Auch im Bereich der Forschung sind viele weiterführende Arbeiten zu versicherungswissenschaftlichen

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Transkript:

JAHRESBERICHT 2004

1 VORWORT Das Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig e.v. (IfVW) hat im Jahre 2004 wichtige Weichen gestellt, um seine Zukunft zu sichern und zu gestalten: Mit Herrn Prof. Dr. Volker Gruhn konnte im August 2004 der Institutsvorstand verstärkt werden. Herr Kollege Gruhn ist Inhaber des Lehrstuhls für angewandte Telematik und e-business an der Universität Leipzig (Stiftungslehrstuhl der Deutschen Telekom AG). Zu seinen wesentlichen Forschungs- und Lehrgebieten zählt die Informationstechnologie in der Assekuranz. Damit sind nun mit Prof. Dr. Fred Wagner und Dr. Thomas Köhne zwei Wissenschaftler für versicherungsbetriebswirtschaftliche Themen sowie mit Prof. Dr. Volker Gruhn und Prof. Dr. Gottfried Koch zwei Wissenschaftler mit Schwerpunkt im Bereich der Versicherungsinformatik in Leipzig tätig. Die interdisziplinäre Ausrichtung des IfVW auf der Schnittstelle zwischen der Versicherungsbetriebslehre und der Versicherungsinformatik, die im deutschsprachigen Raum ohnehin einmalig ist, wird auf diese Weise weiter verstärkt. Für die berufsbegleitende akademische Weiterbildung hat das IfVW im vergangenen Jahr einen neuen universitären Aufbaustudiengang MBA in Versicherungsmanagement konzipiert und entwickelt. Das Dozententeam ist interdisziplinär und hochschulübergreifend mit anerkannten Wissenschaftlern besetzt und wird von renommierten Experten aus der Versicherungspraxis unterschützt. Ab Herbst 2005 soll dieser MBA in Versicherungsmanagement erstmals angeboten werden. Der Studiengang richtet sich an Praktiker mit einem akademischen Studienabschluss ausserhalb der Versicherungswissenschaften, die sich fachspezifisch auf Hochschulniveau weiterbilden wollen und dabei einen staatlich anerkannten, universitären Abschluss anstreben. Im November 2004 wurde durch das IfVW erstmals selbständig eine Konferenz zum Thema Sourcingmanagement in der Assekuranz durchgeführt. Aufgrund des großen Zuspruchs zu dieser Veranstaltung soll die Konferenzarbeit des Instituts zu aktuellen und drängenden Branchenfragen 2005 verstärkt fortgesetzt werden. Dabei soll insbesondere die Sicht der Wissenschaft im Vordergrund stehen. Auch im Bereich der Forschung sind viele weiterführende Arbeiten zu versicherungswissenschaftlichen Themen abgeschlossen, fortgesetzt und/oder neu aufgenommen worden. Der vorliegende Bericht gibt darüber umfassend Auskunft. Unser Dank für eine konstruktive Zusammenarbeit im letzten Jahr gilt unseren Studierenden, den Mitarbeitern und den engsten Partnern aus der Assekuranz. Im Besonderen danken wir erneut unserem Förderkreis und seinem Vorstand für die Unterstützung im Jahr 2004. Leipzig, im März 2005 Der Vorstand: Prof. Dr. Fred Wagner (Vorsitzender) Prof. Dr. Volker Gruhn Prof. Dr. Gottfried Koch Dr. Thomas Köhne 1

2 INHALT 1 VORWORT...1 2 INHALT...2 3 LEITLINIEN DES INSTITUTES FÜR VERSICHERUNGSWISSENSCHAFTEN...3 4 LEHRE (AKADEMISCHE AUSBILDUNG)...4 4.1 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre... 4 4.2 Studiengang Versicherungsbetriebslehre... 5 4.3 Studienschwerpunkt Versicherungsinformatik... 10 4.4 Prüfungen... 12 4.5 Diplomarbeiten... 13 4.6 Dissertationen... 16 5 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN...17 5.1 Versicherungswirtschaftliche Intensivseminare... 17 5.2 Neuer Aufbaustudiengang MBA Insurance... 18 5.3 Tagungen und Veranstaltungen... 19 6 FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN...23 6.1 Aktuelle Forschungsprojekte... 23 6.2 Aktuelle und künftige Forschungsschwerpunkte... 25 7 PUBLIKATIONEN...26 8 ARBEITSRAUM UND INSTITUTSBIBLIOTHEK...30 9 IFVW INSIDE...31 10 ANHANG...35 10.1 Hauptseminar im WS 2003/04 Versicherungsbetriebslehre... 35 10.2 Hauptseminar im SS 2004 Versicherungsbetriebslehre... 36 10.3 Hauptseminar im WS 04/05 Versicherungsbetriebslehre... 37 10.4 Virtuelles Hauptseminar im SS 2004 Versicherungsinformatik... 38 10.5 Vorlesungstag 2004 an der Universität Leipzig... 39 10.6 Konferenz Sourcing und Wertschöpfungsmanagement... 40 2

3 LEITLINIEN DES INSTITUTES FÜR VERSICHERUNGSWISSENSCHAFTEN Zweck des Vereins sind die Förderung und Pflege der versicherungswissenschaftlichen Forschung und Lehre, insbesondere auch der wissenschaftlichen und praktischen Ausbildung des akademischen Nachwuchses, und die Förderung der Bildung ( 2 (2) der Vereinssatzung). Entsprechend nimmt das IfVW folgende Aufgaben wahr: Unterstützung der universitären Einrichtungen (Professur für Versicherungsbetriebslehre, Honorarprofessur Versicherungsinformatik, Juniorprofessur für Strategische Versicherungsnetzwerke) und der universitären Ziele - durch Bereitstellung und Ausbau der Infrastruktur (Lehrräume und Bibliothek, Studentenarbeitsplätze), - durch systematische Sammlung, Auswertung und Aufbereitung einschlägiger Literatur, - durch Einwerbung von finanziellen Mitteln zur Durchführung von Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung (Drittmittelforschung), - durch Förderung der Veröffentlichung von Schriften und der Herausgabe von Schriftenreihen, um Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zugänglich zu machen; Durchführung von Forschungsvorhaben und -projekten Durchführung von berufsbegleitender Aus- und Weiterbildung Durchführung von Konferenzen Aufbau, Pflege und Ausbau von nationalen und internationalen Beziehungsnetzwerken im universitären und außeruniversitären Umfeld sowie Erstellung von Gutachten, Studien und Veröffentlichungen. Die Erfüllung der genannten Aufgaben ist durch folgende Handlungsprinzipien bzw. Charakteristika geprägt: Verbindung von Grundlagen- und Anwendungsforschung Interdisziplinarität und Praxisbezug Austausch und Zusammenarbeit mit der Praxis Länder- und branchenübergreifende Vernetzung Einbeziehung der Studierenden in Forschungsprojekte. 3

4 LEHRE (AKADEMISCHE AUSBILDUNG) Das Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig unterstützt die universitäre Lehre materiell und personell: Dies gilt für die Professur für Versicherungsbetriebslehre, die Juniorprofessur für Strategische Versicherungsnetzwerke, die beide von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig eingerichtet wurden, ebenso wie für die Honorarprofessur Versicherungsinformatik, die von der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Leipzig eingerichtet wurde. Einerseits erlauben es die vom IfVW eingeworbenen Drittmittel, Räumlichkeiten für die Lehrveranstaltungen zur Verfügung zu stellen, Institut für Versicherungswissenschaften in der Teile der Arbeitsplatzausstattung zu finanzieren sowie Tagungsbesuche und Exkursionen Gottschedstraße 12 von Studenten und wissenschaftlichem Personal der Universität finanziell zu unterstützen. Andererseits werden auch Personalkapazitäten des Institutes zur Unterstützung der Lehre und Forschung eingesetzt. 4.1 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Herr Dr. Thomas Köhne bietet in der Funktion eines Juniorprofessors auf einer von der Universität Leipzig im Vorgriff auf die Umsetzung des deutschen Hochschulrahmengesetzes in sächsisches Landesrecht eingerichteten Juniorprofessorenstelle sowohl Lehrveranstaltungen in der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre als auch für den Lehrstuhl für Versicherungsbetriebslehre von Professor Wagner an. Letztere sind unter der Versicherungsbetriebslehre aufgeführt. Dr. Thomas Köhne Im Sommersemester 2004 hat Dr. Köhne im Hauptstudium eine Vorlesung in der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre zur Internetökonomie gehalten. Im Wintersemester 2004/05 hielt er die Einführungsvorlesung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, die ca. 350 Studierende des ersten Semesters besuchten. 4

4.2 Studiengang Versicherungsbetriebslehre Allgemeines zum Vorlesungsbetrieb Im Studium des Fachs Versicherungsbetriebslehre steht die Vermittlung von Wissen über das Wirtschaften im Versicherungsunternehmen im Vordergrund. Die Versicherungsbetriebslehre bedient sich der Methoden und Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen; konkret werden neben der dominierenden wirtschaftswissenschaftlichen Betrachtung rechtswissenschaftliche, mathematische und sozialwissenschaftliche Aspekte berücksichtigt. Im Wintersemester 2004/2005 haben insgesamt 124 Studenten/-innen das Fach Versicherungsbetriebslehre belegt. Die Mehrzahl waren Studierende der Wirtschaftswissenschaften (Betriebs- und Volkswirtschaft), aber auch Studierende der Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftspädagogik und Wirtschaftsmathematik besuchten die Veranstaltungen der Versicherungsbetriebslehre. Als ein Höhepunkt des Studiums wird ein Hauptseminar angeboten, in dem die Studierenden durch Leistungsnachweise in Form von Hausarbeit, Vortrag und Klausur Scheine erwerben können, welche für den erfolgreichen Abschluss des Studiums Voraussetzung sind. Jedes Semester werden dazu kompetente Gastreferenten aus der Versicherungspraxis eingeladen, die den Studenten die aktuellen Themen der Versicherungswirtschaft nahe bringen (Detailprogramm im Anhang). Dabei hatten die Studierenden auch reichlich Gelegenheit, im Rahmen von Exkursionen einige Versicherungsunternehmen näher kennen zu lernen. Lehrveranstaltungen Wintersemester 2003/2004 Einführung in die Versicherungsbetriebslehre (Proseminar), 2 SWS Andreas Kluge Der Versicherungsbetrieb (Versicherungsbetriebslehre II), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Externes Rechnungswesen im Versicherungsunternehmen (Versicherungsbetriebslehre IV), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Neuere Managementansätze im Versicherungsunternehmen (Versicherungsbetriebslehre V), 2 SWS Dr. Thomas Köhne Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft (betriebswirtschaftliches Hauptseminar mit Gastreferenten aus der Versicherungspraxis), 2 SWS Prof. Dr. Gottfried Koch; Dr. Bernd Michaels; Prof. Dr. Fred Wagner Arbeitsgemeinschaft für Studierende im Hauptseminar und für Diplomanden Prof. Dr. Fred Wagner 5

Wintersemester 2004/2005 Prof. Dr. Fred Wagner Sommersemester 2004 Einführung in die Versicherungsbetriebslehre (Proseminar), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Internes Rechnungswesen und Controlling im Versicherungsunternehmen (Versicherungsbetriebslehre III), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Jahresabschlussanalyse von Versicherungsunternehmen (Übung), 2 SWS Andreas Kluge Der Versicherungsmarkt (Versicherungsbetriebslehre I), 2 SWS Dr. Thomas Köhne Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft, 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Arbeitsgemeinschaft für Studierende im Hauptseminar und für Diplomanden Prof. Dr. Fred Wagner Einführung in die Versicherungsbetriebslehre (Proseminar), 2 SWS Andreas Kluge Der Versicherungsbetrieb (Versicherungsbetriebslehre II), 2 SWS Dr. Thomas Köhne Externes Rechnungswesen im Versicherungsunternehmen (Versicherungsbetriebslehre IV), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Neuere Managementansätze im Versicherungsunternehmen (Versicherungsbetriebslehre V), 2 SWS Prof. Dr. Fred Wagner Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft, Blockveranstaltung Prof. Dr. Fred Wagner Arbeitsgemeinschaft für Studierende im Hauptseminar und für Diplomanden Prof. Dr. Fred Wagner 6

Hauptseminar zur Versicherungsbetriebslehre Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft Wintersemester 2004/2005 Im Wintersemester 2004/2005 fand wie auch im Sommersemester 2004 (Programm siehe Anhang) ein Hauptseminar zu Aktuellen Fragen in der Versicherungswirtschaft mit einem bunten Mix an Themen statt. Abermals erklärte sich Herr Dr. Bernd Michaels bereit, das Seminar gemeinsam mit Prof. Dr. Fred Wagner zu moderieren und zu veranstalten. Herrn Dr. Michaels, der zehn Jahre Präsident des GDV e.v. war und die deutsche Versicherungswirtschaft wohl wie kaum ein Zweiter kennt, verdanken wir nicht nur spannende Diskussionen im Anschluss an die Vorträge, sondern auch eine anregende Moderation zwischen Theorie, politischen Branchenfokus und Unternehmensführung. Das Hauptseminar im Wintersemester 2004/2005 fand in geblockter Form an fünf Terminen kurz vor und kurz nach dem Jahreswechsel statt. Den Anfang machte Herr Generaldirektor Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender des Debeka Krankenversicherungsvereins auf Gegenseitigkeit, der nach Bruttoprämieneinnahmen des Jahres 2004 größten privaten Krankenversicherung Deutschlands. Sein Thema war: Quo vadis PKV? Optionen in Zeiten grundlegender Reformdebatten über Bürgerversicherung, Kopfpauschale und die Rolle von GKV und PKV und genau darüber sprach er auch frei, argumentativ und einnehmend, ohne dabei die Rolle eines Lobbyisten der PKV einzunehmen. Einen Tag später, am 10. Dezember, waren drei Vorträge angesetzt. Am Morgen sprach Herr Detlef Dörrié von der Münchener Aktiv AG über die Positionierung und Perspektiven des mittelständigen Gewerbemaklers im deutschen Versicherungsmarkt. Obwohl Herr Dörrié am Abend zuvor noch bei der Weihnachtsfeier der Aktiv AG war, wirkte er ausgeschlafen und weckte bei unseren Studierenden Interesse für das Berufsbild des Gewerbemaklers. Auch die an diesem Tag folgenden Gäste kamen aus München - zum einen Herr Dr. Karl-Walter Gutberlet, Mitglied des Vorstands der Allianz Versicherungs-AG (Ressort: Privatkunden) und zum anderen Herr Dr. Henning Schulte-Noelle, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Allianz AG und in den Jahren 1991 bis 2003 deren Vorstandsvorsitzender. Herr Dr. Gutberlet sprach zum Thema Produkte oder Problemlösungen für private Versicherungskunden - Chancen innovativer Produkte. Er stellte unter anderem den Hausund Wohnungsschutzbrief der Allianz vor, der eine Reihe von Assistance-Leistungen beinhaltet und damit ein völlig neues, innovatives Produkt darstellt. Ob das Gerücht stimmt, dass er den Schutzbrief nur deshalb erfunden hat, weil seine Gattin sich versehentlich selbst aus dem gemeinsamen Haus aussperrte und ihn daraufhin um Hilfe bat, lies sich an diesem Tag zwar nicht klären. Dass die Allianz aber auf dem Weg ist, die bereits 1999 von Herrn Dr. Schulte-Noelle formulierte Vision 1 in ihrer Produktlandschaft umzusetzen, war offensichtlich. Gespannt lauschte ein übervolles Auditorium - auch viele Gäste aus der Praxis hatten an diesem Dr. Gutberlet 1 Wir werden mehr Problemlösungen und Lebenshilfe anbieten als die traditionelle Schadenregulierung über Scheck. Bei einem Wasserrohrbruch wird der Kunde nur eine Servicenummer anrufen und wir schicken ihm sofort Klempner, Tapezierer und Parkettverleger. Während er auf unsere Kosten im Caféhaus einen Cappuccino trinkt, ist seine Wohnung wieder hergerichtet und er braucht sich um nichts weiter zu kümmern. 7

Tag den Weg nach Leipzig gefunden - dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Allianz im Anschluss an den Vortrag von Herrn Dr. Gutberlet. Er referierte über Entwicklungstendenzen in der europäischen Versicherungswirtschaft dargestellt am Beispiel der Allianz Group und ging umfassend auch auf kritische Fragen der Studierenden beispielsweise zur Fusion mit der Dresdner Bank ein. Der folgende Block - am 6. Januar 2005 - begann mit zwei Vorträgen zur Luftfahrtversicherung. Herr Dr. Stefan Kutz, der bei(m) Gerling den Bereich Luftfahrt leitet, diskutierte die Frage, ob Luftfahrtrisiken durch die private Versicherungswirtschaft überhaupt versichert werden können ( Luftfahrtrisiken Wette oder Versicherung? ) und Herr Dr. Wolf Müller-Rostin von der Dr. Schulte-Noelle und Prof. Dr. Wagner Delvag Luftfahrtversicherung AG, einer Lufthansa- Tochter sprach darauf aufbauend Deckungskonzepte für Luftfahrtrisiken auch unter Einbeziehung des Staates an. Herr Dr. Müller-Rostin, einer der deutschen Experten auf dem Gebiet des Luftrechts, diskutierte dabei auch die Auswirkungen des Terrorismusrisikos für die Luftfahrt. Eine spannende und lehrreiche Diskussion schloss sich den beiden Vorträgen an. Am Nachmittag standen völlig andere, aber nicht weniger aktuelle Themen auf dem Programm. Herr Thomas Schumacher, Geschäftsführer der ALTEN LEIPZIGER Pensionsmanagement GmbH, sprach zum Thema: Vertriebspotenziale in der Lebensversicherung nach dem Alterseinkünftegesetz und stellte dabei neben anderen Lebensversicherungsarten vor allem die Perspektiven der betrieblichen Altersversorgung differenziert dar. Im vierten und letzten Vortrag des Tages referierte Herr Wolfgang Rief, Director bei der Ratingagentur Standard & Poors über Methoden und Verfahren des Ratings seiner Gesellschaft. Auch auf Forderungen nach einer Regulierung und Überwachung von Ratingagenturen, die durch den studentischen Vortrag formuliert Wolfgang Rief und Dr. Michaels und begründet worden waren, ging er ein. Dabei stellte er ein aktuelles Konzept der Selbstregulierung auf Initiative der IOSCO (International Organization of Securities Commissions) vor, dass im Kern zur Sicherung von Qualität, Transparenz und Unabhängigkeit des Ratings beitragen soll. 8 Herr Dr. Heiko Winkler, Vorstandsvorsitzender der Westfälischen Provinzial und Vorsitzender des Verbandes der öffentlichen Versicherer, war der erste Gastreferent des folgenden Tages. Er sprach unter dem Titel: Strukturreformen in der Gruppe der öffentlichen Versicherer - gibt es eine "Agenda 2010"? über die Zukunft der Gruppe der öffentlichen Versicherer natürlich auch im Bezug auf sein eigenes Haus, welches seit 1. Januar 2005 in einem Plattformmodell eng mit der Provinzial Nord zusammenarbeitet. Die anschließende Diskussion war unter anderem deshalb besonders interessant, weil sie von Herrn Dr. Michaels moderiert wurde, der seinerseits lange Zeit die Provinzial Rheinland führte. Dr. Winkler

Im Anschluss an dieses Gipfeltreffen referierte Herr Prof. Dr. Helmut Gründl, der an der Humboldt-Universität zu Berlin den Dr. Wolfgang Schieren-Lehrstuhl besetzt, zu Kapitalallokation im Versicherungsunternehmen. Es gelang ihm dabei, die komplexe Thematik verständlich zu vermitteln und er zeigte auch bisher noch ungelöste Problemfelder auf. Insbesondere kritisierte er, dass in der Literatur vorgestellte Kapitalallokationsverfahren häufig den Bezug zu den übergeordneten Unternehmenszielen vermissen lassen. Am 19. Januar kam Herr Jurand Honisch, Risk Manager der Bertelsmann AG, nach Leipzig und sprach über Risiken einer vernetzten Gesellschaft - Bedrohung aus dem Internet und Herausforderungen für die Wirtschaft und ihre Versicherer. Nach einer kurzen Vorstellung des Bertelsmann-Konzerns ging er auf die Risiken durch das Internet ein, um im Anschluss die unzureichenden Deckungskonzepte der trägen Versicherungsunternehmen in diesem Bereich zu kritisieren. Planspiel Versicherungsbetriebslehre V Jurand Honisch Im Wintersemester 2004/05 führte der Lehrstuhl im Rahmen der Vorlesung Neuere Managementansätze im Versicherungsunternehmen - ergänzend zur Vermittlung des Lehrstoffes - wieder das Planspiel Topsim Insurance durch. Fünf Teams traten als Versicherungsunternehmen gegeneinander an. Zu Beginn entwickelten alle Gruppen eine Strategie und verteilten die Vorstandsmandate. Auch Ansätze der Corporate Identity, wie der Name des Versicherungsunternehmens sowie das Firmenlogo, kamen nicht zu kurz. Ziel des Planspiels war es, durch geschickte Managemententscheidungen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenten zu generieren und diesen in Jahresüberschüssen auch sichtbar zu machen. Das Planspiel setzte dafür eine betriebswirtschaftliche Vorbildung voraus, da sonst beispielsweise die Interpretation von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung schwer fiel. Den Unternehmen standen eine Reihe von Stellhebeln zur Verfügung, die denen eines realen Versicherungsunternehmens weitgehend entsprechen. Die Studenten zeigten Teamfähigkeit und überwiegend hohes Engagement. Da die Teilnahme am Planspiel nicht mit einem Studienschein belohnt wurde, ging offensichtlich vom Spiel selbst eine hohe Motivation aus. Das Planspiel ermöglichte den Studenten nicht nur, die in ihrem Studium erlernten Kenntnisse über Stellgrößen im Versicherungsunternehmen praktisch anzuwenden, es vermittelte auch einen Einblick über die Interdependenzen zwischen ihnen. Zudem macht es versicherungsspezifische Besonderheiten in der Unternehmensführung deutlich. 9

4.3 Studienschwerpunkt Versicherungsinformatik Allgemeines zum Vorlesungsbetrieb Im Fach Versicherungsinformatik steht die Vermittlung von Wissen über die anwendungsorientierte Informatik, die speziell den Unternehmen in der Versicherungswirtschaft dient, im Vordergrund des Studiums. Die Versicherungsinformatik ist durch eine informatikseitige Fokussierung geprägt. Hier werden ausgehend von Methoden und Verfahren der allgemeinen Informatik die für die Anwendungsentwicklung notwendigen Branchenkenntnisse im Wesentlichen aus den Versicherungswissenschaften und der Versicherungspraxis, aber auch aus anderen für die Erstellung der Anwendungen maßgeblichen Wissenschaftsdisziplinen erschlossen. Die Veranstaltungen der Versicherungsinformatik werden sowohl Studierenden der Wirtschaftsinformatik (Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) als auch den Studierenden mit dem Ausbildungsziel Dipl.-Informatiker (Fakultät für Mathematik und Informatik) angeboten. Im Studiengang Wirtschaftsinformatik ist die Vorlesung Einführung in die Versicherungsinformatik innerhalb des Hauptstudiums als Bestandteil des obligatorischen Fachs Wirtschaftsinformatik (Anwendungssysteme II ca. 65 Hörer) eine Pflichtveranstaltung. Darüber hinaus kann Versicherungsinformatik im Hauptstudium als Wahlpflichtfach gewählt werden. Im Jahr 2004 haben 28 Studierende das Wahlpflichtfach Versicherungsinformatik belegt. Lehrveranstaltungen Wintersemester 2003/2004 Vorlesungen: Softwareentwicklungs-Management: Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Online Insurance: Dr. Thomas Köhne, Jens Ringel Versicherungsbetriebslehre für Informatiker: Markus Rosenbaum Seminare, Übungen: Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Gottfried Koch Hauptseminar Versicherungsbetriebslehre und Versicherungsinformatik: Dr. Bernd Michaels, Prof. Dr. Fred Wagner Produktmodell, Produktentwicklung, Produktdefinition: Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Volker Gruhn Telematik-Seminar: Prof. Dr. Volker Gruhn 10

Sommersemester 2004 Vorlesungen: Einführung in die Versicherungsinformatik Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Online-Insurance Dr. Thomas Köhne, Jens Ringel MDA/UML Produkt- und Vertragsverwaltung I (Analyse und Design): Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Angewandte Versicherungsinformatik in der Wirtschaft: Dr. Walter Warmuth Seminare, Übungen: Virtuelles Hauptseminar zur Versicherungsinformatik: Prof. Dr. Gottfried Koch, Dr. Thomas Köhne Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Gottfried Koch Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Volker Gruhn Prof. Dr. Gottfried Koch Wintersemester 2004/2005 Vorlesungen: Software-Management in Versicherungsunternehmen Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Versicherungsbetriebslehre für Informatiker: Andreas Kluge MDA/UML Produkt- und Vertragsverwaltung II (Realisierung und Implementierung): Prof. Dr. Volker Gruhn, Prof. Dr. Gottfried Koch, Harald Donner Seminare, Übungen: Hauptseminar Versicherungsbetriebslehre und Versicherungsinformatik: Prof. Dr. Gottfried Koch, Dr. Bernd Michaels, Prof. Dr. Fred Wagner Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Gottfried Koch Harald Donner Diplomanden- und Doktorandenseminar: Prof. Dr. Volker Gruhn 11

Virtuelles Hauptseminar der Versicherungsinformatik Im Sommersemester 2004 fand zum wiederholten Male das virtuelle Hauptseminar der Versicherungsinformatik unter Leitung von Prof. Dr. Koch und Dr. Köhne statt. Zielsetzung dieses Hauptseminars war, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und zu intensivieren. Dazu wurden von den Studierenden folgende Themen bearbeitet und durch die Vertreter aus den teilnehmenden Unternehmen begleitend zum Hauptseminar betreut: Optimierung der Geschäftsprozesse im Versicherungsunternehmen mit maschineller Dokumentenanalyse Prozessmodellierung im Versicherungsunternehmen Nutzen, Methoden und Werkzeuge Analyse der Ist-Situation Prozesskostenrechnung im Softwaremanagement von Versicherungsunternehmen Ergänzt wurden die Hauptseminar-Themen in der Abschlussveranstaltung durch Vorträge zu den folgenden Diplomarbeiten: New Economy in der Versicherungswirtschaft - Entwicklungsprozess, Erklärungsansätze und Auswirkungen Wertschöpfungspartnerschaften in der Versicherungsbranche Technologische Herausforderungen und Lösungsansätze Maschinelles Lernen einer Balanced Scorecard für Versicherungsunternehmen in Gestalt von Bayesschen Netzwerken Prozess-Benchmarking in Versicherungsunternehmen Im Rahmen mehrerer Chat-Veranstaltungen im Laufe des Semesters hatten die Studierenden die Gelegenheit, Ihre zu bearbeitenden Themenstellungen vorzustellen, mit den Teilnehmern aus der Praxis zu diskutieren und die gewonnenen Erkenntnisse in die Hausarbeiten einfließen zu lassen. Diese virtuellen Diskussionsrunden wurden von den Studierenden und vor allem von den Praktikern für einen regen Austausch intensiv genutzt Hauptversammlung Hannover Rück Eine weitere freiwillige Veranstaltung für Versicherungsbetriebswirte und Versicherungsinformatiker stellte die Hauptversammlung der Hannover Rückversicherungs-AG am 20.06.2004 dar, die 13 Teilnehmer/-innen besuchten. Für die Studierenden, die sich bisher theoretisch mit der Jahresabschlussanalyse beschäftigt haben, war dies ein interessanter Einblick in die Praxis. 4.4 Prüfungen Zwischen dem 1. Januar 2004 und dem 31. Dezember 2004 absolvierten 29 Studierende erfolgreich ihre Diplomprüfungen im Fach Versicherungsbetriebslehre und 20 Studierende im Fach Versicherungsinformatik. Zusätzlich wurden im Jahr 2004 im Bereich der Versicherungsbetriebslehre 16 Diplomarbeiten und im Bereich der Versicherungsinformatik 6 Diplomarbeiten erfolgreich angefertigt. Nahezu alle Absolventen haben einen attraktiven Arbeitsplatz in der Praxis gefunden, viele davon in der Versicherungswirtschaft. 12

4.5 Diplomarbeiten Im Berichtszeitraum wurden und werden folgende Diplomarbeiten verfasst: Versicherungsbetriebslehre bei Prof. Dr. Wagner In Arbeit: Diedrich, Susanne Rechnungslegung nach HGB und IAS/IFRS in der Kompositversicherung Gegenüberstellung der Jahresabschlüsse und Interpretationen der Abweichungen am empirischen Fallbeispiel (2005) Füldner, Nancy Management von Überschwemmungskatastrophen am Beispiel der Augustüberschwemmung 2002 an der Elbe und deren Zu- und Nebenflüssen Weiterentwicklung im Risk Management (2005) Keil, Susanne Der Zweitmarkt für Lebensversicherungspolicen aus Sicht der Marktteilnehmer in Deutschland und im internationalen Vergleich (2005) Rissel, Christine Prozesskostenrechnung beim Versicherungsmakler unter besonderer Berücksichtigung des Vermittlungsprozesses (2005) Schmidt, Madeleine Kapitalmarktorientierte Steuerungskonzepte und die Möglichkeiten und Grenzen einer Übertragung auf VVaG (2005) Steinicke, Björn Management von Überschwemmungskatastrophen am Beispiel der Augustüberschwemmung 2002 an der Elbe und deren Zu- und Nebenflüssen - Bestandsaufnahme und Beurteilung (2005) Abgeschlossen: Andrae, Marco Der Vertretervertrieb im Versicherungsunternehmen: Ansätze für das Benchmarking der Vertriebsprozesse von der Kontaktanbahnung bis zur Policierung (2004) Binder, Matthias Zusammenhänge zwischen den International Financial Reporting Standards (IFRS) und Solvency II für Versicherungen (2004) Böttger, Katrin Versicherungsmarkt Senioren Chancen und Herausforderungen für die Versicherungsunternehmen (2004) Falken, Andreas Die Entwicklung der Versicherungswirtschaft im Spiegel der Fachbegriffe in einem Wirtschaftslexikon (2004) 13

Gruß, Mario Verzinsung und Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung: eine unternehmenswertorientierte Betrachtung (2004) Höpfner, Thomas Vertikale Produkt- oder Geschäftserweiterung als Erfolgsrezept in der Industrieversicherung (2004) Unterbeck, Sandy Zusammenhänge zwischen Vertretervertrieb und Erfolgsmerkmalen im Versicherungsunternehmen (2004) bei Dr. Thomas Köhne In Arbeit: Fiedler, Michael Die Versicherungsfabrik als Ansatz der Industrialisierung in der Erstversicherung eine produktions- und risikotheoretische Betrachtung (2005) Längricht, Andreas Vertriebsunterstützende Kooperationen als Marketinginstrument im B2CeCommerce Theoretische Analyse und Ableitung von Erfolgsfaktoren (2005) Abgeschlossen: Keßler, Marlene Marktorientierte Produktpolitik eines Versicherungsunternehmens Entwicklung eines Produktmodells unter besonderer Berücksichtigung der Vertriebssicht (2004) 14

Versicherungsinformatik bei Prof. Dr. Koch Versicherungsinformatik In Arbeit: Reinders, Jens Prozessmanagement in Versicherungsunternehmen und Einführung eines optimierten Schadenprozesses am konkreten Beispiel der ÖSA (2005) Riege, Christian Methoden für das Management von Anwendungsportfolios Eine vergleichende Untersuchung (2005) Abgeschlossen: Falkenberg, Felix New Economy in der Versicherungswirtschaft - Entwicklungsprozess, Erklärungsansätze und Auswirkungen (2004) Kampowsky, Karsten Wertschöpfungspartnerschaften in der Versicherungsbranche Technologische Herausforderungen und Lösungsansätze (2004) Kaps, Uwe Maschinelles Lernen einer Balanced Scorecard für Versicherungsunternehmen in Gestalt von Bayesschen Netzwerken (2004) Schumann, Sandra Prozess-Benchmarking in Versicherungsunternehmen (2004) 15

4.6 Dissertationen Im Berichtszeitraum 2004 wurden und werden folgende Dissertationen abgeschlossen, eingereicht oder bearbeitet: Abgeschlossen: Bartscherer, Markus: Investor Relations für Versicherungskonzerne Mentzel, Ralf: Rückversicherung und Wertorientierung im Schadenversicherungsunternehmen Eingereicht: Schareck, Christian B.: Wertorientierung im Versicherungsvertrieb In Bearbeitung: Deppe, Sebastian Wertorientierung bei der Kundenbetreuung im Multi-Channel-System Elert, Florian Wertorientierte Prozesse bzw. wertorientierte Prozessgestaltung im Versicherungsunternehmen am Beispiel der Teilfunktion Vertrieb Hipp, Jörg IAS/IFRS in Lebensversicherungsunternehmen: Konsequenzen für das Management am Beispiel von Lebensversicherungs-AGs Joost, Kathleen Soziodemografische und psychografische Merkmale von Versicherungskunden Erfolgsfaktoren für Versicherungsunternehmen? (Arbeitstitel) Kluge, Andreas Profilbildung, Stärken-Schwächen-Analyse und Steuerungsansätze von Versicherungsunternehmen von Plato, Philipp Solvabilität und Solvabilitätspolitik von Lebensversicherungsunternehmen unter Solvency II Ringel, Jens: Management von Wertschöpfungspartnerschaften in der Assekuranz: Planung, Steuerung und Kontrolle Zhu, Mei Insurance Risk Securitization als marktreifes Konzept zum alternativen Risikotransfer von Versicherungsrisiken auf den Kapitalmarkt 16

5 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN Im Zuge der praxisnahen Weiterbildung bestritt das IfVW im Jahr 2004 wieder zweimal das bewährte Versicherungswirtschaftliche Intensivseminar, das ein breites versicherungsbetriebliches Spektrum abdeckt und sich an Führungsnachwuchskräfte und Spezialisten in Versicherungsunternehmen richtet. Zudem wurden 2004 erneut verschiedene Veranstaltungen mit großem Erfolg durchgeführt: Der alljährliche Vorlesungstag in Leipzig sowie eine Konferenz zum Thema Sourcing und Wertschöpfungsmanagement in der Versicherungsbranche. 5.1 Versicherungswirtschaftliche Intensivseminare Seit nunmehr fast acht Jahren führt unser Institut gemeinsam mit der Deutschen Versicherungsakademie (DVA) dieses einwöchige Seminar für Führungsnachwuchskräfte in der Versicherungswirtschaft durch. Das Seminar ist ausschließlich für Akademiker bestimmt, die ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule absolviert und nicht Versicherungen studiert haben. Auch im Jahr 2004 (25.07.-30.07. in Leipzig und 19.09.-24.09. in Köln) wurden mit den Teilnehmern intensiv und interaktiv die wichtigsten Themen durchgearbeitet, die sich den Versicherungsunternehmen heute in der Realität stellen. Dabei sind einige Themen neu aufgenommen worden, um der Aktualität der Branchenfragen Rechnung zu tragen, wobei das Themengerüst über die versicherungswissenschaftlichen Grundlagen aber erhalten geblieben ist. Bislang haben bereits fast 600 (ehemals quer eingestiegene) Führungsnachwuchskräfte, die Betriebswirtschaftslehre, Jura, Mathematik, Psychologie, Geologie oder andere Fachrichtungen studiert haben, dieses Seminar besucht und dabei die Grundlagen und Realitäten des deutschen Versicherungsmarktes, des Versicherungsgeschäfts und des Versicherungsbetriebes kennen gelernt. 17

5.2 Neuer Aufbaustudiengang MBA Insurance Der Abschluss Master of Business Administration (MBA) erfreut sich wachsender Beliebtheit in der Managementausbildung. Die erhöhte Popularität hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Zuwachs an MBA-Anbietern auch in Europa geführt. Die meisten MBA-Angebote sind jedoch General Management Programme. Auch deutsche universitäre MBA-Studiengänge mit dem Fokus auf Versicherung sind bisher nicht zu finden. Die Mehrzahl richtet sich stattdessen an Mitarbeiter der Bank-, Finanz- oder Immobilienwirtschaft. Andere stellen auf das Finanzmanagement in Industrie- und Handelsunternehmen ab. Aus diesem Grund hat das IfVW einen berufsbegleitenden Aufbaustudiengang für Versicherungsmanagement (MBA Insurance) entwickelt, der ab Herbst 2005 Praktikern erstmals angeboten werden soll. Hauptmodul 1 Strategisches Management Geschäftsmodelle Hauptmodul 2 Controlling und Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Kommunikation & Verhandlung Externes Rechnungswesen Entscheidungsmethodik JA-Analyse (Analysetool VIP) Hauptmodul 3 Finance und Risk Management Finanzielle Führung: Grundlagen Vers.-techn. Risikomanagement Versicherungsaufsicht Kapitalanlagemanagement Integrationsblock: Risiko- & Wertmanagement Hauptmodul 4 Marketing Management Marketing Grundlagen Marktforschung Produktpolitik Vertriebspolitik Kommunikation Hauptmodul 5 Organisation und Human Resource Management Unternehmensführung Rahmenbedingungen der Unternehmensführung Dienstleistungsmanagement und Organisation Management des VU (Simulation) Human Resource Management Hauptmodul 6 Operations- und Informations- Management Schaden- und Leistungs- Mgmt. Projektarbeit Sourcing und Geschäftsprozesse Versicherungsinformatik Produktmodellierung (IT-Tool) VWL Versicherungsrecht Sozialversicherung Rahmenbedingungen der Unternehmensführung Optionales Modul Internationales Management Masterarbeit Das Programm gliedert sich über einen Zeitraum von 18 Monaten in sechs 14- tägige Hauptmodule sowie längere Selbststudienphasen. Anschließend ist innerhalb von drei Monaten eine Masterarbeit anzufertigen. Jedes der Hauptmodule widmet sich konkreten Disziplinen der modernen Managementlehre. Diese werden ergänzt durch Blöcke zu Management-Techniken und zur Förderung von Social Skills. Eingebettet ist das Programm in Module zu den ökonomischen, rechtlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen. Zusätzlich kann ein internationales Modul belegt werden. Die Mehrheit der Lehrveranstaltungen wird in Leipzig gehalten. Diese werden durch Exkursionen und zwei Studienaufenthalte im Ausland (z.b. Mailand und London) ergänzt. Die Teilnehmer werden in den zentralen betriebswirtschaftlichen Fächern unter Berücksichtigung wichtiger benachbarter Disziplinen (Volkswirtschaftslehre, Recht, IT-Management) qualifiziert. Sie beschäftigen sich u.a. mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen in einem Unternehmen, mit den Unternehmensprozessen und mit der Konkurrenzsituation in verschiedenen Märkten und Unternehmen. Die Ausbildung unterstützt praktische Management- Fertigkeiten, untermauert durch den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand und fördert die für Führungsaufgaben wichtige generalistische Perspektive. Die Konzeption als universitärer Aufbaustudiengang sichert dem MBA-Insurance eine staatliche und internationale Anerkennung. Weiterhin wird die Akkreditierung durch die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) angestrebt. Ansprechpartner im IfVW für die MBA-Insurance ist Sebastian Matz. 18

5.3 Tagungen und Veranstaltungen Vorlesungstag 2004 an der Universität Leipzig Der Vorlesungstag an der Universität Leipzig, einer gemeinsamen Veranstaltung des IfVW und der Versicherungsforen Leipzig, fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Mit mehr als 360 Gästen hat sich der Vorlesungstag zu einer der größten Branchenveranstaltungen der Assekuranz entwickelt. Neben dem ehemaligen Präsidenten des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) Dr. Bernd Michaels und seinem Nachfolger Dr. Bernhard Schareck regten die Ausführungen von weiteren hochkarätigen Referenten wie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer (Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der IDS Scheer AG) sowie eine interessante Podiumsdiskussion die Teilnehmer zur Diskussion, zum Nachdenken und zum Erfahrungsaustausch an. Nach den einführenden Worten des Rektors der Universität Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser, verwies Dr. Michaels kritisch auf die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Neuorientierung der deutschen Versicherungswirtschaft. Seiner Auffassung folgend kann in der deutschen Versicherungsbrache nicht von einer System- oder Strukturkrise die Rede sein, vielmehr zeige die aktuelle Lage die Stärke der Branche. So forderte er mehr Eigenverantwortung für die Unternehmen und mahnte die Politik zu mehr Verantwortungsbewusstsein. Die anhaltenden Diskussionen über das Sozialsystem in Deutschland, die anstehenden Änderungen der Eigenkapitalanforderungen (Solvency II) und Rechnungslegungsvorschriften (IAS/IFRS), die Liberalisierungsbestrebungen der Europäischen Union (EU- Dr. Michaels Vermittlerrichtlinie), die Anpassung des Versicherungsvertragsgesetzes sowie das Politikum um Pflichtversicherungen und UniSex Tarifierung führten in der Versicherungswirtschaft zu breiter Verunsicherung. 19

Aus den Leipziger Forschungsaktivitäten berichteten Herr Dr. Thomas Köhne und Herr Prof. Dr. Gottfried Koch sowie Carsten Nyhuis (Leiter Schadenmanagement, Roland Assistance GmbH) als ein Teilnehmer der User Group zum Thema Schadenmanagement der Zukunft. Im Vortrag von Dr. Köhne zum Thema Wertschöpfungspartnerschaften in der Assekuranz wurde deutlich, dass die Versicherungsunternehmen zukünftig in wachsendem Maße auf strategische Allianzen angewiesen sind. Dies zeigten Erkenntnisse aus einem in den Jahren 2002 und 2003 mit acht Unternehmen der Versicherungswirtschaft zusammen durchgeführten Forschungsprojekt des IfVW. Das Management von Kernkompetenzen bildet die Grundlage von Wertschöpfungspartnerschaften und strategischen Unternehmensnetzwerken in der Versicherungsbranche. Weiterführend stellte Prof. Koch die ersten Forschungsansätze eines im September 2003 vom IfVW initiierten anwendungsorientierten Forschungsprojekts mit dem Thema Benchmarking in Versicherungsunternehmen vor. Er definierte dabei das Benchmarking als ein Instrument der wertorientierten Unternehmenssteuerung, das einen kontinuierlichen Prozess darstellt, welcher der Verbesserung der unternehmerischen Leistungen durch Orientierung an den jeweiligen Bestleistungen in der Branche oder an anderen Referenzleistungen dient. Mit einer Reihe von Versicherungsunternehmen hat das IfVW seit Herbst 2003 bereits die ersten Methodentests erfolgreich erprobt, erklärte Prof. Koch. Im Folgenden berichtete Herr Carsten Nyhuis aus einer von den Versicherungsforen Leipzig initiierten User Group mit dem Thema Schadenmanagement der Zukunft und stellte dabei die inhaltlichen Schwerpunkte der bisherigen Arbeit vor. Carsten Nyhuis Um zukünftig die nachhaltige Wirtschaftlichkeit von Versicherungsunternehmen sicherzustellen, zeigte schließlich Prof. Dr. Dr. h. c. mult. August- Wilhelm Scheer die Notwendigkeiten und Möglichkeiten auf, die Kernpotenziale des aus der Industriewirtschaft herausgewachsenen Gschäftsprozessmanagements auf die Dienstleistungsunternehmen Prof. Dr. Dr. h. c. mult. August-Wilhelm Scheer zu übertragen. Er mahnte die Notwendigkeit eines Wechsels von der statischen Prozessbetrachtung hin zu einer Gestaltung von dynamischen Prozessmodellen an. 20

Erstmalig in diesem Jahr umfasste der Vorlesungstag auch eine Podiumsdiskussion, die das Thema IAS für Versicherungen unter dem kontroversen Titel Fluch oder Segen? beleuchtete. Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Fred Wagner als Moderator, diskutierten die Experten Frau Dr. Susanne Kanngießer (Allianz AG) und die Herren Dr. Joachim Kölschbach (KPMG Deutsche Treuhand Gesellschaft), Dr. Dieter Wemmer (Zurich Financial Services) sowie Dr. Carsten Zielke (WestLB Equity Markets). Am Tag zuvor hatte das International Accounting Standards Board (IASB) die für die Versicherungsbranche relevanten Bilanzierungsregeln (International Financial Reporting Standards, IFRS) verabschiedet. Viel Erleichterung zeigten die Podiumsteilnehmer hinsichtlich der geplanten und in wesentlichen Punkten abgeschwächten Fair-Value-Bilanzierung, deren Anwendbarkeit in ihrer ursprünglichen, schärferen Fassung vor allem durch die Vertreter der Versicherungsunternehmen bezweifelt wurde. Alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass die endgültige Umsetzung der IFRS-Vorschriften vermutlich noch mindestens weitere 5 Jahre benötigen wird. Der neue Präsident des GdV, Herr Dr. Schareck, fasste im abschließenden Vortrag die Meinungen, Erwartungen und Forderungen der deutschen Versicherungswirtschaft an die politische Reformagenda zusammen. Zunächst plädierte er dafür, dass sich die Langfristigkeitsbetrachtung als politischer, wirtschaftlicher und sozialer Konsens durchsetzen muss. Nur so könne man das wichtigste Fundament - die Sicherheit - für eine ökonomische Planung bereitstellen. Er forderte eine aktivere Rolle der Versicherungswirtschaft bei der Mitgestaltung im Rahmen der Diskussion um den Umbau der Sozialsysteme und regte die Neuausrichtung des ordnungspolitischen Leitbilds zu mehr Eigenverantwortung an. Abschließend kritisierte er die Bestrebungen nach Unisex-Tarifen, da langfristig die unausweichlichen Bestandsveränderungen im Risikokollektiv zu steigenden Prämien führen. Dr. Schareck Ein Kammerkonzert im Gewandhaus zu Leipzig und eine anschließende Feier in den Räumen des Institutes für Versicherungswissenschaften rundeten den Abend ab. In einer lockeren Atmosphäre ließen viele Teilnehmer den Tag Revue passieren und nutzten noch einmal die Gelegenheit für persönliche und fachliche Gespräche. 21

Konferenz am 2. November 2004 in Köln Sourcing und Wertschöpfungsmanagement in der Versicherungsbranche Das IfVW lud am 2. November 2004 in Köln zur Konferenz Sourcing und Wertschöpfungsmanagement in der Versicherungsbranche ein. Im Rahmen der Veranstaltung wurden anhand verschiedener Praxisbeispiele Ziele, angestrebter Nutzen, Umsetzungserfahrungen und Herausforderungen bei der Gestaltung der Wertschöpfungskette näher betrachtet und mögliche Alternativen für die Versicherer aufgezeigt. Das IfVW hat sich in den letzten zwei Jahren in einem Forschungsprojekt, wissenschaftlichen Arbeiten und diversen Publikationen intensiv mit Fragen der Des- und Reintegration der Wertschöpfungskette und ihren Auswirkungen für Anbieter in der Assekuranz beschäftigt. Zudem werden diesbezügliche Aspekte, Herausforderungen und Erfahrungen in einer laufenden User Group mit vielen Unternehmen aus der Praxis diskutiert. Zu diesem Thema veröffentlichte im September Herr Dr. Thomas Köhne das Buch Strategische Kooperationen in der Versicherungsbrache: Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke. Vor dem Hintergrund dieser Aktivitäten entstand auch die Idee zu der Konferenz. Im Rahmen der Veranstaltung, wurde ein breites Spektrum des Sourcings in seiner umfassenden strategischen Bedeutung abgedeckt. Herr Dr. Köhne, leitete in seinem Vortrag in die Thematik ein und führte anschließend durch die Konferenz. Herr Bruno Weitzel, tätig im Bereich Beteiligungscontrolling des Gothaer Konzerns, griff das strategische Sourcing aus Sicht eines VVaG s auf. Herr Frank Deutsch, Bereichsleiter der IT-Organisation der MLP Versicherung, thematisierte die Re-Integration der Wertschöpfungskette bei MLP. Weitere Referenten waren Herr Joachim Leuther, Hauptbevollmächtigter von Hiscox, und Herr Jens Warkentin, Leiter der Konzernentwicklung der AXA Konzern AG, die von der Bedeutung des strategischen Sourcing in ihren Unternehmen berichteten. Die kartellrechtliche Sicht auf das Outsourcing und Kooperationen wurde von Herrn Dr. Felix Engelsing, Referatsleiter Deutsches und Europäisches Kartellrecht des Bundeskartellamtes, dargestellt. Nach einer angeregten Podiumsdiskussion beschloss Herr Zenno Cornelisse, der Geschäftsführer von Universal Leven, den fachlichen Teil des Konferenztages, indem er über den etwas anderen Weg der Allianz in den Niederlanden berichtete. Das Come Together zum Ausklang des Konferenztages ermöglichte es, in angenehmer Atmosphäre die Gespräche mit den Referenten und Teilnehmern fortzuführen. 22

6 FORSCHUNGSAKTIVITÄTEN 6.1 Aktuelle Forschungsprojekte Forschungsprojekt New Economy in der Versicherungswirtschaft Entwicklungsprozess, Erklärungsansätze und Auswirkungen Unter Leitung von Prof. Koch und mit Unterstützung des Diplomanden Herrn Falkenberg wurde im Jahr 2004 ein Forschungsprojekt zum Thema Lehren aus der New Economy in der Versicherungswirtschaft durchgeführt. Ziel des Forschungsprojektes war die deskriptive und explanative Untersuchung des Entwicklungsprozesses der New Economy in der Versicherungswirtschaft. Dazu wurden Experteninterviews mit damaligen Vorständen, Verantwortlichen und Beteiligten der New Economy durchgeführt und Fallstudien zu den unterschiedlichen Geschäftsmodellen erarbeitet. Neben der Art und Weise der Entwicklung wurden auch Erklärungsansätze für die Ausbildung der New Economy in der Versicherungswirtschaft in dieser Form untersucht. Dabei war von besonderem wissenschaftlichen Interesse, welche Veränderungen und Auswirkungen sich in bzw. auf die Versicherungswirtschaft im Laufe des Entwicklungsprozesses ergeben haben. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden, aufbauend auf den erfolgten Untersuchungen, zukünftige betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen für die nachhaltige Entwicklung von New Economy-Unternehmen der Versicherungswirtschaft abgeleitet. Zudem wurde der Frage nach resultierenden Gefahrenpotenzialen sowie existenziellen Risiken nachgegangen. Plausibilitäten und Anhaltspunkte wurden herausgearbeitet, nach denen Investitionen in die New Economy der Versicherungswirtschaft besser zu planen sowie sicherer und zielorientierter durchzuführen sind. Die Erkenntnisse aus den Fallstudien und Interviews werden in einer Publikation verdichtet. Forschungsforum Benchmarking in Versicherungsunternehmen Ziel des Forschungsforums, unter Leitung der Professoren Volker Gruhn, Gottfried Koch, Fred Wagner und der wissenschaftlichen Mitarbeiter Florian Elert, André Köhler und Jens Ringel, ist die Erstellung eines branchenspezifischen, prozessorientierten Benchmarking-Konzepts, anhand dessen sich Versicherungsunternehmen hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen gegenüber Wettbewerbern einordnen können. Dabei steht vor allem das Identifizieren von Verbesserungspotenzialen in der Prozessgestaltung der teilnehmenden Versicherungsunternehmen im Vordergrund. Das Forschungsforum ist sowohl auf fachliche als auch informationstechnologische Aspekte ausgerichtet und zeichnet sich dadurch aus, dass die Methodik der Erstellung des Benchmarkingmodells im Rahmen der Forschungsarbeit durch die Forschungspartner mit bestimmt werden kann. Damit soll eine optimale Ausrichtung auf die Geschäfts- und IT-Prozesse und die Berücksichtigung unterschiedlicher Organisationsstrukturen der beteiligten Unternehmen gewährleistet werden. 23

Forschungsforum IAS/IFRS für Versicherungsunternehmen Für fast alle kapitalmarktorientierten Unternehmen ab 2005 besteht die Pflicht zur Erstellung von Konzernabschlüssen nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Die Anwendung dieser IAS/IFRS beschloss das Europäische Parlament und der Ministerrat auf EU-Ebene unter anderem um mehr Transparenz in den Jahresabschlüssen zu erreichen. Die neu anzuwendenden Standards verlangen den Ausweis von Abschlussinformationen in bislang ungewöhnlichem Umfang und Detaillierungsgrad. Besonders für Versicherungsunternehmen stellen sich durch die Volatilität des zufallsbedingten Versicherungsgeschäfts, aber auch durch die teilweise sehr langen Laufzeiten von Versicherungsverträgen Herausforderungen bei der Anwendung der Vorschriften. Auch dass für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen immer noch ein endgültiger Standard fehlt, vereinfacht die Situation nicht. Welche Anforderungen dadurch an die Informationsund Steuerungssysteme gestellt werden und welche Auswirkungen die Anwendung dieser Standards auf das Geschäft von Versicherungen haben wird, ist Ziel der Untersuchungen des von Prof. Fred Wagner geleiteten Forschungsprojekts. Forschungsforum Sourcing im Versicherungsunternehmen Vor dem Hintergrund zunehmenden Wettbewerbs, den an das Unternehmensrisiko angepassten Forderungen der Eigenkapitalgeber, den Auswirkungen neuer Bilanzierungsrichtlinien (IAS, IFRS), der Verschärfung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen (Solveny II, Novelle der Kapitalanlageverordnung) sowie einer Ansammlung stiller Lasten als Folge von vielfach unterlassenen Abschreibungen (nach 341 Abs. 2 n.f. HGB) sind Versicherer zunehmend gefordert, über den ökonomisch sinnvollen Einsatz ihres Eigenkapitals nachzudenken. Dies führt immer häufiger zu der Überlegung, bewusster über die Aufteilung von Wertschöpfungsaktivitäten zwischen strategischen Partnern nachzudenken und über die Vernetzung mit anderen Unternehmen Wettbewerbsvorteile zu erzielen bzw. die Ertragskraft zu steigern. Die angestrebte Optimierung von Wertschöpfungsketten im Zuge eines Sourcingmanagements ist mit einer Reihe (noch) weitgehend ungeklärter Fragestellungen verbunden, die bspw. die ökonomische Bewertung verschiedener Sourcingvarianten, die Ermittlung der ökonomisch sinnvollen Fertigungstiefe und der damit verbundenen Wertschöpfung, die Ableitung eines diesbezüglichen Entscheidungsmodells sowie die Auswirkungen derartiger Vernetzung und ihrer institutionellen Besonderheiten auf Planung und Steuerung dieser Kooperationen sowie Messung ihres Erfolgs betreffen. Ziel des Forschungsprojekts von Dr. Thomas Köhne ist die Untersuchung dieser Fragestellungen. 24

6.2 Aktuelle und künftige Forschungsschwerpunkte Das IfVW verfolgt derzeit folgende Forschungsschwerpunkte: 1. Wertorientierte Steuerung des Versicherungsunternehmens 2. Rechnungslegung und Jahresabschlussanalyse nach HGB, US-GAAP und IAS/IFRS 3. Wertschöpfungsgestaltung und strategisches Sourcing 4. Geschäftsprozessmanagement 5. E- und M-Business sowie New Economy in der Versicherungsbranche 6. Versicherungsmarketing 7. IT-Management Die Versicherungsinformatik ist einerseits als Querschnittsfunktion anzusehen: Ihre Untersuchungsgegenstände beziehen sich im Sinne einer Forschungsfokussierung v.a. auf Themen der genannten Forschungsschwerpunkte. Andererseits gilt es, die Versicherungsinformatik als eigenständige Disziplin innerhalb der Versicherungswissenschaften zu etablieren. Die Forschungsschwerpunkte sollen wie folgt angegangen werden: Habilitationen und Dissertationen Grundlagenforschung Durchführung praxisorientierter Forschungsprojekte (zusammen mit den Versicherungsforen Leipzig und der Comema AG, den spin-offs des IfVW) Ausarbeitung von working papers und Publikationen zu diesen Schwerpunktbereichen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. 25

7 PUBLIKATIONEN (01/2004 12/2004) Monographien Wagner, Fred / Warmuth, Walter: Wertorientierte Bepreisung im Versicherungsgeschäft, Karlsruhe, 2005. (im Druck) Aufsätze in Sammelwerken Koch, Gottfried: Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse in der Versicherungswirtschaft Eine Betrachtung aus der Sicht der Informationstechnologie In: Köhne Thomas (Hrsg.): Strategische Kooperationen in der Versicherungsbranche : Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke, Wiesbaden : Gabler, 2004, S. 207-222 Köhne, Thomas: Wertschöpfungsmanagement und strategische Vernetzung in der Versicherungsbranche In: Köhne, T. (Hrsg.): Strategische Kooperationen in der Versicherungsbranche: Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke, Wiesbaden : Gabler, 2004, S. 3-31 Köhne, Thomas: Strategische Kooperationen und Unternehmensnetzwerke in der Versicherungsbranche Möglichkeiten, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren In: Köhne, T. (Hrsg.): Strategische Kooperationen in der Versicherungsbranche: Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke, Wiesbaden : Gabler, 2004, S. 325-356 Wagner, Fred / Falken, Andreas (Mitautoren): Gabler Wirtschaftslexikon, 16. Aufl., Wiesbaden 2004 Wagner, Fred/ Ringel, Jens: Ansätze einer wertorientierten Steuerung von Wertschöpfungspartnerschaften in der Versicherungswirtschaft In: Köhne Thomas (Hrsg.): Strategische Kooperationen in der Versicherungsbranche : Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke, Wiesbaden : Gabler, 2004, S. 165-184 Wagner Fred / Warth, Julia: Fair Value-Accounting von Versicherungsverträgen, in: Bieg, H. / Heyd, H. (Hrsg.): Fair Value Bewertung in Rechnungswesen, Controlling und Finanzwirtschaft, München : Vahlen, 2005 (im Druck) 26

Aufsätze in Zeitschriften Gruhn, Volker / Koch, Gottfried: Mit Prozess-Benchmarking zu besseren Ideen : ein Führungsinstrument zur Motivation und Leistungssteigerung, In: VW (59) 2004, H. 4, S. 231-234 Köhne, Thomas / Rosenbaum, Markus: Wirkliche Innovationen sind möglich und nötig : Produktpolitik nach 10 Jahren Deregulierung In: VW (59) 2004, H. 16, S. 1222-1227 Wagner, Fred / Rosenbaum, Markus: Bausteinprodukte in der Versicherungswirtschaft In: Versicherungsmakler. 2004, H. 1, S. 4-12 Wagner, Fred / Deppe, Sebastian: Wertorientierte Steuerung von Versicherungsunternehmen in Theorie und Praxis in: VW (59) 2004, H. 8, S. 570-574 Rezensionen Wagner, Fred: über Krause, J.: Nationale Versicherungskultur Die Kultur der Privatversicherung Lohmar u. Köln, 2004 In: ZVersWiss. (93) 2004, S. 887-889 27

Herausgeberschaften Koch, G. / Köhne, T. / Wagner, F. (Hrsg.): Reihe: Leipziger Schriften zur Versicherungswissenschaft. Karlsruhe : VVW Band 7: Mentzel, Ralf: Rückversicherung und Marktwertorientierung in der Schadenversicherung : eine theoretische Analyse unter besonderer Berücksichtigung proportionaler Rückversicherung - Karlsruhe: VVW, 2004. Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 2004 weitere Bände: Band 6: Bartscherer, Markus: Investor Relations in Versicherungsunternehmen (-konzernen) - Karlsruhe : VVW, 2004. Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 2004 Band 5: Oberholzer, Matthias: Strategische Implikationen des Ubiquitous Computing für das Nichtleben- Geschäft im Privatkundensegment der Assekuranz - Karlsruhe: VVW, 2003. (Zugl.: Basel, Univ., Diss.) Band 4: Krausz, S.: Strategische Unternehmenspolitik von Erstversicherern unter Verbindung von Zielgruppen-Marketing und Kernkompetenz-Management Karlsruhe: VVW, 2002 Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., [2001] Band 3: Gericke, S. H.: Customer Relationship Management - Karlsruhe: VVW, 2001-12 Band 2: Musil, S. u.a. (Koch, G.; Wagner, F.,...): noinsure.com?: - Karlsruhe: VVW, 2000. Band 1: Aktuelle Fragen der Versicherungswissenschaft (Winter 1998/99) - Karlsruhe : VVW, 1999. 28

Köhne, Thomas: Strategische Kooperationen in der Versicherungsbranche: Kernkompetenzen, Wertschöpfungspartnerschaften und Unternehmensnetzwerke, Wiesbaden : Gabler, 2004 Köhne, Thomas / Wagner, Fred / Koch, Gottfried (Hrsg.): Reihe: Leipziger Arbeitspapiere zur Versicherungswissenschaft Arbeitspapier 2: Oberholzer, M.: Geschäftsmodell einer nutzungsbasierten Motorfahrzeugversicherung in der Schweiz. Leipzig: Institut für Versicherungswissenschaften, 2003 Arbeitspapier 1: Köhne, T.: Online-Insurance, Internetvertrieb von Versicherungsdienstleistungen im Zuge der Virtualisierung einer Branche - Leipzig 2002 Wagner, Fred (Hrsg.): Reihe: Leipziger Versicherungsseminare Karlsruhe: VVW Band 5: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft : mit den Beiträgen zu den Themen Kosten- und (Dienst-) Leistungssteuerung, Wertschöpfungsketten und Kernkompetenz, Full Fair Value Accounting und Aktienanalyse, Mergers & Acquisitions und Markteintritt, Personenversicherung: Demografie, Kfz-Versicherung: Mobilitätsgarantie, Industrieversicherung, Rückversicherung, Terrorversicherung (Sommer 2002 und Winter 2002/2003) hrsg. von F. Wagner. Karlsruhe: VVW, 2003 weitere Bände: Band 4: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft Winter 2001/2000 hrsg. von F. Wagner. Karlsruhe: VVW, 2003 Band 3: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft Sommer 2000 und Winter 2000/2001 hrsg. von F. Wagner. Karlsruhe: VVW, 2001 Band 2: Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft Winter 1999/2000 hrsg. von G. Koch, F. Wagner. Karlsruhe: VVW, 2000. Hinweis: Die Sammelwerke Aktuelle Fragen in der Versicherungswirtschaft enthalten die überarbeiteten Manuskripte von Vorträgen, die Praktiker aus der Versicherungswirtschaft wöchentlich in den Hauptseminaren zur Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig gehalten haben. 29

8 ARBEITSRAUM UND INSTITUTSBIBLIOTHEK Die Institutsbibliothek ist dienstags bis donnerstags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr und freitags von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr für die Benutzung geöffnet. Den Grundstock dieser Bibliothek bildet eine im Jahre 1998 erfolgte umfangreiche Schenkung der Aachener Rückversicherung AG, bestehend aus Büchern, Zeitschriften und Geschäftsberichten. Darauf aufbauend werden kontinuierlich neue Publikationen erworben. Die Finanzierung erfolgt in erster Linie aus Drittmitteln. Der Bestand ist inzwischen auf knapp 5.000 Bücher und ca. 50 laufend gehaltene Zeitschriften angewachsen. Ein umfangreicher Zeitschriftenaltbestand ermöglicht auch umfassende retrospektive Recherchen. Außer von den eigenen Mitarbeiter/-innen wird die Bibliothek, die eine Präsenzbibliothek ist, primär von Studierenden der Versicherungsbetriebslehre und der Versicherungsinformatik zur Literaturrecherche für Haus- und Diplomarbeiten genutzt. Die Bibliothek ist auch öffentlich zugänglich, und Interessierte sind zur Nutzung herzlich eingeladen. Dem Benutzer stehen Computer sowie Datenbanken für die Literatursuche zur Verfügung. Die versicherungswissenschaftliche Bibliothek im IfVW 30

9 IfVW INSIDE Institut für Versicherungswissenschaften Vorstand Prof. Dr. Fred Wagner (Vorsitzender) Dr. Thomas Köhne (Geschäftsführung) Prof. Dr. Gottfried Koch Prof. Dr. Volker Gruhn seit August 2004 Wiss. Mitarbeiter Dr. Maria Köhne 12.07.-03.09.2004 cand. rer. pol. Sebastian Matz seit 01.09.2004 1 Bibliothek Dipl.-Ing. Sylvia Ewald 2 Professur für Versicherungsbetriebslehre Prof. Dr. Fred Wagner Sekretariat Karin Janisch 3 Wiss. Mitarbeiter Dipl.-WInf. Andreas Kluge seit 03.04.2001 4 Dipl.-Kffr. Kathleen Joost seit 01.03.2002 5 Dipl.-Kfm. Andreas Falken seit 01.09.2004 6 Stud. Hilfskräfte cand. rer. pol. Andreas Falken 01.01.-31.03.2004 cand. rer. pol. Jenny Pauly 01.01.-16.12.2004 Honorarprofessur Versicherungsinformatik Prof. Dr. Gottfried Koch Wiss. Mitarbeiter Dipl.-Winf. Jens Ringel seit 01.10.2002 7 Stud. Hilfskräfte Adrian Bensch 01.10.-31.12.2004 8 Juniorprofessur 9 für strategische Versicherungsnetzwerke Dr. Thomas Köhne 1 auf einer ½ Stelle, drittmittelfinanziert durch das IfVW 2 auf einer ¾-Stelle, drittmittelfinanziert durch das IfVW 3 auf einer ¾-Stelle der Universität Leipzig 4 auf einer befristeten Stelle der Universität Leipzig 5 drittmittelfinanziert durch das IfVW 6 auf einer ½ Stelle, drittmittelfinanziert durch das IfVW 7 drittmittelfinanziert durch das IfVW 8 drittmittelfinanziert durch das IfVW 9 diese Stelle ist von der Universität Leipzig in Vorgriff auf die Umsetzung des HRG in Sächsisches Landesrecht eingerichtet worden 31

Unsere Mitarbeiter Adrian Bensch Sylvia Ewald Andreas Falken Volker Gruhn Karin Janisch Kathleen Joost Andreas Kluge Gottfried Koch Thomas Köhne Sebastian Matz Jenny Pauly Jens Ringel Fred Wagner 32

Abseits der Lehre und Forschung Auch im Jahr 2004 bot sich hin und wieder die Gelegenheit, über die tägliche Arbeit hinaus gemeinsame Aktivitäten zwischen dem Institut für Versicherungswissenschaften, den Versicherungsforen Leipzig und der COMEMA AG in Angriff zu nehmen. Diese internen Veranstaltungen haben sich mittlerweile zu einer Tradition entwickelt und werden wegen ihres integrativen Charakters bei den Mitarbeitern sehr geschätzt. Neben den sportlichen Unternehmungen vom Laufen für Olympia bis zum wöchentlichen Freitagskick stellte insbesondere der jährliche Betriebsausflug am 15. Mai den Höhepunkt unseres Miteinanders dar. In einer Schnitzeljagd erkundeten die Mitarbeiter in mehreren Gruppen die Sehenswürdigkeiten unserer schönen Stadt. Von der Nikolaikirche über den Augustusplatz bis zu Harrys Frittenbude konnten so die großen und kleinen Schätze Leipzigs in Augenschein genommen werden. Dabei galt es für die Teilnehmer schier unüberwindliche Aufgaben zu bestehen. So mussten beispielsweise verschiedene Statuen oder Figurengruppen originalgetreu nachgestellt werden, wobei kein Mitspieler wirklich darüber traurig war, in Leipzig keine Terrakotta-Armee vorzufinden. Jede bestandene Aufgabe wurde per Digitalkamera festgehalten, was auf diese Weise das Weiterkommen in die nächste Runde ermöglichte. Das wurde durch die Einschleusung von Saboteuren in jede Gruppe erschwert, die im Auftrag der Spielleitung ihre Mitspieler bei der Lösung möglichst unauffällig blockieren sollten. Neben den beabsichtigten Störmanövern dieser Agenten gab es allerdings auch einige reguläre Mitspieler, die durch ihre Allwissenheit und herausragendes Geschick zu unfreiwilligen Hindernissen wurden. Die Absolventen dieses Orientierungslaufes trafen sich anschließend in den Büroräumen, um mit reichlich Grillgut und Kaltgetränken den langen Weg Richtung Stadtpark einzuschlagen. Bei romantischem Mondschein und liebevollen Mückenattacken wurde der Tag schließlich gebührend abgerundet. Bereits Nick Hornby wusste in seinem epochalen Werk Fever Pitch zu berichten, dass normale Menschen ihr Leben nicht nach Kalenderjahren einteilen, sondern in Spielzeiten denken. Für diese Personen sind zudem häufig glückliche (Heirat, beruflicher Aufstieg, Nachwuchs) und weniger glückliche (Heirat, beruflicher Aufstieg,...) Momente des Lebens mit Ereignissen auf dem Fußballplatz verknüpft. Nach dem Ende der ersten Saison mit wöchentlichem Spielrhythmus werden einige Mitwirkende des Instituts für Versicherungswissenschaften, der Versicherungsforen Leipzig und der COMEMA AG mit den vergangenen Monaten wohl eher unfreiwillige Dribblings, hart erarbeitete Verletzungen und eine katastrophale Chancenverwertung verbinden, anstatt an Hauptseminare und Vorlesungstag zu denken. Dabei wurden mangelnde Laufbereitschaft und fehlende taktische Disziplin immer wieder gern durch gegenseitige Schuldzuweisungen und übertriebene Zweikampfhärte kompensiert. Zu besonderer Höchstform wird besonders dann aufgelaufen, wenn es gilt, Platz, Wetter und Ball für sämtliche Unzulänglichkeiten verantwortlich zu machen. In den kommenden Wochen gilt es, die Wunden zu lecken, bevor das Grundlagentraining die neue, viel versprechende Saison einläutet oder, um es mit den Worten von Josef Heynckes zu sa- 33

gen,...und ich verspreche Euch, nächstes Jahr holen wir den Europapokal!.... Auch dann wird die Mannschaft wieder nach den härtesten Qualifikationskriterien deutscher Nationaltrainer zusammengestellt: Es spielt, wer die Fußballschuhe unfallfrei anziehen kann. Im Zuge der Bewerbung der Stadt Leipzig um das frühestmögliche Ausscheiden bei der Kandidatenkür zur Olympiastadt 2012 sollte das IOC durch einen Non- Stop-Staffellauf durch Leipzig von der Ernsthaftigkeit dieser Absicht überzeugt werden. Als glühende Verfechter des olympischen Gedankens höher, schneller, breiter war es für die Mitarbeiter des Instituts für Versicherungswissenschaften, der Versicherungsforen Leipzig und der COMEMA AG selbstverständlich, an dieser Aktion teilzunehmen. Also wurde ein ausgeklügelter Trainingsplan aufgestellt Spaziergänge, die hin und wieder durch kurze Laufeinheiten unterbrochen wurden. Wesentlich stärkeren Anklang fand die jeweils daran anschließende ernährungstechnische Nachbereitung mit Überkompensation des erlittenen Flüssigkeitsverlustes. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Versorgungspunkte in der Leipziger Gottschedstraße, die auch nichtisotonische Durstlöscher zur Verfügung stellen konnten. Am 3. Mai 2004 war es dann soweit: pünktlich um Mitternacht ging der erste Läufer auf den 7-km-Rundkurs. Damit begann für die Teilnehmer ein 24 Stunden andauernder Lauftag, bei dem jederzeit mindestens ein Läufer aus unserem Haus auf der Strecke war. Ab halb neun Uhr abends setzten dann Gewitter und Dauerregen ein, die bis zum Ende der letzten Staffel um Mitternacht anhielten und so den Mitwirkenden ein Lauferlebnis der besonderen Art bescherten. Zweifellos finden sich auch demnächst genügend Teilnehmer aus unserem Haus, wenn es heißt, Leipzig jätet für die Bundesgartenschau 2015. Last but not least wären bei der Aufzählung der hausinternen Veranstaltungen selbstverständlich noch die wissenschaftlichen Kolloquien zu nennen. Diese monatlich stattfindenden Treffen werden zur fachlichen und methodischen Weiterbildung von den Mitarbeitern für die Mitarbeiter durchgeführt. In den jeweils anderthalbstündigen Veranstaltungen wurden versicherungsspezifische Themen mit ihren Konsequenzen für die Praxis wie beispielsweise Solvency II und IAS/IFRS vorgestellt, aber auch die Essenz eher theorielastiger Arbeiten ( Produktpolitik unter besonderer Berücksichtigung des Vertriebes, IT-Risiken und deren Versicherbarkeit ) wurde präsentiert. Auch die fachübergreifenden Veranstaltungen über Wissenschaftliches Arbeiten, Rhetorik oder Wissensmanagement fanden großen Anklang. 34