Kreisschreiben über die Früherfassung und die Frühintervention (KSFEFI)

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Transkript:

Kreisschreiben über die Früherfassung und die Frühintervention (KSFEFI) Gültig ab 1. Januar 2015 Stand 1. Januar 2018 318.507.22 d 01.18

2 von 10 Vorwort Auf den 1. Januar 2018 wurden folgende Änderungen vorgenommen. 1001 Präzisierung 1001.2 Präzisierung 1001.3 Präzisierung 2002 2003 2004 2005 2006 2008 Ergänzung 2009 2010 2011 2012 Präzisierung 3002 3004 Sprachliche Umformulierung 3005 Ergänzung 3006 Ergänzung 3007 3008 Sprachliche Umformulierung 3009 3010 Präzisierung 3011 Präzisierung 1 Präzisierung 2 Präzisierung 3 Geändert 3013.1 3013.2 Streichung 2. Satz 3013.3 Neu 3014 Präzisierung 3015

3 von 10 1. Allgemeines 1001 Dieses Kreisschreiben regelt die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Früherfassung und der Frühintervention im Rahmen des Eingliederungsprozesses sowie die vorgelagerte fallunabhängige Beratung, Begleitung und Schulung von Arbeitgebenden. Das Vorgehen in der Früherfassungs- und Frühinterventionsphase orientiert sich an dem im Anhang 1 aufgeführten Prozess. Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten 1001. 1 1/15 Während der gesamten Früherfassungs- und Frühinterventionsphase ist der behandelnde Arzt in geeigneter Weise einzubeziehen, um den notwendigen gegenseitigen Informationsaustausch sicher zu stellen, die Eingliederung der versicherten Person bestmöglich zu unterstützen und eine entsprechend adäquate ärztliche Behandlung zu gewährleisten. Fallunabhängige Beratung, Begleitung und Schulung von Arbeitgebenden (Art. 41 Abs. 1 Bst. f bis IVV) 1001. 2 1001. 3 Die fallunabhängigen Beratung, Begleitung und Schulung von Arbeitgebenden können geleistet werden, ohne dass bereits die Voraussetzungen für eine Meldung oder Anmeldung erfüllt sind. Ziel der fallunabhängigen Beratung, Begleitung und Schulung ist es, Entwicklungen früh zu erkennen, welche zu einer allfälligen Invalidisierung des Mitarbeitenden führen können. Diese Leistungen umfassen insbesondere folgende Elemente: Bei einem allgemeinen Informationsbedarf der Arbeitgebenden können Informationen und Schulungen über den Auftrag und die Leistungen der IV oder den Umgang mit Erkrankungen am Arbeitsplatz geleistet werden. Sie werden dadurch befähigt, Anzeichen einer drohenden Invalidität früh zu erkennen und entsprechende Massnahmen (z.b. Meldung bei der IV, Anpassungen beim Arbeitsablauf,

4 von 10 -platz oder -zeit) ergreifen zu können. Bei Fragen eines Arbeitgebers über die konkrete Situation eines Mitarbeitenden kann eingliederungsorientierte Beratung geleistet werden. Werden Informationen ausgetauscht, die einen Rückschluss auf die Identität einer konkreten Person erlauben, muss vorgängig das Einverständnis der betreffenden Person eingeholt werden. 2. Früherfassung (Art. 3a-3c IVG, Art. 1 ter 1 quinquies IVV) 2001 2002 2003 2004 Ziel der Früherfassung ist es, möglichst früh mit Personen in Kontakt zu treten, die aus gesundheitlichen Gründen in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sind und bei denen die Gefahr einer Chronifizierung der gesundheitlichen Beschwerden besteht. Dadurch soll der Eintritt einer Invalidität verhindert werden. Früherfassungsgespräch (Art. 3c IVG, Art. 1 quinquies IVV) 2005 2006 2007 Geht aus der Meldung bereits eindeutig hervor, dass eine sofortige Anmeldung bei der IV angezeigt oder die IV nicht zuständig ist, wird auf ein Früherfassungsgespräch verzichtet.

5 von 10 2008 2009 2010 2011 2012 Mit dem Einverständnis der versicherten Person können weitere Personen am Früherfassungsgespräch teilnehmen, wie beispielsweise Arbeitgeber, behandelnde Ärzte. Mit der Vollmacht der versicherten Person können bei Bedarf weiterführende Gespräche geführt oder Unterlagen eingeholt werden. Gibt die versicherte Person diese Ermächtigung nicht, so kann ein Arzt oder Ärztin des regionalen ärztlichen Dienstes die erforderlichen Auskünfte bei den behandelnden Ärzten der versicherten Person einholen. Diese sind von ihrer Schweigepflicht entbunden. Falls das Früherfassungsgespräch ergibt, dass die IV nicht zuständig ist, wird die Bearbeitung abgeschlossen. Die IV-Stelle kann der versicherten Person Empfehlungen zum weiteren Vorgehen geben (z.b. Schulden-, Sucht- oder Rechtsberatung, Anmeldung Arbeitslosenkasse oder Sozialhilfe). 3. Frühintervention (Art. 7d IVG, Art. 1 sexies 1 octies IVV) 3001 3002 Ziel der Frühintervention ist die Erhaltung des Arbeitsplatzes von arbeitsunfähigen Versicherten bzw. deren Eingliederung ins Erwerbsleben oder in den Aufgabenbereich durch niederschwellige Massnahmen.

6 von 10 3003 3004 3005 3006 3007 3008 Massnahmen der Frühintervention stellen keine Eingliederungsmassnahmen dar. Es besteht kein Anspruch auf akzessorische Leistungen. Nach Eingang der IV-Anmeldung nimmt die IV-Stelle eine Triage vor. Sie stellt auf Grund der eingereichten Unterlagen fest, ob die IV zuständig ist und ob im weiteren Verlauf die Anspruchsvoraussetzungen für Leistungen der IV wie Massnahmen beruflicher Art, Hilfsmittel, Hilflosenentschädigung erfüllt sind oder ob der Anspruch auf eine Rente geprüft werden muss. Fällt bei der Triage der Entscheid zu Gunsten der Eingliederungsprüfung, wird in der Regel mit der versicherten Person ein Assessment durchgeführt. Sofern die wesentlichen Informationen bereits vorliegen oder der Sachverhalt eindeutig ist, kann die IV-Stelle auf ein Assessment verzichten. Das Assessment ist ein persönliches Evaluationsgespräch mit dem Ziel, die Gesamtsituation mit speziellem Fokus auf die Ressourcen der versicherten Person zu erheben und bei Bedarf zielgerichtete Massnahmen der Frühintervention rasch zu zusprechen. Für die Durchführung des Assessments wird eine eingliederungsverantwortliche Person bestimmt. Diese bleibt während des gesamten Eingliederungsprozesses zuständig für die Begleitung der versicherten Person und für die Planung und Überwachung des gesamten Eingliederungsprozesses. Sie koordiniert die Abklärung des rechtserheblichen Sachverhalts, die Zusprache der Eingliederungsmassnahmen, die Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten, Arbeitgebern und weiteren relevanten Akteuren.

7 von 10 3009 3010 3011 Basierend auf dem Assessment hält die eingliederungsverantwortliche Person die gemeinsam angestrebten Ziele, die geplanten Massnahmen, allfällige weitere Beteiligte sowie Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Termine in einer Eingliederungsplanung schriftlich fest (Art. 70 Abs. 2 IVV). Die eingliederungsverantwortliche Person wählt die geeignete Form. Die eingliederungsverantwortliche Person entscheidet, ob und welche im Rahmen des Eingliederungsplanung definierten Massnahmen in einer schriftlichen Zielvereinbarung festzuhalten sind. Falls eine Zielvereinbarung erstellt wird, soll sie bei jeder Ausgangslage schriftlich festhalten, welche Teil- und Gesamtziele mit den geplanten Massnahmen erreicht werden sollen. Zielvereinbarungen werden in der Regel von der eingliederungsverantwortlichen Person und der versicherten Person sowie, bei extern durchgeführten Massnahmen, durch die verantwortliche Person der Durchführungsstelle unterschrieben. Massnahmen der Frühintervention (Art. 7d Abs. 2 IVG) 3012 1 Die IV Stellen können folgende Massnahmen anordnen: Anpassungen des Arbeitsplatzes (Art. 7d Abs. 2 Bst. a IVG) Zum Beispiel Hilfsmittel, die der Gewinnung oder dem Erhalt eines Arbeitsplatzes dienen. Die Hilfsmittel müssen nicht auf der Liste der Hilfsmittel stehen und werden Eigentum der versicherten Person.

8 von 10 2 3 4 5 6 1/16 7 1/16 Ausbildungskurse (Art. 7d Abs. 2 Bst. b IVG) Aus-, Weiter-, Fortbildungen und Kurse, die mit verhältnismässigem Ausbildungsaufwand die Eingliederungschancen der versicherten Person erhöhen. Arbeitsvermittlung (Art. 7d Abs. 2 Bst. c IVG) Aktive Unterstützung der versicherten Person und des Arbeitgebers bei der Suche nach einem neuen geeigneten Arbeitsplatz. Arbeitsvermittlung (Art. 7d Abs. 2 Bst. c IVG) Zur Arbeitsvermittlung gehört auch die begleitende Beratung für die versicherte Person und/oder den Arbeitgeber im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des bisherigen Arbeitsplatzes. Berufsberatung (Art. 7d Abs. 2 Bst. d IVG) Beratung zur beruflichen Orientierung. Sozialberufliche Rehabilitation (Art. 7d Abs. 2 Bst. e IVG) Die sozialberufliche Rehabilitation umfasst die Gewöhnung an den Arbeitsprozess, die Förderung der Arbeitsmotivation, die Stabilisierung der Persönlichkeit und das Einüben sozialer Grundfähigkeiten. Mit diesen Massnahmen soll die Eingliederungsfähigkeit der versicherten Person hergestellt werden, mit dem Ziel einer beruflichen Eingliederung. Zu den Massnahmen der sozialberuflichen Rehabilitation gehören das Belastbarkeits- und Aufbautraining und die wirtschaftsnahe Integration mit Support am Arbeitsplatz (WISA) (vgl. Rz 1010 1010.3 KSIM). Abgrenzung gegenüber Integrationsmassnahmen: vgl. Rz 1025 KSIM. Beschäftigungsmassnahmen (Art. 7d Abs. 2 Bst. f IVG) Massnahmen im ersten Arbeitsmarkt, in Institutionen oder in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung mit dem Ziel, die Arbeitsmarktfähigkeit aufrecht zu erhalten und zu fördern, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung der Tagesstrukturen, um die verbleibende Arbeitsfähigkeit aktiv aufrechtzuerhalten. Bei den Beschäftigungsmassnahmen handelt es

9 von 10 sich um Arbeit zur Zeitüberbrückung (vgl. Rz 1011 1012 KSIM). Abgrenzung gegenüber Integrationsmassnahmen: vgl. Rz 1025 KSIM. Kostenvergütung 3013. 1 3013. 2 3013. 3 Besteht eine Leistungsvereinbarung oder eine Vereinbarung im Einzelfall mit dem Anbieter, muss die darin festgelegte Tarifposition bei der Rechnungsstellung angegeben werden. Die IV-Stellen müssen die Leistungserbringer von Bildungs-, Beratungs- und Coachingleistungen darauf aufmerksam machen, dass sie für die Einhaltung der geltenden Vorschriften bezüglich Mehrwertsteuer wie auch für die Einleitung von Massnahmen zur Steuerbefreiung verantwortlich sind. Dauer der Frühinterventionsphase (Art. 49 IVG, Art. 1 septies IVV) 3014 3015 Die Frühinterventionsphase beginnt mit dem Eingang der IV- Anmeldung und wird spätestens nach zwölf Monaten (Art. 49 IVG) durch den Grundsatzentscheid gemäss Art. 1 septies IVV beendet. Während dieser Zeitspanne erfolgen die Massnahmen der Frühintervention parallel zur Abklärung des rechtserheblichen Sachverhalts.

10 von 10 Prozess Früherfassung und Frühintervention Arbeitsplatzerhalt oder Eingliederung Ev informelle Beratung nein Andere Massnahmen Meldung Empfehlung Anmeldung ja Anmeldung Andere Massnahmen Triage FI Assessment Eingliederungsplan Umsetzung Frühinterventionsmassnahmen ja Grundsatzentscheid Abklärung rechtserheblicher Sachverhalt FE FI Kein Anspruch auf Leistungen der IV. Art. 1 septies Bst. c IVV Massnahmen der IV. Art. 1 septies Bst. a IVV Rentenprüfung IV. Art. 1 septies Bst. b IVV