Auftaktkonferenz Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung Impuls zum Handlungsfeld Industrie & Gewerbe/Handel/Dienstleistungen



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Transkript:

Auftaktkonferenz Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung Impuls zum Handlungsfeld Industrie & Gewerbe/Handel/Dienstleistungen Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer Dr. Daniel Vallentin

Wann wird was im Beteiligungsprozess bearbeitet? Heute Überarbeitung von Strategien und Pfaden, Vorschläge für zentrale Maßnahmen Überarbeitung und Vertiefung zentraler Maßnahmen Vorstellung robuster Strategien und transformativer Pfade als Grundlage der Maßnahmenentwicklung Konsolidierung der Empfehlungen 1. Länderforum (ca. 30 TN), 9/15 2. 2. Länderforum (ca. 30 30 TN) Auftaktkonferenz 6/15 1. Kommunenforum (ca. 70 TN), 10/15 1. Verbändeforum (ca. 100 TN), 9/15 2. 2. Kommunenforum (ca. (ca. 70 70 TN) TN) 2. Verbändeforum (ca. 100 TN) Delegiertengremium (4/16) Seite 2

Rahmen des Workshops Robuste Strategien zur Realisierung der Klimaschutzziele im Sektor Industrie/GHD Transformative Pfade Technologische und strukturelle Entwicklungen zur Umsetzung der jeweiligen Strategie Maßnahmen und Instrumente zur Überwindung von Hemmnissen und zur Ermöglichung des jeweiligen Pfades Seite 3

Definitionen Robuste Strategien sind Entwicklungen, die in den verschiedenen Klimaschutzszenarien übereinstimmend als notwendig angesehen werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Beispiele sind: Dekarbonisierungsschub energieintensive Industrie Effizienzoffensive EEAnteil an Stromerzeugung von 80-100 % in 2050 Transformative Pfade sind strukturelle und technologische Anpassungen bzw. Entwicklungen, die zur Umsetzung der robusten Strategien notwendig sind. Beispiele sind: infrastrukturelle Entwicklungen, Technologieentwicklungen veränderte Verhaltensweisen Diese sind in der Form von Storylines in ein Gesamtbild bis 2050 eingebettet. Dabei kann es Pfade geben, die sich gegenseitig ausschließen oder solche, die kombinierbar sind. Diese Pfade sollen im Prozess die Grundlage für eine gemeinsame Maßnahmenentwicklung bilden. Seite 4

Mögliche robuste Strategien in der Industrie I. Steigerung der Energieeffizienz und Prozessverbesserungen (Minderung prozessbedingter Emissionen) II. Verringerung der THG-Emissionsintensität des Energieeinsatzes bzw. der Produktion III. THG-emissionsarme Produkte (über die gesamte Prozesskette) etc. Diese Optionen werden in den vorliegenden Klimaschutzszenarien in unterschiedlicher Intensität betrachtet. Seite 5

Robuste Strategie I: Verringerung der THG-Emissionsintensität Änderung des Endenergieverbrauchs zwischen 2010 und 2050 0% GESAMT Haushalte GHD Industrie Verkehr -10% Änderung gegenüber 2010-20% -30% -40% -50% -60% -43% -40% -43% -51% -55% -47% -49% -60% -38% -33% -25% -32% -40% -43% -41% -70% Zielszenario (BMWi 2014) KS90 (BMUB 2014) SZEN 100 (BEE 2014) Seite 6

Robuste Strategie II: Verringerung der THG-Emissionsintensität Pfad 3: Elektrifizierung Stromanteil 70% GHD Industrie Pfad 5: CCS / CCU Abgeschiedenes CO 2 (Industrie) 60 GHD 57 Industrie 60% 50% 50 40 39 40% 30% Mio. t CO 2 30 20% 20 16 10% 10 0% 2010 2030 2050 2010 2030 2050 GHD Industrie BMWI Zielsz. BMUB KS90 BEE Szen100 0 2030 2040 2050 KS90 (BMUB 2014) Seite 7

Mögliche transformative Pfade in der Industrie I I II 1. Effizienz Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in allen Branchen, beste verfügbare Technologie als Standard etablieren. (Querschnittstechnologien, nicht energieintensive Branchen, GHD, energieintensive Industrien) 2. Effizienz+ & Verringerung prozessbedingter Emissionen Zusätzliche Effizienzsteigerungen bei Querschnittstechnologien (einschließlich Wärmedämmung von Gebäuden und z.t. Anlagen in der Industrie) durch konsequenten Einsatz noch weiter optimierter Technologien, integrale Planung und Optimierung von Prozessketten und Standorten und veränderte Wirtschaftlichkeitsanforderungen 3. Power to Heat, Elektrifizierung Nutzung von Wärmepumpentechnologien im Bereich der Beheizung sowie zur Nutzbarmachung von Abwärme (Hochtemperaturwärmepumpen) elektrische Prozesswärmebereitstellung z.b. für Trocknungsprozesse mit fortgeschrittenen elektrothermischen Verfahren (z.b. elektromagnetische, Mikrowellen-, Infrarot-, UV-, Induktions- Elektronenstrahl-, Plasma-Technologien) Zusätzlich: Nutzung von Lastverlagerungspotenzialen in energieintensiven Produktionen, Nutzung von Strom zur Wärmeerzeugung bei Angebotsspitzen 4. Wärmeverbünde und Kraft-Wärme-Kopplung Ausbau industrieller KWK, Nutzung von Abwärme in öffentlichen Wärmenetzen, Verstromung noch ungenutzter Abwärmemengen (ORC, TEG) Seite 8

Mögliche transformative Pfade in der Industrie II II III 5. CCS / CCU Abtrennung von CO 2 aus emissionsintensiven Prozessen (z.b. Stahl, Zement, Kalk etc.) 6. Low-Carbon Breakthrough-Technologien Prozesssubstitutionen: Biotechnologische Verfahren statt thermischer Syntheseverfahren, Membran- und Absorptionsverfahren statt thermischer Trennung Power to X und Biomasse to X (z.b. klimafreundliche Bereitstellung von feedstocks und H2 in der Stahlindustrie), Elektrifizierung energieintensiver Prozesse (Glas, Stahl, etc.), Low Carbon Zemente, elektrochemische Verfahren, 7. Materialeffizienz (inkl. Re-Use, Recycling, Materialeffizientes Produktdesign, gezielte Reduktion von Anforderungen an Produkte (2.Wahl)) mit den Zielen verringerter Produktion von Ausschuss sowie reduzierter Nachfragen nach Produkten bzw. Ausgangsmaterialien; 8. Klimaschutz im gesamten Produktlebenszyklus über den Bezug von Vorprodukten, während der Nutzungsphase sowie im Recycling Einbeziehung der Nachfrageseite (Steigerung der Produktnutzungsintensität, hochwertige Produkte, Reparierbarkeit, Langlebigkeit) Seite 9

Mögliche transformative Pfade in Industrie sowie GHD Mögliche Pfade: Gewerbe, Handel, Dienstleistungen Nicht energieintensive Industrie Energieintensive Industrie 1. Energieeffizienz ++ ++ ++ 2. Energieeffizienz + & Minderung prozessbedingter Emissionen ++ ++ ++ 3. Power to Heat, Elektrifizierung ++ ++ + 4. Wärmeverbünde und KWK o + ++ 5. CCS / CCU -- -- + 6. Low-Carbon Break-through Technologien 7. Ressourceneffizienz (incl. Recycling) -- -- + o ++ + 8. Produktlebenszyklus + ++ + Seite 10

Leitfragen für den Workshop am 26.06.2015 Zur Diskussion der transformativen Pfade: Was spricht für den transformativen Pfad? Was spricht gegen den transformativen Pfad? Was muss heute getan werden, damit dieser transformative Pfad umsetzbar wird? Seite 11

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!