Seelsorge Das Wort Seelsorge besteht aus zwei Teilen, aus Seele und aus Sorge. Mit Seele ist im biblischen Kontext mehr gemeint als ein kleiner Teil des Menschen. Die Seele umfasst im biblischen Sinne das ganze Leben, den Menschen in seiner Ganzheit. Bei der Seelsorge geht es also darum, jemanden als ganze Person wahrzunehmen, wertzuschätzen und ihm eine Wohltat zu bereiten. Dabei muss natürlich jeder selbst entscheiden, was ihm selbst gerade gut tut und was nicht. Eine schöne Definition hat Hennig Luther, der sagt: Seelsorge ist Sorge um das Selbst-Sein- Können des Menschen. Im Studium habe ich viele Konzeptionen kennengelernt, die beschreiben, was Seelsorge genau ist und welche Bereiche sie umfasst. Manche Theologen haben einen sehr weiten Seelsorgebegriff. Sie vertreten die Auffassung, dass alles, was im Gemeindealltag stattfindet mit Seelsorge zu tun hat. Andere fassen den Begriff enger und beschränken ihn auf das seelsorgliche Gespräch. Hilfreich ist bei der Fülle von Konzeptionen sicherlich die Unterscheidung von allgemeiner Seelsorge als seelsorgliche Dimension in allem Handeln der Kirche, wie Gottesdienst, Predigt, Lehre, Gemeindeaufbau und Gespräch. Davon zu unterscheiden ist die spezielle Seelsorge als seelsorgliches Handeln am einzelnen Menschen aus gegebenem Anlass, wie es in der Krankenhaus-, Schul-, Telefon-, Gefängnis-, Gehörlosen-, und Militärseelsorge geschieht. Seelsorge geschieht im Gemeindealltag spontan zwischen Tür und Angel, manchmal auch im Supermarkt oder auf der Straße und sie geschieht geplant, indem wir Menschen bewusst aufsuchen, z. B. bei Geburtstags- und Hausbesuchen, im Krankenhaus, vor Trauungen, Taufen, Beerdigungen. Für mich persönlich ist Seelsorge immer Ausdruck der Zuwendung Gottes, zu jedem einzelnen Menschen. Ein biblischer Text, der das besonders anschaulich macht, ist das Gleichnis vom verlorenen Groschen (Lukas 15, 8 9). Dort wird erzählt: Eine Frau sucht einen Silbergroschen. Er scheint ihr sehr wichtig zu sein. Denn sie stellt das ganze Haus auf den Kopf, bis sie ihn gefunden hat. Was ihn für sie besonders macht, erzählt der Text nicht. Vielleicht hängt ihr Herz an diesem Groschen, weil sie eine persönliche Geschichte damit verbindet, vielleicht ist er ein bedeutendes Erbstück. Jedenfalls feiert sie ein großes Fest, als sie ihn endlich findet. Seelsorge heißt für mich: Wir suchen Menschen auf, weil Gott uns aufsucht. Manchmal ist dieses Aufsuchen mit Aufwand verbunden. Gelegentlich stehen wir vor verschlossenen Türen oder ein Haus ist schwer zu finden. Aber trotzdem machen wir uns auf den Weg. Denn Gott sucht uns auf, so wie eine Frau, die alles umräumt, um einen Groschen zu finden. Jeder kann seelsorglich tätig sein, kann Menschen aufsuchen und ihnen zuhören. Und jeder kann Seelsorge erfahren, im Alltag, im Gespräch, im Gottesdienst. Seelsorge geschieht, wo man das Gefühl hat: das hat mich entlastet, bereichert und hat mein Leben ein Stück lebenswerter gemacht, da konnte ich ganz im gegenwärtigen Augenblick verweilen und ich selbst sein. Seelsorge geschieht, wo Menschen einander empathisch, wertschätzend und authentisch begegnen. Natalie Broich Wir suchen Menschen auf, weil Gott uns aufsucht. Foto: Beate Wandelt Erläuterungen Als Zeitung der Ev. Kirchengemeinde und der Matthäusgemeinde Bad Kreuznach beziehen wir uns auf vier Veranstaltungsorte. Um Ihnen die Orientierung zu erleichtern, haben wir uns verschiedener Farben und Piktogramme bedient. Alle Angebote sind für alle offen! Johanneskirche Markuskirche Pauluskirche Matthäuskirche Titelfoto: Ruth Frantzmann, Himmelfahrtsgottesdienst am 5.5.2016 auf dem Rotenfels für die ev. Kirchengemeinden der Stadt, zum ersten Mal auf dem Gelände des Deutschen Alpenvereins. 3. Mittwoch im Monat / 19 Uhr Friedensgebet in der Pauluskapelle Miteinander beten stiftet Gemeinschaft. An jedem dritten Mittwoch eines Monats um 19 Uhr findet ein Friedensgebet in der Pauluskapelle gemeinsam mit dem Ausländerpfarramt statt. Gemeinsam für den Frieden beten hier Flüchtlinge mit Menschen aus unserer Gemeinden, teilen mit uns ihr Leid und ihre Sorgen um Angehörige in der Heimat. Auch die Ursachen von Krieg und Ungerechtigkeit werden benannt. Zum monatlichen Friedensgebet sind Menschen aus allen Konfessionen und aller Herren Länder herzlich eingeladen. Impressum Herausgeber: Presbyterien der Ev. Kirchengemeinde Bad Kreuznach und der Ev. Matthäus-Kirchengemeinde Mitglieder des Redaktionsausschusses: F. Lex, H. Gilles, B. Wandelt, U. Weiser, R. Lorenz, E. Schowalter Layout: Karen Borberg, Bingen am Rhein Druck: odd GmbH & Co. KG Print + Medien, Bad Kreuznach trev.punkt Okt / Nov / Dez: Thema: Worauf wir stolz sind! Wer dazu Gedanken, Erlebnisse, Geschichten, Bilder, Ideen hat, schicke sie bitte an die Redaktion Gemeindebrief, Berliner Straße 24, 55543 Bad Kreuznach. Die Redaktion behält sich vor, eingegangene Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. Redaktionsschluss: 18.07.2016 Erscheinungsdatum: 05.09.2016 Beiträge auf Datenträger bitte immer auch mit Ausdruck und Fotos als JPEG- oder TIFF-Dateien liefern / Fotoauflösung mindestens 300 dpi
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Gott und die Welt Lesung mit der Autorengruppe Eulenfeder in der Johanneskirche (Foto: Bach) Nach gründlicher Restaurierung erfreut die Orgel der Matthäuskirche wieder die Gottesdienstbesucher Bei allen Festen der Matthäusgemeinde sind sie im Einsatz: Kirchmeisterin Sabine Götzinger und Grillmeister Thomas Niebergall Augen auf: Es ist Ostern! Motto des Familiengottesdienstes am Ostermontag in der Johanneskirche (Fotos: Beate Wandelt, Claus Clausen) Regenbogen über der Pauluskirche (Foto: Hannelore Kirschner)