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Transkript:

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Murmeltiere Die Leserin... 7 Rösels Revolte... 13 Der Vogel... 20 Das Versprechen... 24 Der Urlaub... 31 Die Stimme im Auto... 41 Die Bank, der Bahnhof, die Bäckerei... 52 Cappuccino 150 oder Ein Plädoyer für Touristen... 57 Der Regenschirm... 68 Vom Nutzen des Fußballs... 74 Murmeltiere... 81 Die Terrasse... 93

Die Leserin Ein guter Schluss, ein sehr guter Schluss, denkt Lydia und schlägt das Buch zu. Keine Enttäuschung, sondern eine Überraschung, eine echte Überraschung. Eine, die zur Geschichte passt. Zu ihrem Humor. Jetzt findet sie es schade, dass das Buch schon zu Ende ist. Sie hätte gerne noch weitergelesen, in die Nacht hinein. Aber gut. Morgen auf der Messe wird sie gleich nachsehen, ob es noch weitere Romane von diesem Schriftsteller gibt. Komisch, dass sie von ihm bis jetzt noch nichts gehört hat. Obwohl er sogar hier aus Sachsen stammt. Eine Empfehlung von ihrer Freundin Dorothé, wirklich ein guter Tipp. Lydia bleibt auf dem Sofa liegen. In Ruhe den Tee austrinken, beschließt sie, dazu die Nachrichten im Fernsehen und dann ab ins Bett. Morgen muss sie ja wieder sehr früh raus. Die Leipziger Buchmesse im März, das große Fest der Literatur, für sie als Dolmetscherin die stressigsten Tage des Jahres. Als sie das Buch auf den Tisch legt, fällt ihr die Sache im Zug wieder ein. Der komische Typ vorhin, der ihr schräg gegenübersaß. Was meinte der da am Ende, als sie schon ausstieg? Wenn Sie zu Hause sind, schauen Sie doch mal ganz genau in Ihr Buch. Spinnt der, oder was? Noch auf dem Bahnsteig sah sie nach. Aber nichts: kein Zettelchen, keine Visitenkarte. Zum Glück! Beruhigt ging sie weiter, in Vorfreude auf die letzten Seiten ihres Buches. Zu Hause hatte sie die Sache schon vergessen. Lächerlich, findet sie jetzt, eigentlich war da nichts. Der Mann vielleicht ein bisschen seltsam, aber harmlos. Warum hatte sie sich während der Fahrt nur so aufgeregt? Der Typ nervte, was glotzte er sie die ganze Zeit an? Lydia versuchte, sich wieder auf das Buch zu konzentrieren. Der Roman war groß- 7

Die Leserin artig, sie hatte ihn am Wochenende nur so verschlungen. Fast wäre sie gestern schon fertig geworden, so knapp dreißig Seiten fehlten ihr noch. Deshalb hatte sie das Buch heute mit zur Arbeit genommen. Eine halbe Stunde hin, eine halbe zurück, das würde vielleicht genügen. Mit etwas Glück in der S-Bahn: einen Sitzplatz und möglichst keine quatschenden Nachbarn. Sonst konnte sie sich einfach nicht konzentrieren. Am Morgen hatte es nicht so richtig geklappt. Platz gab es, für normale Messebesucher war es noch zu früh. Die Linie 5 war aber auch die Strecke zum Flughafen, deshalb saßen da wieder mal einige Geschäftsleute, die unbedingt in ihr Handy brüllen mussten. Lydia kam nur vier, fünf Seiten weiter. Auf der Rückfahrt sah es besser aus. Platz am Fenster, die S-Bahn fast leer. 17 Uhr, die Literaturfans hatten noch volles Programm, die Business-Leute waren noch auf Dienstreise. Sofort schlug Lydia das Buch auf, sie konnte es kaum erwarten. Aber dann dieser Typ! Saß ihr gegenüber und sah immer wieder zu ihr herüber. Okay, er hatte sich nicht aufdringlich zu ihr gesetzt, sondern umgekehrt. Er saß schon, sie hatte sich den Platz ausgesucht. Ihr kurzer Blick, er hielt eine Zeitung in der Hand. Auch ein Leser, hatte sie gedacht, umso besser. Lederjacke, Jeans, sicher kein Geschäftsmann, der gleich sein Handy zur Konferenz herausholt. Irgendwie kam er ihr sogar bekannt vor. Von der Messe? Ziemlich unwahrscheinlich. Mit seinem kleinen Rollkoffer wohl eher ein Reisender vom Flughafen. Anfangs sah er kurz auf, ein freundliches Lächeln, ein leises Hallo. Das fand sie okay. Dass die Leute in der S-Bahn meistens nur noch autistisch in die Luft starren, ist ja auch irgendwie komisch. Ungeduldig hatte sie ihr Buch aufgeschlagen und in aller Ruhe ein paar Seiten gelesen. 8

Die Leserin Aber irgendwann bemerkte Lydia seinen Blick, an der Zeitung vorbei, zu ihr herüber. Auf ihr Buch, auf sie, zum Fenster hinaus, dann wieder in die Zeitung und dann das ganze Spiel wieder von vorne. Mein Gott, das nervte! Sie kannte das, war ja nicht das erste Mal. Und sie wusste auch, was zu tun war. Ganz wichtig: einfach nicht aufschauen, nicht in seine Richtung. Blickkontakt nutzen diese Kerle sofort aus. Als Aufforderung zu einem Smalltalk. Diese plumpen Phrasen: Auch gerade angekommen? Auch auf dem Weg nach Leipzig? Oder die intellektuelle Variante: Was lesen Sie denn da? Ist das gut? Nein, dachte sie, da konnte er lange warten und glotzen, sie würde ihm keine Chance geben! Auf ihr Buch konnte sie sich allerdings auch nicht mehr konzentrieren. Sie legte es neben sich und sah aus dem Fenster: Vororte, schon im spätwinterlichen Abendlicht. Das Fenster spiegelte ein wenig. Sie konnte ihn sehen, ohne dass er es bemerkte. Inzwischen hatte er die Zeitung sogar zusammengefaltet und beugte sich ein wenig vor. Keine Frage, wenn sie ihm die kleinste Gelegenheit gab, würde er gleich anfangen. Mein Gott, dachte sie, können einen diese Kerle nicht in Ruhe lassen, nicht einmal in der S-Bahn! Plötzlich fiel ihr das mit dem Handy ein. Machte sie sonst nie im Zug. Aber jetzt eine gute Lösung, fand sie. Einfach telefonieren. Sie zögerte einen Moment, tippte dann auf Dorothé. Es klingelte einige Male, dann endlich die Stimme der Freundin, ein bisschen überrascht, um diese Uhrzeit. Ach, Lydia, was gibt s denn? Tja, gute Frage, eigentlich nichts, aber dann fiel Lydia zum Glück das Buch ein. Sie bedankte sich für den tollen Tipp. Nein, sie sei noch nicht ganz durch, aber fast. Und schon sehr gespannt, wie die Geschichte ausgehen würde. Die beiden würden doch noch zusammenkommen, oder etwa nicht? 9

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