Unverkäufliche Leseprobe T.B. Lloyd Agatha, ein Pony mit Spürnase, Band 2 Der rote Schuh der Prinzessin 96 Seiten ISBN: 978-3-505-12720-5 Mehr Informationen zu diesem Titel: www.schneiderbuch.de 2010 Schneiderbuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbh.
2010 SchneiderBuch verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbh, Gertrudenstraße 30-36, 50667 Köln Alle Rechte vorbehalten Titelbild und Innenillustrationen: Miryam Specht Umschlaggestaltung: Wolfgang Schütte, München Layout: Angela May, Mettmann Druck/Bindung: CPI Ebner & Spiegel, Ulm ISBN 978-3-505-12720-5 10 11 / 8 7 6 5 4 3 2 1
T. B. Lloyd Der rote Schuh der Prinzessin Mit Illustrationen von Miryam Specht
Agatha findet etwas Komm ins Wasser, Agatha!, lockte Jenny ihr Pony. Schnaubend schüttelte Agatha die Mähne. Jenny lachte. Sei nicht so wasserscheu! Du kannst schwimmen, das weiß ich. Nein. Agatha trottete lieber am Ufer des Mondsees entlang und naschte von den Kräutern, die dort wuchsen. Auf ihrem Rücken saßen ein Eichhörnchen und eine Krähe. Jenny schwamm im kühlen See und fühlte sich wie ein Fisch. Sie tauchte und spritzte, prustete und plantschte. He, Herkules, bist du auch wasserscheu?, rief Jenny. Das Eichhörnchen kletterte flink auf Agathas Kopf und krallte sich in ihrer blonden Mähne fest, als hätte Herkules Angst, dass Jenny ihn ins Wasser holen wollte. Die Krähe erhob sich und drehte eine Runde über dem spiegelnden Mondsee. 5
Jenny kicherte. Möwen können sogar tauchen, Watson! Du auch? Empört krächzte Watson auf. Er und tauchen? Wie kam Jenny nur auf solche Ideen? Auf dem Rücken treibend, sah Jenny zum blitzblauen Himmel hinauf. Dort trieb der Wind ein paar kleine Schäfchenwolken vor sich her. Sie hörte Agatha niesen. Zuerst nur einmal. Nach einer kleinen Pause ein zweites Mal.
Wenn Agatha nieste, bedeutete das immer etwas. Jenny drehte sich um und schwamm zum Ufer. Was hast du, Agatha? Da nieste das Pony schon wieder. So heftig diesmal, dass Herkules erschrocken auf den nächsten Baum flüchtete. Liegt was in der Luft?, fragte Jenny. Agatha steckte die weiche Schnauze in einen Busch mit kleinen dunkelgrünen Blättern. Er wuchs so nah am See, dass einige seiner Äste bis zum Wasser reichten. Jenny kletterte an Land. Sie wickelte sich in ihr Handtuch und ging nachsehen, was Agatha entdeckt hatte. Ihr Pony schnüffelte wie ein Hund, hob den Kopf und wieherte laut. Es schien sehr aufgeregt zu sein. Schnaubend wackelte es mit den Ohren und tauchte seine Nase wieder in den Busch. Vorsichtig bog Jenny die Äste auseinander. Zunächst konnte sie nichts entdecken. Erst als sie auf den Boden sah, fiel ihr dort etwas Rotes in die Augen. 7
Jenny streckte die Hand danach aus. Sie packte es und hob es auf. Es war ein Schuh. Ein roter Schuh mit hohem Absatz. Er war aus feinem Stoff mit einem kleinen Stern aus glitzernden Steinen auf der Spitze. Wie kommt der denn hierher?, wunderte sie sich. Der Schuh war feucht. Jenny stand auf und zeigte ihn dem Pony. Agatha betrachtete ihn, eine dicke Falte zwischen den Augen. Ich glaube, er war im See, überlegte Jenny laut. Probeweise legte sie den Schuh auf die Wasseroberfläche. Er schwamm wie eine Gummiente. Danach stellte sie ihn auf den
Boden und versuchte, mit dem rechten Fuß hineinzuschlüpfen. Der Schuh passte ihr. Er war nicht zu groß und nicht zu klein. Nur der hohe Absatz war ungewohnt. Ganz schön schwer, stellte Jenny fest. Außerdem drückte er beim Gehen. Das Leder war hart und dick. Gar nicht wie Jennys Sportschuhe. Weißt du, was ich glaube, Agatha?, sagte Jenny. Fragend wieherte das Pony sie an. Ich glaube, der Schuh ist uralt.