratung

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Transkript:

Gewässerschutz-Kooperationen in Thüringen Teilprojekt Stickstoffmanagement Ausgewählte Ergebnisse aus acht Jahren Beratung Dr. Thomas Werner, MSc. Mireen Müller, MSc. Lukas Sattler, JenaBios GmbH Abschluss-Workshop für den Projektabschnitt 2014-2017; Jena am 04.12.2017

Gliederung 1 Inhaltliche Schwerpunkte der Projektarbeit 2 Ausgewählte Ergebnisse 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden 2.2 Entwicklung der fruchtartenspezifischen N-Salden 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterweizen und Winterraps 3 Zusammenfassung Dr.

1 Inhaltliche Schwerpunkte Teilprojekt Stickstoffmanagement im Zeitraum 2009 bis 2012 (I) Feldstückbezogene Planung der N-Düngung und Verwertung betriebseigener bzw. zugeführter organischer Dünger in den Kooperationen Nordwestthüringen und Mittelthüringen Planung der theoretischen, fruchtartenspezifischen N-Salden und des zu erwartenden betrieblichen N-Saldos Nutzung von Instrumenten der N-Düngebedarfs-Ermittlung (N min, Stickstoff- Bedarfs-Analyse) und der Präzisierung von N-Mengen im Verlauf der Vegetationsperiode im Getreide (Nitrat-Schnelltest, YARA-N-Tester, Komplexe Pflanzenanalyse) Feldberatung zum gewässerschonenden N-Management

1 Inhaltliche Schwerpunkte Teilprojekt Stickstoffmanagement im Zeitraum 2009 bis 2012 (II) Feldstückbezogene Erfassung und Analyse des tatsächlich im Düngungsjahr abgelaufenen N-Düngungsregimes, des Einsatzes organischer Dünger sowie der erzeugten Erträge und Qualitäten Einzelschlagbezogene N-Saldierung, Zusammenführen der Einzelschlagsalden auf verschiedenen Aggregierungsebenen (Feldstück, Betrieb, Kooperation, Fruchtart) und Schwachstellen-Analyse Ableitung von Empfehlungen zur Optimierung des N-Managements und der Wirtschaftsdüngerverwertung zur Minderung des Risikos zum Entstehen von auswaschungsgefährdeten N-Überhängen

1 Inhaltliche Schwerpunkte 2014 bis 2017 zusätzliche Fokussierung auf Feldstückbezogene Planung der N-Düngung und Verwertung betriebseigener bzw. zugeführter organischer Dünger in der Kooperation Westthüringen Fruchtartenspezifische Betrachtungen zur Minderung des Nitrat-Auswaschungsrisikos unter besonderer Berücksichtigung der Fruchtarten Winterweizen und Winterraps Die Feldberatungen konzentrierten sich auf das N-Management in Winterweizen und Winterraps Nutzung neuer Methoden zur besseren Abschätzung des N-Bedarfs im Raps (CETIOM-Modell)

1 Inhaltliche Schwerpunkte Kooperation Kreis Betriebe und Flächen in den Gewässerschutzkooperationen, Stand 2017 Anzahl Betriebe Nordwestthüringen (seit 2009) Fläche (ha) NDH 5 5.476 KYF 9 12.444 Mittelthüringen (seit 2014) SÖM 2 2.131 AP 8 11.466 Westthüringen (seit 2016) WAK 4 3.639 Gesamt 28 35.139 2017: 2114 Feldstücke

Anbaustruktur in den Kooperationsgebieten Fruchtart Netto-Ackerfläche (ha) Anzahl Feldstücke Anteil Fruchtart an der Fläche (%) Körnermais 227 7 0,6 Silomais 2 132 129 6,1 Durum 470 45 1,3 Dinkel 270 24 0,8 Sommerbraugerste 2 253 133 6,4 Wintergerste* 4 042 266 11,5 Winter- und Sommerweizen 14 174 825 39,3 Winterraps 7 801 395 22,2 Winterroggen 405 27 1,2 Wintertriticale 526 40 1,5 Hafer 53 9 0,2 Zuckerrübe 633 28 1,8 Großk. Leguminosen** 885 65 2,6 Ackerfutter gesamt 1 042 104 3,0 *einschließlich Winterbraugerste ** Körnerfuttererbse, Ackerbohne, Soja, Blaue Lupine

Zeitlicher Verlauf des Anteils wichtiger Fruchtarten an der Netto-Ackerfläche in den Kooperationsgebieten

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden Aschluss-Workshop, Jena am 04.12.2017

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden 5

2 Ausgewählte Ergebnisse; betriebliche N-Salden Unternehmen N-Saldo (kg N/ha); dreijähriges Mittel Netto-AF 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden Beginn Aktueller Stand Veränderung 1 26 26 ±0 2 53 63 +10 3 43 64 +21 4 71 47-24 5 55 38-18 6 59 33-26 7 58 33-25 8 55 52-3 9 66 62-4 10 71 53-18 11 35 23-12 12 48 20-28 13 21 29 +8 14 49 38-11 15 61 34-27 16 41 30-11 17 102 25-77 18 32 7-25 19 14 20 +6 20 39 43 +4 21 48 53 +5 22 44 34-10 23-3 6 +9 24 24 22-2 25 55 40-15 26 63 15-48 27 72 44-28 28 48 37-11

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.1 Entwicklung der betrieblichen N-Salden Die 28 aktiv an der Kooperationsarbeit teilnehmenden Landwirtschaftsunternehmen lassen sich vier Gruppen zuordnen: - Betriebe mit anfänglich hohen N-Salden, die im gesamten zeitlichen Verlauf die Salden (z.t. deutlich) senkten - Betriebe mit anfänglich hohen N-Salden, die den Saldo schnell senkten, dann aber den Saldo beibehielten. Das Niveau des Saldos ist aktuell zumeist niedrig, d.h. die Optimierungspotenziale im N-Management sind weitgehend ausgeschöpft - N-Salden im untersuchten Zeitraum dauerhaft niedrig (< 40 kg N/ha) Optimierungspotenziale im N-Management weitgehend ausgeschöpft, geringe jährliche Schwankungen des Saldos - Unternehmen mit trotz Kooperationsarbeit dauerhaft hohen Salden und nur schwach fallendem Trend des Saldos es besteht Betreuungsbedarf

2.2 Ausgewählte Ergebnisse - Fruchtarten Die verschiedenen Fruchtarten zeigen im Verlauf der gesamten Kooperationsarbeit arttypische N-Salden (Daten des gesamten Bearbeitunfs-Zeitraums). Das Risiko zum Entstehen von N-Überhängen ist grundsätzlich unterschiedlich! 250 Gesamter N-Aufwand und N-Saldo zu Getreide und Winterraps in allen Kooperationen (Organische N-Zufuhr nach Abzug der Ausbringungsverluste) 200 212 150 189 161 143 155 177 148 153 134 100 113 93 50 29 24 40 17 33 51 53 90 7 34 31 0-50 -37-65 -100

2.2 Ausgewählte Ergebnisse - Fruchtarten 250 Gesamter N-Aufwand und N-Saldo zu Mais, Leguminosen, Futterpflanzen und Zuckerrüben in allen Kooperationen (Organische N-Zufuhr nach Abzug der Ausbringungsverluste) 200 185 196 150 100 137 146 121 160 127 152 168 164 123 50 0 59 25 4 65 92 0 13 4 46 46 30 5-50 -43-32 -22-100

2.2 Ausgewählte Ergebnisse - Fruchtarten Fruchtartenspezifische N-Salden Durch besonders niedrige N-Salden zeichnen sich Wintergerste (insbesondere in der Produktionsrichtung Winterbraugerste und bei der Nutzung als Ganzpflanzen-Silage), Sommerbraugerste, Hafer, Gräser-Vermehrung (kombinierte Futter- und Druschfrucht-Nutzung), Silomais und Zuckerrüben aus. Winterraps weist in allen Jahren einen deutlich erhöhten N-Saldo auf. Ebenfalls erhöht ist der langjährige N-Saldo von Körnermais, allerdings nicht in dem Maß wie der des Rapses. Alle anderen Wintergetreide - darunter auch Winterweizen - und die Körnerleguminosen generieren N-Salden auf mittlerem bis niedrigem Niveau und bleiben damit aus der Sicht des Gewässerschutzes unauffällig. (Problem Körnerleguminosen: Zeitl. Dynamik der Mineralisierung des Strohs)

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.2 Entwicklung der fruchtartenspezifischen N-Salden N-Salden der fünf Fruchtarten mit dem höchsten Anteil an der Ackerfläche zu Beginn der Kooperationsarbeit und aktueller Stand (Mittel aus jeweils 3 Jahren) Fruchtart N-Saldo zu Beginn der Projektlaufzeit (kg N/ha) Aktueller N-Saldo (kg N/ha) Winterweizen 60 29 Wintergerste 43 24 Winterraps 100 93 Sommerbraugerste -21-38 Silomais 3 1

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterweizen

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterweizen N-Aufwand, N-Salden und Erträge im Winterweizen in Abhängigkeit von der Vorfrucht N-Aufwand, N-Abfuhr und N-Saldo (kg N/ha) 200 150 100 177 169 79,0 168 71,9 165 187 67,2 143 179 64,8 139 174 72,7 158 85,0 80,0 75,0 70,0 65,0 60,0 Ertrag in dt/ha 59 55,0 50 30 34 50 29 50,0 0 10 1 Großkörnige Leguminosen 6 Silomais Winter-/Sommergerste Winter-/Sommerweizen Winterraps Winterweizen Winteweizen Zufuhr N-Mineralisch (kg N/ha) Zufuhr N-Gesamt aus OD abz. AV. N-Abfuhr gew (kg N/ha) N-Saldo Ertrag gew. 18 14 45,0 40,0

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterweizen N-Zufuhren, Erträge, Rohprotein-Gehalte und N-Salden des Winterweizens in Abhängigkeit vom Termin der organischen Düngung im Zeitraum 2009-2017

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterweizen N-Einsatz, N-Salden und Erträge im Winterweizen nach Qualitätsgruppen im Zeitraum 2009-2017 200 73,0 N-Aufwand, N-Abfuhr und N-Saldo (kg N/ha) 150 100 172 71,7 142 181 67,3 144 71,0 69,0 67,0 65,0 63,0 Ertrag (dt/ha) 61,0 50 37 44 59,0 15 18 57,0 0 A-Weizen E-Weizen 55,0 Zufuhr N-Mineralisch (kg N/ha) Zufuhr N-Gesamt aus OD abz. AV. N-Saldo N-Abfuhr Hauptprodukt gew. Ertrag gew. Winterweizen

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterraps

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterraps Entwicklung der N-Zufuhren und N-Salden im Winterraps Zeitraum 2009-2017 N-Aufwand, N-Abfuhr und N-Saldo (kg N/ha) 250 200 150 100 230 40,7 94 226 37,7 100 221 107 34,0 210 37,4 85 220 43,9 73 214 34,7 98 211 213 40,3 106 75 31,7 59,0 55,0 51,0 47,0 43,0 39,0 35,0 31,0 Ertrag (dt/ha) 50 27,0 23,0 0 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 19,0 Zufuhr N-Gesamt (min+od+legum) abz. AV (kg N/ha) N-Saldo gew. Ertrag gew. Winterraps

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterraps N-Aufwand, N-Salden und Erträge im Winterraps mit und ohne organischer Düngung - Zeitraum 2009-2017 200 187 40,0 N-Aufwand, N-Abfuhr und N-Saldo (kg N/ha) 150 100 36,8 124 162 87 37,9 127 122 35,0 Ertrag in dt/ha 64 50 0 0 Mineraldünger mit organischer Düngung 30,0 Zufuhr N-Mineralisch (kg N/ha) Zufuhr N-Gesamt aus OD abz. AV. N-Abfuhr gew (kg N/ha) N-Saldo Ertrag gew. Winterraps

2 Ausgewählte Ergebnisse 2.3 Spezielle Betrachtungen zu Winterraps N-Aufwand, N-Salden und Erträge im Winterraps mit und ohne organischer Düngung im Zeitraum 2009 2017: Einfluss der Düngerform 200 45,0 N-Aufwand, N-Abfuhr und N-Saldo (kg N/ha) 150 100 161 129 38,5 108 76 141 140 121122 36,4 184 117 34,8 68 179 107 107 169 161 157 139 134 39,9 122 110 112 36,5 40,0 35,0 Ertrag in dt/ha 50 36 32,0 0 0 30,0 Zufuhr N-Mineralisch (kg N/ha) Zufuhr N-Gesamt aus OD abz. AV. N-Abfuhr gew (kg N/ha) N-Saldo Ertrag gew. Winterraps

3 Zusammenfassung Was machen Unternehmen mit niedrigen N-Salden anders (besser)? Düngungsplanung die Annahme realistischer Zielerträge bei der Erstellung der Feldstücks-bezogenen N- Düngungsplanung und der daran ausgerichteten N-Zufuhr Anpassen der gesamten N-Zufuhr sowie insbesondere der mineralischen N-Zufuhr an die Zielerträge, Berücksichtigen von N min, Vorfruchtstellung, Bodenbedingungen, Ausgangsbeständen etc. Die Unternehmen verfolgen (fruchtartenspezifisch) eine Düngungs-Strategie. Diese lässt trotzdem Raum für operative Anpassungen Die Flächenauswahl für N min -Untersuchungen erfolgt so, dass alle im Betrieb vorkommenden Kombinationen Fruchtart x Vorfrucht x vorangegangene organische Düngung zur Frucht/Vorfrucht x Boden x Entwicklungszustand der Kultur abgedeckt werden. Die N min - Proben repräsentieren über die Flächenwahl tatsächlich das Betriebsterritorium. Nicht plausible Untersuchungsergebnisse werden hinterfragt, ggf. Nachbeprobungen vorgenommen. Der Trend der S min -Werte im Betriebsterritorium wird über ausgewählte Proben verfolgt ( Monitoring ).

3 Zusammenfassung Was machen Unternehmen mit niedrigen N-Salden anders (besser)? Management der organischen Dünger Angepasste Aufwandmengen bei der Ausbringung von organischen Düngern Optimierung der Ausbringungsverfahren organischer Dünger, ggf. auch Auswahl des Dienstleisters nach dem Stand der Technik die Berücksichtigung fachlich gerechtfertigter N-MDÄ bei der Verwertung organischer Dünger Kenntnis der Nährstoff-Gehalte in betriebseigenen und zugeführten organischen Düngern Bewusstes Abschätzen der fachlich gerechtfertigten N-Frachten in den Betrieb hinein mit importierten organischen Düngern (Gülle, Gärrest, Kompost, Klärschlamm, Geflügelkot), insbesondere im Zusammenspiel mit ggf. anfallenden betriebseigenen Wirtschaftsdüngern. Durch die Anforderungen der Novelle der DüVerhalten diesbezügliche Kalkulationen eine hohe Wichtung in der Planung des Nährstoff-Einsatzes.

3 Zusammenfassung Was machen Unternehmen mit niedrigen N-Salden anders (besser)? Mineralischer N-Einsatz Flexibles und kurzfristiges Korrigieren des (mineralischen) N-Einsatzes bei sich ändernden Bedingungen / sich ändernder Ertragserwartung Regelmäßige und konsequente Nutzung von Diagnose-Hilfsmitteln zur Erfassung des N-Ernährungszustands der Kulturen Die N-Düngung wird im Zusammenhang mit einer insgesamt ausgewogenen Pflanzenernährung gesehen.

3 Zusammenfassung Was machen Unternehmen mit niedrigen N-Salden anders (besser)? Gesamtes Betriebsmanagement das Generieren hoher N-Abfuhren von der Fläche mit dem Haupt- und ggf. Nebenernteprodukt. Unternehmen mit niedrigen N-Salden zeichnen sich häufig durch ein (im Kontext der Kooperation/Region) überdurchschnittliches Ertragsniveau aus. Grunddüngung und Kalkung haben im Unternehmen den diesem Maßnahmen-Komplex zustehenden Stellenwert Die Guten sind nicht zwingend die Vorreiter im Precision Farming oder bei Landwirtschaft 4.0. Sie beobachten aber zumeist intensiv, welche technischen Lösungen für den Betrieb interessant sein können. Einzelne Komponenten des PF werden in die Betriebsabläufe integriert. (Scannen Raps Biomasse-Modell, Nutzung N-Sensor für die zweite N-Gabe beim Weizen)

3 Zusammenfassung Die Qualitätsweizenproduktion stellt kein allgemeines oder grundsätzliches Risiko bezüglich erhöhter N-Salden dar. Spezielle Risikofaktoren sind: Stoppelweizen im Allgemeinen und insbesondere mit organischer Düngung geringe Ertragsleistung (Folge verspäteter Aussaat, Fruchtfolgestellung, Trockenstress auf Weizengrenzstandorten) ungenügende Berücksichtigung der erzielbaren N-Mineraldüngeräquivalente (Herbstbegüllung entfällt nach neuer DüV) Zur Minimierung des Risikos zum Entstehen von N-Überhängen zukünftig stärker zu beachten: Wann und in welcher Höhe wird die Qualitätsgabe ausgebracht? Düngerform?

3 Zusammenfassung Als Fruchtart mit in allen Jahren erhöhtem N-Saldo fällt Winterraps auf. Bedingt wird dies hauptsächlich durch: - Wunschdenken bei der Planung der Zielerträge - mangelnde Bereitschaft zur Korrektur der Zielerträge bei sich änderndem Ertragspotenzial von Beständen/Feldstücken - Unterschätzen der N-Düngewirkung der organischen Dünger in normal und stark entwickelten Beständen - grundsätzliches Überschätzen des N-Bedarfs der Kultur - zu geringe N-Verwertung des im Herbst gedüngten mineralischen/organischen Stickstoffs Die höchsten N-Salden entstehen, wenn organisch gedüngte Rapsbestände eine ungenügende Vorwinterentwicklung aufweisen, im Zielertrag nicht nach unten korrigiert werden und eine normale oder zur Förderung des Bestandes sogar erhöhte N-Düngung im Frühjahr erhalten!

3 Zusammenfassung Ansatzpunkte zum Absenken des N-Austragsrisikos bei Winterraps Absichern einer zügigen Vorwinterentwicklung mit hohen N- Aufnahmen (v.a. aus im Sommer/Herbst ausgebrachten organischen Düngern) anzustrebende N-Aufnahme vor Winter 80-120 kg N/ha Erreichen eines hohen Ausnutzungsgrades von im Sommer/Herbst appliziertem mineralischen/organischen Stickstoff Optimierung der Ausbringung organischer Dünger (Minimierung NH3-Verluste) Kenntnis der N-/NH4-Gehalte der eingesetzten organischen Dünger Realistische an den Standort und den Bestandszustand vor/nach Winter angepasste Ertragsziele

Wir bedanken uns ausdrücklich für die Kooperationsbereitschaft der aktiv im Projekt mitarbeitenden Landwirtschaftsbetriebe, insbesondere für die Geduld und große Offenheit beim Bereitstellen der Daten. Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen in den Betrieben für die intensiven Diskussionen. Wir wünschen uns, dass die gewachsenen Beziehungen erfolgreich in die Zukunft gehen. Wir möchten uns bei der TBV Service und Marketing GmbH sowie den Geschäftsstellen der KBV für die organisatorische Arbeit bedanken. Wir danken dem Freistaat Thüringen für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. JenaBios GmbH, Löbstedter Str. 80, 07749 Jena Mireen Müller Lukas Sattler Dr. Thomas Werner Tel.: 0160 96627762 Tel.: 0171 7628015 Tel.: 0160 2867090 m.mueller@jenabios.de l.sattler@jenabios.de t.werner@jenabios.de