Sojaanbau in Bayern. Grundlagen des Anbaus von ökologischen Sojabohnen und Ergebnisse der Demobetriebe des Soja-Netzwerkes.

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Transkript:

Sojaanbau in Bayern Grundlagen des Anbaus von ökologischen Sojabohnen und Ergebnisse der Demobetriebe des Soja-Netzwerkes. Alexander Kögel - 3.Februar 2015 Sojatag in Dasing Situation 2014 zur Saat: Südbayern: Bodentemperatur Mitte April > 10 C Nordbayern: Bereits Anfang April Bodentemperaturen >10 C Mitte April herrschten trockene Saatbedingungen (seit Mitte Feb) Schlechte Bodenstruktur aufgrund fehlender Frostgare Teilweise Altverunkrautung aufgrund des frostfreien Winters Mitte April und Ende April bis 4.-5-Mai wechselhafte regnerische Witterung Saat der bayerischen Betriebe in drei Etappen - 15.4 / 23.4 / 5.5 1

Vorbereitung zur Saat: Falsches Saatbett / Unkrautkur Mechanische Unkrautbekämpfung durch mehrmaliges Abeggen Saatbeet erwärmt sich schneller Bessere Auflaufbedingungen für die Bohne bei späterer Saat Ende April bis Anfang Mai Wasserschonende Bearbeitung Grundregeln Saat: Ebenes und gleichmäßiges Saatbett ist vor allem für die folgenden Hack- und Striegelgänge Elementar! Viele Flächen kamen mit hohem Unkrautdruck und schlechter Struktur aus dem Winter. Felder mit hohen Distel oder Queckendruck sind zu meiden. 2

Grundregeln Saat: Feinkrümeliges Saatbett, Verdichtungen auf jeden Fall vermeiden! - > Soja reagiert als Leguminose stark auf Verdichtungen Saatzeit ab Mitte April wenn mind. 8-10 beständiges warmes Wetter vorhergesagt ist -> nicht wenn Tiefdruckgebiet gemeldet ist! Optimaler Zeitpunkt im Bio-Anbau: Ende April bis Anfang Mai Durch spätere Saat bessere Jugendentwicklung und weniger Frostgefahr höhere Konkurrenzkraft gegenüber Melde und Co. empfindliche Phase zwischen Saat und Auflaufen möglichst kurz halten! Grundregeln Saat: Meist Getreidedrillmaschine, Saattiefe 3 4 cm Mit Einzelkornmaschinen genauere Ablage Genaue Saat! Saattiefe einhalten gleichmäßiger Aufgang vor allem für Unkrautbekämpfung wichtig Saatgut auf wasserführende Schicht ablegen Saatgutbedarf: 4 5 Einheiten je ha, Eine Einheit = 150.000 Körner ca. 100-190 kg/ha, je nach TKG (150 250) Impfmittel erst direkt vor Saat einmischen Vorsicht vor mechanischen Verletzungen des Saatguts durch Mischer 3

Hacke & Striegel Hacke & Striegel 4

Hacke & Striegel Hacke & Striegel 5

Hacke & Striegel Soja verträgt keine Verunkrautung (ähnlich wie Zuckerrüben) Vor allem die empfindliche Phase zwischen Saat und Aufgang ist entscheidend Striegelgänge sind nur im Keimblattstadium des Unkrauts effektiv Problem der regnerischen Witterung Ende April Während des Auflaufens kann Soja mit der Hacke wieder zu gehäufelt werden - die Pflanzen sind sehr kompensationsfähig Oft wurde zu vorsichtig gehackt Hacke & Striegel Als erste Maßnahme ist sauberes Feld vor der Saat wichtigste Grundlage Blindstriegeln ist sehr effektiv gegen Unkräuter / evtl. auch Blindhacken Im Keimblattstadium kann mit der ersten Hacke sehr gut mit verschütten des Unkrauts gearbeitet werden Durch Formen von Dämmen in die Reihe wird bewegt und Keimfäden ausgerissen verschüttet Kombination der Hacke mit Striegel ist sinnvoll 6

Schädlinge Tauben und Krähen Schädlinge Mögliche Abhilfe bei Taubenfraß: 2,0 l je ha Aminosol einplanen 2,0 l Aminosol mit 10 l Wasser in Eimer anmischen Mischung ca. 2 3 Tage in der Sonne stehen lassen Ausbringung dieser Mischung in ca. 300 l/ha Wasser mit der Feldspritze 7

Schädlinge Bohnensaatfliege Probleme 2014 Schlussfolgerungen: Bei zu früher Saat führen die noch kühlen Temperaturen zu langsamen Feldaufgang Bei nasser Witterung ist Striegeln nicht möglich Dadurch geringere Konkurrenz gegen Unkräuter Möglichst schnellen Feldaufgang anstreben, damit die Bohne den Schädlingen davonwachsen kann höhere Anfälligkeit gegenüber Pilzen 8

Impfung Ungeimpft / Hi- Stick / Force 48 / Force 48 + Force Impfung Folgende Impfmittel haben sich bewährt: 'Force 48 (Pack mit 2 Komponenten: 400 g Torf-Impfmittel + 800 ml Haftmittel) 'HiStick' bzw. 'NPPL' (400 g Torf-Impfmittelpackung), jeweils für 1 ha bzw. 80 bis 120kg Sojabohnensaatgut, 'Biodoz rhizofilmé soja' (Fa. Nitragin, Frankreich) 9

Druschzeitpunkt Druschzeitpunkt Beginn der Ernte ab 16 % Wasser Wenn die Hülsen klappern ist Druschreife erreicht einzelne Sorten haben noch teilweise grüne Blätter Ziel: auf jeden Fall bis Anfang Oktober dreschen danach sinkt die Chance auf trockene Bohnen rapide ab Für Speisesoja wirkt sich ein Wassergehalt unter 14% Wasser Qualitätsmindernd Erfahrenen Drescherfahrer suchen oder sich selbst mit der richtigen Einstellung des Mähdreschers vertraut machen Abreife geht sehr schnell Feuchte kontrollieren! 10

Dreschereinstellung Dreschereinstellung Schneidwerk ist größter Verlustfaktor Schneidwerk muss nah über dem Boden geführt werden Keine Ährenheber Trommeldrehzahl eher gering (kein Bruchkorn) Dreschkorb: 20 25 mm vorne, 15 18 mm hinten Obersieb: ca. 15 18 mm Wind: möglichst viel 11

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ihre Ansprechpartner: Weitere Information erhalten Sie unter: www.sojafoerderring.de Alexander Kögel Tel: 0176-600300 44 koegel@lvoe.de (ökologischer Anbau) Anne- Kathrin Schäfer Tel: 089-29006328 (konventioneller Anbau) anne-kathrin.schaefer@lkp.bayern.de 12