ust 20 Logistikstandort Ruhrgebiet rückt in den Fokus der Branche Das Ruhrgebiet ist hinter dem unangefochtenen Spitzereiter Hamburg Zweiter im Standortranking um die dynamischsten Logistikstandorte in Deutschland. Damit kann der größte deutsche Ballungsraum die im vergangenen Jahr zweitplazierte Region Leipzig-Halle auf den dritten Platz verweisen. Die insgesamt bessere Bewertung der deutschen Standorte durch die befragten Unternehmen zeigt die anhaltend gute Lage der Logistikbranche in diesem Jahr. Auch das Geschäftsklima hat sich im ust nochmals verbessert und liegt Indikatorwert 70 60 50 40 30 20 10 0-10 Beurteilung Geschäftslage Geschäftserwartung Geschäftsklima Abbildung 1: Geschäftsklima auf einem Allzeithoch seit Einführung des s. Erstmals sind in diesem Monat sowohl Erwartungen als auch reale Geschäftslage gleichermaßen. Bemerkenswert ist diese Entwicklung vor allem im Hinblick auf das bevorstehende traditionell starke Herbstgeschäft hier dürfte sich eine weitere Verbesserung der Lage ankündigen. Lage und Erwartungen verbessern sich deutlich schlechter gleich bleibend günstiger schlecht normal gut verschlechtert nicht verändert verbessert 4% 8% 2 46% 44% 50% 54% Abbildung 2: Geschäftslage Geschäftslage in den nächsten drei Monaten Derzeitige Geschäftslage Geschäftslage des letzten Monats 71% Nach der leichten Eintrübung in der Geschäftslage der Transport- und Logistikbranche im vergangenen Monat hat sich die Lage im ust nach dem Ende der Ferienzeit wieder deutlich verbessert. Die derzeitige Lage beurteilen nun 44% der Unternehmen als gut, 54% schätzen sie als normal ein. Einen Tiefststand hat die Anzahl der unternehmen erreicht, die die Lage als schlecht einschätzen. Das sind mit nur eine kleine Minderheit der Branche. Deutlich verbessert hat sich die Einschätzung der kommenden drei Monate. Hier gehen immerhin die Hälfte der Unternehmen von besseren Geschäften und damit einer günstigeren Lage aus. Diese Erwartung ist im Hinblick auf das in der Branche in jedem Jahr starke Weihnachtsgeschäft durchaus gerechtfertigt. Damit verbessern sich im Monat ust sowohl Lage als auch Erwartungen der Branche. Interessant erscheint in diesem Monat auch die Betrachtung des Vormonats. Trotz der Ferienzeit in den meisten Bundesländern können 71 % der befragten Unternehmen auf gleich bleibende Geschäftstätigkeiten zurückblicken. Hardefuststraße 11-13 577 Köln - 1-13.09.20
Keine Kostenstabilisierung in Sicht Kosten in den nächsten 3 Monaten sinken 5 46% Kosten im letzten Monat 0% 58% 4 Abbildung 3: Kosten Preisanpassungstendenzen abgeschwächt Preise in den nächsten 3 Monaten sinken 0% 53% 47% Preise im letzten Monat 73% 24% Abbildung 4: Preise Die erhoffte Kostenstabilisierung in der Transportund Logistikbranche ist auch im ust 20 nicht eingetreten. Im vergangenen Monat sind bei 4 der Unternehmen die kosten weiter, kein Unternehmen konnte von sinkenden Kosten berichten. Auch die Zukunftserwartungen sind im Bereich der Kosten weiter trübe nur erwarten sinkende Kosten, ganze 46% der Unternehmen gehen von den Kosten aus. Damit erwarten zwar wieder mehr Unternehmen gleich bleibende Kosten als de, eine Entspannung der Kostensituation ist aber derzeit nicht in Sicht.. Trotz der weiter den Kosten in der Transport- und Logistikbranche haben sich im ust die Preissteigerungstendenzen der vergangenen Monate leicht abgeschwächt. So konnten im vergangenen Monat nur 24% der Unternehmen Ihre Preise erhöhen im Juli waren es noch 37% gewesen. Die Abwesenheit der Verantwortlichen bei vielen Auftraggebern in der Urlaubszeit ist eine mögliche Erklärung dafür. Denn in der Zukunftserwartung entspricht das Bild in diesem Monat unserer vergangenen Befragung: Gut die Hälfte der Unternehmen geht von zukünftig weiter den Preisen aus. Transportumsätze auf Rekordniveau sinken 28% 35% 41% Abbildung 5: in den letzten 3 Monaten 57% 63% 70% saisonal in den nächsten 3 Monaten Die in den vergangenen Monaten deutlich im Markt sichtbare Verknappung des Laderaumes vor allem durch hohe Nachfrage ist auch an den Transportumsätzen der Unternehmen ablesbar. So sind die Umsätze in diesem Segment bei 70% der Unternehmen. Auch Saisonal (57%) und in den kommenden 3 Monaten (63%) gehen die Mehrheit der Unternehmen von den Transportumsätzen aus. Sollte sich diese Prognose der Unternehmen bewahrheiten, steht den Transportsegmenten der Branche ein heißer Herbst bevor. Hardefuststraße 11-13 577 Köln - 2-13.09.20
Benelux weiterhin stärkste Logistikregion außerhalb Deutschlands Rotterdam (NL) Amsterdam (NL) Venlo (NL) Wallonie/Limburg (B) Antwerpen (B) London (GB) Nord-Pas-de-Calais (Frau) Kanton Tessin (ITA) Lombardei (ITA) Mailand (ITA) Barcelona (ESP) Oresund (S/DAN) Malmö (S) Stockholm (S) Helsinki (FIN) Wien (A) Györ (HUN) Poznan (PL) Warschau (PL) Liwice (PL) Prag (CZ) Kleipeda (LIT) Kiev (UKR) Moskau (RUS) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% sehr dynamisch dynamisch keine Veränderungen rückläufig Abbildung 6: Logistikregionen Europa Außerhalb Deutschlands sind die auf Logistik spezialisierten Regionen im Beneluxraum in der Einschätzung der Transport- und Logistikbranche die dynamischten. Rotterdam, Amsterdam und Venlo liegen deutlich vor den anderen Logistikstandorten in Europa. Mit einigem Abstand folgen Standorte in Belgien, dann Großbritannien und Frankreich. Damit stellt der Beneluxraum auch weiterhin die wichtigste Konkurrenzregion für deutsche Logistikstandorte dar. Besonders interessant ist, dass Standorte in Osteuropa in der Einschätzung der befragten Logistikunternehmen nicht mit der Dynamik in den alten EU-Staaten wie Benelux oder Italien mithalten können. Scheinbar ist der Nachteil der Randlage innerhalb der EU für diese Standorte doch zu groß und wird durch Personalkosten- oder Steuervorteile nicht kompensiert. Hamburg weiter dynamischster Logistikstandort in Deutschland Die vielen logistischen Hamburg Aktivitäten in der Hansestadt wie auch die kon- Ruhrgebiet Halle/Leipzig sequente Ausrichtung Frankfurt a.m der Wirtschaftspolitik auf Köln/Bonn diese Branche scheinen Bremen/Bremerhaven sich auch im Bewusstsein der Logistikunter- Berlin/Brandenburg Nordhessen nehmen angekommen München zu sein. Im Vergleich zu 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% unserem letzten Standortranking im ust sehr dynamisch dynamisch keine Veränderungen rückläufig Abbildung 7: Logistikregionen in Deutschland 20 konnte Hamburg seinen Vorsprung weiter ausbauen. Auf den zweiten Platz aufgerückt ist nun das Ruhrgebiet, das Halle Leipzig in der Einschätzung der Dynamik deutlich überholt hat. Das spiegelt auch die hohe Anzahl an Neuansiedlungen von logistischem Gewerbe im Ruhrgebiet im vergangenen Jahr wieder. Verlierer der Befragung sind die Regionen Bremen / Bremerhafen und München. Bremen /Bremerhaven ist vom vierten auf den sechsten Platz zurückgefallen vor allem deshalb, weil die anderen Regionen in Ihrer Dynamik zulegen konnten, während Bremen / Bremerhafen die gleichen Ergebnisse wie 20 erzielte. Ebenso ergeht es München, zurückgefallen auf den letzten Platz. Auch hier hat sich die Dynamik in München nicht verändert, während die anderen Regionen wie Nordhessen oder Berlin / Brandenburg zulegen konnten. Hardefuststraße 11-13 577 Köln - 3-13.09.20
Erhöhung der Leistungsvielfalt liegt im Trend Wie schon in unseren letzten Befragungen zur Leistungsvielfalt im Verlauf des nächsten Jahres verringern 0% Leistungsvielfalt im liegt die Verbreiterung der Leistungen in der Transport- und Logistikbranche weiter voll im Trend. nicht verändern 18% erhöhen 8 68% der befragten Unternehmen haben im vergangen Jahr ihre Leistungsvielfalt erhöht, ganze Leistungsvielfalt im Verlauf des letzten Jahres verringert 0% 8 erwarten das auch für das kommende Jahr. nicht verändert 3 Kein Unternehmen hat die Leistungsfähigkeit verringert. Ganz klar steht das im Zusammenhang mit der Outsourcing-Tendenz in der Verla- erhöht 68% denden Industrie die bei der Ausschreibung von Abbildung 8: Leistungsvielfalt Logistikleistungen zunehmend kundenindividuel le Lösungen fordert. Die Branche scheint diese Anforderung aufzunehmen und wagt sich damit in immer neue Felder vor. Die Grenze zwischen Logistikdienstleistung und Produktion verschwimmen damit zusehends. Für die Transport- und Logistikbranche bietet das aber auch die Chance die margenschwache logistische Grundfunktion Transport mit anderen Geschäften zu stützen. Ausschreibungen noch oft Chefsache Wer ist in Ihrem Unternehmen für die Bearbeitung von Ausschreibungen und Anfragen zuständig? spezielle Abteilung für Tendermanagement Verkauf / Vertrieb Geschäftsführung 27% 44% 54% Abbildung 9: Tendermanagement Die zunehmende Flut von Ausschreibungen und Anfragen zu logistischen Dienstleistungen werden in der Mehrzahl der Unternehmen der Transport- und Logistikbranche in den dafür vorgesehenen Abteilungen Verkauf/Vertrieb bearbeitet. Immerhin 44% der befragten Unternehmen gaben jedoch an, das auch die Geschäftsleitung der Unternehmen mit der Bearbeitung solcher Anfragen beschäftigt ist. Dieses Ergebnis spiegelt die stakt mittelständische Prägung der Logistikbranche wieder. Neben den Führungsaufgaben im Unternehmen sind insbesondere Vertriebsfunktionen diejenigen, die in kleinen und mittelständischen Unternehmen unmittelbar von der Geschäftsführung wahrgenommen werden. Besonders interessant ist, dass bereits 27% der Unternehmen eine eigene Abteilung für Tendermanagement gegründet haben. Diese Unternehmen haben erkannt das viele Ausschreibungen im Tagesgeschäft der Vertriebsabteilungen oder auf den Schreibtischen der Geschäftsführer/Niederlassungsleiter untergehen und so wichtige Zeit für die Bearbeitung der Anfragen verloren geht. Auch die aktive Suche von auf das Unternehmen passenden Ausschreibungen ist eine der wichtigen Aufgaben einer solchen Abteilung. Für die Zukunftsfähigkeit eines Transport- und Logistikunternehmens wird eine schnelle und rationelle Bearbeitung von Anfragen und Ausschreibungen immer wichtiger. Hardefuststraße 11-13 577 Köln - 4-13.09.20
Logistikmarkt Lettland zeigt weiter Dynamik gleich geblieben Bedeutung des Logistikmarktes in Lettland 35% 63% Abbildung 10: Logistikmarkt Lettland Der Logistikmarkt Lettland zweigt auch im Jahr 20 weiter eine besondere Dynamik. Immerhin 63% der befragten Unternehmen der Branche sehen eine e Bedeutung des lettischen Logistikmarktes. Damit erreicht Lettland zwar nicht mehr den Spitzenwert von fast 80% aus der Befragung im Jahr 20 liegt in der Bewertung der Unternehmen jedoch trotzdem gut im Rennen. Die Bedeutung der baltischen Staaten als Einfallstor der Russischen Wirtschaft in die EU ist ungebrochen. Allerdings sind die Funktionen Lettlands eher im Verkehrsbereich und Umschlag zu sehen, nicht in der Distributionslogistik. Das zeigt auch das Standortranking der europäischen Logistikstandorte in der Lettland nicht in den Fokus der Branche gerückt ist. Das Das ist ein regelmäßig ermittelter Indikator, der die brancheninterne Wirschaftslage und zukunft zeigt. Im i 20 startete das Barometer mit der Befragung von 200 in Bezug auf Größe, Produkte und weitere Indikatoren repräsentative Unternehmen der Logistikbranche. Mit Hilfe von ausgewählten Entscheidern der Logistikbranche hat SCI Verkehr eine schnelle und unkomplizierte Abfragemethode entwickelt. Die Befragung erfolgt mittels eines zweiseitigen Bogens. Innerhalb weniger Minuten können die kurzen, prägnanten Aussagen bzw. Einschätzungsabfragen beantwortet werden. Die Analyse erfolgt zum Teil in methodischer Anlehnung an den Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Zielsetzung des s geht jedoch über den Ansatz des Ifo-Institutes hinaus. Es werden nicht nur kurzfristige, konjunkturellbedingte Erwartungen abgefragt; vielmehr verfolgt dieses Barometer darüber hinaus das Ziel, langfristige, wachstumsbedingte Tendenzen aufzudecken. Die Befragungsergebnisse werden analysiert, interpretiert und in der Deutschen Verkehrs- Zeitung veröffentlicht. Dies soll interessierten Unternehmen helfen, die Entwicklungen in der Logistikbranche bei ihrer Planung zu berücksichtigen und dementsprechend zu agieren. Des Weiteren können sich auch Dritte mit Hilfe des s über die aktuelle und die zukünftig erwartete Marktlage der Logistikbranche informieren. Weitere Informationen: Herr Peter Abelmann SCI Verkehr GmbH Hardefuststraße 10-13 577 Köln Tel: 0221-931 78-11 E-Mail: logistikbarometer@sci.de Hardefuststraße 11-13 577 Köln - 5-13.09.20