Modern Line Dance
Inhalt 1. Was ist Modern Line Dance... 2 2. Tänze und Tanzstile... 3 2.1. Rise & Fall Langsamer Walzer, Wiener Walzer... 3 2.2. Smooth Quick Step, Tango, Swing, Two Step... 3 2.3. Cuban... 3 2.4. Lilt... 3 3. Schwierigkeitsgrade... 4 3.1. Beginner - ultra-leicht... 4 3.2. Beginner - leicht... 4 3.3. Beginner... 4 3.4. Beginner/Intermediate... 4 3.5. Intermediate... 4 3.6. Advanced... 4 4. Erste Begriffe und ihre Bedeutung... 5 5. Erste Tanzschritte... 6 6. Die Uhr bzw. der Kompass... 8 7. Ein paar Tipps für s Treffen!... 9 1
1. Was ist Modern Line Dance Modern Line Dance ist eine Tanzform, bei der eine Gruppe von Tänzer und Tänzerinnen in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen. Der Tanz besteht aus festgelegten, sich wiederholenden Schritten, die synchron von der Gruppe getanzt werden. Es können alle mitmachen, die Spaß am Tanzen haben. Vorkenntnisse und feste Partner sind nicht notwendig! 2
2. Tänze und Tanzstile Meist hat ein Autor eine Choreografie speziell für einen Musiktitel entwickelt, diese wird in einer Schrittbeschreibung festgehalten (in engl. step sheet). Die Schrittfolgen wiederholen sich je nach Schwierigkeitsgrad oft nach 16, 32, 48, 64 oder 72 Schritten (engl. counts). Je nach Anzahl und Abfolge der im Tanz enthaltenen Drehungen können die Tänzer nach Ende der Schrittfolge in eine andere Richtung (zur Wand, englisch: Wall) blicken. Man spricht daher von 1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen. Es gibt Tänze, die als phrased bezeichnet werden und die sich durch eine Aneinanderreihung von Einzelsequenzen darstellen. Hierbei werden mehrere Passagen so kombiniert, dass sie dem Musikstück weitestgehend angeglichen sind. Kleinere Abweichungen von einem Standard- Muster werden dagegen als restart (Abbruch der Sequenz mit Neustart) oder tag/brücke (spezielle Überleitung mit wenigen Takten) bezeichnet. Unterteilt wird in verschiedenen Tanzstilen 2.1. Rise & Fall Langsamer Walzer, Wiener Walzer Der Körper hebt und senkt sich rhythmisch und/oder schwingt weit hin und her. Beim Heben stehen die Füße oft beieinander. Im Ergebnis soll ein weiches, rundes, harmonisches Heben und Senken des ganzen Körpers deutlich werden. 2.2. Smooth Quick Step, Tango, Swing, Two Step Der Körper bleibt weitgehend auf einer Höhe. Bewegungen zwischen zwei Taktschlägen ('&') sind die Ausnahme. Der Oberkörper wird weitgehend ruhig gehalten. Im Ergebnis soll der ganze Körper kontinuierlich auf gleicher Höhe gehalten, "wie auf Rollen" bewegt werden. 2.3. Cuban Cha Cha, Mambo, Rumba, Merengue Der Tanz hebt und senkt den Körper nicht, sondern zeigt eine waagerechte Hüftbewegung. Häufig bewegen sich Oberkörper und Hüfte in entgegengesetzte Richtungen. Im Ergebnis soll der, für viele lateinamerikanische Tänze typische "Hüftschwung" und das gegenläufiges Schwingen von Hüft- und Schultergürtel sichtbar werden. 2.4. Lilt East Coast Swing/Jive, Polka, Samba, Irish etc. Der Körper wird zwischen den Down Beats gehoben und mit dem Taktschlag gesenkt. Der Style folgt weitgehend dem Muster 'step & step'. Häufig wird der jeweils 8. Taktschlag besonders betont. Im Ergebnis soll ein übermütig hüpfendes Auf- und Abfedern des ganzen Körpers deutlich werden. 3
3. Schwierigkeitsgrade 3.1. Beginner - ultra-leicht Die Countzahl beträgt nicht über 24, und ein Tänzer schaut nur zu einer Wand. Jeder Schritt wird als Count gezählt. Ein Tanz enthält keine Drehungen oder komplizierte Kombinationsschritte in ungewöhnlichem Tempo oder Musik-Rhythmus. Typische Schritte für einen Level 1 Linedance sind grapevines mit einem zusätzlichen stomp, scuff oder touch. Schritte vorwärts und rückwärts und step - together. 3.2. Beginner - leicht Die Countzahl ist nicht höher als 32. Bei dieser ersten Steigerung des Schwierigkeitsgrades sollen es nicht mehr als 2 ¼ turns sein, ein 2-Wände-Tanz kann die Orientierung der Tänzer erleichtern. Ein Level 2-Tanz enthält keine Brücken und Restarts. 3.3. Beginner Die Countzahl ist nicht höher als 48. Es bestehen keine Einschränkungen zur Anzahl von Drehungen. Die Empfehlung ist, sie mäßig einzusetzen. Geeignete Schritte für diesen Level sind unter anderem ¼ und ½ Drehungen, Drehungen entgegen der hauptsächlichen Richtung des Tanzes, ½ turn, triple steps, backward toe struts und forward shuffle. 3.4. Beginner/Intermediate Die Countzahl beträgt nicht mehr als 64 (Ausnahme: phrased Tänze ). Es besteht keine Einschränkung mehr zu Drehungen, Brücken und Restarts, sie sollten allerdings mäßig enthalten sein. Einige Schritte dieses Levels sind halbe und ganze vaudevilles, diagonale (lock) shuffles forward, turning shuffles, rolling grapevines und full turn triple steps. 3.5. Intermediate In diesem Level beträgt die Countzahl üblicherweise bis 64 und mehr. Er enthält jumps und besondere kicks, die Schrittkombinationen wiederholen sich weniger und sind abwechslungsreicher. Ein Tanz kann durch eine erhöhte Zahl von Brücken und Restarts deutlich komplizierter sein. Tänze können in bis zu drei Sektionen phrasiert sein. 3.6. Advanced Die Countzahl ist für sehr fortgeschrittene Tänzer unwesentlich und kann auch z.b. 240 (aufeinanderfolgende) Counts als angenommene Schrittmenge für ein Musikstück von 4 Minuten betragen. Ein Advanced Level Tanz kann beliebig viele Brücken und Restarts enthalten, und phrasierte Tänze können mehr als drei Sektionen haben. Außerdem gibt es z.b. auch noch Newcomer, Novice und Improver. 4
4. Erste Begriffe und ihre Bedeutung R L RF LF side forward (fwd) back together step out in walk hold close clap wall counts point touch stomp cross rock kick jump hip bumps scuff turn heel rechts links rechter Fuß linker Fuß seitwärts vorwärts zurück zusammen schritt außen innen gehen halten schließen klatschen Wand Zählschritte Punkt auftippen/berühren aufstampfen kreuzen Gewichtswechsel kicken springen/hüpfen Hüfte schwingen schwingen mit Bodenberührung Drehung Hacke/Ferse Berührung 5
5. Erste Tanzschritte Point Das Spielbein wird durchgestreckt nach vorne, seitlich oder nach hinten getippt (1 count/zähler). Beispiel rechts: 1 Gewicht auf LF, R Bein gestreckt seitwärts auftippen Touch R Fußspitze tippt neben LF auf, auch mit links möglich Beispiel rechts: 1 Gewicht auf LF, R Fußspitze neben LF auftippen Stomp RF stampft neben LF auf, mit Gewichtswechsel, auch mit links möglich Beispiel rechts: 1 Gewicht auf LF, RF stampft neben LF auf, Gewicht auf RF Turn Eine Drehung rechts oder auch links herum. Beispiel rechts ¼ turn: 1 Gewicht auf LF, RF Schritt mit ¼ Drehung rechts herum, Gewicht RF Step Turn Ein Schritt mit Drehung rechts oder auch links herum. Beispiel rechts step ¼ turn: 1 RF Schritt nach vorn & ¼ Drehung auf den Ballen links herum, 2 Gewicht auf LF Scuff Spielbein wird von hinten nach vorne geschwungen, dabei berührt die Ferse den Boden Beispiel rechts: 1 Gewicht auf LF, RF von hinten nach vorne schwingen Jazz Box Besteht immer aus 4 Gewichtswechseln auch mit links beginnend möglich und mit Drehung (1-4 counts) Beispiel rechts: 1 RF kreuzt vor LF 2 LF Schritt zurück 3 RF Schritt nach rechts 4 LF an RF heran Beispiel rechts mit Drehung: 1 RF kreuzt vor LF 2 LF Schritt zurück 3 RF Schritt mit Drehung nach rechts 4 LF an RF heran 6
Rock Gewichtswechsel, kann vorwärts, rückwärts und auch seitlich ausgeführt werden. Wichtig: Beide Füße haben immer Kontakt zum Boden. (1&2 counts) Beispiel rechts rückwärts: 1 Gewicht LF, RF Schritt zurück & LF etwas anheben, Gewicht auf RF 2 Gewicht zurück auf LF Grapevine Kann seitwärts rechts oder links beginnend ausgeführt werden - auch mit Drehung möglich. Besteht immer aus 4 Zähler (1-4 counts). Beispiel rechts: 1 RF Schritt nach rechts 2 LF kreuzt hinter RF 3 RF Schritt nach rechts 4 LF touch/tap/kick/stomp (optional- je Choreografie) Chassé Kann seitwärts rechts oder links beginnend ausgeführt werden - auch Cha Cha Cha genannt. Besteht immer aus 2 vollen und einem &-Zähler(1&2 counts). Beispiel rechts: 1 RF Schritt seitwärts & LF an RF heran 2 RF Schritt seitwärts Shuffle Kann vorwärts und rückwärts, mit rechts und auch mit links beginnend ausgeführt werden (1&2 counts). Beispiel rechts vorwärts: 1 RF Schritt vorwärts & LF an RF heran 2 RF Schritt vorwärts 7
6. Die Uhr bzw. der Kompass In manchen Tanzbeschreibungenn wird gerne die Uhr oder auch der Kompass als Orientierung mit angegeben. 12 Uhr (Norden) ist immer die Richtung in der der Tanz Anfangen wird. 3 Uhr (Osten) ist immer rechts von der Anfangstanzrichtung usw. Achtung! Genau auf die Beschreibung achten, denn Face 12 Uhr heißt Gesicht bzw. Oberkörper in die Richtung und 12 Uhr heißt meist Schritt in diese Richtung N (12 Uhr) W (9 Uhr) O (3 Uhr) NW (10:30 Uhr) NO (1:30 Uhr) SO (4:30 Uhr) S (6 Uhr) SW (7:30 Uhr) 8
7. Ein paar Tipps für s Treffen! Gutes Schuhwerk ist sehr wichtig! Es müssen keine speziellen Tanzschuhe sein, aber festes Schuhwerk ist sicherer. Immer etwas zu trinken dabei haben. Tanzen ist Sport und somit schweißtreibend. Balance ist wichtig. Achte auf Deine Körperhaltung! Ganz wichtig ist - üben, üben üben! Hab keine Angst, um Hilfe zu bitten! Nicht entmutigen lassen, wenn bei Dir etwas nicht sofort klappt. Sei geduldig. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Line Dance soll Spaß machen, ist aber auch ein Sport! Wenn Dir ein Tanz zu schwer ist oder Dir einfach nicht gefällt, setze Dich an den Rand - gucke zu und störe die anderen beim Tanzen nicht. 9